Praxis für Psychosomatik, Psychotherapie und Psychoanalyse Dr. med. univ. Thomas Leitner Floraweg 6a, 97072 Würzburg Tel.: (0931) 260 57675 Merkblatt Psychotherapie Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient. Anlässlich der diagnostischen Vorgespräche (probatorische Sitzungen) möchte ich Ihnen einige grundlegende Informationen über die von mir angebotenen Behandlungen zukommen lassen. Organisatorisches: Als Kassenleistung stehen je nach Therapieform meist fünf, manchmal acht Sitzungen pro Therapeut für die Vorgespräche zur Verfügung. Sie können also auch Probetermine bei mehreren Therapeut/innen wahrnehmen, bevor Sie sich entscheiden, mit wem Sie arbeiten wollen. Spätestens am Ende der Vorgespräche muss dann entschieden werden, ob und welche Form von Psychotherapie durchgeführt werden soll. Die Kostenübernahme der eigentlichen Therapie muss bei Ihrer Krankenkasse beantragt werden. Dazu verfasse ich einen anonymisierten Bericht, der ausschließlich einem Gutachter zugänglich gemacht wird. Dieser Gutachter gibt dann eine Empfehlung für oder gegen die geplante Therapie an die Krankenkasse, diese folgt in der Regel der Empfehlung des Gutachters. Inhaltliches („Beipackzettel“): Therapieformen: In Deutschland sind im Wesentlichen drei Therapieformen als Kassenleistung zugelassen (sogenannte Richtlinienpsychotherapie): Die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie. Alle drei Therapien können als Einzel- oder Gruppenbehandlung durchgeführt werden. Welcher Ansatz gewählt wird, hängt neben den zu behandelnden Erkrankungen/Problembereichen auch von persönlichen Vorlieben ab. Die Verhaltenstherapie zielt zum Beispiel mehr als die anderen Therapieformen primär auf eine Verbesserung von Symptomen ab, während die Tiefenpsychologie und die Psychoanalyse mehr an der Aufdeckung von Hintergründen der Symptome interessiert sind. Die Einzelbehandlung ist sicher die weitaus am häufigsten praktizierte Therapie im ambulanten Bereich, obwohl die Gruppenbehandlung unschätzbare Vorteile zu bieten hat: Mehr als zwei unterschiedliche Perspektiven, Möglichkeiten, sich im geschützten Rahmen ausprobieren zu können, um nur einige zu nennen (s. Merkblatt Gruppentherapie). In meiner Praxis kann ich Ihnen tiefenpsychologische und psychoanalytische Therapie im Einzelsetting und tiefenpsychologische Therapie im Gruppensetting anbieten. Über andere Therapieformen kann ich Sie beraten. Wirkungen: Die von mir angewandten Therapieformen gehören zu den sogenannten aufdeckenden Therapieverfahren. Diesen ist die Grundannahme gemeinsam, dass viele seelische Probleme, psychische Erkrankungen und psychosomatische Symptome maßgeblich durch innere, unbewusste Konflikte bzw. belastende Lebensereignisse verursacht werden (Psychogenität). Merkblatt Psychotherapie Die Behandlung zielt dann nicht zuletzt darauf ab, die Ursachen der Symptome bewusst zu machen, um damit dem Patienten ein größeres Maß an innerer Freiheit zu ermöglichen. Dieses Vorgehen wird je nach Fall und Situation durch ergänzende Elemente erweitert. Indikationen: Ich behandle Patienten mit weitgehend allen psychosomatischen und psychischen Symptomen und Erkrankungen, soweit eine psychogene Komponente eine maßgebliche Rolle spielt. Behandelbare Probleme sind beispielsweise: Körperliche Beschwerden mit seelischen Ursachen, Ängste, Depressionen, Zwangserkrankungen, Beziehungsstörungen, Arbeitsstörungen, Schlafstörungen, familiäre und partnerschaftliche Konfliktsituationen, sexuelle Störungen, Essstörungen, etc. Kontraindikationen: Gründe, keine ambulante Psychotherapie durchzuführen sind akute Psychosen, Suchterkrankungen und Erkrankungen, die mit einer akuten Gefährdung des Lebens des Patienten einhergehen wie z.B. Suizidalität im Rahmen einer schweren Depression oder schweres Untergewicht bei einer Essstörung. Bei den meisten dieser Erkrankungen ist oft die stationäre Behandlung in einer psychosomatischen oder psychiatrischen Klinik notwendig. Auch aus anderen Gründen kann es vorkommen, dass ich Ihnen eine andere, aus meiner Sicht besser zu Ihrer Situation passende Therapie empfehle. Nebenwirkungen: Wie bei jeder wirksamen Behandlung ist auch bei einer Psychotherapie mit Nebenwirkungen zu rechnen, die trotz einer lege artis durchgeführten Therapie nicht immer zu vermeiden sind. An erster Stelle ist die Möglichkeit der zwischenzeitlich vorrübergehend auftretenden Verschlechterung von Symptomen zu nennen, was sich durch das Aufbrechen von meist jahre- bis jahrzehntelang eingeschliffenen seelischen Mustern erklären lässt. Dadurch, dass die Therapie die Möglichkeit bietet, sich zu entwickeln und seelisch zu wachsen, kann es im sozialen Umfeld zu Irritationen über die Veränderungen beim Patienten kommen, die in der Behandlung ja eigentlich angestrebt werden. Durch den Einbezug von Angehörigen kann diese Nebenwirkung mitbehandelt werden, trotzdem kommt es gelegentlich zu vermehrten Konflikten mit dem sozialen Umfeld. Diese und andere Nebenwirkungen sollten in den Sitzungen möglichst bald thematisiert werden, um einen möglichen Schaden durch die Behandlung zu begrenzen. Wechselwirkungen: Wenn Sie bei anderen Ärzten oder Therapeuten in Behandlung sind, bitte ich Sie, mich darüber zu informieren. Eine Therapie ist z.B. kein Ausschlussgrund für eine medikamentöse Behandlung und umgekehrt, nur sollten die beiden Ärzte voneinander wissen. Erfolgsaussichten: Eine Psychotherapie, welcher Art auch immer, ist kein Garant für die Auflösung der Symptomatik. Obwohl die meisten Patienten von einer professionell durchgeführten Behandlung profitieren, gibt es eine Gruppe von Patienten, die nur unzureichend oder wenig Verbesserung ihrer Beschwerden bemerken. Da allerdings eine Therapie auf viele Monate, wenn nicht sogar auf Jahre angelegt ist, ist es individuell kaum möglich, das „Anschlagen“ der Behandlung nach kurzer Zeit zu beurteilen. Ethik: Ich fühle mich in meiner Arbeit an die Ethikleitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V. (DGPT) gebunden (nachzulesen unter www.dgpt.de). 2