1 Mengen und Mengenoperationen Man kann verschiedene Objekte mit gemeinsamen Eigenschaften zu Mengen zusammenfassen. In der Mathematik kann man z.B. Zahlen zu Mengen zusammenfassen. Die Zahlen 0; 1; 2; 3; ... bilden eine Menge. Mit diesen Zahlen zählt man. Die Menge N ={0;1;2;3;...} heißt die Menge der natürlichen Zahlen. (In einigen Lehrbüchern gehört das Element 0 nicht zur Menge N.) 1.1 Endliche und unendliche Mengen Folgende Zahlenmengen sollen untersucht werden: M2 = {7;8;9;10} M3 = {4;5;6;7;8} M1 = {4;5;6} M4 = {9;10} M5 = {0;22;27} M6 = {7;8;9;10} Die Menge M1 besteht aus den Elementen 4; 5 und 6. 4; 5 und 6 sind die Elemente der Menge M1. Für die Aussage "4 ist ein Element der Menge M1" schreibt man : 4 0 M1. Die Menge M1 besteht aus 3 Elementen. Das sind endlich viele Elemente. Deshalb ist die Menge M1 eine endliche Menge. Die Menge N der natürlichen Zahlen ist keine endliche Menge, weil sie aus unendlich vielen Elementen besteht. Alle Elemente der Mengen M1 bis M6 sind natürliche Zahlen. 1.2 Relationen zwischen Mengen Die Mengen M1 und M6 bestehen aus den gleichen Elementen. Sie sind gleich. Definition: Zwei Mengen sind gleich genau dann, wenn sie aus den gleichen Elementen bestehen. Wir betrachten die Mengen M1 und N. Alle Elemente der Menge M1 sind auch Elemente der Menge N. Die Menge M1 ist eine Teilmenge der Menge N. Man schreibt dafür: M1 f N. Definition: Eine Menge A ist eine Teilmenge der Menge B genau dann, wenn alle Elemente von A auch Elemente von B sind. Die Menge M6 ist keine Teilmenge von M3 (M6 é M3), weil nicht alle Elemente von M6 auch Elemente von M3 sind. 9 ist z.B. kein Element von M3 (9 ó M3). Für die Mengen M1, M2, M3, M4 und M6 gilt z.B.: M1 f M3, M4 f M2, M1 é M2 und M2 f M6. Die Mengen Ng = {0;2;4;6;...} und Nu = {1;3;5;7;...} sind unendliche Teilmengen der Menge N. Die Elemente der Menge Ng heißen gerade Zahlen, die Elemente der Menge Nu ungerade Zahlen. Die Zahl 2n ist für alle n 0 N eine gerade Zahl. Die Zahl 2n+1 mit n 0 N ist eine ungerade Zahl. Die Menge M4 ist eine Teilmenge der Menge M2, Aber die Menge M4 ist ungleich der Menge M2. Die Menge M4 ist eine echte Teilmenge der Menge M2 (M4 d M2). Definition: Eine Menge A ist eine echte Teilmenge der Menge B genau dann, wenn A eine Teilmenge von B ist und wenn A und B ungleich sind. 1 Mengen Weitere Beispiele für echte Teilmengen sind: M1 d M3 und M1 d N. 1.3 Mengenoperationen Aus Mengen kann man neue Mengen bilden. Aus den Mengen M2 ={7;8;9;10} und M3 ={4;5;6;7} kann man die Menge M = {4;5;6;7;8;9;10} bilden. Für alle Elemente x aus M gilt, dass x ein Element aus M2 oder ein Element aus M3 ist. Die Menge M heißt die Vereinigungsmenge der Mengen M2 und M3 (M = M2 c M3). Definition: Eine Menge V heißt Vereinigungsmenge der Mengen A und B genau dann, wenn alle Elemente dieser Menge V Elemente der Menge A oder der Menge B sind. Die gemeinsamen Elemente der Mengen M2 und M3 bilden eine neue Menge D. Man nennt diese Menge Durchschnittsmenge der Mengen M2 und M3 und schreibt dafür D = M2 1 M3 = {7;8}. Definition: Eine Menge D heißt Durchschnittsmenge der Mengen A und B genau dann, wenn alle Elemente dieser Menge D Elemente der Menge A und der Menge B sind. Die Mengen M1 = {4;5;6} und M4 = {9;10} haben keine gemeinsamen Elemente. Die Durchschnittsmenge der Mengen M1 und M4 hat also kein Element. Diese Menge heißt die leere Menge. Das Symbol für "die leere Menge" ist " i ". Die leere Menge hat kein Element. M1 1 M4 = i Eine andere Mengenoperation ist die Bildung der Differenzmenge von zwei Mengen. Ein Element x gehört zur Differenzmenge der Mengen M2 und M3, wenn x ein Element aus der Menge M2 aber kein Element aus der Menge M3 ist. Die Differenzmenge der Mengen M2 und M3 besteht aus den Elementen 9 und 10. M2 \ M3 = {9;10} Definition: Eine Menge DAB heißt Differenzmenge der Mengen A und B genau dann, wenn alle Elemente dieser Menge DAB Elemente der Menge A und keine Elemente der Menge B sind. Beispiele: Die Differenzmenge der Mengen M3 und M2 besteht aus den Elementen 4; 5 und 6. 4 0 M3 \ M2, weil 4 0 M3 v 4 ó M2 ist. ("4 ist ein Element aus M3 \ M2, weil 4 aus M3 und nicht aus M2 ist.") 7 ó M3 \ M2, weil 7 0 M3 und 7 0 M2 ist. ("7 ist kein Element aus M3 \ M2, weil 7 aus M3 und aus M2 ist.") 9 ó M3 \ M2, weil 9 ó M3 ist. ("9 ist kein Element aus M3 \ M2, weil 9 nicht aus M3 ist.") 2 Mengen und Mengenoperationen 1.4 Mengendiagramme Die folgenden Mengendiagramme sind Skizzen für Mengenoperationen. Beispiel: 1. Die Vereinigungsmenge A c B 1.1. A c B 1.2. A c B 1.3. A c B = A 2.2. A 1 B = i 2.3. A 1 B = B 3.2. A \ B = A 3.3. A \ B 2. Die Durchschnittsmenge A 1 B 2.1. A 1 B 3. Die Differenzmenge A \ B 3.1. A \ B 3.4. A \ B = i 1.5 Wichtige Symbole Im folgenden sollen H1 und H2 mathematische Ausdrücke sein. Oft haben Sätze in der Mathematik die Form: "Wenn H1, so H2.", in Symbolen: H1 6 H2. "H1 genau dann, wenn H2." ( H1 : H2 ) Viele Definitionen haben die Form: 3 Mengen Für die Verbindung von zwei mathematischen Ausdrücken durch "und" schreibt man das Symbol "v". Beispiele: 1. Wenn x eine ungerade Zahl ist, so ist x eine natürliche Zahl. Wenn x 0 Nu ist, so ist x 0 N. x 0 Nu 6 x 0 N 2. Die Mengen A und B sind gleich genau dann, wenn A eine Teilmenge von B ist und wenn B eine Teilmenge von A ist. A = B genau dann, wenn A f B und B f A ist. A=B:AfBvBfA "›": "Es gibt mindestens einen/eine/ein ... " und Man benutzt auch folgende Symbole: "œ": "Für alle ... " Beispiele: 1. Man schreibt: ›x 0 N: x ó Nu Man liest: Es gibt mindestens ein Element x aus der Menge N, so dass x kein Element aus der Menge Nu ist. 2. Man schreibt: œx 0 Nu: x 0 N Man liest: Für alle Elemente x aus Nu gilt, dass x ein Element aus der Menge N ist. 3. A f B : œx 0 A: x 0 B (A ist eine Teilmenge von B genau dann, wenn für alle x aus A gilt, dass x aus B ist.) 4. A d B : A f B v ›x 0 B: x ó A (A ist eine echte Teilmenge von B genau dann, wenn A eine Teilmenge von B ist und wenn es mindestens ein x aus B gibt, so dass x kein Element aus A ist.) Für die Verbindung von zwei mathematischen Ausdrücken durch "oder" schreibt man das Symbol " w ". Spezielle mathematische Ausdrücke heißen Aussagen, wenn sie entweder wahr oder falsch sind. Es gilt: "H1 oder H2" ist eine wahre Aussage, wenn mindestens eine der Aussagen wahr ist. "H1 oder H2" ist wahr für: Fall 1: H1 ist wahr und H2 ist falsch. Fall 2: H1 ist falsch und H2 ist wahr. Fall 3: H1 ist wahr und H2 ist wahr. Diese drei Fälle muss man z.B. bei der Bildung der Vereinigungsmenge beachten. Beispiele: M2 = {7;8;9;10} M3 = {4;5;6;7;8} 10 0 M2 und 10 ó M3 (Fall 1), deshalb gilt: 10 0 M2 c M3 4 ó M2 und 4 0 M3 (Fall 2), deshalb gilt: 4 0 M2 c M3 7 0 M2 und 7 0 M3 (Fall 3), deshalb gilt: 7 0 M2 c M3 Aber: 2 ó M2 und 2 ó M3, deshalb gilt: 2 ó M2 c M3 Die Definitionen der Mengenoperationen kann man auch mit Symbolen schreiben: 4 Mengen und Mengenoperationen Beispiele: Definition der Vereinigungsmenge V der Mengen A und B: V = A c B : œx 0 V: (x 0 A w x 0 B) Definition der Durchschnittsmenge D der Mengen A und B: D = A 1 B : œx 0 D: (x 0 A v x 0 B) Definition der Differenzmenge DAB der Mengen A und B: DAB = A \ B : œx 0 DAB: (x 0 A v x ó B) Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. Wie viel Elemente hat die Menge B = {6;7;8;9} ? Aus wie viel Elementen besteht die Menge B? Warum ist D = {8;9;10} eine endliche Menge? Unter welcher Bedingung sind zwei Mengen gleich? Was für eine Menge ist die Menge N der natürlichen Zahlen? Was für Zahlen sind die Elemente der Mengen B und D aus den Fragen 1 und 3? Unter welcher Bedingung ist die Menge G eine Teilmenge der Menge H? Kann eine unendliche Menge eine unendliche Teilmenge haben? Kann eine endliche Menge eine unendliche Teilmenge haben? Unter welcher Bedingung ist die Menge G eine echte Teilmenge der Menge H? Was für Zahlen sind 2n und 2n+1, wenn n 0 N ist? Unter welcher Bedingung ist x ein Element der Vereinigungsmenge der Mengen K und P? Unter welcher Bedingung ist die Vereinigungsmenge der Mengen K und P gleich der Menge K? Definieren Sie die Vereinigungsmenge der Mengen K und P! Unter welchen Bedingungen ist "x 0 K w x 0 P" wahr? Unter welcher Bedingung ist x ein Element aus der Durchschnittsmenge der Mengen K und P? Unter welcher Bedingung ist die Durchschnittsmenge der Mengen P und K gleich der Menge K? Definieren Sie die Durchschnittsmenge der Mengen K und P! Was versteht man unter der leeren Menge? Aus welchen Elementen besteht die Differenzmenge der Mengen K und P? Aus welchen Elementen besteht die Differenzmenge der Mengen P und K? Definieren Sie die Differenzmenge der Mengen P und K! Lesen Sie: "X 6 Y"! Lesen Sie: "X : Y"! Lesen Sie: "›x 0 R: ..."! Lesen Sie: "œx 0 R: ..."! 5 Mengen Übungen und Aufgaben 1. Lesen Sie! a 0 N v b,c ó M < a ist ein Element aus der Menge N, und b und c sind keine Elemente aus der Menge M. 1. r 0 N v p,q ó N 2. a,b,c ó N v s 0 N 3. m,n 0 N v p,q 0 M 4. r ó R v t 0 T 2. Die Mengen C = {4;5;6;7;8} und F = {7;8;9;10} sind gegeben. Was können Sie über die natürlichen Zahlen 4;5;6;7;8;9;10;3 sagen? < 4 0 C, aber 4 ó F 3. Lesen Sie! A = {2;3;4} < Die Menge A ist gleich der Menge der Elemente 2; 3 und 4. < Die Menge A ist die Menge der Elemente 2; 3 und 4. < Die Menge A ist die Menge mit den Elementen 2; 3 und 4. 1. B = {1;7;12;20} 2. E = {2;5;8;9} 4. F = {1;3} 3. C = {x;y;z} 5. D = {4;5;6;7} 6. G = {1} 4. Geben Sie zwei Antworten! N= {O;1;2;3;...;n;...} < Die Menge N hat unendlich viele Elemente. < Die Menge N besteht aus unendlich vielen Elementen. 1. Nu = {1;3;5;...} 2. R = {1;4;9} 3. Q = {1;4;9;16;...;n2;...} (n2, man liest: "n hoch 2") 4. T = {1;3;5;7;9} 5. Lesen Sie! œx 0 Ng: x 0 N < Für alle Elemente x aus Ng gilt, dass x ein Element aus N ist. 1. œx 0 Nu: x 0 N 2. œx 0 Nu: x ó Ng 3. œg 0 Nu: (g 0 N v g ó Ng) 6. Stellen Sie die Aussagen aus der Übung 5 in Mengendiagrammen dar! 7. Lesen Sie! (A f B v B f C) 6 A f C < Wenn A eine Teilmenge von B ist und wenn B eine Teilmenge von C ist, so ist A eine Teilmenge von C. 6 Mengen und Mengenoperationen 1. 2. 3. 4. (x 0 G v G f K) KfR (P f Q v Q f P) (œx 0 A: x 0 B) 6 6 6 6 x0K (œx 0 K: x 0 R) P=Q AfB 8. Lesen Sie! ›x 0 N: x 0 Ng < Es gibt mindestens ein Element x aus N, so dass x ein Element aus Ng ist. 1. ›x 0 N: x ó Ng 2. ›t 0 Ng: t 0 N 3. ›y 0 Nu: (y 0 N v y ó Ng) 4. ›z 0 Ng: (z 0 N v z ó Nu) 9. Lesen Sie! A f B : œx 0 A: x 0 B < A ist eine Teilmenge von B genau dann, wenn für alle x aus A gilt, dass x ein Element aus B ist. 1. A d B : A f B v A … B 2. A = B : A f B v B f A 3. DBA = B \ A : œx 0 DBA: (x ó A v x 0 B) 4. D = A 1 B : œx 0 D: (x 0 A v x 0 B) 10. Welche Relationen bestehen zwischen den beiden Mengen? A = {1;2;3;4} B = {1;2;3} < Die Menge B ist eine echte Teilmenge der Menge A. BdA 1. P = {0;1} Q = {1} N = {1;2} 2. M = {1;2} 3. R = {1;2;3} S = {4;5;6} 4. T = {0} U = {O;1;2;3} 11. Warum ist M1 = {a;b} eine Teilmenge von M2 = {a;b;c}? < M1 ist eine Teilmenge von M2, weil alle Elemente von M1 auch Elemente von M2 sind. Unter welcher Bedingung ist die Menge A eine Teilmenge der Menge B ? < Wenn alle Elemente von A auch Elemente von B sind, so ist A eine Teilmenge von B. oder A ist eine Teilmenge von B genau dann, wenn alle Elemente von A auch Elemente von B sind. Antworten Sie! 1. Warum ist M2 keine Teilmenge von M1 ? (im Text 1.1.) 2. Warum sind M3 = {a;c} und M4 = {a;c} gleich? 3. Unter welcher Bedingung ist eine Menge unendlich? 4. Unter welcher Bedingung sind zwei Mengen gleich? 7 Mengen 12. Beantworten Sie die Fragen und begründen Sie Ihre Antwort! Ist A eine Teilmenge der Menge B, wenn A = B ist? < Ja, weil alle Elemente von A auch Elemente von B sind. 1. Ist A eine Teilmenge von A ? 2. Ist A eine echte Teilmenge von A ? 3. Ist die Teilmenge T einer Menge M immer eine echte Teilmenge? 13. Lesen Sie! x0AcB < x ist ein Element der Vereinigungsmenge der Mengen A und B. < x ist ein Element aus der Vereinigungsmenge von A und B. 1. x 0 A 1 B 2. y ó A \ B 3. x1 ó A c B 4. x2 0 A \ B 14. Bilden Sie zu den gegebenen Mengen die Vereinigungsmenge, die Durchschnittsmenge und die Differenzmengen! B = {5;6;7} A = {1;2;3;4} < A c B = {1;2;3;4;5;6;7} A 1 B = i A \ B = {1;2;3;4} B \ A = {5;6;7} 1. M = {3;4;7} N = {3;4;8} 2. R = {4;5;6} S = {4;5;6} 3. P = i T = {1;2;3} L = {3;4} 4. K = {1;2;3;4;5} 5. C = {4;5;6;7;8} F = {7;8;9;10} 15. Die Bedeutung des Wortes "oder" in der Mathematik A = {0,1;2;3} B = {2;3;4;5;6} Ist der Ausdruck wahr oder falsch? 1 0 A oder 1 0 B < 1 0 A oder 1 0 B ist wahr, weil 1 0 A ist. 1. 0 0 A oder 0 0 B 2. 0 ó A oder 0 ó B 0 0 3. 5 A oder 5 B 4. 5 ó A oder 5 ó B 6. 7 ó A oder 7 0 B 5. 7 0 A oder 7 0 B 7. 2 0 A oder 2 0 B 8. 2 ó A oder 2 0 B 10. 3 ó A oder 3 ó B 9. 3 0 A oder 3 0 B 16. In einem Kurs mit X Studenten sprechen 21 Studenten Französisch (Menge F), 35 Studenten Arabisch (Menge A), 23 Studenten Englisch (Menge E), 7 Studenten Französisch und Arabisch, 6 Studenten Französisch und Englisch, 10 Studenten Arabisch und Englisch 4 Studenten Französisch, Arabisch und Englisch, 2 Studenten sprechen weder Französisch, noch Arabisch, noch Englisch. Beantworten Sie mit Hilfe eines Venn-Diagramms folgende Fragen: 1. Wie viel Studenten sind in diesem Kurs? 2. Wie viel Studenten sprechen nur Arabisch? 3. (A c F) \ E = Menge der Studenten, die ... 8 Mengen und Mengenoperationen 17. Der Hersteller von 3 Kaffeesorten A, B, C stellt durch eine Umfrage bei 250 Haushalten folgendes fest: 15 Haushalte verwenden alle drei Kaffeesorten, 35 verwenden A und B, 20 verwenden B und C, 25 verwenden A und C, 40 Haushalte verwenden nur B, 10 nur C und 95 Haushalte verwenden weder A noch B noch C. Zeichnen Sie ein Venn-Diagramm, und stellen Sie fest: a) Wie viel Haushalte verwenden nur die Kaffeesorte A ? b) In welchem Verhältnis sind aufgrund dieser Umfrage die drei Kaffeesorten künftig anzubieten? 18. Lesen Sie! 1. x 0 A c B : x 0 A w x 0 B 2. D = A 1 B : œx 0 D: x 0 A v x 0 B 3. x 0 A \ B : x 0 A v x ó B 4. DBA = B \ A : œx 0 DBA: x 0 B v x ó A 5. A d B 6 A c B = B 6. A d B 6 A 1 B = A 7. œx 0 A c B: x 0 A w x 0 B 19. Schreiben Sie mit Symbolen! 1. Die Menge der geraden Zahlen ist eine echte Teilmenge der Menge der natürlichen Zahlen. 2. 5 ist eine ungerade Zahl. 3. Die Vereinigungsmenge der Mengen A und B ist die Menge A. 4. Die Durchschnittsmenge der Mengen M und K hat kein Element. 5. Die Differenzmenge der Mengen C und D ist die leere Menge. 6. Wenn x eine gerade Zahl ist, so ist x keine ungerade Zahl. 7. Alle ungeraden Zahlen sind natürliche Zahlen. 8. Die Menge A ist eine echte Teilmenge der Menge B genau dann, wenn A eine Teilmenge der Menge B ist und wenn es mindestens ein Element x aus der Menge B gibt, so daß x kein Element aus A ist. 9. Wenn x ein Element der Vereinigungsmenge der Mengen A und B ist, so ist x ein Element aus A oder x ist ein Element aus B. 20.Ú Schreiben Sie die folgenden Ausdrücke in Worten! Prüfen Sie die Wahrheit der Aussage! (Verwenden Sie auch Mengendiagramme!) A 1 B = i 6 œx 0 A: x ó B < Wenn die Durchschnittsmenge von A und B die leere Menge ist, so gilt für alle Elemente x aus der Menge A, dass x kein Element aus der Menge B ist. (wahr) (œx 0 A: x 0 B) 6 A d B < Wenn für alle Elemente aus A gilt, dass x ein Element aus B ist, so ist A eine echte Teilmenge von B. (falsch) 6 A1B=A 1. A f B 0 c 6 2. x A B x0Awx0B 9 Mengen 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. AfB 6 AcB=i 6 A1B=i 6 AcB…i6 6 AdB x0AcB 6 6 A=B AcB=B 6 6 AfB A\B=A 6 A1B=i A=ivB=i œx 0 A: x 0 B A…ivB…i (œx 0 A: x 0 B v ›x 0 B: x ó A) (x 0 B v x ó A) w (x ó B v x 0 A) (œx 0 A: x 0 B v œx 0 B: x 0 A) A1B=B A\B=A B=i 21.Ú Wenn die Aussagen der Übung 19 falsch sind, korrigieren Sie die rechten Seiten der Aussagen, so dass wahre Aussagen entstehen! (œx 0 A: x 0 B) 6 A d B (falsch) < (œx 0 A: x 0 B) 6 A f B (wahr) 10 2 Die Grundrechenoperationen in der Menge der natürlichen Zahlen 2.1 Die Addition Durch die Addition ordnet man z.B. zwei natürlichen Zahlen n und m eine Zahl s zu. Man schreibt n + m = s und liest: "n plus m ist gleich s". n und m heißen die Summanden. n + m ist die Summe aus n und m. Die Addition ist in der Menge N immer ausführbar. Das bedeutet: Wenn man eine natürliche Zahl zu einer natürlichen Zahl addiert, so erhält man wieder eine natürliche Zahl. œn, m 0 N: (n+m) 0 N 2.2 Die Multiplikation Die Addition von n gleichen Summanden führt zu einer weiteren Operation, zur Multiplikation. Man schreibt: m + m + m + ... + m = n @ m = p (n Summanden) und liest: "n mal m ist gleich p". Man nennt n @ m das Produkt aus n und m. n und m heißen Faktoren. Man multipliziert die Zahl n mit der Zahl m. Die Multiplikation ist in der Menge N immer ausführbar. In der Summe n @ m + n @ k kann man den gemeinsamen Faktor n ausklammern. Man erhält: n @ (m + k). Man liest: "n mal Klammer auf m plus k Klammer zu" oder "n mal in Klammern m plus k". Wenn ein Faktor eines Produktes null ist, so ist das Produkt null. Aus der Gleichung n @ m = 0 folgt: Fall 1: n = 0 und m … 0 oder Fall 2: n … 0 und m = 0 oder Fall 3: n = 0 und n = 0. Diese drei Aussagen kann man zusammenfassen: Satz: Aus n @ m = 0 folgt: n = 0 oder m = 0, d.h. ein Produkt ist null, wenn mindestens ein Faktor null ist. 2.3 Die Subtraktion m - n ("m minus n") heißt die Differenz aus m und n. m heißt der Minuend, n heißt der Subtrahend. Man subtrahiert n von m. Aus a + b = c folgt a = c - b und b = c - a. Deshalb ist die Subtraktion die Umkehrung der Addition. Die Subtraktion ist in der Menge N nicht immer ausführbar. Die Gleichung m - n = x ist für m < n in N nicht lösbar, weil (m - n) ó N ist. Aus n < m folgt m > n ("m ist größer als n"). n # m ("n ist kleiner oder gleich m") bedeutet: n < m oder n = m. M Die Negation von n # m ist n > m und die Negation von n < m ist n $ m. n … m liest man: "n ist ungleich m" oder "n ungleich m". 2.4 Die Division Die Division ist die Umkehrung der Multiplikation, denn aus a @ b = c folgt a = c : b ("c durch b") und b = c : a. 11 Zahlenbereich Im Quotienten m : n heißt m der Dividend und n der Divisor. Man dividiert den Dividenden m durch den Divisor n. Die Division ist in der Menge N nicht immer ausführbar. Die Division durch null ist nicht definiert. Die Gleichung m : n = x ist in N nur dann lösbar, wenn n ein Teiler von m ist. Man schreibt n * m, man liest: "n ist ein Teiler von m." Definition: n und m sind natürliche Zahlen. n ist ein Teiler von m genau dann, wenn es eine Zahl z 0 N gibt, so dass n @ z = m ist. n * m : ›z 0 N: n @ z = m Beispiel: 7 ist ein Teiler von 35 (7 * 35), weil es die natürliche Zahl 5 gibt, so dass 5 @ 7 = 35 ist, d.h. 5 erfüllt die Gleichung 7 @ z = 35. 35 ist das Fünffache von 7. 32 ist kein Vielfaches von 7, weil 7 kein Teiler von 32 ist (7 ð 32). Es gibt keine natürliche Zahl z, so dass 7 @ z = 32 ist. Die Division ist in der Menge N nicht ausführbar, wenn der Divisor kein Teiler des Dividenden ist. 2.5Ú Die Primzahlen Definition: Eine natürliche Zahl p $ 2 heißt Primzahl genau dann, wenn p nur die Teiler 1 und p hat. Die Menge J = {2;3;5;7;11;13;17;19; ...} ist die Menge der Primzahlen. Die Primzahlen bilden eine unendliche Menge. Die Menge der Primzahlen ist eine echte Teilmenge der Menge N. Es gibt genau eine gerade Primzahl, das ist die natürliche Zahl 2. Alle anderen Primzahlen sind ungerade. (Die natürliche Zahl 1 ist nach Definition keine Primzahl.) Eine natürliche Zahl größer als eins ist entweder eine Primzahl oder man kann sie eindeutig als ein Produkt aus Primzahlen darstellen, d.h., man kann sie in Primfaktoren zerlegen. Beispiel: 660 = 2 @ 2 @ 3 @ 5 @ 11 Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 12 Aus wie vielen Elementen besteht die Menge der natürlichen Zahlen? Welche Relationen gelten für zwei gegebene natürliche Zahlen m und n? Was bedeutet: Die Addition ist in N stets ausführbar? Was bedeutet: Die Multiplikation ist in N stets ausführbar? Welchen Faktor kann man aus 14a + 42b ausklammern? Auf welche Aussagen kann man von der Gleichung a @ b = 0 schließen? Grundrechenoperationen in der Menge N 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.Ú 14.Ú 15.Ú 16.Ú 17.Ú Wie heißt die Umkehrung der Addition? Unter welcher Bedingung ist in der Menge N die Subtraktion nicht ausführbar? Zu welcher Operation ist die Subtraktion die Umkehroperation? Wie heißt die Umkehroperation der Multiplikation? Unter welcher Bedingung ist die Division in der Menge N nicht ausführbar? Welchen Teiler hat eine gerade Zahl? Unter welcher Bedingung ist eine Zahl eine Primzahl? Warum sind 0; 1 und 6 keine Primzahlen? Wie heißen die Primzahlen zwischen 60 und 70? In welche Primfaktoren kann man die Zahl 6 zerlegen? Wie viel gerade Primzahlen gibt es? Übungen und Aufgaben 1. Lesen und rechnen Sie! 2b + b < Die Summe 2b + b besteht aus den Summanden 2b und b. 2b plus b ist gleich 3b. 1. 13 + 18 2. 132 + 41 3. 24 + 27 4. 33 + 98 5. x + 3x 6. m + 3m 7. 4a + 3a 8. 2a + 7a 2. Lesen und rechnen Sie! a@b < Das Produkt a @ b besteht aus den Faktoren a und b. a @ b ist (gleich) ab. 1. 13 @ 18 5. (a + b) @ c 2. 24 @ 17 6. (2x + 3y) @ (4a + 3b) 7. 21 @ 7 @ (x + 2y) 3. x @ y 4. a @ b @ c 8. 33 @ 98 3. Lesen und rechnen Sie! 25 - 11 < Die Differenz von 25 und 11 ist 14. < Die Differenz aus 25 und 11 ist 14. 1. 73 - 26 5. 103z - 57z 2. 34a - 18a 6. 3a - a 3. 7x - 4x 7. 29y - 14y 4. 95 - 74 8. 98xy - 46xy 13 Zahlenbereich 4. Lesen und rechnen Sie! 2b : b < In dem Quotienten 2b : b ist 2b der Dividend und b der Divisor. 2b durch b ist (gleich) 2. 1. 27:9 5. 36 : 12 2. 48 : 6 6. 56 : 7 3. 88 : 4 7. 91 : 7 4. ab : b 8. 3xy : xy 5. Welchen gemeinsamen Faktor kann man ausklammern? 13x + 91y < Aus dem Term 13x + 91y kann man den gemeinsamen Faktor 13 ausklammern und erhält 13(x + 7y). ("13 mal Klammer auf x plus 7y Klammer zu" oder "13 mal in Klammern x plus 7y".) 7a + 7b; 18a - 24b; 5 - 5y; 9xy - 12xz; ab + b; 6xy -2y; 4ab - 6bc; 3a - 3b + 3c - 3d; a(x - 1) + b(x - 1); (a - b)z - (a + b)z; a(x - y) - (x - y); ax + ay - bx - by; 18a - ma + 18c - mc; 10ac - 15ad - 2bc + 3bd; (a - b)(3x - 2y) + (a - b)(4x + 7y) 6. Lesen bzw. ergänzen Sie! 3*15 < 3 ist ein Teiler von 15. 3*12; 2*12; 17*357; 4*12; 13*39; a*ab; ...*14; ...*10; ...*22; ...*6; ...*21; ...*33; ...*35; ...*65; ...*39; 7*...; 5*... Lesen bzw. ergänzen Sie! 4ð15 < 4 ist kein Teiler von 15. 7ð12; 17ð25; 13ð40; ...ð22; 8ð...; 12ð... 7. Bilden Sie Sätze der Form: Es gilt entweder A oder -A. (Man liest: "nicht A".) a<b / a$b < Es gilt entweder a < b oder a $ b. 1. x $ 4 / x < 4 2. z … 0 / z = 0 3. R d Z / R ç Z Ergänzen Sie selbst! c < y / ...; a 0 N / ...; x*3 / ...; y = 0 / ...; zðy / ...; b 0 N / ...; c $ 0 / ...; N f K / ... 8. Geben Sie zu den Verben die richtigen Substantive an! definieren < die Definition 1. addieren 2. multiplizieren 3. dividieren 4. subtrahieren 5. negieren 14 Grundrechenoperationen in der Menge N 9. Bilden Sie zu den Verben Adjektive auf '-bar' und formulieren Sie die Sätze mit diesen Adjektiven um! Man kann die Addition in der Menge N immer ausführen. < Die Addition ist in der Menge N immer ausführbar. 1. Die Gleichung m - n = x kann man für m < n in der Menge N nicht lösen. 2. Man kann bei einer Multiplikation die Faktoren vertauschen. 3. Die Zahl 27 kann man in Primfaktoren zerlegen. 4. Man kann die natürlichen Zahlen auf einer Geraden darstellen. 10. Bilden Sie die Negation zu folgenden Ausdrücken! a<b / a$b < Die Negation zu a < b ist a $ b. Verwenden Sie die Beispiele von Übung 7! 11. Lösen Sie die folgenden Gleichungen! x + 7 = 10 < x = 3 ist die Lösung der Gleichung x + 7 = 10, weil x = 3 die Gleichung erfüllt. 1. 5 - x = 0 4. 10 - x = 8 2. 2x - 2 = 0 5. x + 8 = 11 3. x - 2 = 2 6. a + x = a 13. Lesen Sie! a < b / a + c < b + c mit c 0 N < Aus a < b folgt a + c < b + c mit c 0 N 1. x 0 N / x + 1 0 N 2. a - x = a / x = ... 3. a $ b und b > c / ... 4. a # b und b # c / ... 5. a + b = c mit a > O und b > O / a < c und ... 14.ÚPrimzahlen Stellen Sie die folgenden natürlichen Zahlen als Produkte aus Primzahlen dar! (Zerlegen Sie dazu die folgenden natürlichen Zahlen in Primfaktoren!) 24 < 24 = 2 @ 2 @ 2 @ 3 1. 60 2. 224 3. 480 4. 3856 5. 8260 6. 150 7. 360 8. 2144 9. 3813 10. 40250 15 Zahlenbereich 16 3 Die Grundrechenoperationen in der Menge der ganzen Zahlen Die Subtraktion ist in der Menge N nicht immer ausführbar. Damit die Subtraktion immer ausgeführt werden kann, ordnet man den Differenzen m - n mit n > m und n,m 0 N die negativen Zahlen zu. Damit hat man die Menge N der natürlichen Zahlen zur Menge G der ganzen Zahlen erweitert. Alle Zahlen g < 0 heißen negative Zahlen. Sie bilden die Menge G-. Alle Zahlen g > 0 heißen positive Zahlen. Sie bilden die Menge G+. Es gelten z.B. folgende Relationen: G = G+ c {0} c G= N \ {0} G+ G = N c GG+ d N d G Alle Zahlen g $ 0 heißen nichtnegative Zahlen. Alle Zahlen g # 0 heißen nichtpositive Zahlen. Die Menge G der ganzen Zahlen ist eine unendliche Menge. Die Addition, Multiplikation und Subtraktion sind in der Menge G immer ausführbar. Die Division ist in der Menge G nicht immer ausführbar. Die Gleichung a : b = x ist in G nicht lösbar, wenn es keine ganze Zahl g mit g @ b = a gibt, d.h., wenn b 0 G kein Teiler von a ist. Bei der Multiplikation muss man die Vorzeichenregeln beachten: Wenn ein Produkt zwei Faktoren hat und wenn die Faktoren gleiche Vorzeichen haben, so ist das Produkt positiv. (a > 0 v b > 0) w (a < 0 v b < 0) 6 a @ b > 0 Wenn die beiden Faktoren des Produktes verschiedene Vorzeichen haben, so ist dieses Produkt negativ. Für die Division gelten entsprechende Vorzeichenregeln. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Warum erweitert man die Menge N der natürlichen Zahlen zur Menge G der ganzen Zahlen? Wie heißen alle Zahlen größer als 0 ? Wie heißen Zahlen kleiner als 0 ? Welche Operationen sind in der Menge G immer ausführbar? Welche Operationen sind in der Menge G nicht immer ausführbar? Unter welcher Bedingung ist das Produkt aus zwei ganzen Zahlen negativ? Unter welcher Bedingung ist das Produkt aus zwei ganzen Zahlen positiv? Zu welcher Zahlenmenge gehört das Produkt aus zwei ganzen Zahlen? b ist ein Teiler von a. Unter welcher Bedingung ist der Quotient a : b positiv? b ist ein Teiler von a. Unter welcher Bedingung ist der Quotient a : b negativ? Übungen und Aufgaben 1. Was für Zahlen sind die folgenden ganzen Zahlen? +2 < +2 ist eine positive ganze Zahl. 17 Zahlenbereiche 1. -2 6. +1 11. -1 2. -6 7. -4 12. 0 3. +3 8. +61 4. -39 9. +7 5. -3 10. +5 2. a 0 G+ < a ist ein Element aus der Menge der positiven ganzen Zahlen. < a ist eine positive ganze Zahl. 9 0 G+ ; -5 0 G- ; -17 0 G- ; +4 0 G+ ; +8 0 G+ ; -8 0 G- ; 15 0 N ; n 0 N ; g 0 G ; a 0 N ; x 0 G+ ; y 0 G3. Welche Relation besteht zwischen den folgenden Mengen? G und G+ < Die Menge G+ ist eine echte Teilmenge der Menge G. 1. G und G2. N und G 3. G und {0} 4. Bilden Sie die Durchschnittsmenge von folgenden Mengen! G und G< G 1 G- = G-. Die Durchschnittsmenge der Mengen G und G- ist die Menge G-. 2. G+ und G1. N und G+ 3. G und {O} 4. N und G5. Bilden Sie folgende Differenzmengen! G \ G< G \ G- = N. Die Differenzmenge von G und G- ist die Menge N. 1. G \ N 2. G+ \ N 4. G+ \ G 3. N \ G+ 6. N \ {O} 5. G+ \ G6. Welche Sätze sind wahr, welche sind falsch? Begründen Sie Ihre Antwort! 1. Die Gleichung 5 - x = 7 hat in der Menge G genau eine Lösung. 2. Die Gleichung 8x = 66 hat in der Menge G genau eine Lösung. 3. x = 12 erfüllt die Gleichung 7x = 74. 4. Eine nichtpositive ganze Zahl ist immer negativ. 5. Eine positive ganze Zahl ist immer größer als 0. 7. Unter welcher Bedingung ist: 1. a ein Teiler von b ? a,b 0 G 3. a : b definiert? 5. a : b positiv? 7. a @ b negativ? 18 2. a @ b = 0 ? 4. a : b = 0 ? 6. a : b 0 G ? 4 Die Grundrechenoperationen in der Menge der rationalen Zahlen 4.1 Einführung Die Division ist in der Menge G nicht immer ausführbar. Damit die Division immer ausgeführt werden kann, erweitert man die Menge G der ganzen Zahlen zur Menge Q der rationalen Zahlen. Die Menge Q der rationalen Zahlen ist eine unendliche Menge. Eine rationale Zahl z kann man als Quotienten aus zwei ganzen Zahlen darstellen. z 0 Q 6 ›a, b 0 G: = z; b … 0 4.2 Die vier Grundrechenarten - - - - In der Menge Q sind die Addition, die Subtraktion, die Multiplikation und die Division (mit Ausnahme der Division durch null) immer eindeutig ausführbar. Das bedeutet: Wenn man diese Operation ausführt, so erhält man genau eine rationale Zahl als Ergebnis. Die Addition und die Multiplikation sind assoziativ. Das bedeutet: Bei Summen (Produkten) aus mehr als zwei Summanden (Faktoren) darf man beliebig Klammern setzen oder weglassen. Für die Addition gilt z.B.: œn, m, k 0 Q: n + m + k = (n + m) + k = n + (m + k) Die Addition und Multiplikation sind kommutativ. Das bedeutet: Bei der Addition (Multiplikation) darf man die Summanden (Faktoren) miteinander vertauschen. Für die Multiplikation gilt z.B.: œn, m 0 Q: n @ m = m @n Für die Verbindung von Addition und Multiplikation gilt das Distributivgesetz: œn, m, k 0 Q: n @ (m + k) = n @ m + n @ k Die Subtraktion und die Division sind weder assoziativ noch kommutativ. 4.3 Die Darstellung der rationalen Zahlen Die Menge G der ganzen Zahlen ist eine echte Teilmenge der Menge Q der rationalen Zahlen, weil man jede ganze Zahl p als Quotienten nennt darstellen kann. Rationale Zahlen p : q kann man in der Form schreiben. Man einen Bruch. Über dem Bruchstrich steht der Zähler p, unter dem Bruchstrich steht der Nenner q des Bruches. Bei den Brüchen liest man den Nenner "Ordnungszahl + 'l'". Beispiele: - "drei Siebentel" - "zwei Fünftel" - "zwei Drittel" - "vierzehn Siebenunddreißigstel" Ausnahmen sind: - "ein halb" - "drei halbe" 19 Zahlenbereiche mit einer Zahl c … 0 erweitert, so multipliziert man den Brüche kann man erweitern. Wenn man einen Bruch Zähler a und den Nenner b mit c. Wenn man z.B. den Bruch Bruch mit dem Faktor 5 erweitert, so erhält man den . Brüche kann man kürzen, wenn Zähler und Nenner einen gemeinsamen Teiler haben. Wenn man einen Bruch kürzt, so dividiert man den Zähler a und den Nenner b durch einen gemeinsamen Teiler von a und b. Man kann z.B. den Bruch mit 2; 3 oder 6 kürzen. Beim Erweitern und Kürzen eines Bruches ändert sich der Wert dieses Bruches nicht. Alle Brüche mit dem gleichen Wert stellen die gleiche rationale Zahl dar. Es gilt: : a @ d = b @ c mit b, d … 0. = Ein Bruch hat den Wert null, wenn sein Zähler gleich null und sein Nenner ungleich null ist. Wenn eine von null verschiedene rationale Zahl ist, so nennt man . So ist z.B. das Reziproke von das Reziproke der rationalen Zahl . Rationale Zahlen kann man auch als Dezimalzahlen (Dezimalbrüche) schreiben. Wenn man eine ganze Zahl a durch eine andere ganze Zahl b … 0 dividiert, so entsteht entweder eine ganze Zahl, eine unendliche periodische oder eine endliche Dezimalzahl. Man erhält z.B. für den Bruch fünf") und für die endliche Dezimalzahl 1,25 ("eins Komma zwei die unendliche periodische Dezimalzahl 0,4767676... = 0,4' 7' 6 . (Man liest: "null Komma vier sieben sechs, Periode sieben sechs".) Man kann auch jede endliche oder unendliche periodische Dezimalzahl als Bruch aus zwei ganzen Zahlen darstellen. Beispiel: 1. endliche Dezimalzahl: 0,75 = = 2. unendliche periodische Dezimalzahl: 7= 6,4' 2' aus 6,4' 2' 7 = x folgt: - 1000 x 10 x 990 x x 20 = 6427,27 = 64,27 = 6363 = Grundrechenoperationen in der Menge Q 4.4 Der absolute Betrag einer rationalen Zahl Für die rationalen Zahlen k 0 Q definiert man den absoluten Betrag * k* (gelesen: "k absolut" oder "absoluter Betrag von k" oder "Betrag von k"): Definition: *k*= k für k $ 0 ; < -k für k < 0 Beispiel: *12* = 12 *14,9* = 14,9 *-7* = -(-7) = 7 * * 0* = 0 * * = * = -( )= Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. Warum erweitert man die Menge G der ganzen Zahlen zur Menge Q der rationalen Zahlen? In welcher Form kann man eine rationale Zahl darstellen? Welche Eigenschaften hat die Addition in der Menge Q ? Welche Eigenschaften hat die Division in der Menge Q ? Was für eine Zahl ist p:q, wenn p und q verschiedene Vorzeichen haben? Was für eine Zahl ist p:q, wenn p und q gleiche Vorzeichen haben? 7. Wie nennt man 8. Wie nennt man a und wie nennt man b in dem Bruch 9. Mit welcher Zahl muss man den Bruch ? ? erweitern, wenn man das Ergebnis 10. Mit welchen Zahlen kann man den Bruch erhalten soll? kürzen? 11. Welchen Wert hat der Bruch mit b … 0 ? 12. Unter welcher Bedingung ist = mit b, d … 0 ? 13. Unter welcher Bedingung ist ein Bruch null? 14. Was folgt aus der Gleichung a : b = 0 ? 15. Unter welcher Bedingung für g ist der Quotient p:g nicht definiert? 16. Was ist das Reziproke von ? 17. Unter welcher Bedingung ist das Produkt aus zwei rationalen Zahlen gleich 1 ? 21 Zahlenbereiche Übungen und Aufgaben 1. Lesen Sie! 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 2. Formulieren Sie wahre Aussagen! jede rationale Zahl / Quotient aus zwei ... < Jede rationale Zahl kann als Quotient aus zwei ganzen Zahlen dargestellt werden. 1. jede ganze Zahl / Bruch mit dem Nenner ... 2. ein Bruch / Quotient aus zwei ... 3. jeder Quotient aus zwei ganzen Zahlen / ... 4. unendliche periodische oder endliche Dezimalbrüche / ... 5. jede endlich Dezimalzahl / ... 3. Was darf man in ... (nicht) miteinander vertauschen? Subtraktion < Die Subtraktion ist nicht kommutativ. Deshalb darf man in einer Differenz den Minuenden und den Subtrahenden nicht miteinander vertauschen. 1. Addition 2. Multiplikation 3. Division 4. Bilden Sie das Reziproke der rationalen Zahlen! < Das Reziproke von 22 ist . 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Grundrechenoperationen in der Menge Q 5. Berechnen Sie den Hauptnenner! Hinweis: Der Hauptnenner ist das kleinste gemeinsame Vielfache der Nenner. < Der Hauptnenner der Brüche 1. 2. 3. 4. 5. 6. ist 6. 6. Addieren Sie die Brüche aus Übung 5.! 7. Kürzen Sie die Brüche! Die Nenner der Brüche sollen verschieden von null sein. 1. 2. 3. 4. 5. 8. Zeichnen Sie ein Mengendiagramm für die Relationen zwischen den Mengen N, G+, G-, G und Q ! 9. Berechnen Sie y ! 1. y = *x* + x mit x = -3; -2; -1; 0; +1; +2; +3 2. y = *x + 3* mit x = -6; -5; -4; -3; -2; -1; 0 10. Berechnen Sie! 1. *7 - 4* - *5 + 6* + *-7 - 8* = 2. *3 - 5* + *-6 + 2* - *7 - 9* = 3. *-1 + 3* - *-3* + *4 - 8* + *-3* = 4. *-12 + 5* - *17 - 7* + *-8 - 4* = 11. Beantworten Sie folgende Fragen! 1. Kann y in y = *x + b* negativ werden? Begründen Sie Ihre Antwort! 2. Kann y in y = x + *x* negativ werden? Begründen Sie Ihre Antwort! 3. Unter welcher Bedingung ist *x* = x ? 4. Unter welcher Bedingung ist y = 0; 2; 5; 7, wenn y = *x + 3* mit x 0 Q gilt? 5. Was folgt aus *x* = 2 ? 23 Zahlenbereiche 12. Welche rationalen Zahlen erfüllen die Ungleichung? *x* > +3 < Alle rationalen Zahlen größer als +3 und kleiner als -3 erfüllen die Ungleichung *x* > +3. 2. *x* > -2 3. *x* < -3 1. *x* < +1 13. In welchen Intervallen liegt x ? x>3 < x > 3 liegt in dem links und rechts offenen Intervall von 3 bis +4. D.h.: x 0 ]3; +4[ x$3 < x $ 3 liegt in dem links abgeschlossenen und rechts offenen Intervall von 3 bis +4. D.h.: x 0 [3; +4[ 1. x < -10 3. x # -10 14. Welche Ungleichungen gelten für x, wenn x in den folgenden Intervallen liegt? x 0 [-5; 7[ < x 0 [-5; 7[ entspricht der Ungleichung -5 # x < 7. x 0 Q \ {0} < x 0 Q \ {0} entspricht der Ungleichung x < 0 und x > 0 oder der Ungleichung x … 0. 1. x 0 ]-4; 0] 3. x 0 ]7; 100[ 15. 2. *x* < 4 4. *x* $ 4 2. x 0 Q \ {2; 5} 4. x 0 [0; +4[ Begründen Sie, daß die Menge G der ganzen Zahlen eine echte Teilmenge der Menge Q der rationalen Zahlen ist! 16.Ú Vergleichen Sie die beiden Brüche, indem Sie den Nenner gleichnamig machen! < 17. , weil 1. 2. 4. 5. größer als ist. 3. Für welche Werte der Variablen sind die folgenden Brüche nicht definiert? Begründen Sie Ihre Antwort! < 24 ist größer als Der Bruch ist für a = nicht definiert, weil für a = der Nenner null wird. Grundrechenoperationen in der Menge Q 1. 2. 3. 4. 5. 6. 18. Bereiten Sie einen Vortrag über die Ausführbarkeit der Grundrechenarten in den Mengen N, G und Q vor! Erläutern Sie dabei die Eindeutigkeit der Operationen und die Gesetze für diese Operationen! 25 Zahlenbereiche 26 5 Das Potenzieren 5.1 Der Begriff der Potenz Für ein Produkt aus n gleichen Faktoren a 0 Q schreibt man an (gelesen: "a hoch n"). a@a@a@...@a (a 0 Q; n 0 N \ {0;1}) an = n Faktoren a heißt die Basis und n heißt der Exponent. an ist die n-te Potenz von a. an = b Wenn man die Basis a mit dem Exponenten n potenziert, erhält man den Potenzwert b. Z.B. ist die dritte Potenz von 10 gleich 1000, d.h. 103 = 1000. 5.2 Potenzgesetze Für die Verbindung des Potenzierens mit der Multiplikation und mit der Division und für das Potenzieren von Potenzen gelten die Potenzgesetze: an @ am = an+m Man multipliziert Potenzen mit gleichen Basen, indem man ihre gemeinsame Basis mit der Summe aus ihren Exponenten potenziert. an : am = an-m Man dividiert Potenzen mit gleichen Basen, indem man die gemeinsame Basis mit der Differenz aus den Exponenten von Dividend und Divisor potenziert. an @ bn = (a@b)n Man multipliziert Potenzen mit gleichen Exponenten, indem man das Produkt aus ihren Basen mit dem gemeinsamen Exponenten potenziert. an : bn = (a:b)n Man dividiert Potenzen mit gleichen Exponenten, indem man den Quotienten aus den Basen des Dividenden und des Divisors mit dem gemeinsamen Exponenten potenziert. (an)m = an@m Man potenziert eine Potenz, indem man ihre Basis mit dem Produkt aus den Exponenten potenziert. Mathematische Sätze (Gesetze) muß man beweisen. Ein mathematischer Beweis besteht aus : - der Voraussetzung, - der Behauptung und - dem Beweis(gang). Beweis des Potenzgesetzes an @ am = an+m: Voraussetzung: 1. a 0 Q; n,m 0 N\{0;1} a@a@a@...@a 2. an = n Faktoren a@a@a@...@a am = m Faktoren Behauptung: an @ am = an+m Beweis(gang): (a@a@a@...@a) an @ am = (a@a@a@...@a) @ n Faktoren m Faktoren = a@a@a@...@a n + m Faktoren = an+m / nach Voraussetzung / wegen der Assoziativität der Multiplikation / nach der Definition der Potenz w.z.b.w. Die Abkürzung w.z.b.w. am Ende des Beweises bedeutet: "was zu beweisen war" (lateinisch: q. e. d.) Bei diesem direkten Beweis formt man die linke Seite der Behauptung (an@am) so um, daß man die rechte Seite der Behauptung (an+m) erhält. Dabei benutzt man die Voraussetzungen (hier besonders 2.). 27 Zahlenbereiche Anmerkung: Die Addition und Subtraktion von Potenzen ist nur bei Potenzen mit gleichen Basen und mit gleichen Exponenten möglich. 4x3 - 5y3 +17x2 -4y2 + 8x3 -10y2 = 12x3 - 5y3 + 17x2 - 14y2 5.3 Erweiterung des Potenzbegriffes Auf der Grundlage der Potenzgesetze erweitert man durch folgende Definitionen den Potenzbegriff auf Potenzen mit Exponenten aus der Menge G der ganzen Zahlen. Definition: a1 = a a0 = 1 (a … 0) a-n = (n 0 G+ v a … 0) Diese Definitionen sind sinnvoll. Nur mit diesen Definitionen gelten die Potenzgesetze auch für Exponenten aus der Menge G. Wir zeigen das am Beispiel a0 = 1: - œz 0 Q \ {0} : = 1 ; deshalb gilt auch - Nach dem zweiten Potenzgesetz (S. 27) ist (mit an … 0) = an-n = a0. - Weil das Potenzieren eindeutig sein soll, muß man a0 = 1 definieren. 5.4 Eigenschaften des Potenzierens Das Potenzieren mit ganzzahligen Exponenten und mit der Basis a 0 Q \ {0} hat folgende Eigenschaften: 1. Das Potenzieren ist in der Menge Q immer eindeutig ausführbar. 2. Das Potenzieren ist nicht assoziativ, denn im allgemeinen gilt: (an)m … . 3. Das Potenzieren ist nicht kommutativ, denn im allgemeinen gilt: an … na . 5.5 Potenzen eines Binoms Oft braucht man für mathematische Berechnungen die Potenzen eines Binoms (einer zweigliedrigen Summe). Die n-te Potenz eines Binoms a+b kann man für n 0 N als eine Summe darstellen: Diese Beziehung nennt man Binomialsatz. 28 Das Potenzieren Man erkennt: 1. Die Summe besteht aus n+1 Summanden. 2. Die Summe aus den Exponenten von a und b ist in jedem Glied gleich n. 3. Die Potenzen von a fallen von n bis 0. Die Potenzen von b steigen von 0 bis n. ("n über k") heißen Binomialkoeffizienten. Sie sind für n $ k positive ganze Zahlen. Die Koeffizienten Man berechnet sie nach der Formel: Das Symbol k! liest man "k Fakultät" und es gilt: k! = 1 @ 2 @ 3 @ ... @ k. Außerdem definiert man: 0! = 1 und = 1. Beispiel: Anmerkung: Man kann die Koeffizienten der Summanden auch im "Pascalschen Dreieck" ablesen: (a + b)n n=0 n=1 1 n=2 1 n=3 1 3 n=4 1 4 @ @ @ Den Zusammenhang zwischen folgender Tabelle: 1 1 2 1 3 6 1 4 dem Pascalschen Dreieck und den Binomialkoeffizienten erkennt man aus k=0 n=0 n=1 n=2 n=3 n=4 @ @ @ 1 k=1 k=2 k=3 k=4 1 1 1 1 1 1 2 3 4 1 3 6 1 4 1 Im Sonderfall n = 2 ergeben sich aus dem Binomialsatz die "binomischen Formeln": L (a ± b)2 = a2 ± 2ab + b2 Wichtig für Umformungen ist auch die Identität: L a2 - b2 = (a + b)(a - b) 29 Zahlenbereiche Fragen zum Text 6. Definieren Sie die Potenz an mit a 0 Q und n 0 N \ {0;1} ! Wie nennt man an ? Wie heißen a und n in an ? Die wievielte Potenz von 3 ist 81 ? Durch welche Definitionen erweitert man den Potenzbegriff auf Potenzen mit Exponenten aus der Menge G? Was versteht man unter einem Binom? 7. Was für Zahlen sind die Binomialkoeffizienten 8. 9. Was bedeutet k! ? Welche Gleichungen nennt man binomische Formeln? 1. 2. 3. 4. 5. für k # n und k, n 0 N ? Übungen und Aufgaben 1. Lesen und berechnen Sie die Potenzen! Nennen Sie Basis, Exponent und Potenzwert! 23 < 2 hoch 3 ist gleich 8. Die Basis ist 2, der Exponent ist 3 und der Potenzwert ist 8. 2. 0,52 1. 42 4 3. 3 4. (-2)4 5. (-4)3 6. 2. Antworten Sie! Wie multipliziert man Potenzen mit gleichen Basen? < Man multipliziert Potenzen mit gleichen Basen, indem man die gemeinsame Basis mit der Summe aus ihren Exponenten potenziert. 1. Wie multipliziert man Potenzen mit gleichen Exponenten? 2. Wie dividiert man Potenzen mit gleichen Basen? 3. Wie dividiert man Potenzen mit gleichen Exponenten? 4. Wie potenziert man eine Potenz? 3. Lesen und lösen Sie folgende Aufgaben! ax @ a2y < ax @ a2y = ax + 2y a hoch x mal a hoch 2y ist gleich a hoch x plus 2y. b3 @ b4; ak @ a5k; m3 @ n3; 4n @ 5n; hm @ h; a4 : b4; c7 : c2; a3y : a2y; x4m : x-4n; 8x : 4x; (3n)2 : n2; m2 : m5; x-2k @ x3k; (4a)-2 @ a-2; 4. 30 Multiplizieren Sie! 1. (4a + 3b)(a - 4b) 2. (a2 - b2 + 2c)(4b2 - c2) 3. (a-1 + b)(a - b-1) 4. (a + b)(a2 - ab + b2) 5. (pq+2 - pq+1 + pq - pq-1 + pq-2)(p8-q + p7-q) Das Potenzieren 5. Dividieren Sie! (1 + x3 + 3x2) : (x2 + 1) - Ordnen Sie die Summanden des Dividenden und des Divisors nach fallenden Exponenten der Variablen! < (x3 + 3x2 + 1) : (x2 + 1) - Dividieren, multiplizieren und subtrahieren Sie schrittweise! < (x3 + 3x2 + 1) : (x2 + 1) = x + 3 + -(x3 + x) 3x2 - x + 1 + 3) -(3x2 -x - 2 - Überprüfen Sie das Ergebnis ! < )(x2 + 1) (x + 3 + 5 4 3 2 = x3 + 3x2 + x + 3 + (-x - 2) = x3 + 3x2 + 1 3 1. (x - 3x - 3x + 6x + x ) : (x - 2 - x) 2. (3x2 + 4x - 7) : (x - 2) 3. (3x3 + 10x2 + 4 + 15x) : (1 + 3x) 4. (an+4 - an) : (a3 + a) 5. (22x - 11x2 - 12 + 4x3) : (4x - 1) 6. 7. Berechnen Sie die Binomialkoeffizienten! 1. 2. 3. 5. 6. 7. 8. Berechnen Sie mit den binomischen Formeln folgende Binome! 1. (2a + 3b)2 2. (2r2 + s)2 4. (5x - 7y)2 5. (2u + 3v)(2u - 3v) 8. 4. 3. (1 - x2)2 6. Addieren bzw. subtrahieren Sie! 1. 2. 3. 4. 31 Zahlenbereiche 9. Kürzen Sie die Brüche! Die Nenner der Brüche sollen verschieden von null sein. 1. 2. 4. 5. 3. 10. Berechnen Sie! 1. (a + b)5 2. (u - v)3 4. (2x + 3y)4 5. 3. (x3y - 3a)4 6. 11. Nennen Sie die Eigenschaften des Potenzierens mit ganzzahligen Exponenten und Basen a 0 Q \ {0} ! 12. Bereiten Sie einen Kurzvortrag über das Potenzieren vor! Beachten Sie dabei folgende Schwerpunkte: - Definition von an mit a 0 Q und n 0 N \ {0;1} - Erweiterung des Potenzbegriffes auf Potenzen mit ganzzahligen Exponenten - Potenzgesetze - Eigenschaften der Potenzen in der Menge Q 32 6 Das Radizieren und der Begriff der reellen Zahl 6.1 Das Radizieren Weil die Basis und der Exponent einer Potenz nicht miteinander vertauschbar sind, gibt es zwei Umkehroperationen des Potenzierens, das Radizieren und das Logarithmieren. Hier soll zuerst das Radizieren betrachtet werden. . Wenn man an = b nach a auflöst, erhält man a = ( Man liest: "a ist gleich die n-te Wurzel aus b." ) Die Zahl b unter dem Wurzelzeichen heißt der Radikand, die natürliche Zahl n $ 2 heißt der Wurzelexponent. a ist der Wurzelwert. Weil auch das Radizieren in einem bestimmten Zahlenbereich immer ausführbar sein soll, definiert man für b $ 0. Außerdem legt man nur $ 0 fest, da diese Operation, wie alle bisher behandelten, eindeutig sein soll. Das heißt, Radikand und Wurzelwert müssen nichtnegative Zahlen sein. Man definiert mit folgender Gleichung: Definition: n 0 N \ {0;1} Aus erkennt man auch, daß Radizieren und Potenzieren Umkehroperationen sind. : an = b mit a,b $ 0; n 0 N \{0;1} Es gilt: Eine Wurzel mit dem Wurzelexponenten 2 nennt man eine Quadratwurzel. Bei Quadratwurzeln schreibt man das Wurzelzeichen ohne Wurzelexponenten. Man kann jede Wurzel auch als Potenz mit einem Bruch p 0 Q \ G als Quotienten schreiben: n 0 N \ {0;1} v b $ 0. Dadurch führt man den Begriff der Wurzel auf den Potenzbegriff zurück. mit 6.2 Wurzelgesetze Aus der Darstellung der Wurzel als Potenz und aus den Potenzgesetzen ergeben sich die Wurzelgesetze: Auf dem ersten und zweiten Wurzelgesetz beruht die Methode des partiellen Radizierens. Dazu schreibt man diese Gesetze in der Form: und Beispiele für die Anwendung der Methode des partiellen Radizierens sind: Beispiel: 33 Zahlenbereiche 6.3 Begriff der reellen Zahl und Eigenschaften der Menge R der reellen Zahlen Das Radizieren ist in der Menge Q der rationalen Zahlen nicht immer ausführbar. Die meisten Wurzelwerte sind keine rationalen Zahlen, denn man kann sie nicht als Quotienten aus zwei ganzen Zahlen bzw. als unendliche periodische oder endliche Dezimalzahlen darstellen. Das gilt z.B. für . Dass existiert und einen eindeutigen Wert besitzt, erkennt man z.B. daran, dass der Zahlenwert der Diagonalen eines Quadrates mit der Seitenlänge 1 ist. Dieses Quadrat kann man konstruieren, und nach dem Lehrsatz des Pythagoras kann man die Länge seiner Diagonalen berechnen. Deshalb kann man der Zahl genau einen Punkt auf der Zahlengeraden zuordnen. 2 2 Abb. 6.1. Der Bildpunkt von ist eine irrationale Zahl. Auch auf der Zahlengeraden sind Beispiele für irrationale Zahlen. Irrationale Zahlen sind unendliche nichtperiodische Dezimalzahlen. Mit unendlichen Dezimalzahlen kann man nicht rechnen. Man nähert deshalb irrationale Zahlen durch rationale Zahlen an und benutzt diese rationalen Näherungswerte für die Berechnungen. Beispielsweise kann man die irrationale Zahl durch die rationalen Zahlen 1,4; 1,41; 1,414; ... ; 1,4142135 usw. annähern. Selbstver- ständlich erhält man dabei keine genauen Resultate. Für praktische Probleme kann man den Fehler so klein machen, dass er keine Bedeutung hat. Dazu muss man entsprechende Näherungswerte benutzen. Alle irrationalen Zahlen bilden die unendliche Menge U. Definition: Die Vereinigungsmenge der Menge Q der rationalen Zahlen mit der Menge U der irrationalen Zahlen heißt die Menge R der reellen Zahlen. Q c U = R Auf der Zahlengeraden liegen die Bildpunkte der irrationalen Zahlen zwischen den Bildpunkten der rationalen Zahlen. Man ordnet dadurch jeder reellen Zahl genau einen Punkt auf der Zahlengeraden zu. Umgekehrt kann man auch jedem Punkt der Zahlengeraden genau eine reelle Zahl zuordnen, d.h.: Zwischen den reellen Zahlen und den Punkten der Zahlengeraden besteht eine umkehrbar eindeutige Zuordnung. Die Menge R der reellen Zahlen ist eine unendliche Menge. Fragen zum Text 1. Warum gibt es zum Potenzieren zwei Umkehroperationen? 2. Mit welcher Gleichung definiert man 3. Warum legt man 4. Für welche Zahlen b definiert man 34 ? fest? ? Das Radizieren und der Begriff der reellen Zahl 5. Durch welche Gleichung führt man den Begriff der n-ten Wurzel auf den Potenzbegriff zurück? 6. Geben Sie 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Wie nennt man eine Wurzel mit dem Wurzelexponenten 2 ? Auf welchen Wurzelgesetzen beruht die Methode des partiellen Radizierens? Was für Zahlen sind viele Wurzeln? Welche Dezimalzahlen sind irrationale Zahlen? Wie rechnet man mit irrationalen Zahlen? Welche Zahlen gehören zu den reellen Zahlen? Was für eine Zuordnung besteht zwischen den reellen Zahlen und den Punkten der Zahlengeraden? als Potenz an! Übungen und Aufgaben 1. Lesen Sie, rechnen Sie und nennen Sie den Radikanden und den Wurzelexponenten! < 2. Die Quadratwurzel aus 4 ist gleich 2. Der Radikand ist 4 und der Wurzelexponent ist 2. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Wie löst man die folgenden Gleichungen nach ... auf? Welches Resultat erhält man? y = xn / nach x < Man löst y = xn nach x auf, indem man beide Seiten der Gleichung mit n radiziert. Man erhält . 1. c4 = 16 / nach c 4. / nach a 2. yv = xq / nach y 5. 3. / nach c / nach c 3. Bilden Sie wahre Aussagen! natürliche Zahl / Punkt auf der Zahlengeraden < Man kann jeder natürlichen Zahl genau einen Punkt auf der Zahlengeraden zuordnen. Man kann aber nicht jedem Punkt auf der Zahlengeraden eine natürliche Zahl zuordnen. Die Zuordnung von natürlichen Zahlen und Punkten auf der Zahlengeraden ist eindeutig, aber nicht umkehrbar eindeutig. 1. ganze Zahl / Punkt auf der Zahlengeraden 2. rationale Zahl / Punkt auf der Zahlengeraden 3. reelle Zahl / Punkt auf der Zahlengeraden 4. Radizieren Sie partiell! (Beachten Sie: ) < 1. 2. 3. 4. 35 Zahlenbereiche 5. 5. 6. 7. 8. Machen sie den Nenner rational! < 6. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Berechnen Sie! 1. 2. 3. 4. 7. Wozu erweitert man die Zahlenbereiche? Menge N der natürlichen Zahlen / Menge G der ganzen Zahlen < Man erweitert die Menge N der natürlichen Zahlen zur Menge G der ganzen Zahlen, damit die Subtraktion immer ausgeführt werden kann. 1. Menge G der ganzen Zahlen / Menge Q der rationalen Zahlen 2. Menge Q der rationalen Zahlen / Menge R der reellen Zahlen 8. Sind die folgenden Aussagen wahr oder falsch? Begründen Sie Ihre Antwort! Wenn a eine natürliche Zahl ist, so ist a eine ganze Zahl. < Die Aussage ist wahr, weil N d G ist. 1. Wenn x12 > x22 ist, so ist x1 > x2. 2. Wenn x > 5 ist, so ist 3. Wenn x > 0 ist, so ist 9. 36 Formulieren Sie die Wurzelgesetze! Hinweis: Orientieren Sie sich an der Formulierung der Potenzgesetze! 7 Das Logarithmieren Wie das Radizieren ist das Logarithmieren eine Umkehroperation des Potenzierens. Wenn man an = b nach n auflöst, erhält man n = logab. ("der Logarithmus von b zur Basis a"). Es gilt also: logab = n : an = b In der Gleichung n = logab ist a die Basis, b ist der Numerus und n der Logarithmus. logab definiert man mit folgender Gleichung: Definition: = b mit a, b 0 R+ v a … 1 Damit ist der Logarithmus so definiert, dass auch das Logarithmieren eindeutig und unter den oben angegebenen Bedingungen immer ausführbar ist. Aus = b erkennt man: logab ist der gesuchte Exponent, mit dem man die Basis a potenzieren muss, wenn man den Numerus b erhalten will. 7.1. Logarithmengesetze Aus den Potenzgesetzen ergeben sich die folgenden Logarithmengesetze für Logarithmen mit gleicher Basis: M loga(b@c) = logab + logac Der Logarithmus eines Produktes ist gleich der Summe aus den Logarithmen der Faktoren. M loga(b:c) = logab - logac M loga(bn) = n@logab M 7.2 Logarithmensysteme Man kann bei einer konstanten Basis a > 0 v a … 1 jedem Numerus x > 0 genau einen Logarithmus y 0 R zuordnen. Diese Wertepaare (x;y) bilden ein Logarithmensystem. In der Mathematik spielen drei Logarithmensysteme eine besondere Rolle: das dekadische Logarithmensystem zur Basis 10, das natürliche Logarithmensystem zur Basis e (e 0 U; e = 2;718...) und das duale (binäre) Logarithmensystem zur Basis 2. Für die Logarithmen dieser Systeme benutzt man besondere Symbole: log10x = lg x; logex = ln x; log2x = ld x In manchen Lehrbüchern verwendet man auch andere Symbole. Wenn man den Logarithmus zu einem Numerus in einem System kennt, so kann man auch den Logarithmus zu diesem Numerus in einem anderen System berechnen. Dazu benutzt man den Satz über die Umrechnung von Logarithmen: Satz: Für alle x, a, b > 0 und x, a, b …1 gilt: 37 Zahlenbereiche Beispiel: Mit Hilfe dieses Satzes und eines Taschenrechners berechnen wir log285. Wenn man das natürliche Logarithmensystem benutzt, folgt: Wenn man das dekadische Logarithmensystem benutzt, folgt: Beweis des Satzes über die Umrechnung von Logarithmen: Voraussetzung: x, a, b > 0 und x, a, b …1 Behauptung: Beweis(gang): logbx @ logab = logax / @ logab / Anwendung des Logarithmengesetzes n @ logab = loga(bn) / logax = logax w. z. b. w. In diesem Fall hat man die Behauptung so umgeformt, dass man die wahre Aussage logax = logax erhalten hat. Weil jeder Schritt eindeutig umkehrbar ist, folgt aus der wahren Aussage die Behauptung. Im Sonderfall x = a erhält man die wichtige Relation: M denn Davon ist wieder ein spezieller Fall: M 7.3 Stellenwertsysteme (Positionssysteme) Im Text "7.2 Logarithmensysteme" wurden die Logarithmensysteme zur Basis 10; e und 2 hervorgehoben. Das Logarithmensystem zur Basis 10 hat eine sehr große Bedeutung, weil die Darstellung unserer Zahlen im Dezimal38 Das Logarithmieren system erfolgt. Das Dezimalsystem enthält die 10 Ziffern 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9 und 0. Außerdem hat jede Ziffer in einer bestimmten Zahl einen Stellenwert (Positionswert), und zwar eine Potenz von 10. Die Dezimalzahlen sind eine verkürzte Schreibweise einer Summe, die nach Potenzen von 10 geordnet ist. Beispiel: 7456 = 7 @ 103 + 4 @ 102 + 5 @ 101 + 6 @ 100 602,74 = 6 @ 102 + 0 @ 101 + 2 @ 100 + 7 @ 10-1 + 4 @ 10-2 Für Dezimalzahlen x $ 1 mit n Stellen vor dem Komma gilt: n - 1 # lg x < n Beispiel: x = 756 d.h. n = 3 Damit gilt: 2 # lg 756 < 3, weil 102 # 756 < 103 ist. Diese Eigenschaft haben nur die dekadischen Logarithmen. Die besondere Bedeutung des Dezimalsystems hat sich historisch entwickelt. Es sind aber auch andere Positionssysteme möglich, unter anderem das Dualsystem. Das Dualsystem kennt nur die beiden Ziffern 1 und 0 bzw. L und 0. Jede Ziffer hat als Stellenwert (Positionswert) eine Potenz von 2. Beispiel: L0LL0L = 1@25 + 0@24 + 1@23 + 1@22 + 0@21 + 1@20 = 32 +0 +8 +4 +0 +1 = 45 Die Dualzahl L0LL0L entspricht also der Dezimalzahl 45. Umgekehrt kann man auch jede Dezimalzahl als Dualzahl darstellen. Beispiel: 52 = 1@32 + 1@16 + 0@8 + 1@4 + 0@2 + 0@1 = L L 0 L 0 0 = LL0L00 Die Dezimalzahl 52 entspricht der Dualzahl LL0L00. M Hinweis: Man bestimmt zuerst die größte Potenz von 2, die kleiner als die gegebene Dezimalzahl ist. Dann prüft man, ob die nächste Potenz von 2 kleiner als der Rest ist usw. Das Rechnen mit Dualzahlen erfolgt analog zum Rechnen mit Dezimalzahlen. Beispiel: 1. Addition: Dualzahlen L0LL + L00LL LLLL0 Dabei gilt: L+L=0 Übertrag L Dualzahlen L00LL@L0LL L00LL 00000 L00LL L00LL LL0L000L Das Dualsystem hat große Bedeutung, weil Computer und elektronische Taschenrechner intern mit Dualzahlen arbeiten, obwohl Dezimalzahlen ein- und ausgegeben werden. Die kleinste Informationseinheit (L oder 0) heißt ein Bit (binary digit). Für 8 bit hat man die Informationseinheit 1 Byte festgelegt. 1024 Byte sind 1 KB. 2. Multiplikation: Dezimalzahlen 11 + 19 30 Dabei gilt: 9+1=0 Übertrag 1 Dezimalzahlen 19@11 19 19 209 39 Zahlenbereiche Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Wie heißen die beiden Umkehroperationen des Potenzierens? Wie heißen a, b und n in logab = n ? Mit welcher Gleichung definiert man logab ? Unter welchen Bedingungen für a und b ist logab definiert? Welche Logarithmensysteme spielen in der Mathematik eine besondere Rolle? Welchen Stellenwert hat jede Ziffer einer Dezimalzahl? Aus wie viel Ziffern besteht das Dezimalsystem? Welche sind das? Was wissen Sie über einen Numerus, wenn sein dekadischer Logarithmus 1, ... ist? Wodurch wird ein Dualsystem charakterisiert? Wodurch wird ein Dreiersystem charakterisiert? Geben Sie in einen Taschenrechner eine Dezimalzahl oder eine Dualzahl ein? Übungen und Aufgaben 1. Lesen und rechnen Sie! Begründen Sie das Resultat! log525 = ... < Der Logarithmus von 25 zur Basis 5 ist gleich 2, weil 52 den Numerus 25 ergibt. 2. log10100 = ... 3. loge1 = ... 1. log416 = ... 5. log100.001 = ... 6. logaar = ... 4. log232 = ... 7. log381 = ... 2. 8. logpp = ... = ... Was erhält man, wenn man die folgenden Gleichungen nach ... auflöst? log10x = 2 / nach x < Wenn man log10x = 2 nach x auflöst, erhält man x = 102 =100. 2. log5b = 2 / nach b 1. logcx = 0 /nach x 4. log32x = -0,2 / nach x 3. log3b = 2 / nach b 5. loga25 = 2 / nach a 3. 9. logb 6. loga = 2 / nach a Berechnen Sie! < 4. 40 1. 2. 5. logpp4 = 6. 9. 10. logpp = Wie viel Stellen hat 2100 ? log50,2 = 3. 4. 7. 8. 11. 12. log550 = Das Logarithmieren 5. Berechnen Sie mit Hilfe eines Taschenrechners! log127 < log127 = 1. log23 = 2. log2100 = 3. log523 = 4. log712 = 5. log3025 = 6. log30,03 = 7. log27,3 = 8. log7,515 = 9. ln37 = 6. Korrigieren Sie die falschen Aussagen! Aus der Gleichung ln x = 0 folgt, daß x = 0 ist. < Aus der Gleichung ln x = 0 folgt, daß x = 1 ist. 1. Aus der Gleichung ln x = 1 folgt, daß x = 1 ist. 2. Wenn der dekadische Logarithmus einer Zahl negativ ist, so ist diese Zahl eine negative reelle Zahl. 3. Wenn der natürliche Logarithmus von einem Numerus negativ ist, so ist dieser Numerus eine positive rationale Zahl kleiner als 1. 4. ld(-x) ist für alle reellen x definiert. 5. ln(-x) ist für alle reellen x nicht definiert. 7. Was folgt aus ... für x ? Begründen Sie Ihre Antwort! ax = 1. < Aus ax = 1 folgt, daß x = 0 ist, weil a0 = 1 ist. 2. (x-1) @ 2x = 0 3. logax = 0 1. x @ 2x = 0 5. loga(x-1) = 0 6. loga(x-1) = 1 4. logax = 1 8. x @ (x-1) = 0 7. ax = a 8. Sind die folgenden Aussagen falsch oder wahr? Begründen Sie Ihre Antwort! Wenn der Numerus eines Logarithmus negativ ist, so ist der Logarithmus nicht definiert. < Diese Aussage ist wahr, weil der Logarithmus nur für positive Numeri definiert ist. 1. Wenn b > 1 ist, so ist ln b definiert. 2. Wenn b > 1 ist, so ist ln b negativ. 3. Wenn 0 < b < 1 ist, so ist ln b positiv. 4. Wenn die Basis a negativ ist, so ist logay nicht definiert. 5. Wenn x eine positive Zahl kleiner als 1 ist, so ist ln x negativ. 9. Für welche x sind die folgenden Gleichungen definiert? Begründen Sie Ihre Antwort! < Die Gleichung ist für x $ 0 definiert, weil der Radikand nichtnegativ sein muß. 1. y = lg x 2. y = lg (3-x) 4. 5. 3. 41 Zahlenbereiche 10. Lösen Sie die folgenden Gleichungen! Begründen Sie das Resultat! 2x = 32 < Die Lösung der Gleichung 2x = 32 ist 5, weil 5 die Gleichung erfüllt. 1. 3x = 81 2. 5x = 125 4. 5. 3. 11. Formulieren Sie die Logarithmengesetze! Hinweis: Orientieren Sie sich an der Formulierung der Potenzgesetze! 12. Studieren Sie den direkten Beweis für loga(b@c) = logab + logac und die anschließende Instruktion! Voraussetzung: ap @ aq = ap+q œ(a>0 v a…1 v b>0): ›!!p 0 R: logab = p 1 ap = b : logab = p aq = c : logac = q Behauptung: loga(b@c) = logab + logac / Wir logarithmieren beide Seiten der Gleichung Beweis(gang): ap @ aq = ap+q zur Basis a. loga(ap@aq) = loga(ap+q) / loga(b@c) = (p+q) @ logaa loga(b@c) = p+q loga(b@c) = logab + logac / / Auf der linken Seite benutzen wir die Voraussetzung, rechts ein Logarithmengesetz. logaa = 1 Anwendung der Voraussetzung w. z. b.w. In diesem Fall wurde eine Voraussetzung so umgeformt, dass sich die Behauptung ergab. Instruktionen für den direkten Beweis: 1. Analysieren Sie den Sachverhalt! (Schreiben Sie z.B. den Satz in der Form "Wenn ..., so ..."!) 2. Schreiben Sie die Voraussetzung(en) und die Behauptung als Gleichungen, Ungleichungen oder als andere Relationen! 3. Führen Sie den Beweis: 3.1. Formen Sie die Voraussetzung so um, dass Sie die Behauptung erhalten! Oder: 3.2. Wenn die Behauptung die Form einer Gleichung hat, so formen Sie eine Seite der Behauptung in die andere Seite um! Benutzen Sie dabei die Voraussetzung! Oder: 3.3. Formen Sie die Behauptung so um, dass Sie zur Voraussetzung oder einer anderen wahren Aussage kommen! Überzeugen Sie sich, dass jeder Schritt eindeutig umkehrbar ist! 13. Führen Sie direkte Beweise! 1. loga(b:c) = logab - logac 2. lg(bn) = n @ lg b 3. 4.Ú 5.Ú 1 42 mit a, b 0 Q+ Gilt der Satz 13.3. auch für alle a, b 0 Q? Wenn Sie die Frage in 13.4.Ú mit "nein" beantworten, dann erklären Sie, warum man den Beweis von 13.3. nicht für a,b 0 Q anwenden kann! ›!!p 0 R bedeutet: Es gibt genau ein p 0 R. Das Logarithmieren 14. Wandeln Sie die Dezimalzahlen in Dualzahlen um und umgekehrt! Dezimalzahl Dualzahl 27 ... 43 ... ... LL00L ... LLLL000 15. Rechnen Sie folgende Aufgaben, indem Sie zuerst die Dezimalzahlen in Dualzahlen umwandeln, dann rechnen und danach das Ergebnis wieder in eine Dezimalzahl umwandeln! 1. 25 + 17 = 2. 24 @ 18 = 3. 36 - 15 = 4. 36 : 4 = 43 Zahlenbereiche 44 8 Rechenoperationen in der Menge R und das indirekte Beweisverfahren 8.1 Die Rechenoperationen in der Menge R Die Addition, die Subtraktion, die Multiplikation, die Division (mit Ausnahme der Division durch 0), das Potenzieren mit ganzzahligen Exponenten, das Radizieren von nichtnegativen Radikanden und das Logarithmieren von positiven Numeri zu Basen a mit a > 0 und a … 1 sind in der Menge R der reellen Zahlen immer eindeutig ausführbar. Beachten Sie: In der Menge R ist nicht definiert: 1. die Division durch 0; 2. das Radizieren von negativen Radikanden; 3. das Logarithmieren von nichtpositiven Numeri und 4. 00 . Die Menge R der reellen Zahlen wird in den folgenden Texten als Grundmenge festgelegt, wenn keine andere Aussage getroffen wird. 8.2 Das indirekte Beweisverfahren Im Text 6.3 wurde behauptet, dass das Radizieren von positiven rationalen Zahlen in der Menge Q der rationalen Zahlen nicht immer ausführbar ist. Die Wahrheit dieser Behauptung soll gezeigt werden. Dazu wird bewiesen, dass z.B. kein Element aus der Menge Q ist. Die Aussage " ó Q" ist äquivalent zu der Aussage "-›x 0 Q: x = ". Aussagen dieser Form nennt man negierte Existenzaussagen. Negierte Existenzaussagen beweist man oft indirekt. Beim indirekten Beweisverfahren benutzt man - wie allgemein in der Mathematik - die zweiwertige Logik. Das bedeutet, dass entweder die Aussage A wahr und die logische Negation -A falsch ist, oder dass die Aussage A falsch und die Negation -A wahr ist. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Beispiele: A1: 3 < 4 (wahr) -A1: 3 $ 4 (falsch) A2: -5 0 N (falsch) -A2: -5 ó N (wahr) A3: 5 + 5 … 10 (falsch) -A3: 5 + 5 = 10 (wahr) Wie beim direkten Beweisverfahren gibt man auch beim indirekten Beweisverfahren Voraussetzungen an und formuliert eine Behauptung B. Man beweist jetzt aber den Satz indirekt: Man zeigt, daß die Negation von B falsch ist. -B bezeichnet man als Gegenannahme zur Behauptung B. Im Beweis(gang) formt man im allgemeinen die Gegenannahme -B unter Verwendung der Voraussetzungen so um, daß man einen Widerspruch zu einer wahren Aussage, einer Definition, einem bewiesenen Satz oder zu einer Voraussetzung erhält. Weil man den Widerspruch durch logisches Umformen der Gegenannahme -B erhält, muß diese Gegenannahme -B falsch sein. Daraus folgt aber, daß die Behauptung B wahr ist. Für einen indirekten Beweis ergibt sich folgende Instruktion: 1. Analysieren Sie den Sachverhalt! Schreiben Sie die Voraussetzungen und die Behauptung B auf! 2. Formulieren Sie die Gegenannahme -B! 3. Führen Sie die Gegenannahme -B durch logische Umformungen zu einem Widerspruch! Beispiel: Wenn a > 1 ist, so ist auch > 1. Wir beweisen diesen Satz indirekt: Voraussetzung: a >1 ( Hier bildet der erste Teil des Satzes die Voraussetzung.) Behauptung: >1 Gegenannahme: #1 Beweis(gang): #1 a #1 Wir potenzieren beide Seiten der Gleichung mit n. n 45 Zahlenbereiche a #1 Diese Ungleichung steht im Widerspruch zur Voraussetzung. Daraus folgt, dass die Gegenannahme falsch, aber die Behauptung wahr ist. w.z.b.w. Jetzt soll bewiesen werden, dass Voraussetzung: keine rationale Zahl ist. (1) a 0 Q : ›(p,q) 0 G: (2) p und q (aus (1)) sollen keinen gemeinsamen Teiler haben. (3) (z ist eine Primzahl und z * g2) 6 z * g mit z, g 0 G Behauptung Gegenannahme -B: Beweis(gang): B: óQ 0Q mit anderen Worten: ›(p,q 0 G): , wobei p und q keinen gemeinsamen Teiler haben. Wir führen die Gegenannahme -B durch Umformen zu einem Widerspruch. 2q2 = p2 , das bedeutet: 2 * p2, also nach (3): 2 * p, (4) deshalb ist p = 2m mit m 0 G. 2q2 = (2m)2 2q2 = 4m2 q2 = 2m2 , das bedeutet: 2 * q2, also 2 * q, deshalb ist q = 2r mit r 0 G. (5) (4) und (5) bedeuten, dass p und q den gemeinsamen Teiler 2 haben. Das ist ein Widerspruch zur Voraussetzung (2). Daraus folgt, dass die Aussage "p und q haben den gemeinsamen Teiler 2" falsch ist. Da wir diese falsche Aussage durch logische Umformungen der Gegenannahme erhalten haben, muss die Gegenannahme ó Q wahr sein. 0 Q falsch sein. Also muss w. z. b.w. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Welche Rechenoperationen sind in der Menge R immer ausführbar? Welche Rechenoperationen sind in der Menge R nur unter bestimmten Bedingungen ausführbar? Für welche reellen Zahlen ist das Dividieren, das Radizieren und das Logarithmieren in der Menge R nicht definiert? Welchen Wahrheitswert hat die Negation einer wahren Aussage? Welchen Wahrheitswert hat die Negation einer falschen Aussage? Was bedeutet "zweiwertige Logik"? Was versteht man unter der Gegenannahme zu einer Behauptung? In welchen Schritten führt man einen indirekten Beweis? Übungen und Aufgaben 1. 2. 46 Geben Sie die Bedingungen an, unter denen jede der Rechenoperationen in R ausführbar ist! Negieren Sie folgende Aussagen: 5<q < Die Negation von 5 < q ist 5 $ q. Rechenoperationen in der Menge R und das indirekte Beweisverfahren 1. a 0 G 4. t ó R 3. 2. T f M 5. a < b v b = 7 3. a = c w m = s 6. t ist keine Primzahl. Wie beweist man, dass ... óQ < Man geht von der Gegenannahme aus, dass 0 Q ist. Diese Gegenannahme führt man zu einem Widerspruch. 1. óQ 3. lg 2 ó Q 2. óQ 4. ln 5 ó Q 4. Wozu steht ... im Widerspruch? x < 0 / lg x ist in R definiert < "x < 0" steht im Widerspruch dazu, dass "lg x in R definiert ist". 1. a > 3 / a = 3 2. r = ay v s = ax / r,s haben keinen gemeinsamen Teiler 4. a = 10 / a ist Primzahl. 3. a 0 G / a ó G 5. a < b / ... 6. ln x > 1 / ... 5. Nennen Sie das Charakteristische eines indirekten Beweises! Geben Sie alle Instruktionen für das indirekte Beweisen an! 6. Beweisen Sie die folgenden Aussagen indirekt! 1. 2. 3. 4. ist keine rationale Zahl. lg 5 ist keine rationale Zahl. Wenn zwei ganze Zahlen p und q keinen gemeinsamen Teiler haben, so haben auch q - p und q keinen gemeinsamen Teiler. Wenn n keine Quadratzahl ist, so ist keine rationale Zahl. 5.Ú Die Menge der Primzahlen ist unendlich. (D.h., es gibt keine größte Primzahl.) 6. (z ist eine Primzahl v z * g2) 6 z * g mit z,g 0 G 7. Lösen Sie die folgenden Gleichungen nach x auf! 1. ax - b = c 2. logxa = b + c 3. 4. 5. 6. 7. abx + c = e 8. logax = c - d 9. 10. 11. ax @ b = c 47 Zahlenbereiche 48 9 Die Menge C der komplexen Zahlen 9.1 Imaginäre Zahlen Im Text 8.1. wurde u.a. ausgeführt, dass in der Menge R der reellen Zahlen die Division durch Null und das Radizieren von negativen Radikanden nicht definiert sind. Während die Division durch Null weiterhin nicht definiert bleibt, kann man die Menge R so erweitern, dass auch das Radizieren von negativen Radikanden definiert ist. Für mit a > 0, a 0 R kann man auch = i, ergibt sich für schreiben. Setzt man eine imaginäre Zahl. Es gilt z.B. Man nennt i die imaginäre Einheit, die durch die Gleichung i2 = -1 definiert wird. Für die Potenzen von i gilt: i1 = i i2 = -1 i3 = i2 @ i = (-1) @ i = -i i4 = i2 @ i2 = (-1) @ (-1) = 1 Damit ergeben sich mit n 0 G: i4n = 1n = 1 i4n+1 = 1n @ i = i i4n+2 = 1n @ (-1) = -1 i4n+3 = 1n @ i3 = -i Die Potenzen von i sind also wieder imaginär oder reell. Gleiches gilt für die algebraischen Summen, Produkte oder Quotienten von imaginären Zahlen. Beispiel: 4i + 7i - 12i = -i 5i @ 3i = 15i2 = -15 3i @ 2i @ 5i = 30 i3 = -30i 9.2. Komplexe Zahlen Die quadratischen Gleichungen ax2 + bx + c = 0 mit a, b, c 0 R und a … 0 haben nur reelle Lösungen für b2 - 4ac $ 0. Für b2 - 4ac < 0 sind die Lösungen komplexe Zahlen, d.h. Summen aus einer reellen und einer imaginären Zahl: ax2 + bx + c = 0 mit b2 - 4ac < 0 Allgemein ist eine komplexe Zahl z = a + bi mit a, b 0 R eine Summe aus einer reellen Zahl a und einer imaginären Zahl bi. Dabei heißen a der Realteil und b der Imaginärteil der Zahl z. Zwei komplexe Zahlen sind gleich genau dann, wenn ihre Realteile und die Imaginärteile übereinstimmen. Unterscheiden sich zwei komplexe Zahlen nur durch das Vorzeichen des Imaginärteils (wie bei den komplexen Lösungen einer quadratischen Gleichung), so heißen sie konjugiert komplexe Zahlen. Beispiel: zwei konjugiert komplexe Zahlen 49 Zahlenbereiche zwei konjugiert komplexe Zahlen In der Menge C der komplexen Zahlen sind die Grundrechenarten wie folgt definiert: Definition: (a + bi) + (c + di) = (a + c) + (b + d)i (a + bi) - (c + di) = (a - c) + (b - d)i (a + bi) @ (c + di) = ac + bci + adi + bdi2= (ac - bd) + (bc + ad)i (Die Division von zwei komplexen Zahlen führt man aus, indem man den Quotienten mit der konjugiert komplexen Zahl des Divisors erweitert.) In der Menge C der komplexen Zahlen gelten das kommutative und das assoziative Gesetz der Addition und Multiplikation ebenso wie das Distributivgesetz der Addition und Multiplikation. Auf dieser Basis sind die Grundrechenoperationen stets ausführbar, mit Ausnahme der Division durch Null. Auf die Rechenoperationen der 3. Stufe in der Menge C der komplexen Zahlen wird in diesem Lehrbuch später eingegangen. Die graphische Darstellung der komplexen Zahlen erfolgt in der "Gaußschen Zahlenebene". Die reellen Zahlen werden auf einer waagerechten Achse, die imaginären Zahlen auf einer dazu orthogonalen Achse aufgetragen. Dadurch wird die Gaußsche Zahlenebene in 4 Quadranten eingeteilt (I,II,III,IV). Der komplexen Zahl z = a + bi wird der Punkt P mit dem Realteil a und dem Imaginärteil b zugeordnet. 50 Die Menge C der komplexen Zahlen Auf diese Weise wird jeder komplexen Zahl umkehrbar eindeutig ein Punkt auf der Gaußschen Zahlenebene zugeordnet. Die Menge der imaginären Zahlen und die Menge R der reellen Zahlen sind echte Teilmengen der Menge C der komplexen Zahlen. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Warum ist es sinnvoll, die Menge R der reellen Zahlen zu erweitern? Durch welche Gleichung ist die Einheit der imaginären Zahlen definiert? Welche Werte kann eine Potenz von i annehmen? Ist der Quotient zweier imaginärer Zahlen wieder imaginär? Unter welcher Bedingung ist die quadratische Gleichung ax2 + bx + c = 0 in der Menge R nicht lösbar? Was für Zahlen sind die Lösungen einer quadratischen Gleichung, wenn ihre Diskriminante (b2 - 4ac) kleiner als Null ist? Unter welcher Bedingung ist die Summe von zwei komplexen Zahlen reell? Was für eine Zahl ist die Differenz von zwei konjugiert komplexen Zahlen? Wie dividiert man zwei komplexe Zahlen? Welche Achsen werden in der Gaußschen Zahlenebene unterschieden? In welchem Quadranten liegt der Punkt, der der komplexen Zahl z = -2 - i zugeordnet wird? Welche komplexen Zahlen liegen im IV. Quadranten der Gaußschen Zahlenebene? Unter welcher Bedingung ist eine komplexe Zahl reell? Übungen und Aufgaben 1. Nennen Sie Realteil und Imaginärteil der komplexen Zahlen! z = 2 - 3i < 2 ist der Realteil und -3 ist der Imaginärteil der komplexen Zahl z. 1. z = -3 + 4i 2. z = -i 3. z = 7 4. 2. 5. Geben Sie die konjugiert komplexe Zahl an! z = 3 - 2i 51 Zahlenbereiche < Die konjugiert komplexe Zahl zu 3 - 2i ist 3 + 2i. 3. 4. 1. z = a + bi 2. z = 7 4. z = -5 - i 5. 3. z = -3i 6. Lösen Sie die folgenden Aufgaben! 1. i7 = 2. i7 @ i5 = 3. 7i - 8i + 3i = 4. i-4 = 6. 7i(3i - 2) = 5. Lösen Sie die folgenden Aufgaben mit z1 = 4 - 3i, z2 = -2 + i, z3 = 1 + i ! 2. z1(z2 + z3) = 1. z1 + 3z2 - 5z3 = 4. z2 : z3 = 3. z1 @ z2 = 5.Ú Wo liegen zwei konjugiert komplexe Zahlen in der Gaußschen Zahlenebene? 52 10 Folgerungen 10.1 Struktur einer Folgerung Ein mathematischer Satz ist in einer Grundmenge eine wahre (bzw. allgemeingültige) Aussage. Wahre Aussagen der Form "Wenn A, so B." heißen Folgerungen. Man schreibt kurz: A 6 B. Man kann auch lesen: "Aus A folgt B." Beispiel: (1) Aus "6 ist ein Teiler einer ganzen Zahl a" folgt "3 ist ein Teiler von a." 6 * a 6 3 * a mit a 0 G Hier ist die Menge G der ganzen Zahlen die Grundmenge. (2) Wenn eine reelle Zahl x größer als 10 ist, so ist x größer als 5. x > 10 6 x > 5 mit x 0 R Hier ist die Menge R der reellen Zahlen die Grundmenge. In der Folgerung A 6 B nennt man A die Voraussetzung und B die Behauptung. Im Beispiel (1) ist "6 ist ein Teiler von a" die Voraussetzung und "3 ist ein Teiler von a" die Behauptung. Im Beispiel (2) ist "x > 10" die Voraussetzung und "x > 5" die Behauptung. Wenn ein Element aus der Grundmenge die Voraussetzung (Behauptung) erfüllt, so gehört es zur Erfüllungsmenge EV (EB) der Voraussetzung (der Behauptung). Im Beispiel (1) ist die Menge EV = {0;6;12;18;24;...} die Erfüllungsmenge der Voraussetzung und EB = {0;3;6;9;12;15;18;21;24;...}die Erfüllungsmenge der Behauptung. Die Erfüllungsmenge EV der Voraussetzung ist eine Teilmenge der Erfüllungsmenge EB der Behauptung. Allgemein gilt: Bei einer Folgerung ist die Erfüllungsmenge EV der Voraussetzung eine Teilmenge der Erfüllungsmenge EB der Behauptung. (EV f EB) Aus dieser Relation ergibt sich sofort: Wenn a 0 EV ist, so ist a 0 EB. Man sagt auch dafür: In der Folgerung A 6 B ist die Voraussetzung A eine hinreichende Bedingung für die Behauptung B. Im Beispiel (1) ist also "6 * a" eine hinreichende Bedingung für die Behauptung "3 * a". Folgendes Beispiel soll die genannten Zusammenhänge illustrieren (dabei sollen T und M Punktmengen sein). Beispiel: Wenn x 0 T v T f M ist, so ist x 0 M. Die Voraussetzung "x 0 T v T f M" ist eine hinreichende Bedingung für die Behauptung " x 0 M". Abb.10.1 "Modell" einer Folgerung In einer Folgerung ist die Voraussetzung eine hinreichende Bedingung für die Behauptung . Außerdem erkennt man am Beispiel der Punktmengen: x muss nicht in T liegen, wenn x in M liegen soll. Also: x 0 T v T f M ist keine notwendige Bedingung für x 0 M. In dieser Folgerung ist die Voraussetzung eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung für die Behauptung. Umgekehrt muss aber x in M liegen, wenn x in T liegen soll. Also ist x 0 M eine notwendige Bedingung für x 0 T v T f M. Allgemein gilt: In einer Folgerung ist die Behauptung eine notwendige Bedingung für die Voraussetzung. Schließlich erkennt man am Beispiel mit den Punktmengen noch: In dieser Folgerung ist die Behauptung eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die Voraussetzung. 53 Zahlenbereiche Beispiel: (1) 6 * a 6 3 * a mit a 0 G "6 * a" ist eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung für "3 * a". "3 * a" ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für "6 * a". (2) x > 10 6 x > 5 mit x 0 R "x > 10" ist eine hinreichende Bedingung für "x > 5". "x > 5" ist eine notwendige Bedingung für "x > 10". 10.2 Umkehrung und Kontraposition einer Folgerung Am Beispiel "x > 10 6 x > 5" erkennt man, dass die Umkehrung "x > 5 6 x > 10" nicht allgemeingültig, also falsch ist. (z.B. ist 7 > 5, aber 7 < 10.) Es gilt: Zu einer Folgerung A 6 B ist die Umkehrung B 6 A in vielen Fällen falsch. Beispiel: 6 * a 6 3 * a wahr 3 * a 6 6 * a falsch, denn 3 * 9, aber 6 ð 9. Dagegen gilt mit "x > 10 6 x > 5" auch die Folgerung "x # 5 6 x # 10". Diese Folgerung nennt man die Kontraposition zur Folgerung "x > 10 6 x > 5". Man erhält die Kontraposition zu einer Folgerung, wenn man 1. die Voraussetzung und die Behauptung negiert und 2. die Positionen der beiden Ausdrücke vertauscht. Definition: Die Kontraposition zu einer Folgerung A 6 B ist ¬B 6 ¬A. Allgemein gilt: Die Kontraposition einer Folgerung ist wahr. Beispiel: 6*a63*a 3ða66ða Folgerung Kontraposition (wahr) (wahr) Es soll die Kontraposition zur Folgerung "x 0 T v T f M 6 x 0 M" gebildet werden. In diesem Fall besteht die Voraussetzung aus zwei Teilen, die durch "und" verbunden sind. Wenn man diese Voraussetzung negieren will, muss man beide Teile negieren, dann aber die Negationen durch "oder" verbinden. Beispiel: Folgerung: Kontraposition: x0TvTfM6x0M xóM6xóTwTéM Allgemein gilt: Die Negation zu C v D ist ¬C w ¬D. Entsprechend gilt: Die Negation von C w D ist ¬C v ¬D. Beispiel: (1) Folgerung: Kontraposition: 54 (2) Folgerung: Kontraposition: Wenn ein Produkt zwei Faktoren hat und wenn die zwei Faktoren verschiedene Vorzeichen haben, so ist dieses Produkt negativ. Wenn ein Produkt nichtnegativ ist, so hat das Produkt nicht zwei Faktoren oder die zwei Faktoren haben gleiche Vorzeichen. Wenn A = i ist oder wenn B = i ist, so ist A 1 B = i. Wenn A 1 B … i ist, so ist A … i und B … i. Folgerungen 10.3 Anmerkungen zum direkten und indirekten Beweis Folgerungen sind nach 10.1 besondere mathematische Sätze. Die Wahrheit mathematischer Sätze muß immer bewiesen werden. Dazu sollen einige Bemerkungen gemacht werden. Bei einem Beweis wird mit Hilfe bereits als wahr bekannter Aussagen und logischer Schlussregeln gezeigt, dass der Inhalt (die Aussage) des zu beweisenden Satzes wahr ist. Dabei darf die Allgemeingültigkeit der Beweisführung nicht verletzt werden. So kann die Gültigkeit eines Satzes nicht durch ein Beispiel gezeigt werden. Dagegen zeigt ein Gegenbeispiel sofort, dass eine Aussage falsch ist. Beweise können auf verschiedene Art geführt werden. Zwei Möglichkeiten, die in den Texten und Übungen 5., 7. und 8. schon vorgestellt wurden, sollen hier noch einmal betrachtet werden. Beim direkten Beweis benutzt man unter anderem die folgende Schlussregel (Abtrennungsregel): (A und (A 6 B)) 6 B Andere Darstellung: Aus A und A6B folgt B. Das heißt, wenn die Aussage A (Voraussetzung) wahr ist und wenn die Folgerung A 6 B auch wahr ist, so ist die Behauptung wahr. Für den indirekten Beweis benutzt man unter anderem folgende Schlussregel: (A und (¬B 6¬A)) 6 B Andere Darstellung: Aus A und ¬B 6 ¬A folgt B Beim indirekten Beweis stellt man zur Behauptung B die Gegenannahme ¬B auf, und wenn man zeigen kann, dass aus dieser die Negation der Voraussetzung folgt, so ist die Behauptung B selbst wahr. In den folgenden Übungen wird das Erkennen von Folgerungen geübt, ohne dass jeweils Beweise gefordert werden. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Beweisführung immer möglich sein muss, wobei obige Schlussregeln verwendet werden. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Wie heißen A und B in der Folgerung "Wenn A, so B" ? Was für eine Bedingung ist die Voraussetzung für die Behauptung in einer Folgerung? Was für eine Bedingung ist die Behauptung für die Voraussetzung in einer Folgerung? Ist die Umkehrung einer Folgerung wahr? Ist eine hinreichende Bedingung im allgemeinen auch notwendig? Ist eine notwendige Bedingung im allgemeinen auch hinreichend? Wie bildet man die Kontraposition zu einer Folgerung? Ist die Kontraposition einer Folgerung wahr? Welcher Ausdruck ist die Negation zu "U v V" ? Welcher Ausdruck ist die Negation zu "R w S" ? Welche logische Schlussregel liegt dem direkten Beweis zugrunde? Welche logische Schlussregel liegt dem indirekten Beweis zugrunde? Übungen und Aufgaben 1. Bilden Sie wahre Aussagen! x * 20 mit x 0 G < Der Ausdruck x * 20 mit x 0 G wird zu einer wahren Aussage, wenn man die ganze Zahl 5 für die Variable x einsetzt, weil 5 zu der Erfüllungsmenge dieses Ausdrucks gehört. 2. 2 > z mit z 0 N 1. g 0 G 4. b > -1 mit b 0 G 3. a $ 5 mit a 0 Q 6. 2 v 3 * m mit m 0 G 5. 3 * (a + b) mit a,b 0 N 55 Zahlenbereiche 2. Bestimmen Sie die Voraussetzung und Behauptung in den Folgerungen! a > 10 6 a > 5 (a 0 R) < "a ist größer als 10" ist die Voraussetzung und "a ist größer als 5" ist die Behauptung. 1. 3 * a v 3 * b 6 3 * (a + b) 2. Wenn 2 kein Teiler von n ist, so ist 4 kein Teiler von n (n 0 N). 3. Eine Zahl hat nicht den Teiler 8, wenn diese Zahl nicht den Teiler 4 hat. 4. Ein Produkt ist positiv, wenn es nur aus positiven Faktoren besteht. 5. Wenn 4 ein Teiler von n ist, ist auch 2 ein Teiler von n (n 0 N). 3. Lesen Sie die folgenden Aussagen! Sind die Aussagen wahr oder falsch? Wenn die Aussagen falsch sind, so korrigieren Sie sie, d.h., bilden Sie Folgerungen! a < 10 6 a < 5 mit a 0 R < Wenn a kleiner als 10 ist, so ist a kleiner als 5. Diese Aussage ist falsch. Wahr ist: Wenn a kleiner als 5 ist, so ist a kleiner als 10. 1. x > 50 6 x > 30, mit x 0 R 3. 5 * a 6 15 * a, mit a 0 G 5. x < 10 6 x < 20, mit x 0 R 7. a ist Primzahl v a * g2 6 a * g, mit a, g 0 G 2. x 0 G 6 x 0 N 4. x * 10 6 x * 20,mit x 0 G 6. a * b 6 ›x 0 G: a @ x = b 4. Bilden Sie Folgerungen der Form A 6 B oder der Form B 6 A! Beachten Sie dabei den richtigen Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten Artikels! A: 3 ist ein Teiler der Zahl z 0 G. B: 9 ist ein Teiler der Zahl z 0 G. < Wenn 9 Teiler einer Zahl z 0 G ist, so ist 3 Teiler der Zahl z. 1. A: 10 ist Teiler einer Zahl z 0 G. B: 2 ist Teiler einer Zahl z 0 G. 2. A: Eine Zahl z ist eine natürliche Zahl. B: Eine Zahl z ist eine rationale Zahl. 3. A: Eine Zahl s ist eine rationale Zahl. B: Eine Zahl z ist ein endlicher Dezimalbruch. 4. A: 5 ist kein Teiler einer Zahl p 0 N. B: 20 ist kein Teiler einer Zahl p 0 N. 5. A: Ein Produkt ist positiv. B: Ein Produkt besteht nur aus positiven Faktoren. 6. A: a * c v b * c B: (a @ b) * c 5. Von einer Folgerung ist die Behauptung bekannt. Geben Sie eine hinreichende Bedingung für die Behauptung an und formulieren Sie die Folgerung! z ist eine rationale Zahl. < "z ist eine ganze Zahl" ist eine hinreichende Bedingung dafür, dass "z eine rationale Zahl ist". Es gilt die Folgerung: Wenn z eine ganze Zahl ist, so ist z eine rationale Zahl. 1. a > 3 2. b * 50 3. A \ B = i 6. Von einer Folgerung ist die Voraussetzung bekannt. Geben Sie eine notwendige Bedingung für die Voraussetzung an und formulieren Sie die Folgerung! x ist eine natürliche Zahl. < "x ist eine nichtnegative Zahl" ist eine notwendige Bedingung dafür, dass "x eine natürliche Zahl ist". Wenn x eine natürliche Zahl ist, so ist x eine nichtnegative Zahl. 56 Folgerungen 1. a < 10 mit a 0 N 2. b ð 5O 3. B \ A … i 7. Bilden Sie die Negation der folgenden Ausdrücke! 2*av3*a < 2ðaw3ða 2. A = i w B = i 1. a * b w c * b 3. a < b v b < c 4. A \ B = i w B … i 5. A … i v B … i 6. A c B = i v A … i v B … i 8. Geben Sie zu den Folgerungen aus Aufgabe 2. die Kontraposition an! 9. 1. Bilden Sie Folgerungen der Form M 6 N oder N 6 M! 2. Welcher Ausdruck ist eine hinreichende Bedingung für welchen Ausdruck? 3. Welcher Ausdruck ist eine notwendige Bedingung für welchen Ausdruck? 4. Bilden Sie die Kontraposition zur Folgerung! M: A 1 B = i N: A = i w B = i < 1. Wenn A = i oder B = i ist, so ist A 1 B = i. 2. "A = i oder B = i" ist eine hinreichende Bedingung dafür, dass "A 1 B = i" ist. 3. "A 1 B = i" ist eine notwendige Bedingung dafür, dass "A = i oder B = i" ist. 4. Die Kontraposition zu "A = i w B = i 6 A1B = i" ist "A1B … i 6 A … i v B … i ". 1. M: 10 + 4b < 40 N: b = 7 2. M: Der Radikand ist positiv. N: Eine Wurzel ist definiert. 3. M: logab < 0 mit a > 1 N: b = 0,5 4. M: Ein Produkt aus n Faktoren ist negativ. N: Ein Produkt aus n Faktoren ungleich 0 hat genau einen negativen Faktor. 5. M: A 1 B = B N: B d A 57 Zahlenbereiche 58 11 Äquivalenzen 11.1 Struktur einer Äquivalenz Wir betrachten folgende zwei Ausdrücke: M: A f B N: A 1 B = A oder Abb. 11.1. A d B w A = B (graphische Darstellung von M) Man kann die Folgerung der Form M 6 N bilden, denn es gilt: Wenn A f B ist, so ist A 1 B = A. In diesem Fall ist die Umkehrung N 6 M der Folgerung M 6 N auch wahr, denn es gilt: Wenn A 1 B = A ist, so ist A f B. Wir sehen an diesem Beispiel, dass man Verbindungen von zwei Ausdrücken unter bestimmten Bedingungen in beiden Richtungen als Folgerungen schreiben kann. Solche Verbindungen bezeichnet man als Äquivalenzen. Man benutzt für eine Äquivalenz aus M und N das Zeichen M : N.("M genau dann, wenn N") Man sagt auch: M und N sind zueinander äquivalent. Das obige Beispiel lautet also: AfB:A1B=A "Die Menge A ist eine Teilmenge der Menge B genau dann, wenn die Durchschnittsmenge der Mengen A und B gleich der Menge A ist." Ein weiteres Beispiel für eine Äquivalenz ist: 6 * z : 2 * z v 3 * z mit z 0 N "6 ist ein Teiler von z 0 N genau dann, wenn 2 und 3 Teiler von z sind." Dieses Beispiel zeigt, dass bei dieser Äquivalenz die Erfüllungsmengen E beider Ausdrücke identisch sind. Es ist E = {0; 6; 12; 18; ...}. Beim ersten Beispiel besteht die Erfüllungsmenge E aus den Elementen der Menge A. Allgemein gilt: Bei einer Äquivalenz A : B sind die Erfüllungsmengen von A und B gleich. Anmerkung: Eine Äquivalenz kann man auch lesen: "M dann und nur dann, wenn N." "M ist äquivalent zu N." 11.2 Hinreichende und notwendige Bedingung Weil bei einer Äquivalenz A : B die Folgerung A 6 B enthalten ist, ist A eine hinreichende Bedingung für B. Weil aber auch die Folgerung B 6 A enthalten ist, ist A eine notwendige Bedingung für B. Entsprechendes gilt für B. Allgemein gilt: Bei einer Äquivalenz A : B ist 1. A eine notwendige und eine hinreichende Bedingung für B und 2. B eine notwendige und eine hinreichende Bedingung für A. In einer Äquivalenz sind 4 Folgerungen enthalten: 1. die Folgerung A 6 B, 2. die Folgerung B 6 A, 3. die Kontraposition -B 6 -A zu 1. und 4. die Kontraposition -A 6 -B zu 2. 59 Zahlenbereiche Anmerkung: Man gibt auch Definitionen oft in der Form von Äquivalenzen an. Beispiel: Eine Menge C ist eine Teilmenge der Menge D genau dann, wenn alle Elemente aus C auch Elemente von D sind. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. Ist die Umkehrung einer Folgerung immer wahr? Ist die Umkehrung einer Folgerung immer falsch? Unter welcher Bedingung kann man zwei Ausdrücke A und B zu einer Äquivalenz A : B verbinden? Was für eine Bedingung ist A für B in A : B ? Was für eine Bedingung ist B für A in A : B ? Übungen und Aufgaben 1. Bilden Sie Äquivalenzen! 12 ist ein Teiler einer Zahl z 0 N genau dann, wenn ... < 12 ist ein Teiler einer Zahl z 0 N genau dann, wenn 3 und 4 Teiler dieser Zahl z sind. ... 1. 8 und 6 sind Teiler einer Zahl z 0 N genau dann, wenn 2. Ein Faktor eines Produkts ist O genau dann, wenn ... 3. Ein Bruch ist null genau dann, wenn ... 4. Eine Zahl kann man als unendliche periodische oder endliche Dezimalzahl darstellen genau dann, wenn ... 5. Die Aussage -H ist falsch genau dann, wenn ... 2. Bilden Sie aus folgenden Ausdrücken Äquivalenzen M : N oder, wenn das nicht möglich ist, Folgerungen der Form M 6 N oder N 6 M ! Was für eine Bedingung ist M für N ? M: Ein Produkt ist negativ. N: Ein Produkt hat keinen Faktor O und (2n+1) negative Faktoren (n0N). < Ein Produkt ist negativ genau dann, wenn das Produkt keinen Faktor O und (2n+1) negative Faktoren hat. "Ein Produkt ist negativ" ist eine notwendige und hinreichende Bedingung für "ein Produkt hat keinen Faktor O und (2n+1) negative Faktoren (n0N)". 1. M: A c B = i N: A = i v B = i 2. M: A 1 B = i N: A = i w B = i 3. M: z ó G N: z ó Q 4. M: A … i v B … i N: A 1 B … i 5. M: a * c v b * c mit a,b,c 0 G; a,b sind teilerfremd N: ab * c 3. Erläutern Sie mit Hilfe der Begriffe "Folgerung", "Umkehrung einer Folgerung" und "notwendige/ hinreichende Bedingung" den Begriff "Äquivalenz"! 4. Schreiben Sie die Definitionen der Begriffe "Teilmenge","Vereinigungsmenge", "Durchschnittsmenge" und "Differenzmenge" in Form von Äquivalenzen! 60 Äquivalenzen 5. Bilden Sie Äquivalenzen oder, wenn das nicht möglich ist, Folgerungen der Form A 6 B bzw. B 6 A ! A: a ist eine ganze Zahl. B: a ist eine natürliche Zahl. < Wenn a eine natürliche Zahl ist, ist a eine ganze Zahl. (B 6 A) 1. A: ist definiert. B: y ist eine nichtnegative Zahl. 2. A: 0 # #1 B: 0 # y # 1 3. A: x > 5 B: >5 4. A: x1 und x2 sind positive Zahlen, x1 > x2 B: x12 > x22 5. A: ln b ist definiert. B: b > 1 6. A: logay ist nicht definiert. B: Die Basis a ist negativ. 7. A: Der Numerus eines Logarithmus ist negativ. B: Der Logarithmus ist nicht definiert. 8. A: a ist eine positive Zahl kleiner als 1. B: lg a ist negativ. 61 Zahlenbereiche 62 12 Grundbegriffe der Geometrie 12.1 Grundfiguren Die Geometrie ist ein Teilgebiet der Mathematik. Sie beschäftigt sich mit Punktmengen, Eigenschaften von Punktmengen und Relationen zwischen Punktmengen. Wir betrachten einige Punktmengen: Beispiel: die Gerade, -n der Winkel, - der Strahl, -en das Dreieck, -e die Strecke, -n der Kreis, -e der Würfel, Abb. 12.1. Punktmengen Diese Punktmengen bezeichnet man als Figuren. Die Geraden, die Strahlen und die Strecken sind lineare Figuren. Winkel, Dreiecke und Kreise gehören zu den ebenen Figuren. Der Würfel ist eine räumliche Figur. Die einfachsten Figuren sind ein Punkt P, eine Gerade g und eine Ebene g ("epsilon"). Man bezeichnet Punkt, Gerade und Ebene als Grundfiguren der Geometrie. 12.2 Grundrelationen Zwischen Figuren bestehen Relationen (Beziehungen). Ein Punkt P und eine Gerade g sollen folgende Lage haben: Abb. 12.2. Relation zwischen Punkt und Gerade 63 Geometrie Welche Relation besteht zwischen P und g ? Zwischen P und g besteht die Relation: P 0 g In der Sprache der Geometrie sagt man: Der Punkt P liegt auf der Geraden g. Zwischen P und g besteht also die Relation "... liegen auf ...". Die Relation "... liegen auf ..." gehört zu den Grundrelationen. In der folgenden Übersicht werden Formulierungen von Grundrelationen dargestellt: in Symbolen in Worten 1. P0g gýP P liegt auf g g geht durch P 2. P0g gýP P liegt in g g geht durch P 3. gdg geg g liegt in g g geht durch g 4. P 0 AB P liegt zwischen A und B Dabei ist AB die Menge aller Punkte zwischen A und B. Tabelle 12.1. Grundrelationen Beachten Sie: Ein Punkt P ist ein Element einer Geraden g. Deshalb schreibt man P 0 g. Eine Gerade ist eine echte Teilmenge einer Ebene g. Deshalb schreibt man g d g. Grundfiguren und Grundrelationen zwischen Figuren sind Grundbegriffe der Geometrie. Die Grundbegriffe einer Theorie (z.B. der Geometrie) definiert man nicht. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 64 Womit beschäftigt sich die Geometrie? Nennen Sie einige Figuren! Welche Figuren sind Grundfiguren der Geometrie? Aus welchen drei linearen Figuren besteht ein Dreieck ABC ? Welche linearen Figuren kennen Sie? Was für Figuren sind Winkel, Dreieck und Kreis? Was für eine Figur ist ein Würfel? Welche zwei Arten von Grundbegriffen gibt es in der Geometrie? Welche Relation besteht zwischen drei verschiedenen Punkten, wenn diese auf einer Geraden liegen? Welche Relationen definiert man nicht? Grundbegriffe der Geometrie Übungen und Aufgaben 1. Bilden Sie Sätze! Beachten Sie dabei den richtigen Gebrauch des bestimmten bzw. unbestimmten Artikels! Punkt A des Dreiecks ABC / Eckpunkt < Man bezeichnet den Punkt A des Dreiecks ABC als einen Eckpunkt. Punkt O des Strahls s / Anfangspunkt < Man bezeichnet den Punkt O des Strahls s als den Anfangspunkt. 1. Strecke des Dreiecks ABC / Seite 2. Punkt B des Winkels ËABC / Scheitelpunkt 3. Strahl k des Winkels Ë(h,k) / Schenkel 4. Strecke des Würfels mit den Eckpunkten A und B / Kante 5. Punkt A der Kante 2. eines Würfels / Eckpunkt Lesen Sie! A 0 g, h < Der Punkt A liegt auf den Geraden g und h. 1. g ý P, Q 2. g d g v g ý P 3. S 0 g, h 4. ABC d g 5. çg 6. C 0 AB 7. g e g v g ý P 8. Ë(h,k) d g 3. Schreiben Sie die Ausdrücke der Übung 2! 4. Schreiben Sie folgende Aussagen mit Hilfe von Symbolen! Der Punkt A liegt auf der Geraden g. < P0g 1. Der Punkt S liegt auf den verschiedenen Geraden g und h (g … h). 2. Die Gerade g geht durch die Punkte A und C; dabei liegt S zwischen A und C. 3. Die Strecke liegt auf der Geraden h; dabei liegt S zwischen B und D. 4. Die Strecke liegt auf dem Viereck ABCD. 5. Zeichnen Sie mit Hilfe der Aussagen aus Übung 4 eine Figur! 6. Für alle Punkte P eines Strahls s mit dem Anfangspunkt A und einem Punkt B 0 s mit B … A gilt folgende Aussage: P … A,B 6 (P 0 AB w B 0 AP) 1. Formulieren Sie die Aussage in Worten! 2. Veranschaulichen Sie diese Aussage durch eine Zeichnung! 65 Geometrie 7. Betrachten Sie folgende Zeichnung! Welche Relationen bestehen zwischen den angegebenen Figuren? Formulieren Sie die Antwort mit Worten und mit Symbolen! S, g, h < Der Punkt S liegt auf den Geraden g und h. S 0 g,h 1. S, g 2. h, A, B 3. D, S, C 4. 66 ,g 5. , ACS 6. C, SBD 13 Definitionen von Objekten Man definiert Begriffe einer Theorie, weil man bei der Begriffsverwendung (z.B. in Diskussionen) Eindeutigkeit erreichen will. Definitionen sind Festlegungen. Sie haben nicht die Eigenschaft "wahr" oder "falsch", sondern "sinnvoll". 13.1 Definitionsarten Mit Hilfe von Grundbegriffen kann man geometrische Begriffe definieren. Beispiele: 1. Eine Strecke ist eine Punktmenge, die aus zwei verschiedenen Punkten A und B und aus allen Punkten zwischen A und B besteht. 2. Zwei Geraden einer Ebene heißen parallel zueinander genau dann, wenn sie keinen Punkt oder alle Punkte gemeinsam haben. Man definiert geometrische Begriffe auch mit Hilfe von Grundbegriffen und schon definierten Begriffen. Beispiele: 1. Ein Dreieck ABC ist eine Punktmenge, die aus den Strecken , und besteht. A, B und C liegen nicht auf einer Geraden. 2. Ein Kreis k ist die Menge aller Punkte einer Ebene g, die von einem festen Punkt M 0 g den gleichen Abstand r haben (in Zeichen: k(M;r)). Allgemein gilt: Man definiert mit Hilfe von Grundbegriffen oder mit Grundbegriffen und bereits definierten Begriffen weitere Begriffe. Grundbegriffe Definition Begriffe Definition Begriffe Kenntnisse über Definitionen sind wichtig. Man definiert in der Geometrie Objekte, Eigenschaften der Objekte und Relationen zwischen den Objekten. Wir können (daher) folgende Definitionsarten unterscheiden: 1. Definitionen von Objekten 2. Definitionen von Eigenschaften 3. Definitionen von Relationen 13.2 Aufbau und Formulierung der Definitionen von Objekten Zu den Objekten der Geometrie gehören die Figuren. Wichtige Figuren sind z.B. die Vierecke. Sie bilden eine Menge. Zur Menge der Vierecke gehören die Trapeze. D C A B Abb. 13.1. das Trapez, -e 67 Geometrie Das Viereck ABCD ist ein Trapez. Die Seite ist parallel zur Seite 2 .( ) Eine Möglichkeit für den Aufbau und die sprachliche Formulierung der Definitionen von Objekten soll am Beispiel der Definition des Trapezes gezeigt werden. Definition: Ein Trapez ist ein Viereck, das ein Paar paralleler Seiten hat. Aufbau der Definition: Die Definition eines Objektes A besteht aus drei Teilen. 1. A : das Objekt, das man definieren will. Man will das Trapez definieren. 2. O(A) : ein Oberbegriff zu A. Ein Oberbegriff zum Trapez ist das Viereck, denn jedes Trapez ist auch ein Viereck. Die Menge MTr aller Trapeze ist eine echte Teilmenge der Menge MV aller Vierecke. 3. EC(A) : eine charakteristische Eigenschaft des Objekts A bezüglich des Oberbegriffs O(A). Die Eigenschaft "ein Paar paralleler Seiten" ist in der Menge der Vierecke für alle Trapeze charakteristisch. Man bezeichnet deshalb diese Eigenschaft als charakteristische Eigenschaft des Trapezes bezüglich des Oberbegriffes Viereck. Formulierung der Definition: (1) mit Attributsatz A ist O(A), ... EC(A) ... Hauptsatz Attributsatz Beispiel: Ein Trapez ist ein Viereck, das ein paar paralleler Seiten hat. Beachten Sie: Das Relativpronomen im Attributsatz bezieht sich auf den Oberbegriff von A. (2) mit einer präpositonalen Wortgruppe A ist O(A) ... EC(A). Hauptsatz Beispiel: Ein Trapez ist ein Viereck mit einem Paar paralleler Seiten. Auch folgende Formulierungen sind für Definitionen von Objektbegriffen typisch. Unter einem Trapez versteht man ein Viereck mit einem Paar paralleler Seiten. A O(A) EC(A) Ein Viereck mit einem Paar paralleler Seiten nennt man bezeichnet man alsTrapez O(A) EC(A) A Man erhält die Definition eines Objektes A in zwei Schritten. 1. Schritt: Man gibt die drei Teile der Definition an. Das sind das Objekt, der Oberbegriff und die charakteristische Eigenschaft. 2. Schritt: Man formuliert die Definition. Beispiel: Das Parallelogramm soll definiert werden: 2 2 Abb. 13.2. Parallelogramm 68 Definition von Objekten 1. Schritt: 2. Schritt: 13.3 A: ein Parallelogramm O(A): ein Viereck EC(A): zwei Paare paralleler Seiten Formulierung der Definition: Ein Parallelogramm ist ein Viereck, das zwei Paare paralleler Seiten hat. Besondere Parallelogrammarten Auch folgende Vierecke sind Parallelogramme. das Rechteck, -e der Rhombus, Rhomben Abb. 13.3. besondere Parallelogramme das Quadrat, - e Rechtecke, Rhomben und Quadrate besitzen zwei Paare paralleler Seiten und sind deshalb Parallelogramme. In folgender Tabelle sind charakteristische Eigenschaften dieser Parallelogrammarten zusammengestellt. Dabei wird der Begriff Viereck als Oberbegriff benutzt. Besondere Parallelogrammarten Objekt Oberbegriff Rechteck Viereck Rhombus Viereck Quadrat Viereck Tabelle 13.1. Parallelogrammarten charakteristische Eigenschaft 3 rechte Winkel (*) 4 gleich lange Seiten 1 rechter Winkel und 4 gleich lange Seiten (*) Man kann diese Begriffe auch mit Hilfe des Oberbegriffs Parallelogramm definieren. Dann genügt als charakteristische Eigenschaft des Rechtecks, dass das Parallelogramm einen rechten Winkel hat, weil ein Parallelogramm mit einem rechten Winkel immer vier rechte Winkel hat. Man muss beachten: Eine Definition muss alle Angaben enthalten, die notwendig sind! Eine Definition soll keine Angaben enthalten, die nicht notwendig sind! (*) Wenn man die charakteristischen Eigenschaften der Parallelogrammarten vergleicht (s. Tab. 13.1.), so stellt man fest: Die charakteristische Eigenschaft eines Quadrats besteht aus den charakteristischen Eigenschaften eines Rechtecks und eines Rhombus. Das bedeutet: Jedes Quadrat ist sowohl ein Rechteck als auch ein Rhombus. Es gilt also: Die Menge MQ aller Quadrate ist die Durchschnittsmenge der Menge MRe aller Rechtecke und der Menge MRh aller Rhomben. Wir können für diese Vierecksarten ein Mengendiagramm zeichnen. MQ d MRh MQ d MRe MQ = MRh 1 MRe Abb. 13.4. Vierecksarten 69 Geometrie Mit Hilfe eines Mengendiagramms kann man die Oberbegriffe zu einem Begriff leicht erkennen. So sieht man am Mengendiagramm der Vierecke, daß die Begriffe Parallelogramm, Rechteck und Rhombus zu den Oberbegriffen des Begriffs Quadrat gehören. Deshalb kann man ein Quadrat auch mit diesen Oberbegriffen definieren: Ein Quadrat ist ein Rhombus mit einem rechten Winkel. Ein Quadrat ist ein Rechteck mit vier gleich langen Seiten. Ein Quadrat ist ein Parallelogramm mit einem rechten Winkel und vier gleich langen Seiten. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Welche Arten von Definitionen unterscheidet man? Mit welchen Objekten beschäftigt sich die Geometrie? Aus welchen Teilen besteht die Definition eines Objektes? Was bedeutet O(A) ? Was bedeutet EC(A) ? Wie erhält man die Definition eines Objektes? Welche Forderungen muß eine Definition erfüllen? Welche Bedeutung haben Mengendiagramme für das Definieren? Übungen und Aufgaben 1. Beantworten Sie die Fragen! Betrachten Sie dazu das folgende Schema! Grundbegriffe Definition Begriffe Definition Begriffe 1.1. In welche zwei Arten von Begriffen kann man die Begriffe einer Theorie einteilen? 1.2. Welche Begriffe stehen am Anfang einer Theorie? 1.3. Wie erhält man die Begriffe einer Theorie? 1.4. Was für Begriffe benutzt man beim Definieren? 2. Formulieren Sie die Definitionen der nachfolgenden Begriffe mit folgenden sprachlichen Mitteln! Parallelogramm < 1. O(A), EC(A), heißt ... Ein Viereck, das zwei Paare paralleler Seiten hat, heißt Parallelogramm. 2. O(A), EC(A), nennt man ... Ein Viereck, das zwei Paare paralleler Seiten hat, nennt man Parallelogramm. 3. O(A), EC(A), bezeichnet man als ... Ein Viereck, das zwei Paare paralleler Seiten hat, bezeichnet man als Parallelogramm. 1. Rechteck 2. Rhombus 3. Quadrat 3. Eine Figur hat die charakteristische Eigenschaft bezüglich des Oberbegriffs Punktmenge, daß sie aus zwei Strahlen h und k mit einem gemeinsamen Anfangspunkt besteht. 1. Wie heißt diese Figur? 2. Definieren Sie diese Figur! 70 Definition von Objekten 4. Eine Figur hat die charakteristische Eigenschaft bezüglich des Oberbegriffs Punktmenge, dass sie aus zwei verschiedenen Punkten A und B und aus der Menge aller Punkte zwischen A und B besteht. 1. Wie heißt diese Figur? 2. Definieren Sie diese Figur! 5. Formulieren Sie mit Hilfe des Oberbegriffs Parallelogramm die Definitionen der folgenden Figuren! 1. Rechteck 2. Rhombus 3. Quadrat 6. Antworten Sie mit Hilfe des Mengendiagramms (Abb. 13.4.) auf folgende Fragen! 1. Welche Mengen von Vierecken sind Teilmengen der Menge aller Parallelogramme? 2. Welche Vierecksmenge ist Teilmenge der Menge der Rechtecke und Teilmenge der Menge der Rhomben? 3. Welche Vierecke bilden die Durchschnittsmenge der Menge aller Rechtecke und der Menge aller Rhomben? 4. Welche Rhomben gehören zur Menge der Rechtecke? 5. Welche Rechtecke gehören zur Menge der Rhomben? 7. Mit welchen Oberbegriffen kann man folgende Figuren definieren? 1. Quadrat 2. Rechteck 3. Rhombus 4. Parallelogramm 8. Folgende Definitionen enthalten Fehler. Untersuchen Sie: - Welche notwendigen Angaben fehlen? - Welche Angaben sind nicht notwendig? - Welche Angaben müssen weggelassen werden? - Welche Angaben sind falsch? Korrigieren Sie die Formulierungen! 1. Ein Quadrat ist ein Viereck mit vier gleich langen Seiten. 2. Ein Rechteck ist ein Viereck mit vier rechten Winkeln und verschieden langen Seiten. 3. Ein Parallelogramm ist ein Viereck mit zwei Paaren gleich langer Seiten. 4. Ein Trapez ist ein Viereck mit genau einem Paar paralleler Seiten. 5. Ein Rhombus ist ein Parallelogramm mit einem Paar gleich langer Seiten. 6. Ein Rhombus ist ein Viereck mit zwei Paaren benachbarter gleich langer Seiten. 7. Ein Rechteck ist ein Parallelogramm mit zwei Paaren gleich langer Gegenseiten und einem rechten Winkel. 71 Geometrie 72 14 Definitionen von Eigenschaften von Objekten 14.1 Aufbau und Formulierung der Definition Bei der Definition einer Eigenschaft eines Objektes gibt man die Bedingung B für die Eigenschaft des Objektes an. Die Definition einer Eigenschaft E eines Objektes A hat folgende Form: E(A) genau dann, wenn B. Beispiel: Abb. 14.1. spitzer Winkel Der Winkel Ë(h,k) mit der Größe " besitzt die Eigenschaft E(A), dass er spitz ist. Das bedeutet: Die Winkelgröße erfüllt die Bedingung B, dass 0° (Grad) kleiner als " und " kleiner als 90° ist. Definition: Ein Winkel mit der Größe " ist spitz genau dann, wenn 0° < " < 90° ist. E(A) B Man sagt auch: Ein Winkel ist spitz genau dann, wenn 0° < " < 90° ist. In der gleichen Weise kann man weitere Winkelarten definieren. 14.2 Winkelarten Wir formulieren Bedingungen B für die Winkelgröße ". Mit Hilfe dieser Bedingungen definieren wir Eigenschaften E von Winkeln A. Dabei erhalten wir die Einteilung der Winkel nach ihrer Größe " in verschiedene Winkelarten. Winkelarten E(A) Ë(h,k) ist ein Nullwinkel. B " = 0° Ë(h,k) ist spitz. Ë(h,k) ist ein spitzer Winkel. 0° < " < 90° Ë(h,k) ist ein rechter Winkel. " = 90° Ë(h,k) ist stumpf. Ë(h,k) ist ein stumpfer Winkel. Ë(h,k) ist ein gestreckter Winkel. Ë(h,k) ist überstumpf. Ë(h,k) ist ein überstumpfer Winkel. Ë(h,k) ist ein Vollwinkel. Tab. 14.1. Winkelarten 90° < " < 180° " = 180° 180° < " < 360° " = 360° 73 Geometrie 14.3 Dreiecksarten Man kann Dreiecke nach ihren Innenwinkeln in drei verschiedene Dreiecksarten einteilen. Es gibt spitzwinklige, rechtwinklige und stumpfwinklige Dreiecke. Man definiert die Eigenschaft, dass ein Dreieck spitzwinklig ist, folgendermaßen: Definition: Ein Dreieck ist spitzwinklig genau dann, wenn alle Winkel des Dreiecks1 spitze Winkel sind. Dreiecksarten Einteilung der Dreiecke nach ihren Winkeln E(A) B Das Dreieck ABC ist spitzwinklig. Das Dreieck ist ein spitzwinkliges Dreieck. Alle Winkel des Dreiecks ABC sind spitze Winkel. Das Dreieck ABC ist rechtwinklig. Das Dreieck ABC ist ein rechtwinkliges Dreieck. Ein Winkel des Dreiecks ABC ist ein rechter Winkel. Das Dreieck ABC ist stumpfwinklig. Das Dreieck ABC ist ein stumpfwinkliges Dreieck. Tab. 14.2. Dreiecksarten nach ihren Winkeln Ein Winkel des Dreiecks ABC ist ein stumpfer Winkel. Anmerkung: In einem rechtwinkligen Dreieck heißt die längste Seite Hypotenuse, die beiden anderen Seiten heißen Katheten. Man teilt Dreiecke auch nach der Länge ihrer Seiten in verschiedene Dreiecksarten ein. Dreiecksarten Einteilung der Dreiecke nach der Länge ihrer Seiten E(A) B Das Dreieck ABC ist unregelmäßig. Das Dreieck ist ein unregelmäßiges Dreieck. Alle Seiten sind verschieden lang. Das Dreieck ABC ist gleichschenklig. Das Dreieck ABC ist ein gleichschenkliges Dreieck. Zwei Seiten sind gleich lang. Das Dreieck ABC ist gleichseitig. Das Dreieck ABC ist ein gleichseitiges Dreieck. Tab. 14.3. Dreiecksarten nach ihren Seiten Alle Seiten sind gleich lang. Man definiert z.B. die Eigenschaft eines Dreiecks, gleichschenklig zu sein, folgendermaßen: Definition: Ein Dreieck ist gleichschenklig genau dann, wenn zwei Dreiecksseiten gleich lang sind. Anmerkung: In einem gleichschenkligen Dreieck heißen die gleich langen Seiten Schenkel, die dritte Seite heißt Basis. Die gleich großen Winkel heißen Basiswinkel, der dritte Winkel heißt Winkel an der Spitze. 1 Die Bezeichnung "Winkel des Dreiecks" bedeutet hier "Innenwinkel des Dreiecks". 74 Definition von Eigenschaften von Objekten 14.4 Symmetrieeigenschaften von Figuren 14.4.1 Axialsymmetrie Die Axialsymmetrie ist eine Eigenschaft von Figuren, die man mit Hilfe der Spiegelung an einer Geraden g definieren kann.2 Definition: Eine Figur F ist axialsymmetrisch bezüglich einer Geraden g genau dann, wenn bei einer Spiegelung an g das Bild von F gleich F ist. (In Zeichen: F'= F). Die Gerade g heißt Symmetrieachse von F. Es ist z.B. jeder Winkel Ë(h,k) axialsymmetrisch bezüglich seiner Winkelhalbierenden w. Zu jedem Punkt P 0 Ë(h,k) gibt es genau einen Punkt Q 0 Ë(h,k), so dass gilt: Die Punkte P und Q liegen symmetrisch bezüglich der Winkelhalbierenden w. Abb. 14.2. Axialsymmetrie eines Winkels Das bedeutet: Bei der Spiegelung an der Winkelhalbierenden w von Ë(h,k) ist der Winkel Ë(h,k) gleich seinem Bild Ë(h',k'). Deshalb ist jeder Winkel axialsymmetrisch bezüglich seiner Winkelhalbierenden w. Axialsymmetrisch sind auch gleichschenklige Dreiecke. Abb. 14.3. Axialsymmetrie eines gleichschenkligen Dreiecks 2 Bei einer Spiegelung an einer Geraden g d g gibt es zu jedem Punkt P 0 g einen Bildpunkt Q 0 g. Dabei gilt:1. ' PQ ' ist senkrecht zu g. 2. g halbiert die Strecke ' PQ '. 75 Geometrie Sie sind axialsymmetrisch bezüglich der Winkelhalbierenden des Winkels an der Spitze. Eine echte Teilmenge der Menge aller gleichschenkligen Dreiecke ist die Menge aller gleichseitigen Dreiecke. Jedes gleichseitige Dreieck ist axialsymmetrisch bezüglich jeder Winkelhalbierenden des Dreiecks. Abb. 14.4. Axialsymmetrie eines gleichseitigen Dreiecks Zu den axialsymmetrischen Figuren gehören auch verschiedene Vierecksarten. Tabelle der Vierecksarten Vierecksart das gleichschenklige Trapez Axialsymmetrie axialsymmetrisch bezüglich der gemeinsamen Mittelsenkrechten der beiden parallelen Seiten Die Schenkel AD und BC sind gleichlang. das Rechteck axialsymmetrisch bezüglich der beiden Mittelsenkrechten der Seiten der Rhombus axialsymmetrisch bezüglich der beiden Winkelhalbierenden bzw. der Diagonalen das Quadrat axialsymmetrisch bezüglich - der beiden Mittelsenkrechten der Seiten - der beiden Winkelhalbierenden bzw. Diagonalen Tab. 14.4. Axialsymmetrische Vierecke Ein Quadrat ist ein Viereck, das ein Rechteck und ein Rhombus ist, deshalb besitzt es sowohl die Symmetrieeigenschaften des Rechtecks als auch die Symmetrieeigenschaften des Rhombus. 76 Definition von Eigenschaften von Objekten 14.4.2 Zentralsymmetrie Eine weitere Symmetrieeigenschaft von Figuren ist die Zentralsymmetrie. Man definiert sie mit Hilfe der Spiegelung an einem Punkt Z. Bei einer Spiegelung an einem Punkt Z gibt es zu jedem Punkt P einen Bildpunkt Q. Dabei gilt: 1. PQ geht durch Z. 2. Z halbiert die Strecke PQ . Definition: Eine Figur F ist zentralsymmetrisch bezüglich eines Punktes Z genau dann, wenn bei der Spiegelung an Z das Bild von F gleich F ist (in Zeichen: F'= F). Der Punkt Z heißt Symmetriezentrum von F. Es ist z.B. jedes Parallelogramm ABCD zentralsymmetrisch bezüglich des Schnittpunktes Z seiner Diagonalen AC und BD . insbesondere gilt: A'= C C'= A D'= B B'= D allgemein gilt: P'= Q Q'= P Abb. 14.5. Zentralsymmetrie eines Parallelogramms Zu jedem Punkt P 0 ABCD gibt es genau einen Punkt Q 0 ABCD, so dass gilt: Die Punkte P und Q liegen zentralsymmetrisch bezüglich des Punktes Z. Das bedeutet: Bei einer Spiegelung am Diagonalenschnittpunkt Z eines Parallelogramms ABCD ist das Bild des Parallelogramms gleich dem Parallelogramm (in Zeichen: (ABCD)'= ABCD). Deshalb ist jedes Parallelogramm zentralsymmetrisch bezüglich seines Diagonalenschnittpunktes. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. Wie definiert man eine Eigenschaft einer Figur? Unter welcher Bedingung ist ein Winkel mit der Größe " spitz? Welche Winkelarten unterscheidet man? Welche Dreiecksarten erhält man, wenn man die Dreiecke nach der Art ihrer Innenwinkel einteilt? Wie heißt die längste Seite eines rechtwinkligen Dreiecks? Wie nennt man die zwei Seiten eines Dreiecks, die einen rechten Winkel bilden? Welche Dreiecksarten erhält man, wenn man die Dreiecke nach der Länge der Dreiecksseiten einteilt? Zu welcher Winkelart gehören die Basiswinkel eines gleichschenkligen Dreiecks? Unter welcher Bedingung nennt man eine Figur F axialsymmetrisch bezüglich einer Geraden g ? Warum ist die Winkelhalbierende w eines Winkels die Symmetrieachse des Winkels? Welche Dreiecke besitzen eine Symmetrieachse? Welche Dreiecke besitzen drei Symmetrieachsen? Welche Vierecke haben zwei Symmetrieachsen? Bei welchen Vierecken sind die Winkelhalbierenden der Innenwinkel Symmetrieachsen? Unter welcher Bedingung ist eine Figur F zentralsymmetrisch bezüglich eines Punktes Z ? Welche Vierecke sind zentralsymmetrisch? Welcher Punkt ist Symmetriezentrum eines Parallelogramms? Welche Vierecke haben vier Symmetrieachsen und ein Symmetriezentrum? Warum ist jeder Rhombus zentralsymmetrisch? 77 Geometrie Übungen und Aufgaben 1. Definieren Sie die folgenden Winkelarten! 1. der rechte Winkel 2. der stumpfe Winkel 3. der gestreckte Winkel 2. Füllen Sie die Tabelle aus! Winkelgröße Winkelart o spitz 72 140o 210o 36o 96o Winkelgröße Winkelart o 180 90o 1o 360o 101o 3. Definieren Sie folgende Dreiecksarten! 1. das gleichschenklige Dreieck 2. das rechtwinklige Dreieck 3. das gleichseitige Dreieck 4. das stumpfwinklige Dreieck 5. das spitzwinklige Dreieck 6. das unregelmäßige Dreieck 4. Kennzeichnen Sie in der Tabelle mit einem Kreuz die Eigenschaften, die ein Dreieck gleichzeitig haben kann! Dreiecksart unregelmäßig spitzwinklig X gleichschenklig rechtwinklig gleichseitig nicht möglich stumpfwinklig 5. Welche Dreiecksarten gibt es? Antworten Sie mit Hilfe der Tabelle aus Aufgabe 4! < Es gibt spitzwinklig-unregelmäßige Dreiecke. 6. Welche Eigenschaft besitzt das Dreieck bezüglich der Länge seiner Seiten und der Größe seiner Innenwinkel? < Das Dreieck ist unregelmäßig und stumpfwinklig. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 78 Definition von Eigenschaften von Objekten 7. 1. Wie viel spitze Winkel hat ein Dreieck mindestens? 2. Wie viel spitze Winkel kann ein Dreieck höchstens haben? 3. Wie viel stumpfe Winkel kann ein Dreieck höchstens haben? 4. Wie viel rechte Winkel kann ein Dreieck höchstens haben? 8. 1. Zeichnen Sie für die Menge aller Dreiecke ein Mengendiagramm, das die Einteilung der Dreiecke nach der Art der Dreieckswinkel darstellt! 2. Zeichnen Sie für die Menge aller Dreiecke ein Mengendiagramm, das die Einteilung der Dreiecke nach der Länge der Seiten darstellt! 9. Definieren Sie Eigenschaften E von Figuren F mit Hilfe der Angaben in der Tabelle! Formulieren Sie die Definitionen in Worten! E(F) linear eben räumlich B ›g: F f g ›g: F f g v -›g: F f g -›g: F f g 10. Formulieren Sie wahre Aussagen über die Symmetrieeigenschaften folgender Figuren! Winkel < Ein Winkel ist axialsymmetrisch bezüglich seiner Winkelhalbierenden. 1. Strecke 2. Rechteck 3. Rhombus 4. gleichschenkliges Dreieck 5. gleichseitiges Dreieck 6. Quadrat 7. Kreis 8. gleichschenkliges Trapez 11. Die gezeichneten Figuren besitzen Symmetrieachsen. 1. Zeichnen Sie die Symmetrieachsen in jede Figur! 2. Geben Sie an, wie viel Symmetrieachsen jede Figur besitzt! < 1. Abb. 14.7. 2. Ein Winkel besitzt genau eine Symmetrieachse. 79 Geometrie 12. Beantworten Sie folgende Fragen! 1. Welche Geraden sind Symmetrieachsen eines Kreises k(M;r) ? 2. Welche Gerade ist in der Ebene g Symmetrieachse einer Strecke AB d g ? 3. Wie viel Symmetrieachsen gibt es im Raum zu einer Strecke AB ? 13. Auf einem Kreis k(M;r) liegen zwei verschiedene Punkte P und P'. P' ist das Bild von P bei einer Spiegelung an einer Geraden g. 1. Beschreiben Sie die Lage von g bezüglich PP' ! 2. Beschreiben Sie die Lage von g bezüglich des Kreises k ! 3. Was wissen Sie über das Bild von k bei einer Spiegelung an g ? 14. Formulieren Sie wahre Aussagen über die Symmetrieeigenschaften folgender Figuren! Strecke / Mittelpunkt der Strecke < Eine Strecke ist zentralsymmetrisch bezüglich ihres Mittelpunktes. 1. Kreis / Mittelpunkt des Kreises 2. Rhombus / Schnittpunkt der Diagonalen des Rhombus 3. gleichseitiges Sechseck / Mittelpunkt des gleichseitigen Sechsecks 15. Sprechen Sie über die Symmetrieeigenschaften der Parallelogrammarten! 16. Formulieren Sie wahre Aussagen, die bei der Spiegelung am Diagonalenschnittpunkt Z eines Parallelogramms ABCD gelten! Abb. 14.7. < (1) A' = C (2) Das Bild von A ist C. (3) Man bildet den Punkt A auf den Punkt C ab. 3. (BCZ)' 1. D' 2. (ËAZD)' '' Z )' 5. (A '' B)' 6. (ABCD)' 4. (A 17. Beantworten Sie die folgenden Fragen! 1. An welcher Seite muss man ein gleichschenkliges Dreieck ABC spiegeln, so dass das Dreieck ABC und sein Bild einen Rhombus bilden? 2. An welchem Punkt P 0 ABC muss man ein gleichschenkliges Dreieck ABC spiegeln, so dass das Dreieck ABC und sein Bild einen Rhombus bilden? 3. Man spiegelt ein unregelmäßiges Dreieck ABC am Mittelpunkt einer seiner Seiten. Was für eine Figur bilden ABC und sein Bild (ABC)'? 4. Bei einer Spiegelung bildet man ein rechtwinkliges Dreieck ABC auf ein Dreieck (ABC)' so ab, dass ABC und (ABC)' ein Rechteck bilden. Was wissen Sie über diese Spiegelung? 80 Definition von Eigenschaften von Objekten 18. Abb. 14 8. E, F, G und H sind die Mittelpunkte der Seiten des gleichschenkligen Trapezes ABCD. Deshalb ist das Viereck EFGH ein Rhombus. Bestimmen Sie die Symmetrieachsen der folgenden Figuren! HGF < Die Symmetrieachse des Dreiecks HGF ist die Gerade g. 1. HFCD 2. HGE 3. HFBA 4. ABCD 5. HFE 19. Bei der Spiegelung an einer Geraden g erhält man zu einem Punkt P sein Bild P'. 1. Wo liegt P', wenn P ó g ? 2. Wo liegt P', wenn P 0 g ? 20. Auf einer Geraden t liegt ein Punkt A. Ein Punkt B ó t ist das Bild von A bei einer Spiegelung an einer Geraden g. 1. Beschreiben Sie die Lage der Spiegelgeraden g ! 2. Beschreiben Sie die Lage der Geraden t und ihres Bildes t' bezüglich der Spiegelgeraden g ! 21. Für zwei Punkte A und B und eine Gerade s gelten folgende Aussagen: (1) A … B (2) A, B ó s 's v gAB ï s (3) gAB z 1. Formulieren Sie diese Aussagen in Worten! 2. Spiegeln Sie A und B an s ! (Zeichnung) 3. Wie nennt man das Viereck mit den Eckpunkten A, B, A' und B' ? 22. Spiegeln Sie ein Dreieck ABC an einer Geraden g! 23. Abb. 14.9. 81 Geometrie 1. Betrachten Sie die Abbildung 14.9. und ergänzen Sie die Tabelle! B liegt symmetrisch zu M bezüglich T D R HMG AEMH ETM HRD ------------------------------------- M ... FME ... ... ... ------------------------------------- ... M ... M M M 2. Formulieren Sie mit Hilfe der Angaben in der Tabelle Aussagen über die Lage der Figuren! < Der Punkt B liegt symmetrisch zum Punkt M bezüglich des Punktes T. 24. Der Punkt B liegt symmetrisch zum Punkt A bezüglich des Punktes Z. Wo liegt Z ? 25. Spiegeln Sie ein Viereck ABCD am Eckpunkt A! 26. Formulieren Sie folgende Aussagen über Eigenschaften der Spiegelung an einer Spiegelgeraden g d g in Worten! Veranschaulichen Sie die Aussagen durch eine Skizze! 1. œh d g: (h z g 6 h' = h) 2. œP 0 g: P' = P 3. œP ó g: PQ' z g 27. Formulieren Sie folgende Aussagen über Eigenschaften der Spiegelung an einem Zentralpunkt Z 0 g in Worten! Veranschaulichen Sie die Aussagen durch eine Skizze! 1. Z'= Z 2. œg ý Z: g'= g 3. œP 0 g: (P … Z 6 P' 0 gPZ) 4. œg d g: (g ó Z 6 g' 1 g = i) 5. œg d g: g' 2 g 82 15 Definitionen von Relationen zwischen Objekten 15.1 Aufbau und Formulierung der Definitionen von Relationen Eine Relation R besteht immer zwischen Objekten M1, ..., Mn. Bei der Definition einer Relation R(M1, M2) gibt man die Bedingung B für die Relation R zwischen den Objekten M1 und M2 an. Man formuliert B mit bereits definierten Begriffen bzw. Grundbegriffen. Abb. 15.1. Parallelität zweier Geraden g ist eine Parallele zu h, bzw. h ist eine Parallele zu g. Die beiden Geraden g und h sind zueinander parallel ( g 2 h). Zwischen g und h besteht eine Relation R(g,h), die definiert werden soll. Dazu gibt man R(g,h) an: Zwei Geraden sind zueinander parallel. Die Bedingung B für diese Relation ist: g und h liegen in einer Ebene g, und g und h haben keinen gemeinsamen Punkt. (g,h d g v g 1 h = i) oder (g = h) g und h haben alle Punkte gemeinsam. Mit Hilfe von R(g,h) und B kann die Definition der Parallelität von zwei Geraden formuliert werden. Definition: R Zwei Geraden g und h sind zueinander parallel g2h genau dann, wenn B genau dann, wenn g und h in einer Ebene g liegen und g und h keinen gemeinsamen Punkt haben oder g und h alle Punkte gemeinsam haben. : (g,h d g v g 1 h = i) w g = h Diese Definition hat die sprachliche Form "R(g,h) genau dann, wenn B". Man erhält die Definition einer Relation in drei Schritten: 1. Man gibt die Relation R(M1, ..., Mn) an. 2. Man gibt die Bedingung B für R(M1, ..., Mn) an. 3. Man formuliert die Definition in der Form "R(M1, ..., Mn) genau dann, wenn B". Als weiteres Beispiel für eine Relation soll die Orthogonalität von zwei Geraden g und h definiert werden. Abb. 15.2. Orthogonalität zweier Geraden Die Gerade g ist eine Senkrechte (Orthogonale) zur Geraden h, bzw. h ist eine Senkrechte zu g. Die beiden Geraden g und h sind senkrecht (orthogonal) zueinander (g z h). Man sagt auch: g und h stehen aufeinander senkrecht. Es gilt also: R(g,h): Zwei Geraden g und h sind zueinander senkrecht. B: g und h bilden rechte Winkel. Definition: Zwei Geraden g und h sind zueinander senkrecht genau dann, wenn g und h rechte Winkel bilden. 83 Geometrie Wichtig ist, dass man Relationsbegriffe als solche erkennt und richtig formuliert. So ist z.B. die Formulierung "g ist senkrecht" unvollständig. Der Begriff "senkrecht sein" ist ein Relationsbegriff. Deshalb muss man alle Objekte angeben, zwischen denen die Relation besteht. Es muss also richtig heißen: g ist senkrecht zu h. 15.2 Relationen zwischen gleichartigen Figuren Es sollen wichtige Relationen der Geometrie, die zwischen gleichartigen Figuren bestehen können, formuliert werden. Gleichartige Figuren sind z.B. zwei Strecken, zwei Winkel, zwei beliebige n-Ecke mit gleicher Anzahl n von Eckpunkten. 15.2.1 Kongruenz Wir betrachten zwei gleich lange Strecken AB und CD . Abb. 15.3. Kongruente Strecken Es ist AB ≠ CD , denn AB und CD sind verschiedene Punktmengen. Beide Strecken sind aber gleich lang. Für ( ) ( ) die Streckenlängen gilt die Gleichheitsrelation l AB = l CD bzw. a = b. l( AB) liest man: "Länge der Strecke AB ". Man kann z.B. die Strecke AB so bewegen, dass die Strecke AB genau auf der Strecke CD liegt. Man sagt deshalb: Die Strecken AB und CD sind kongruent und schreibt dafür: AB ≅ CD . Man liest: " AB ist kongruent zu CD " oder " AB und CD sind kongruent zueinander." Entsprechende Aussagen kann man auch für Winkel formulieren. Abb. 15.4. Kongruente Winkel Ë(h,k) und Ë(l,m) sind kongruent. Man schreibt Ë(h,k) – Ë(l,m). Kongruente Winkel sind gleich groß. Man schreibt: Ëg(h,k) = Ëg(l,m) bzw. " = $. Man liest: "Die Größe des Winkels (h,k) ist gleich der Größe des Winkels (l,m)." Nun sollen Vielecke (n-Ecke mit n$3) betrachtet werden. In kongruenten n-Ecken sind einander entsprechende Strecken und Winkel kongruent. 84 Definition von Relationen zwischen Objekten Abb. 15.5. Kongruente Dreiecke So gilt z.B. bei den kongruenten Dreiecken A1B1C1 und A2B2C2: A1C1 ≅ A2 C2 , C1 D1 ≅ C2 D2 ∠ C1 A1 B1 ≅ ∠ C2 A2 B2 , ∠ B1C1 D1 ≅ ∠ B2 C2 D2 usw. Da kongruente Strecken gleich lang und kongruente Winkel gleich groß sind, folgt aus obigem: Satz: Wenn zwei n-Ecke F1 und F2 kongruent sind, dann sind alle entsprechenden Strecken von F1 und F2 gleich lang und alle entsprechenden Winkel von F1 und F2 gleich groß. Weil kongruente Figuren in Streckenlängen und Winkelgrößen übereinstimmen, haben ebene kongruente Figuren auch den gleichen Umfang u und den gleichen Flächeninhalt A, räumliche kongruente Figuren haben das gleiche Volumen V. Wenn F1 – F2 und F1 … F2 sind, dann unterscheiden sich F1 und F2 nur durch ihre unterschiedliche Lage. 15.2.2 Ähnlichkeit In der Abb. 15.6. sind zwei Dreiecke A1B1C1 und A2B2C2 dargestellt. Abb. 15.6. Ähnliche Dreiecke Diese beiden Dreiecke sind nicht kongruent, aber ähnlich. Man schreibt: A1B1C1 - A2B2C2 Man liest: "A1B1C1 ist ähnlich zu A2B2C2." oder "A1B1C1 und A2B2C2 sind ähnlich." Entsprechende Winkel ähnlicher Figuren sind zueinander kongruent. Es gilt also: ËC1A1B1 – ËC2A2B2 ËA1B1C1 – ËA2B2C2 ËB1C1A1 – ËB2C2A2 Die Länge entsprechender Strecken ähnlicher Figuren sind zueinander proportional. 85 Geometrie a2 = k @ a1 hc2 = k @ hc1 b2 = k @ b1 c2 = k @ c1 Der Faktor k heißt Proportionalitätsfaktor. Der Proportionalitätsfaktor ist gleich dem Verhältnis der Längen entsprechender Strecken. Für die ähnlichen Dreiecke in Abb. 15.6. sei k = 1,5. Somit gilt: a2 : a1 = 1,5 ("a2 zu a1 gleich 1,5") b2 : b1 = 1,5 c2 : c1 = 1,5 Weil diese Verhältnisse gleich sind, kann man sie zu Gleichungen zusammenfassen: a2 : a1 = b2 : b1 Man liest: "a2 zu a1 wie b2 zu b1" Man nennt solche Gleichungen Verhältnisgleichungen oder Proportionen. Allgemein gilt: Wenn zwei Figuren F1 und F2 ähnlich sind, dann sind alle entsprechenden Winkel von F1 und F2 gleich groß und die Längen der entsprechenden Strecken von F1 und F2 sind zueinander proportional. Ähnliche Figuren sind z.B. 1. alle Kreise, 2. alle regelmäßigen Vielecke1 mit gleicher Seitenzahl n $ 3 und 3. alle Dreiecke, deren entsprechende Winkel kongruent sind (Hauptähnlichkeitssatz). Anmerkung: Bei regelmäßigen Vielecken sind alle Winkel gleich groß und alle Seiten gleich lang. Alle kongruenten Figuren sind ähnliche Figuren mit dem Proportionalitätsfaktor k = 1. Besonders wichtig sind Aussagen über die Kongruenz und Ähnlichkeit von Dreiecken, denn Dreiecke spielen bei der Betrachtung vieler Figurenarten eine große Rolle. So bilden z.B. für n $ 4 Seiten und Diagonalen eines n-Ecks Dreiecke. Mit Hilfe dieser Dreiecke erhält man Aussagen über die n-Ecke. Das bedeutet: Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Wie erhält man die Definition eines Relationsbegriffes? Was bedeutet R(M,N) ? Unter welcher Bedingung sind zwei Geraden g und h zueinander parallel? Definieren Sie die Orthogonalität zweier Geraden g und h! Unter welcher Bedingung sind zwei Strecken kongruent? Unter welcher Bedingung sind zwei Winkel kongruent? Unter welcher Bedingung sind zwei Figuren F1 und F2 kongruent? Was folgt aus der Kongruenz zweier Figuren F1 und F2 für zwei entsprechende Winkel bzw. Strecken von F1 und F2 ? 9. Warum haben zwei kongruente Dreiecke den gleichen Flächeninhalt? 10. Wodurch können sich kongruente Figuren unterscheiden? 11. Unter welchen Bedingungen sind zwei Figuren ähnlich? 12. Was folgt aus der Ähnlichkeit zweier Figuren F1 und F2 für die Größe entsprechender Winkel von F1 und F2 ? 13. Was folgt aus der Ähnlichkeit zweier Figuren F1 und F2 für die Länge entsprechender Strecken von F1 und F2 ? Übungen und Aufgaben 1. Formulieren Sie folgende Definitionen in Worten! Anmerkung: g ("epsilon") und 0 ("eta") bezeichnen Ebenen. 1. g 2 h : g = h w (g,h d g v g 1 h = i) 2. g 2 0 : g = 0 w g 1 0 = i 1 86 Zu den regelmäßigen Vielecken gehören z.B. die Quadrate und die gleichseitigen Dreiecke. Definition von Relationen zwischen Objekten 2. Bilden Sie eine Frage mit "Welche Relation besteht zwischen ...", und beantworten Sie die Frage! die Diagonalen eines Rhombus < Welche Relation besteht zwischen den Diagonalen eines Rhombus? Die Diagonalen eines Rhombus sind zueinander senkrecht. 1. die Diagonalen eines Quadrates 2. zwei Gegenseiten eines Rechtecks 3. die Schenkel eines rechten Winkels 4. die Symmetrieachse und die Basis eines gleichschenkligen Dreiecks 5. die Gegenseiten eines Rhombus 6. die Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks 3. Ergänzen Sie folgende Ausdrücke zu wahren Aussagen! Formulieren Sie diese Aussagen mit Symbolen und Worten! g 2 h 6 g 1 h = i w ... < g2h6g1h=iwg=h Wenn die Geraden g und h zueinander parallel sind, so haben g und h keinen gemeinsamen Punkt, oder g und h sind gleich. 1. g 2 h 6 ›g: g d g v ... 2. g 2 0 6 g 1 0 = i ... 3. g ï h 6 (-›g: g,h d g) w g 1 h … ... 4. g ï 0 6 g 1 0 … ... 5. g 2 g 6 g 1 g = i w ... 6. g ï 0 6 g 1 0 ... 4. Formulieren Sie folgende Aussagen in Worten! g,h z g 6 g 2 h < Wenn die Geraden g und h senkrecht zur Ebene g sind, so sind g und h zueinander parallel. 1. g z g,0 6 g 2 0 2. g z g v g 2 0 6 g z 0 3. g z g v g 2 h 6 h z g 4. g 2 0 v g z g 6 g z 0 5. P ó g 6 ›!!g: g ý P v g z g 6. P ó g 6 ›!!h: h ý P v h z g 5. Antworten Sie auf folgende Fragen! 1. Wo liegen alle Punkte P 0 g, die von einem Punkt M 0 g den gleichen Abstand r haben? 2. Wo liegen alle Punkte P 0 g, die von einer Geraden g d g den gleichen Abstand a haben? 3. Wo liegen alle Punkte, die von zwei Parallelen g und h den gleichen Abstand haben? 6. Die Seiten und Diagonalen eines Rhombus bilden kongruente Dreiecke. Abb. 15.7. Geben Sie alle Paare dieser kongruenten Dreiecke an! < ASD – CSD Das Dreieck ASD ist kongruent zum Dreieck CSD. 87 Geometrie 7. Die Seiten und die Diagonalen eines Parallelogramms bilden kongruente Dreiecke. Abb. 15.8. 1. Ergänzen Sie und lesen Sie dann! ABC – ... <ABC – CDA Das Dreieck ABC ist kongruent zum Dreieck CDA. 1. ABS – ... 2. ËBSA – ... 3. AD – ... 4. BCS – ... 7. ACD – ... 5. ËCDB – ... 8. ËCAB – ... 6. BS – ... 2. Geben Sie alle Paare entsprechender Seiten und Winkel der kongruenten Dreiecke ASD und CSB an! < AS und CS sind entsprechende Seiten der kongruenten Dreiecke ASD und CSB. 3. Begründen sie die folgenden Aussagen! l( AS ) = l(CS ) < Die Länge der Strecke AS ist gleich der Länge der Strecke CS , weil AS und CS entsprechende Seiten der kongruenten Dreiecke ABS und CDS sind. ËgABD = ËgCDB < Die Größe des Winkels ËABD ist gleich der Größe des Winkels ËCDB, weil ËABD und ËCDB entsprechende Winkel der kongruenten Dreiecke ABD und CDB sind. ËABD – ËCDB < Die Winkel ËABD und ËCDB sind kongruent, weil ËABD und ËCDB entsprechende Winkel der kongruenten Dreiecke ABD und CDB sind. ( ) ( ) 3. l( AD) = l(CB) 4. Ë DSC – ËBSA 5. AS ≅ CS 7. ËABC – ËCDA 6. BS ≅ DS 8. ËgDAC = ËgBCA 1. l BS = l DS 2. ËgASD = ËgCSB 8. Abb. 15.9. Das Dreieck ABC habe einen rechten Winkel bei C. 1. Lesen Sie! Begründen Sie die Aussagen! ABC - ADC; ADC - DBC; ABC - DBC 88 Definition von Relationen zwischen Objekten 2. Ergänzen Sie die Tabelle! Beachten Sie, dass AC die größere Kathete im Dreieck ABC ist! ähnliche Dreiecke ABC ADC DBC AC AD DC gleichliegende Seiten DC BC ËABC ËCAB gleichliegende Winkel ËDCA ËDBC ËCDB 3. Nennen Sie mit Hilfe der Tabelle Paare entsprechender Seiten und Winkel der ähnlichen Dreiecke! < AC und AD sind entsprechende Seiten der ähnlichen Dreiecke ABC und ADC. ËABC und ËDCA sind entsprechende Winkel der ähnlichen Dreiecke ABC und ADC. 4. Betrachten Sie die ähnlichen Dreiecke ABC, ADC, DBC und ergänzen Sie die folgenden Ausdrücke zu Proportionen! Lesen Sie die Proportionen! a:c=h: < a : c = h : b "a zu c wie h zu b" 1. h : = b : a 2. : b = b : q 3. a : p = b : 4. b : q = : h 5. c : b = a : 6. c : = a : p 9. Zwei Dreiecke A1B1C1 und A2B2C2 seien ähnlich. a1 = 2 cm, b1 = 3 cm und c1 = 4 cm sind die Seitenlängen des Dreiecks A1B1C1. Wie lang sind die Seiten des Dreiecks A2B2C2, wenn der Proportionalitätsfaktor k = a2 : a1 = 3 ist? 10. Zwei Parallelen g1 und g2 schneiden zwei Strahlen h und k, die den gemeinsamen Anfangspunkt S haben. Abb. 15.10. ( ) ( ) ( ) 1. Es ist l SC = 3 cm, l SA = 2 cm, l SB = 5 cm. Wie lang ist die Strecke CD ? ( ) ( ) Welche Bedeutung hat das Verhältnis l( AC ) : l( BD) für die ähnlichen Dreiecke SCA und SDB ? Es ist l( AC ) = 1,4 cm. Berechnen Sie die Länge der Strecke BD ! 2. Berechnen Sie den Wert des Verhältnisses l AC : l BD ! 3. 4. 89 Geometrie 11. Welche Bedeutung haben die Variablen in den folgenden Formeln ? Benutzen Sie das Tafelwerk! A= 1 gh 2 g < A ist der Flächeninhalt einer Dreiecksfläche. ( A ist der Flächeninhalt eines Dreiecks.) g ist die Länge einer Dreiecksseite. ( g ist eine Dreiecksseite.) hg ist die Länge der Höhe zur Dreiecksseite mit der Länge g. (hg ist die Höhe zur Seite g.) 1. u = a + b + c 2. A = ab 3. u = 2π r = π d 4. u = 2a + 2b 5. A = a2 6. 8. u = 4a 9. b = 1 ( a + c) h 2 10. e = a 2 7. A = A = πr 2 rαπ 180o 11. A = ghg 12. Vergleichen Sie den Flächeninhalt des Paralellogramms ABCD mit dem Flächeninhalt des Parallelogramms ABEF! Begründen Sie das Ergebnis des Vergleichs! Abb. 15.11. 90 16 Definitionen von Figuren als Relationen oder Objekte Verschiedene geometrische Figuren kann man sowohl als Relation als auch als Objekt definieren. 16.1 Schnittpunkt und Verbindungsgerade Abb. 16.1. Schnittpunkt zweier Geraden Die Geraden g und h schneiden einander in dem Punkt Sgh. Sgh ist der Schnittpunkt von g und h.Wir betrachten Sgh zunächst als Relation. R(S, g, h): Sgh ist der Schnittpunkt der verschiedenen Geraden g und h. B: Sgh liegt auf g und h. Definition: Sgh ist der Schnittpunkt der verschiedenen Geraden g und h genau dann, wenn Sgh auf g und h liegt. Nun betrachten wir Sgh als Objekt. A: der Schnittpunkt Sgh der verschiedenen Geraden g und h O(A): ein Punkt Sgh liegt auf g und h EC(A): Definition: Der Schnittpunkt Sgh der verschiedenen Geraden g und h ist der Punkt, der auf den Geraden g und h liegt. Abb. 16.2. Verbindungsgerade zweier Punkte Die Gerade gPQ verbindet die Punkte P und Q. gPQ ist die Verbindungsgerade der Punkte P und Q. Die Definition dieses Begriffes als Relation lautet: Definition: Die Gerade gPQ ist die Verbindungsgerade der verschiedenen Punkte P und Q genau dann, wenn gPQ durch P und q geht. Wenn man gPQ als Objekt betrachtet, so lautet die Definition: Definition: Die Verbindungsgerade gPQ der verschiedenen Punkte P und Q ist die Gerade, die durch die Punkte P und Q geht. In den folgenden Textabschnitten werden weitere geometrische Begriffe eingeführt. Ihre Definitionen werden nicht angegeben, können aber analog gebildet werden. 91 Geometrie 16.2 Strecken und Geraden am Kreis Die Strecke MP ist ein Radius r des Kreises k mit dem Mittelpunkt M. Abb. 16.3. Radius eines Kreises Zu jedem Punkt P 0 k gibt es genau eine Strecke MP . Alle diese Strecken sind Radien des Kreises k und haben ( ) die gleiche Länge r. Man schreibt: l MP = r. Man sagt: "Die Länge der Strecke MP ist r." ( ) Beachten Sie den Unterschied zwischen MP und r = l MP ! MP ist eine Strecke, also eine Punktmenge. l( MP) ist die Länge der Strecke MP und somit keine Punktmenge. ( ) r = l MP bezeichnet man als den Radius des Kreises k. Mittelpunkt M und Radius r bestimmen einen Kreis eindeutig. Man schreibt: k(M;r) Man sagt: "Kreis k mit dem Mittelpunkt M und dem Radius r." Abb. 16.4. Sehne, Durchmesser und Sekante eines Kreises Die Strecke AB ist eine Sehne des Kreises k. Die Sehne CD mit M 0 CD ist ein Durchmesser des Kreises k mit dem Mittelpunkt M. d = 2r ist der Durchmesser des Kreises k. Die Gerade s ist eine Sekante des Kreises k. 92 Definition von Figuren als Relationen oder Objekte Abb. 16.5 Tangente an einen Kreis t berührt k in P. Die Gerade t ist eine Tangente an den Kreis k. t ist die Tangente an k mit dem Berührungspunkt P. MP ist der Berührungsradius der Tangente t an den Kreis k. Der Berührungsradius einer Tangente an k steht senkrecht auf dieser Tangente. 16.3 Kreis und Winkel ËAPB ist ein Peripheriewinkel des Kreises k über dem Kreisbogen AB. ËAMB ist der Zentriwinkel des Kreises k über dem Kreisbogen AB. Abb. 16.6. Peripheriewinkel und Zentriwinkel eines Kreises 16.4 Dreieck und besondere Strecken, Geraden und Kreise Es sei ABC ein Dreieck in der Ebene g. Mb ist der Mittelpunkt der Dreiecksseite b. Die Strecke BM b heißt die Seitenhalbierende sb der Seite AC .1 1 Die Bezeichnung Seitenhalbierende, Höhe und Winkelhalbierende werden in manchen Büchern auch für die Geraden benutzt, auf denen die Strecken liegen. 93 Geometrie Abb. 16.7. Schnittpunkt der Seitenhalbierenden eines Dreiecks Die Seitenhalbierenden sa, sb und sc eines Dreiecks schneiden einander in dem Punkt S. In Zeichen: sa 1 sb 1 sc = {S} Die Strecke CH c heißt Höhe hc zur Seite AB . Für hc gilt: hc z AB Abb. 16.8. Schnittpunkt der Höhen eines Dreiecks Die Höhen ha, hb und hc eines Dreiecks schneiden einander in einem Punkt H. In Zeichen: ha 1 hb 1 hc = {H} Die Gerade mc heißt Mittelsenkrechte der Seite AB . Für mc gilt: mc z AB v mc ý Mc. Mc ist der Mittelpunkt der Dreiecksseite c. Die Mittelsenkrechten ma, mb und mc eines Dreiecks schneiden einander im Punkt M. In Zeichen: ma 1 mb 1 mc = {M}. Abb. 16.9. Umkreis eines Dreiecks 94 Definition von Figuren als Relationen oder Objekte M ist der Mittelpunkt des Kreises k, der durch alle Eckpunkte des Dreiecks ABC geht. Der Kreis k mit A, B, C 0 k heißt Umkreis des Dreiecks ABC. Abb. 16.10. Inkreis eines Dreiecks Die Strecke CW heißt Winkelhalbierende w( des Winkels (. Die Winkelhalbierenden w", w$ und w( eines Dreiecks schneiden einander in einem Punkt W. In Zeichen: w" 1 w$ 1 w( = {W}. W ist der Mittelpunkt des Kreises k, der alle Dreiecksseiten von innen berührt. k heißt der Inkreis des Dreiecks. Damit sind die Dreiecksseiten Tangentenabschnitte an den Inkreis. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. Unter welcher Bedingung heißt ein Punkt S Schnittpunkt zweier Geraden g und h ? Was versteht man unter dem Schnittpunkt Sgh ? Unter welcher Bedingung heißt eine Gerade g die Verbindungsgerade von zwei Punkten P und Q ? Was versteht man unter der Verbindungsgeraden gPQ ? 5. Unter welcher Bedingung ist AM ein Radius des Kreises k ? 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Welcher Unterschied besteht zwischen einem Radius MP eines Kreises k und dem Radius r von k ? Was bedeutet d in d = 2r ? Wie viel Punkte können ein Kreis und eine Gerade gemeinsam haben? Welche besonderen Strecken gibt es bei Dreiecken? Welche besonderen Geraden gibt es bei Dreiecken? Welcher Punkt ist der Mittelpunkt des Umkreises eines Dreiecks ABC ? Welcher Punkt ist der Mittelpunkt des Inkreises eines Dreiecks ABC ? Übungen und Aufgaben 1. Formulieren Sie die folgenden Definitionen in Worten! 1. S = Sgh : g … h v S 0 g, h 2. g = gPQ : P … Q v g ý P, Q 2. Formulieren Sie wahre Aussagen! die Diagonalen eines Parallelogramms / S < Die Diagonalen eines Parallelogramms schneiden einander in einem Punkt S. 1. alle Durchmesser eines Kreises / Mittelpunkt M des Kreises 2. die Winkelhalbierenden eines Dreiecks / Mittelpunkt W des Inkreises des Dreiecks 3. die Mittelsenkrechten eines Dreiecks / Mittelpunkt M des Umkreises des Dreiecks 4. die Seitenhalbierenden eines Dreiecks / S 5. die Höhen eines Dreiecks / H 95 Geometrie 3. Lesen Sie folgende Symbolreihen und geben Sie die Bezeichnung der Strecken oder der Geraden an! hc z AB v hc ý C < hc steht auf der Seite AB = c und geht durch den Eckpunkt C. hc heißt die Höhe zur Seite C. 1. ha z BC v ha ý A 2. sb ý B v sb ý Mb 3. ma z BC v ma ý Ma 4. w( ý C v w( halbiert ( 4. Geben Sie die Eigenschaften der folgenden Figuren an! die Höhe hc < Die Höhe hc ist orthogonal zur Seite c und geht durch den Eckpunkt C. 1. die Mittelsenkrechte mb 2. die Seitenhalbierende sc 3. die Höhe ha 4. die Winkelhalbierende w$ 5. der Umkreis von ABC 6. der Inkreis von ABC 5. Konstruieren Sie 1. den Umkreis eines Dreiecks ABC ! 2. den Inkreis eines Dreiecks ABC ! 3. den Mittelpunkt eines Kreises k ! Beschreiben Sie Ihr Vorgehen! 6. Formulieren Sie folgende Aussagen über Höhen, Mittelsenkrechte, Seitenhalbierende und Winkelhalbierende eines Dreiecks ABC in Worten ! 2. sa 1 sb 1 sc = {S} 1. ha 1 hb 1 hc = {H} 4. w" 1 w$ 1 w( = {W} 3. ma 1 mb 1 mc = {M} 7. Definieren Sie 1. den Inkreis des Dreiecks ABC ! 2. den Umkreis des Dreiecks ABC ! 8. Gegeben ist eine Relation R und die Bedingung B, mit der man R definieren kann. (a) Zeichnen Sie die Figuren, zwischen denen die Relation R besteht! (b) Formulieren Sie mit Hilfe von R und B die Definition der Relation R ! R: Der Punkt M ist Mittelpunkt einer Strecke AB . ( ) ( B: M 0 AB v l MA = l MB ) < (a) (b) Der Punkt M ist der Mittelpunkt der Strecke AB genau dann, wenn M zwischen A und B liegt und wenn die beiden Strecken MA und MB gleich lang sind. 1. R: Der Punkt M ist der Mittelpunkt eines Kreises k. B: M hat von allen Punkten des Kreises k den gleichen Abstand. 2. R: Die Gerade g ist die Mittelsenkrechte einer Strecke AB . B: g z AB v g ý M (M ist der Mittelpunkt von AB .) 96 Definition von Figuren als Relationen oder Objekte 3. R: Die Strecke AB ist eine Sehne eines Kreises k. B: A, B 0 k v A … B 4. R: Die Strecke AB ist ein Durchmesser eines Kreises k mit dem Mittelpunkt M. B: 5. R: B: 6. R: B: 9. A, B 0 k v M 0 AB Die Gerade s ist eine Sekante eines Kreises k. s 1 k = {A;B} Die Gerade t ist eine Tangente eines Kreises k. t 1 k = {P} Vervollständigen Sie die Definitionen von Relationen! Zeichnen Sie die Figuren, zwischen denen eine Relation besteht! t ist eine Tangente an den Kreis k genau dann, wenn ... < t ist eine Tangente an den Kreis k genau dann, wenn t und k genau einen gemeinsamen Punkt haben. 1. Die Strecke AB ist eine Sehne des Kreises k(M;r) genau dann, wenn ... 2. Der Winkel ËACB ist ein Peripheriewinkel des Kreises k(M;r) genau dann, wenn ... 3. Die Strecke AB ist ein Durchmesser des Kreises k(M;r) genau dann, wenn ... 4. Der Kreis k(M;r) ist ein Umkreis des Dreiecks ABC genau dann, wenn ... 5. Der Winkel ËAMB ist ein Zentriwinkel des Kreises k(M;r) genau dann, wenn ... 97 Geometrie 98 17 Mathematische Sätze An Beispielen der Geometrie wurde gezeigt, dass Definitionen in einer Theorie eine große Rolle spielen. Alle Begriffe einer Theorie mit Ausnahme der Grundbegriffe muss man definieren. Für den Aufbau einer Theorie sind außerdem Sätze (Gesetze) wichtig, d.h. wahre Aussagen über Objekte, Eigenschaften von Objekten und Relationen zwischen Objekten. Alle Sätze einer Theorie muss man beweisen. Eine Ausnahme bilden Aussagen über Grundbegriffe dieser Theorie. Solche Aussagen heißen Axiome, und man setzt voraus, dass diese Axiome wahr sind. Weil dieses Lehrbuch besonders auf den Erwerb der Fachsprache der Mathematik ausgerichtet ist, werden nicht alle Sätze bewiesen, auch wenn sie keine Axiome sind. 17.1 Kongruenzsätze für Dreiecke Die Kongruenzsätze geben an, unter welchen Bedingungen Dreiecke kongruent sind. Kongruenzsatz sws (Seite - Winkel - Seite): Dreiecke sind kongruent, wenn sie in den Längen zweier Seiten und in der Größe des eingeschlossenen Winkels übereinstimmen. Kongruenzsatz wsw: Dreiecke sind kongruent, wenn sie in der Länge einer Seite und in den Größen von zwei entsprechenden Winkeln übereinstimmen. Kongruenzsatz sss: Dreiecke sind kongruent, wenn sie in den Längen der drei Seiten übereinstimmen. Kongruenzsatz sSW: Dreiecke sind kongruent, wenn sie in den Längen zweier Seiten und in der Größe des Winkels übereinstimmen, der der längeren Seite gegenüberliegt. Ein Dreieck ist bereits durch die Angabe von drei "Stücken" (Seiten bzw. Winkeln), die die Kongruenzsätze nennen, eindeutig bestimmt. Das ist für geometrische Beweise und für Berechnungen wichtig. 17.2 Sätze über rechtwinklige Dreiecke Von besonderer Bedeutung sind Sätze über rechtwinklige Dreiecke. Satz des Pythagoras1: Für alle rechtwinkligen Dreiecke mit der Hypotenusenlänge c und den Kathetenlängen a und b gilt: c2 = a 2 + b2 Höhensatz: Für alle rechtwinkligen Dreiecke gilt: h2 = p ⋅ q h ist die Länge der Höhe auf der Hypotenuse, q und p sind die Längen der Hypotenusenabschnitte (vgl. Abb. 17.1.).2 1 2 Pythagoras von Samos, -570 - 480 vor Christus (v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker. Man erhält die Höhe hc, indem man die Senkrechte zu AB durch C zeichnet, oder indem man das Lot von C auf AB fällt. 99 Geometrie Abb. 17.1. Abb. 17.2. Kathetensatz: Für alle rechtwinkligen Dreiecke gilt: a2 = c ⋅ p b2 = c ⋅ q a und b sind die Längen der Katheten. c ist die Länge der Hypotenuse. p und q sind die Längen der Hypotenusenabschnitte. (vgl. Abb. 17.2.) 17.3 Sätze über Winkel Sätze über Winkel benutzt man oft beim Beweisen. Nebenwinkel: Wenn zwei Winkel Nebenwinkel sind, so beträgt die Summe ihrer Winkelgrößen 180°. Abb. 17.3. Scheitelwinkel: Wenn zwei Winkel Scheitelwinkel sind, so sind sie kongruent. Abb. 17.4. 100 Mathematische Sätze Stufenwinkel an Parallelen : Wenn zwei Winkel Stufenwinkel an Parallelen sind, so sind sie kongruent. Abb. 17.5. Wechselwinkel an Parallelen: Wenn zwei Winkel Wechselwinkel an Parallelen sind, so sind sie kongruent. Abb. 17.6. Zentriwinkel - Peripheriewinkel: Der Zentriwinkel ist doppelt so groß wie jeder Peripheriewinkel über demselben Kreisbogen. " = 2$ Abb. 17.7. Peripheriewinkel: Alle Peripheriewinkel über demselben Kreisbogen sind gleich groß. " = $ = ( = ... Abb. 17.8. 17.4 Beweis einer Äquivalenz Die Ausführungen zur Planimetrie sollen mit dem Beweis einer Äquivalenz abgeschlossen werden. Satz: Ein Viereck ist ein Parallelogramm genau dann, wenn seine Diagonalen einander halbieren. Man führt den Beweis einer Äquivalenz A : B, indem man die beiden Folgerungen A 6 B und B 6 A beweist. Beweis der ersten Folgerung: Wenn ein Viereck ein Parallelogramm ist, so halbieren die Diagonalen des Vierecks einander. Skizze: Abb. 17.9. 101 Geometrie Vorbetrachtungen: Die Diagonalen AC und BD haben für das Parallelogramm ABCD die gleiche Bedeutung. So zerlegt jede Diagonale das Parallelogramm in zwei kongruente Dreiecke. Deshalb muß die Halbierung nur einer Diagonalen gezeigt werden. Man sagt: Ohne Beschränkung der Allgemeinheit (o. B. d. A.) beweist man die Halbierung von AC , d.h., dass AM ≅ MC ist. Die Kongruenz von "Stücken" geometrischer Figuren beweist man oft über kongruente Dreiecke. Voraussetzung: Ein Viereck ist ein Parallelogramm. d.h. AB ≅ CD ; AB || CD ; AD ≅ BC ; AD || BC Behauptung: Die Diagonalen des Vierecks halbieren einander, d.h. AM ≅ MC Beweis: 1. Dreieck ABM – Dreieck DCM denn: AB ≅ DC (nach Voraussetzung) (Wechselwinkel an Parallelen) (Wechselwinkel an Parallelen) ËMBA – ËMDC ËMAB – ËMCD 2. AM und MC sind entsprechende Seiten in den kongruenten Dreiecken AMB und DCM. 3. Aus 1. und 2. folgt: AM ≅ MC . w.z.b.w. Beweis der zweiten Folgerung: Wenn die Diagonalen eines Vierecks einander halbieren, so ist das Viereck ein Parallelogramm. Abb. 17.10. Vorbetrachtungen: Wenn man zeigen will, dass ein Viereck ein Parallelogramm ist, zeigt man, dass es zwei Paare kongruenter Gegenseiten hat. O. B. d. A. zeigen wir, dass AB ≅ DC ist. Hinweis: Wenn ein Viereck zwei Paare kongruenter Gegenseiten hat, so sind die Gegenseiten auch parallel. Voraussetzung: AM ≅ MC ; DM ≅ MB Behauptung: AB ≅ DC Beweis: 1. Dreieck ABM – Dreieck MDC (sws) denn ËAMB – ËDMC (Scheitelwinkel) 2. AM ≅ MC (nach Voraussetzung) DM ≅ MB (nach Voraussetzung) DC und AB sind entsprechende Seiten in den kongruenten Dreiecken AMB und DCM. 3. Aus 1. und 2. folgt: AB ≅ DC . 102 w.z.b.w. Mathematische Sätze Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Was versteht man in der Mathematik unter einem Satz? Wie zeigt man, dass ein Satz (eine Aussage) wahr ist? Welche Aussagen beweist man nicht? Was versteht man unter einem Axiom? Unter welchen Bedingungen sind zwei Dreiecke kongruent? Welche Sätze für rechtwinklige Dreiecke kennen Sie? Welche Relation gilt für Nebenwinkel? Welche Relation gilt für Scheitelwinkel? Welcher Satz gilt für Stufenwinkel an Parallelen? Welcher Satz gilt für Wechselwinkel an Parallelen? Welche Relation gilt für die Winkelgrößen eines Zentriwinkels und der Peripheriewinkel über demselben Kreisbogen? 12. Wie groß ist der Peripheriewinkel über einem Halbkreis? 13. Wie führt man den Beweis einer Äquivalenz A : B ? Übungen und Aufgaben 1. Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind! Korrigieren Sie die falschen Aussagen! Alle Dreiecke haben mindestens zwei spitze Winkel. < Diese Aussage ist wahr. Es gibt gleichseitige Dreiecke, die einen rechten Winkel haben. < Diese Aussage ist falsch, weil es keine gleichseitigen Dreiecke gibt, die einen rechten Winkel haben. 1. Es gibt Figuren, die beliebig viele Symmetrieachsen haben. 2. Jedes gleichschenklige Dreieck hat genau einen spitzen Winkel. 3. Jedes Rechteck ist ein Trapez. 4. In jedem Dreieck liegt der längeren Seite von zwei Seiten der kleinere Winkel gegenüber. 5. Wenn ein Dreieck stumpfwinklig ist, so ist es nicht gleichseitig. 6. Die Diagonalen eines Parallelogramms sind gleich lang. 7. Die Innenwinkel eines regelmäßigen n-Ecks sind gleich groß. 8. Für jedes Dreieck ist der Schnittpunkt der Seitenhalbierenden der Mittelpunkt des Umkreises des Dreiecks. 9. Jedes gleichseitige Dreieck ist zentralsymmetrisch bezüglich des Schnittpunktes seiner Winkelhalbierenden. 2. Formulieren Sie folgende Axiome in Worten! Veranschaulichen Sie die Axiome 1., 4. und 5. durch eine Zeichnung! 1. A … B 6 ›!! g: g ý A,B 2. g 1 0 … i 6 ›g: g d g, 0 3. -›g: g ý P,Q,R 6 ›!! g: g ý P,Q,R 4. P 0 g 6 ›A,B 0 g: P 0 AB 5. A ó g 6 ›!!h: h ý A v h 2 g 6. P,Q 0 g, g v P … Q 6 g d g 3. Sprechen Sie über den Zusammenhang von Definitionen, Sätzen und Axiomen beim Aufbau einer mathematischen Theorie! 103 Geometrie 4. Formulieren Sie mit den Aussagen A und B Folgerungen der Form "Wenn A, so B" bzw. "Wenn B, so A"! Hinweis: 1. Folgerungen wurden im Text 10 behandelt. 2. Überlegen Sie sich, wie die Objekte bzw. Eigenschaften definiert sind! A: Ein Dreieck ist gleichschenklig. B: Ein Dreieck ist gleichseitig. < Wenn ein Dreieck gleichseitig ist, so ist das Dreieck gleichschenklig. 1. A: Ein Parallelogramm ist ein Quadrat. B: Die Diagonalen des Parallelogramms sind gleich lang. 2. A: Die Diagonalen eines Vierecks halbieren einander. B: Ein Viereck ist ein Rhombus. 3. A: Ein Viereck ist ein Rechteck. B: Die Gegenseiten eines Vierecks sind gleich lang. 4. A: Zwei Gegenwinkel eines Vierecks sind gleich groß. B: Ein Viereck ist ein Parallelogramm. 5. A: Ein Viereck ist ein Rhombus. B: Ein Viereck ist zentralsymmetrisch bezüglich des Schnittpunktes seiner Diagonalen. 6. A: Ein Parallelogramm ist ein Quadrat. B: Die Diagonalen eines Parallelogramms stehen senkrecht aufeinander. 7. A: Die Diagonalen eines Vierecks sind gleich lang. B: Ein Viereck ist ein gleichschenkliges Trapez. 8. A: Die Abstände eines Punktes P von zwei Punkten A und B sind gleich groß. B: Ein Punkt P ist der Mittelpunkt der Strecke AB . 9. A: Eine Figur ist ein regelmäßiges n-Eck. B: Eine Figur hat mindestens drei Symmetrieachsen. 10. A: Ein Dreieck ist axialsymmetrisch. B: Ein Dreieck ist gleichseitig. 5. In welchen Stücken stimmen die Dreiecke überein? Abb. 17.11. < Die Dreiecke stimmen in (der Länge) einer Seite und in (den Größen von) zwei entsprechenden Winkeln überein. Abb. 17.12. 104 Mathematische Sätze 6. Abb. 17.13. Begründen Sie, warum die Konstruktion eines Dreiecks ABC aus den gegebenen Stücken eindeutig ausführbar ist! a = 4 cm; b = 5 cm; ( = 30° < Es sind die Längen von zwei Seiten und die Größe des eingeschlossenen Winkels gegeben. Deshalb ist nach dem Kongruenzsatz sws die Konstruktion des Dreiecks eindeutig ausführbar. 1. a = 5 cm; b = 6 cm; c = 4 cm 2. a = 4 cm; b = 5 cm; $ = 50° 3. b = 5 cm; c = 6 cm; " = 40° 4. a = 6 cm; " = 42°; ( = 60° 5. b = 5 cm; c = 6 cm; ( = 60° 7. Warum ist die Konstruktion eines Dreiecks mit den gegebenen Seitenlängen und Winkelgrößen nicht bzw. nicht eindeutig ausführbar? 1. a = 4 cm; $ = 85°; ( = 98° 2. a = 2 cm; b = 3 cm; c = 6 cm 3. " = 40 °; $ = 50°; ( = 90° 4. b = 5 cm; c = 6 cm; $ = 55 ° 8. Für ein rechtwinkliges Dreieck ABC gilt: a2 + b2 = c2; a2 = c @ p; b2 = c @ q; h2 = p @ q 1. Lesen Sie die Formeln! 2. Was bedeuten a, b, c, p, q und h in diesen Formeln? 3. Formulieren Sie den Inhalt der Gleichungen in Worten! 9. Die Längen der Hypotenusenabschnitte eines rechtwinkligen Dreiecks ABC mit der Hypotenuse AB sind p = q = 3 cm. 1. Was für ein rechtwinkliges Dreieck ist ABC ? 2. Wie groß ist der Abstand des Punktes C von AB ? 3. Wie groß ist der Flächeninhalt des Quadrates über der Dreiecksseite AC ? 4. Wie groß ist der Flächeninhalt von ABC ? 10. Für ein Dreieck ABC gelten folgende Aussagen: ( ) ( ) (a) ∃ Q ∈ AB: l AQ = l AC (b) ËgACQ = 70° (c) ËgQCB = 30° 1. Skizzieren Sie das Dreieck ABC ! 2. Wie groß sind die Innenwinkel der Dreiecke AQC, QBC und ABC ? 3. Welche Eigenschaften haben die Dreiecke AQC, QBC und ABC ? 105 Geometrie 11. Beantworten Sie die Fragen! 1. Wie groß ist die Summe (der Größen) zweier Nebenwinkel? 2. Wie viel Nebenwinkel gibt es zu jedem Winkel? 3. Welche Relation besteht zwischen zwei Winkeln, die Nebenwinkel zu einem dritten Winkel sind? 4. Wie groß sind zwei Nebenwinkel, die kongruent sind? 5. Was wissen Sie über Stufenwinkel an geschnittenen Parallelen? 6. Unter welcher Bedingung sind zwei Wechselwinkel an zwei geschnittenen Geraden g und h kongruent? 12. Was wissen Sie über den Nebenwinkel mit der Größe $ zum Winkel mit der Größe " ? " = 45° < Weil " = 45° ein spitzer Winkel ist, ist sein Nebenwinkel $ = 135° ein stumpfer Winkel. 2. " = 180° 1. " = 100° 3. " = 90° 4. " = 20° 13. Beantworten Sie die Fragen! 1. Wie viel Peripheriewinkel gibt es über einem Kreisbogen AB ? 2. Wie viel Zentriwinkel gibt es über einem Kreisbogen AB ? 3. Was wissen Sie über Peripheriewinkel über demselben Kreisbogen? ( ) 14. Gegeben sind ein Kreis k(M;r) und einem Punkt P mit l MP > r . 1. Welche Lage hat der Punkt P bezüglich des Kreises k ? 2. Wie viel Geraden t mit t ý P gibt es, die Tangenten des Kreises k sind? 3. Eine Tangente t des Kreises k mit t ý P berührt k in B. Wie bestimmt man den Punkt B ? 15. Für zwei Geraden g und h und einen Kreis k(M;r) gelten folgende Aussagen: (a) g 1 k = {A;P} (b) h 1 k = {A;Q} (c) h z g 1. Welche geometrische Bedeutung haben diese Aussagen? 2. Skizzieren Sie g, h und k! 3. Formulieren Sie eine Aussage über PQ ! Begründen Sie diese Aussage! 16. Betrachten Sie die Zeichnung und beantworten Sie die Fragen! Begründen Sie die Antworten! Abb. 17.13. 1. Welche Aussage gilt für die Längen der Sehnen AP und PB ? 2. Welche Aussage gilt für die Dreiecke APC und BPC ? 106 Mathematische Sätze 17. Beweisen Sie folgende Äquivalenzen! ( a + b) ( c + d ) a c = ⇔ = b d b d 2. Zwei Sehnen in einem Kreis sind gleich lang genau dann, wenn ihre Abstände vom Mittelpunkt gleich groß sind. 3. Ein Parallelogramm ist ein Rechteck genau dann, wenn seine Diagonalen gleich lang sind. 1. 107 Geometrie 108 18 Begriffe aus der Stereometrie 18.1 Begriff des geometrischen Körpers Wenn eine Fläche oder mehrere zusammenhängende Flächenstücke eine räumliche Figur allseitig begrenzen, so nennt man die Figur einen (geometrischen) Körper. Die Flächenstücke, die den Körper begrenzen, nennt man Oberfläche des Körpers. Die Berechnung von Größen der Körper (z.B. Oberfläche, Volumen) erfolgt in der Stereometrie. Man verwendet im allgemeinen für einen Körper und seine Oberfläche die gleiche Bezeichnung. So bezeichnet man als Kugel mit dem Mittelpunkt M und dem Radius r die Menge aller Punkte P des Raumes, die von M die Abstände ( ) a mit a = l MP ≤ r haben, aber auch die Menge aller Punkte P des Raumes, die von M den gleichen Abstand l( MP) = r haben. 18.2 Polyeder (Vielflächner) 18.2.1 Prismen Wenn die Oberfläche eines Körpers nur aus ebenen Flächenstücken besteht, so heißt der Körper Polyeder. Spezielle Polyeder sind die Prismen. Abb. 18.1. Gerades und schiefes Prisma Definition: Ein gerades n-seitiges Prisma ist ein Polyeder mit zwei kongruenten n-Ecken als Grundfläche bzw. Deckfläche in parallelen Ebenen und mit n Seitenflächen und n Seitenkanten, die senkrecht auf der Grundfläche stehen (n $ 3). Die n Seitenflächen bilden den Mantel des Prismas. Die Seitenflächen eines geraden Prismas sind Rechtecke. Ein Prisma ist regelmäßig, wenn die Grundfläche des Prismas ein regelmäßiges n-Eck ist. Sonst ist das Prisma unregelmäßig. Ein Prisma ist schief, wenn die Seitenkanten nicht senkrecht auf der Grundfläche stehen. Zu den geraden Prismen gehören die Quader. Definition: Ein Quader ist ein gerades Prisma mit einem Rechteck als Grundfläche. Abb. 18.2. Quader 109 Geometrie Eine Teilmenge der Menge aller Quader ist die Menge der Würfel. Definition: Ein Quader heißt Würfel genau dann, wenn alle Kanten die gleiche Länge a haben. Bei einem Würfel haben Grund-, Deck- und jede der 4 Seitenflächen den Flächeninhalt a2, die 12 Flächendiagonalen die Länge a ⋅ 2 und die 4 Raumdiagonalen die Länge a ⋅ 3 . Für die Berechnung des Volumens V, der Oberfläche AO und der Mantelfläche AM eines Prismas gelten folgende Formeln: V = AGh; AO = 2AG + AM; AM = S1 + S2 + ... + Sn. AG ist der Flächeninhalt der Grundfläche G des Prismas. S1, S2, ... Sn sind die Flächeninhalte der Seitenflächen des Prismas. Die Höhe h des Prismas ist der Abstand von Grund- und Deckfläche. Die Formeln zur Berechnung von V, AO und AM gelten für gerade und für schiefe Prismen. 18.2.2 Pyramiden Eine andere Teilmenge der Polyeder sind die Pyramiden. Abb. 18.3. Gerade und schiefe Pyramide Definition: Eine n-seitige Pyramide ist ein Polyeder mit einem n-Eck als Grundfläche und n Dreiecken als Mantel (n $ 3). Die Seitenkanten einer Pyramide haben einen Punkt S gemeinsam. S ist die Spitze der Pyramide. Die Höhe h einer Pyramide ist gleich dem Abstand der Pyramidenspitze von der Grundfläche. Satz: Das Volumen V jeder Pyramide mit dem Grundflächeninhalt AG und der Höhe h beträgt V = 110 1 A ⋅h. 3 G Begriffe aus der Stereometrie 18.2.3 Pyramidenstümpfe Wenn eine Ebene g eine Pyramide parallel zu ihrer Grundfläche schneidet, so entsteht ein Pyramidenstumpf. Abb. 18.4. Pyramidenstumpf Definition: Ein Pyramidenstumpf ist ein Polyeder mit zwei ähnlichen, aber nicht kongruenten n-Ecksflächen in parallelen Ebenen und mit n Trapezflächen. Die Höhe h eines Pyramidenstumpfes ist gleich dem Abstand von Grund- und Deckfläche. 18.3 Krummflächige Figuren Wichtige krummflächige Figuren sind der Kreiszylinder, der Kreiskegel und die Kugel. Man unterscheidet gerade und schiefe Kreiszylinder bzw. Kreiskegel. Abb. 18.5. Gerader und schiefer Kreiszylinder Abb. 18.6. Gerader und schiefer Kreiskegel 111 Geometrie Die geraden Kreiszylinder, die geraden Kreiskegel und die Kugeln sind Rotationskörper bzw. Oberflächen von Rotationskörpern. Abb. 18.7. Rotationskörper Ein gerader Kreiszylinder entsteht bei der Rotation eines Rechtecks um eine Seite. Ein gerader Kreiskegel entsteht bei der Rotation eines rechtwinkligen Dreiecks um eine Kathete. Eine Kugel entsteht bei der Rotation eines Halbkreises um seinen Durchmesser. Wenn eine Ebene einen Kreiskegel parallel zu seiner Grundfläche schneidet, so entsteht ein Kegelstumpf. Fragen zum Text 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. Was versteht man unter der Oberfläche eines Körpers? Unter welcher Bedingung ist ein Körper ein Polyeder? Welche Bedingungen erfüllen die Grund- und Deckfläche eines Prismas? Unter welcher Bedingung ist ein Prisma gerade? Unter welcher Bedingung ist ein Prisma schief? Was versteht man unter einem Quader? Welche zwei Arten von Diagonalen in einem Prisma unterscheidet man? Mit Hilfe welcher Größen berechnet man bei einem Prisma das Volumen und die Oberfläche? Was versteht man unter einer (n-seitigen) Pyramide? Wieviel ebene Flächen begrenzen eine n-seitige Pyramide? Wie heißt der gemeinsame Punkt der Seitenkanten einer Pyramide? Mit welcher Formel berechnet man das Volumen einer Pyramide? Unter welcher Bedingung entsteht aus einer Pyramide ein Pyramidenstumpf? Welche Relationen bestehen zwischen Grund- und Deckfläche eines Pyramidenstumpfes? Bei welchen krummflächig begrenzten Körpern ist die Länge der Mantellinien gleich der Höhe des Körpers? Bei welchem Körper haben alle Mantellinien einen gemeinsamen Punkt S und die gleiche Länge s ? Wie heißt der Punkt S ? 17. Warum bezeichnet man einen geraden Kreiszylinder/Kreiskegel als Rotationskörper? 18. Unter welcher Bedingung ist ein Kreiskegel kein Rotationskörper? 19. Welcher Unterschied besteht bei einem Kreiskegelstumpf zwischen Grund- und Deckfläche? Übungen und Aufgaben 1. 112 Formulieren Sie wahre Aussagen! Kreis/Kreisfläche < Ein Kreis begrenzt eine Kreisfläche. 1. drei zusammenhängende Strecken/Dreiecksfläche 2. n zusammenhängende Strecken/n-Ecksfläche 3. zwei Punkte/ ... 4. sechs zusammenhängende Quadratflächen/ ... 5. sechs zusammenhängende Rechteckflächen/ ... Begriffe aus der Stereometrie 2. Charakterisieren Sie die Oberfläche des gegebenen Prismas! ein regelmäßiges, gerades, vierseitiges Prisma < Die Oberfläche eines regelmäßigen, geraden, vierseitigen Prismas besteht aus zwei parallelen kongruenten Quadratflächen und vier kongruenten Rechtecksflächen. 1. ein regelmäßiges, schiefes, vierseitiges Prisma 2. ein unregelmäßiges, gerades, vierseitiges Prisma 3. ein regelmäßiges, gerades, dreiseitiges Prisma 4. ein unregelmäßiges, schiefes, dreiseitiges Prisma 5. ein regelmäßiges, gerades, sechsseitiges Prisma 3. Definieren Sie folgende Prismen! 1. unregelmäßiges Prisma 2. schiefes Prisma 3. n-seitiges Prisma 4. Erläutern Sie die Sätze! Wenn es nötig ist, benutzen Sie ein Tafelwerk! V = a3 < Das Volumen eines Würfels mit der Kantenlänge a beträgt V = a3. 1. V = abc 4. AO = 6a2 2. e = a 3 5. f = a 2 3. V = AGh 6. AO = 2AG + AM 5. Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen wahr oder falsch sind! Korrigieren Sie die falschen Aussagen! 1. Alle schiefen Prismen haben Parallelogrammflächen als Seitenflächen. 2. Es gibt kein schiefes Prisma mit einer Rechteckfläche als Seitenfläche. 3. Bei jeder Pyramide besteht der Mantel aus Flächen gleichseitiger Dreiecke. 4. Bei jedem geraden Pyramidenstumpf besteht der Mantel aus Flächen gleichschenkliger Trapeze. 6. Beantworten Sie die folgenden Fragen! 1. Wo liegen alle Punkte einer Ebene g, die von einem Punkt M 0 g den gleichen Abstand r haben? 2. Wo liegen alle Punkte des Raumes, die von einem Punkt M den gleichen Abstand r haben? 3. Wo liegen alle Punkte des Raumes, die von einer Strecke PQ den gleichen Abstand d haben? 4. Wo liegen alle Kreise k(M;r) des Raumes mit dem gleichen Mittelpunkt M und dem gleichen Radius r ? 5. Wo liegen alle Kreise des Raumes, deren Mittelpunkte auf einer Strecke PQ liegen und deren gleich große Durchmesser senkrecht auf PQ stehen? 7. Unter welcher Bedingung entsteht der Rotationskörper bzw. seine Oberfläche? Kugel < Eine Kugel entsteht, wenn eine Halbkreisfläche um den Durchmesser rotiert. 1. gerader Kreiskegel 2. gerader Kreiszylinder 3. gerader Kreiskegelstumpf 8. Geben Sie an, für welche Körperarten die folgenden Volumenformeln gelten! 1. V = AGh 2. V = 1 A ⋅h 3 G 113 Geometrie 9. Erläutern Sie die Sätze! Wenn es nötig ist, benutzen Sie ein Tafelwerk! AM = π rs < Der Mantelflächeninhalt eines geraden Kreiskegels mit dem Radius r und der Mantellinienlänge s beträgt AM = π rs . 1. A M = 2π rs 2. AO = πd 2 = 4πr 2 3. V = π r 2 h 4. AO = πr ( r + s) 5. V = 114 1 2 πr h 3 6. V = 4 3 πr 3