Schautafel Werksandsteinbruch Höchberg

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Am Ende der Muschelkalk-Zeit zog sich das Meer zurück und es
entstand im folgenden Unteren Keuper, vor ca. 225 Millionen
Jahren, in Mitteleuropa ein Übergangsbereich von Land und Meer.
Unterschiedliche Gesteine wie Meeressedimente und Ablagerun­
gen aus Flüssen und Seen spiegeln die verschiedenen Ablagerungsräume dieser Zeit wider. Typisch sind Flussablagerungen
wie der Werksandstein, dessen Material bis von Skandinavien
her nach Franken transportiert wurde („Nordischer Keuper“).
Charakteristisch sind die darin enthaltenen artenreichen Pflanzenreste, vorwiegend von Schachtelhalmgewächsen mit Höhen bis
zu fünf Metern. Daneben kommen Bärlappgewächse, Palmfarne
und Koniferen vor. Aber auch bemerkenswerte Tierfossilien wie
Fische oder Mastodonsaurus, mit bis mehreren Metern Länge
eines der gewaltigsten Amphibien der Erdgeschichte, wurden im
Werksandstein gefunden.
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ORDOVIZIUM
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KAMBRIUM
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Sandstein der
Würzburg-Formation
Mastodonsaurus (Foto: Naturkunde-Museum Coburg)
ERDFRÜHZEIT
Aufgrund seiner kohlenartigen Pflanzenreste und verbreiteten
tonigen Gesteine wurde der Untere Keuper früher auch „Letten­
kohlenkeuper“ genannt. Da sich an den tonigen Schichten Wasser
staut, finden sich z.B. im Westen und Südwesten Höchbergs
zahlreiche feuchte Stellen, Quellen, Tümpel und Moore wie die
Seewiesen oder der Bauernsee.
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des Ablagerungsraumes von Werksandstein
zur Zeit des Unteren Keupers
Innerhalb der so genannten WürzburgFormation des Unteren Keupers entstand
der stark sandig ausgebildete „Werksand­
stein-Bereich“ in einem komplexen System
verbundener Flussrinnen, die aus nördlicher
Richtung kommend den größten Teil Mittel­
europas einnahmen. Seine feinkörnigen,
tonig gebundenen, Glimmer-führenden
Sandsteine sind grünlichgelb bis gelblich
und verfärben sich durch Verwitterung
ockergelb bis bräunlich. Rötlich-violette
Varietäten bezeichnet man als „Blutsand­
stein“. Die grünliche Nuance des Gesteins
geht auf den Gehalt an den grünen Minera­
len Chlorit und Glaukonit zurück. Da Glau­
konit nur im Salzwasser gebildet werden
kann, wird vermutet, dass die Sande in
einem zeitweilig vom Meer beeinflussten
Flussdelta abgelagert wurden.
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt und Gesundheit
Seit Jahrhunderten gefragt
Bildstock aus „Blutsandstein“, einer
Varietät des Werksandsteins.
Bereits seit dem Jahr 1349 ist die Verwendung von
Werksandstein im Gebiet von Egenhausen westlich
von Schweinfurt belegt. In der Folge entstanden im
Maindreieck zahlreiche Brüche für den lokalen Bedarf,
doch wurde der relativ leicht verwitternde Werksand­
stein neben unzähligen Profanbauten auch für
repräsentative Bauwerke wie die Würzburger Resi­
denz verwendet. Wegen seiner guten Bearbeitbarkeit
ist der Stein auch für Skulpturen und Bildstöcke
geeignet. So verwendete ihn unter anderem Tilman
Riemenschneider für einige seiner Meisterwerke.
Werksandsteinbruch Höchberg
Im Steinbruch Höchberg wurde Werksandstein abgebaut,
der dort als feste Bank eine Mächtigkeit bis zu 6 Meter erreicht; darüber sind mit der so genannten „Albertibank“ noch
sandige Tonschiefer mit Kalksteinbänken aufgeschlossen. Von
den rund 150 bekannten Werksandsteinabbauen in Franken ist
der Steinbruch Höchberg einer der größten und am besten erhaltenen.
Er ist als Naturdenkmal geschützt.
…eine Initiative des Bayerischen
Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit zur dauerhaften Erhaltung und Pflege von wichtigen Zeugnissen der
Erdgeschichte, den Geotopen. Geotope prägen die natürliche
Vielfalt unserer Heimat und sind für die Erforschung des
Planeten Erde von besonderer Bedeutung. Als Grundlage für
Schutz-und Pflegemaßnahmen dient der „GEOTOPKATASTER
BAYERN“, eine am Bayerischen Landesamt für Umwelt geführte Datenbank. Die 100 wichtigsten Geotope werden im
Rahmen des Projekts „Bayerns schönste Geotope“ der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Bayerisches Landesamt
für Umwelt
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Bei Beschädigung oder Fragen wenden Sie sich bitte an das Bayerische Landesamt für Umwelt: [email protected] · Telefon 0821/9071-0 · Bearbeitungsstand: 2009.
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Die Zeit des Unteren Keupers
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Wegen seiner guten Bearbeitbarkeit eignet sich der Werksandstein des Unteren Keupers besonders zu Bildhauer-Arbeiten und
für Bauzwecke. Weitflächig im und um das Maindreieck verbreitet, wurde er dort früher in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen.
Einer der wenigen gut erhaltenen historischen Werksandsteinbrüche befindet sich bei Höchberg.
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Werksandsteinbruch Höchberg
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