Tularämie Artikel Nicht allein der Hase ist Schuld Grund zur Sorge besteht nicht, aber dennoch wollen wir über Risiken informieren, die in unserer natürlichen Umgebung laueren. Wie etwa bei der bevorstehenden Gartenarbeit, die im Herbst anfällt oder aber auch beim Sammeln bzw. dem ungereinigtem Verzehr von Waldfrüchten. Anlass ist nicht etwa ein vermehrtes Auftreten von Krankheitsfällen, sondern die Tatsache, dass die Erkrankung im Fall des Falls eher spät erkannt wird. So wie in einem Fall, der in der Ortschaft Hegensdorf vorgekommen ist. Im den letzten Jahren ist im Altkreis Büren und im angrenzenden Kreis Soest die Tularämie oder auch Hasenpest bzw. Nagerpest genannt, mehrfach bei Menschen nachgewiesen worden. Der Weg der Infektion war in einigen Fällen der direkte Kontakt mit Hasen. In diesen Fällen war recht schnell klar, um was für eine Krankheit es sich handelt, und konnte in bei der Mehrzahl der Fällen gut behandelt werden. Die Schwierigkeit beginnt aber dann, wenn dieser Kontakt nicht über den Kontakt mit infizierten Tieren stattgefunden hat, sondern der Weg der Infektion ein anderer war. So im Fall in Hegensdorf. Beim Pflegen von Wegerändern bzw. beim Ausmähen von Sitzbänken wurden Partikel des Erregers aufgewirbelt und von dem Betroffenen eingeatmet. Dieser Weg der Infektion ist einer der gefährlichsten Wege den es gibt. Wenige Tage nach der Mäharbeit traten grippeähnliche Symptome mit Fieber, starken Kopf-/Glieder-/Muskelschmerzen und nur wenig Husten auf. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch, so dass eine stationäre Krankenhausbehandlung notwendig wurde. Es gab keinen Anhaltspunkt warum Hubert Rüther unter den Beschwerden litt. Klar war, dass sein Körper mit einer Entzündung kämpfte. Sein Zustand blieb weiter schlecht. Klinische Symptomatik: Neben Allgemeinsymptomen (Fieber, Unwohlsein, Muskelschmerz) kann das klinische Bild bei Tularämie sehr vielfältig sein. In Abhängigkeit von der Eintrittspforte, der Virulenz der Erreger und der Infektionsdosis können folgende Formen auftreten: • • • • • • • Hautgeschwüre mit regionaler Lymphknotenschwellung (LKS) Starke Kopfschmerzen Schwellung ohrnaher Lymphknoten Rachenentzündung, Mandelentzündung, Schwellung der Halslymphknoten Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen Primäre Erkrankung von Lunge und Brustfell Primär fieberhafte Erkrankung mit Blutvergiftung (Sepsis) Die Inhalation des Erregers führt zu einer (z.B. Lungenentzündung) oder zu einem septischen, typhusähnlichen Krankheitsbild (Letalität(Tödlichkeit) unbehandelt 30−60%). Eine Infektion über den Verdauungstrakt kann zu Erbrechen, Durchfällen und Bauchschmerzen führen. Bei rechtzeitiger Therapie gibt es kaum Todesfälle. Quelle: Robert-Koch Institut Erst nach dem die behandelnde Hausärztin und Jägerin (Frau Dr. Schwarz) den Fall erneut aufrollte, konnte nach der Behandelung mit einem Antibiotikum eine Heilung erzielt werden. Im Vorfeld wurden zwei Kliniken; mit Stationärem Aufenthalt konsultiert und sogar eine OP der Lymphknoten im Brustbereich vorgenommen. Niemand wusste wo nach gesucht werden musste!! Da die Krankheit bei frühzeitigem Erkennen, gut zu behandeln ist, möchten wir als Hegering Büren gerne informieren: Die Übertragungswege sind sehr unterschiedlich und haben nicht unbedingt etwas mit dem Kontakt von Hasen zu tun. Die Infektionsquellen sind sehr verschieden. Ein einfacher Mückenstich oder der Biss einer Zecke kann ausreichen. Das Einatmen von kontaminierten Stäuben kann - wie im vorgenannten Fall - für eine Infektion genügen. Durch den Verzehr von Hasen dürfte eine Ansteckung eher unwahrscheinlich sein, da beim Durchbraten des Fleisches der Erreger abgetötet wird. Deshalb empfehlen wir bei der Zubereitung von Hasen Handschuhe und ggf. einen Mundschutz zutragen und das Fleisch entsprechend zu Kochen. Hygiene ist hier ein wichtiger Bestandteil der Vorbeugung. Infektionsweg: F. tularensis ist ein hochkontagiöser Erreger. Infektionsmöglichkeiten bestehen durch: Haut- oder Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial, Verzehr von nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch (Hasen), Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder anderen kontaminierten Lebensmitteln, Inhalation von infektiösem Staub (aus Erde, Stroh oder Heu), Kontakt mit kontaminierten blutsaugenden Parasiten (Zecken, Mücken, Fliegen). Laborinfektionen können beim Umgang mit den Erregern oder bei der Inhalation von erregerhaltigem Luftgemisch (Aerosol) auftreten. Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung ist nicht bekannt. Quelle: Robert-Koch Institut Trotz dieser Hinweise gibt es keinen Grund nun verängstigt in die Natur zu gehen. Im Falle einer solchen Symptomatik sollte der behandelnde Arzt ggf. auf die Möglichkeit einer solchen Infektion hingewiesen werden. Auf Grund des Auftretens der Tularämie mit grippeähnlichen Anhaltspunkten sollte einer Verwechselung in jedem Fall vorgebeugt werden. Jäger sollten bei direktem Kontakt mit erlegtem Wild unbedingt erhöhte Vorsichtsmaßnahmen (Einweghandschuhe und ggf. Mundschutz tragen) beachten. Fallwild sollte nach Absprache, dem Veterinäramt zugeleitet werden. Wer Hasen oder Kaninchen entdeckt, die tot, krank oder verhaltensauffällig sind, sollte diese aber dem örtlichen Jäger oder der zuständigen Behörde melden. Informationen erhalten sie auch beim Obmann für Öffentlichkeitsarbeit Frederic Blauschek vom Hegering Büren. www.Hegering-Büren.de