Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logische Grundlagen des Mathematikunterrichts Alexander Tochtenhagen, Marcel Grüneberg Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II - Institut für Mathematik 10. November 2010 1 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Inhaltsverzeichnis 1 Logik 2 Rahmenplan 3 Logische Grundlagen 4 Äquivalenzumformungen 5 Beweise 6 Bedingungen 7 Zum Anfang 8 Quellen 2 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Einführung Ein Jäger geht auf die Jagd Ein Jäger geht auf die Jagd; Sonusvox ist sein Hüfthorn, aus welchem duae praemissae als zwei Rosen hervorgehen; der das Horn haltende Arm bedeutet Argumenta; auf seiner Brust ist Conclusio geschrieben; Syllogismus ist sein Waidmesser, Quaestio der Bogen in seiner rechten Hand; vor ihm springen zwei Jagdhunde, ein schöner Veritas und ein häßlicher Falsitas; Gegenstand der Jagd ist ein Hase Problema; 3 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Einführung Definition Logik Logik Logik ist die Lehre des vernünftigen (Schluss-)Folgerns. Logik untersucht die Gültigkeit von Argumenten hinsichtlich ihrer Struktur unabhängig vom konkreten Inhalt der eigentlichen Aussagen. man spricht auch von mathematischer”Logik. ” Logik ist Disziplin der Philosophie, der Mathematik und der Informatik 4 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Einführung Historischer Überblick Die Logik wurde als Wissenschaft vom richtigen ” Schließen”von Aristoteles begründet und hat, durch Mittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedensten philosophischen (und theologischen) Erweiterungen erfahren. 5 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Einführung Historischer Überblick Die Logik wurde als Wissenschaft vom richtigen ” Schließen”von Aristoteles begründet und hat, durch Mittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedensten philosophischen (und theologischen) Erweiterungen erfahren. George Boole führte als erster für den Teilbereich der Aussagenlogik eine Formalisierung ein. Dies kann insofern als die Geburtsstunde mathematischer Logik dienen, als damit die Logik einer mathematischen Betrachtung zugänglich wurde. Booles Ansatz wurde später zur Prädikatenlogik erweitert. 5 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Einführung Historischer Überblick Die Logik wurde als Wissenschaft vom richtigen ” Schließen”von Aristoteles begründet und hat, durch Mittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedensten philosophischen (und theologischen) Erweiterungen erfahren. George Boole führte als erster für den Teilbereich der Aussagenlogik eine Formalisierung ein. Dies kann insofern als die Geburtsstunde mathematischer Logik dienen, als damit die Logik einer mathematischen Betrachtung zugänglich wurde. Booles Ansatz wurde später zur Prädikatenlogik erweitert. Den Höhepunkt der Entwicklung stellt die Veröffentlichung der Principia Mathematica” von A.N. Whitehead und B. ” Russel dar. 5 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Ein paar einfache Probleme Wason Selection Task Gegeben sind Karten mit einer Ziffer auf der einen Seite und einem Buchstaben auf der anderen Seite. These: Wenn die Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hat sie auf der anderen Seite eine gerade Zahl. Aufgabe: Welche Karten sind umzudrehen, um die These zu testen? Tipp: Es sind so wenig wie möglich, aber soviel wie nötig umzudrehen. 6 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Ein paar einfache Probleme Die Verneinung Aufgabe: Verneine folgende Aussagen! 1 Alle Schüler sind fleißig. 7 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Ein paar einfache Probleme Die Verneinung Aufgabe: Verneine folgende Aussagen! 1 Alle Schüler sind fleißig. 2 Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze. 7 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Sekundarstufe I 8 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Prozessbezogene Kompetenzbereiche Die Aufgabe des Mathematikunterrichts ist es, auf allen Niveaustufen Schülerinnen und Schülern den Erwerb der folgenden Kompetenzen zu ermöglichen. Argumentieren Probleme lösen Modellieren Darstellungen verwenden Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen Kommunizieren 9 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Argumentieren Mathematisches Argumentieren umfasst das Erkunden von Situationen, das Aufstellen von Vermutungen und das schlüssige Begründen von vermuteten Zusammenhängen. In der Sekundarstufe I kommen beim Argumentieren unterschiedliche Grade der Strenge zum Tragen: vom intuitiven, anschaulichen Begründen bis zum mehrschrittigen Beweisen durch Zurückführen auf gesicherte Aussagen. 10 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Prozessbezogene Standards Die folgenden Standards werden von Schülerinnen und Schülern aller Schulformen und am Ende beider Doppeljahrgangsstufen erwartet. Argumentieren Die Schülerinnen und Schüler erkunden mathematische Situationen und stellen Vermutungen auf, begründen die Plausibilität von Vermutungen oder widerlegen diese durch Angabe von Beispielen oder Gegenbeispielen, entwickeln schlüssige Argumentationen zur Begründung mathematischer Aussagen, hinterfragen Argumentationen und Begründungen kritisch, finden und korrigieren Fehler. 11 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Beispiele Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhalte transportieren, sondern Schülerinnen und Schüler dazu befähigen diese auch kritisch zu prüfen. =⇒ Beweisen! 12 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Beispiele Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhalte transportieren, sondern Schülerinnen und Schüler dazu befähigen diese auch kritisch zu prüfen. =⇒ Beweisen! P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren FF beweisen den Satz des Thales FF beweisen den Satz über die Winkelsumme im Dreieck 12 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Beispiele Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhalte transportieren, sondern Schülerinnen und Schüler dazu befähigen diese auch kritisch zu prüfen. =⇒ Beweisen! P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren FF beweisen den Satz des Thales FF beweisen den Satz über die Winkelsumme im Dreieck P5 – 9/10 Mit Winkeln und Längen rechnen FFF beweisen den Sinus- und den Kosinussatz in beliebigen Dreiecken 12 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Beispiele Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhalte transportieren, sondern Schülerinnen und Schüler dazu befähigen diese auch kritisch zu prüfen. =⇒ Beweisen! P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren FF beweisen den Satz des Thales FF beweisen den Satz über die Winkelsumme im Dreieck P5 – 9/10 Mit Winkeln und Längen rechnen FFF beweisen den Sinus- und den Kosinussatz in beliebigen Dreiecken P2 – 9/10 Längen und Flächen bestimmen und berechnen FFF beweisen den Satz des Pythagoras und seine Umkehrung 12 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Beispiele P1 – 9/10 Neue Zahlen entdecken FFF beweisen die Irrationalität einer Quadratwurzel (indirekter Beweis) Der indirekte Beweis wird erstmalig im Profilkurs im Rahmen des Moduls Entdecken, Begründen, Beweisen”behandelt. ” 13 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Logik im Berliner Rahmenplan Sekundarstufe II Kurs ma–Z3 Logik Aussagen– und Prädikatenlogik Quantoren, Verknüpfungen bei Aussageformen, Mengendiagramme logische Schlussformen Beachte: Zusatzkurse dürfen nicht vor dem Besuch der entsprechenden Grund– oder Leistungskurse belegt werden 14 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Mathematische Logik Einführung Die Mathematische Logik ist eine Ausdehnung der formalen Methode der Mathematik auf das Gebiet der Logik. logisches Denken findet sein Abbild in einem Logikkalkül erfolgreiche Inangriffnahmen von Problemen, bei denen rein inhaltliches Denken versagt nützlich in Disziplinen die eine axiomatische Begründung zulassen 15 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Aussagenlogik Definition Aussage Eine Aussage ist ein Satz, von dem es sinnvoll ist zu behaupten, dass sein Inhalt richtig oder falsch ist. Beispiele: Der Schnee ist schwarz. 9 ist eine Primzahl. Hertha BSC steigt nächste Saison nicht auf. Die Masse m eines Körpers ist von seinem Bewegungszustand unabhängig, d.h. m0 = mv . 16 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Aussagenlogik Verknüpfung von Aussagen Bei Aussagen interessiert uns nicht Inhalt, sprachliche Gestallt oder gedankliche Struktur. Was uns interssiert ist der Wahrheitswert Wichtige Verknüpfungen sind: ∧(und), ∨(oder), ¬(Negation), ⇒(Implikation), ⇔(Äquivalenz) 17 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Aussagenlogik Verknüpfung von Aussagen Bei Aussagen interessiert uns nicht Inhalt, sprachliche Gestallt oder gedankliche Struktur. Was uns interssiert ist der Wahrheitswert Wichtige Verknüpfungen sind: ∧(und), ∨(oder), ¬(Negation), ⇒(Implikation), ⇔(Äquivalenz) A f f w w B f w f w ¬A w w f f A∧B f f f w A∨B f w w w A⇒B w w f w A⇔B w f f w 17 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Aussagenlogik Aussagenlogische Gesetze tertium non datur Der Satz vom Ausgeschlossenem Dritten behauptet, dass zwei einander widersprechende Aussagen nicht beide ungültig sein können. A wahr falsch ¬A falsch wahr A ∨ ¬A wahr wahr 18 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Aussagenlogik Aussagenlogische Gesetze ex falso quodlibet Aus Falschem folgt Beliebiges, d.h. aus einer Falschen Annahme kann man quasi beliebige Aussagen ableiten. Das bedeutet aber auch, dass aus Wahrem nur Wahres folgen darf. Angeblich soll Bertand Russel zu einem Philosophen gesagt haben, dass ein falscher Satz jeden beliebigen Satz impliziert. Daraufhin meinte der Philosoph, können Sie mir beweisen: Wenn 1 = 2, so ” sind Sie der Papst.” [6] 19 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Schlussregeln Modus ponendo ponens Abtrennungsregel Der Modus ponendo ponens, ist eine Schlussfigur (modus) der klassischen Logik, die durch das Setzen (ponendo) einer Aussage eine andere Aussage setzt (ponens). Aus einer gegebenen erster Prämisse, Wenn A, dann B”, und durch das Setzen der zweiten ” Prämisse A folgt die Konklusion B. A⇒B A B Beispiel: Wenn es regnet, wird die Straße nass“ und Es regnet“ folgt ” ” logisch: Die Straße wird nass“. ” 20 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Schlussregeln Modus tollendo tollens Aufhebungsregel Der Modus tollendo tollens durch Aufheben aufhebende ” Schlussweise“ist eine Schlussfigur (modus), die es erlaubt, dass aus den Voraussetzungen nicht B“und Wenn A, dann B“auf die ” ” Wahrheit von nicht A geschlossen werden kann. A⇒B ¬B ¬A Beispiel: Wenn es regnet, ist die Straße nass“und Die Straße ist nicht ” ” nass”folgt logisch Es regnet nicht”. ” 21 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Schlussregeln Modus tollendo tollens Aufhebungsregel Der Modus tollendo tollens durch Aufheben aufhebende ” Schlussweise“ist eine Schlussfigur (modus), die es erlaubt, dass aus den Voraussetzungen nicht B“und Wenn A, dann B“auf die ” ” Wahrheit von nicht A geschlossen werden kann. A⇒B ¬B ¬A Beispiel: Wenn es regnet, ist die Straße nass“und Die Straße ist nicht ” ” nass”folgt logisch Es regnet nicht”. ” Achtung, der Schluss: Die Straße ist nass, daher regnet es“ist ” unzulässig und falsch. 21 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Grundlagen Prädikatenlogik ist ebenfalls eine klassische Logik Erweiterung der Aussagenlogik betrachten Prädikatenlogik kann mögliche Variablen mit Hilfe sogenannter Quantoren quantifizieren Für uns wichtig an dieser Stelle sind die folgenden Quantoren: ∀ für alle ∃ es existiert ∃! es existiert genau ein 22 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Formalisierung Mit Hilfe der Prädikatenlogik lässt sich ein großer Bereich an Sätzen formalisieren und dann auf seine Gültigkeit innerhalb eines Axiomsystems prüfen. 23 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Formalisierung Mit Hilfe der Prädikatenlogik lässt sich ein großer Bereich an Sätzen formalisieren und dann auf seine Gültigkeit innerhalb eines Axiomsystems prüfen. Ein Mädchen spielt Schach. Es gibt jemanden, der Mädchen ist und Schach spielt. Es gibt ein x, für das gilt: x ist Mädchen und x spielt Schach. ∃x : x ist Mädchen ∧ x spielt Schach. 23 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Formalisierung Mit Hilfe der Prädikatenlogik lässt sich ein großer Bereich an Sätzen formalisieren und dann auf seine Gültigkeit innerhalb eines Axiomsystems prüfen. Ein Mädchen spielt Schach. Es gibt jemanden, der Mädchen ist und Schach spielt. Es gibt ein x, für das gilt: x ist Mädchen und x spielt Schach. ∃x : x ist Mädchen ∧ x spielt Schach. Alle Frauen sind gute Autofahrer. Für jedes Ding gilt, wenn es eine Frau ist, dann fährt es gut Auto. Für alle x gilt: ist x eine Frau, dann fährt x gut Auto. ∀x : x ist eine Frau ⇒ x fährt gut Auto. 23 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Wahrheitswerte Beachte, auch in der Prädikatenlogik lassen sich Wahrheitswerte den Aussagen zuordnen. Die Aussage ∃x : F (x) ist genau dann wahr, wenn es mindestens eine Belegung der Variable x gibt, sodass F(x) erfüllt ist. Die Aussage ∀x : F (x) ist genau dann wahr, wenn für alle Belegungen der Variable x, F (x) erfüllt ist. 24 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Die Implikation Betrachte folgende Aussage: wenn x < 3, dann x < 5”, d.h. ” x < 3 ⇒ x < 5, ∀x ∈ R 25 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Die Implikation Betrachte folgende Aussage: wenn x < 3, dann x < 5”, d.h. ” x < 3 ⇒ x < 5, ∀x ∈ R Fall Einsetzung für x x <3 x <5 x < 3 ⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5 25 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Die Implikation Betrachte folgende Aussage: wenn x < 3, dann x < 5”, d.h. ” x < 3 ⇒ x < 5, ∀x ∈ R Fall ww Einsetzung für x 2 x <3 x <5 x < 3 ⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5 2<3 2<5 2 < 3 ⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr 25 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Die Implikation Betrachte folgende Aussage: wenn x < 3, dann x < 5”, d.h. ” x < 3 ⇒ x < 5, ∀x ∈ R Fall ww wf Einsetzung für x 2 x <3 x <5 x < 3 ⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5 2<3 2<5 2 < 3 ⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr – – – – 25 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Die Implikation Betrachte folgende Aussage: wenn x < 3, dann x < 5”, d.h. ” x < 3 ⇒ x < 5, ∀x ∈ R Fall ww wf fw Einsetzung für x 2 x <3 x <5 x < 3 ⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5 2<3 2<5 2 < 3 ⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr – – – – 4 4<3 4<5 4 < 3 ⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr 25 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Prädikatenlogik Die Implikation Betrachte folgende Aussage: wenn x < 3, dann x < 5”, d.h. ” x < 3 ⇒ x < 5, ∀x ∈ R Fall ww wf fw ff Einsetzung für x 2 x <3 x <5 x < 3 ⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5 2<3 2<5 2 < 3 ⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr – – – – 4 4<3 4<5 4 < 3 ⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr 6 6<3 6<5 6 < 3 ⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr Man erkennt: Kritische Fall wf”kann nicht eintreten. ” Damit ist die Allgemeingültigkeit der Aussage x < 3 ⇒ x < 5 gezeigt. 25 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Grundlagen der Äquivalenzumformungen Grundlage: Aussageform Aussageform A(x,y,...) ist sprachliches Gebilde, welches mindestens eine Variable enthält und nach geeigneter Ersetzung in eine wahre oder falsche Aussage übergeht Beispiele √ √ A(x) : x = 2, M = {x ∈ R : x = 2} = {4} B(x, y ) : x + 10y = 8 M = {(x, y ) ∈ R2 : x + 10y = 8} = {(k, ( 8−k )) ∈ R2 , k ∈ R} 10 Belegung für die eine Aussageform wahr wird, wird als Erfüllungsmenge M über der Grundmenge G n bezeichnet. 26 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Äquivalenz von Aussageformen Man bezeichnet zwei Aussageformen A(x,y,...) und B(x,y,...) unter der gleichen Grundmenge als äquivalent genau dann, wenn ihre Erfüllungsmengen übereinstimmen. Dementsprechend bezeichnet man eine Umformung einer Gleichung, die die Erfüllungsmenge nicht verändert als Äquivalenzumformung. Dazu gehören: Addition eines Terms und Multiplikation eines Terms (ungleich Null) auf beiden Seiten 27 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Beweis Verallgemeinerung Satz Wendet man eine injektive Abbildung f auf beide Seiten einer Gleichung an, so bezeichnet man dies als Äquivalenzumformung. Beweis zu zeigen ist: Sei (x,y,..) eine Lösung der Gleichung h = j, mit h,j Terme, dann ist (x,y,...) eine Lösung der Gleichung f (h) = f (j). Es existieren keine Lösungen von f (h) = f (j), die nicht gleichzeitig Lösungen von h = j sind. 28 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Beweis Zum Beweis Zum ersten Punkt: folgt direkt aus der Definition einer Funktion Zum zweiten Punkt: folgt direkt aus der Injektivität von f 29 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Typische Schülerfehler Fehler Lösen von Gleichungssystemen über R Äquivalenzumformungen von Gleichungen über R 30 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Typische Schülerfehler Lösungsmenge des Gleichungssystems Abbildung: Lösungsmenge dargestellt als Schnittmenge von Ebenen 31 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Typische Schülerfehler Lösungsmenge des verändertem Gleichungssystems Abbildung: Lösungsmenge dargestellt als Schnittmenge von Ebenen 32 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Typische Schülerfehler Erfahrungen Welche Erfahrungen habt ihr damit im Unterricht gemacht und wie seid ihr damit umgegangen? 33 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Definition Beweis Eine endliche Kette von Umformungen, die mit Hilfe gültiger Schlussregeln durchgeführt werden und die von wahren bzw. als wahr angenommenen Aussagen (Prämissen) ausgehen und zu der Aussage A (Konklusion) führen, nennen wir Beweis der Aussage A. einige wichtige Beweisverfahren: direkter Beweis indirekter Beweis Beweis durch Kontraposition 34 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Direkter Beweis Vorgehen Man geht von einer bereits bewiesenen oder als wahr angenommenen Voraussetzung aus, aus der mit Hilfe von gültigen Schlussregeln nach einer endlichen Anzahl von Schritten die Behauptung folgt. 35 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Indirekter Beweis Vorgehen Die Implikation wenn A, dann B”kann auch mit Hilfe der ” Adjunktion und Negation dargestellt werden, wie schon vorher gesehen in Abschnitt Implikation”. ” A ⇒ B ⇔ B ∨ ¬A Die Implikation ist nicht nur dann wahr, wenn die Voraussetzung und die Behauptung wahr ist, sondern auch dann, wenn die Verneinung falsch ist. 36 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Indirekter Beweis Kalkül Die Annahme für den indirekten Beweis gewinnen wir durch die Negation der Behauptung. Mit gültigen Schlussregeln schließen wir solange weiter, bis ein Widerspruch zur Voraussetzung oder zur Annahme sichtlich wird. 37 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Indirekter Beweis Wahrheitstafel zur Verneinung der Implikation A w w f f B w f w f ¬A f f w w ¬B f w f w A ⇒ B ⇔ B ∨ ¬A w f w w ¬(A ⇒ B) ⇔ ¬B ∧ A f w f f Wir wissen, dass eine Aussage und ihre Negation nicht gleichzeitig wahr sein können. Daraus muss folgen, dass die Annahme falsch und die Negation der Annahme (Behauptung) wahr ist. 38 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Kontraposition Beweis durch Kontraposition Achtung: Häufig mit dem indirekten Beweis verwechselt. 39 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Kontraposition Wahrheitstabelle Wahrheitswerte A B ¬A ¬B A ⇒ B ⇔ B ∨ ¬A ¬B ⇒ A ⇔ ¬A ∨ B ¬(A ⇒ B) ⇔ ¬B ∧ A w w f f w f w f f f w w f w f w w f w w w f w w f w f f Erkenntnis: ¬B ⇒ ¬A ⇔ A ⇒ B 40 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Kontraposition Erfahrungen Eigene Erfahrungen mit Beweisen im Schulalltag und zu Beginn des Studiums Welche Erfahrungen habt ihr beim Unterrichten von Beweisen gemacht? Würde euch eine solch theoretische Einführung zum Beginn des Studiums helfen mit Beweisen umzugehen? 41 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Grundlagen Notwendige Bedingung und hinreichende Bedingung sind Begriffe aus der Aussagenlogik. Unterscheidung zwischen notwendigen und hinreichenden Typen von Voraussetzungen Unterscheidung ermöglicht die genauere Einordnung von Schlussfolgerungen 42 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Notwendige Bedingung Notwendige Bedingung Eine notwendige Bedingung ist eine unersetzbare Voraussetzung, ohne die ein Ereignis nicht eintritt. Die Erfüllung der Voraussetzung garantiert jedoch nicht den Eintritt des Ereignisses. Umgangssprachlich wird eine notwendige Bedingung auch K.O.-Kriterium genannt Das heißt, wenn wir wissen, dass B nicht gilt, so kann auch A nicht gelten. Dies liegt daran, dass aus etwas Wahrem nichts Falsches folgen darf. Beispiel: Nur wer volljährig ist, darf an der Bundestagswahl teilnehmen. Volljährigkeit ist eine notwendige Bedingung für das Wahlrecht zum Deutschen Bundestag. Sie ist aber nicht allein entscheidend: man muss noch weitere notwendige Bedingungen erfüllen, z. B. die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. 43 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Hinreichende Bedingung Hinreichende Bedingung Eine hinreichende Bedingung ist eine Voraussetzung, bei deren Erfüllung Ereignis zwangsläufig eintritt und keine weiteren Voraussetzungen benötigt werden. Das Vorliegen des Ereignisses jedoch auch andere Ursachen haben, das heißt wenn das Ereignis vorliegt, ist es nicht zwingend, dass eine bestimmte hinreichende Bedingung erfüllt sein muss. Das heißt, wenn wir wissen, dass A gilt, so muss B gelten. Dies liegt daran, dass aus etwas Wahrem nichts Falsches folgen darf. Beispiel: Wenn es regnet, wird die Straße nass. Regen ist hinreichend (ausreichend) dafür, dass die Straße nass wird. Regen ist aber keine notwendige Bedingung hierfür, weil es auch andere Möglichkeiten gibt, eine Straße zu befeuchten, zum Beispiel durch besprengen mit einem Wasserschlauch. 44 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Notwendige und hinreichende Bedingungen für Extrema 45 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Notwendige und hinreichende Bedingungen für Extrema Eine notwendige Bedingung für die Existenz eines Extremums an der Stelle x0 ist das Vorliegen einer waagerechten Tangente, d. h. also f 0 (x0 ) = 0. Ist das auch schon hinreichend? 45 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Notwendige und hinreichende Bedingungen für Extrema 46 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Notwendige und Hinreichende Bedingung Notwendige und hinreichende Bedingungen für Extrema Hinreichend wäre: f 0 (x0 ) = 0 und f 00 (x0 ) < 0 für ein Maximum und f 0 (x0 ) = 0 und f 00 (x0 ) > 0 für ein Minimum. Wie man sieht ist die notwendige Bedingung in der hinreichenden Bedingung enthalten. Würde auch nur der Ausdruck f 00 (x0 ) 6= 0 ausreichen? 46 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Lösung der Aufgaben Wason Selection Task These: Wenn die Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hat sie auf der anderen Seite eine gerade Zahl. 47 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Lösung der Aufgaben Wason Selection Task These: Wenn die Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hat sie auf der anderen Seite eine gerade Zahl. Die Karten A und 7 müssen umgedreht werden, was den Schlussregeln Modus ponendo ponens bzw. Modus tollendo tollens entspricht. 47 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Lösung der Aufgaben Die Verneinung Aufgabe: Verneine folgende Aussage! Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze. 48 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Lösung der Aufgaben Ausführliche Analyse des Problems Wir konnten uns in der Vergangenheit davon überzeugen, dass Aussagen wahr oder falsch sind. Wenn eine Aussage wahr ist, dann ist ihre Verneinung falsch; und wenn eine Aussage falsch ist, dann ist ihre Verneinung wahr. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht (Satz vom ausgeschlossenen Dritten, tertium non datur). Wie sieht es nun mit der Aussage ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze“und ihrer intuitiven Verneinung ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat keine Glatze“aus? Einer der beiden Sätze muss wahr sein, der andere falsch. Welcher ist wahr, welcher falsch? Geht man nun der Reihe nach alle Dinge durch, die eine Glatze haben, wird man unter ihnen den gegenwärtigen König von Frankreich nicht finden (denn Frankreich hat keinen König). Der Satz ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze“wäre demnach falsch. Geht man alle Dinge durch, die keine Glatze haben, dann wird man jedoch auch nicht auf den gegenwärtigen König von Frankreich stoßen. Der Satz ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat keine Glatze“wäre somit nicht weniger falsch! Wir stehen damit vor dem Problem, dass sowohl ein Satz als auch seine Verneinung falsch ist. Das ist nicht nur nicht einsichtig, sondern vor allem mit unserer logischen Sprache nicht verträglich. 49 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Lösung der Aufgaben Ausführliche Lösung des Problems Auch hier entsteht das Problem aus einer falschen Analyse. Die Kennzeichnung der ” gegenwärtige König von Frankreich“ist – wie jede Kennzeichnung – kein Eigenname. Der Satz ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze“muss korrekt analysiert werden als Ës gibt genau ein Ding, das König von Frankreich ist, und dieses Ding hat eine Glatze“. Dieser Satz ist falsch. Wenn man diesen Satz verneint, kommt man zu Es ist nicht der Fall, dass es genau ” ein Ding gibt, das gegenwärtiger König von Frankreich ist, und dass dieses Ding eine Glatze hat“. Diese Verneinung ist unproblematisch. Der Satz Der gegenwärtige König ” von Frankreich hat keine Glatze“muss analysiert werden als Ës gibt genau ein Ding, das gegenwärtiger König von Frankreich ist, und dieses Ding hat keine Glatze“. Dieser Satz ist nicht die Verneinung des ersten Satzes! Die Möglichkeit, dass beide Sätze zugleich falsch sein können, ist daher kein Problem für unsere logische Sprache. Als Nebenprodukt von Russells Theorie der Kennzeichnungen fällt also die Beobachtung ab, dass die Verneinung von ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze“keineswegs ”Der gegenwärtige König von Frankreich hat keine Glatze“lautet.[1] 50 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Quellen Bertrand Russel: On Denoting – (http://www.jstor.org/pss/2248381) Berliner Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I – Mathematik Berliner Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe II – Mathematik Georg Klaus: Moderne Logik (1972) D.Hilbert – W. Ackermann: Grundzüge der theoretischen Logik (1958) http://page.mi.fu-berlin.de/shinyinj/bkurs/Brueckenkurs.pdf 51 / 52 Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Äquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen Spock Logic is the beginning of wisdom, not the end. 52 / 52