F̈ ̈ P LMU M̈ P. D. I. S Thermodynamik und Statistik, T IV, SS08 http://www.physik.lmu.de/lehre/vorlesungen/sose_08/tiv/ Arbeitsblatt 3 3.1 Dipole Betrachten Sie ein Gas aus N nicht-wechselwirkenden, stabartigen Molekülen, wobei jedes Molekül die Masse m, das Trägheitsmoment I und ein elektrisches Dipolmoment µ habe. Ein Molekül ist durch fünf verallgemeinerte Koordinaten beschrieben: die Position des Schwerpunktes r und zwei Winkelkoordinaten θ, φ. Die L-Funktion für ein solches Molekül in einem äußeren elektrischen Feld E k ez lautet L = m 2 I 2 ṙ + θ̇ + φ̇2 sin2 θ + µ |E| cos θ. 2 2 a) Bestimmen Sie die zugehörige H-Funktion ausgedrückt durch die verallgemeinerten Impulse p, pθ und pφ . b) Berechnen Sie die kanonische Zustandsfunktion ! Z Y N 3 1 H 3 Z(T, V, N) = . d ri dθi dφi d pi dpθ,i dpφ,i exp − kB T N!h5N i=1 c) Berechnen Sie den Druck und die innere Energie. Diskutieren Sie Ihr Resultat, vergleichen Sie das Ergebnis insbesondere mit den Werten für ein ideales Gas. d) Berechnen Sie die mittlere Polarisierung P= N X hµ cos θi i i=1 und diskutieren Sie den Grenzfall kleiner und großer elektrischer Felder. Zeichnen Sie P als Funktion der Temperatur. 3.2 P-Modell Das P-Modell ist eine Verallgemeinerung des eindimensionalen I-Modells mit periodischen Randbedingungen. Jedem Gitterpunkt i ∈ {1, . . . , N} mit Gitterabstand a = 1 wird eine 3wertige Variable si ∈ {1, 2, 3} zugeordnet. Der Konfigurationsraum Ω ist damit 3N -dimensional. Die Energie einer Konfiguration ω ∈ Ω ist H(ω) = −2J N X δ si ,si+1 − 2h i=1 N X δ si ,1 . i=1 Die kanonische Zustandssumme ist Z(β, J, h) = X e−βH(ω) . ω∈Ω a) Bestimmen Sie die Transfermatrix T , so dass Z = tr(T N ) gilt. b) Zeigen Sie dass für die freie Energiedichte im thermodynamischen Limes f = − β1 ln λ+ gilt, wobei λ+ den größten Eigenwert der Matrix T bezeichnet. Bestimmen Sie λ+ und damit die Zustandssumme. c) Verallgemeinern Sie diese Rechnung für das q-wertige P-Modell, also si ∈ {1, . . . , q}. 2