Hypochondrie und Krankheitsangst

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Hypochondrie und Krankheitsangst
27.03.2014 DGVT Kongress
Dr. Maria Gropalis
Psychologische Psychotherapeutin
Komm. stellv. Leiterin des Weiterbildungsstudienganges Psychologische Psychotherapie sowie der
Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie
Universität Mainz
[email protected]
Fall Tina S., S. 1
Als meine große Schwester Brustkrebs bekam, fing es an, dass
meine ganzen Sorgen sich um meine Gesundheit drehten und
darum, auch Krebs zu bekommen. Ich hab immer versucht mir zu
sagen, dass ich doch schließlich erst 27 bin, und dass ich viel zu jung
bin, um Krebs zu bekommen. Aber das hat nichts gebracht.
Eigentlich vergeht kein Tag, an dem ich nicht dran denke, dass ich
Brustkrebs haben könnte. Außerdem hab ich Angst, Hautkrebs zu
haben, weil ich als Kind so oft Sonnenbrand hatte. Früher war ich
sehr oft bei meiner Ärztin zur Kontrolle. Sie hat mir erklärt, wie ich
meine Brust untersuchen soll. Sie hat auch ein paar Tests gemacht
und mir gesagt, dass ich gesund bin. Ich hab sie oft angerufen,
wenn ich einen Knoten oder einen Flecken auf der Haut entdeckt
habe.
Fall Tina S., S. 2
Ich glaube, sie war irgendwann ziemlich genervt, dass ich so oft
angerufen habe, weil sie irgendwann aufgehört hat mich
zurückzurufen. Seitdem war es mir zu peinlich, wieder hinzugehen.
Jetzt hatte ich schon fast 2 Jahre keine Kontrolluntersuchung mehr.
Ich traue mich auch nicht, mich selbst zu untersuchen, weil ich viel
Angst
g davor habe,, was ich dann vielleicht entdecke. Ich habe auch
schon lange nicht mehr mit meiner Schwester gesprochen, auch
nicht am Telefon, und auch bei der Arbeit war ich in letzter Zeit öfter
mal nicht, weil einer meiner Kollegen die ganze Zeit über unseren
Chef spricht, der in Behandlung wegen Darmkrebs ist. Ich musste
sogar aufhören, meine Lieblings-Soap zu schauen, weil ich gelesen
habe, dass einer der Hauptdarsteller Krebs hat. Nur daran zu
denken, macht mich schon verrückt.
Übersetzt aus Asmundson et al., 2001
Literaturempfehlungen
Bleichhardt, G. & Weck, F. (2010). Kognitive Verhaltenstherapie bei Hypochondrie und
Krankheitsangst. Berlin: Springer. Ausführliches Behandlungsmanual zur Hypochondrie
Bleichhardt, G. & Martin, A. (2010). Hypochondrie und Krankheitsangst. Fortschritte der
Psychotherapie, Band 41. Göttingen: Hogrefe
Hogrefe..
Martin, A., Härter, M., Henningsen, P., Hiller, W., Kröner
Kröner--Herwig, B. & Rief, W. (2013).
Evidenzbasierte Leitlinie zur Psychotherapie somatoformer Störungen und assoziierter
Syndrome. Göttingen: Hogrefe
Hogrefe..
Abramowitz,
Abramowitz, J. S. & Braddock, A. E. (2008). Psychological Treatment of Health Anxiety and
Hypochondriasis.. A Biopsychosocial Approach. Cambridge: Hogrefe & Huber Publishers.
Hypochondriasis
Behandlungsmanual zur Hypochondrie aus den USA.
Furer,, P., Stein, M. B., & Walker, J. (2007). Treating Health Anxiety and Fear of Death.
Furer
Behandlungsmanual zur Hypochondrie aus Kanada, starker Expositionsschwerpunkt.
Kaufs, E. L. (2006). Ich habe Angst vor Krankheiten. Erfahrungen eines Hypochonders.
Worms: Tribut Verlag. Erfahrungsbericht eines Patienten unseres Behandlungsschwerpunkts.
Ratgeber
Rauh, E. & Rief, W. (2006). Ratgeber somatoforme Beschwerden und Krankheitsängste.
Rauh,
Göttingen: Hogrefe
Hogrefe.. Kurzer Ratgeber
Lieb, H. & von Pein, A. (2001). Der kranke Gesunde. Stuttgart: Trias. Gute Erklärungen für
körperliche Beschwerden unter der Überschrift „Psychosomatik“ - Ratgeber
Überblick Grundlagen
Klassische Merkmale
Diagnostische
K it i
Kriterien
Differentialdiagnostik
Messinstrumente
Epidemiologie
Prävalenz
Geschlechterverhältnis
Komorbidität
O
Onset
t&V
Verlauf
l f
Gesundheitspolitische
Aspekte
Klassische Merkmale
Krankheitsängstlicher
Körper: Körperliche Empfindungen/Symptome
Kognition: Körperliche Symptome sind Zeichen für
schlimme Krankheit
Aufmerksamkeitsfokussierung
Emotion: Angst, schlimm krank zu sein, zu sterben
Verhalten: Sicherheit suchendes Verhalten
Body Checking
Suche nach Rückversicherung
Vermeidung
Bekannte/Bekennende
Hypochonder
yp
Bekanntestes
Theaterstück zu
Hypochondrie
BÉRALDE. So, Herr Bruder, sollt Ihr es verstehen: Ich kenne
niemanden, der weniger krank ist als Ihr, und ich könnte mir keine
bessere Konstitution wünschen als die Eure. Den besten Beweis für
Eure gute Gesundheit und die Robustheit Eures Körpers sehe ich
darin, dass es Euch trotz aller Mühe noch nicht gelungen ist, Eure
gesunde Natur zu ruinieren, und dass Ihr an all diesen Arzneien, die
man Euch hat schlucken lassen, noch nicht krepiert seid.
ARGAN. Ja wisst Ihr denn nicht, Herr Bruder, dass dies alles mich
gerade am Leben hält und dass Herr Purgon [der behandelnde Arzt]
sagt, ich würde sterben, wenn er sich auch nur drei Tage lang nicht
um mich kümmerte?
Molière, Der eingebildete Kranke
Kontinuumsmodell der
Krankheitsangst
auffällig hohe
Krankheitsangst
Hypochondrie
Auffällig niedrige
Krankheitsangst
z. B. mangelnde
Wahrnehmung von
Krankheitszeichen
Hypochon
drischer
Wahn
Bleichhardt & Weck, 2007
Welche Krankheiten
befürchten Hypochondrie-Patienten?
Krebs gesamt
N = 50 (82%)
Herzerkrankung gesamt
N = 8 (13,1%)
Hirntumor
N = 7 (11,5%)
allgemein
N = 6 (9,8%)
Lunge
N = 5 (8,2%)
Lungenembolie
N = 1 (1,6%)
Magen
N = 5 (8,2%)
Aortenklappeninsuffizienz
N = 1 (1,6%)
Brust
N = 5 (8,2%)
Darm
N = 4 (6,6%)
Multiple Sklerose
N = 1 (1,6%)
Haut
N = 4 (6,6%)
(
)
ALS
N = 1 (1,6%)
(1 6%)
Kehlkopf
N = 3 (4,9%)
Tollwut
N = 1 (1,6%)
Lymphdrüsen
N = 3 (4,9%)
Blutvergiftung
N = 1 (1,6%)
allgemein
N = 3 (4,9%)
Nierenerkrankung
N = 1 (1,6%)
Schilddrüse
N = 2 (3,3%)
Knochen
N = 2 (3,3%)
Prostata
N = 1 (1,6%)
Nebenhöhlen
N = 1 (1,6%)
Blase
N = 1 (1,6%)
Speiseröhre
N = 1 (1,6%)
N=61 Pat. mit DSM-IV Hypochondrie;
eigene Daten (unveröffentlicht)
Diagnostische Kriterien
Somatoforme Störungen
Leitsymptom:
unklare körperliche Beschwerden
Multiple Beschwerden
Chronifiziert
Somatisierungsstörung
„pseudoneurologische
Symptome“
Konversionsstörung
Schmerzsymptome
Schmerzstörung
Restkategorie - Mind. 1
Beschwerde über ½ Jahr
Undiff. Somatoforme Störung
Leitsymptom:
Angst/ Befürchtung,
unter einer
ernsthaften
Krankheit zu leiden
Hypochondrie
Kriterien nach ICD
ICD--10 1/2
a.
Eine mindestens sechs Monate anhaltende Überzeugung, an
höchstens zwei schweren körperlichen Krankheiten (von
denen mindestens eine speziell von den Patienten benannt
sein muss) zu leiden.
b.
Die ständige Sorge um diese Überzeugung und um die
Symptome verursacht andauerndes Leiden oder eine
Störung des alltäglichen Lebens und veranlasst die
Patienten, um medizinische Behandlungen oder
Untersuchungen (oder entsprechende Hilfe von
Laienheilern)) nachzusuchen.
Laienheilern
Kriterien nach ICD
ICD--10 2/2
c. Hartnäckige Weigerung, die medizinische Feststellung zu
akzeptieren, dass keine ausreichende körperliche Ursache
für die körperlichen Symptome bzw. Entstellungen vorliegt.
Vorüber--gehende Akzeptanz der ärztlichen Mitteilung
Vorüber
allenfalls für kurze Zeiträume bis zu einigen Wochen oder
unmittelbar nach einer medizinischen Untersuchung spricht
nicht gegen die Diagnose.
d. Ausschlussvorbehalt: Die Störung tritt nicht ausschließlich
während einer Schizophrenie oder einer verwandten
Störung (F2, insbesondere F22) oder einer affektiven
Störung (F3) auf.
Differentialdiagnostik
b
bzw.
abzugrenzende
b
d B
Begriffe
iff
Differentialdiagnostik
bzw. abzugrenzende Begriffe
Andere
somatoforme
Störung
Leiden unter körperlichen Beschwerden steht im
Vordergrund
Arztbesuche, um Diagnose zu erhalten
hypochondrischer
Wahn
durchgehend hundertprozentige Überzeugung
Rückversicherung „wirkt
„wirkt“ nicht
Zwangsstörung /
Waschzwang
Angst, dass man Krankheit bekommen könnte
Krankheitsphobie
Angst, dass man Krankheit bekommen könnte
Panikstörung
Angst vor einem akuten körperlichen Zustand (z.
B. Herzinfarkt, Herzversagen, Schlaganfall), nicht
vor einer Krankheit
Differentialdiagnostik
bzw. abzugrenzende Begriffe
Generalisierte
Angststörung
Krankheitssorgen sind nur eines von mehreren
Sorgenthemen, nicht das Hauptthema
körperliche
Erkrankung
bisher keine ausreichende medizinische
Diagnostik
Progredienzangst
befürchtete Krankheit liegt oder lag tatsächlich
vor
Messinstrumente
Whiteley-Index
(Pilowsky, 1967; Hiller & Rief, 2003)
14 dichotome Items
3 Skalen
simple Auswertung möglich:
7 Punkte: Verdacht auf
> 7 Punkte: „Hypochondrie“
Whiteley--Index
Whiteley
(Pilowsky, 1967; Hiller & Rief, 2003)
Krankheitsängste (disease phobia)
•
Wenn Sie auf eine Krankheit aufmerksam gemacht werden (durch Radio,
Fernsehen, Zeitung oder einen Bekannten), machen Sie sich dann Sorgen, dass
Sie diese Krankheit auch bekommen könnten ?
•
Denken Sie, dass Sie sich mehr Sorgen über Ihre Gesundheit machen als die
meisten anderen Leute ?
Somatische Beschwerden / bodily preoccupation
•
Haben Sie oftmals die Symptome einer sehr ernsthaften Krankheit ?
•
Finden Sie, dass Sie von einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome geplagt
werden ?
Krankheitsüberzeugungen (disease convictions)
•
Ist es schwer für Sie, einmal nicht an sich zu denken, sondern an alle
möglichen anderen Dinge ?
•
Können Sie dem Arzt nur schwer glauben, wenn er Ihnen sagt, dass kein Grund
zur Besorgnis besteht ?
Die Illness Attitude Scales - IAS
Englischsprachiges Original von Robert Kellner (1987)
27 Items, 5-stufige Antworten, 2 Zusatzfragen
Analysen der Skalenstruktur finden 2 – 3 Unterskalen
Untersuchung an 319 stationären psychosomatischen Patienten
(Hiller et al. 2002):
2 Skalen: Health Anxiety und Illness Behavior
ein Gesamtwert
Cut-Off von 45 trennt bestmöglich zwischen hypochondrischen Pat.
und klinischen Kontrollpersonen
Illness behavior
Health
ealth anxiety
Illness Attitude Scales
3.
Ruft der Gedanke an eine ernsthafte Krankheit bei Ihnen Angst
hervor ?
4.
Wenn Sie Schmerzen haben, machen Sie sich dann Sorgen, dass
diese durch eine ernsthafte Krankheit verursacht sein könnten ?
9.
Untersuchen Sie Ihren Körper, um herauszufinden, ob etwas mit
ihm nicht in Ordnung ist ?
10.
Glauben Sie, dass Sie eine körperliche Krankheit haben, die aber
von den Ärzten nicht richtig diagnostiziert worden ist ?
23.
Wie oft gehen Sie zum Arzt?
25.
Wie oft sind Sie in den letzten 12 Monaten behandelt worden (z.B.
mit Medikamenten, Medikamentenumstellung, Operationen, usw.) ?
26.
Falls ja, welche Behandlungen waren das ?
Epidemiologie
Prävalenz
Geschlechterverhältnis
Komorbidität
Onset & Verlauf
Prävalenzstudien
Nur wenige epidemiologische Studien
Schwankende Prävalenzraten von 0,02% (Looper &
Kirmayer, 2001) bis 7,5 % (Noyes et al., 1999)
Bundes-Gesundheitssurvey der deutschen
Allgemeinbevölkerung (Martin & Jacobi,
Jacobi 2006):
12-Monatsprävalenz von 0,05%
Unterschwellige Hypochondrie bei 0,58%
Krankheitssorgen über S 6 Monate bei 2,12%
Bleichhardt & Hiller (2007): 0.4% nach DSM-IV; 6%
subklinische Krankheitsangst
zu wenige Studien, um zuverlässige Aussagen zuzulassen!
Weitere epidemiologische Befunde
Geschlechterverhältnis:
Männer und Frauen sind gleich
häufig betroffen!
Komorbidität:
Depression ca. 50%
Angststörungen ca. 33%
Weitere epidemiologische Befunde
Onset & Verlauf
Hohe Stabilität: Barsky et al., 1998: 64% von 120
Hypochondrie-Pat. hatten die Störung nach 4-5 Jahren
i
immer
noch!
h!
Ersterkrankungsalter Bleichhardt & Weck, 2007: 27 Jahre
(Median 26 Jahre), 33% der Pat. hatten Hypochondrie
bereits vor dem 18. Lj., 14% bereits vor dem 14. Lj.
Hohe Chronizität: Bleichhardt & Weck: M=10 Jahre vor
Behandlungsbeginn (Median 8 Jahre), nur 16% hatten
Hypochondrie kürzer als 2 Jahre
Gesundheitspolitische Aspekte
Arztbesuche
Stationäre Psychosomatik
Psychosomatik--Pat. mit multiplen
unklaren Beschwerden waren im vergangenen Jahr
41 mal bei Ärzten (Bleichhardt, Timmer & Rief,
2004)
Ambulante Psychotherapie
Psychotherapie--Patienten mit hoher
Krankheitsangst waren im vergangenen Jahr 24 mal
bei Ärzten (Bleichhardt & Hiller, 2005)
Pat. mit Primärdiagnose Hypochondrie: 30 Tage vor
Behandlungsbeginn: 2,18 Arztbesuche (Bleichhardt
& Weck, 2007)
Entstehung &
Aufrechterhaltung
Erklärungen für körperliche Beschwerden
Optimistischer Fehlschluss
Somatosensorische Verstärkung
Interpersonelles Modell der Hypochondrie
Intrusive Bildhafte Vorstellungen
Gesamtmodell
Pathogenese somatoformer Störungen:
Mögliche Entstehungsbedingungen
minimale organische Dysfunktionen
z.B. Darmträgheit, Bagatellkrankheiten (wie Erkältung)
harmlose Schwellungen/ Hautunregelmäßigkeiten
z.B. Ödeme,, p
prämenstruelle Wassereinlagerung,
g
g, Leberflecken,,
Warzen
autonome oder hormonell bedingte Erregung
z.B. körperliche Gefühlsreaktionen
Muskelverspannungen
z.B. Nacken- oder Rückenschmerzen, Kopfschmerzen,
Schluckbeschwerden
Pathogenese somatoformer Störungen:
Mögliche Entstehungsbedingungen
Hyperventilation
z.B. Schwindelgefühle, Benommenheit, Herzsensationen,
Kribbelempfindungen
Inaktivität
z B ”Muskelkater“
z.B.
Muskelkater , geringe körperliche Belastbarkeit,
Belastbarkeit Herzklopfen
Schlechter Schlaf
z.B. Müdigkeit, Benommenheit, Konzentrationsstörungen
Physiologische Folgen von Speisen oder Getränken
z.B. Verdauungsbeschwerden nach Genuss verdorbener Speisen,
Blähungen, Effekte von Alkohol inkl. Entzugserscheinungen oder ”Kater“
Nebenwirkungen von Medikamenten
z.B. Mundtrockenheit, Unruhe, Müdigkeit, Zittern
Subjektives Erkrankungsrisiko
Barsky, Ahern, Bailey, Saintfort, Liu und Heli (2001)
Befragung zum Risiko bzgl. Krankheiten
57 Vpn mit Diagnose Hypochondrie (nach DSM III
III--R)
127 nichtnicht-hypochondrische Vpn
B id Gruppen
Beide
G
sahen
h sich
i h iim V
Vergleich
l i h mit
it anderen
d
Personen ihrer Alters
Alters-- und Geschlechtsgruppe einem
geringeren Risiko ausgesetzt!
Hypochondrische Pbn schätzten das Erkrankungsrisiko
signifikant höher ein als die Nicht
Nicht--Hypochonder.
Optimistischer Fehlschluss
Somatosensorische Verstärkung
somatosensory amplification
(Arthur Barsky 1979; 1992)
Körperliche Sensationen
(Körperreaktionen, Missemp ndungen,
Symptome)
Neigung, körperliche Empfindungen
als intensiv,
schädlich und beeinträchtigend zu
erleben
unangenehme Empfindungen
besonders zu beachten, Hypervigilanz
sie eher als pathologisch denn als
normal anzusehen
Wahrnehmung
Fehlinterinterpretation als
[bedrohliche] Krankheitszeichen
Amplification
Hat trait- und state-Eigenheiten
Einflussfaktoren auf State-Amplification
1. Kognitionen (z. B. Vorinformationen,
Grundüberzeugungen)
2. Kontext/Umstände (z. B. Schweinegrippe)
3. Aufmerksamkeit
4. Stimmung (Angst vermindert Schwelle und
Toleranz für unangenehme Symptome,
Depression)
Intrusive Bilder bei Krankheitsangst
(Muse et al., 2010)
55 Patienten mit Hypochondrie nach DSMDSMIV--TR
IV
Halbstrukturiertes Interview zu
k kh it
krankheitsangstbezogenen
tb
intrusiven
i t i
bildhaften Vorstellungen
78,2% berichteten über wiederkehrende
intrusive bildhafte Vorstellungen bei
Krankheitsangst
Intrusive Bilder bei Krankheitsangst
(Muse et al., 2010)
Inhalte der Bilder:
Folgen des eigenen Todes oder ernsthafter
Krankheit für geliebte Menschen (36,2%)
An einer ernsthaften/lebensbedrohlichen
Krankheit leiden (35,5%)
Tod und Streben aufgrund einer Krankheit
(22,4%)
Die „schlechte Nachricht“ an einer ernsthaften
Krankheit zu leiden gesagt bekommen (6,9%)
Intrusive Bilder bei Krankheitsangst
(Muse et al., 2010)
72,09% (N = 31) der Patienten
berichteten dass Intrusion eine
berichteten,
Erinnerung darstellt oder mit einer
Erinnerung assoziiert ist
Erklärungsmodell der Krankheitsangst (Bleichhardt & Weck, 2007)
Risikofaktoren:
Auslöser außer Stress:
Substanzen wie Koffein, Alkohol
Verdauungsprozesse
körperliche An-/Verspannung
Körperliche
Vorgänge
Aufmerksamkeit
Stressreaktion
Krankheitsangst
Sicherheitssuchendes
Verhalten:
Rückversicherung bei
Ärzten und anderen
Body Checking
Vermeidungsverhalten
Bewertung /
Vorstellung:
ernste Krankheit
• Erfahrungen mit Krankheit
und Tod (Familie, Freunde)
• eigene Krankheitserfahrung
• schlechte Erfahrung mit
Ärzten & Untersuchungen
• ängstliche
Persönlichkeitsdisposition
• angstbegünstigende
Erziehung
• Medienberichte
Videobeispiel 37° (ZDF)
Zwei Fallbeispiele: Jörn und Ulrich
Bitte notieren Sie jeweils für beide getrennt
(falls diese berichtet werden):
Prädisponierende Faktoren
Auslösende Faktoren
Aufrechterhaltende Faktoren
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