Patienteninformation Antidepressiva

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Praxis Dr. Hartmann
Oestrich-Winkel
Merkblatt zur Behandlung
mit Antidepressiva
2.3.2.
Patienteninformation
Wann werden Antidepressiva in der Behandlung eingesetzt?
Antidepressiva werden in der Behandlung von Depressionen, Angsterkrankungen, länger
dauernden Stress-Belastungen, Zwangsstörungen oder sogar Schlafstörungen und EssStörungen eingesetzt. Sie verbessern in erster Linie die Stimmung und den Antrieb.
Wie wirken Antidepressiva?
Sie wirken nicht sofort! Leider müssen Sie eine ca. 14-tägige „Durststrecke“ überwinden,
während dieser Zeit verspüren Sie noch keine erwünschte Wirkung, können unter
Umständen aber unter Nebenwirkungen leiden. Dafür gibt es einen entscheidenden Vorteil:
Im Gegensatz zu den klassischen Beruhigungs- und Schlafmitteln machen Antidepressiva
nicht abhängig!
Antidepressiva wirken auf sog. Boten- oder Überträgerstoffe im Gehirn, die die
Nervenübertragung regulieren. Solche Botenstoffe sind z.B. Serotonin, Noradrenalin oder
Dopamin. Ein gestörtes Gleichgewicht bei Depression oder Angst soll durch eine
Beeinflussung des Stoffwechsels im Gehirn wieder in die richtige Balance gebracht werden.
Es gibt bisher noch keine Möglichkeit vorherzusagen, wie ein bestimmtes Antidepressivum
bei einem bestimmten Patienten anspricht oder ob es Nebenwirkungen verursachen wird. Es
bleibt nichts anderes übrig als es auszuprobieren. Gute oder schlechte Vorerfahrungen mit
anderen Medikamenten lassen manchmal Rückschlüsse zu und sollten deshalb von Ihnen
immer berichtet werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Je nachdem welches Präparat sie erhalten haben, können anfangs eventuell unangenehme
Erscheinungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen der sog. trizyklischen
Antidepressiva (TZA) gehören Mundtrockenheit, Müdigkeit, niedriger Blutdruck oder
Darmträgheit. Bei den Serotoninwiederaufnahmehemmstoffen (SSRI) sind es innere
Unruhe, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Magendruck, leichte Übelkeit oder Durchfall.
Nähere Information finden Sie in der Packungsbeilage. Bei gravierenden Nebenwirkungen
sollten Sie immer Ihren Arzt informieren, möglicherweise reagieren Sie überempfindlich, dies
kann ganz individuell (wenn auch selten) einmal vorkommen.
Wie lange soll ich das Antidepressivum einnehmen?
In der Regel dauert eine Behandlung 3-6 Monate, manchmal auch länger. Es ist sehr wichtig,
dass Sie das Medikament ganz regelmäßig einnehmen, denn sonst kann es nicht richtig
wirken. Es wäre ein Fehler, wenn Sie versuchen, Tabletten einzusparen. Nach dem
Abklingen der Symptome sollte das Antidepressivum noch einige Zeit weiter eingenommen
werden.
Erstellt am: 1999
Freigegeben am: 09.03.2005
Seite: 1 von 2
Erstellt von: Mo/Ha
Freigegeben von: Mo/Ha
Datei: 2.3.2 AntidepressivaPatInfo.doc.doc
Version 1.0
Praxis Dr. Hartmann
Oestrich-Winkel
Merkblatt zur Behandlung
mit Antidepressiva
2.3.2.
Patienteninformation
Was ist noch zu beachten?
Zu Beginn der Behandlung müssen Gegenanzeigen ausgeschlossen werden. Deshalb ist es
wichtig, Ihren Arzt über andere Erkrankungen oder regelmäßig eingenommene Medikamente
umfassend zu informieren. Z.B. kann eine Vergrößerung der Prostata oder ein erhöhter
Augeninnendruck bei der Einnahme von trizyklischen Antidepressiva Probleme machen.
In unserer Praxis nehmen wir Routinekontrollen sehr ernst. Zu Beginn der Behandlung
sollten aktuelle Laborwerte (BIutbiId, GOT, GPT, yGT, Kreatinin und Harnstoff) vorliegen, die
im Verlauf der Behandlung zunächst kurzfristig und dann ca. alle 3 Monate kontrolliert
werden. Bei einer Vorschädigung des Herzens sollten regelmäßige EKG-Kontrollen
stattfinden.
Zusammenfassung
• Antidepressiva machen nicht abhängig
• Sie müssen ganz regelmäßig eingenommen werden
• Die positive Wirkung beginnt frühestens nach 8-14 Tagen, manchmal auch später.
• Nebenwirkungen können sofort auftreten, verschwinden aber meist innerhalb weniger Tage.
• Die Dosierung sollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt geändert werden.
• Routineuntersuchungen zu Beginn und im Verlauf der Behandlung sind notwendig.
• Die Fahrtüchtigkeit kann zu Beginn der Behandlung eingeschränkt sein.
Erstellt am: 1999
Freigegeben am: 09.03.2005
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