r e l t m i n i st w e m e y r a ns B U JURA 203 PERM 298 KARBON 354 DEVON 417 SILUR Am Ende der Muschelkalk-Zeit zog sich das Meer zurück und es entstand im folgenden Unteren Keuper, vor ca. 225 Millionen Jahren, in Mitteleuropa ein Übergangsbereich von Land und Meer. Unterschiedliche Gesteine wie Meeressedimente und Ablagerun­ gen aus Flüssen und Seen spiegeln die verschiedenen Ablagerungsräume dieser Zeit wider. Typisch sind Flussablagerungen wie der Werksandstein, dessen Material bis von Skandinavien her nach Franken transportiert wurde (Nordischer Keuper). Charakteristisch sind die darin enthaltenen artenreichen Pflanzenreste, vorwiegend von Schachtelhalmgewächsen mit Höhen bis zu fünf Metern. Daneben kommen Bärlappgewächse, Palmfarne und Koniferen vor. Aber auch bemerkenswerte Tierfossilien wie Fische oder Mastodonsaurus, mit bis mehreren Metern Länge eines der gewaltigsten Amphibien der Erdgeschichte, wurden im Werksandstein gefunden. 443 ORDOVIZIUM 490 KAMBRIUM 545 Sandstein der Würzburg-Formation Mastodonsaurus (Foto: Naturkunde-Museum Coburg) ERDFRÜHZEIT Aufgrund seiner kohlenartigen Pflanzenreste und verbreiteten tonigen Gesteine wurde der Untere Keuper früher auch Letten­ kohlenkeuper genannt. Da sich an den tonigen Schichten Wasser staut, finden sich z.B. im Westen und Südwesten Höchbergs zahlreiche feuchte Stellen, Quellen, Tümpel und Moore wie die Seewiesen oder der Bauernsee. Ha up tq ua rz it- d n a s k sc plahief tte ern 4600 n i ste k l a r k e b l W e G - n n i hte e t nschic o Darstellung T s e r e t n U des Ablagerungsraumes von Werksandstein zur Zeit des Unteren Keupers Innerhalb der so genannten WürzburgFormation des Unteren Keupers entstand der stark sandig ausgebildete Werksand­ stein-Bereich in einem komplexen System verbundener Flussrinnen, die aus nördlicher Richtung kommend den größten Teil Mittel­ europas einnahmen. Seine feinkörnigen, tonig gebundenen, Glimmer-führenden Sandsteine sind grünlichgelb bis gelblich und verfärben sich durch Verwitterung ockergelb bis bräunlich. Rötlich-violette Varietäten bezeichnet man als Blutsand­ stein. Die grünliche Nuance des Gesteins geht auf den Gehalt an den grünen Minera­ len Chlorit und Glaukonit zurück. Da Glau­ konit nur im Salzwasser gebildet werden kann, wird vermutet, dass die Sande in einem zeitweilig vom Meer beeinflussten Flussdelta abgelagert wurden. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Seit Jahrhunderten gefragt Bildstock aus Blutsandstein, einer Varietät des Werksandsteins. Bereits seit dem Jahr 1349 ist die Verwendung von Werksandstein im Gebiet von Egenhausen westlich von Schweinfurt belegt. In der Folge entstanden im Maindreieck zahlreiche Brüche für den lokalen Bedarf, doch wurde der relativ leicht verwitternde Werksand­ stein neben unzähligen Profanbauten auch für repräsentative Bauwerke wie die Würzburger Resi­ denz verwendet. Wegen seiner guten Bearbeitbarkeit ist der Stein auch für Skulpturen und Bildstöcke geeignet. So verwendete ihn unter anderem Tilman Riemenschneider für einige seiner Meisterwerke. Werksandsteinbruch Höchberg Im Steinbruch Höchberg wurde Werksandstein abgebaut, der dort als feste Bank eine Mächtigkeit bis zu 6 Meter erreicht; darüber sind mit der so genannten Albertibank noch sandige Tonschiefer mit Kalksteinbänken aufgeschlossen. Von den rund 150 bekannten Werksandsteinabbauen in Franken ist der Steinbruch Höchberg einer der größten und am besten erhaltenen. Er ist als Naturdenkmal geschützt. eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit zur dauerhaften Erhaltung und Pflege von wichtigen Zeugnissen der Erdgeschichte, den Geotopen. Geotope prägen die natürliche Vielfalt unserer Heimat und sind für die Erforschung des Planeten Erde von besonderer Bedeutung. Als Grundlage für Schutz-und Pflegemaßnahmen dient der GEOTOPKATASTER BAYERN, eine am Bayerischen Landesamt für Umwelt geführte Datenbank. Die 100 wichtigsten Geotope werden im Rahmen des Projekts Bayerns schönste Geotope der Öffentlichkeit vorgestellt. Bayerisches Landesamt für Umwelt M ar kt Hö chberg Bei Beschädigung oder Fragen wenden Sie sich bitte an das Bayerische Landesamt für Umwelt: [email protected] · Telefon 0821/9071-0 · Bearbeitungsstand: 2009. ERDNEUZEIT E R D M I T T E L A LT E R 142 250 E R D A LT E R T U M 86 Die Zeit des Unteren Keupers D I E G E S C H I C H T E KREIDE TRIAS D E R E R D E 65 Wegen seiner guten Bearbeitbarkeit eignet sich der Werksandstein des Unteren Keupers besonders zu Bildhauer-Arbeiten und für Bauzwecke. Weitflächig im und um das Maindreieck verbreitet, wurde er dort früher in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen. Einer der wenigen gut erhaltenen historischen Werksandsteinbrüche befindet sich bei Höchberg. s TERTIÄR Werksandsteinbruch Höchberg rojekt de 2,6 m otop e Ge Q U A R TÄ R iu nP PERIODE n ö s h t e c s s ei ÄRA M I LLI O NE N J AHRE VO R HE UT E Geologie erleben! www.geotope.bayern.de