Grundwissen Biologie 9. Jahrgangsstufe 1. Nervensystem Nervenzelle: Aufbau aus langem Axon mit Hüllzellen ( = Nervenfaser) und Endverzweigungen mit Endknöpfchen sowie Zellkörper mit Dendriten (Ansatzstelle für Endknöpfchen). Synapse: Verbindungsstelle zwischen Endknöpfchen einer Nervenzelle und einer anderen Nervenzelle oder Muskelzelle. In dem schmalen synaptischen Spalt wird aus Bläschen im Endknöpfchen ein Überträgerstoff (Neurotransmitter) abgegeben. Zentralnervensystem (ZNS): Gehirn + Rückenmark Sensorische Nerven: Leiten Meldungen von den Sinneszellen zum ZNS. Motorische Nerven: Senden Befehle vom ZNS zu den Muskeln. Gehirnregionen Großhirn: Zentrum des Bewusstseins, Denkens und Handelns. Großhirnrinde: Enthält sensorische, motorische, Antriebs- und Gedankenfelder. Kleinhirn: Koordiniert Bewegungsabläufe. Zwischenhirn und Stammhirn: Rückenmark: ⎬ Steuerzentralen für unbewusste Vorgänge Stammhirn setzt sich zusammen aus Mittelhirn + Brücke + verlängertes Rückenmark. Sensorische und motorische Fasern ermöglichen einfache ReizReaktions-Beziehungen, sog. Reflexbögen. Durch die direkte Umschaltung im Rückenmark laufen Reflexe sehr rasch ab (z. B. Kniesehnenreflex, Lidschlussreflex). 2. Sinnesorgane Aufbau und Funktion des Auges Augapfel mit vorne transparenter Lederhaut (=Hornhaut), Aderhaut und Netzhaut. Pupille: Kreisförmige Öffnung vor der Linse. Linse: Bündelt das Licht auf die Netzhaut seitenverkehrtes, auf dem Kopf stehendes Bild entsteht. Regenbogenhaut (Iris): Irismuskelfasern kontrahieren sich oder erschlaffen und verändern dadurch die Pupillengröße. Ziliarmuskel: Sorgt bei Kontraktion für eine Verdickung der Linse, wodurch das Nahsehen ermöglicht wird. Lichtsinneszellen Stäbchen sind lichtempfindlich, aber nicht farbauflösend. in der Netzhaut: Drei Arten von Zapfen sind für das Farbsehen verantwortlich. Bei Reizung senden sie Signale über den Sehnerv ins Sehzentrum des Gehirns. Grundwissen Biologie 9. Jahrgangsstufe Aufbau und Funktion des Ohrs: Außenohr: Schallempfang Mittelohr: Schallübertragung mit Trommelfell und den Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Innenohr: Steigbügel überträgt Schwingungen an die Hörsinneszellen in der Hörschnecke, die Signale im Hörnerv erzeugen. Im Innenohr liegt auch das Gleichgewichtsorgan. 3. Hormone Hormone sind Botenstoffe, die von Drüsen in den Blutkreislauf abgegeben werden. Im Vergleich zum Nervensystem ist die Wirkung von Hormonen langsamer, aber länger anhaltend. Hormone wirken nur an Rezeptoren bestimmter Zielzellen nach dem SchlüsselSchloss-Prinzip. Oft wirken mehrere Hormone, z. B. als Gegenspieler in einem Regelkreis, zusammen (z. B. Regulation des Blutzuckerspiegels durch Insulin und Glucagon). Bei Stress versetzen die Hormone Adrenalin und Cortisol aus der Nebenniere den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft. 4. Erbanlagen (Gene) Jedes eukaryotische Lebewesen besitzt in einem Zellkern eine charakteristische Anzahl von Chromosomen. Der Mensch hat 46 Chromosomen in einem doppelten (diploiden) Chromosomensatz. DNS: Desoxyribonukleinsäure; Doppelstrang. besteht aus einem leiterähnlichen Phosphor und Zucker: bilden den jeweiligen Holm, Basen: die nach innen gerichteten Basen bilden die Sprossen. Je zwei der vier Basen passen wie ein Spiegelbild zusammen: Adenin und Thymin sowie Guanin und Cytosin Gen: Abschnitt auf der DNS, der für den Aufbau eines bestimmten Polypeptids / Proteins aus Aminosäuren codiert. Genetischer Code: Mit je drei Basen pro Aminosäure für alle Lebewesen universell gültig. Proteinbiosynthese: 1. Transkription Der DNS-Strang eines Gens wird in mRNS (messenger-RNS) umgeschrieben. 2. Translation Die m-RNS wird an den Ribosomen nach dem genetischen Code in eine Aminosäurekette übersetzt. DNS-Replikation: Verdopplung der DNS vor einer Mitose oder Meiose. Mitose: Kernteilung im Rahmen einer Zellteilung Meiose: Erzeugung haploider Geschlechtszellen in zwei Teilungsschritten (1. und 2. Reifeteilung) Grundwissen Biologie 9. Jahrgangsstufe 5. Gentechnik Gentechnische Verfahren werden eingesetzt, um gezielt das Erbgut von Lebewesen oder Viren zu verändern. Wichtige „Werkzeuge“ der Gentechnik sind Restriktionsenzyme („DNSScheren“), Vektoren (Plasmide oder Viren als „Genfähren“) und Ligasen („DNS-KleberEnzyme“). Anwendungsbeispiele sind u. a. die Humaninsulinproduktion und die gentechnische Veränderung von Nutzpflanzen, um Resistenzen oder Ertragssteigerung zu bewirken. 6. Infektionskrankheiten Werden meistens durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Inkubationszeit: Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit. Viren: bestehen nur aus einer Hülle von Proteinen und Erbsubstanz. Sind zur Vermehrung auf eine Wirtszelle angewiesen. 7. Immunsystem Unspezifische Abwehr: Barrieren des Körpers (z. B. Haut, Säureschutz, zersetzende Enzyme) und Riesenfresszellen (Makrophagen), die jede Art von Erregern verdauen können. Spezifische Abwehr: Antikörper: T-Helferzellen aktivieren die anderen T-Zellen und B-Zellen. T-Killerzellen: T-Killerzellen können von Erregern befallene Körperzellen abtöten. B- und TGedächtniszellen: Solange diese nach einer überstandenen Krankheit im Blut verbleiben, ist man gegen den Erreger immun. Aktive Immunisierung: Schutzimpfung; unschädliche Erreger oder Erregerteile werden gespritzt Bildung aktiver Gedächtniszellen des Immunsystems gegen den Erreger. Passive Immunisierung: In Tieren oder gentechnisch erzeugte Antikörper werden gegen den Erreger gespritzt. Antikörper der B-Plasmazellen verklumpen den Erreger, indem sie mit den Antigenen (Proteine auf der Oberfläche der Erreger) nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip reagieren. 8. Drogen und Sucht Legale Suchtmittel: Nikotin, Alkohol und Koffein Illegale Drogen: z. B. Haschisch, Heroin, Kokain, bungspflichtige Medikamente. Regelmäßiger Konsum: psychische Abhängigkeit (zwanghaftes Verhalten), die zu einer körperlichen Abhängigkeit mit starken Entzugserscheinungen führen kann. Drogenwirkung: Beruht auf Blockaden oder Aktivierungen bestimmter Synapsen im Gehirn bzw. der Verdrängung von natürlichen Neurotransmittern durch Drogenwirkstoffe. Ecstasy oder verschrei-