PM CRM FSME Niederlande August 2016_f.

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Durch Zecken übertragenes FSME-Virus: Erster Fall in den Niederlanden
Düsseldorf, September 2016 – Erstmals hat sich in den Niederlanden eine Person mit
dem FSME-Virus infiziert. Kurz zuvor hatten niederländische Behörden bereits bestätigt, dass das Virus in Zecken gefunden worden war. Die Länder Nordost- und Osteuropas gehören zu den Regionen mit dem höchsten Übertragungsrisiko für FSME. Bei
Outdoor-Urlauben in Europa sollten Reisende sich grundsätzlich vor Zeckenstichen
schützen. Die Parasiten können durch ihre Stiche nicht nur FrühsommerMeningoenzephalitis (FSME), sondern auch Borreliose übertragen. Das CRM Centrum
für Reisemedizin rät zur Expositionsprophylaxe durch geeignete Kleidung und das
Verwenden von zeckenabweisenden Repellents, und empfiehlt, nach Aufenthalten in
der Natur, den Körper nach Zecken abzusuchen. In FSME-Verbreitungsgebieten ist
eine Impfung empfohlen.
„Da es sich um einen Einzelfall handelt, ist das derzeitige Risiko, sich in den Niederlanden
mit FSME zu infizieren, weiterhin als sehr gering einzuschätzen“, erklärt Professor Dr.
med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. Reisende sollten dennoch auf sorgfältigen Zeckenschutz achten, da die Parasiten landesweit
auch Borreliose übertragen.
Das FSME-Virus wird nur in bestimmten Regionen übertragen, neben verschiedenen
deutschen Bundesländern sind Teile Österreichs, der Schweiz, Nordost- und Osteuropas
sowie einzelne Regionen Asiens betroffen. Die Länder mit dem höchsten FSMEÜbertragungsrisiko in Europa sind die baltischen Staaten, Slowenien und die Tschechische Republik. In Deutschland sind in diesem Jahr bis Anfang September 241 Menschen
durch einen Zeckenstich an FSME erkrankt, von einem weiteren Anstieg der Meldezahlen
ist auszugehen. Im gesamten Jahr 2015 traten in Deutschland 229 Fälle auf. Das FSMEVirus kann die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen, eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. In sehr seltenen Fällen wird das Virus nicht
durch einen Zeckenstich, sondern durch den Verzehr von Rohmilchprodukten übertragen.
Sehr viel häufiger als FSME -Viren übertragen Zecken Borrelien-Bakterien. Nach Schätzungen des Nationalen Referenzzentrums Borrelien (NRZ) erkranken allein in Deutschland jährlich zwischen 60 000 und 100 000 Menschen neu an Lyme-Borreliose. „Die Erkrankung kann sehr unterschiedliche Symptome verursachen und wird deshalb oft lange
Zeit nicht entdeckt“, so Jelinek. Lyme-Borreliose greift unter anderem die Haut, das Nervensystem und die Gelenke an. Gegen Borreliose existiert kein Impfstoff. Deshalb ist sorgfältiger Schutz vor Zecken wichtig: Bei Ausflügen ins Grüne sollten idealerweise lange
Hosen und geschlossenen Schuhe getragen werden. Denn Zecken halten sich vor allem in
Gräsern und Büschen auf. Freie Hautstellen können mit Zecken-Repellents eingerieben
werden. Am wichtigsten ist die Kontrolle nach dem Ausflug. „Dabei sollten vor allem die
von Zecken bevorzugten Körperregionen wie Kniekehlen, Achseln, Schambereich, Bauchnabel, Bauchfalten und den Bereich hinter den Ohren gründlich abgesucht werden“, so
Jelinek. Je schneller die Zecke entdeckt und entfernt wird, desto geringer ist die Wahr-
scheinlichkeit einer Infektion mit Borreliose, denn die Borrelien befinden sich im Darm
der Zecke. Die Zecke muss eine längere Zeit saugen, bevor der Erreger übertragen wird.
Vor FSME schützt eine Impfung. Sie ist allen Menschen empfohlen, die sich in FSMEVerbreitungsgebieten regelmäßig im Freien aufhalten. Sie ist auch deshalb so wichtig,
weil FSME-Viren meist unmittelbar mit dem Stich ins Blut gelangen. Das Virus kann also
auch dann übertragen werden, wenn die Zecke rasch entfernt wurde.
Die Einstichstelle sollte in den Tagen und Wochen nach dem Stich sorgsam beobachtet
werden. Wenn dort eine Rötung auftritt oder sich allgemeine Krankheitssymptome wie
Fieber, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit zeigen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.
Quellen:
http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=22558
http://ecdc.europa.eu/en/healthtopics/emerging_and_vectorborne_diseases/tick_borne_diseases/tick_borne_encephalitis/pages/index.aspx
www.rki.de
Das CRM Centrum für Reisemedizin trägt als unabhängiges, anerkanntes Fachinstitut Informationen über Infektions- und andere relevante Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammen und wertet sie aus. Ärzte und Apotheker können auf die daraus entwickelten Fachinformationsdienste für ihre reisemedizinische Gesundheitsberatung zurückgreifen– etwa auf das
jährlich erscheinende Standardwerk „CRM Handbuch Reisemedizin“. Das CRM ist außerdem
der führende Anbieter von Seminaren zur Reise- und Tropenmedizin, die von der Landesärzte- und Apothekerkammern als Fortbildungsmaßnahmen anerkannt und mit Punkten bewertet werden. Das CRM Centrum für Reisemedizin wurde 1988 gegründet und gehört seit 2005
zur Thieme Verlagsgruppe.
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