Grundbegriffe der Informatik

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Grundbegriffe der Informatik
Tutorium 1 - 13. Sitzung
Dennis Felsing
[email protected]
http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~ubcqr/2010w/tut gbi/
2011-01-31
Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Turingmaschinen
1
Turingmaschinen
Wiederholung
Video
2
Berechnungskomplexität
3
Unentscheidbare Probleme
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Wiederholung
Definition
Eine Turingmaschine ist ein Tupel (Z , z0 , X , f , g , m) mit
Dennis Felsing
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Wiederholung
Definition
Eine Turingmaschine ist ein Tupel (Z , z0 , X , f , g , m) mit
Zustandsmenge Z
Anfangszustand z0 ∈ Z
Bandalphabet X
Partielle Zustandsüberführungsfunktion f : Z × X 99K Z
Partielle Ausgabefunktion g : Z × X 99K X
Partielle Bewegungsfunktion m : Z × X 99K {−1, 0, 1}
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Wiederholung
Definition
Eine Turingmaschine ist ein Tupel (Z , z0 , X , f , g , m) mit
Zustandsmenge Z
Anfangszustand z0 ∈ Z
Bandalphabet X
Partielle Zustandsüberführungsfunktion f : Z × X 99K Z
Partielle Ausgabefunktion g : Z × X 99K X
Partielle Bewegungsfunktion m : Z × X 99K {−1, 0, 1}
Wie unterscheidet sich eine partielle von einer totalen Funktion?
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Wiederholung
Definition
Eine Turingmaschine ist ein Tupel (Z , z0 , X , f , g , m) mit
Zustandsmenge Z
Anfangszustand z0 ∈ Z
Bandalphabet X
Partielle Zustandsüberführungsfunktion f : Z × X 99K Z
Partielle Ausgabefunktion g : Z × X 99K X
Partielle Bewegungsfunktion m : Z × X 99K {−1, 0, 1}
Wie unterscheidet sich eine partielle von einer totalen Funktion?
Partielle Funktionen sind nicht linkstotal, müssen also nicht für alle
Eingaben definiert sein.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Wiederholung
Definition
Eine Turingmaschine ist ein Tupel (Z , z0 , X , f , g , m) mit
Zustandsmenge Z
Anfangszustand z0 ∈ Z
Bandalphabet X
Partielle Zustandsüberführungsfunktion f : Z × X 99K Z
Partielle Ausgabefunktion g : Z × X 99K X
Partielle Bewegungsfunktion m : Z × X 99K {−1, 0, 1}
f,g,m sind dabei für genau die selben Eingabewerte definiert.
Wie unterscheidet sich eine partielle von einer totalen Funktion?
Partielle Funktionen sind nicht linkstotal, müssen also nicht für alle
Eingaben definiert sein.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Video
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Berechnungskomplexität
1
Turingmaschinen
2
Berechnungskomplexität
Komplexitätsmaße
Komplexitätsklassen
3
Unentscheidbare Probleme
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexitätsmaße
Definitionen
Konfiguration Gesamtzustand einer TM, Tupel von Zustand,
Beschriftung des gesamten Bandes, Kopfposition
c0 (w ) Anfangskonfiguration mit Wort w auf Band
∆t (c) Konfiguration der TM nach t Schritten ausgehend
von Konfiguration c
∆∗ (c) Endkonfiguration, falls vorhanden
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Definitionen
Wir betrachten im Folgenden nur Turingmaschinen, die für jede
Eingabe halten, damit ∆∗ (c) immer definiert ist.
timeT : A+ → N+ mit
timeT (w ) = dasjenige t mit ∆t (c0 (w )) = ∆∗ (c0 (w ))
In Worten:
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Definitionen
Wir betrachten im Folgenden nur Turingmaschinen, die für jede
Eingabe halten, damit ∆∗ (c) immer definiert ist.
timeT : A+ → N+ mit
timeT (w ) = dasjenige t mit ∆t (c0 (w )) = ∆∗ (c0 (w ))
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T für
eine bestimmte Eingabe w .
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Definitionen
Wir betrachten im Folgenden nur Turingmaschinen, die für jede
Eingabe halten, damit ∆∗ (c) immer definiert ist.
timeT : A+ → N+ mit
timeT (w ) = dasjenige t mit ∆t (c0 (w )) = ∆∗ (c0 (w ))
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T für
eine bestimmte Eingabe w .
Zeitkomplexität TimeT : N+ → N+ mit
TimeT (n) = max{timeT (w ) | w ∈ An }
In Worten:
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Definitionen
Wir betrachten im Folgenden nur Turingmaschinen, die für jede
Eingabe halten, damit ∆∗ (c) immer definiert ist.
timeT : A+ → N+ mit
timeT (w ) = dasjenige t mit ∆t (c0 (w )) = ∆∗ (c0 (w ))
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T für
eine bestimmte Eingabe w .
Zeitkomplexität TimeT : N+ → N+ mit
TimeT (n) = max{timeT (w ) | w ∈ An }
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T im
schlimmsten Fall für Eingaben der Größe n.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Definitionen
Wir betrachten im Folgenden nur Turingmaschinen, die für jede
Eingabe halten, damit ∆∗ (c) immer definiert ist.
timeT : A+ → N+ mit
timeT (w ) = dasjenige t mit ∆t (c0 (w )) = ∆∗ (c0 (w ))
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T für
eine bestimmte Eingabe w .
Zeitkomplexität TimeT : N+ → N+ mit
TimeT (n) = max{timeT (w ) | w ∈ An }
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T im
schlimmsten Fall für Eingaben der Größe n.
spaceT (w ) : A+ → N+ mit spaceT (w ) = die Anzahl der Felder,
die während der Berechnung für Eingabe w benötigt
werden
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Definitionen
Wir betrachten im Folgenden nur Turingmaschinen, die für jede
Eingabe halten, damit ∆∗ (c) immer definiert ist.
timeT : A+ → N+ mit
timeT (w ) = dasjenige t mit ∆t (c0 (w )) = ∆∗ (c0 (w ))
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T für
eine bestimmte Eingabe w .
Zeitkomplexität TimeT : N+ → N+ mit
TimeT (n) = max{timeT (w ) | w ∈ An }
In Worten: Wie viele Schritte macht die TM T im
schlimmsten Fall für Eingaben der Größe n.
spaceT (w ) : A+ → N+ mit spaceT (w ) = die Anzahl der Felder,
die während der Berechnung für Eingabe w benötigt
werden
Platzkomplexität SpaceT (n) : N+ → N+ mit
SpaceT (n) = max{spaceT (w ) | w ∈ An }
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a | aR, b | bR
| L
ra
la
a | L
a | R
| 0
r
| R
b | L
a | aL, b | bL
f−
f+
l
a | L
| 0
b | L
b | R
rb
| L
a | aR, b | bR
| R
lb
Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Zusammenhänge Platz- und Zeitkomplexität
Wenn eine Turingmaschine für eine Eingabe w time(w ) Schritte
macht, wie viel Platz kann sie maximal verbrauchen?
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Zusammenhänge Platz- und Zeitkomplexität
Wenn eine Turingmaschine für eine Eingabe w time(w ) Schritte
macht, wie viel Platz kann sie maximal verbrauchen?
space(w ) ≤ max(| w |, 1 + time(w ))
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexität einer TM
Sei T1 eine TM die eine Binärzahl auf dem Band um 1 erhöht und
dann wieder an den Anfang des Bandes läuft.
Auf dieser TM basierend entwerfen wir eine neue TM T2 : Auf dem
Band steht eine Folge von Nullen. Solange auf dem Band nicht nur
Einsen stehen, T1 anwenden, also die Zahl um 1 erhöhen.
Welche Platzkomplexität hat T1 für eine Eingabe der Länge n?
SpaceT1 (n) =
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexität einer TM
Sei T1 eine TM die eine Binärzahl auf dem Band um 1 erhöht und
dann wieder an den Anfang des Bandes läuft.
Auf dieser TM basierend entwerfen wir eine neue TM T2 : Auf dem
Band steht eine Folge von Nullen. Solange auf dem Band nicht nur
Einsen stehen, T1 anwenden, also die Zahl um 1 erhöhen.
Welche Platzkomplexität hat T1 für eine Eingabe der Länge n?
SpaceT1 (n) = n + 2 ∈ Θ(n)
TimeT1 (n) =
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexität einer TM
Sei T1 eine TM die eine Binärzahl auf dem Band um 1 erhöht und
dann wieder an den Anfang des Bandes läuft.
Auf dieser TM basierend entwerfen wir eine neue TM T2 : Auf dem
Band steht eine Folge von Nullen. Solange auf dem Band nicht nur
Einsen stehen, T1 anwenden, also die Zahl um 1 erhöhen.
Welche Platzkomplexität hat T1 für eine Eingabe der Länge n?
SpaceT1 (n) = n + 2 ∈ Θ(n)
TimeT1 (n) = 2n + 1 ∈ Θ(n)
SpaceT2 (n) =
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexität einer TM
Sei T1 eine TM die eine Binärzahl auf dem Band um 1 erhöht und
dann wieder an den Anfang des Bandes läuft.
Auf dieser TM basierend entwerfen wir eine neue TM T2 : Auf dem
Band steht eine Folge von Nullen. Solange auf dem Band nicht nur
Einsen stehen, T1 anwenden, also die Zahl um 1 erhöhen.
Welche Platzkomplexität hat T1 für eine Eingabe der Länge n?
SpaceT1 (n) = n + 2 ∈ Θ(n)
TimeT1 (n) = 2n + 1 ∈ Θ(n)
SpaceT2 (n) = n + 2 ∈ Θ(n)
TimeT2 (n) ∈
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexität einer TM
Sei T1 eine TM die eine Binärzahl auf dem Band um 1 erhöht und
dann wieder an den Anfang des Bandes läuft.
Auf dieser TM basierend entwerfen wir eine neue TM T2 : Auf dem
Band steht eine Folge von Nullen. Solange auf dem Band nicht nur
Einsen stehen, T1 anwenden, also die Zahl um 1 erhöhen.
Welche Platzkomplexität hat T1 für eine Eingabe der Länge n?
SpaceT1 (n) = n + 2 ∈ Θ(n)
TimeT1 (n) = 2n + 1 ∈ Θ(n)
SpaceT2 (n) = n + 2 ∈ Θ(n)
TimeT2 (n) ∈ Θ((2n − 1) · n) = Θ(2n · n)
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexitätsklassen
Bisher haben wir die Zeit- und Platzkomplexität von
Turingmaschinen/Algorithmen betrachtet.
Eine Komplexitätsklasse ist eine Menge von Problemen, die
sich mit ähnlichem asymptotischem Aufwand lösen lassen.
Eine Komplexitätsklasse ist keine Menge von Algorithmen!
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Problem vs Algorithmus
Problem
Sortiere eine Folge von n ganzen Zahlen.
Algorithmus
Gehe alle Zahlen durch und füge sie in eine anfangs Reihe ein.
Dabei die Reihe von vorne durchgehen bis die richtige Stelle zum
Einfügen gefunden wurde.
Aufwand
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Problem vs Algorithmus
Problem
Sortiere eine Folge von n ganzen Zahlen.
Algorithmus
Gehe alle Zahlen durch und füge sie in eine anfangs Reihe ein.
Dabei die Reihe von vorne durchgehen bis die richtige Stelle zum
Einfügen gefunden wurde.
Aufwand
n Operationen mit Aufwand O(n) ⇒ O(n2 )
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Problem vs Algorithmus
Problem
Sortiere eine Folge von n ganzen Zahlen.
Algorithmus
Gehe alle Zahlen durch und füge sie in eine anfangs Reihe ein.
Dabei die Reihe von vorne durchgehen bis die richtige Stelle zum
Einfügen gefunden wurde.
Aufwand
n Operationen mit Aufwand O(n) ⇒ O(n2 )
Es gibt aber auch Algorithmen, die das Problem in O(n · logn)
lösen können.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Komplexitätsklassen
Definition
P Menge der Entscheidungsprobleme, die sich von
Turingmaschinen mit polynomieller Zeitkomplexität
lösen lassen
PSPACE Menge der Entscheidungsprobleme, die sich von
Turingmaschinen mit polynomieller Platzkomplexität
lösen lassen
Aus unserer Erkenntnis space(w ) ≤ max(| w |, 1 + time(w )) folgt:
P ⊆ PSPACE
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Unentscheidbare Probleme
1
Turingmaschinen
2
Berechnungskomplexität
3
Unentscheidbare Probleme
Definition
Postsches Korrespondenzproblem
Halteproblem
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Unentscheidbare Probleme
Definition
Ein Problem heißt unentscheidbar, wenn es keinen Algorithmus
gibt, der es für eine beliebige Eingabe lösen kann, egal wie viel Zeit
man ihm lässt.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Postsches Korrespondenzproblem
Gegeben
Eine endliche Folge von Paaren ((x1 , y1 ), (x2 , y2 ), ..., (xn , yn )) von
nicht-leeren Wörtern
Gesucht
Eine nicht-leere Folge i1 , i2 , .. so dass xi1 · xi2 · ... = yi1 · yi2 · ...
Beispiel 1
((1, 101), (10, 00), (011, 11))
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Postsches Korrespondenzproblem
Gegeben
Eine endliche Folge von Paaren ((x1 , y1 ), (x2 , y2 ), ..., (xn , yn )) von
nicht-leeren Wörtern
Gesucht
Eine nicht-leere Folge i1 , i2 , .. so dass xi1 · xi2 · ... = yi1 · yi2 · ...
Beispiel 1
((1, 101), (10, 00), (011, 11))
Lösung: 1, 3, 2, 3
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Postsches Korrespondenzproblem
Beispiel 2
((001, 0), (01, 011), (01, 101), (10, 001))
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Postsches Korrespondenzproblem
Beispiel 2
((001, 0), (01, 011), (01, 101), (10, 001))
Lösung: 2,4,3,4,4,2,1,2,4,3,4,3,4,4,3,4,4,2,1,4,4,2,1,3,4,1,1,3,4,4,4,
2,1,2,1,1,1,3,4,3,4,1,2,1,4,4,2,1,4,1,1,3,4,1,1,3,1,1,3,1,2,1,4,1,1,3
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Postsches Korrespondenzproblem
Beispiel 2
((001, 0), (01, 011), (01, 101), (10, 001))
Lösung: 2,4,3,4,4,2,1,2,4,3,4,3,4,4,3,4,4,2,1,4,4,2,1,3,4,1,1,3,4,4,4,
2,1,2,1,1,1,3,4,3,4,1,2,1,4,4,2,1,4,1,1,3,4,1,1,3,1,1,3,1,2,1,4,1,1,3
Die Lösungen können also sehr lang werden. Würde man eine
Turingmaschine entwerfen, die das Problem löst, so wüsste man
nicht ob sie unendlich lang weiter läuft oder irgendwann anhält.
Fazit
Das Postsche Korrespondenzproblem ist unentscheidbar.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Halteproblem
Eingabe
Eine codierte Turingmaschine und eine Eingabe.
Problem
Hält die codierte TM auf der Eingabe oder läuft sie unendlich
weiter?
Behauptung
Das Halteproblem ist unentscheidbar.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Beweis der Unentscheidbarkeit des Halteproblems
Seien x0 , x1 , x2 , ... alle möglichen Turingmaschinen Tx0 , Tx1 , Tx2 , ...
in codierter Form und f0 , f1 , f2 , ... die entsprechenden Ausgaben der
Turingmaschinen. fi (xj ) ist undefiniert, wenn die TM für die
Eingabe xj nicht hält.
x0
x1
x2
x3
x4
...
f0 f0 (x0 ) f0 (x1 ) f0 (x2 ) f0 (x3 ) f0 (x4 ) . . .
f1 f1 (x0 ) f1 (x1 ) f1 (x2 ) f1 (x3 ) f1 (x4 ) . . .
f2 f2 (x0 ) f2 (x1 ) f2 (x2 ) f2 (x3 ) f2 (x4 ) . . .
f3 f3 (x0 ) f3 (x1 ) f3 (x2 ) f3 (x3 ) f3 (x4 ) . . .
f4 f4 (x0 ) f4 (x1 ) f4 (x2 ) f4 (x3 ) f4 (x4 ) . . .
..
..
..
..
..
..
..
.
.
.
.
.
.
.
In dieser Tabelle befinden sich die Ausgaben aller Turingmaschinen
für alle möglichen eingegebenen Turingmaschinen.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Beweis der Unentscheidbarkeit des Halteproblems
Wir wollen von nun
x0 x1 x2
f0
8 X 3
f1
7 9 1
f2
0 5 X
f3
1 2 X
6 4 1
f4
..
..
..
..
.
.
.
.
an mit einem konkreten Beispiel arbeiten:
x3 x4 ...
4 9 ...
X 0 ...
X X ...
3 9 ...
9 X ...
..
.. . .
.
.
.
X symbolisiert, dass die Turingmaschine für die Eingabe nicht hält.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Beweis der Unentscheidbarkeit des Halteproblems
Betrachten wir
x0 x1
f0
8
f1
9
f2
f3
f4
..
..
..
.
.
.
die Diagonale der Tabelle:
x2 x3 x4 ...
...
...
X
...
3
...
X ...
..
..
.. . .
.
.
.
.
Definition
d[i] = fi (xi ), also
( d = (8, 9, X , 3, X , ...)
1
falls d = X
d[i] = fi (xi ) =
, also d = (X , X , 1, X , 1, ...).
X sonst
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Beweis der Unentscheidbarkeit des Halteproblems
Was nützt uns d?
Jede Zeile in der Tabelle unterscheidet sich von d. In der Tabelle
stehen aber alle von Turingmaschinen berechenbaren Funktionen.
Also gibt es keine Turingmaschine, die d berechnet.
Sei Th die Turingmaschine, die das Halteproblem entscheidet und
fh ihre Ausgabe. Für sie gilt:
(
1 falls Txi bei Eingabe xi hält
fh (fi (xi )) =
0 sonst
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Beweis der Unentscheidbarkeit des Halteproblems
(
1
fh (fi (xi )) =
0
falls Txi bei Eingabe xi hält
sonst
Wenn man eine solche TM Th hat, dann kann man eine
Turingmaschine Td entwerfen, die sich so verhält:
Für eine Eingabe xi berechnet Td welches Ergebnis Th für
diese Eingabe liefern würde
Wenn Th mitteilt, dass Txi (xi ) hält, dann geht Td in eine
Endlosschleife
Wenn Th mitteilt, dass Txi (xi ) nicht hält, dann hält Td und
gibt 1 aus
Td ist somit genau die zu d passende Turingmaschine.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Beweis der Unentscheidbarkeit des Halteproblems
Lediglich unter Verwendung von Th können wir also eine
Turingmaschine entwerfen, die in der Tabelle durch die Zeile d
repräsentiert werden würde.
Wir wissen aber, dass eine solche Turingmaschine nicht existieren
kann, da d per Definition von allen Zeilen in der Tabelle
verschieden ist.
Also war die Annahme, dass es eine Turingmaschine Th gibt, die
das Halteproblem entscheidet, falsch.
Somit ist das Halteproblem unentscheidbar.
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Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
Unentscheidbare Probleme
Überblick
1
Turingmaschinen
Wiederholung
Video
2
Berechnungskomplexität
Komplexitätsmaße
Komplexitätsklassen
3
Unentscheidbare Probleme
Definition
Postsches Korrespondenzproblem
Halteproblem
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25/26
Turingmaschinen
Berechnungskomplexität
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Unentscheidbare Probleme
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