Aus der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Abdominalzentrum der Universität zu Köln Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. T. Goeser Wertigkeit der Endosonographie für die Diagnostik von Pankreasraumforderungen Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Medizinichen Fakultät der Universität zu Köln vorgelegt von Ruth E. Hackenberg aus Köln Promoviert am: 07. Januar 2009 Gedruckt mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, 2009 Dekan: Universitätsprofessor Dr. med. J. Klosterkötter 1. Berichterstatter: Privatdozent Dr. med. U. Töx 2. Berichterstatter: Universitätsprofessor Dr. med. H. P. Dienes Erklärung: Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Bei der Auswahl und der Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des Manuskriptes habe ich keine Unterstützungsleistungen erhalten. Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit nicht beteiligt. Insbesondere habe ich nicht die Hilfe eines Promotionsberaters in Anspruch genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen. Die Arbeit wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und ist auch noch nicht veröffentlicht. Köln, 28. Juli 2008 Die dieser Arbeit zugrunde liegenden Daten sind nach entsprechender Anleitung von Privatdozent Dr. med. U. Töx von mir selbst erhoben und ausgewertet worden. Die endosonographischen Untersuchungen wurden von Privatdozent Dr. med. U. Töx und Professor Dr. H.-M. Steffen durchgeführt. Beratung zur statistischen Auswertung der Daten erhielt ich von Professor Dr. phil. G. Wassmer, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. W. Lehmacher) Ich danke Herrn Privatdozent Dr. med. U. Töx für die Überlassung des Themas der vorliegenden Arbeit und die großzügige, immer freundliche und verbindliche Unterstützung während ihrer Durchführung. Weiteren Dank schulde ich Prof. Dr. phil. G. Wassmer für die Beratung zur statistischen Auswertung der Daten. Meinen Eltern Elisabeth und Herwig und Florian Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ............................................................................................................. .1 1.1 Das Pankreas .................................................................................................. .1 1.2 Das Pankreaskarzinom ................................................................................... .2 1.2.1 Epidemiologie .......................................................................................... .2 1.2.2 Pathologie ................................................................................................ .4 1.2.3 Klinik ....................................................................................................... .4 1.2.4 Diagnostik ................................................................................................ .5 1.2.4.1 Bildgebung ........................................................................................ .5 1.2.4.2 Ca 19-9 .............................................................................................. .7 1.2.5 Therapie ................................................................................................... .7 1.2.5.1 Kurative Therapieansätze .................................................................. .7 1.2.5.2 Palliative Therapieansätze ................................................................. .9 1.2.6 Risikofaktoren / Prävention ..................................................................... .9 1.3 Neuroendokrine Tumoren .............................................................................. 12 1.3.1 Insulinom ................................................................................................. 13 1.3.2 Gastrinom ................................................................................................ 13 1.3.3 Karzinoid ................................................................................................. 13 1.3.4 Therapie der neuroendokrinen Tumoren ................................................. 14 1.3.5 Lokalisationsdiagnostik ........................................................................... 14 1.4 Methode der Endsonographie ........................................................................ 15 1.4.1 Echoendoskope ........................................................................................ 15 1.4.2 Der Untersuchungsgang ........................................................................... 16 1.4.3 Risiken der Endsonographie .................................................................... 17 1.4.4 Stellenwert der Endosonographie ............................................................ 18 1.5 Aufgabenstellung ............................................................................................. 19 2 Methodik............................................................................................................... 20 2.1 Auswahl der Patienten ................................................................................... 20 2.2 Erhebung der Befunde ................................................................................... 20 2.3 Der Auswertungsbogen .................................................................................. 21 2.4 Statistische Methoden .................................................................................... 22 3 Ergebnisse ............................................................................................................ 27 3.1 Das Pankreaskarzinom ................................................................................... 27 3.1.1 Das Patientenkollektiv ............................................................................. 27 3.1.2 Endosonographische Merkmale der Pankreaskarzinome ........................ 29 3.1.3 Wertigkeit der endosonographisch gestellten Diagnose „Pankreaskarzinom“ .. 30 3.1.4 Der Summenscore .................................................................................... 31 3.2 Neuroendokrine Tumoren .............................................................................. 36 3.2.1 Patienten mit neuroendokrinen Tumoren .................................................36 3.2.2 Endosonographische Merkmale der neuroendokrinen Tumoren ............. 37 3.2.3 Wertigkeit der endosonographisch gestellten Diagnose „neuroendokriner Tumor“ .38 4 Diskussion ............................................................................................................ 39 5 Zusammenfassung ................................................................................................46 6 Literaturverzeichnis ............................................................................................ 48 7 Erklärung zur Vorabveröffentlichung.................................................................. .54 8 Anhang ................................................................................................................ 55 8.1 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen .................................................. 55 8.2 Endosonographie-Bilder ................................................................................ 56 1 1 1.1 Einleitung Das Pankreas Die Bauchspeicheldrüse ist ein retroperitoneales Organ, 13-18cm lang und ca. 90g schwer, sie liegt keilförmig quer im Oberbauch und produziert Verdauungsenzyme und Hormone. Das Pankreas liegt auf Höhe des ersten Lendenwirbelkörpers zwischen Magen und den großen retroperitonealen Gefäßen (Aorta und V. cava inferior) und reicht vom C-förmigen Bogen des Duodenum bis zum Milzhilus. Der größte Teil des Pankreas, das Caput, liegt rechts der Wirbelsäule in enger Beziehung zum Duodenum, der Corpus überquert die Wirbelsäule und läuft in der Cauda bis zur Milz. Die Bauchspeicheldrüse besteht embryologisch aus zwei Anlagen, die im Verlauf der Ontogenese zu einem Organ zusammenwachsen; dieses übernimmt dann sowohl exokrine als auch endokrine Funktionen: Die exokrinen Drüsenanteile produzieren pro Tag etwa einen Liter Bauchspeichel, der die inaktiven Vorstufen eiweiß-, fett- und kohlenhydratspaltender Enzyme enthält, die nach Aktivierung durch den Zusammenfluss mit Galle zum Aufschließen des Nahrungsbreis in den Dünndarm gelangen. Die Verdauungssäfte werden in einem Gangsystem gesammelt, das weit verzweigt beginnt und dessen kleine Gänge im Verlauf durch das Organ zum immer größeren konfluieren, die schließlich in der Mitte des Pankreas zum Ductus pancreaticus (Wirsungianus) zusammenfließen. Dieser konfluiert wiederum im oder kurz hinter dem Caput mit dem Ductus choledochus. Nach einer kurzen gemeinsamen Endstrecke mündet der Ausführungsgang auf der Papilla duodeni major (Vateri) ins Duodenum. In den endokrinen Anteilen produzieren die Langerhans’schen Inselzellen Insulin, Glukagon, Somatostatin und pankreatisches Polypeptid und steuern damit den Glucosestoffwechsel, Magen-Darm-Motilität und Sekretion von Magensaft. Die endokrinen Hormone gelangen mit dem venösen Abstrom in den Blutkreislauf. Betrachtet man die enge topographische Beziehung des Organs zu den großen Gefäßen des Oberbauchs (Aorta, Vena cava, Vena porta, die hinter dem Pankreaskopf aus Vena lienalis und Vena mesenterica superior konfluiert) sowie zu dem Gangsystem, dass ab dem Zeitpunkt des Zusammenflusses mit der Galle ein für das eigene Gewebe hochtoxisches Enzymsekret 2 führt, wird klar, warum Pankreaserkrankungen so folgenschwer verlaufen können: Arrosion der großen Gefäße durch Tumoren oder Pankreasenzyme führen zu schwersten Blutungen; durch ein frühzeitiges Einwachsen von Karzinomen kommt es zur raschen hämatogenen Metastasierung; Stau in Gallenwegen und Ikterus treten bei Raumforderungen im Pankreaskopf auf. Abbildung 1 · Topographische Beziehungen des Pankreas (29a) 1.2 1.2.1 Das Pankreaskarzinom Epidemiologie Bösartige Neubildungen ausgehend von Geweben des Pankreas, die Pankreaskarzinome, machen etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland aus und sind für 6.1% der Krebstodesfälle verantwortlich. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird auf 12800 (etwa gleichviele Männer und Frauen) geschätzt. In der Statistik der malignen Tumoren nimmt das Pankreaskarzinom bei Frauen den neunten und bei Männern den siebten Platz ein. (1; 2) 3 Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Karzinome des Pankreas höher als für Krebserkrankungen insgesamt. Nach dem 45. Lebensjahr steigt die Inzidenz stark an und gipfelt in der 7./8. Dekade. (30) Männer erkranken im Mittel mit 68, Frauen mit 76 Jahren. Neuerkrankungsrate und Sterblichkeit sind bei den Männern seit Ende der 80er Jahre weitgehend konstant geblieben. Bei Frauen steigen im gleichen Verlauf Inzidenz wie Mortalität leicht an: In den Jahren 2001/02 erkrankten unter den Männern 12.5/100.000, unter den Frauen 8.8/100000 neu. (2) Im Jahr 2000 war das Pankreaskarzinom die Ursache für sechs Prozent aller Krebstodesfälle in Deutschland. (1) Pankreaskarzinome sind Erkrankungen mit sehr schlechter Prognose: Frühsymptome sind selten und uncharakteristisch, so dass in den meisten Fällen der Tumor erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, wenn eine kurative Resektion des Tumors nicht mehr möglich ist. Die Überlebensrate liegt nach einem Jahr bei 75%, nach fünf Jahren jedoch nur noch bei vier Prozent; das Pankreaskarzinom hat damit die geringste Überlebensrate aller malignen Erkrankungen. (1; 36) Die beste Prognose haben Patienten mit einem T1N0M0-Karzinom des Pankreaskopfes und erfolgreicher Operation; in dieser Gruppe liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 30%. (27; 51) Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der Früherkennung des Pankreaskarzinoms. Patienten, die diese Krankheitskonstellation aufweisen, profitieren enorm von einer zeitnahen Operation. Tabelle 1 · TNM-Klassifikation und Überleben beim Pankreaskarzinom (43) Medianes Überleben TNMKlassifikation T1 N0 UICC Stadium 2-JahresÜberlebensrate [%] 5-Jahres-Überlebensrate [%] M0 Stadium IA resektable Stadien, alle: 33% 14% lokal fortgeschrittenes Stadium 15% metastasiertes Stadium 4% 3% T2 N0 M0 Stadium IB T3 N0 M0 Stadium IIA T1-3 N1 M0 Stadium IIB T4 N0-1 M0 Stadium III T1-4 N1 M1 Stadium IV 0% TNM-Klassifikation (43) TIS ·Tumor in situ T1 · Tumor begrenzt auf Pankreas, Ausdehnung ≤ 2cm T2 · Tumor begrenzt auf Pankreas, Ausdehnung > 2cm T3 · Tumorausbreitung über die Grenzen des Pankreas, nicht in Truncus coeliacus oder in Arteria mesenterica inferior T4 · Tumorausbreitung in Truncus coeliacus oder Arteria mesenterica superior s N0 · keine Metastasen in regionären Lymphknoten N1 · Metastasen in regionären Lymphknoten M0 · keine Fernmetastasen M1 · Fernmetastasen 4 1.2.2 Pathologie In mehr als 95% der Fälle, in denen ein Pankreaskarzinom vorliegt, handelt es sich um Adenokarzimome, die durch maligne Entartung von Gangepithelien im exokrinen Anteil des Pankreas entstehen (duktale Karzinome). Man findet sie am häufigsten im Pankreaskopf (6070%). Seltenere Tumoren des Pankreas sind Azinuszellkarzinome, die von den Drüsenazini (den sekretproduzierenden Parenchymzellen) ausgehen und häufiger im Pankreasschwanz lokalisiert sind, und die ebenfalls duktalen, zystischen Karzinome (67). Noch seltener sind endokrine Tumoren, die sich aus Zellen der Langerhans-Inseln ableiten und grundsätzlich jedes Hormon des diffusen endokrinen Systems bilden können (siehe Abschnitt 1.3, „neuroendokrine Tumoren“) (1; 67). Malignome im Pankreaskopf führen, im Gegensatz zu solchen im Pankreasschwanz, oft zu Obstruktionen des distalen Gallengangs und des Pankreasganges. Dies hat zur Folge, dass die betroffenen Patienten an Ikterus und chronisch obstruktiver Pankreatitis leiden und in der Klinik früher auffallen (6). Pathologische Veränderungen des Pankreasparenchyms zeigen sich in Gangdilatationen und fibröser Atrophie. Die extrapankreatische Invasion der Karzinome betrifft vor allem das Duodenum und die Arteria lienalis, aber auch das retroperitoneale Gewebe (26). Beide Karzinome metastasieren sehr früh; die Metastasierungstendenz steht in keinem Bezug zur Größe des Primärtumors. In erster Linie erfolgt die Metastasierung zunächst in die regionären Lymphknoten (aus dem Kopf vor allem in pankreatikoduodenale und hepatische, aus dem Korpus und Schwanz in peripankreatische und coeliakische Lymphknotengruppen), hämatogene Metastasen findet man später vor allem in Lunge, Leber und Peritoneum (26). 1.2.3 Klinik Symptome treten bei Erkrankung an einem Pankreaskarzinom im Verlauf eher spät auf und sind dann anfänglich meist vage und unspezifisch: Appetitverlust, uncharakteristische Oberbauchbeschwerden oder –schmerzen, Übelkeit und Gewichtsverlust (32). Daraus ergibt sich der oft späte Zeitpunkt der Diagnosestellung und die schlechte Prognose der Erkrankung: Zum Diagnosezeitpunkt weisen nur noch 20% der Patienten einen kurativ operablen Befund auf (81). 5 Ikterus ist oft das klinische Zeichen, welches die Patienten zum Hausarzt führt. Er kann beim Pankreaskopfkarzinom noch ein Frühsymptom sein. Wesentlich seltener zeigt sich das Courvoisier’-Zeichen, d. h. die schmerzlos palpable Gallenblase bei Obstruktion des Gallenganges durch den Tumor (32). Patienten mit einem Verschluss des Pankreasganges können eine exokrine Insuffizienz entwickeln, die sich durch Malabsorption und Steatorrhoe zeigt. Auch ein neu aufgetretener Diabetes mellitus oder eine pathologische Glukosetoleranz können ein Pankreaskarzinom ankündigen; der zugrunde liegende Pathomechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, eine Amyloid-Überproduktion des Tumors und daraus resultierende Ablagerungen im Parenchym können ein Grund sein (26). 1.2.4 1.2.4.1 Diagnostik Bildgebung Die Diagnostik von Raumforderungen des Pankreas stellt den Untersucher vor schwere Aufgaben, die Differenzierung von benignen und malignen Befunden ist anspruchsvoll und essentiell: Während benigne Raumforderungen häufig Residuen abgelaufener Pankreatitiden sind und nur geringe klinische Signifikanz haben, sind die malignen Tumoren hochletal und müssen schnellstmöglich einer weitergehenden Behandlung zugeführt werden. Bildgebende Methoden, die in Diagnostik und Staging eingesetzt werden, sind: Konventioneller Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie und die Endosonographie. Keine einzelne Untersuchungstechnik hat bis jetzt den Status erreicht alleine ausreichend zur Diagnostik und zum Staging des Pankreaskarzinoms zu sein, die Untersucher kombinieren die verschiedenen Methoden. Die Aussagekraft des transabdominellen Ultraschalls ist oft durch Darmgasüberlagerungen und die retroperitoneale Lage des Pankreas eingeschränkt. Da der Ultraschall aber überall verfügbar und schnell und einfach durchzuführen ist, ist es in der Regel die erste bildgebende Untersuchung. Von einem erfahrenen Untersucher lassen sich Verdachtsdiagnosen erhärten sobald der Tumor eine gewisse Größe (1 - 2 cm) überschritten hat (77). Die Spezifität und Sensitivität liegen jedoch nur bei 40% bzw. 67% (70). 6 Die Computertomographie bietet den Vorteil einer standardisierten und reproduzierbaren Bildgebung. Sie ist nicht so anfällig für Störungen (z.B. Luftüberlagerungen) und kann auch die Pankreasschwanzregion darstellen. Hinzu kommt, dass auch Aussagen über das N- und möglicherweise das M-Stadium möglich sind. Aufgrund der breiten Verfügbarkeit ist die helikale Computertomographie nach dem transabdominellen Ultraschall oft die nächste gewählte diagnostische Methode. Verschiedene Studien zeigen jedoch eine Unterlegenheit der Computertomographie gegenüber der Endosonographie bei der Diagnoserate, Sensitivität und Spezifität: · Rösch et al. zeigen 1991 eine Sensitivität von 99% und Spezifität von 100% für die Endosonographie, für die Computertomographie nur eine Sensitivität von 77% und eine Spezifität von 53% (P < 0,05), diese Zahlen gelten vor allem auch für kleine Tumoren (Durchmesser < 3cm). (70) · Mertz et al. zeigten in der einzigen prospektiven Studie zum Vergleich von Endosonographie, Positronenemissionstomographie und Computertomographie eine Sensitivität von nur 53% für die Computertomographie, im Vergleich dazu für die Endosonographie eine Sensitivität von 93% (P < 0,05). (52) · Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch DeWitt et al. 2004: Die MultidetectorComputertomographie wird mit einer Sensitivität 86%, die Endosonographie mit einer von 98% beschrieben (P = 0,01). (21) Nur sehr wenige Arbeitsgruppen haben Magnetresonanztomographie und Endosonographie in Hinblick auf die Diagnosestellung eines Pankreaskarzinoms untersucht: Von diesen wenigen Studien sind einige schon aus dem Anfang der 90er Jahre (56), so dass sie heute nicht mehr bewertet werden können, da die Technik rasant fortgeschritten ist. In einer neueren Studie wurde retrospektiv die Vorgehensweise in der Universitätsklinik Brüssel ausgewertet: Dort durchlaufen Patienten mit Verdacht auf ein Pankreaskarzinom präoperativ Endosonographie, Magnetresonanztomographie, Positronenemissionstomographie und Laparaskopie. Für die Erkennung von Tumoren < 25mm zeigte sich die Endosonographie als sensitiver als die Magnetresonanztomographie (Sensitivität 100 bzw. 50%), bei Tumoren > 25mm waren beide Untersuchungsmethoden in etwa gleich (Sensitivität 97% und 100%). (12) 7 1.2.4.2 Ca 19-9 Das Carbohydrat Antigen (Ca19-9), ein Glykoprotein (Neuraminsäurederivat des Lewis-aBlutgruppenantigens) ist momentan der am weitesten verbreitete Tumormarker für das Pankreaskarzinom. Für die Diagnose bei Verdacht auf ein Pankreasmalignom ist es jedoch nur bedingt hilfreich: 10-15% der Patienten sezernieren es nicht (Lewis AG Status) und bei asymptomatischen oder kleinen Karzinomen bewegt es sich häufig innerhalb der Normwertgrenzen; andererseits kann man bei benignen Erkrankungen wie Cholestase, Cholangitis oder chronischer Pankreatitis Anstiege beobachten. Ca 19-9 eignet sich gut als Surrogatmarker für die Tumorprogression bei Patienten, die operiert oder mit einer Chemotherapie behandelt wurden (10). Lygidakis et al. konnten eine Sensitivität und Spezifität von je 85% zeigen (49). Ein neuere und genauere Methode ist die Bestimmung des angepassten Ca 19-9: Cholestase kann die Ca19-9-Level fälschlich erhöhen. Um das angepasste Ca19-9 zu erhalten, teilt man das gemessene Ca19-9 durch die Bilirubin-Werte in mg/dl; ist dieser Wert ≥ 50mg/dl ist dies ein signifikanter Hinweis für ein erneutes Auftreten des Karzinoms nach einer operativen Entfernung (40). 1.2.5 Therapie Wie schon beschrieben ist das Pankreaskarzinom eine Erkrankung mit sehr schlechter Prognose. Dies ist zum einen durch das schnelle Voranschreiten und die frühe Metastasierung begründet, zum anderen durch die unspezifische Frühsymptomatik und die damit verbundene Verzögerung in der Diagnosestellung. Der wichtigste Faktor für den möglichen Erfolg der Therapie ist also der Moment der Diagnose, allerdings wird diese in vielen Fällen erst zu einem zu späten Zeitpunkt, zu dem schon eine (Mikro)Metastasierung vorliegt, gestellt. (83) 1.2.5.1 Kurative Therapieansätze Die komplette chirurgische Entfernung des Malignoms mit tumorfreien Resektionsrändern (R0) ist ein unabhängiger Prädiktor für postoperatives Überleben und ist die einzig potentiell 8 kurative Therapie für das Pankreaskarzinom (21; 76). Die Fünf-Jahres-Überlebensrate für Patienten, bei denen eine R0-Resektion durchgeführt wurde liegt zwischen 20% und 40%. Sobald man in diese Statistik auch die Patienten einschließt, bei denen die Resektionsränder nicht tumorfrei waren, sinken diese Zahlen enorm. Sieht man diese entmutigenden Zahlen, darf man nicht vergessen, dass das mediane Überleben von Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung nur vier bis acht Monate und das von Patienten mit metastasiertem Karzinom nur bei drei bis fünf Monaten liegt (74; 85). Eine adjuvante Chemotherapie ist für Patienten indiziert, bei denen trotz kurativ intendierter Pankreasresektion (R0 oder R1 = mikroskopisch beziehungsweise makroskopisch tumorfreie Resektionsränder) das Vorhandensein von Mikrometastasen unterstellt wird (1). Empfehlungen zur adjuvanten Therapie werden von einer aktuellen Konsensuskonferenz angesichts der limitierten Datenlage nur wenige ausgesprochen. Als Substanzen kommen Gemcitabin oder Fluorouracil/Folinsäure in Betracht (1). Gemcitabin und Fluorouracil sind Antimetabolite (für Cytidin beziehungsweise Uracil), Folinsäure bindet an und hemmt somit die Thymidilat-Synthetase, dadurch die Replikation der DNA und wirkt synergistisch zur Folinsäure (42). Die größte kontrollierte, randomisierte Studie liegt für Gemcitabin vor (60); für die Fluorouracil/Folinsäure-Protokolle gibt es zur Zeit noch keine gesicherten Daten. In der Praxis wird in Anlehnung an Studienprotokolle mit der adjuvanten Chemotherapie in den ersten sechs Wochen nach der Operation begonnen, die Dauer beträgt circa sechs Monate (1). Eine Phase III-Studie zur adjuvanten kombinierten Radio-Chemotherapie wird von der „Radiation Therapy Oncology Group“ (RTOG 97-04) gerade abgeschlossen, die Daten liegen noch nicht vor. Bei Patienten, bei denen der Tumor makroskopisch völlig entfernt werden konnte, bei denen aber histologisch die Resektionsränder nicht frei waren (R1-Resektion), bringt es möglicherweise Vorteile, eine additive Therapie mit Gemcitabin durchzuführen (60). Für eine neoadjuvante Therapie (Radiotherapie, Chemotherapie oder kombinierte RadioChemotherapie) zur Verkleinerung der Tumormasse vor Operation liegen derzeit noch wenig gesicherten Daten vor (1). Eine Untersuchung aus Bordeaux zeigt für die Radiochemotherapie im neoadjuvanten Ansatz Erfolg: 10% der Patienten mit lokal fortgeschrittenen Befunden profitierten vom Downstaging, es wurde sekundäre Resektabilität erreicht (71). 9 1.2.5.2 Palliative Therapieansätze Bedauerlicherweise ist schon zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei vier von fünf Patienten der Primärtumor nicht mehr vollständig resektabel (48) oder es liegen Metastasen vor, dass heißt ungefähr 80% der Patienten profitieren nicht von einer Operation und sollten einer anderen Therapie zugeführt werden. In einer Studie von 1997 folgern Burris et al., dass Patienten mit inoperablem Befund einer palliativen Chemotherapie zugeführt werden sollten: Sie verlängert das Überleben und verbessert die Lebensqualität der Patienten (14). Dies trifft nicht nur für Patienten mit metastasierten Karzinomen zu, sondern auch für solche, die für eine Resektion mit kurativem Ansatz lokal zu weit fortgeschritten sind (31). Die Tumordifferenzierung oder laborchemische Parameter sollten keinen Einfluss auf die Indikationsstellung einer palliativen Chemotherapie haben; einzig bei Patienten im schlechten Allgemeinzustand ist der Nutzen der Chemotherapie zu hinterfragen (33). Die Substanz der Wahl für die palliative Chemotherapie ist Gemcitabin (7; 31), für Fluorouracil liegen nur Daten aus Phase II-Studien vor, die uneinheitliche Ergebnisse zeigen (24; 79). Eine Strahlentherapie ist indiziert, wenn ein Patient unter symptomatischen Metastasen leidet (1), der Stellenwert der kombinierten Radio-Chemotherapie ist unklar: In älteren Studien zeigt sie sich allenfalls der alleinigen Chemotherapie gering überlegen, in einer aktuellen Studie sogar unterlegen (1; 18). Wird eine kombinierte Radio-Chemotherapie durchgeführt, zeigt sich Fluorouracil als der Radiosensitizer mit einem geringen Nebenwirkungsprofil. (28) In diesem Zusammenhang wird klar, wie wichtig nicht nur eine frühe Diagnose, sondern auch ein akkurates Tumorstaging zur Einschätzung der Resektabilität ist: Ein akkurates Staging vermeidet nicht nur unnötige Operationen sondern auch - und für die Patienten noch wichtiger - Fehlklassifikationen operabler Tumoren als nicht operabel. Dies würde dem Patienten die einzige Möglichkeit auf Heilung nehmen: Die Resektion. 1.2.6 Risikofaktoren / Prävention Die Ätiologie des Pankreaskarzinomes ist nach wie vor unbekannt, es konnten aber verschiedene Risiken bestimmt werden, die mit der Entwicklung eines Pankreaskarzinoms in 10 Verbindung gebracht werden: Alkohol- und Nikotinabusus, erhöhter Konsum von tierischen Fetten und chronische Pankreatitis. Der am besten untersuchte Risikofaktor ist das Zigarettenrauchen. Es wurde nachgewiesen, dass das Risiko von Rauchern im Vergleich zu Menschen, die niemals geraucht haben, auf das Doppelte erhöht ist und es einen dosisabhängigen Anstieg in Bezug auf die Anzahl der Pack-Years und die Anzahl der insgesamt konsumierten Zigaretten gibt. Das Risiko von Männern, an einem Pankreaskarzinom zu erkranken, ist aufgrund des immer noch unterschiedlichen Rauchverhaltens höher (49). Selbst für passives Rauchen wurde eine Erhöhung des Risikos festgestellt (80). Die Rolle der Ernährung für die Entstehung der Pankreaskarzinome lässt sich anhand von aktuellen Veröffentlichungen nicht ohne weiteres klären: Ghadirian et al. beschreiben in ihrem Überblick über die Epidemiologie des Pankreaskarzinoms eine positive Assoziation zwischen einer erhöhten Aufnahme von Fett, Fleisch, und Salz und eine negative Korrelation bei vermehrtem Konsum von frischen Früchten und Gemüse, Ballaststoffen und Vitamin C. Eine andere Arbeitsgruppe fand in einer prospektiven Kohortenstudien keinen Zusammenhang zwischen Ernährung und Malignomen der Bauchspeicheldrüse (29; 54). Gut belegt ist allerdings der Risikofaktor Übergewicht (Body Mass Index > 30), hieraus lässt sich zumindest ein indirekter Zusammenhang zur Ernährung und auch zur körperlichen Bewegung herstellen (8; 55). Alkoholabusus als solcher zeigt nur ein gering erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Malignoms des Pankreas, aber ein hohes für die Entwicklung einer chronischen Pankreatitis, diese wieder ist ein signifikanter Risikofaktor für das Pankreaskarzinom (50; 84). Sowohl als Risikofaktor als auch als Komplikation des Pankreaskarzinoms wird der Diabetes mellitus besprochen (11). Genetische Faktoren (Mutationen von Tumorsuppressorgen p16 oder BRCA2) und der Risikofaktor der hereditären Pankreatitis spielen nur bei einem kleinen Teil der Patienten eine ursächliche Rolle. Das stärkste Risiko birgt das Altern, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 65 Jahren (49). 11 Die Kenntnis von Epidemiologie und Ätiologie ist wichtig: Sie hilft bei der Entwicklung von Präventionsstrategien und der Identifizierung von (Hoch)Risikogruppen. Diese Gruppen könnten von einem Screening profitieren; aufgrund fehlender wissenschaftlicher Evidenz wird jedoch aktuell keine Screening-Untersuchung außerhalb von Studien für asymptomatische Patienten mit erhöhtem Pankreaskarzinom-Risiko empfohlen (1). In der Konsensuskonferenz der Deutschen Gesellschaft für Stoffwechselerkrankung wurden die folgenden Symptome identifiziert, die eine weitere Abklärung in Hinblick auf ein Pankreaskarzinom veranlassen sollten: · ein neu aufgetretener schmerzloser Ikterus, · eine erstmalige „idiopathische Pankreatitis“ bei Patienten älter als 50 Jahre (im symptomfreien Intervall) · neu aufgetretene Oberbauch- und Rückenschmerzen (entsprechend dem Verdachts-Level, siehe Tabelle 2). (1) Tabelle 2 · Klinischer Verdacht auf ein Pankreaskarzinom und empfohlenes Vorgehen (1) Verdachtslevel Alter [Jahre] Symptome Vorgehen niedrig < 50 nur Schmerzen bei Persistenz Sonographie mittel < 50 Schmerzen plus Inappetenz, Gewichtsverlust, Schwäche Sonographie, ggf. CT nur Schmerzen Sonographie, ggf. CT Schmerzen plus Inappetenz, Gewichtsverlust, Schwäche Sonographie, ggf. CT / Endosonographie > 50 hoch > 50 Die meisten Risikofaktoren sind präventiven Strategien zugänglich: Das Aufgeben des Rauchens kann das Gesamtrikiso für das Pankreaskarzinom um 25% bis 30% senken, innerhalb von fünf Jahren sinkt das Risiko von ehemaligen Raucher nahezu auf das Risiko von Nichtrauchern (49; 58). Auch durch Gewichtsanpassung sowie eine Ernährung mit adäquater Kalorienzahl, wenig Alkohol und einem hohen Anteil von Früchten und Gemüse tragen zur Risikoreduktion bei. 12 1.3 Neuroendokrine Tumoren Neuroendokrine Tumoren des Pankreas treten mit einer Häufigkeit von ~1/100000/Jahr auf und machen nur 1-2% der Pankreasneoplasien aus. Sie bevorzugen (bis auf das Insulinom) kein Geschlecht und treten in allen Altersgruppen auf, mit einer Spitze bei den Dreißig- bis Sechzigjährigen (68). Neuroendokrine Tumoren können im gesamten gastropankreatischen System vorkommen. Sie stammen von neuroektodermalen, meist endokrin aktiven Zellen ab. Der Ursprung dieser Tumoren liegt wahrscheinlich in multipotenten Stammzellen des duktalen Epithels (64). Diese Tumoren treten entweder solitär oder im Rahmen von vererbten Syndromen (zum Beispiel der Multiplen Endokrinen Neoplasie oder dem Von-HippelLindau-Syndrom) auf. Das biologische Verhalten dieser Tumoren ist breit gefächert und hängt ab von der hormonalen Produktion und dem Grad der Differenzierung. Man unterscheidet hormonaktive und hormoninaktive Tumoren des Pankreas: Die hormonaktiven verursachen durch unkontrollierte Hormonsekretion klinische Endokrinopathien (Insulinom, Gastrinom). Die hormoninaktiven (bis zu 40% der neuroendokrinen Tumoren) hingegen bieten keine endokrin begründete Klinik, trotzdem können sich serologisch erhöhte Hormonwerte zeigen. Als mögliche Gründe für die fehlende Endokrinopathie finden sich unter anderem inadäquate Sekretion oder Sekretion einer inaktiven Form des Hormons (23). Praktische Bedeutung haben Karzinoide, Insulinome und Gastrinome; die übrigen neuroendokrinen Tumoren sind Raritäten (zum Beispiel Vipome, Glucagonome, Somatostinome). Insulinome ausgenommen sind die meisten der neuroendokrinen Pankreastumoren maligne, 50-60% weisen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung schon Lebermetastasen auf. (47) Vor kurzer Zeit revidierte die World Health Organisation die Klassifikation der neuroendokrinen Pankreastumoren in Hinblick auf die Prognose, es werden unterschieden: Gut differenzierte, meist gutartige endokrine Tumoren mit exzellenter Prognose (zum Beispiel Insulinome), gut differenzierte neuroendokrine Tumoren mit geringem malignen Potential und günstiger Prognose (manche Gastrinome) und schlecht differenzierte, hochmaligne neuroendokrine Tumoren mit schlechter Prognose (viele hormoninaktive neuroendokrine Tumoren) (3). 13 1.3.1 Insulinom Insulinom sind die häufigsten endokrinen Pankreastumoren, sie gehen von den B-Zellen aus. Die Verteilung zwischen erkrankten Frauen und Männern ist 2:1. In mehr als 90% aller Fälle treten die Insulinome als gutartige, solitäre Tumoren auf, in 10% als multiple Adenome und in 4% im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie (MEN1). Die Hälfte dieser Tumoren produziert nur Insulin, die andere Hälfte auch andere gastrointestinale Hormone. Die Patienten leiden unter Spontanhypoglykämien bei Nahrungskarenz mit autonomen (Schwitzen, Hitzegefühl, Palpitationen, Zittern) und neuroglukopenischen (Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen) Symptomen. Nach Glukosezufuhr kommt es zur prompten Besserung. 1.3.2 Gastrinom = Zollinger Ellison Syndrom Zu 80% sind diese Tumoren im Pankreas lokalisiert, in den anderen Fällen auch im übrigen Gastrointestinaltrakt. Mehr als die Hälfte dieser Tumoren sind maligne und 50% der Fälle zum Zeitpunkt der Diagnosestellung schon metastasiert. Ungefähr 80% der Gastrinome treten sporadisch auf, die übrigen im Rahmen von multiplen endokrinen Neoplasien. Die Klinik dieser Tumoren wird bestimmt von therapieresistenten, rezidivierenden, oft atypisch gelegenen Ulzera in Magen, Duodenum oder Jejunum. 1.3.3 Karzinoid Das Karzinoid ist ein epithelialer Tumor, der von den enterochromaffinen Zellen des diffusen neuroendokrinen Systems ausgeht. Es produziert Serotonin, Kallikrein, Tachykininen und Prostaglandinen und kommt vor allem gastrointestinal und bronchial vor. Karzinoide metastasieren wie Karzinome und machen sich in den meisten Fällen erst nach Auftreten von Lebermetastasen bemerkbar, da Serotonin und andere Peptide durch die Monoaminoxidase der Leber abgebaut werden. Das Karzinoidsyndrom besteht aus der Trias Flush (Kallikrein führt zur Umwandlung von Kininogen zu Bradykinin), Diarrhoen (Serotonin) und kardialer Symptomatik (Endokardfibrose). 14 1.3.4 Therapie der neuroendokrinen Tumoren Therapie der Wahl ist bei allen neuroendokrinen Pankreastumoren die chirurgische Entfernung. Ist dies als kurativer Ansatz nicht mehr möglich, z.B. beim Vorhandensein von Lebermetastasen, gibt es auch konservative Ansätze: Bei Insulinomen mit typischen Sekretgranula (50%) kann man die Insulinsekretion medikamentös hemmen (Diazoxid, Octreotid (Somatostatinanalogon, hemmt die Hormonsekretion)); beim Gastrinom hilft die medikamentöse Säureblockung (z.B. mit Protonenpumpenhemmern oder Octreotid, auch Interferon); beim Karzinoid gibt es mögliche konservative Behandlung mit Octreotid, αInterferon oder symptomatischen Serotoninantagonisten (Methysergid, Cyproheptadin). 1.3.5 Lokalisationsdiagnostik Die drei klassischen Indikationen einen neuroendokrinen Pankreastumor gezielt zu suchen sind: Verdacht auf ein Insulinom (Spontanhypoglykämien und Nachweis inadäquater Insulinsekretion im Hungerversuch), ein Gastrinom (rezidivierende Ulcera und Gastrinhypersekretion im Sekretintest) oder bekannte oder vermutete multiple endokrine Neoplasie. Als Differentialdiagnose bei unklaren Pankreasraumforderungen sind die neuroendokrinen Tumoren eher selten zu berücksichtigen (41). In der endosonographischen Bildgebung imponieren neuroendokrine Tumoren häufig echoarm, sie können aber auch im Vergleich zum umgebenden Pankreasparenchym echogleich oder echoreicher zur Darstellung kommen. Die Analyse der Echotextur bietet Hinweise dafür, ob man eher mit einer malignen oder benignen Raumforderung konfrontiert ist: Eine echoarme Raumforderung mit einem eher heterogenen Echomuster mit echofreien Arealen sprechen tendenziell für einen malignen Prozess, insbesondere der Nachweis von Gefäßinvasion ist ein klares Malignitätskriterium. Ein gewisser Prozentsatz der Insulinome (10%) bleibt technisch bedingt unsichtbar, weil sie komplett isoechogen zum Pankreasgewebe sind (41). In Bezug auf die neuroendokrinen Tumoren im Pankreas liegt die Bedeutung der Endosonographie nicht primär in der Diagnostik sondern vielmehr in der Bestätigung der endokrinologisch gestellten Diagnose und der Planung der chirurgischen Therapie sowie der Beurteilung der lokoregionären Metastasierung. 15 1.4 Methode der Endosonographie Die Entwicklung und Einführung der Endosonographie fand in den 80er-Jahren statt: Man erarbeitete eine Methode, die die Vorteile des perkutanen Ultraschalls (gute Darstellung ohne Verwendung von Kontrastmittel und Strahlenbelastung, oft wiederholbar, nicht teuer, weitreichend verfügbar) bietet, nicht aber dessen limitierenden Faktoren (vor allem Schallauslöschung durch subkutanes Fettgewebe, Darmgase, Knochen) unterliegt. Diese Nachteile lassen sich umgehen, indem man den Ultraschallkopf direkt vor dem zu untersuchenden Organ platziert. Die kurzen Wege zum Zielorgan erlauben das Verwenden von höheren Frequenzen als beim konventionellen Ultraschall, dadurch wird eine höhere Auflösung erzielt. Vor 27 Jahren wurde die Endosonographie zum ersten Mal in der Literatur beschrieben (22; 78) und hat sich seitdem von einer rein bildgebenden zu einer Methode entwickelt, die auch Möglichkeiten der Organpunktion und damit Gewebediagnostik, der Intervention und Therapie bietet. Nach vielen Jahren, in denen die Endosonographie vor allem in akademischen Zentren eingesetzt wurde, hat sich die Methode in der jüngeren Vergangenheit weit verbreitet und steht auch in kleineren Kliniken zur Verfügung. 1.4.1 Echoendoskope Zur Endosonographie werden flexible Echoendoskope verwendet, in deren Spitze sich hochauflösende Ultraschallköpfe befinden. Die verwendeten Ultraschallfrequenzen liegen zwischen fünf und zwanzig MHz und haben damit eine ungefähre Eindringtiefe von einem bis zehn Zentimetern. In der Endosonographie verwendet man Schallköpfe, die nach zwei unterschiedlichen technischen Prinzipien arbeiten: Radialscanner und Sektorscanner. Die in den Anfangsjahren fast ausschließlich verwendeten Radialscanner haben ein Schallfenster von 360° im rechten Winkel zur Längsachse des Echoendoskopes. Die Bilder zeigen, je nach Lage des Gerätes, vorwiegend Querschnitte durch die zu untersuchenden Organe. Die Orientierung ist relativ 16 einfach, ähneln die aus dem Magen gewonnenen Bildern doch gewohnten Schnittbildverfahren, wie zum Beispiel bei der Computertomographie. Anfang der 90er Jahre wurden die Longitudinalscanner entwickelt; die Ultraschallachse liegt hier parallel zur Geräteachse und es entsteht ein längsgerichtetes Sektorbild. Der Vorteil der Sektorscanner liegt darin, dass es mit ihnen möglich ist, unter Ultraschallsicht Organe zu punktierten, da die Nadel im ganzen Verlauf im Zielgewebe gesehen werden kann. Abbildung 2 · Pentax EG 3830 UT, Sektorscanner mit Punktionsmöglichkeit Die in der vorliegenden Arbeit ausgewerteten Befunde wurden mit folgenden Geräten erhoben: Bis 2003 wurde mit dem Olympus GIF UM 20 gearbeitet, einem mechanischen Radialscanner mit 360° Ultraschallfenster und Frequenzen zwischen 7,5 und 12 MHz. Im Jahr 2003 wurde auf zwei Geräte von Pentax/Hitachi umgestellt: Einen 270°-Radialscanner (EG3630 UR) und einen 150°-Sektorscanner mit der Möglichkeit zur Feinnadelpunktion (EG 3830 UT), beide Geräte bieten Frequenzen von 3,5 bis 10 MHz und erlauben den Einsatz der Doppler- und Duplexsonographie. 1.4.2 Der Untersuchungsgang Der Patient wird unter engmaschiger Kontrolle von Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung mit Propofol fraktioniert intravenös sediert. Das Endoskop wird unter Sicht bis ins Duodenum vorgeschoben. Zur Impedanzminderung und besseren Darstellung der Gewebe im Ultraschall befindet sich um die Spitze des Gerätes ein Ballon, der sich mit 17 Wasser füllen lässt. Auch in den Magen kann Wasser instilliert werden. Durch das Wasser als Medium wird dann geschallt – aus direkter Nähe zum Zielorgan. Abbildung 3 · Lage des Echoendoskops bei Schall auf den Pankreaskopf (47a) Die gesamte Bauchspeicheldrüse, benachbarte Gefäße (Vena porta, Vena splenica, Arteria und Vena mesenterica superior), die zugehörigen Lymphknoten, der Ductus choledochus und der Ductus hepaticus communis lassen sich aus verschiedenen Transducerpositionen im Magen und Duodenum darstellen: Aus dem Duodenum schallt man den Pankreaskopf und Processus uncinatus, von der Magenhinterwand aus den Pankreaskorpus und –schwanz. Die direkte Nähe des hochfrequenten Schallkopfes zum Pankreas ermöglicht hochauflösende Bilder und die Darstellung sehr kleiner Befunde (2-3mm Durchmesser) sowie die Beurteilung deren Lage zu angrenzenden Gefäßen und Strukturen. Durch das hohe Auflösungsvermögen ist die Eindringtiefe des endoskopischen Ultraschalls begrenzt, so dass nur Aussagen über das T- und das lokoregionale N-Stadium möglich sind. 1.4.3 Risiken der Endosonographie Echoendoskope haben zwar große Ähnlichkeit mit konventionellen Endoskopen, weisen aber Unterschiede auf, die das Arbeiten erschweren und zur erhöhten Inzidenz der Komplikationen bei Endosonographien beitragen: Im Gegensatz zum konventionellen Endoskop haben die Echoendoskope an der Spitze ein längeres rigides Segment, in dem sich der Ultraschallkopf 18 befindet; hinzu kommt, dass viele Geräte eine Seitblick-Optik haben, so dass die Intubation (vor allem des Ösophagus) und das weitere Vorschieben mit eingeschränkter Sicht erfolgen. Zu den Risiken der Endosonographie gibt es nur begrenzte Daten. Demnach besteht, verglichen mit der konventionellen Ösophagogastroduodenskopie, ein leicht erhöhtes Perforationsrisiko: 0,03% - 0,07% ((20; 62) versus 0,03% (25)). Die Arbeitsgruppe um Das stellte eine Übersicht von 43852 Endosonographien zusammen; hier zeigte sich, dass 94% der 16 Perforationen bei Patienten auftraten, die älter als 65 Jahre waren, bei 44% waren schon bei einer vorangegangenen Endoskopie Schwierigkeiten bei der Intubation des Ösophagus beschrieben. Wiederum 94% der Perforationen geschahen während der Untersuchung mit einem Radialscanner mit Seitblick-Optik. Zwölf der 16 Perforationen wurden von Untersuchern verursacht, die weniger als ein Jahr Erfahrung in der Endosonographie hatten (20). Die größten Risiken der Endosonographie ergeben sich nicht aus dem eigentlichen Untersuchungsgang, sondern aus der Durchführung von Feinnadelpunktionen, hier spielen zum Beispiel Infektionen, iatrogene Pankreatitiden, Hämorrhagien, Gallenperitonitiden eine Rolle. Da in der vorliegenden Studie keine Feinnadelpunktionen beurteilt wurden, soll an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden. 1.4.4 Stellenwert der Endosonographie Wie eingangs beschrieben hat das Pankreaskarzinom einen bedeutenden Anteil an Todesfällen bei malignen Erkrankungen, die Fünf-Jahres-Überlebensraten sind selbst in der Patientengruppe mit resektablen Tumoren gering. Die Pankreatikoduodenektomie nach Whipple oder deren Modifikation, die pyloruserhaltende Pankreatikoduodenektomie nach Traverso, bieten die einzig potentiell kurative Therapieoption der malignen Pankreastumoren. Je besser man vorab die Dignität und das Ausmaß einer Pankreasraumforderung einschätzen kann, desto akkurater lässt sich die Operationsindikation stellen: Hiervon profitieren alle Patienten die ansonsten, zum Beispiel aufgrund benigner postentzündlicher Befunde oder lokal zu weit fortgeschrittener Karzinome, ohne Vorteil dieses hohe Operationsrisiko eingegangen wären (75; 82). Hieraus ergibt sich, dass die beste bildgebende Methode für die Diagnostik eine ist, die nicht nur den Tumor in einem möglichst kleinen und damit potentiell heilbaren Stadium erkennt, sondern die auch noch über die Dignität und das Tumorstadium 19 Auskunft geben kann (13). Es wird diskutiert, ob die Endosonographie diesem Optimum näher kommt als andere etablierte Verfahren wie ERCP, Angiographie, MRT und Spiral-CT und insbesondere für die Darstellung von Tumoren mit einem Durchmesser kleiner als 2 - 3 cm zum Goldstandard werden sollte (15). 1.5 Aufgabenstellung Wie im Weiteren beschrieben wird, ist die Endosonographie für das Auffinden von Pankreastumoren eine Untersuchungsmethode sehr ist sensitive Methode. gleichzeitig auch Die die große große Erwartung an Herausforderung: Dignitätsbestimmung der aufgefundenen Raumforderungen (39; 69). diese Die Über diese Differenzierung existieren bisher nur wenige Daten. In der vorliegenden Arbeit wurden Befunde von Endosonographien der Bauchspeicheldrüse, erhoben in der Klinik für Gastroentertologie und Hepatologie am Klinikum der Universität zu Köln, ausgewertet und mit einer gesicherten Enddiagnose verglichen um statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen den beurteilten Merkmalen und der Dignität der Raumforderung zu identifizieren. Ziel der vorliegenden Studie war es, endosonographische Kriterien zu finden, die eine Differenzierung maligner von benignen Pankreasraumforderungen ermöglichen. Die nächste Fragestellung, die wir hofften mit unseren Daten beantworten zu können ist die nach der Frage des Vorgehens bei endosonographisch als möglicherweise maligne eingeschätzten Befunden. Die Besonderheit an einem Schwerpunktzentrum liegt in der Patientenpopulation: Hier gibt es eine hohe Prävalenz von Patienten mit chronischen Pankreatitiden und damit mit einem hohen Risiko sowohl für benigne entzündliche Raumforderungen als auch für Pankreaskarzinome. Wie soll die Aufarbeitung eines solchen Befundes aussehen: Ist es richtig den Patienten einer Feinnadelbiopsie oder gar einer sofortigen Operation zuführen oder ausreichend den Befund nach einer bestimmten Zeit endosonographisch zu kontrollieren? Zu diesem Zweck erarbeiteten wir einen im klinischen Alltag leicht anzuwendenden Score, der die für Malignität sprechenden EndsonographieKriterien zusammenfasst und damit Hilfestellung bei der Frage nach dem therapeutischen und diagnostischen Procedere gibt. 20 2 2.1 Methodik Auswahl der Patienten Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden die Daten der Patienten erfasst, die in der Zeit zwischen August 1998 und August 2004 in der gastroenterologischen Abteilung der Universitätsklinik Köln endosonographisch untersucht und bei denen ein pathologischer Befund am Pankreas erhoben wurde. Die Endosonographien wurden entweder im Rahmen eines stationären Aufenthaltes oder ambulant durchgeführt. Insgesamt wurden die Befunde von 493 Patienten analysiert. Bei 171 Patienten im mittleren Alter von 61 Jahren (Spannweite 14 - 87 Jahre) konnte eine Diagnose gestellt werden. Diese basierte entweder auf dem histologischen Befund nach Pankreasresektion (n = 79) oder dem klinischen Verlauf (Nachbeobachtung des Patienten mit Hilfe des Hausarztes, n = 92). Die Operation ist sicherlich der Goldstandard zur Identifikation der endgültigen Diagnose eines fraglichen Pankreasbefundes; betrachtet man jedoch die schlechten Überlebensraten beim Pankreaskarzinom ist nach einer Beobachtungszeit von einem Jahr, in dem der Patient keine klinischen Auffälligkeiten zeigt, von einer malignen Raumforderung nicht mehr auszugehen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 41 Monate (Spannweite 12 - 79 Monate). Bei den Patienten, die mehr als einmal endosonographiert wurden, gingen nur die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung in die Studie ein. 2.2 Erhebung der Befunde Endosonographiert wurden die Patienten von zwei endoskopisch erfahrenen Untersuchern: HMS führte mehr als 700, UT mehr als 1400 endosonographische Untersuchungen durch. Beide nutzten für die Untersuchungen die gleichen Geräte: Erst das Olympus GIF UM20, seit 2003 das Pentax EG 3630 UR und EG 3830 UT. Alle Patienten wurden in Anwesenheit eines nur für die Überwachung zuständigen intensivmedizinisch erfahrenen Arztes unter dauerhafter Sauerstoffsättigung- und Kreislaufkontrolle mit Propofol sediert. 21 2.3 Der Auswertungsbogen Für die Analyse der erhobenen Befunde wurde ein Auswertungsbogen entwickelt, in dem die Daten der Patienten, ihrer Erkrankungen und verschiedenste Untersuchungsergebnisse gesammelt werden konnten. Die erhobenen Befunde wurden in Zahlen codiert übertragen, um sie statistisch weiterverarbeiten zu können. Erfasst wurden · allgemeine Daten der Patienten: Geburtsdatum, Hausarzt, Datum der Aufnahme in die Uniklinik, die bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Krankheitsdauer, Nikotin- und Alkoholkonsum, Gewichtsverlust (mehr als 10% des Körpergewichtes in den vergangenen sechs Monaten) und vorangegangene akute und chronische Pankreatitiden; · Laborwerte: Ca19-9 und die Pankreasenzyme Amylase und Lipase; · Untersuchungsergebnisse der Endosonographie (siehe unten), das Datum der Untersuchung sowie der durchführende Arzt Die Untersuchungsbefunde der Endosonographie werteten wir nach den folgenden dichotomen Kriterien aus: Im Auswertungsbogen wurde eine „1“ für das Vorhandensein, eine „0“ für das Nicht-Vorhandensein und eine „2“ für eine besonders starke Ausprägung des entsprechenden Merkmals vergeben. Eine „-1“ zeigte an, dass das entsprechende Merkmal nicht codiert wurde. · Pankreasparenchym: - erhöhte Echodichte - verminderte Echodichte - inhomogenes Echomuster - vermehrte Parenchymlobulierung - fibröse Septen - Zysten - Verkalkungen · Ductus Wirsungianus: - Dilatationen - Stenosen - gewundener Verlauf der Gänge 22 · Ductus Choledochus: - Dilatation - Stenosen · Raumforderung im Pankreas: - Durchmesser < 10mm - Durchmesser ≥ 10mm bis 20mm - Durchmesser ≥ 20mm - erhöhte Echodichte - verminderte Echodichte (im Vergleich zum umgebenden Parenchym) - inhomogenes Echomuster - unscharfer Tumorrand - pseudopodienartige Randausläufer - Einwachsen des Tumors in Gefäße · Lymphknoten: - Verdacht auf Lymphknotenmetastasen Bei dem Kriterium „Verdacht auf Lymphknotenmetastasen“ sprechen folgende Befunde für Malignität: Abgerundete Form, verminderte Echogenität, homogenes Echomuster, geringe Entfernung zur Pankreas-Raumforderung, Durchmesser > 10 mm, klinischer Kontext. (9; 16) 2.4 Statistische Methoden Die Korrelation zwischen jedem einzelnen endosonographischen Kriterium und der gesicherten Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ wurde mit Hilfe des χ2-Tests berechnet, hierbei wurde ein p < 0,05 als signifikant gewertet. Der χ2-Test ist ein Test zur Prüfung kategorialer Variablen. Im Rahmen von Vierfeldertafeln kann man mit diesem Test überprüfen, ob zwei Variablen voneinander unabhängig sind (Nullhypothese) oder voneinander abhängig (Alternativhypothese). Gegenstand des Tests ist der Vergleich zwischen einer empirisch gefundenen und einer theoretisch angenommenen Häufigkeitsverteilung der Ausprägung eines Merkmals (hier: der Korrelation zwischen jedem endosonographischen Merkmal und der Enddiagnose Pankreaskarzinom). In der Vierfeldertafel werden beobachtete und erwartete Häufigkeiten aufgetragen und miteinander 23 verglichen; sind die relativen Häufigkeiten in beiden Gruppen gleich, wird die Nullhypothese beibehalten; weichen sie überzufällig häufig voneinander ab wird die Nullhypothese verworfen und die Alternativhypothese angenommen. Im zweiten Schritt wurde eine multivariate Analyse mittels binär logistischer Regression durchgeführt. Mit dieser Methode untersucht man den Einfluss unabhängiger Variablen auf eine dichotome, abhängige Zielvariable. Als Zielvariable wurde in dieser Studie die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ festgelegt. Sie besitzt ein binäres Messniveau, das heißt sie kann nur zwei Ausprägungen annehmen (Pankreaskarzinom ja│nein). Um den quantitativen Einfluss einer erklärenden Variablen (hier: Befunde in der Endosonographie) auf die Zielvariable zu messen, modelliert man rechnerisch zuerst anstelle der Zielvariable die Wahrscheinlichkeit des Eintrittes des Zielereignisses bzw. den Regressionskoeffizienten (hier: Risiko für das Pankreaskarzinom) nach der Methode der größten Wahrscheinlichkeit (maximum-likelihood-Methode). Ob der Regressionskoeffizient signifikant ist, testet man anhand des Wald-Tests, einem Hypothesentest. Nicht signifikante Regressionskoeffizienten werden schrittweise aus der Regressionsrechnung ausgeschlossen. Durch die Regression kann nun eine Wahrscheinlichkeitsaussage (Risiko) gemacht werden, sie kann jeden Wert annehmen. In der Regressionsgleichung, einer logistischen Funktion, wird eine lineare Beziehung zwischen dem Logarithmus des Risikos und der unabhängigen Variablen angenommen. Aus dem Regressionskoeffizienten einer logistischen Regression kann direkt die Odds Ratio berechnet werden (5; 73). Mit Hilfe der Odds Ratio kann man eine Aussage über die Stärke der Zusammenhänge zwischen Merkmal und der Enddiagnose treffen: Ist sie gleich eins, gibt es keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Ein Patient, der das zu prüfende Merkmal aufweist, hätte die gleiche Wahrscheinlichkeit, an einem Pankreaskarzinom erkrankt zu sein, wie ein Patient, der das Merkmal nicht aufweist. Ist die Odds Ratio kleiner (größer) als eins, haben Patienten mit dem untersuchten Merkmal eine geringere (höhere) Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms als Patienten ohne dieses Merkmal. Die so als signifikant erkannten endosonographischen Kriterien wurden, zusammen mit dem als ebenfalls signifikanten Merkmal „Alter > 50 Jahre“, in einem Summen-Score zusammengefasst. Hierbei wurde Variablen, deren Odds Ration größer als eins war, ein positives, solchen, deren Odds Ratio kleiner als eins war, ein negatives Vorzeichen gegeben. 24 Die Validität, das heißt die Aussagekraft dieses Scores, wurde mittels verschiedener statistischer Merkmale determiniert (Tabelle 3): · Sensitivität: Die Wahrscheinlichkeit, mit der der Score bei einem Patienten mit der Enddiagnose Pankreaskarzinom einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet (die Rate der richtig-positiven Diagnosen). · Spezifität: Die Wahrscheinlichkeit, mit der der Score bei einem Patienten ohne die Enddiagnose Pankreaskarzinom einen vorgegebenen Grenzwert nicht überschreitet (die Rate der richtig-negativen Diagnosen). · Positiv prädiktiver Wert: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mit einem positiven Score wirklich ein Pankreaskarzinom hat. · Negativ prädiktiver Wert: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mit einem negativen Score nicht an einem Pankreaskarzinom erkrankt ist. · Likelihood-Ratio: Ein Wahrscheinlichkeitsverhältnis zur Beurteilung der Qualität eines Tests, wird errechnet aus Sensitivität und Spezifität: LR Sensitivität 1 Spezifität LR Spezifität 1 Sensitivität Die positive Likelihood-Ratio LR+ beschreibt die Wahrscheinlichkeit, bei einem Erkrankten ein pathologisches Testergebnis (hier: einen positiven Summenscore) zu finden, im Verhältnis zu der Wahrscheinlichkeit, es bei einem Gesunden zu finden. Sie kann auch ausgedrückt werden, als die Chance („Odds“), an einer Erkrankung zu leiden, falls ein Test positiv ausfällt, im Verhältnis zur Chance („Odds“) für diese Erkrankung im gesamten mit dem Test untersuchten Kollektiv. Je größer die positive Likelihood-Ratio ist, desto besser ist der Test geeignet, eine erkrankte Person zu erkennen. Die negative Likelihood-Ratio LRhingegen beschreibt das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit, bei einem Erkrankten ein negatives Testergebnis zu erhalten, zu der Wahrscheinlichkeit, es bei einem Gesunden zu 25 erhalten. Je kleiner die LR- ist, umso besser ist die Testmethode geeignet eine gesunde Person zu erkennen. Eine LR+ oder LR- mit dem Wert 1 zeigt einen wertlosen Test an: Kranke wie Gesunde haben die gleiche Wahrscheinlichkeit für ein pathologisches beziehungsweise unauffälliges Testergebnis. Diagnostische Tests mit einer LR+ von 5 – 10 bzw. > 10 sowie einer LR- von 0,1 – 0,2 bzw. < 0,1 zeigen eine akzeptable bzw. exzellente diagnostische Qualität (35). Tabelle 3 · Die Vierfeldertafel Enddiagnose Pankreaskarzinom ja Enddiagnose Pankreaskarzinom nein Endosono-Merkmal vorhanden a b a+b Endosono-Merkmal nicht vorhanden c d c+d a+c b+d Sensitivität Spezifität Positiv prädiktiver Wert Negativ prädiktiver Wert LR+ LR- = a / (a + c) = d / (b + d) = a / (a + b) = c / (c + d) = (a / (a + c)) / (b / (b + d)) = (a / b) / ((a + c) / (b + d)) = (d / (b + d)) / (c / (a + c)) = (d / c) / ((b + d) / (a + c)) · Operationscharakteristik: Die Receiver Operating Characteristic (ROC ) - Analyse ist eine Methode zur Bewertung von diagnostischen Tests. Die entstehende Kurve setzt die Sensitivität und Spezifität für ein dichotomes Merkmal in Zusammenhang. In der graphischen Darstellung ist sie parabelartig. Die ROC-Kurve wird unter der Annahme gerechnet, daß ansteigende Werte auf der Skala des Beurteilers (im vorliegenden Fall ein Ansteigen im Wert des Summenscores) ein Ansteigen in der Überzeugung darstellen, dass das Subjekt in eine bestimmte Kategorie fällt (hier das Vorhandensein eines malignen Pankreasbefundes). Je weiter die Kurve von der Diagonalen nach links abweicht, desto besser unterscheidet der zu prüfende Test zwischen Gesunden und Kranken, entspricht die Kurve der Diagonalen ist er nicht besser als eine Zufallsentscheidung, das heißt unbrauchbar. Um die Zuverlässigkeit des Tests zu quantifizieren wird die Fläche unter der Kurve (Area under the Curve = AUC) errechnet; bei einem Test ohne Vorhersagekraft ist 26 die AUC = 0,5, ein optimaler Test hat eine AUC = 1. Mittels dieser Flächenbestimmung kann man ROC-Kurven quantitativ vergleichen. (73) Alle Kalkulationen wurden mit dem SPSS Windows Software Paket (Version 12.0.1) durchgeführt. 27 3 Ergebnisse 3.1 Pankreaskarzinom 3.1.1 Das Patientenkollektiv 171 Patienten konnten in die Studie eingeschlossen werden, da bei ihnen eine gesicherte Enddiagnose gestellt wurde, entweder durch eine Nachbeobachtung von mindestens zwei Jahren oder einer Pankreas(teil)resektion mit anschließender histologischer Aufarbeitung. Es handelt sich um 61 Frauen (36%) und 110 Männer (64%) mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren (Spannbreite 14 – 87 Jahre), wobei Männer und Frauen etwa gleich alt waren. Die Patienten waren im Mittel zum Zeitpunkt der ersten Endosonographie in unserer Abteilung 13 Monate erkrankt; der Median lag bei drei Monaten, d.h. 50% der Patienten hatten erst drei Monate oder kürzer klinische Symptome gezeigt. Die Zusammensetzung und Merkmale des Kollektivs der Patienten, die an einem Pankreaskarzinom erkrankt waren, unterschied sich nur gering vom Gesamtkollektiv: Die Patienten waren im Durchschnitt etwas älter (64 Jahre, wobei die Frauen mit durchschnittlich 68 Jahren älter als die Männer (62 Jahre) waren) und der Anteil männlicher Patienten war etwas höher (70% statt 64%). Die Dauer vom Auftreten der ersten klinischen Symptome bis zur ersten Endosonographie war bei Patienten mit Karzinom kürzer: Im Durchschnitt fünf Monate, der Median lag bei zwei Monaten. 65% der am Karzinom Erkrankten berichteten einen unfreiwilligen Gewichtsverlust von mehr als 10% des Körpergewichtes in den vergangenen sechs Monaten. Ein mehr als über die doppelte Normwertgrenze erhöhtes Ca 19-9 konnte nur bei 27% der Patienten gemessen werden, acht Prozent hatten ein Ca 19-9 höher als die zehnfache Normgrenze (Tabelle 4). 28 Tabelle 4 · Klinische Merkmale der Patienten (mit Pankreaskarzinom) Anzahl (%) Frauen 61 (36) 19 (31) Männer 110 (64) 43 (70) Durchschnitt Median Spannweite Min. Max. Alter 58 64 61 64 14 35 87 85 Alter Frauen 59 68 61 68 23 52 87 85 Alter Männer 57 62 61 63 14 35 81 81 Zeitraum erste Symptomatik bis erste Endosonographie [Monate] 13 3 0,25 5 2 0,5 240 72 regelmäßiger Alkholkonsum 35 (26) 12 (23) Raucher 60 (44) 18 (36) Ca 19-9 über doppelter Normgrenze 13 (13) 13 (27) Ca 19-9 über zehnfacher Normgrenze 4 (4) 4 (8) Gewichtsverlust (> 10% in den letzten sechs Monaten) 61 (45) 34 (65) vorbekannte chronische Pankreatitis 25 (18) 5 (10) Unter den eingeschlossenen Patienten teilten sich die Enddiagnosen folgendermaßen auf: Die Diagnose Pankreaskarzinom wurde bei 67 Patienten gestellt, 65 Patienten hatten eine chronische Pankreatitis, neuroendokrine Tumoren wurden bei neun Patienten festgestellt. Acht Patienten litten an einem Pankreaskarzinom in einer chronischen Pankreatitis (siehe Abbildung Nummer 6). In der Nachbeobachtungszeit, bzw. in der Histologie nach Pankreasresektion zeigte sich, dass bei 38 Patienten durch die Endosonographie eine falsch positive Diagnose gestellt wurde; das Pankreas war gesund. Die falsch-positiven Diagnosen waren folgende: Neoplasien des Pankreas (n = 23, 61%), chronische Pankreatitis (17, 45%), Pankreaskarzinom in einer chronischen Pankreatitis (5, 13%), ein normales Pankreas wurde bei drei Patienten (8%) gesehen, denen in einer vorhergehenden Endosonographie eine Pathologie des Pankreas diagnostiziert wurde (siehe Tabelle 5). 29 Tabelle 5 · Endosonographiebefunde und Enddiagnose ∑ Diagnose in der Endosonographie Enddiagnose Chronische Pankreatitis ohne Karzinom Pankreaskarzinom ohne chronische Pankreatitis Chronische Pankreatitis mit Karzinom Chronische Pankreatitis ohne Karzinom 37 3 1 Pankreaskarzinom ohne chronische Pankreatitis 9 50* 5 Chronische Pankreatitis mit Karzinom 10 6 2 Neuroendokriner Tumor 1 Neuroendokriner Tumor Unauffälliges Pankreas ∑ 57 59 8 Unauffälliges Pankreas 12 53 16 82 5 23 6 2 9 1 3 4 9 38 171 2 * diese Gruppe enthält zwei Patienten mit Cystadenokarzinomen 3.1.2 Endosonographische Merkmale der Pankreastumoren Die in den Endosonographiebefunden beschriebenen Merkmale der Pankreaskarzinome finden sich in Tabelle 6. 30 Tabelle 6 · Endosonographische Merkmale der Tumoren (%) Gesamtkollektiv Patienten mit Karzinom Lokalisation der Raumforderung Processus uncinatus Caput Corpus Cauda gesamtes Pankreas 6 (4) 90 (53) 21 (12) 15 (9) 3 (2) 2 (3) 39 (58) 16 (24) 4 (6) 2 (3) Parenchymmerkmale erhöhte Echodichte verminderte Echodichte Inhomogenität vermehrte Lobulierung fibröse Septierung 39 (23) 9 (5) 51 (32) 32 (20) 14 (8) 6 (9) 0 14 (23) 9 (15) 1 (2) Größe der Tumoren < 10mm 10-20mm > 20mm 33 (19) 38 (22) 49 (29) 6 (9) 14 (21) 30 (45) Merkmale der Tumoren Binnenecho erhöht Binnenecho vermindert Binnenecho inhomogen Tumorrand scharf Tumorrand unscharf Tumorrand pseudopodienartig Gefäßinfiltration 7 (4) 83 (49) 36 (21) 53 (39) 35 (21) 16 (9) 14 (8) 1 (2) 38 (57) 18 (27) 10 (20) 20 (30) 12 (18) 13 (19) 3.1.3 Wertigkeit der endosonographisch gestellten Diagnose „Pankreaskarzinom“ Bei 94% der in unserer Abteilung endosonographisch gestellten Diagnosen eines Malignoms des Pankreas konnte diese Diagnose zu Recht gestellt werden (Sensitivität). Die Spezifität betrug 60%, das heißt 60% der Patienten, die nicht an einem Karzinom litten wurden in der Endosonographie erkannt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 61% war ein Patient, dem die Diagnose Pankreaskarzinom gestellt wurde, wirklich daran erkrankt (positiv prädiktiver Wert), mit einer Wahrscheinlichkeit von 94% hatte ein Patient, der eine negative Endosonographie hatte, kein Pankreaskarzinom (negativ prädiktiver Wert). 73,4% der gestellten Diagnosen bzgl. Pankreaskarzinom (Patient ist daran erkrankt │ist nicht daran erkrankt) waren richtig. 31 3.1.4 Der Summen-Score Zunächst wurde eine univariate Analyse der einzelnen Merkmal durchgeführt, aus der sich die in Tabelle 7 gezeigten Zusammenhänge zur Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ ergaben. Tabelle 7: Univariate Analyse zur Feststellung der Korrelation dichotomer endosonographischer Kriterien mit der Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ Pankreasparenchym OR 95% Konfidenzintervall Signifikanz 0.21 0.08 – 0.54 < 0.001 - - - inhomogenes Echomuster 0.48 0.24 – 0.98 < 0.05 vermehrte Lobulierung 0.55 0.24 – 1.27 n.s. fibröse Septen 0.11 0.01 – 0.63 < 0.05 - - - Verkalkungen 0.51 0.21 – 1.23 n.s. Dilatation 2.86 1.39 – 5.87 < 0.01 Stenose 8.31 0.95 – 72.75 n.s. geschlängelter Verlauf des Gangs 0.67 0.20 – 2.27 n.s. Dilatation 3.50 0.62 – 19.72 n.s. Stenose 0.83 0.07 – 9.36 n.s. Durchmesser < 10 mm 0.28 0.11 – 0.72 < 0.05 10 mm < Durchmesser < 20 mm 0.88 0.42 – 1.86 n.s. Durchmesser > 20 mm 3.63 1.82 – 7.25 < 0.001 erhöhtes Echo 0.25 0.03 – 2.10 n.s. erniedrigtes Echo 1.72 0.92 – 3.19 n.s. inhomogenes Echomuster 1.76 0.84 – 3.68 n.s. unscharfer Rand 2.53 1.18 – 5.38 < 0.05 pseudopodienartige Ausläufer 5.46 1.68 – 17.72 < 0.01 Gefäßinfiltration 24.80 3.16 – 194.64 < 0.001 5.88 2.81 – 12.31 < 0.001 erhöhte Echodichte erniedrigte Echodichte* Zysten Pankreasgang Gallengang Pankreastumor Lymphknoten Verdacht auf Metastase * kein Fall, in dem dieses Endosonographie-Merkmal positiv war und der Patient an einem Karzinom litt 32 Anschließend wurde eine multivariate Analyse mittels binär logistischer Regression durchgeführt. Es wurden sechs signifikant auf die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ hinweisende Merkmale identifiziert: · erhöhte Echodichte des Pankreasparenchyms · Dilatationen des Duktus Wirsungianus · Durchmesser der Raumforderung < 10mm · pseudopodienartige Randausläufer · Infiltration in umliegende Gefäße und · metastasenverdächtige Lymphknoten. Der diagnostischer Wert der einzelnen dichotomen endosonographischen Merkmale, die in der mulitvariaten Analyse als mit der Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ signifikant korreliert erkannt wurden, sind in Tabelle 8 dargestellt. Die Odds Ratio und P beziehen sich auf das Vorhersagemodell für das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms. Tabelle 8 · Diagnostischer Wert der endosonographischen Kriterien OR P Sensitivität Spezifität PPV NPV LR+ LR– < 0.001 0.32* 0.91* 0.85* 0.46* 3.54* 0.75* < 0.01 0.36 0.84 0.59 0.67 2.19 0.77 < 0.05 0.26* 0.91* 0.82* 0.44* 2.90* 0.81* < 0.05 0.18 0.96 0.75 0.65 4.66 0.85 < 0.05 0.19 0.99 0.93 0.66 20.18 0.81 < 0.01 0.48 0.87 0.70 0.72 3.55 0.60 (95% CI) Pankreas- erhöhte parenchym Echodichte Pankreas- Dilatation gang 0.11 (0.03-0.38) 3.90 (1.40-10.83) Pankreas- Durchmesser tumor < 10 mm Pseudopodienartige Randausläufer Gefäßinfiltration 0.27 (0.08-0.90) 5.42 (1.11-26.43) 14.94 (1.36-164.50) lymph nodes Verdacht auf Metastase 4.44 (1.56-12.64) * ist die Odds Ratio < 1 verweist der Parameter auf das Nicht-Vorliegen eines Pankreaskarzinoms 33 Das Merkmal „dilatierter Ductus Wirsungianus“ wurde hauptsächlich bei Patienten mit Karzinomen des Pankreaskopfes gesehen: Bei 21 von 24 Patienten (88%) mit einem Pankreaskarzinom und einem dilatierten Duktus Wirsungianus war das Karzinom im Pankreaskopf lokalisiert. Aus diesen Kriterien wurde nun ein prädiktives Modell zur Bestimmung des Risikos für das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms erstellt. Zusätzlich zu den in der binär logistischen Regression identifizierten Merkmalen wurde noch das Alter als demographisches Kriterium hinzugenommen (> 50 Jahre (ja │nein), OR = 4,44, CI 1,56-12,64, p < 0,01). Anschließend wurde folgender einfacher Summenscore abgeleitet: Summenwert = Dilatation des Pankreasganges (ja = 1 │nein = 0) + Gefäßinfiltration (ja = 1 │nein = 0) + Metastasen-verdächtige Lymphknoten (ja = 1 │nein = 0) + Tumorrand mit pseudopodienartigen Ausläufern (ja = 1 │nein = 0) + Alter > 50 Jahre (ja = 1 │nein = 0) - erhöhtes Parenchymecho (ja = 1 │nein = 0) - Tumordurchmesser < 10mm (ja = 1 │nein = 0) + 3 Durch Hinzunahme der „+ 3“ wird ein Errechnen negativer Werte verhindert. Anhand dieses Modells konnte jedem Endosonographie-Befund des Pankreas ein Score-Summenwert zwischen eins und acht zugeordnet werden (siehe Abbildung 4). 34 Abbildung 4 · Verteilung der Score-Werte für Patienten mit (schwarze Balken) und ohne (weiße Balken) die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ Unter den Patienten, für die sich im Score ein Summenwert von fünf errechnen ließ, litt die deutliche Mehrheit an einem Pankreaskarzinom; von den Patienten, deren Summenwert im Score vier ergab nur noch ein Drittel. Dies impliziert, dass man einen Summenwert von fünf beziehungsweise vier als Grenzwert wählt um die Diagnose eines Pankreaskarzinoms zu stellen. Wird nun ein Summenwert von fünf als unterer Grenzwert für die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ gewählt, ergeben sich für die Diagnosestellung folgende statistische Merkmale: Sensitivität 0,63, Spezifität 0,91, positiv prädiktiver Wert 0,82, negativ prädiktiver Wert 0,79, positiver Likelihood Ratio 7,24, negative Likelihood Ratio 0,41. Daraus ergibt sich, dass Patienten, für die ein Summenwert von fünf oder höher errechnet wird, eine etwa siebenfach höhere Chance haben, an einem Pankreaskarzinom zu leiden, als die Gesamtheit aller untersuchten Patienten (positive Likelihood Ratio). Die negative Likelihood Ratio hingegen ist gering; dies impliziert eine hohe Wahrscheinlichkeit eine gesunde Person zu erkennen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit einem Summenwert größer oder gleich fünf wirklich erkrankt ist, beträgt für unser Kollektiv 82% (positiv prädiktiver Wert); die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient mit einem kleineren Wert als fünf kein Pankreaskarzinom hat, ist 79% (negativ prädiktiver Wert). 63% der Patienten mit Pankreaskarzinom werden bei dem gegebenen Summenwert tatsächlich erkannt, von den Patienten mit einem kleineren Summenwert haben 91% tatsächlich kein Karzinom. 35 Wählt man hingegen einen Summenwert von vier als oberen Grenzwert für die Diagnose „kein Karzinom des Pankreas“ kommt man zu folgenden Ergebnissen: Sensitivität 0,93 und Spezifität 0,55, positiv prädiktiver Wert 0,57, negativ prädiktiver Wert 0,92, Positive Likelihood Ratio 2.05, negative Likelihood Ratio 0,14. Patienten mit einem Summenwert von vier oder weniger haben, im Vergleich zu Patienten die einen höheren Score-Wert erreichen, eine ungefähr zweifache Chance, nicht an einem Pankreaskarzinom erkrankt zu sein als alle untersuchten Patienten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit einem Scorewert kleiner oder gleich vier tatsächlich kein Pankreaskarzinom hat, ist 57%. 93% der tatsächlich Gesunden Personen werden bei diesem Grenzwert erkannt (siehe Tabelle 9). Tabelle 9 · Validation des Summenscores in Bezug auf die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ score > 5 score < 4 Sensitivität 0,63 0,91 Spezifität 0,93 0,55 Positiv prädiktiver Wert 0,82 0,57 Negativ prädiktiver Wert 0,79 0,92 Positive Likelihood Ratio 7,24 2,05 Negative Likelihood Ratio 0,41 0,14 Um zusätzlich zu den oben genannten diagnostischen Merkmalen die Güte der Diagnosestellung anhand des Summenscores zu prüfen, wurde eine Operationscharakteristik (Receiver Operating Characteristik (ROC)-Analyse) unter der Annahme gerechnet, dass steigende Werte im Summenscore auf eine steigende Wahrscheinlichkeit hinweisen, an einem Pankreaskarzinom zu leiden. Hierbei ergab sich die in Abbildung 5 gezeigte ROC-Kurve, aus der sich eine „area under the curve (AUC)“ von 0,85 errechnen ließ. Der Schätzwert für das Finden der richtigen Diagnose durch den Summenscore ist also 85%. 36 Abbildung 5 · ROC-Analyse des Summenscore in Bezugnahme auf die Diagnose „Pankreaskarzinom“ 3.2 Neuroendokrine Tumoren 3.2.1 Patienten mit neuroendokrinen Tumoren Bei neun der 171 in die Studie eingeschlossenen Patienten wurde die Diagnose eines neuroendokrinen Tumors gesichert. 33% der Patienten mit neuroendokrinem Tumor waren weiblich, 67% männlich. Die Altersverteilung der Patienten entspricht ungefähr der der Patienten mit Pankreaskarzinom: Zum Zeitpunkt der ersten Endosonographie waren die Patienten zwischen 34 und 70 Jahren alt. Im Gegensatz zum Patientengut mit Pankreaskarzinom sind bei den Patienten mit neuroendokrinen Tumoren die Männer geringfügig älter als die betroffenen Frauen, der Median liegt bei 57 beziehungsweise 55 Jahren. Die Krankheitsdauer bis zur ersten Endosonographie ist bei dem Kollektiv der Patienten mit neuroendokrinen Tumoren deutlich kürzer als im Gesamtkollektiv und im Mittel geringfügig länger als bei Patienten mit Pankreaskarzinomen (siehe Tabelle 10). 37 Tabelle 10 · Krankheitsdauer zum Zeitpunkt der ersten Endosonographie Gesamtes Dg.: Pankreas- Dg.: neuroendokriner [Monate] Kollektiv karzinom Tumor Minimum 0,25 0,5 3 Maximum 240 72 12 Mittelwert 13,4 5,3 6,17 Median 3 2 5,5 Die Mehrheit der Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (71%) gaben an, in den vergangenen sechs Monaten nicht unter Gewichtsverlust gelitten zu haben. Bei keinem dieser Patienten ließ sich ein erhöhtes CA19-9 nachweisen. 3.2.2 Endosonographische Merkmale der neuroendokrinen Tumoren Das Echo des Pankreasparenchyms war nur bei zwei der neun an einem neuroendokrinen Tumor erkrankten verändert: Einmal war es erhöht, einmal inhomogen. Vermehrte Lobulierung oder fibröse Septen sowie Unregelmäßigkeiten im Gangsystem wurden nicht beschrieben. Fünf der Tumoren (63%) waren auf das Pankreas beschränkt, bei zweien (25%) wurden suspekte Lymphknoten, bei einem (13%) Lebermetastasen gesehen, in einer Untersuchung wurde zur Ausdehnung des Tumors keine Aussage gemacht. Die Größe der neuroendokrinen Tumoren lag zwischen 1.55 und 19mm, der mittlere Durchmesser lag bei 7.7mm, der Median bei 6.5mm, somit waren die diagnostizierten endokrinen Tumoren viel kleiner als die Karzinome (Median 25mm). Bei allen neuroendokrinen Tumoren, bei denen der Tumorrand beschrieben wurde (n=5), wurde er als scharf gegen das Pankreasparenchym abgegrenzt bezeichnet. Das Binnenecho wurde in den meisten Fällen (56%) als echoärmer als das Pankreasparenchym, in einem Fall als echoreicher und in einem Fall als inhomogen beschrieben. Ein Beispiel für das endosonographische Bild eines neuroendokrinen Tumors zeigt Abbildung Nummer 7. 38 3.2.3 Wertigkeit der Endosonographie in Bezug auf die Diagnose „neuroendokriner Pankreastumor“ In mehr als der Hälfte der Endosonographien wurde die Diagnose eines neuroendokrinen Tumors des Pankreas zu recht gestellt: Die Sensitivität beträgt 56%. Annähernd alle Patienten, die nicht an einem neuroendokrinen Tumor litten, wurden als solche erkannt (Spezifität 98%). Mit einer Wahrscheinlichkeit von 63% war ein Patient, bei dem diese Diagnose per Endosonographie gestellt wurde, wirklich an einem neuroendokrinen Tumor erkrankt, mit einer 98%igen Wahrscheinlichkeit hatte ein Patient, dem die Diagnose nicht gestellt wurde keinen neuroendokrinen Tumor. 39 4. Diskussion Die ungünstige Prognose des Pankreaskarzinoms mit meist rasch progredientem Verlauf und schlechten Aussichten auf eine kurative Therapie begründet sich zu einem großen Teil auf dem späten Zeitpunkt der Diagnose. Dabei spielt auch die die schwierige Differenzierung von benignen und malignen Pankreasbefunden in der Bildgebung, gerade bei Patienten mit chronischer Pankreatitis, eine wichtige Rolle. Ziel dieser Studie war die Identifikation signifikant auf einen malignen Pankreasprozess hinweisender endosonographischer Merkmale. Unsere Daten erhoben wir aus den Untersuchungsbefunden derjenigen Patienten, bei denen in den Jahren 1998 bis 2004 in der gastroenterologischen Abteilung der Universitätsklinik Köln im Rahmen einer Endosonographie ein auffälliger Befund am Pankreas festgestellt worden war. Das untersuchte Kollektiv zeichnete sich durch eine vergleichsweise hohe Prävalenz der chronischen Pankreatitis (38%) und des Pankreaskarzinoms (39%) aus, wie es für ein tertiäres Überweisungszentrum typisch ist. Aus den Untersuchungsbefunden von 171 Patienten, die retrospektiv ausgewertet wurden, konnten mittels multivariater Analyse sechs endosonographische Merkmale identifiziert werden, die signifikant mit der Enddiagnose Pankreaskarzinom korrelierten. Diese Merkmale brachten wir, zusammen mit dem Alter der Patienten als einzigem demographischen Merkmal, in einen Summenscore ein, mit dem sich jeder endosonographischen Untersuchung des Pankreas ein Wert zwischen eins und acht zuordnen und das Risiko für das Vorliegen eines malignen Befundes ablesen lässt. Des Weiteren lässt sich dieser Score als Hilfestellung für die Entscheidung bezüglich weiterführender Diagnostik nutzen. In einer der ersten Studien aus den frühen Neunzigerjahren beschreiben Rösch et al. die Endosonographie als eine genaue Methode, mit einer Sensitivität von 99% und einer Spezifität von 100% in der Diagnostik von pankreatischen Tumoren, im Vergleich zum konventionellen Ultraschall (67%│40%) und zur Computertomographie (77%│53%). Die Unterschiede wurden vor allem bei kleinen Tumoren deutlich. (70) Die Arbeitsgruppe um Gress untersuchte Ende der 90er Jahre die Genauigkeit des Stagings von Tumoren durch Endosonographie und Computertomographie: Im T-Staging (EUS 85% 40 │CT 30%), N-Staging (72%│55%), der Beurteilung von Gefäßinvasion des Tumors (93%│62%) und der Prädiktion der Resektabilität (93%│60%) war die Endosonographie überlegen (30). 2004 verglichen DeWitt et. al. die Endosonographie mit der Multidetector CT prospektiv an 104 Patienten mit klinischem Verdacht auf Pankreaskarzinom (21). Bei 80 Patienten aus diesem Kollektiv wurde operativ oder anhand des Verlaufes die Diagnose Pankreaskarzinom gesichert. Für alle Tumoren lag die Sensitivität der Endosonographie bei 98%, die der CT bei 86% (P < 0.05); für Tumoren mit einem Durchmesser < 25 mm war der Unterschied größer (89% versus 53%) jedoch aufgrund der geringen Anzahl (n = 19) nicht statistisch signifikant. Bezüglich der Beurteilung der Resektabilität der Pankreaskarzinome ergab sich in dieser Studie kein signifikanter Unterschied zwischen Endosonographie und CT. Die Magnetresonanztomographie scheint der Endosonographie im Entdecken von Pankreastumoren unterlegen zu sein (Sensitivität EUS 98%, MRT 87,5%), ist aber wohl im lokoregionalen Staging die bessere bildgebende Methode (12). Diese Vorteile werden durch die hohen Kosten und nicht flächendeckende Verfügbarkeit der Magnetresonanztomographie wieder eingeschränkt. Diesen Studien ist gemeinsam, dass sie ein stark vorselektioniertes Patientenkollektiv untersuchten, so dass ihre Ergebnisse nur mit Einschränkungen auf den klinischen Alltag übertragen werden können. Insgesamt handelt es sich bei der Endosonographie um eine für die Detektion von Pankreasprozessen sensitive, nicht invasive und im Vergleich zu Computertomographie und Magnetresonanztomographie kostengünstige Methode, die inzwischen an vielen Zentren verfügbar ist (19). Nachteilig ist die begrenzte Reproduzierbarkeit der Darstellung und die dadurch mitbedingte höhere Abhängigkeit der Untersuchungsqualität vom Durchführenden als bei anderen Schnittbilduntersuchungen. (37). Die schwierigste Fragestellung in der endosonographischen Pankreasdiagnostik ist die Differenzierung maligner von benignen Pankreasbefunden, vor allem von inflammatorischen Pseudotumoren. Eine frühe Endonosographie-Studie beschreibt die Genauigkeit des endoskopischen Ultraschalls für diese Fragestellung als nicht ausreichend: Nur 76% der malignen und 46% der entzündlichen Befunde wurden als solche erkannt (70). Auch in späteren Studien ist diese Aufgabe der Endosonographie und die mögliche Identifikation von 41 Merkmalen, die signifikant auf einen malignen Tumor hinweisen, immer wieder im Fokus gewesen. Die meisten dieser Arbeiten bestätigten die Endsonographie als hoch sensitive Methode für das Auffinden von Tumoren des Pankreas, konnten aber keine signifikante Korrelation zwischen einzelnen Merkmalen und der Enddiagnose eines Pankreaskarzinoms oder einer chronischen Pankreatitis finden; so eine frühe Untersuchung an 25 Patienten, von denen schlussendlich 10 an einem Pankreaskarzinom litten. Hier wurden nur ein falsch negatives und zwei falsch positive Ergebnisse beschrieben: Die Autoren berichteten aber, dass sich aus ihren Daten kein pathognomisches Merkmal ableiten ließ (44). In einer anderen Arbeit wurden Daten von 85 Patienten, die an einer chronischen Pankreatitis litten, ausgewertet. Unter ihnen waren fünf mit einem simultanen Pankreaskarzinom. Diese Gruppe bietet die schwierigsten Untersuchungsvoraussetzungen, da sie ein hohes Risiko für Tumoren beider Dignität haben. Der positiv prädiktive Wert für das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms betrug nur 0,6 (4). In unserer Studie litten acht Patienten an einem Pankreaskarzinom in einer chronischen Pankreatitis. Wie erwartet konnte in dieser kleinen Subgruppe keine signifikante Korrelation zwischen einem Merkmal und der Enddiagnose entdeckt werden. Eine weitere, große Studie wertete die Daten von 130 aufeinander folgenden Endosonographien aus: Von den Untersuchten litten 61 Patienten an Karzinomen des Pankreas, 69 hatten inflammatorische Pseudotumoren. Die Enddiagnosen wurden durch histologische Aufarbeitung, in einer Autopsie oder durch Nachbeobachtung (im Mittel zwölf Monate) validiert. In dieser Arbeit wurden zumindest Merkmale identifiziert, die eine Richtung in Hinblick auf ein Pankreaskarzinom oder einen entzündlichen Tumor zeigen: Infiltration des Tumors in Gefäße (11%│0%), mangelnde Abgrenzbarkeit des Tumors von Gefäßen (28%│9%), mangelnde Abgrenzbarkeit des Tumors von der Duodenal- oder Magenwand (30%│7%), das Nicht-Vorhandensein von echoreichen Reflexen im Tumor (7%│23%) (57). Neueste Daten weisen auf den Nutzen der Power-Doppler-Endosonographie für die Differenzierung zwischen Pankreaskarzinom und pseudotumorösen Veränderungen in chronischen Pankreatitiden hin (72). Dieses Unterscheidungsvermögen scheint noch einmal durch den Einsatz von dynamisch konventioneller Endosonographie verbessert werden zu können (34; 65; 66). und kontrastmittelgestützter 42 Um in unserer Studie die Signifikanz der in den Endosonographien beurteilten Charakteristika testen zu können, war es nötig, eine Enddiagnose als Goldstandard festzulegen. Diese scheint ein verlässlicher Parameter zu sein, war sie doch entweder durch die histologische Aufarbeitung von Pankreasresektaten oder klinische Nachbeobachtungsdaten gesichert, die über eine Zeit von im Median mehr als drei Jahren (Spannweite 1 - 6,6 Jahre) nach der ausgewerteten Untersuchung gesammelt wurden. Betrachtet man die Länge der Nachbeobachtungszeit bei Patienten, deren Befunde nicht operativ und histologisch aufgearbeitet wurden, in Kombination mit der fatalen Prognose maligner Pankreaserkrankungen (36) erkennt man die niedrige Wahrscheinlichkeit eines als benigne verkannten malignen Pankreastumors. Auch wenn die klinische Nachbeobachtung nicht definitiv ausschließt, dass ein Patient an einer chronischen Pankreatitis leidet, so ist es doch mehr als unwahrscheinlich, dass er dies tut, ohne während einer Zeit von mindesten zwölf Monaten klinische Symptome zu zeigen. Die endosonographischen Kriterien, die wir als signifikant im Zusammenhang mit einem Pankreaskarzinom eruiert haben, sprechen entweder für oder gegen diese Enddiagnose. Ist die Odds Ratio größer eins, weisen sie auf das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms hin. Dies gilt für die Kriterien „dilatierter Duktus Wirsungianus“, „Infiltration des Tumors in ein Gefäß“, „Tumor mit pseudopodienartigen Randausläufen“ und „metastasenverdächtiger Lymphknoten“; ist die Odds Ratio kleiner eins, wie bei den Kriterien „erhöhtes Echo des umgebenden Pankreasparenchyms“ und „Tumordurchmesser < 10mm“, spricht dies gegen das Vorliegen eines Malignoms. Betrachtet und analysiert man diese Merkmale einzeln, sieht man Limitationen ihres diagnostischen Wertes, ausgedrückt durch eine geringe Sensitivität, einen geringen negativ prädiktiven Wert und eine niedrige positive Likelihood Ratio. Einzig die Merkmale „Gefäßinfiltration“ (siehe Abbildung 8 und 9) und „Tumorrand mit pseudopodienartigen Ausläufern“ weisen auch einzeln deutlich auf ein Pankreaskarzinom hin: Die Likelihood Ratio ist 20,18 respektive 4,66. Die signifikant negative Korrelation der Merkmale „erhöhtes Echo des umgebenden Pankreasparenchyms“, sowie in der univariaten Analyse der Merkmale „inhomogenes Echo des umgebenden Pankreasparenchyms“ und „vermehrte fibröse Septen im Parenchym“, lassen sich durch die starke Assoziation dieser Merkmale mit der Enddiagnose der chronischen 43 Pankreatitis (37) und der hohen Prävalenz dieser Erkrankung in unserem Patientenkollektiv erklären. Warum wird in unserer Studie das Vorhandensein von Tumoren mit einem Durchmesser < 10mm signifikant mit dem Nichtvorhandensein eines malignen Befundes in Verbindung gebracht? Eine mögliche Erklärung wäre, dass es sich bei diesen kleinen Raumforderungen mehrheitlich um Parenchyminhomogenitäten im Rahmen einer chronischen Pankreatitis handelt. Jedenfalls unterstreicht dieses Ergebnis die Sensitivität der Endosonographie für das Erkennen auch sehr kleiner Läsionen, wie sie auch schon in anderen Arbeiten beschrieben wurde (21; 56). Die Validität des von uns entwickelten Scores wurde unter anderem durch seine Operationscharakteristik (ROC = receiver operating characteristic) bestimmt. Wie beschrieben werden Sensitivität und Spezifität einer Untersuchungsmethode in dieser Kurve graphisch ausgedrückt. Je weiter sie von der Diagonalen nach links abweicht, desto größer ist die Fläche unter der Kurve (AUC = area under the curve) und desto höher ist der diagnostische Wert der untersuchten Methode. Liegt die ROC-Kurve auf der Diagonalen (AUC = 0,5), ist die geprüfte Untersuchungsmethode wertlos. Im Maximalfall wäre die AUC = 1 und Sensitivität und Spezifität der untersuchten Methode wären 100% (61). Stellt man die ROC-Kurve für unseren Summenscore in Bezug auf die Enddiagnose eines Pankreaskarzinoms dar, errechnet man für die Fläche unter der Kurve einen Wert von 0,85 als Hinweis auf eine recht hohe diagnostische Treffsicherheit. Ein weiteres Gütekriterium für den Summenscore ist seine hohe positive und geringe negative Likelihood Ratio: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient, der im Summenscore einen Wert ≥ fünf erreicht, an einem Pankreaskarzinom leidet, ist mehr als siebenfach so hoch wie die eines Patienten, der diesen Scorewert nicht erreicht; ein Patient, der nur einen geringen Wert erreicht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an einem Pankreaskarzinom erkrankt. Aus der endosonographisch gestellten Diagnose eines Pankreaskarzinoms kann man eine von drei möglichen Konsequenzen ziehen: Sofortige Operation, endosonographisch gesteuerte Feinnadelbiopsie des Tumors oder endosonographische Kontrollen im Verlauf. Die Indikation einer endosonographisch gesteuerten Feinnadelbiopsie wird unterschiedlich diskutiert (39). Es wäre hilfreich, mit unserem Score ein weiteres Werkzeug zu haben um diese Indikation zu 44 stellen. Die Feinnadelbiopsie bietet die Möglichkeit der Gewinnung von Material für die zytologische oder histologische Aufarbeitung aus endosonographisch verdächtigen Prozessen und hat eine geringe Komplikationsrate (1,6 - 2%, (59; 63)). Ob die peritoneale Aussaat von Tumorzellen, die in einer einzelnen Studie in bis zu 2,2% der Fälle beschrieben wurde, eine klinische Bedeutung hat, ist umstritten (53). Die diagnostische Ausbeute der Punktion hängt auch von der Qualität der zytologischen Beurteilung ab. In einzelnen Studien erwies sich die unmittelbare Zytologie vor Ort als vorteilhaft (38; 46). In einer großen Analyse, in der mehr als 200 Feinnadelpunktionen ausgewertet wurden, wurde ein sehr großer diagnostischer Wert und eine hohe Exaktheit der Diagnose beschrieben: Die Sensitivität betrug 91%, die Spezifität 100% (63). Allerdings waren auch diese Patienten präselektioniert: Bei allen bestand der hochgradige Verdacht auf eine maligne Erkrankung, der entweder durch Befunde in der Computertomographie oder in der endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie geäußert wurde. Unter der Voraussetzung, dass sich in einer prospektiven Studie die Aussagekraft unseres Scores bestätigt, ließe sich folgender Algorithmus bei unklarer Pankreasraumforderung in der Endosonographie ableiten (Abbildung 4): · Summenwerte größer als vier sind prädiktiv für ein Pankreaskarzinom und sollten, soweit das möglich ist, umgehend operativ angegangen werden. · Werte kleiner als drei sprechen gegen einen malignen Befund; folglich sind endosonographische Verlaufskontrollen ausreichend. · Ein Summenwert zwischen drei und vier scheint eine angemessene Indikation für eine endosonographisch gesteuerte Biopsie zu sein. Die vorliegende Studie unterliegt verschiedenen Limitationen: Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung und die Validität des entwickelten Scores wurde nicht prospektiv an einer zweiten Kohorte überprüft; ein systematischer Fehler in der Auswahl der ausgewerteten Daten kann nicht ausgeschlossen werden, da nur Untersuchungen von Patienten aufgenommen wurden, bei denen eine endgültige Diagnose gestellt werden konnte. Eine weitere Verzerrung könnte sich dadurch ergeben, dass während der langen Datenerhebungsphase sich möglicherweise die endosonographischen und diagnostischen Fähigkeiten der beiden Untersuchenden verbessert haben (wenngleich auch beide schon zu Beginn der Studie erfahren in der Endosonographie waren). Daraus könnte resultieren, dass gleiche endosonographische Befunde im Verlauf der Studie uneinheitlich interpretiert 45 wurden. Eine weitere Einschränkung ergibt sich daraus, dass das Olympus UM 20Echoendoskop, das während der ersten vier Jahre der Studienzeit verwendet wurde, den aktuellen Geräten unterlegen ist; zum Beispiel fehlen die Möglichkeiten zur Dopplersonographie und zur kontrastgestützten Darstellung. Schlussendlich schloss das Studiendesign alle endosonographischen Untersuchungen aus, in denen ein normales Pankreas beschrieben wurde (außer Anschlussuntersuchungen, denen ein pathologischer Befund vorausgegangen war). Zur Korrektheit dieses Vorgehens lassen sich zwei Studien zitieren, in die 155 und 58 Patienten eingeschlossen wurden: Die Patienten hatten ein erhöhtes CA 19-9, einen verdächtigen Befund in einer Bildgebung oder klinische Symptome, die auf eine maligne Erkrankung hinwiesen; in der Endosonographie jedoch stellte sich ein normales Pankreas dar. Der unauffällige Befund der Endosonographie hatte einen negativ prädiktiven Wert von 100% für das Pankreaskarzinom und suggerierte, das endosonographische Verlaufskontrollen nicht erforderlich seien (17; 45). Zusammengefasst wurden aus der retrospektiven Analyse von Endosonographien des Pankreas sechs endosonographische Kriterien bestimmt, die mit der Diagnose Pankreaskarzinom signifikant korrelierten. Aus ihnen konnte, zusammen mit dem Alter der Patienten, ein einfacher Summen-Score abgeleitet und hinsichtlich seiner Aussagekraft validiert werden. Da die Daten an einer Patientenpopulation eines tertiären Überweisungszentrums, die eine vergleichsweise hohe Vortest-Wahrscheinlichkeit für chronische Pankreatitiden und Pankreaskarzinome hat, erhoben wurden, sollte der entwickelte Score vor allem für solche Zentren von Bedeutung sein. Weitere prospektive Studien sind erforderlich, um die klinische Wertigkeit dieses Scores und dessen Einfluss auf die Behandlung von Patienten mit pathologischen Befunden in der Endosonographie zu klären. 46 5. Zusammenfassung Pankreaskarzinome sind die Malignome mit der geringsten Überlebensrate (1; 36). Eine sensitive Methode für das Auffinden von Pankreastumoren ist die Endosonographie. Die Herausforderung bei dieser Untersuchungsmethode ist die Differenzierung benigner von malignen Befunden (39; 69). In der vorliegenden Arbeit wurden pathologische endosonographische Befunde des Pankreas, erhoben in der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität zu Köln, ausgewertet und mit einer gesicherten Enddiagnose verglichen, um statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen den beurteilten Merkmalen und der Diagnose eines Pankreaskarzinoms zu identifizieren und Kriterien zu finden, die die Differenzierung benigner von malignen Befunden ermöglichen. 171 Patienten mit auffälligem Befund in der Endosonographie konnten in die Studie eingeschlossen werden, da es möglich war, bei ihnen eine gesicherte Enddiagnose zu stellen: Entweder durch histologische Aufarbeitung eines Pankreasresektats oder durch eine Nachbeobachtung von im Median 41 Monaten. Bei 67, 65, 9 und 38 Patienten wurde die Enddiagnose Pankreaskarzinom (Prävalenz 39%), chronische Pankreatitis (38%), neuroendokriner Tumor (5%) bzw. keine Pankreasekrankung (22%) gestellt. Ihre Untersuchungsbefunde wurden retrospektiv anhand von 22 endosonographischen Merkmalen in dichotomer Ausprägung ausgewertet. In der multivariaten Analyse konnten mittels binär logistischer Regression sechs signifikant auf die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ hinweisende Merkmale identifiziert werden. Aus ihnen ließ sich, zusammen mit dem Patientenalter, folgender Summenscore generieren, bei dem das Vorhandensein des Merkmals mit einem Punkt gerechnet wurden (ja = 1 │nein = 0): (dilatierter Ductus Wirsungianus) + (Gefäßinfiltration) + (suspekte Lymphknoten) + (Tumorrand mit pseudopodienartigen Ausläufern) + (Alter > 50 Jahre) - (vermehrte Echogenität des Pankreasparenchyms) - (Tumordurchmesser < 10mm) + 3. In der Receiver-Operating-Characteristic-Analyse betrug der Wert der Fläche unter der Kurve bezüglich der Enddiagnose Pankreaskarzinom 0,85, der Schätzwert für das Finden der richtigen Diagnose mit Hilfe des Scores liegt demnach bei 85%. Wird ein Score-Summenwert von fünf (vier) als unterer (oberer) Grenzwert für die Diagnose „(kein) Pankreaskarzinom“ gewählt ergeben sich folgende statistische Merkmale: Sensitivität 47 0,63 (0,93), Spezifität 0,91 (0,55), positiver prädiktiver Wert 0,82 (0,57), negativer prädiktiver Wert 0,79 (0,92), positive Likelihood Ratio 7,24 (2,05), negative Likelihood Ratio 0,41 (0,14). Hieraus entwickelten wir einen einfachen Summenscore zur Abschätzung der Karzinomwahrscheinlichkeit bei endosonographisch festgestellter Pankreasraumforderung. Da die Befunde retrospektiv an einem Patientenkollektiv eines tertiären Überweisungszentrum (mit einer hohen Prävalenz chronischer Pankreatitis und damit einer erhöhten Rate falsch-positiver Befunde) erhoben wurden sollte der Score im klinischen Alltag an solchen Zentren eingesetzt und prospektiv validiert werden. 48 6. Literatur 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Adler, G., Seufferlein, T., Bischoff, S. C., Brambs, H. 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Anhang 8.1 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Abbildungen Seite 1 Topographische Beziehungen des Pankreas 2 2 Pentax EG 3830 UT, Sektorscanner mit Punktionsmöglichkeit 16 3 Lage des Echoendoskopes bei Schall auf den Pankreaskopf 17 4 Verteilung der Score-Werte für Patienten mit und ohne die Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ 5 6-10 34 ROC-Analyse des Summenscores in Bezugnahme auf die Diagnose „Pankreaskarzinom“ 36 Endosonographie-Bilder 55 Tabellen Seite 1 TNM-Klassifikation und Überleben beim Pankreaskarzinom 3 2 Klinischer Verdacht auf ein Pankreaskarzinom und empfohlenes Vorgehen 11 3 Die Vierfeldertafel 25 4 Klinische Merkmale der Patienten (mit Pankreaskarzinom) 28 5 Endosonographiebefunde und Enddiagnose 29 6 Endosonographische Merkmale der Tumoren 30 7 Univariate Analyse zur Feststellung der Korrelation dichotomer endosonographischer Kriterien mit der Enddiagnose „Pankreaskarzinom“ 31 8 Diagnostischer Wert der endsonographischen Kriterien 32 9 Validation des Summenscores in Bezug auf die Enddiagnose 10 „Pankreaskarzinom“ 35 Krankheitsdauer zum Zeitpunkt der ersten Endsonographie 36 56 8.2 Endosonographie-Bilder Abbildung 6: Bild der chronischen Pankreatitis, Verdacht auf Raumforderung im Pankreaskopf Abbildung 7: Tumoröse Raumforderung im Pankreaskopf, makroskopisch neuroendokriner Tumor wahrscheinlicher als Karzinom 57 Abbildung 8: Pankreaskarzinom im Pankreasknie/-korpus mit Verdacht auf Gefäßinfiltration in Höhe des Konfluens Abbildung 9: Karzinom des Pankreaskorpus, Infiltration der Vena lienalis nicht auszuschließen 58 Abbildung 10 Karzinom des Pankreaskorpus mit Gefäß- und retroperitonealer Infiltration Mein Lebenslauf wir aus Gründen des Datenschutzes in der elektronischen Fassung meiner Arbeit nicht veröffentlicht.