Anhang A Aufgabensammlung A.1 Grundlagen und intitutioneller Rahmen Aufgabe 1: Die Konsum Euler Gleichung Ein Haushalt habe in jeder Periode t eine Nutzenfunktion ut (:) nur abhängig vom gegenwärtigen Konsum Ct Ut = Et 1 X s=0 1 s 1 1 Ct+s Sein Einkommen besteht aus dem Output Yt und einer Anleihe Bt , die in der Vorperiode zum Preis 1+iBtt 1 erworben wurde, wobei it 1 der Nominalzins ist. Seine Ausgaben sind gegenwärtiger Konsum Ct , sowie neue Anleihen. 1. Diskutieren Sie die Eigenschaften der Nutzenfunktion! 2. Stellen Sie die Budgetrestriktion des Haushalts aus! 3. Stellen Sie die Lagrangefunktion auf, die zur Maximierung des erwarteten Lebensnutzens notwendig ist. Dabei soll zukünftiger Nutzen pro Periode mit dem Faktor 0 < < 1 diskontiert werden. 4. Finden Sie die Bedingungen erster Ordnung für das Optimierungsproblem. 5. Wie lautet die Konsum-Euler-Gleichung in diesem Modell? 6. Diskutieren Sie die Eigenschaften der Konsum Euler Gleichung! 111 112 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 2: Di¤erenzgleichungen Ricardianische Äquivalenz besagt, dass Konsumenten zukunftsorientiert planen und daher wissen, dass eine Erhöhung der Staatsverschuldung in der Gegenwart stets mit einer Steuererhöhung in der Zukunft verbunden ist um die Staatsschuld zurückzuzahlen. Veränderung von Steuersatz und Staatsverschuldung sind äquivalent. Betrachten auß erdem Sie die folgende Budgetbedingung des Staates Gt + (1 + rt )Dt = Tt + t Yt + Dt+1 In jeder Periode kauft der Staat Güter und Dienstleistungen Gt und zahlt (1+rt )Dt an Zinsen auf ausstehende Staatsschuld. Die Regierung …nanziert diese Ausgaben durch eine pro Kopf-Steuer Tt , Einkommensteuern 0 < t < 1 und Aufnahme neuer Kredite Dt+1 . Betrachten Sie die folgende Budgetbedingung eines repräsentativen Agenten Ct + Dt+1 = (1 + rt )Dt + (1 t 1 )Yt Tt Das Einkommen des Agenten besteht aus dem Output Yt und Bonds Dt . rt ist der reale Zinssatz. Der Agent verwendet sein Einkommen für gegenwärtiger Konsum Ct und Ersparnis Dt+1 . Nehmen Sie an, dass rt = r und t = 0. 1. Leiten Sie die intertemporale Budgetgleichung des Staates her! 2. Leiten Sie die intertemporale Budgetgleichung des Agenten her! 3. Unter welcher Annahme gilt die Ricardianische Äquivalenz? A.1. GRUNDLAGEN UND INTITUTIONELLER RAHMEN 113 Aufgabe 3: Nehmen Sie an, dass ein risikoaverser Investor ein Portfolio aus (riskanten) nominalen und realen Bonds hält. Die In‡ationsrate sei Normalverteilt. Der Investor sei durch die folgende Nutzenfunktion charakterisiert u(c) = 1 exp( c) 1. Diskutieren Sie die Eigenschaften der Nutzenfunktion! 2. Bestimmen Sie den Anteil riskanter 0 < im optimalen Portfolio. < 1 und risikofreier Wertpapiere 3. Nehmen Sie an das = 0; 05, 2 = 0; 64 und = 0; 97. Bestimmen Sie die Risikoprämie auf riskante Wertpapiere und interpretieren Sie das Ergebnis! Aufgabe 4: Lineare Algebra - der OLS Schätzer Betrachten Sie das folgende Regressionsmodell 2 3 2 y1 1 6 : 7 6: 6 7 6 6 : 7 = 6: 6 7 6 4 : 5 4: yt 1 x12 : : : xt2 32 3 2 3 x1k 1 1 6 : 7 6:7 : 7 76 7 6 7 6 7 6 7 : 7 76 : 7 + 6 : 7 5 : 4 : 5 4:5 xtk t k Unter welchen Annahmen ist der OLS-Schätzer BLUE? Leiten Sie den OLSSchätzer für k = 2 in Summen- und Matrixschreibweise her. Warum ist bei mehr als zwei erklärenden Variablen die Matrixschreibweise sinnvoller? 114 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 5: Intertemporale Optimierung; 2 Perioden Ein Haushalt gewinnt ausschliesslich durch Konsum Nutzen, U (ct ) = ln Ct . Nehmen Sie an, der Haushalt lebt zwei Perioden und disktontiert zukünftigen Nutzen mit der Rate . Der Haushalt erhält in beiden Perioden ein Einkommen von Yt . Zudem kann er in der ersten Periode sparen um in der zweiten Periode ein zusätzliches Einkommen von (1 + r1 )B1 zu erhalten. 1. Stellen Sie die Nutzenfunktion des Haushalt über zwei Perioden dar 2. Stellen Sie die Budgetbeschränkung des Haushalts dar 3. Stellen Sie die Lagrangefunktion des Haushalt auf und bestimmen Sie die optimale Verwendung des Konsums in beiden Perioden. Aufgabe 6: Intertemporale Optimierung; unendlicher Horizont Nehmen Sie an, der Haushalt aus Aufgabe 2, lebt nun unedlich lange. 1. Stellen Sie die Nutzenfunktion des Haushalt über den unendlichen Zeitraum dar 2. Stellen Sie die Budgetrestriktion des Haushalt dar. Nehmen Sie dabei an, dass der Haushalt bereits Einkommen aus Bonds in Höhe von (1 + it 1 )Bt 1 geerbt hat. 3. Stellen Sie die Lagrangefunktion auf und ermitteln Sie die Konsum-Euler Gleichung A.1. GRUNDLAGEN UND INTITUTIONELLER RAHMEN 115 Aufgabe 7: Intertemporale Budgetrestriktion Betrachten Sie die folgende Budgetbedingung eines repräsentativen Agenten Bt + Mt + Ct = (1 + rt 1 )Bt Pt 1 + Mt 1 + Yt Pt Das Einkommen des Agenten besteht aus seinem Lohn Yt , Anleihen Bt 1 und nominaler Geldhaltung Mt 1 aus der Vorperiode. Der Agent verwendet sein Einkommen für Konsum Ct , Kauf neuer Anleihen Bt und nominale Geldhaltung Mt . 1. Schreiben Sie die Budgetrestriktion für zwei Perioden fort und setzten Sie diese rekursiv ein. Zeigen Sie, dass sich damit folgende intertemporale Budgetbedingung ergibt: 1 X s=t 1 1+r s t is Ms Cs + = (1 + r)Bt 1 + i s Ps 1 Mt 1 X + 1+ Pt s=t 1 1+r s t Ys Hinweis: Verwenden Sie die Fisher-Gleichung wie folgt: it =1 1 + it Pt Pt+1 (1 + rt ) Aufgabe 8: Di¤erenzengleichung erster Ordnung Betrachten Sie folgende Di¤erenzengleichung erster Ordnung: xt+1 = axt + bt für t = 0; 1; : : : ; T Wobei a eine beliebige Konstante ist und x0 bekannt ist. 1. Ermitteln Sie durch Vorwährtsiteration den Wert für xT . 2. Nehmen Sie nun an, dass bt = b 8t = 0; 1; : : : ; T gilt. Welche Annahmen müssen über a getro¤en werden, damit die Folge xt ; xt+1 ; xt+2 ; : : : ; xT konvergiert? 116 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 9: Zeitinvarianz des Fisher-Indexes Zeigen Sie anhand des folgenden Beispiels, dass der Fisher-Preisindex zeitinvariant ist, der Laspeyers und der Paasche Preisindex jedoch nicht! Was versteht man unter der Zeitinvarianz und Faktorinvarianz von Preisindizes? Preis t t+1 Gut 1 14 22 Gut 2 12 18 Gut 3 8 11 Menge t t+1 40 60 25 35 60 55 Aufgabe 10: Intertemporale Optimierung; unendlicher Horizont Ein Haushalt erlangt nun auch durch Geldhaltung Nutzen, damit hat er folgende Nutzenfunktion: 1 Mt ) = ln Ct + U (Ct ; Pt 1 Mt Pt 1 Ct ist der Konsum, Mt die nominale Geldmenge, Pt das Preisniveau, > 0 ein positiver Parameter und 0 < < 1 der Diskontfaktor. Das Einkommen des Agenten besteht aus seinem Lohn Yt , Anleihen Bt 1 und nominaler Geldhaltung Mt 1 aus der Vorperiode. Der Agent verwendet sein Einkommen für Konsum Ct , dem Kauf neuer Anleihen Bt und nominaler Geldhaltung Mt . 1. Stellen Sie die Budgetrestriktion des Haushalts auf 2. Welche intertemporale und welche intratemporale Entscheidung muss der Haushalt tre¤en um seinen Nutzen zu maximieren? 3. Ermitteln Sie die Bedingungen erster Ordnung und interpretieren Sie diese A.1. GRUNDLAGEN UND INTITUTIONELLER RAHMEN 117 Aufgabe 11: Ein repräsentativer Haushalt habe in jeder Periode t eine Nutzenfunktion ut (:) nur abhängig vom gegenwärtigen Konsum Ct Ut (j) = Et 1 X s t ln Cs s=t Sein Einkommen besteht aus dem Output Yt und einer Anleihe Bt , die in der Vorperiode zum Preis 1+iBtt 1 erworben wurde, wobei it 1 der Nominalzins ist. Seine Ausgaben sind gegenwärtiger Konsum Ct , sowie neue Anleihen. 1. Stellen Sie die Lagrangefunktion auf, die zur Maximierung des erwarteten Lebensnutzens notwendig ist. Dabei soll zukünftiger Nutzen pro Periode mit dem Faktor 0 < < 1 diskontiert werden. 2. Finden Sie die Bedingungen erster Ordnung für das Optimierungsproblem. 3. Wie lautet die Konsum-Euler-Gleichung in diesem Modell? Aufgabe 12: Ein Haushalt habe folgende Nutzenfunktion für die Güter c1;2 u (c1 ; c2 ) = c1 1 c2 2 : Die Güterpreise seien p1;2 : Der Haushalt konsumiert ein gegebenes Einkommen y. Bestimmen Sie die Nachfrage des Haushalts und die indirekte Nutzenfunktion. Aufgabe 13: Ein Haushalt habe folgende Perioden-Nutzenfunktion u (ct ) = 1 1+ c : 1+ t Der Haushalt lebt 2 Perioden und kann sich zum Realzins r verschulden wie sparen. Der Haushalt diskontiert zukünftigen Nutzen mit der Rate ab. Er erhält nur in der ersten Periode ein Einkommen y. Bestimmen Sie die Nachfrage des Haushalts und die indirekte Nutzenfunktion. 118 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 14: Ein Haushalt lebe 2 Perioden und habe in jeder Periode folgende Nutzenfunktion für die Güter c1;2 u (c1t ; c2t ) = log c1t c2t : Die Güterpreise seien in beiden Perioden p1;2 : Der Haushalt erhält in der ersten Periode ein von y und kann sich zum Realzins r verschulden wie sparen. Der Haushalt diskontiert zukünftigen Nutzen mit der Rate ab. (a) Bestimmen Sie zunächst die Nachfrage des Haushalts und die indirekte Nutzenfunktion für die zweite Periode unter der Annahme, dass der Haushalt ein Perioden-Konsumbudget C2 konsumiert. (b) Nutzen Sie das Ergebnis aus (a) um die Aufteilung des Einkommens auf beide Perioden zu bestimmen. Schreiben Sie dazu zunächst das Problem rekursiv in der Form V1 (Y1 ) = max p1 c11 +p2 c21 Y1 V2 (Y2 ) = max p1 c12 +p2 c22 Y2 Y2 1+r u (c11 ; c21 ) + V2 (Y2 ) u (c11 ; c21 ) (c) Zeigen Sie, dass das Ergebnis aus (b) identisch ist mit der direkten Maximierung von maxp s:t: p1 c11 +p2 c21 + 1 c12 +p2 c22 1+r U (c11 ; : : : ; c22 ) = log c11 c21 + log c12 c22 : y A.1. GRUNDLAGEN UND INTITUTIONELLER RAHMEN 119 Aufgabe 15: Ein Haushalt habe folgende instantane Nutzenfunktion u(ct ) = log ct Einzige Einkommesquelle des Haushalts ist sein Kapitaleinkommen, das Güter mit folgender Produktionsfunktion produziert: f (kt ) = kta 0<a<1 Die Bellmangleichung ist V (kt ) = max [log ct + V (kt+1 )] s:t:kta fct ;kt+1 g = ct + kt+1 Nehmen Sie an, dass V (kt ) = d+ a 1 a log kt : (Verm.) (a) Bestimmen Sie die optimale Spar-Konsumentscheidung des Haushalts unter Annahme (V erm:) : (b) Bestimmen Sie d; so dass die Bellmann Gleichung unter der Vermutung gilt. Aufgabe 16: Ein Haushalt habe folgende Nutzenfunktion für die Güter c1;2 u (c1 ; c2 ) = c1 1 c2 2 : Die Güterpreise seien p1;2 : Der Haushalt konsumiert ein gegebenes Einkommen y. Bestimmen Sie die Nachfrage des Haushalts und die indirekte Nutzenfunktion. Aufgabe 17: Ein Haushalt habe folgende Perioden-Nutzenfunktion u (ct ) = 1 1+ c : 1+ t Der Haushalt lebt 2 Perioden und kann sich zum Realzins r verschulden wie sparen. Der Haushalt diskontiert zukünftigen Nutzen mit der Rate ab. Er erhält nur in der ersten Periode ein Einkommen y. Bestimmen Sie die Nachfrage des Haushalts und die indirekte Nutzenfunktion. 120 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 18: Ein Haushalt lebe 2 Perioden und habe in jeder Periode folgende Nutzenfunktion für die Güter c1;2 u (c1t ; c2t ) = log c1t c2t : Die Güterpreise seien in beiden Perioden p1;2 : Der Haushalt erhält in der ersten Periode ein von y und kann sich zum Realzins r verschulden wie sparen. Der Haushalt diskontiert zukünftigen Nutzen mit der Rate ab. (a) Bestimmen Sie zunächst die Nachfrage des Haushalts und die indirekte Nutzenfunktion für die zweite Periode unter der Annahme, dass der Haushalt ein Perioden-Konsumbudget C2 konsumiert. (b) Nutzen Sie das Ergebnis aus (a) um die Aufteilung des Einkommens auf beide Perioden zu bestimmen. Schreiben Sie dazu zunächst das Problem rekursiv in der Form V1 (Y1 ) = max p1 c11 +p2 c21 Y1 V2 (Y2 ) = max p1 c12 +p2 c22 Y2 Y2 1+r u (c11 ; c21 ) + V2 (Y2 ) u (c11 ; c21 ) (c) Zeigen Sie, dass das Ergebnis aus (b) identisch ist mit der direkten Maximierung von maxp s:t: p1 c11 +p2 c21 + 1 c12 +p2 c22 1+r U (c11 ; : : : ; c22 ) = log c11 c21 + log c12 c22 : y A.1. GRUNDLAGEN UND INTITUTIONELLER RAHMEN 121 Aufgabe 19: Ein Haushalt habe folgende instantane Nutzenfunktion u(ct ) = log ct Einzige Einkommesquelle des Haushalts ist sein Kapitaleinkommen, das Güter mit folgender Produktionsfunktion produziert: f (kt ) = kta 0<a<1 Die Bellmangleichung ist V (kt ) = max [log ct + V (kt+1 )] s:t:kta fct ;kt+1 g = ct + kt+1 Nehmen Sie an, dass V (kt ) = d+ a 1 a log kt : (Verm.) (a) Bestimmen Sie die optimale Spar-Konsumentscheidung des Haushalts unter Annahme (V erm:) : (b) Bestimmen Sie d; so dass die Bellmann Gleichung unter der Vermutung gilt. 122 A.2 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Der Geldmarkt Aufgabe 1: Friedman’s k Prozentregel Gegeben sei das folgende loglineare Modell ytA = y + ( t ytN = (it Et t) 1 t) + at + nt it = y + mt wobei die Parameter ; > 0, die In‡ationsrtate, y der Output, m die Geldmenge, at , N (0; 2a ) ein Produktivitätsschock und nt , N (0; 2n ) ein Nachfrageschock ist. Die Produktivitäts- und Nachfrageschocks seien voeinander unabhängig. 1. Nehmen Sie an die Zentralbank folge der Friedman regel mt = k. In jeder Periode wächst die Geldmenge mit der konstanten Rate k. Leiten Sie die In‡ationsrate, die erwartete In‡ationsrate, die Lösung für den Output, sowie die Varianz der in‡ationsrate und des Outputwachstums her! 2. Nehmen Sie nun an, das die Geldnachfrage nicht stabil ist. Daraus folgt für die Änderung der Geldmenge mt = k + t . Wobei t , N (0; 2 ) ein Geldnachfrageschock ist. Leiten Sie die In‡ationsrate, die erwartete In‡ationsrate, Die Lösung für den Output, sowie die Varianz der In‡ationsrate und des Outputwachstums her! Was bedeutet dies für die Varianz von In‡ationsrate und Outputwachstum? 3. Wie bewerten sie die Ergebnisse im Hinblick auf die Anwendung von Friedman’s k Prozentregel in der Praxis? Was könnte für eine solche Regel sprechen? 4. Was könnten die Gründe dafür sein, dass praktisch keine Zentralbank jemals einer solchen Regel gefolgt ist? A.2. DER GELDMARKT 123 Aufgabe 2: Fiskalische Dominanz Gegeben die reale Budgetrestriktion des Staates ^ t + (1 + r)B ^t G 1 ^t = T^t + S^t + B unter der Annahme das Haushalte nur bereit sind Staatschuld zu kaufen, wenn diese in der Zukunft beglichen wird. 1. Erläutern Sie den Begri¤ der …skalischen Dominanz! 2. Für wie realistisch halten Sie dieses Konzept? Aufgabe 3: Nehmen Sie an, die Geldnachfragefunktion sei gegeben durch MtD = ae bit mit a; b > 0 als positiven Parametern. Nehmen Sie an, die Ökonomie befände sich permanent im Steady State. Die Geldmengenwachstumsrate ist und es gilt eine 1+i , wobei der Realzins r eine exogene Konstante ist. Fisher-Beziehung 1 + r = 1+ 1. Schreiben Sie die Seignorage als Funktion der In‡ationsrate 2. Unterstellen Sie positive In‡ationsraten . Zeigen Sie, dass Seignorage bei geringem mit wächst, bei groß em dagegen abnimmt, wenn weiter ansteigt. Interpretation? 3. Nehmen Sie an, der Realzins sei r = 0:02 und die Zinselastizität der Geldnachfrage bei einer In‡ationsrate von zehn Prozent sei 0:061. Wie groß ist der Parameter b? Unterstellen Sie weiterhin positive In‡ationsraten . Welche In‡ationsrate maximiert die Seignorage? 124 A.3 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Modelle der Geldtheorie ohne Mikrofundierung Aufgabe 1: Instrumente der Geldpolitik/Poole’s Analyse Nehmen Sie an die Geldpolitik minimiere Abweichungen des Outputs von seinem Trend Vt = Et [yt y]2 Die Ökonomie sei durch das folgende IS-LM Modell charakterisiert: yt = mt = yt it + ut it + t Es seien ; > 0 die Parameter, i der Zinssatz, y der Output, m die Geldmenge und u N (0; u ), N (0; ) zwei unabhängige normalverteilte Störterme. 1. Bestimmen Sie den erwarteten Output und die Outputvarianz für den Fall, dass die Zentralbank den Zinssatz bzw. die Geldmenge als Instrument wählt! 2. Vergleichen Sie die Ergebnisse miteinander! A.3. MODELLE DER GELDTHEORIE OHNE MIKROFUNDIERUNG 125 Aufgabe 2: Zeitkonsistenzproblem, Barro und Gordon (1983) Nehmen Sie an die Zentralbank habe die folgende loglineare Verlustfunktion L= 1 X t=0 mit > 0; 0 < h t yt 2 2 t i <1 Es gelte die folgende Lucas-Outputangebotsfunktion: yt = y + b( e t) t mit b > 0 Die Agenten bilden Ihre Erwartungen nach folgender Regel: e = ^ wenn b sonst a t =^ 1. Beschreiben Sie das Gleichgewicht in allen zukünftigen Perioden, wenn ^. t 6= 2. Nehmen Sie an die Zentralbank hat in allen vergangenen Perioden = ^ gesetzt und plant nicht dieses Verhalten in Zukunft zu ändern. Beschreiben Sie den erwarteten Verlust der Zentralbank. 3. Sofern die Zentralbank in t von ihrem Verhalten abweicht, welche In‡ationsrate wird sie wählen? Beschreiben Sie den erwarteten Verlust der Zentralbank bei Abweichung! 4. Wann wählt die Zentralbank t = ^ ? Gibt es eine Parameterkonstellation a; b; unter der die Zentralbank t = ^ wählt, wenn ^ = 0? 126 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 3: Nehmen Sie an, der reale Output Y sei beein‡usst von einem realen Schock e (z.B. Technologie, Staatsnachfrage, ...) und (falls 6= 0) eventuell von der Geldpolitik (repräsentiert durch M) Yt = Mt + et und die Geldpolitik passe die nominale Geldmenge M an gemäss einer Politikregel Mt = Yt + ut mit > 0, worin u ein monetärer Schock ist, der durch unvollkommene Kontrollmöglichkeit des Instruments M durch die Zentralbank ins Spiel kommt. Die Schocks haben einen Mittelwert von Null (E(et ) = 0; E(ut ) = 0) und sind voneinander unabhängig (d.h. E(et ut ) = E(et )E(ut )). 1. Ermitteln Sie die Kovarianz zwischen Yt und Mt . (Hinweis: die Kovarianz zwischen zwei Variablen x1;2 ist cov(x1 ; x2 ) = E(x1 x2 ) E(x1 )E(x2 ), die Varianz ist var(x) = E(x2 ) [E(x)]2 .) 2. Wie hoch ist die Kovarianz, wenn = 0 ist? Kommentieren Sie: wie informativ ist die Korrelation zwischen Y und M , für die Frage, ob Geldpolitik den realen Output beein‡usst? A.3. MODELLE DER GELDTHEORIE OHNE MIKROFUNDIERUNG 127 Aufgabe 4: Barro und Gordon (1983) Nehmen Sie an die Zentralbank hat die Zielfunktion LZB t ( t ) = Et 1 X qs s=0 a 2 2 t+s a 2 2 t b + ( + 2 Et+s t+s 2 t+s+1 ) die Zielfunktion der Agenten sei LHH = t c + ( + 2 e 2 t) t Das Instrument der Zentralbank ist die In‡ationsrate. 1. Interpretieren die Verlustfunktionen! Was miß t ? Für welche In‡ation wird die Verlustfunktion der Haushalte minimal? 2. Welche In‡ationsrate när setzt? D folgt, wenn die Zentralbank den Zinssatz diskretio- 3. Nehmen Sie nun an, dass die Zentralbank sich verp‡ichtet in Zukunft der Regel R = 0 zu folgen. Die Agenten bilden Ihre Erwartungen nach e t = ( R D wenn sonst t 1 = e t Ist die Regel glaubwürdig? Welche In‡ationsrate wird die Zentralbank setzen? 4. Nehmen Sie nun an, die Zentralbank beobachtet Schocks auf den Mark-up "t , die das Output gap verschieben, so dass nun die Verlustfunktionen die Form LZB t = Et 1 X s=0 qs a 2 2 t+s b + ( + 2 t+s Et+s t+s+1 haben. Wie ändert sich die Situation im Vergleich zu 3. ? + "t+s )2 128 A.4 A.4.1 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Modelle der Geldtheorie mit Mikrofundierung Das klassische dynamische Gleichgewichtsmodell Aufgabe 1: Betrachten Sie eine Ökonomie, in der der repräsentative Haushalt 1 X t U (Ct ; Lt ; Mt =Pt ) (A.1) t=0 maximiert; hierin ist Ct der Konsum, Lt die Freizeit (es gilt Lt = 1 Nt mit Nt der Arbeitszeit), Mt ist die nominale Geldmenge, Pt das Preisniveau, und 0 < < 1 ist der Diskontfaktor. Die Nutzenfunktion u(:) lautet U (Ct ; Lt ; Mt =Pt ) = log Ct 1+ (1 Lt )1+ + 1 Mt Pt 1 (A.2) worin ; ; ; positive Parameter sind. Der Haushalt bezieht Einkommen aus dem Verkauf von Arbeitszeit zum Reallohn Wt , residualen Unternehmensgewinnen Dt , Zinseinnahmen mit dem Nominalzins it 1 auf nominale Staatswertapiere Bt 1 , und verwendet dies fur den Konsum, die Zahlung von Kopfsteuern t , und die Investition in Wertpapiere Bt Bt 1 sowie Geld Mt Mt 1 (die Budgetrestriktion lautet also Pt Ct + Mt + Bt Pt Wt Nt + (1 + it 1 )Bt 1 + Mt 1 Pt t + Pt Dt ). 1. Finden Sie die Bedingungen erster Ordnung für die optimalen Nachfragen nach Konsum, Freizeit, Wertpapieren und Geld. 2. Ermitteln Sie eine logarithmisch lineare Version der Eulergleichung für den privaten Konsum. 3. Nehmen Sie an, dass die aggregierte Ressourcenrestriktion Yt = Ct + Gt lautet, wobei Yt der Output und Gt die Staatsausgaben sind, für die Gt = Yt (mit 0 < < 1) gilt. Ermitteln Sie eine loglineare Eulergleichung für den Output. A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG 129 Aufgabe 2: Betrachten Sie das folgende klassische dynamische Gleichgewichtsmodell. U (Ct ; Nt ) = 1 X t t=0 " Nt1+' 1+' Ct1 1 # Ct ist der Konsum, Nt die Arbeitszeit, 0 < < 1 der Diskontfaktor und ; ' > 0 Parameter. Der Haushalt bezieht Einkommen aus Arbeit zum Nominallohn Wt und kann über den Handel mit zero Bonds sparen. Jeder Schuldtitel Bt kostet (1 + rt ) 1 in Periode t und zahlt eine Geldeinheit in t + 1 aus. Er verwendet sein Einkommen für Konsum und Investition in reale Wertpapiere die reale Budgetrestriktion ist Pt Ct + (1 + rt ) 1 Bt Bt 1 + Wt Nt (a.) Leiten Sie die Optimalitätsbedingungen des representativen Haushalts her! Ein repräsentatives Unternehmen nutze die folgende Produktionstechnologie Yt = At Nt1 in jeder Periode maximiert das Unternehmen Pt Yt Wt Nt (b.) Bestimmen Sie die Optimalitätsbedingung des Unternehmenssektors! 130 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 3: Betrachten Sie weiter das klassische dynamische Gleichgewichtsmodell mit der IS Kurve 1 yt = Et yt+1 (it Et ) t+1 der LM Kurve mt pt = yt it Es gelte die Fisher Gleichung rt = it Et t+1 und der reale Zinssatz ist bestimmt durch rt = + Et at+1 (a.) Zeigen Sie das die In‡ationsrate eindeutig bestimmt ist, wenn die Geldpolitik einer Regel it = mit 1 + t > 1 folgt. (b.) Diskutieren Sie das Taylor Prinzip! (c.) Zeigen Sie, dass unter der Annahme at = i.i.d. ist, die Lösung für die Infaltionsrate t (1 = a at 1 a) + a t, wobei der Störterm at a ist. Interpretieren Sie dieses Ergebnis! Nehmen sie nun an, dass die Geldpolitik einen exogenen Pfad fmt g für das Geldangebot festlegt. (d.) Zeigen Sie das die Lösung für das Preisniveau pt = 1 1+ 1 X k=0 k Et mt+k + t:i:p: 1+ ist. Wobei unter t:i:p: Terme zusammengefasst sind die von der Geldpolitik nicht beein‡usst werden. (e.) Bestimmen Sie den aus dieser Politik folgenden Nominalen Zinssatz! (f.) Nehmen Sie nun an das Geldangebot folge mt = m mt 1 + m t Der Störterm ist i.i.d., wir nehmen an das yt = rt = 0. Bestimmen Sie die Lösung für das Preisniveau und den nominalen Zinssatz. A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG 131 Aufgabe 4: Monopolistische Konkurrenz Betrachten Sie das Modell monopolistischer Konkurrenz bei Preis‡exibilität aus der Vorlesung. Das i-te Unternehmen hat die Nachfragefunktion Yi = Pi P Y (A.3) (Yi individueller Output, Y aggregierte Output, Pi individueller Preis, P aggregiertes Preisniveau), seine Produktionsfunktion ist Yi = Ni (A.4) (Ni Arbeitsinput) mit 0 < < 1. alle Unternehmen müssen ihren Beschäftigten denselben Nominallohn W n zahlen. 1. Finden Sie den gewinnmaximierenden Preis des i-ten Unternehmens. 2. Welche Bedingung muss erfüllt sein, damit eine Lösung existiert? 3. Nehmen Sie als eins ist. = 1 an. Zeigen Sie, dass der Reallohn im Gleichgewicht kleiner 132 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 5: Betrachten Sie das folgende klassische dynamische Gleichgewichtsmodell. Nehmen Sie an die Haushalte haben die Nutzenfunktion U (ct ; lt ; mt ) = 1 X s=0 s " 1+ lt+s 1 + 1+ 1 c1t+s 1 m1t+s # ct ist der Konsum, lt die Arbeitszeit, mt die reale Kassenhaltung, 0 < < 1 der Diskontfaktor und ; ; > 0 positive Parameter. Der Haushalt bezieht Einkommen aus Arbeit zum Reallohn wt , residualen Unternehmensgewinnen dt , Zinseinnahmen mit dem Realzins rt auf reale Bonds bt 1 . t ist die In‡ationsrate. Er verwendet sein Einkommen für Konsum, Investition in Wertpapiere und Realkasse, die Budgetrestriktion ist ct + bt + mt wt lt + mt 1+ 1 + (1 + rt )bt 1 + dt t 1. Charakterisieren Sie das Optimierungsproblem des Haushalts. 2. Leiten Sie die Bedingungen erster Ordnung und die Konsum Euler Gleichung her! 3. Interpretieren Sie die Konsum Euler Gleichung! 4. Die ZB lässt die Geldmenge mit der Rate wachsen. Finden Sie die Bedingungen, die das Gleichgewicht charakterisieren. 5. Was versteht man unter Superneutralität? Liegt diese hier vor? Aufgabe 6: Die Preisindexgleichung Der Preisindex P = Z 1 1 1 1 P (i) di 0 ist de…niert als das zum Kauf einer realen Konsumeinheit erforderliche Mindestbudget. Daraus folgt das Optimierungsproblem min Z = C(i) Z 0 1 P (i)C(i)di s.t. C= Z 1 C(i) 1 1 di =1 0 wobei Z = P C das nominale Budget des Agenten ist. Zeigen Sie das der im Skript angegebene Preisindex das angegebene Minimierungsproblem löst! A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG 133 Aufgabe 7: Das klassische Modell Betrachten Sie das folgende klassische dynamische Gleichgewichtsmodell. Die Haushalte haben die nicht-seperable Nutzenfunktion U Mt ; Nt Ct ; Pt = 1 X s=0 s 2 4 1 1 " )Ct1 (1 + Mt Pt 1 # 11 3 1 1+' 5 N 1+' t t die reale Kassenhaltung, 0 < < 1 der Ct ist der Konsum, Nt die Arbeitszeit, M Pt Diskontfaktor und 0 < < 1; ; ; ' > 0 Parameter. Der Haushalt bezieht Einkommen aus Arbeit zum Nominallohn Wt , Zinseinnahmen mit dem Realzins it 1 auf reale Bonds Bt 1 die in der vorangegangenen Periode in das Portfolio des Agenten genommen wurden. Er verwendet sein Einkommen für Konsum, Investition in Wertpapiere und Geld, die nominale Budgetrestriktion ist Pt C t + B t + M t Mt 1 + (1 + it 1 )Bt 1 + Wt Nt 1. Leiten Sie die Optimalitätsbedingungen des representativen Haushalts her! 2. Nehmen Sie an es gibt einen Unternehmenssektor. Die Unternehmen haben Zugang zu einer linearen Produktionstechnologie Yt = Nt und die Geldpolitik beschränkt sich darauf die nominale Geldmenge mit einer konstanten Rate 0 < < 1 wachsen zu lassen. Leiten Sie den steady state der Ökonomie her unter der Annahme vollkommenen Wettbewerbs her! 3. Diskutieren Sie die E¤ekte einer Änderung von Output! auf die In‡ationsrate und 4. Ist Geldpolitik unter den gemachten Annahmen Superneutral? 134 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 8: Ein Cash-in-advance Modell Nehmen Sie an, der repräsentative Haushalt maximiere 1 X s ln Ct + s=0 1+ Nt1+ mit ; > 0, und habe die Budgetrestriktion ~t + B ~ t = W t Nt + Ct + M 1 1+ ~t M 1 t + 1 + It 1 ~ Bt 1+ t 1 + Tt + Dt Es existiert eine cash-in-advance constraint der Form Pt C t Mt d.h. Haushalte müssen Geld haben, wenn sie konsumieren wollen (Konsumgüter werden nicht auf Kredit gehandelt). 1. Erläutern Sie inhaltlich, unter welcher Bedingung wird die Cash-in-advance constraint mit Gleichheit gelten? 2. Finden Sie die Optimalitätsbedingungen des Haushalts unter der Annahme, das die Cash-in-advance constraint mit Gleichheit erfüllt ist. 3. Nehmen Sie an, dass der Unternehmenssektor durch die Produktionsfunktion Yt = Nt beschrieben ist, so dass der Reallohn wt = 1 und die Ressourcenrestriktion Yt = Nt = Ct lautet. Die Zentralbank lässt die nominale Geldmenge mit der Rate wachsen. Finden Sie die Bedingungen, die den Steady State charakterisieren. 4. Gilt Superneutralität? Kommentieren Sie Ihr Ergebnis. A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG A.4.2 135 Ein einfaches neu-keynesianisches Gleichgewichtsmodell Aufgabe 1: Das Calvo Model für verzögerte Preisanpassung Betrachten Sie das Calvo Modell für verzögerte Preisanpassung. Wir nehmen an, dass ein Unternehmen in jeder Periode mit der Wahrscheinlichkeit 0 < < 1 die Möglichkeit hat seinen Preis anzupassen. Firmen stehen in monopolistischer Konkurrenz und setzen ihre Preise vorausschauend. (a.) Erläutern Sie kurz das Optimierungsproblem eines Unternehmens! (b.) Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem ex ante erwarteten und den ex post realisierten Preisaufschlag! (c.) Wie kann die Geldpolitik in diesem Modellrahmen die reale Ökonomie beein‡ussen? (d.) Zeigen Sie das eine Erhöhung des Outputs eine Erhöhung der In‡ationsrate zur Folge hat! Aufgabe 2: Das neu-keynesianische Modell Betrachte Sie das neu-keynesianische Modell aus der Vorlesung. (a.) Diskutieren Sie wie zu welchen Verzerrungen die Annahmen monopolistischen Wettbewerbs und verzögerter Preisanpassung verursachen. Unter welcher Annahme kann die Wirtschaftspolitik die e¢ ziente Gleichgewichtsallokation wiederherstellen? (b.) Zeigen Sie anhand der neu-keynesianischen IS-Kurve das die Stabilisierung von Output und In‡ationsrate nicht im Widerspruch zueinander stehen! 136 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 3:Das neu-keynesianische Modell Betrachten Sie die neu-keynesianische IS Kurve xt = (it Et t+1 ) + Et xt+1 + gt wobei xt die Outputgap ist, und die neu-keynesianische Phillipskurve t = xt + Et t+1 + ut gt ; ut sind AR(1) Schocks mit gt = g gt 1 + g;t und ut = u ut 1 + u;t wobei 0 < g ; u < 1 und g;t ; u;t i.i.d. mit Mittelwert Null und konstanter Varianz. Das Ziel der Geldpolitik ist die Minimierung des Wohlfahrtsverlusts, gegeben durch # " 1 X min Et i x2t+i + 2 t i=0 (a.) Interpretieren Sie die IS Kurve und die neu-keynesianische Phillipskurve. (b.) Diskutieren Sie das Ziel der Geldpolitik. Wodurch unterscheidet sich das Wohlfahrtskriterium im neu-keynesianischen Modell von der Verlustfunktion wie sie ad hoc Modellen unterstellt wurden, gibt es Unterschiede zum BarroGordon Modell? (c.) Leiten Sie die optimale diskretionäre Geldpolitik her und zeigen Sie das es einen trade-o¤ zwischen In‡ations- und Outputvarianz gibt! (d.) Wie reagiert die Geldpolitik auf Veränderungen der erwarteten In‡ationsrate? Aufgabe 4: Das neu-Keynesianische Modell Betrachten Sie folgendes Modell xt = Et xt+1 t 1 (it = Et rtn = t+1 Et t+1 rtn ) + xt + et Die Zentralbank folgt einer Regel it = + t +dt worin die exogenen Schocks dt ; et nicht autokorrelierte und voneinander unabhängige Zufallsvariablen mit Mittelwert 0 und konstanter Varianz sind; es gilt also Et dt+1 = Et et+1 = 0. Ermitteln Sie die Wirkung eines einmaligen unvorhergesehenen Schocks dt ; et auf die In‡ationsrate und die Outputgap. Diskutieren Sie die Wahl des Parameters ! A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG 137 Aufgabe 5: Das neu-Keynesianische Modell Betrachten Sie das neu-keynesianische Modell aus der Vorlesung. Die neu-keynesianische Phillipskurve ergibt sich als t = Et t+1 + y^t + ct : Hierin ist t die In‡ationsrate, y^t das wohlfahrtsrelevante “Output Gap”, also der Unterschied von tatsächlichem und erst-bestem Output, und ct ein exogener Kostenschock zum Zeitpunkt t. Dabei sind fct g1 t=0 unabhängig und identisch 2 2 verteilt mit Et ct+s = > 0; Et (ct+s ) = c für alle s > 0 und Et ct = ct . Nehmen Sie an, die Zentralbank beein‡uß t die gesamtwirtschaftliche Aktivität indem sie direkt die In‡ationsrate setzt. Finden Sie die optimale diskretionäre Politik (in Abhängigkeit von Et t+1 und ct ) für eine Zentralbank die versucht die Verlustfunktion 21 ( y^t2 + 2t ) zu minimieren. a) Bestimmen Sie die erwartete In‡ation t indem Sie die sich ergebende Di¤erenzengleichung durch Vorwärtseinsetzen lösen. Lösen Sie dann für y^t . (Hinweis: es ist hilfreich, die Schocks als Abweichungen von ihrem Erwartungswert zu schreiben: ct+s = ct+s Et ct+s + ): Nehmen Sie nun an, die optimale Zentralbankpolitik führe zu t = y^t = 1+ 1+ (1 1 (1 ) + 1+ 1 + ) 1+ (ct ) (ct ) b) Interpretieren Sie die Annahme Et ct+s = > 0, indem Sie (für = 0) eine Situation mit dauerhafter Null-In‡ation betrachten. Was gilt dann für das erwartete wohlfahrtsrelevante Output-gap E0 y^t ? Wann bzw. wodurch kann es im neukeynesianischen Modell zu > 0 kommen? c) Erläutern Sie die Rolle des Parameters . Vor welcher Schwierigkeit steht die Regierung in der Wahl des Zentralbankers (charakterisiert durch )? Argumentieren Sie der Einfachheit halber für = 1 und nehmen Sie an, die gesamtwirtschaftliche Verlustfunktion sei gegeben durch E ^t2 0y + 2 t : Inwiefern unterscheidet sich die Situation von der Behandlung des Zeitinkonsistenzproblem in der Vorlesung? 138 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 6: Betrachten Sie das neukeynesianische Modell in der Notation der Vorlesung: y^t = Et yt+1 ^ t mit (it = Et Et t+1 rt ) t+1 + y^t > 0. 1. Erläutern Sie inhaltlich den Zusammenhang zwischen Realzins und output gap in der IS Gleichung 2. Erläutern Sie inhaltlich den Zusammenhang zwischen In‡ation und output gap in der neu-keynesianischen Phillipskurve. Was bestimmt die Höhe des Parameters ? 3. Erläutern Sie inhaltlich die Wirkung einer Senkung des (hier als exogen unterstellten) Nominalzinses durch die Zentralbank. Aufgabe 7: Die Nachfragegleichung Im neu-keynesianischen Modell (ohne Staat) ist die Nachfrage nach den Produkten von Firma i gegeben durch P (i) P C(i) = Ct Die Nachfrage folgt aus dem maximierenden Verhalten der Agenten. Diese maximieren Ihren Konsum gegeben ihr individuelles nominales Budget Z = P C. Zeigen sie, dass die angegebene Nachfragegleichung das Optimierungsproblem max C = C(i) Z 0 1 C(i) 1 1 di s.t. Z löst und Interpretieren Sie die Nachfragegleichung! 0 1 P (i)C(i)di = Z A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG 139 Aufgabe 8: Betrachten Sie das folgende neu-keynesianische Modell dessen Gleichgewicht durch die folgende neu-keynesianische Phillipskurve t = Et t+1 + y^t + t und die dynamische IS Kurve y^t = Et y^t+1 rtn ) (rt charakterisiert ist. Dabei ist t die In‡ation, rt der reale Zinssatz (Tipp: Fisher Gleichung!), rtn der natürliche reale Zinssatz, t ein exogener Kostenschock und y^t die outputgap. Nehmen Sie an, die Zentralbank setzt den Nominalzins nach der Taylor-Regel it = mit dem Kontrollfehler t + t t. 1. Sei = 1 und zt = (^ yt ; t )T . Zeigen Sie, dass die Ökonomie durch eine Di¤erenzgleichung der Form zt = AEt zt+1 + B rtn t t darstellen lässt und bestimmen Sie die Konstanten! 2. Nehmen Sie an, dass Kontrollfehler, Kostenschock und natürlicher Realzins n = Et t+s = Et t+1 = 0 für s 1. i.i.d. sind und dass Et rt+s Lösen Sie die Di¤erenzgleichung durch Vorwärtseinsetzen in Matrixform. Argumentieren Sie, dass die Lösung die Form y^t t = 1 1+ t t rtn rtn + t t hat. 3. Vor welche Schwierigkeit sieht sich die Zentralbank in der Wahl von stellt? ge- 140 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 9: Quadratische Preisanpassungskosten, Rotemberg (1982) Betrachten Sie ein Zwei-Perioden-Modell (Perioden t und t + 1, alle Variablen in Logarithmen) in dem die Firmen quadratischen Preisanpassungskosten haben. Sie minimieren also ihre Verlustfunktion 1X 2 j=0 1 L= j (pt+j pt+j )2 + 1 (pt+j pt+j 1 )2 wobei p der optimale Preis in Abwesenheit nominaler Friktionen sei und 0 ein Parameter ist, der die Höhe der Preisänderungskosten angibt. 1 > 1. Wie lautet die Bedingung erster Ordnung für die Wahl des Preises pt ? 2. Angenommen, der gewünschte relative Preis eines Unternehmens steige in der Outputmenge yt , pt pt = kyt mit k > 0. Verwenden Sie diese Information (und t = pt pt 1 ) um eine Philipskurve herzuleiten. 3. Erläutern Sie die Rolle des Parameters 1 in der Phillipskurve. 4. Diskutieren Sie die Nachteile und Vorteile dieses Preissetzungsmodells relativ zu dem von Calvo (1983). A.4. MODELLE DER GELDTHEORIE MIT MIKROFUNDIERUNG 141 Aufgabe 10: Betrachten Sie folgendes Modell (xt output gap, zins [letzterer ist das Instrument der Zentralbank]): t = Et t+1 ut = unt + xt + ut 1 + t In‡ationsrate, it Nominal(A.1) (A.2) t mit > 0, worin t ein Kostenschock ist (mit 0 < < 1 und et einer nicht autokorrelierten Zufallsvariablen mit Mittelwert nullPund konstanter Varianz, so dass Et et+1 = 0 gilt). Die Zentralbank minimiert Et 1 i=0 Lt+i , worin die Verlustfunktion Lt = 1 2 2 t + x (xt z)2 (A.3) mit x > 0 lautet. Hierin ist z der konstante Zielwert der Zentralbank für das Outputgap. 1. Ermitteln Sie die Bedingungen erster Ordnung für die optimale diskretionäre Politik und stellen Sie das Resultat als eine Beziehung zwischen In‡ation und Outputgap dar. 2. Unterstellen Sie, dass die Lösung für die In‡ationsrate die Form t = c + but haben wird und bestimmen Sie die unbekannten Koe¢ zienten c und b. 3. Zeigen Sie: wenn z > 0 ist, wird die In‡ation bei Abwesenheit von Schocks (d.h. in allen Perioden, in denen ut = 0 gilt) positiv sein, das Outputgap hingegen nicht. 4. Geben Sie in einem Satz eine inhaltliche Begründung für das Ergebnis unter 3. 142 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 11: Betrachten Sie das folgende neu-keynesianische Modell dessen Gleichgewicht durch die folgende neu-keynesianische Phillipskurve t = Et t+1 + y^t + t und die dynamische IS Kurve y^t = Et y^t+1 rtn ) (rt charakterisiert ist. Dabei ist t die In‡ation, rt der reale Zinssatz (Tipp: Fisher Gleichung!), rtn der natürliche reale Zinssatz, t ein exogener Kostenschock und y^t die outputgap. Nehmen Sie an, die Zentralbank setzt den Nominalzins nach der Taylor-Regel it = mit dem Kontrollfehler t + t t. 1. Sei = 1 und zt = (^ yt ; t )T . Zeigen Sie, dass die Ökonomie durch eine Di¤erenzgleichung der Form zt = AEt zt+1 + B rtn t t darstellen lässt und bestimmen Sie die Konstanten! 2. Nehmen Sie an, dass Kontrollfehler, Kostenschock und natürlicher Realzins n = Et t+s = Et t+1 = 0 für s 1. i.i.d. sind und dass Et rt+s Lösen Sie die Di¤erenzgleichung durch Vorwärtseinsetzen in Matrixform. Argumentieren Sie, dass die Lösung die Form y^t t = 1 1+ t t rtn rtn + t t hat. 3. Vor welche Schwierigkeit sieht sich die Zentralbank in der Wahl von stellt? ge- A.5. SAMMLUNG ALTER KLAUSURAUFGABEN A.5 143 Sammlung alter Klausuraufgaben Diese Aufgabensammlung enthält Aufgaben aus den Klausuren und Übungsklausuren der vergangenen zwei Jahre. Die Punktangaben dienen jeweils zur Orientierung wieviel Zeit für die Aufgaben in der Klausur vorgesehen ist. Die Klausur dauert 60 Minuten, ein Punkt entspricht jeweils einer Minute. Aufgabe 1 Ein Haushalt habe die Nutzenfunktion Ct1 U (Ct ; Nt ; Mt =Pt ) = 1 Nt1+ (Mt =Pt )1 + 1+ 1 : und erzielt Einkommen aus Arbeit, Nt und einer staatlichen Transferzahlung t : (Ct ist Konsum, Mt =Pt die reale Geldmenge) a) (12 Punkte) Leiten Sie die Geld–Nachfragegleichung her und interpretieren Sie diese! b) (8 Punkte) Angenommen der Staat kann die staatliche Transferzahlung t durch Schulden Bt , durch eine Konsumsteuer Tc;t = tct Ct oder durch die Begebung von Geld …nanzieren. Stellen Sie die kurzfristige (reale) Budgetgleichung des Staates auf und erläutern Sie kurz, was man unter dem Begri¤ Seignorage versteht. Betrachten Sie den steady state, in dem Ct = C; Tc;t = T : Mt Pt = m; t = ; it = { und c) (8 Punkte) Leiten Sie die langfristige Budgetgleichung des Staates her und zeigen Sie den Zusammenhang zwischen primärem Budgetde…zit T und In‡ation auf! d) (8 Punkte) Was sagt die Friedman Regel und warum gilt sie hier nicht unbedingt? 144 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 2 (10 Punkte) Betrachten Sie das neu-keynesianische Modell. Der Haushalt habe eine Nutzenfunktion der Form U (Ct ; Nt ; C1 Mt )= t Pt 1 L1+' t + 1+' 1 Mt Pt 1 wobei ; '; ; > 0 positive Parameter sind. Der Haushalt plant über einen unendlich langen Zeitraum, zukünftiger Nutzen wird mit dem Faktor 0 < < 1 diskontiert. Ct + Mt + Bt = (1 + rt Pt 1 )Bt 1 + Wt Lt + Mt 1 + Dt Pt Mt Pt ist die reale Geldhaltung, Lt das Arbeitsangebot des Haushalts und Ct sein Konsum. Der Haushalt bezieht Einkommen aus Arbeit Wt Lt , residualen Unternehmensgewinnen Dt und Zinseinnahmen rt 1 auf reale Bonds Bt 1 , die er in der vorangegangenen Periode erworben hat. Zu Beginn jeder Periode verfügt er zudem über nominale Kasse aus der Vorperiode, Mt 1 . Der Haushalt kann daher durch Kassenhaltung oder den Handel mit Bonds sparen bzw. sich verschulden. a) Leiten Sie die Konsum Euler Gleichung her und interpretieren Sie diese! A.5. SAMMLUNG ALTER KLAUSURAUFGABEN 145 Aufgabe 3 (34 Punkte) Betrachten Sie folgende neu-keynesianische Phillipskurve t = Et t+1 + xt + kt und die dynamische IS Kurve 1 xt = Et xt+1 (it Et t+1 rtn ) wobei t die In‡ationsrate, xt die wohlfahrtsrelevante Outputgap, rtn der natürliche Realzins, kt ein Kostenschock und it der nominale Zinssatz zum Zeitpunkt t sind. Der natürliche Realzins ist gegeben als rtn = + et wobei et ein Schock auf den Realzins und > 0. Die Zentralbank setzt den Nominalzins nach der folgenden Taylor Regel it = 1 + ^t wobei wir annehmen, dass Sie die In‡ationsrate nicht direkt beobachten kann ^t = t + t t ist der Beobachtungsfehler der Zentralbank. Wir nehmen an, dass der Kostenschock, der Zinsschock und der Beobachtungsfehler i.i.d. mit Et t+s = Et et+s = Et kt+1 = 0 für s 0 ist a) Stellen Sie das Modell in Matrixform dar und bestimmen Sie die Lösung für In‡ationsrate und Outputgap! b) Bestimmen Sie den Wert von 1 der die Varianz von t minimiert! 146 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG Aufgabe 4 (15 Punkte) Betrachten Sie das folgende klassische dynamische Gleichgewichtsmodell. Nehmen Sie an die Haushalte haben die folgende Nutzenfunktion 1 U (Ct ; Nt ; 1 Mt ) = ln Ct + Pt 1 Mt Pt ln Nt Ct ist der Konsum, Nt die Arbeitszeit, Mt die nominale Geldmenge, Pt das Preisniveau, > 0 ein positiver Parameter und 0 < < 1 der Diskontfaktor. Der Haushalt bezieht Einkommen aus dem Verkauf von Arbeitszeit zum Reallohn Wt , residualen Unternehmensgewinnen t , Zinseinnahmen mit dem Nominalzins it 1 auf nominale Wertpapiere Bt 1 . Er verwendet sein Einkommen für Konsum, die Zahlung von Kopfsteuern Tt und Investitionen in Wertpapiere und Geld. a) Stellen Sie die Budgetrestriktion des Haushalts auf! b) Leiten Sie die Bedingungen erster Ordnung und die Konsum Euler Gleichung her! c) Interpretieren Sie die Konsum Euler Gleichung! A.5. SAMMLUNG ALTER KLAUSURAUFGABEN 147 Aufgabe 5 Betrachten Sie das neu-keynesianische Modell aus der Vorlesung, wobei die Haushalte folgende Nutzenfunktion haben U (Ct ; Nt ; Mt =Pt ) = Nt1+ (Mt =Pt )1 + 1+ 1 Ct1 1 : Die neu-keynesianische Phillipskurve ergibt sich als t = Et t+1 + y^t + ct : Hierin ist t die In‡ationsrate, y^t das wohlfahrtsrelevante “Output Gap”, also der Unterschied von tatsächlichem und erst-bestem Output, und ct ein exogener Kostenschock zum Zeitpunkt t. Dabei sind fct g1 t=0 unabhängig und 2 2 identisch verteilt mit Et ct+s = > 0; Et (ct+s ) = c für alle s > 0 und Et ct = ct . a) (10 Punkte) Leiten Sie die Konsum-Eulergleichung her und interpretieren Sie diese. Nehmen Sie an, die Zentralbank beein‡uß t die gesamtwirtschaftliche Aktivität indem sie direkt die In‡ationsrate setzt. Finden Sie die optimale diskretionäre Politik (in Abhängigkeit von Et t+1 und ct ) für eine Zentralbank die versucht die Verlustfunktion 21 ( y^t2 + 2t ) zu minimieren. b) (14 Punkte) Bestimmen Sie die erwartete In‡ation t indem Sie die sich ergebende Di¤erenzengleichung durch Vorwärtseinsetzen lösen. Lösen Sie dann für y^t . (Hinweis: es ist hilfreich, die Schocks als Abweichungen von ihrem Erwartungswert zu schreiben: ct+s = ct+s Et ct+s + ): Nehmen Sie nun an, die optimale Zentralbankpolitik führe zu t = y^t = 1+ 1+ (1 1 (1 ) + 1+ 1 + ) 1+ (ct ) (ct ) c) (8 Punkte) Interpretieren Sie die Annahme Et ct+s = > 0, indem Sie (für = 0) eine Situation mit dauerhafter Null-In‡ation betrachten. Was gilt dann für das erwartete wohlfahrtsrelevante Output-gap E0 y^t ? Wann bzw. wodurch kann es im neukeynesianischen Modell zu > 0 kommen? d) (8 Punkte) Erläutern Sie die Rolle des Parameters . Vor welcher Schwierigkeit steht die Regierung in der Wahl des Zentralbankers (charakterisiert 148 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG durch )? Argumentieren Sie der Einfachheit halber für = 1 und nehmen Sie an, die gesamtwirtschaftliche Verlustfunktion sei gegeben durch E ^t2 0y + 2 t : Inwiefern unterscheidet sich die Situation von der Behandlung des Zeitinkonsistenzproblem in der Vorlesung? A.5. SAMMLUNG ALTER KLAUSURAUFGABEN 149 Aufgabe 6 Betrachten Sie das neu-keynesianische Modell. In diesem Modell habe der Haushalt eine Nutzenfunktion der Form U (C; N; M=P ) = ln (C) + f (N; M=P ): Die zentralen Gleichungen dieses Modells sind die neukeynesianische Phillipskurve ^t + ct t = Et t+1 + y und die dynamische IS Kurve y^t = Et (^ yt+1 ) rtn ) ; (rt wobei t die In‡ation; rt der Realzins, rtn der natürliche Realzins, ct ein exogener Kostenschock und y^t das output gap zum Zeitpunkt t sind. a) (8 Punkte) Erläutern Sie kurz das Konzept des output gaps! Was gilt bezüglich der realen Grenzkosten, wenn das öutput gap"gerade gleich 0 ist? b) (6 Punkte) Leiten Sie die Konsum-Eulergleichung her! c) (6 Punkte) Erläutern Sie kurz, welchen Zusammenhang die IS Kurve im neu-keynesianischen Modell abbildet! (16 Punkte) Nehmen Sie an, die Zenralbank setze den Nominalzins nach der Taylor-Regel it = t + t mit einem Kontrollfehler t: Im Folgenden sei = 1: 0 d) Sei zt := y^t t : Zeigen Sie, dass die Ökonomie durch eine Di¤erenzengleichung der Form zt = AEt zt+1 + B rtn t ct also durch y^t t = a11 Et y^t+1 + a12 Et a21 Et y^t+1 + a22 Et t+1 t+1 + b11 ( b21 ( t t rtn ) + b12 ct rtn ) + b22 ct darstellen läß t und bestimmen Sie a11 ; : : : ; a22 und b11 ; : : : ; b22 ! 150 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG e) Nehmen Sie an, dass Kontrollfehler, Kostenschock und natürlicher Realzins n i.i.d. sind und dass Et rt+s = Et (vt+s ) = E (ct+s ) = 0 für s 1: Lösen Sie die Di¤erenzengleichung durch Vorwärtseinsetzen in Matrixform. Argumentieren Sie, dass die Lösung die Form y^t t = 1 +1 t t rtn rtn ct ct hat. f) Vor welche Schwierigkeit sieht sich die Zentralbank in der Wahl von stellt? ge- A.5. SAMMLUNG ALTER KLAUSURAUFGABEN 151 Aufgabe 7 (je 4 Punkte) Begründen Sie in maximal 2 Sätzen ob die folgenden Aussagen korrekt sind. 1. Die Geldpolitik im klassischen Modell legt das Preisniveau fest, sofern sie dem Taylor Prinzip folgt, sie hat jedoch keinerlei Ein‡uss auf die reale ökonomische Aktiviät. 2. Die Seignorage kann als eine Steuer auf die nominale Geldhaltung bezeichnet werden. 3. Das (neo-)klassiche und das neu-keynesianische Modell sind beide mikrofundiert. 4. Nominale Rigiditäten, wie z.B. verzögerte Preissetzung nach Calvo (1983), sind eine Quelle von Ine¢ zienzen im klassischen Modell. 5. Im klassischen Modell ist die Geldpolitik superneutral. 6. Ein Vorteil von ad hoc postulierten Modellen ist dass ihre Politikimplikationen auf dem optimierenden Verhalten von Agenten wie Unternehmen und Haushalten beruhen. 7. Unter der Annahme monopolistischer Konkurrenz setzen die Unternehmen Preise die den marginalen Produktionskosten entsprechen. 8. Die Fisher Gleichung beschreibt den Zusammenhang zwischen In‡ationsrate und Outputgap. 9. Das Zeitkonsistenzproblem der Geldpolitik bezieht sich darauf, dass eine ex ante angekündigte Geldpolitik ex post nicht optimal sein muss. 10. Im neu-keynesianischen Modell hat erwartete Geldpolitik eine reale Wirkung. 11. Veränderungen in der Geldmenge beruhen immer auf Änderungen der Geldpolitik der Zentralbank. 12. Dass viele Zentralbanken Zinsen als geldpolitische Instrumente wählen, liegt darin begründet, dass die Geldnachfrage stabiler ist als die Investitionsnachfrage. 13. Das Zeitinkonsistenzproblem in der Geldpolitik bezieht sich darauf, dass eine Zentralbank nicht in jeder Periode die gleiche Politik betreiben will. 14. Bei Calvo Preisanpassungskosten passen die Firmen in jeder Periode ihre Preise an, die am meisten von der Anpassung der Preise pro…tieren. 152 ANHANG A. AUFGABENSAMMLUNG 15. Im neu-klassischen dynamischen Gleichgewichtsmodell hat die institutionelle Ausgestalltung der Zentralbank keinen Ein‡uss auf die reale Ökonomie. 16. Eine Zentralbank sollte unterproportional mit ihrer Zinspolitik auf Schwankungen in der In‡ation reagieren, da sie sonst die Stabilität der Ökonomie gefährdet. 17. Aus einer signi…kant positiven Korrelation von Geldmengenänderungen und Outputänderungen kann man schließ en, dass eine systematische Geldpolitik zu realwirtschaftlicher Stabilität beitragen kann. 18. Die Friedman Regel besagt, dass man die In‡ationsrate bei Null stabilisieren sollte. 19. Die Lucas Kritik besagt, dass Geldpolitik immer wirkungslos ist. 20. Unter rationalen Erwartungen ist es der Geldpolitik möglich Abweichungen des Outputs von seinem natürlichen Niveau gezielt herbeizuführen. 21. Ein zentrales Argument der Lucas Kritik ist das die Geldpolitik nicht exogen, sondern ein Teil des ökonomischen Rahmens in dem die Wirtschaftssubjekte sich optimal Verhalten ist. 22. Das Calvo Modell der Preisanpassung basiert auf der Annahme vollkommenen Wettbewerbs, d.h. Marktmacht bei der Preissetzung. 23. Wir bezeichnen die dauerhafte Re…nanzierung bestehender Schulden durch die Aufnahme von Krediten als ein Ponzi Schema. 24. Das Baumol-Tobin Modell liefert eine theoretische Begründung für eine Geldnachfragefunktion. 25. Die Fisher Gleichung beschreibt einen Zusammenhang zwischen Nominalzins, Realzins und der In‡ationsrate. 26. Nach der Quantitätstheorie besteht kein Zusammenhang zwischen Geldmenge und In‡ationsrate. 27. Die Konsum Euler-Gleichung ist eine zentrale Gleichung der modernen Makroökonomik. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen realem Lohn und dem Arbeitsangebot.