ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS IVEMEND 115 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Durchstechflasche enthält Fosaprepitant-Dimeglumin entsprechend 115 mg Fosaprepitant. Nach Rekonstitution und Verdünnung enthält 1 ml Lösung 1 mg Fosaprepitant (siehe Abschnitt 6.6). Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung. Weißes bis gebrochen weißes amorphes Pulver. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Zur Prävention akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei hoch emetogener, auf Cisplatin basierender Chemotherapie bei Erwachsenen. Zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei moderat emetogener Chemotherapie bei Erwachsenen. IVEMEND 115 mg wird als Teil einer Kombinationstherapie gegeben (siehe Abschnitt 4.2). 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung IVEMEND ist eine lyophilisierte Vorstufe (Prodrug) von Aprepitant zur intravenösen Anwendung, die Polysorbat 80 (PS80) enthält. Aprepitant ist in Form vonKapseln zum Einnehmen erhältlich. Dosierung IVEMEND (115 mg) kann anstelle von Aprepitant (125 mg) vor der Chemotherapie, nur an Tag 1 des Therapieschemas gegen Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie (CINV, chemotherapy induced nausea and vomiting), als 15-minütige Infusion gegeben werden (siehe Abschnitt 6.6). Das 3-Tages-CINV-Therapieschema schließt IVEMEND (115 mg) 30 Minuten vor der Chemotherapie oder Aprepitant (125 mg) (p. o.) einmal täglich eine Stunde vor der Chemotherapie an Tag 1 sowie Aprepitant (80 mg) (p. o.) an den Tagen 2 und 3 ein, zusätzlich zu einem Kortikosteroid und einem 5-HT3-Antagonisten. Folgendes Therapieschema wird empfohlen, basierend auf klinischen Studien mit Aprepitant, zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei emetogener Chemotherapie: Therapieschema bei hoch emetogener Chemotherapie: Tag 1 Tag 2 IVEMEND 115 mg intravenös nichts Aprepitant nichts 80 mg p. o. Dexamethason 12 mg p. o. 8 mg p. o. Ondansetron 32 mg intravenös nichts In klinischen Studien: 2 Tag 3 nichts 80 mg p. o. 8 mg p. o. nichts Tag 4 nichts nichts 8 mg p. o. nichts Aprepitant wurde oral 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 sowie morgens an den Tagen 2 und 3 gegeben. Dexamethason wurde 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 sowie morgens an den Tagen 2 bis 4 gegeben. Die Dosis von Dexamethason wurde unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen des Wirkstoffs gewählt. Ondansetron wurde 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 intravenös gegeben. Therapieschema bei moderat emetogener Chemotherapie: Tag 1 Tag 2 Tag 3 IVEMEND 115 mg intravenös nichts nichts Aprepitant nichts 80 mg p. o. 80 mg p. o. Dexamethason 12 mg p. o. nichts nichts Ondansetron 2 x 8 mg p. o. nichts nichts In klinischen Studien: Aprepitant wurde oral 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 sowie morgens an den Tagen 2 und 3 gegeben. Dexamethason wurde 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 gegeben. Die Dosis von Dexamethason wurde unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen des Wirkstoffs gewählt. Eine 8-mg-Kapsel Ondansetron wurde 30 bis 60 Minuten vor Beginn der Chemotherapie und eine 8-mg-Kapsel wurde 8 Stunden nach der ersten Dosis an Tag 1 gegeben. Die Datenlage zur Wirksamkeit einer Kombination mit anderen Kortikosteroiden und 5-HT3-Antagonisten ist begrenzt. Weitere Informationen zur Anwendung in Kombination mit Kortikosteroiden siehe Abschnitt 4.5. Bei der Kombination mit anderen Antiemetika sollte die jeweilige Zusammenfassung der Produkteigenschaften (Fachinformation) beachtet werden. Ältere Menschen (≥ 65 Jahre) Für ältere Menschen ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Geschlecht Es ist keine Dosisanpassung aufgrund des Geschlechts erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Nierenfunktionsstörung Für Patienten mit Nierenfunktionsstörung oder für Dialysepatienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Leberfunktionsstörung Für Patienten mit leichter Leberfunktionsstörungist keine Dosisanpassung erforderlich. Es stehen begrenzte Daten für Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung und keine Daten für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörungzur Verfügung (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Kinder und Jugendliche IVEMEND wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit. Anwendung IVEMEND muss intravenös gegeben werden und darf nicht intramuskulär oder subkutan gegeben werden. Die intravenöse Anwendung findet vorzugsweise durch eine laufende intravenöse Infusion über 15 Minuten statt (siehe Abschnitt 6.6). Geben Sie IVEMEND nicht als Bolusinjektion oder als unverdünnte Lösung. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Aprepitant, oder gegen Polysorbat 80 oder einen der anderen sonstigen Bestandteile. 3 Kombination mit Pimozid, Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid (siehe Abschnitt 4.5). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Es stehen begrenzte Daten für Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung und keine Daten für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung zur Verfügung. Bei Anwendung von IVEMEND bei diesen Patienten wird zur Vorsicht geraten (siehe Abschnitt 5.2). IVEMEND und orales Aprepitant dürfen nur mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig mit oral angewandten Wirkstoffen behandelt werden, die hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite haben, wie Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Everolimus, Alfentanil, Diergotamin, Fentanyl und Chinidin (siehe Abschnitt 4.5). Darüber hinaus muss eine gleichzeitige Anwendung mit Irinotecan mit besonderer Vorsicht angegangen werden, da diese Kombination zu erhöhter Toxizität führen kann. Die gleichzeitige Anwendung von Fosaprepitant mit Mutterkornalkaloid-Derivaten, die CYP3A4Substrate sind, kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Wirkstoffe führen. Daher ist wegen des möglichen Risikos der Mutterkornalkaloid-bezogenen Toxizität Vorsicht angeraten. Die gleichzeitige Anwendung von oralem Aprepitant mit Warfarin führt zu einer Verminderung der Prothrombinzeit, als “International Normalized Ratio“ (INR) angegeben. Patienten unter Dauertherapie mit Warfarin müssen während der Therapie mit oralem Aprepitant und innerhalb 2 Wochen nach jeder 3-Tages-Therapie mit Fosaprepitant gefolgt von oralem Aprepitant bei Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie hinsichtlich der INR engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5). Die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva kann während und 28 Tage nach der Anwendung von Aprepitant vermindert werden. Daher sollten während der Behandlung mit Fosaprepitant oder Aprepitant sowie noch 2 Monate im Anschluss an die letzte Aprepitant-Dosis alternative oder unterstützende Maßnahmen zur Verhütung ergriffen werden (siehe Abschnitt 4.5). Die gleichzeitige Anwendung von Fosaprepitant und Wirkstoffen, die die CYP3A4-Aktivität stark induzieren (z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital), sollte vermieden werden, da die Kombination zu einer Reduktion der Plasmakonzentrationen von Aprepitant führt (siehe Abschnitt 4.5). Die gleichzeitige Anwendung von Fosaprepitant und pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, wird nicht empfohlen. Eine gleichzeitige Anwendung von Fosaprepitant mit Wirkstoffen, die die CYP3A4-Aktivität inhibieren (z. B., Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Clarithromycin, Telithromycin, Nefazodon sowie Proteaseinhibitoren), muss mit Vorsicht durchgeführt werden, da durch die Kombination erhöhte Plasmakonzentrationen von Aprepitant zu erwarten sind(siehe Abschnitt 4.5). IVEMEND darf nicht als Bolusinjektion gegeben werden, sondern muss immer verdünnt und als langsame intravenöse Infusion gegeben werden (siehe Abschnitt 4.2). IVEMEND darf nicht intramuskulär oder subkutan gegeben werden. Eine leichte Thrombose an der Injektionsstelle wurde bei höheren Dosen beobachtet (siehe Abschnitt 4.9). Falls Anzeichen oder Symptome einer leichten Irritation auftauchen, muss die Injektion oder Infusion beendet und an einer anderen Vene fortgesetzt werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Fosaprepitant wird bei intravenöser Anwendung rasch zu Aprepitant umgewandelt. Wechselwirkungen nach Anwendung von Fosaprepitant treten vermutlich mit den Wirkstoffen auf, die auch mit oralem Aprepitant interagieren. Folgende Informationen stammen von Daten mit oralem Aprepitant und Studien mit Fosaprepitant und Midazolam oder Diltiazem. 4 Aprepitant (125 mg/80 mg) ist ein Substrat, ein moderater Inhibitor und ein Induktor von CYP3A4. Darüber hinaus induziert Aprepitant CYP2C9. Während der Therapie mit oralem Aprepitant wird CYP3A4 gehemmt. Nach Beendigung der Therapie verursacht orales Aprepitant vorübergehend eine leichte Induktion von CYP2C9 und von CYP3A4 sowie der Glukuronidierung. Fosaprepitant oder Aprepitant scheinen nicht mit dem P-Glykoproteintransporter zu interagieren, wie durch das Fehlen einer Wechselwirkung von oralem Aprepitant mit Digoxin gezeigt wurde. Wirkung von Aprepitant auf die Pharmakokinetik anderer Wirkstoffe CYP3A4-Hemmung Durch die moderate CYP3A4-Hemmung kann Aprepitant die Plasmakonzentrationen anderer, über CYP3A4 metabolisierter, gleichzeitig oral angewendeter Wirkstoffe erhöhen. Die Gesamtexposition oral angewendeter CYP3A4-Substrate kann während der 3-Tages-Therapie mit Fosaprepitant, gefolgt von oralem Aprepitant, bis zum 3fachen ansteigen; die Wirkung von Aprepitant auf die Plasmakonzentrationen intravenös angewendeter CYP3A4-Substrate ist erwartungsgemäß geringer. Fosaprepitant darf nicht gleichzeitig mit Pimozid, Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid angewendet werden. Die CYP3A4-Hemmung durch Aprepitant könnte zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Wirkstoffe führen und möglicherweise nachfolgende schwerwiegende oder lebensbedrohliche Reaktionen hervorrufen (siehe Abschnitt 4.3). Bei gleichzeitiger Anwendung von Fosaprepitant und oral verabreichtenWirkstoffen, die hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite haben, wie Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Everolimus, Alfentanil, Diergotamin, Fentanyl und Chinidin, ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4). Kortikosteroide: Dexamethason: Die üblichen oralen Dosen von Dexamethason sollten bei einer Kombination mit Fosaprepitant gefolgt von Aprepitant um ca. 50 % verringert werden. Die Dexamethasondosen in klinischen Studien zu Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie wurden unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen der Wirkstoffe ausgewählt (siehe Abschnitt 4.2). Orales Aprepitant als Teil eines Therapieschemas in einer Dosis von 125 mg in Kombination mit 20 mg Dexamethason oral an Tag 1 und orales Aprepitant in einer Dosis von 80 mg/Tag in Kombination mit 8 mg Dexamethason oral an den Tagen 2 bis 5 führte an den Tagen 1 und 5 zu einer Zunahme der AUC von Dexamethason, einem CYP3A4-Substrat, um das 2,2fache. Methylprednisolon: Die übliche intravenös angewendeter Dosis von Methylprednisolon sollte um ca. 25 % und die übliche orale Dosis von Methylprednisolon um ca. 50 % verringert werden bei einer Kombination mit dem Therapieschema Fosaprepitant gefolgt von Aprepitant. Orales Aprepitant als Teil eines Therapieschemas in einer Dosis von 125 mg an Tag 1 und 80 mg/Tag an Tag 2 und 3 führte zu einer Zunahme der AUC von Methylprednisolon, einem CYP3A4-Substrat, um das 1,3fache an Tag 1 und das 2,5fache an Tag 3, wenn Methylprednisolon gleichzeitig intravenös in einer Dosis von 125 mg an Tag 1 und oral in Dosen von 40 mg an Tag 2 und 3 gegeben wurde. Bei Dauertherapie mit Methylprednisolon kann zu späteren Zeitpunkten innerhalb der 2 Wochen nach Beginn der Einnahme von oralem Aprepitant auf Grund der induzierenden Wirkung von Aprepitant auf CYP3A4 die AUC von Methylprednisolon verringert werden. Dieser Effekt kann bei oral angewendetem Methylprednisolon ausgeprägter sein. Chemotherapeutika: In pharmakokinetischen Studien hatte orales Aprepitant, im Therapieschema mit 125 mg an Tag 1 und 80 mg/Tag an den Tagen 2 und 3 gegeben, keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von an Tag 1 intravenös angewandtem Docetaxel oder von an Tag 1 oder Tag 8 intravenös angewandtem Vinorelbin. Da die Wirkung von Aprepitant auf die Pharmakokinetik oral angewandter CYP3A4-Substrate größer ist als auf die intravenös angewandtem CYP3A4-Substrate, kann eine Interaktion mit oral gegebenen Chemotherapeutika, die überwiegend oder teilweise über CYP3A4 metabolisiert werden (z. B. Etoposid, Vinorelbin), nicht ausgeschlossen werden. Zur Vorsicht wird geraten und eine zusätzliche Überwachung von Patienten, die solche Wirkstoffe bekommen, kann angebracht sein (siehe Abschnitt 4.4). 5 Immunsuppressiva: Während des 3-Tages CINV Therapieschemas wird ein vorübergehend moderater Anstieg gefolgt von einem leichten Abfall der Exposition von Immunsuppressiva, die über CYP3A4 (z. B. Cyclosporin, Tacrolimus, Everolimus und Sirolimus) metabolisiert werden, erwartet. In Anbetracht der kurzen Dauer des3-Tages Therapieschemas und den zeitabhängig begrenzten Änderungen der Exposition wird eine Dosisreduktion der Immunsuppressiva während der 3 Tage gemeinsamen Verabreichens mit EMEND nicht empfohlen. Midazolam: Die möglichen Auswirkungen erhöhter Plasmakonzentrationen von Midazolam oder anderen über CYP3A4 metabolisierten Benzodiazepinen (Alprazolam, Triazolam) ist bei gleichzeitiger Anwendung des 3-Tagestherapieschemas von Fosaprepitant gefolgt von Aprepitant mit diesen Wirkstoffen zu berücksichtigen. Fosaprepitant, in einer Dosis von 100 mg über 15 Minuten mit einer Einzeldosis von 2 mg Midazolam gegeben, erhöhte die AUC von Midazoalm um das 1,6fache. Dieser Effekt wurde nicht als klinisch relevant erachtet. Orales Aprepitant vergrößerte die AUC von Midazolam um das 2,3fache an Tag 1 und das 3,3fache an Tag 5, wenn Midazolam als orale Einzel-Dosis von je 2 mg an Tag 1 und 5 im Rahmen eines Therapieschemas mit oralem Aprepitant in einer Dosis von 125 mg an Tag 1 und 80 mg/Tag an den Tagen 2 bis 5 gegeben wurde. In einer anderen Studie mit intravenöser Anwendung von Midazolam wurde orales Aprepitant in einer Dosis von 125 mg an Tag 1 und 80 mg/Tag an Tag 2 und 3 gegeben und 2 mg Midazolam wurden intravenös vor der 3-Tages-Therapie sowie an den Tagen 4, 8 und 15, gegeben. Orales Aprepitant vergrößerte die AUC von Midazolam um 25 % an Tag 4 und verringerte die AUC von Midazolam um 19 % an Tag 8 und um 4 % an Tag 15. Diese Wirkungen wurden nicht als klinisch relevant betrachtet. In einer dritten Studie mit intravenöser und oraler Anwendung von Midazolam wurde orales Aprepitant in einer Dosis von 125 mg an Tag 1 und 80 mg/Tag an den Tagen 2 und 3 angewandt, zusammen mit Ondansetron in einer Dosis von 32 mg an Tag 1 und mit Dexamethason in einer Dosis von 12 mg an Tag 1 und 8 mg an den Tagen 2-4. Diese Kombination (d. h. orales Aprepitant, Ondansetron und Dexamethason) verringerte die AUC von oralem Midazolam um 16 % an Tag 6, um 9 % an Tag 8, um 7 % an Tag 15 und um 17 % an Tag 22. Diese Wirkungen wurden nicht als klinisch relevant erachtet. Eine vierte Studie wurde mit intravenös angewandtem Midazolam und oralem Aprepitant abgeschlossen: Eine Stunde nach oraler Gabe einer 125-mg-Einzeldosis orales Aprepitant wurden 2 mg Midazolam intravenös gegeben. Die Plasma-AUC von Midazolam wurde 1,5 fach erhöht. Dieser Effekt wurde als nicht klinisch relevant erachtet. Diltiazem: Bei Patienten mit geringem oder mäßigem Bluthochdruck führte die 15-minütige Infusion von 100 mg Fosaprepitant in Kombination mit 120 mg Diltiazem dreimal täglich zu einer Zunahme der AUC von Diltiazem um das 1,4fache und einem leichten, aber klinisch bedeutsamen Blutdruckabfall, aber nicht zu einer klinisch bedeutsamen Änderung der Herzfrequenz oder des PR-Intervalls. Induktion Aprepitant kann als leichter Induktor von CYP2C9, CYP3A4 und der Glukuronidierung innerhalb von 2 Wochen nach Beginn des Dosierungsschemas die Plasmakonzentrationen der Substrate, die über diese Stoffwechselwege eliminiert werden, verringern. Dieser Effekt ist möglicherweise erst nach Ende der 3-Tages-Therapie mit Fosaprepitant gefolgt von Aprepitant bemerkbar. Bei CYP2C9- und CYP3A4-Substraten ist die Induktion vorübergehend. Sie erreicht ihren maximalen Effekt nach 3-5 Tagen nach Ende der 3-Tagestherapie mit oralem Aprepitant. Der Effekt bleibt hält einige Tage an, nimmt danach langsam ab und ist 2 Wochen nach Ende der Therapie mit oralem Aprepitant klinisch 6 unbedeutend. Eine leichte Induktion der Glukuronidierung wird nach 7-tägiger Einnahme von 80 mg Aprepitant oral ebenfalls beobachtet. Hinsichtlich der Wirkungen auf CYP2C8 und CYP2C19 sind keine Daten vorhanden. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Warfarin, Acenocoumarol, Tolbutamid, Phenytoin oder andere Wirkstoffe, die bekanntermaßen über CYP2C9 metabolisiert werden, in diesem Zeitraum angewendet werden. Warfarin: Bei Patienten unter Dauertherapie mit Warfarin muss während der Therapie mit Fosaprepitant oder Aprepitant und innerhalb 2 Wochen nach jeder 3-Tages-Therapie bei Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie die Prothrombinzeit (INR) engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Wenn gesunde Probanden, die unter Dauertherapie mit Warfarin stabil eingestellt waren, eine Einzeldosis orales Aprepitant von 125 mg an Tag 1 und von 80 mg/Tag an den Tagen 2 und 3 erhielten, wurde an Tag 3 keine Wirkung von oralem Aprepitant auf die AUC von R(+)- oder S(-)-Warfarin festgestellt, jedoch nahm die Minimalkonzentration von S(-)-Warfarin (einem CYP2C9Substrat) 5 Tage nach Beendigung der Anwendung von oralem Aprepitant um 34 % ab, begleitet von einer Verringerung der INR um 14 %. Tolbutamid: Orales Aprepitant, in einer Dosis von 125 mg an Tag 1 und 80 mg/Tag an den Tagen 2 und 3 gegeben, verkleinerte die AUC von Tolbutamid (einem CYP2C9-Substrat) um 23 % an Tag 4, um 28 % an Tag 8 und um 15 % an Tag 15, wenn vor der 3-Tages-Therapie mit oralem Aprepitant und an den Tagen 4, 8 und 15 eine Einzeldosis von 500 mg Tolbutamid oral gegeben wurde. Hormonale Kontrazeptiva: Die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva kann während und 28 Tage nach einer Therapie mit oralem Aprepitant vermindert sein. Alternative oder unterstützende Maßnahmen zur Verhütung sollten während der Behandlung mit Fosaprepitant oder oralem Aprepitant und während der 2 Monate nach der letzten Dosis von Aprepitant ergriffen werden. In einer klinischen Studie wurde an den Tagen 1 bis 21 je eine Einzeldosis eines aus Ethinylestradiol und Norethindron bestehenden oralen Kontrazeptivums zusammen mit oralem Aprepitant, in einem Therapieschema mit 125 mg an Tag 8 und 80 mg/Tag an den Tagen 9 und 10, sowie Ondansetron 32 mg intravenös an Tag 8 und Dexamethason oral 12 mg an Tag 8 und 8 mg/Tag an den Tagen 9, 10 und 11, gegeben. In dieser Studie sanken an den Tagen 9 bis 21 die EthinylestradiolMinimalkonzentrationen um 64 % und die Norethindron-Minimalkonzentrationen um 60 %. 5-HT3-Antagonisten: In klinischen Interaktionsstudien hatte Aprepitant keine klinisch relevanten Effekte auf die Pharmakokinetik von Ondansetron, Granisetron oder Hydrodolasetron (der aktive Metabolit von Dolasetron). Wirkungen anderer Wirkstoffe auf die Pharmakokinetik von Aprepitant Bei gleichzeitiger Anwendung von Fosaprepitant oder Aprepitant mit Wirkstoffen, die die CYP3A4-Aktivität inhibieren (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol Clarithromycin, Telithromycin, Nefazodon sowie Proteaseinhibitoren), sollte man Vorsicht walten lassen, da durch die Kombination erhöhte Plasmakonzentrationen von Aprepitant zu erwarten sind (siehe Abschnitt 4.4). Eine gleichzeitige Anwendung von Fosaprepitant oder Aprepitant mit Arzneimitteln, die die CYP3A4Aktivität stark induzieren (z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital), sollte vermieden werden, da die Kombination zu erniedrigten Plasmakonzentrationen von Aprepitant führt und damit möglicherweise zu einer verminderten Wirksamkeit von Aprepitant. Eine gleichzeitige Anwendung von Fosaprepitant mit pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, wird nicht empfohlen. Ketoconazol: Die Anwendung einer 125-mg-Einzeldosis von oralem Aprepitant an Tag 5 eines 10-tägigen Therapieschemas mit Ketoconazol, einem starken CYP3A4-Inhibitor, in einer Dosis von 400 mg/Tag, vergrößerte die AUC von Aprepitant um das ca. 5fache und verlängerte die mittlere terminale Halbwertszeit von Aprepitant um das ca. 3fache. 7 Diltiazem: Die 15-minütige Infusion von 100 mg Fosaprepitant in Kombination mit 120 mg Diltiazem dreimal täglich führte zu einer Zunahme der AUC von Aprepitant um das 1,5 fache. Dieser Effekt wurde als nicht klinisch relevant erachtet. Rifampicin: Die Anwendung einer 375-mg-Einzeldosis von oralem Aprepitant an Tag 9 eines 14-tägigen Therapieschemas mit Rifampicin, einem starken CYP3A4-Induktor, in einer Dosis von 600 mg/Tag, verkleinerte die AUC von Aprepitant um 91 % und verkürzte die mittlere terminale Halbwertszeit um 68 %. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Für Fosaprepitant und Aprepitant liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangerschaften vor. Das reproduktionstoxische Potenzial von Fosaprepitant und Aprepitant wurde nicht vollständig bestimmt, da in Tierstudien keine höheren Expositionsspiegel erreicht wurden als beim Menschen unter therapeutischer Exposition. Diese Studien zeigten keine direkt oder indirekt schädlichen Wirkungen im Hinblick auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3). Potenzielle Auswirkungen der Veränderungen der Neurokininregulation auf die Reproduktion sind unbekannt. IVEMEND sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, außer es ist unbedingt erforderlich. Aprepitant geht sowohl nach intravenöser Anwendung von Fosaprepitant als auch nach oraler Anwendung von Aprepitant in die Milch säugender Ratten über. Es ist nicht bekannt, ob Aprepitant beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Deshalb wird während der Behandlung mit IVEMEND und oralem Aprepitant Stillen nicht empfohlen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von IVEMEND auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch sollte beim Führen eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen in Betracht gezogen werden, dass nach der Anwendung von IVEMEND über Schwindel und Müdigkeit berichtet wurde (siehe Abschnitt 4.8). 4.8 Nebenwirkungen Da Fosaprepitant zu Aprepitant umgewandelt wird, werden die Nebenwirkungen, die unter Aprepitant beobachtet wurden, auch unter Fosaprepitant erwartet. Die Verträglichkeit von Aprepitant wurde an ca. 4.900 Personen untersucht. Unterschiedliche Formulierungen von Fosaprepitant wurden insgesamt an 729 Personen gegeben, darunter waren 347 gesunde Probanden und 149 Patienten mit CINV. Nebenwirkungen, die von den Prüfärzten als arzneimittelbedingt erachtet wurden, wurden bei ca. 17 % der Patienten unter Aprepitant-Therapieschema im Vergleich zu 13 % der Patienten unter Standardtherapie berichtet, wobei die Patienten eine hoch emetogene Chemotherapie erhielten. Aprepitant wurde aufgrund von Nebenwirkungen von 0,6 % der Patienten unter AprepitantTherapieschema abgesetzt im Vergleich zu 0,4 % der Patienten unter Standardtherapie. In einer klinischen Studie bei moderat emetogener Chemotherapie wurden klinische Nebenwirkungen bei ca. 21 % der Patienten unter Aprepitant-Therapieschema im Vergleich zu ca. 20 % der Patienten unter Standardtherapie berichtet. Aprepitant wurde aufgrund von Nebenwirkungen von 1,1 % der Patienten unter Aprepitant-Therapieschema abgesetzt im Vergleich zu 0,5 % der Patienten unter Standardtherapie. Bei hoch emetogener Chemotherapie waren die häufigsten Nebenwirkungen, die bei Patienten unter Aprepitant-Therapie mit einer höheren Inzidenz als unter Standardtherapie berichtet wurden: Schluckauf (4,6 % vs. 2,9 %), Müdigkeit/Abgeschlagenheit (2,9 % vs. 1,6 %), erhöhte Werte von Alaninaminotransferase (ALT) (2,8 % vs. 1,5 %), Konstipation (2,2 % vs. 2,0 %), Kopfschmerzen (2,2 8 % v. 1,8 %) und Appetitlosigkeit (2,0 % vs. 0,5 %). Bei moderat emetogener Chemotherapie war die häufigste Nebenwirkung, die bei Patienten unter Aprepitant-Therapie mit einer höheren Inzidenz als unter Standardtherapie berichtet wurde, Müdigkeit (2,5 % vs. 1,6 %). Folgende Nebenwirkungen wurden bei Patienten unter dem Aprepitant-Therapieschema häufiger als unter Standardtherapie beobachtet: Häufigkeiten werden definiert als: Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, < 1/10), Gelegentlich (≥1/1000, < 1/100), Selten (≥1/10000, < 1/1000) und Sehr selten (< 1/10000), Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Systemorganklasse Untersuchungen Nebenwirkung erhöhte Werte von ALT und AST erhöhte Werte der alkalischen Phosphatase, Hyperglykämie, mikroskopische Hämaturie, Hyponatriämie, Gewichtsabnahme Herzerkrankungen Bradykardie Erkrankungen des Blut- und des febrile Neutropenie, Anämie Lymphsystems Erkrankungen des Kopfschmerzen, Schwindel Nervensystems verändertes Träumen, kognitive Störung Augenerkrankungen Konjunktivitis Erkrankungen des Ohrs und des Tinnitus Labyrinths Erkrankungen der Atemwege, Schluckauf des Brustraums und des Mediastinums Pharyngitis, Niesen, Husten, postnasale Schleimbildung, Halsreizung Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Erkrankungen der Nieren und der Harnwege Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Infektionen und parasitäre Erkrankungen Gefäßerkrankungen Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Konstipation, Diarrhö, Dyspepsie, Aufstoßen Häufigkeit häufig gelegentlich gelegentlich gelegentlich häufig gelegentlich gelegentlich gelegentlich häufig gelegentlich häufig perforierendes Duodenalulkus, Übelkeit*, Erbrechen*, saures Aufstoßen, Dysgeusie, Oberbauchbeschwerden, Obstipation, ösophageale Refluxkrankheit, Bauchschmerzen, trockener Mund, Enterokolitis, Flatulenz, Stomatitis Polyurie, Dysurie, Pollakisurie gelegentlich Ausschlag, Akne, Photosensibilität; Hyperhidrose, ölige Haut, Pruritus, Hautläsion Muskelkrampf, Myalgie gelegentlich Appetitlosigkeit gelegentlich gelegentlich häufig Gewichtszunahme; Polydipsie gelegentlich Candidiasis, Staphylokokkeninfektion gelegentlich Hitzewallungen/Flush Müdigkeit/Abgeschlagenheit gelegentlich häufig Ödeme, Beschwerden im Brustkorb, Lethargie, Durst gelegentlich 9 Systemorganklasse Psychiatrische Erkrankungen Nebenwirkung Desorientiertheit, Euphorie; Angstgefühl Häufigkeit gelegentlich * Übelkeit und Erbrechen waren Wirksamkeitsparameter in den ersten 5 Tagen nach Chemotherapie und wurden erst danach als unerwünschte Reaktionen berichtet. Die Nebenwirkungsprofile entsprachen in der jeweiligen Mehrfachzyklen-Studienverlängerung bei bis zu 5 weiteren Chemotherapiezyklen im Allgemeinen denen im 1. Zyklus beobachteten. Weitere Nebenwirkungen wurden bei Patienten unter Behandlung mit Aprepitant (40 mg) bei Übelkeit und Erbrechen nach Operationen mit größerer Häufigkeit als unter Ondansetron beobachtet: Schmerzen im Oberbauch, veränderte Darmgeräusche, Dysarthrie, Dyspnoe, Hypästhesie, Schlaflosigkeit, Miosis, Übelkeit, sensorische Störungen, Magenbeschwerden, reduzierte Sehschärfe, Giemen. Darüber hinaus wurden zwei schwerwiegende unerwünschte Ereignisse in klinischen Studien zu Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV) bei Patienten unter einer höheren Aprepitant Dosis berichtet: ein Fall von Konstipation, ein Fall von Subileus. Ein Fall von Stevens-Johnson-Syndrom wurde als schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis bei einem Patienten, der Aprepitant mit einer Chemotherapie erhielt, berichtet. Darüber hinaus waren eine Verhärtung an der Infusionsstelle und Schmerzen an der Infusionsstelle häufige Nebenwirkungen in einer Bioäquivalenzstudie, bei der 66 Probanden 115 mg Fosaprepitant intravenös erhielten. Ein Fall von Angioödem und Urtikaria wurde als schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis bei einem Patienten, der Aprepitant in einer non-CINV/non-PONV-Studie erhielt, berichtet. Erfahrungen nach Markteinführung Nach Markteinführung wurden folgende Nebenwirkungen berichtet (Häufigkeit nicht bekannt): Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Pruritus, Ausschlag, Urtikaria Erkrankungen des Immunsystems: Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktischer Reaktionen. 4.9 Überdosierung Es liegen keine spezifischen Informationen zur Therapie einer Überdosis vor. Benommenheit und Kopfschmerzen wurden bei einem Patienten, der 1.440 mg Aprepitant eingenommen hatte, berichtet. Einzeldosen von bis zu 200 mg Fosaprepitant wurden von gesunden Probanden allgemein gut vertragen. Bei drei von 33 Patienten, die 200 mg Fosaprepitant erhielten, kam es zu einer leichten Thrombose an der Injektionsstelle. Im Fall einer Überdosierung muss Fosaprepitant abgesetzt und müssen die üblichen unterstützenden Maßnahmen sowie die Überwachung des Patienten eingeleitet werden. Aufgrund der antiemetischen Wirkung von Aprepitant ist eine Arzneimittel-induzierte Emesis möglicherweise nicht wirksam. Aprepitant kann nicht durch Hämodialyse eliminiert werden. 10 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiemetika und Mittel gegen Übelkeit, ATC-Code: A04A D12 Fosaprepitant ist eine Vorstufe (Prodrug) von Aprepitant und wird nach intravenöser Anwendung rasch zu Aprepitant umgewandelt. Der Effekt von Fosaprepitant zu der antiemetischen Gesamtwirkung wurde nicht vollständig ermittelt, aber ein transienter Beitrag in der Initialphase kann nicht ausgeschlossen werden. Aprepitant ist ein selektiver hochaffiner Human-Substanz-P-Neurokinin-1-(NK1)-Rezeptor-Antagonist. Die pharmakologische Wirkung von Fosaprepitant wird auf Aprepitant zurückgeführt. In 2 randomisierten, doppelblinden Studien mit insgesamt 1.094 Patienten unter Chemotherapie einschließlich Cisplatin ≥ 70 mg/m2 wurde Aprepitant in Kombination mit einem Ondansetron/Dexamethason-Therapieschema (siehe Abschnitt 4.2) mit der Standardtherapie (Plazebo plus Ondansetron 32 mg intravenös an Tag 1 plus Dexamethason 20 mg oral an Tag 1 und 8 mg oral 2-mal/Tag an Tag 2 bis 4) verglichen. Die Wirksamkeit wurde auf Basis folgender zusammengesetzter Parameter beurteilt: vollständiges Ansprechen (per Definition keine emetische Episode und keine Notwendigkeit zusätzlicher antiemetischer Therapie) hauptsächlich während des 1. Zyklus. Die Ergebnisse wurden für jede Studie einzeln und für beide Studien kombiniert ausgewertet. Eine Zusammenfassung der relevanten Ergebnisse der kombinierten Analyse ist in Tabelle 1 dargestellt: Tabelle 1 Prozent der Patienten unter hoch emetogener Chemotherapie, die auf die Therapie ansprachen nach Behandlungs-Gruppe und -Phase – 1. Zyklus ZUSAMMENGESETZTE MESSPARAMETER AprepitantTherapieschema (n=521) † % StandardTherapie (n=524) † % Differenzen* % (95 % CI) Vollständiges Ansprechen (keine Emesis und keine zusätzliche antiemetische Therapie) Insgesamt (0-120 Std.) 67,7 47,8 19,9 (14,0; 25,8) 0-24 Std. 86,0 73,2 12,7 (7,9; 17,6) 25 – 120 Std. 71,5 51,2 20,3 (14,5; 26,1) EINZELNE MESSPARAMETER Keine Emesis (keine Emesis, ungeachtet der Anwendung zusätzlicher antiemetischer Therapie) Insgesamt (0-120 Std.) 71,9 49,7 22,2 (16,4; 28,0) 0-24 Std. 86,8 74,0 12,7 (8,0; 17,5) 25 – 120 Std. 76,2 53,5 22,6 (17,0; 28,2) Keine signifikante Übelkeit (höchster VAS-Wert < 25 mm auf einer Skala von 0-100 mm) Insgesamt (0-120 Std.) 72,1 64,9 7,2 (1,6; 12,8) 25 – 120 Std. 74,0 66,9 7,1 (1,5; 12,6) 11 * Die Konfidenzintervalle wurden ohne Adjustierung bezüglich Geschlecht und begleitender Chemotherapie ermittelt; diese wurden in die Primäranalysen von “odds ratios” und logistischen Regressionsmodellen mit einbezogen. † Für einen Patient im Aprepitant-Therapieschema lagen nur Daten für die Akutphase vor, er wurde von den Gesamt-Analysen und Verzögerte-Phase-Analysen ausgeschlossen; für einen Patient im Standard-Therapieschema lagen nur Daten für die verzögerte Phase vor, er wurde von den Gesamt-Analysen und den Akutphase-Analysen ausgeschlossen. Die geschätzte Dauer bis zur jeweils ersten Emesis in der kombinierten Analyse ist in der Kaplan-Meier-Graphik in Abb. 1 dargestellt. Abbildung 1 Prozent der Patienten unter hoch emetogener Chemotherapie ohne Emesis – Zyklus 1 100% Aprepitanttherapieschema (N=520) Standardtherapie (N=523) Prozent der Patienten 90% 80% 70% 60% 50% 40% 0 0 12 24 36 48 60 72 84 96 108 120 Zeit (Stunden) Statistisch signifikante Unterschiede in der Wirksamkeit wurden auch individuell in jeder der beiden Studien beobachtet. Im Rahmen dieser beiden Studien nahmen 851 Patienten an einer MehrfachzyklenStudienverlängerung mit bis zu 5 zusätzlichen Chemotherapiezyklen teil. Die Wirksamkeit des Aprepitant-Therapieschemas blieb über alle Zyklen hinweg gleichmäßig erhalten. In einer randomisierten, doppelblinden Studie mit insgesamt 866 Patienten (864 Frauen, 2 Männer), die eine Chemotherapie mit 750-1.500 mg/m2 Cyclophosphamid oder mit 500-1.500 mg/m2 Cyclophosphamid und Doxorubicin (≤ 60 mg/m2) oder mit Epirubicin (≤ 100 mg/m2) erhielten, wurde ein Therapieschema mit Aprepitant in Kombination mit Ondansetron/Dexamethason (siehe Abschnitt 4.2) mit einer Standardtherapie (Plazebo plus 8 mg Ondansetron oral [2-mal an Tag 1 und alle 12 Stunden an Tag 2 und 3] plus 20 mg Dexamethason oral an Tag 1) verglichen. Die Wirksamkeit wurde auf Basis folgender zusammengesetzter Parameter beurteilt: vollständiges Ansprechen (per Definition keine emetische Episode und keine Notwendigkeit zusätzlicher antiemetischer Therapie) hauptsächlich während des 1. Zyklus. Eine Zusammenfassung der relevanten Ergebnisse der Studie ist in Tabelle 2 dargestellt: 12 Tabelle 2 Prozent der Patienten, die auf die Therapie ansprachen (nach Behandlungs-Gruppe und -Phase) – 1. Zyklus moderat emetogene Chemotherapie ZUSAMMENGESETZTE MESSPARAMETER AprepitantTherapieschema (n= 433) † % Standardtherapie (n= 424) % Differenzen* % (95 % CI) Vollständiges Ansprechen (keine Emesis und keine zusätzliche antiemetische Therapie) Insgesamt (0-120 Std.) 50,8 42,5 8,3 (1,6; 15,0) 0-24 Std. 75,7 69,0 6,7 (0,7; 12,7) 25 – 120 Std. 55,4 49,1 6,3 (-0,4; 13,0) EINZELNE MESSPARAMETER Keine Emesis (keine Emesis, ungeachtet der Anwendung zusätzlicher antiemetischer Therapie) Insgesamt (0-120 Std.) 75,7 58,7 17,0 (10,8; 23,2) 0-24 Std. 87,5 77,3 10,2 (5,1; 15,3) 25 – 120 Std. 80,8 69,1 11,7 (5,9; 17,5) Keine signifikante Übelkeit (höchster VAS-Wert < 25 mm auf einer Skala von 0-100 mm) 55,7 Insgesamt (0-120 Std.) 5,3 60,9 (-1,3; 11,9) 78,3 0-24 Std. 1,3 79,5 (-4,2; 6,8) 65,3 61,5 25 – 120 Std. 3,9 (-2,6; 10,3) * Die Konfidenzintervalle wurden ohne Adjustierung bezüglich Alter (< 55 Jahre, ≥ 55 Jahre) und Studiengruppe ermittelt; diese wurden in die Primäranalysen von “odds ratios” und logistischen Regressionsmodellen mit einbezogen. † Für einen Patienten im Aprepitant-Therapieschema lagen nur Daten für die Akutphase vor, er wurde von den Gesamt-Analysen und Verzögerte-Phase-Analysen ausgeschlossen. Die geschätzte Dauer bis zur jeweils ersten Emesis in der Studie ist in der Kaplan-Meier Graphik in Abb. 2 dargestellt. 13 Abbildung 2 Prozent der Patienten unter moderat emetogener Chemotherapie ohne Emesis Zyklus 1 Im Rahmen dieser Studie nahmen 744 Patienten an einer Mehrfachzyklen-Studienverlängerung mit bis zu 3 zusätzlichen Chemotherapiezyklen teil. Die Wirksamkeit des Aprepitant-Therapieschemas blieb über alle Zyklen hinweg gleichmäßig erhalten. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Fosaprepitant, eine Vorstufe (Prodrug) von Aprepitant, wird nach intravenöser Anwendung rasch zu Aprepitant umgewandelt. Die Plasmakonzentrationen von Fosaprepitant sind innerhalb 30 Minuten nach Beendigung der Infusion unterhalb messbarer Werte. Aprepitant nach Anwendung von Fosaprepitant Die AUC von Aprepitant nach Anwendung von 115 mg Fosaprepitant entsprach der AUC nach Anwendung von 125 mg oralem Aprepitant, während die Cmax um das 2,5fache erhöht war. Nach Anwendung einer intravenösen Einzeldosis Fosaprepitant als 15 minütige Infusion bei gesunden Probanden war die mittlere AUC0-24 Std. von Aprepitant 19,8 µg•h/ml und die mittlere maximale Aprepitant-Konzentration 3,26 µg/ml. Die mittlere Aprepitant Plasmakonzentration 4 Stunden nach Anwendung (einschl. der 24-Stunden-Postdosiskonzentration) war zwischen einer 125-mg-Dosis orales Aprepitant und einer 115 mg intravenösen Fosaprepitant-Dosis vergleichbar. Verteilung Aprepitant ist stark an Proteine gebunden, im Durchschnitt zu 97 %. Das geometrische Mittel des scheinbaren Verteilungsvolumens im Steady-State (Vdss) beträgt beim Menschen ca. 66 l. Metabolismus Fosaprepitant wurde bei In-vitro-Inkubation mit Leberzellkulturen vom Menschen rasch zu Aprepitant umgewandelt. Darüber hinaus wurde Fosaprepitant rasch und vollständig zu Aprepitant in S9-Präparationen von zahlreichen anderen menschlichen Gewebearten wie Niere, Lunge und Darm umgewandelt. Dies spricht dafür, dass die Umwandlung von Fosaprepitant zu Aprepitant in zahlreichen Geweben stattfindet. Beim Menschen wurde intravenös gegebenes Fosaprepitant innerhalb 30 Minuten nach Ende der Infusion rasch zu Aprepitant konvertiert. Aprepitant wird weitgehend metabolisiert. Bei gesunden jungen Erwachsenen trägt Aprepitant zu ca. 19 % der Radioaktivität bei, die 72 Stunden nach einer intravenösen Einzeldosis von 100 mg 14 [14C]-markiertem Fosaprepitant, einem Prodrug von Aprepitant, im Plasma auftritt, was für ein beträchtliches Vorhandensein von Metaboliten im Plasma spricht. Im menschlichen Plasma wurden12 Aprepitant-Metaboliten identifiziert. Die Metabolisierung von Aprepitant erfolgt zum großen Teil über Oxidation am Morpholinring und an seinen Seitenketten, wobei die entstehenden Metaboliten nur schwach aktiv sind. In-vitro-Studien mit menschlichen Lebermikrosomen ergaben, dass Aprepitant hauptsächlich über CYP3A4 und möglicherweise geringfügig über CYP1A2 und CYP2C19 metabolisiert wird. Alle im Urin, Fäzes oder Plasma nachgewiesenen Metaboliten nach einer intravenösen [14C]-markierten Fosaprepitant-Dosis wurden auch nach einer oralen [14C]-markiertem AprepitantDosis beobachtet. Nach Umwandlung von Fosaprepitant zu Aprepitant wird 18,3 mg Phosphat aus Fosaprepitant freigesetzt. Elimination Aprepitant wird nicht in unveränderter Form im Urin ausgeschieden. Metaboliten werden mit dem Urin oder biliär über die Fäzes ausgeschieden. Nach einer intravenös gegebenen Einzeldosis von 100 mg [14C]-markiertem Fosaprepitant wurden bei gesunden Probanden ca. 57 % der Radioaktivität im Urin und 45 % in den Fäzes wiedergefunden. Die Pharmakokinetik ist innerhalb des klinischen Dosisbereichs nicht linear. Die terminale Halbwertszeit von Aprepitant nach oraler Anwendung betrug zwischen 9 und 13 Stunden. Pharmakokinetik bei speziellen Patientengruppen Die Pharmakokinetik von Fosaprepitant wurde bei speziellen Patientengruppen nicht untersucht. Es wird kein klinisch relevanter Unterschied in der Pharmakokinetik von Aprepitant hinsichtlich Alter und Geschlecht erwartet. Leberfunktionsstörung: Fosaprepitant wird in verschiedenen extrahepatischen Geweben metabolisiert, deshalb wird nicht erwartet, dass eine Leberfunktionsstörung die Konversion von Fosaprepitant zu Aprepitant verändert. Leichte Leberfunktionsstörung (Child-Pugh- Klasse A) beeinflusste die Pharmakokinetik von Aprepitant in keinem klinisch relevanten Ausmaß. Für Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die vorhandenen Daten lassen keine Schlüsse auf den Einfluss von mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh- Klasse B) auf die Pharmakokinetik von Aprepitant zu. Zu Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh- Klasse C) liegen weder klinische noch pharmakokinetische Daten vor. Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) und Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium unter Hämodialyse wurde eine Einzeldosis von 240 mg oralem Aprepitant angewendet. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörungsank die AUC0-∞ von Gesamt-Aprepitant (ungebunden und proteingebunden) um 21 % und die Cmax um 32 % im Vergleich zu gesunden Probanden. Bei Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium unter Hämodialyse sank die AUC0-∞ von Gesamt-Aprepitant um 42 % und die Cmax um 32 %. Aufgrund mäßiger Verringerung der Proteinbindung von Aprepitant bei Patienten mit Nierenerkrankungen wurde die AUC des pharmakologisch aktiven ungebundenen Aprepitants von Patienten mit Nierenfunktionsstörunggegenüber gesunden Probanden nicht signifikant verändert. Eine Hämodialyse, die 4 bzw. 48 Stunden nach der Einnahme durchgeführt wurde, hatte keine signifikanten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Aprepitant; weniger als 0,2 % der Dosis wurden im Dialysat wiedergefunden. Daher ist für Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung oder Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium unter Hämodialyse keine Dosisanpassung erforderlich. 15 Konzentrations-Wirkungsbeziehung Fosaprepitant ist eine Vorstufe (Prodrug) von Aprepitant. Positronen-Emissions-Tomographie(PET)Untersuchungen unter Verwendung eines hochspezifischen NK1-Rezeptor-Tracers bei gesunden jungen Männern zeigten, dass Aprepitant die Blut-Hirn-Schranke passiert und dosis-und plasmakonzentrationsabhängig an NK1-Rezeptoren bindet. Man geht davon aus, dass die nach einer 3-Tages-Therapie mit oralem Aprepitant erreichten Plasmakonzentrationen von Aprepitant dazu führen, dass mehr als 95 % der zerebralen NK1-Rezeptoren besetzt sind. Die KonzentrationsWirkungsbeziehung nach Anwendung von Fosaprepitant wurde nicht ausgewertet. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität nach Einzeldosen und nach wiederholter Gabe, zur Genotoxizität (einschließlich In-vitro-Tests) und zur Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten über intravenöse Anwendung von Fosaprepitant und orale Gabe von Aprepitant keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Bei Labortieren verursachte Fosaprepitant in nicht käuflich erwerblichen Formulierungen in Konzentrationen unter 1 mg/ml und darüber, abhängig von der Formulierung, vaskuläre Toxizität und Hämolyse. Bei humanen gereinigten Blutzellen zeigte sich ebenfalls mit nicht käuflich erwerblichen Formulierungen von Fosaprepitant in Konzentrationen von 2,3 mg/ml und darüber Hämolyse, obwohl Tests mit humanem Vollblut negativ waren. Bei der käuflich erwerblichen Formulierung wurde bis zu einer Fosaprepitant-Konzentration von 1 mg/ml weder bei Vollblut noch bei gereinigten Erythrozyten Hämolyse nachgewiesen. Das kanzerogene Potenzial für Nagetiere wurde nur bei oral angewandtem Aprepitant untersucht. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass die Aussagekraft der mit Nagetieren, Kaninchen und Affen durchgeführten Toxizitätsstudien, einschließlich der Studien zur Reproduktionstoxizität begrenzt ist, da die systemischen Expositionen von Fosaprepitant und Aprepitant nur ähnlich oder sogar niedriger waren als die therapeutische Exposition beim Menschen. In den durchgeführten Studien zur Sicherheitspharmakologie und in den Toxizitätsstudien nach wiederholter Gabe mit Hunden waren die Fosaprepitant-Cmax-Werte 4-7 mal bzw. die Aprepitant-AUC-Werte 60-70-mal höher als die klinischen Werte. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Natriumedetat (Ph. Eur.) (E386) Polysorbat 80 (E433) Lactose Natriumhydroxid (E524) (zur pH-Einstellung) und/oder Salzsäure 10% (E507) (zur pH-Einstellung) 6.2 Inkompatibilitäten IVEMEND ist inkompatibel mit jeglichen Lösungen, die zweiwertige Kationen enthalten (z. B. Ca2+, Mg2+), einschließlich Hartmanns und Ringer-Laktatlösungen. Dieses Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre Nach Rekonstitution und Verdünnung wurde die chemische und physikalische Stabilität der Lösung für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn sie nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der 16 Aufbewahrung bis zur Anwendung verantwortlich, die normalerweise 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht überschreiten sollte. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C). Zu den Aufbewahrungshinweisen des rekonstituierten und verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Klare 10-ml-Typ-I-Glas-Durchstechflasche, mit einem Chlorobutyl- oder Bromobutyl-Gummistopfen und einer Aluminiumversiegelung mit blauem abnehmbaren Schnappdeckel aus Plastik. IVEMEND ist in Packungsgrößen mit 1 Durchstechflasche mit 115 mg Fosaprepitant oder mit 10 Durchstechflaschen mit je 115 mg Fosaprepitant erhältlich. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung. IVEMEND muss rekonstituiert und anschließend vor Anwendung verdünnt werden. Herstellung zur intravenösen Anwendung: 1. 5 ml 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung in die Durchstechflasche injizieren. Es muss sichergestellt werden, dass die 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung bei Zugabe an der Wand der Durchstechflasche entlangläuft, um Schaumbildung zu vermeiden. Die Durchstechflasche vorsichtig schwenken. Schütteln und Druckstrahlen der 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung in die Durchstechflasche vermeiden. 2. Bereiten Sie einen Infusionsbeutel mit 110 ml 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung vor (z. B. durch Zugabe von 10 ml 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung in einen 100 ml Infusionsbeutel mit 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung). 3. Ziehen Sie das Gesamtvolumen aus der Durchstechflasche und überführen Sie es in den Infusionsbeutel mit 110 ml 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung, um ein Gesamtvolumen von 115 ml zu erreichen. Drehen Sie den Beutel vorsichtig 2-3-mal. Das Arzneimittel darf nicht in oder mit Lösungen rekonstituiert oder gemischt werden, für die die physikalische und chemische Kompatibilität nicht nachgewiesen wurde (siehe Abschnitt 6.2). Das Aussehen der rekonstituierten Lösung entspricht dem Aussehen des verwendeten Verdünnungsmittels. Das rekonstituierte Arzneimittel muss vor Anwendung auf Partikel und Verfärbung visuell überprüft werden. 7. INHABER DER ZULASSUNG Merck Sharp & Dohme Ltd. 17 Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/07/437/001 EU/1/07/437/002 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 11. Januar 2008 10. STAND DER INFORMATION {MM/JJJJ} Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMEA) http://www.emea.eu.int/ verfügbar. 18 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 19 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Merck Sharp & Dohme B.V. Waarderweg 39 2031 BN Haarlem 2003 PC Haarlem Niederlande B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt. • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN UND WIRKSAMEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS Nicht zutreffend. • SONSTIGE BEDINGUNGEN Pharmakovigilanzsystem Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen muss sicherstellen, dass das Pharmakovigilanzsystem, wie es in der Version 6.0 (vom 22. Juni 2009) von Modul 1.8.1. des Zulassungsantrags beschrieben ist, eingerichtet und funktionsfähig ist, bevor und während das Arzneimittel in den Verkehr gebracht wird. Risikomanagement-Plan Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen verpflichtet sich, die im Pharmakovigilanzplan näher beschriebenen Studien und zusätzlichen Maßnahmen zur Pharmakovigilanz durchzuführen, wie sie in der Version 2.1 des Risikomanagement-Plans (RPM) akzeptiert wurden und im Modul 1.8.2. des Zulassungsantrags beschrieben sind, sowie alle weiteren Aktualisierungen des Risikomanagement-Plans, die vom CHMP genehmigt werden. Entsprechend der „CHMP Guideline on Risk Management Systems for medicinal products for human use” muss der aktualisierte Risikomanagement-Plan gleichzeitig mit dem nächsten Periodic Safety Update Report (PSUR) eingereicht werden. Darüberhinaus muss ein aktualisierter Risikomanagement-Plan eingereicht werden, • wenn neue Informationen bekannt werden, die die derzeitigen Sicherheitsdaten, den Pharmakovigilanzplan oder die Maßnahmen zur Risikominimierung beeinflussen können • innerhalb von 60 Tagen nachdem ein wichtiger Meilenstein ( Pharmakovigilanz oder Risikominimierung) erreicht wurde • auf Anforderung der EMEA. 20 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 21 A. ETIKETTIERUNG 22 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG UMKARTON 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS IVEMEND 115 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung Fosaprepitant-Dimeglumin 2. WIRKSTOFF(E) Jede Durchstechflasche enthält Fosaprepitant-Dimeglumin entsprechend 115 mg Fosaprepitant 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Natriumedetat (Ph. Eur.), Polysorbat 80, Lactose, NaOH und/oder HCl 10% (zur pH-Einstellung) 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 1 Durchstechflasche 10 Durchstechflaschen 1 mg/ml 5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG Packungsbeilage beachten. Zur intravenösen Anwendung nach Auflösung und Verdünnung. Nur zur einmaligen Anwendung. 6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis: 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Kühlschrank lagern. Nach Auflösung und Verdünnung: 24 Stunden bei 25 °C. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE 23 BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Ltd Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/07/437/001 1 x 1 Durchstechflasche EU/1/07/437/002 10 x 1 Durchstechflasche 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 16. INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT IVEMEND 115 mg 24 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN ETIKETT DER DURCHSTECHFLASCHE 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG IVEMEND 115 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung Fosaprepitant-Dimeglumin Intravenöse Anwendung 2. HINWEISE ZUR ANWENDUNG 3. VERFALLDATUM Verwendbar bis: oder Verw. bis: oder EXP 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. oder Lot 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 6. WEITERE ANGABEN 25 B. PACKUNGSBEILAGE 26 GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER IVEMEND 115 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung Fosaprepitant-Dimeglumin Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie. • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist IVEMEND und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von IVEMEND beachten? 3. Wie ist IVEMEND anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist IVEMEND aufzubewahren? 6. Weitere Informationen 1. WAS IST IVEMEND UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? IVEMEND wird zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen als Folge einer Chemotherapie (Krebsbehandlung) angewendet. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON IVEMEND BEACHTEN? IVEMEND darf nicht angewendet werden, • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Fosaprepitant (das im Körper zu Aprepitant umgewandelt wird), Aprepitant oder gegen Polysorbat 80 oder einen der sonstigen Bestandteile sind. • zusammen mit Arzneimitteln, die Pimozid (zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen), Terfenadin und Astemizol (zur Behandlung von Heuschnupfen und anderen Allergien) oder Cisaprid (zur Behandlung von Verdauungsstörungen) enthalten. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen, da Ihre Behandlung vor Beginn der Anwendung von IVEMEND geändert werden muss. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von IVEMEND ist erforderlich: • wenn Sie eine Lebererkrankung haben. IVEMEND ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt. Bei Anwendung von IVEMEND mit anderen Arzneimitteln: IVEMEND kann Auswirkungen auf andere Arzneimittel sowohl während als auch nach der Behandlung mit IVEMEND haben. Einige Arzneimittel dürfen nicht zusammen mit IVEMEND eingenommen werden (wie Pimozid, Terfenadin, Astemizol und Cisaprid) oder es ist eine Dosisanpassung notwendig (siehe auch unter IVEMEND darf nicht angewendet werden). IVEMEND muss mit anderen Arzneimitteln mit Vorsicht angewendet werden. Die Wirkungen von IVEMEND oder anderen Arzneimitteln können beeinflusst werden, wenn Sie IVEMEND zusammen mit den folgenden unten aufgeführten Arzneimitteln anwenden. 27 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus und Everolimus (Immunsuppressiva) Alfentanil und Fentanyl (Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen) Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) Irinotecan (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen) Arzneimittel, die Mutterkornalkaloid-Abkömmlinge enthalten, wie Ergotamin und Diergotamin (zur Behandlung von Migräne), Warfarin (ein Blutverdünner; Bluttests können erforderlich sein), Arzneimittel zur Empfängnisverhütung (die möglicherweise nicht so gut wirken; andere oder zusätzliche Verhütungsmethoden sollten bis zu 2 Monate im Anschluss an die Behandlung mit IVEMEND angewendet werden), Rifampicin, Clarithromycin, Telithromycin (Antibiotika zur Behandlung von Infektionen), Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen), Carbamazepin (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen und Epilepsie), Midazolam, Triazolam und Phenobarbital (Arzneimittel zur Beruhigung oder zum Schlafen), Johanniskraut (pflanzliches Präparat zur Behandlung von Depressionen), Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) Ketoconazol, Itraconazol, Voriconzol und Posaconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen), Nefazodon (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) Diltiazem (ein Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck), Kortison-Präparate (wie Dexamethason und Methylprednisolon), Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen (wie Alprazolam) und Tolbutamid (ein Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes) Es ist wichtig, dass Sie vor Beginn der Behandlung Ihren Arzt über alle Arzneimittel oder pflanzliche Heilmittel informieren, die Sie einnehmen, vor kurzem eingenommen haben oder planen einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Schwangerschaft und Stillzeit Sie sollten IVEMEND während der Schwangerschaft nicht anwenden, außer es ist eindeutig erforderlich. Es ist wichtig, dass Sie, bevor Sie IVEMEND bekommen, Ihren Arzt informieren, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Mittel zur Empfängnisverhütung (einschließlich der "Pille", Hautpflastern, Implantaten und bestimmten hormonabgebenden "Spiralen") wirken möglicherweise nicht richtig , wenn sie zusammen mit IVEMEND angewendet werden; während der Behandlung mit IVEMEND und bis zu 2 Monate im Anschluss an die Behandlung mit IVEMEND sollte eine andere oder zusätzliche Verhütungsmethode verwendet werden. Es ist nicht bekannt, ob IVEMEND in die Muttermilch abgegeben wird; Stillen wird deshalb während der Behandlung mit IVEMEND nicht empfohlen. Es ist wichtig, dass Sie, bevor Sie IVEMEND bekommen, Ihren Arzt informieren, wenn Sie stillen oder stillen möchten. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es sollte in Betracht gezogen werden, dass nach der Anwendung von IVEMEND einigen Menschen schwindling wird oder sie schläfrig werden. Wenn Ihnen nach der Anwendung von IVEMEND schwindling wird oder Sie schläfrig werden, sollten Sie es vermeiden zu fahren oder Maschinen zu bedienen. (Siehe Abschnitt 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?). 3. WIE IST IVEMEND ANZUWENDEN? Die empfohlene Dosis von IVEMEND ist 115 mg Fosaprepitant (IVEMEND) nur an Tag 1 eines 3-tägigen Therapieschemas. 28 Das Pulver wird vor der Anwendung aufgelöst und verdünnt. Die Infusionslösung wird über eine intravenöse Infusion (Tropfinfusion) 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie gegeben. An den Tagen 2 und 3 nach Ihrer Chemotherapie bekommen Sie jeden Morgen eine 80-mg-Kapsel Aprepitant. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann IVEMEND Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die Häufigkeit der unten aufgelisteten möglichen Nebenwirkungen wird gemäß folgendem Grundsatz bestimmt: Sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 behandelten Patienten) Häufig (bei 1 bis 10 von 100 behandelten Patienten) Gelegentlich (bei1 bis 10 von 1.000 behandelten Patienten) Selten (bei 1 bis 10 von 10.000 behandelten Patienten) Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 behandelten Patienten) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Häufige Nebenwirkungen sind: Aufstoßen, Verstopfung, Durchfall, Schwindel, Schwächegefühl, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schluckauf, Verdauungsbeschwerden, Appetitverlust, Schmerzen an der Infusionsstelle, Verhärtung der Infusionsstelle, und erhöhte Leberwerte. Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen sind: verändertes Träumen, Akne, Angstgefühl, bakterielle Infektion, Oberbauchbeschwerden, Blut im Urin, Beschwerden im Brustkorb, Husten, Wahrnehmungsstörung, Desorientiertheit, trockener Mund, Bindehautentzündung (Augenausfluss und Juckreiz), Euphorie (Hochgefühl), übermäßiges Schwitzen, übermäßiger Durst, Fieber mit erhöhtem Infektionsrisiko, Pilzinfektion, saures Aufstoßen, erhöhter Blutzuckerspiegel, Hitzewallungen, häufiges Wasserlassen mit Schmerzen oder Brennen, Entzündung des Dünn- und Dickdarms, Juckreiz, niedrige Blut-Natrium-Werte, verminderte Anzahl roter Blutkörperchen, Schleim aus der Nase im Hals, Muskelkrampf oder -schmerz, Übelkeit, ölige Haut, Blähungen, rote Blutkörperchen im Urin, Ausschlag, Gesichtsrötung, Ohrgeräusche, Lichtempfindlichkeit, schwere Verstopfung, verlangsamter Herzschlag, Niesen, Halsschmerzen, wunder Mund, wunde Haut, Bauchschmerzen, Zwölffingerdarmgeschwür, Schwellungen, Geschmacksstörungen, Halsreizung, Erbrechen und Gewichtszu- oder -abnahme. Über folgende Einzelfälle wurde berichtet: Stevens-Johnson-Syndrom (seltene schwere Hautreaktion), Angioödem (Schwellung von Gesicht, Lippen, Mund, Zunge oder Rachen, die Schluck- oder Atembeschwerden verursachen kann), schwerwiegende Verstopfung, Störung der Darmpassage (Subileus) und Urtikaria (Nesselsucht). Nach Markteinführung wurden folgende Nebenwirkungen mit oralem Aprepitant berichtet (Häufigkeit nicht bekannt): Allergische Reaktionen, die schwerwiegend sein können und Nesselsucht, Hautausschlag, Juckreiz umfassen sowie Atemnot oder Schluckbeschwerden verursachen können. Wenn bei Ihnen eine allergische Reaktion auftritt, nehmen Sie orales Aprepitant nicht mehr ein und wenden sich unverzüglich an Ihren Arzt. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. WIE IST IVEMEND AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 29 Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchstechflasche angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Die ersten beiden Ziffern bezeichnen den Monat; die nächsten vier Ziffern bezeichnen das Jahr. Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Die gelöste und verdünnte Lösung ist 24 Stunden bei 25 °C stabil. Dieses Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahmen helfen die Umwelt zu schützen. 6. WEITERE INFORMATIONEN Was IVEMEND enthält • Der Wirkstoff ist: Fosaprepitant. Jede Durchstechflasche enthält Fosaprepitant-Dimeglumin, entsprechend 115 mg Fosaprepitant. Nach Auflösung enthält 1 ml Lösung 1 mg Fosaprepitant. • Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumedetat (Ph. Eur.) (E386), Polysorbat 80 (E433), Lactose, Natriumhydroxid (E524) (zur pH-Einstellung) und/oder Salzsäure 10 % (E507) (zur pH-Einstellung). Wie IVEMEND aussieht und Inhalt der Packung IVEMEND ist ein weißes bis gebrochen weißes Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung. Das Pulver ist in einer klaren Durchstechflasche aus Glas mit einem Gummistopfen und einer Aluminiumversiegelung mit blauem abnehmbaren Schnappdeckel aus Plastik enthalten. IVEMEND ist in Packungsgrößen mit 1 Durchstechflasche oder mit 10 Durchstechflaschen mit je 115 mg Fosaprepitant erhältlich. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Pharmazeutischer Unternehmer: Merck Sharp & Dohme Ltd. Hertford Road, Hoddesdon UK-Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich Hersteller: Merck Sharp & Dohme B. V. Waarderweg 39, Postbus 581 NL-2003 PC Haarlem Niederlande Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/België/Belgien Merck Sharp & Dohme B.V. Succursale belge/Belgisch bijhuis Tél/Tel: +32 (0) 80038693 [email protected] Luxembourg/Luxemburg Merck Sharp & Dohme B.V. Succursale belge Tél: +32 (0) 80038693 [email protected] България Мерк Шарп и Доум България ЕООД Тел.: +359 2 819 3740 [email protected] Magyarország MSD Magyarország Kft. Tel.: +361 888 53 00 [email protected] 30 Česká republika Merck Sharp & Dohme, IDEA, Inc. org. sl. Tel.: +420 233 010 111 [email protected] Malta Merck Sharp & Dohme (Middle East) Limited Tel: +357 22866700 [email protected] Ċipru Danmark Merck Sharp & Dohme Tlf: +45 43 28 77 66 [email protected] Nederland Merck Sharp & Dohme BV Tel: +31 (0) 23 5153153 [email protected] Deutschland MSD SHARP & DOHME GMBH Tel: +49 (0) 89 4561 2612 [email protected] Norge MSD (Norge) AS Tlf: +47 32 20 73 00 [email protected] Eesti Merck Sharp & Dohme OÜ Tel.: +372 613 9750 [email protected] Österreich Merck Sharp & Dohme G.m.b.H. Tel: +43 (0) 1 26 044 [email protected] Eλλάδα BIANEΞ Α.Ε Τηλ: +3 0210 80091 11 [email protected] Polska MSD Polska Sp.z o.o. Tel.: +48 22 549 51 00 [email protected] España Merck Sharp & Dohme de España, S.A. Tel: +34 91 321 06 00 [email protected] Portugal Merck Sharp & Dohme, Lda Tel: +351 21 4465700 [email protected] France Laboratoires Merck Sharp & Dohme – Chibret Tél: +33 (0) 1 47 54 87 00 [email protected] România Merck Sharp & Dohme Romania S.R.L. Tel: + 4021 529 29 00 [email protected] Ireland Merck Sharp and Dohme Ireland (Human Health) Limited Tel: +353 (0)1 2998700 [email protected] Slovenija Merck Sharp & Dohme, inovativna zdravila d.o.o. Tel: + 386 1 5204201 [email protected] Ísland Merck Sharp & Dohme Ísland ehf. Icepharma hf Simi: +354 540 8000 [email protected] Slovenská republika Merck Sharp & Dohme IDEA, Inc. Tel.: +421 2 58282010 [email protected] Ιtalia Merck Sharp & Dohme (Italia) S.p.A. Tel: +39 06 361911 [email protected] Suomi/Finland MSD Finland Oy Puh/Tel: +358 (0) 9 804650 [email protected] Κύπρος Merck Sharp & Dohme (Middle East) Limited. Τηλ: +357 22866700 [email protected] Sverige Merck Sharp & Dohme (Sweden) AB Tel: +46 (0) 8 626 1400 [email protected] 31 Latvija SIA “Merck Sharp & Dohme Latvija”. Tel: +371 67364 224 [email protected] United Kingdom Merck Sharp and Dohme Limited Tel: +44 (0) 1992 467272 [email protected] Lietuva UAB “Merck Sharp & Dohme”. Tel.: +370 5 278 02 47 [email protected] Die Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im. Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMEA) http://www.emea.europa.eu/verfügbar <---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt: Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung von IVEMEND: 1. Injizieren Sie 5 ml 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung in die Durchstechflasche. Stellen Sie sicher, dass die 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung bei Zugabe an der Wand der Durchstechflasche entlangläuft, um Schaumbildung zu vermeiden. Schwenken Sie die Durchstechflasche vorsichtig. Vermeiden Sie Schütteln und Druckstrahlen der 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung in die Durchstechflasche. 2. Bereiten Sie einen Infusionsbeutel mit 110 ml 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung vor (z. B durch Zugabe von 10 ml 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung in einen 100 ml Infusionsbeutel mit 9 mg/ml (0,9%ige) NatriumchloridInjektionslösung). 3. Ziehen Sie das Gesamtvolumen aus der Durchstechflasche und überführen Sie es in den Infusionsbeutel mit 110 ml 9 mg/ml (0,9%ige) Natriumchlorid-Injektionslösung, um ein Gesamtvolumen von 115 ml zu erreichen. Drehen Sie den Beutel vorsichtig 2-3-mal (siehe Abschnitt 3. WIE IST IVEMEND ANZUWENDEN?). Die rekonstituierte gebrauchsfertige Lösung ist 24 Stunden bei 25 °C stabil. Parenterale Arzneimittel müssen vor Anwendung auf Partikel und Verfärbung visuell überprüft werden, wann immer Lösung und Behältnis dies zulassen. Das Aussehen der rekonstituierten Lösung entspricht dem Aussehen des Verdünnungsmittels. 32