Die Entsorgung der Berliner Siedlungsabfälle hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten entscheidend verändert. Verwertbare Materialien werden inzwischen verstärkt getrennt und recycelt. Dazu gehören vor allem: Altpapier, Altglas, Verpackungen und Bioabfälle. Das bedeutet, weniger Rohstoffe werden verbraucht, um neue Produkte herzustellen. Welche Abfallentsorgungsanlagen stehen künftig zur Verfügung? Für den in den kommenden Jahren anfallenden Siedlungsabfall (820.000 Tonnen pro Jahr) stehen das Müllheizkraftwerk (MHKW) Ruhleben mit einer jährlichen Kapazität von 520.000 Tonnen sowie die beiden Mechanisch-physikalischen Stabilisierungsanlagen (MPS: Abfall wird durch Trocknungsprozesse zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet) in Pankow und Reinickendorf mit einer jährlichen Kapazität von jeweils 160.000 Tonnen pro Jahr zur Verfügung. MPS Pankow 160.000 Mg/a MPS Reinickendorf 160.000 Mg/a MHKW Ruhleben 520.000 Mg/a Kapazitäten 840.000 Mg/a Siedlungsabfall Abbildung: Künftige Anlagenkapazitäten für die prognostizierten Berliner Siedlungsabfälle (840.000 Mg/a) Was hat eine moderne Abfallwirtschaft mit Klimaschutz zu tun? Die Nutzung der anfallenden Abfälle leistet einen wesentlichen Beitrag zur Minderung von Treibhausgasen und trägt damit zum Schutz unseres Klimas bei. Der Verzicht auf Abfalldeponierung, eine stärkere Abfallvermeidung, bessere Abfalltrennung und die Verwertung von Abfällen sowie hochwertige und emissionsarme Abfallbehandlungsmethoden reduzieren die Emission von Treibhausgasen. Ausstellungs- und Informationszentrum der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin U-Bahn Linien U2, Märkisches Museum, U8, Jannowitzbrücke oder Heinrich-Heine-Straße S-Bahn Linien S5, S7, S75, Jannowitzbrücke Bus Linien 147, 248, 265, U-Bhf. Märkisches Museum Im Berliner Abfallwirtschaftskonzept werden anspruchsvolle Klimaschutzziele vorgegeben. Zusätzlich zur bereits erzielten Klimaentlastung von jährlich 1,2 Millionen Tonnen CO2 sollen bis 2020 weitere 1,1 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Ausstellungsraum der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Württembergische Straße 6, 10707 Berlin U-Bahn Linien U3, U7, Fehrbelliner Platz Bus Linien 101, 104, 115, Fehrbelliner Platz Wussten Sie? www.stadtentwicklung.berlin.de Dies entspricht rund 25 Prozent der vom Land Berlin von 2010 bis 2020 angestrebten Klimagaseinsparungen. Diese ehrgeizige Reduzierung soll durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden: Alle anfallenden Siedlungsabfälle sollen ab 2015 so behandelt und klimaschonend verwertet werden, dass kein Abfall mehr deponiert werden muss. Bis 2020 sollen alle Abfälle im Land Berlin verwertet werden. Ab 2016 sollen alle organischen Abfälle, z.B. Rasenschnitt und Laub, hochwertig verwertet werden. Parallel soll die häusliche Bioabfallsammlung flächendeckend ausgeweitet werden. Mit der Verwaltungsvorschrift „Beschaffung und Umwelt“ werden seit Januar 2013 alle öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen des Landes verpflichtet, Produkte und Dienstleistungen (z.B. Straßenfahrzeuge, Großveranstaltungen, Stromausschreibungen, Büroartikel, Büroausstattung) nach ökologischen Kriterien zu beschaffen. Mit dieser Verwaltungsvorschrift ist Berlin bundesweiter Vorreiter. Titelbild: Fotomontage SenStadtUm; Fotos: seen - Fotolia.com, Patryssia Fotolia.com, Schlierner - Fotolia.com, karandaev - Fotolia.com, neftali Fotolia.com, Nik - Fotolia.com Kommunikation Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin [email protected] Umwelt Abfall wird zum wichtigen Rohstoff Eckdaten der Berliner Siedlungsabfallwirtschaft Liebe Berlinerinnen und Berliner, in einer Großstadt ist der Umgang mit Abfällen ein wichtiges Thema des Umweltschutzes. Berlin hat in den letzten 20 Jahren bereits Beachtliches in der Abfallwirtschaft geleistet. Die Abfallmengen sind stark zurückgegangen, gleichzeitig konnten mehr Abfallstoffe recycelt werden. Dies gelang durch das Zusammenspiel von öffentlicher Information, gesetzlichen Regelungen, logistischer Optimierung und nicht zuletzt durch Ihre Mitarbeit. Wieviel Siedlungsabfall produziert Berlin? Der Berliner Siedlungsabfall aus Haushalten (Hausmüll) setzt sich aus verschiedenen Stoffen zusammen, von denen die meisten verwertet werden können: Holz | 0,3 % Organik | 41,9 % Textilien | 3,6 % Inertes | 2,1 % Verbunde | 9,1 % Problemabfall | 0,3 % sonstige Stoffe | 10,9 % Abfälle werden heute zunehmend als wertvolle Rohstoffe oder Energieträger genutzt, womit auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Detaillierte gesetzliche Regelungen sorgen für die Einhaltung hoher Umweltstandards bei der Kreislaufwirtschaft. Dieses Faltblatt gibt Ihnen einen Überblick über die Eckdaten der Berliner Siedlungsabfallwirtschaft. Vertiefende Informationen finden Sie auf der Website der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Berlin ist mit der Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne im Januar 2013 nicht nur bundesweiter Vorreiter einer noch besseren Abfalltrennung, sondern gibt auch mit der Verwaltungsvorschrift „Beschaffung und Umwelt“ seit Januar 2013 allen öffentlichen Einrichtungen des Landes anspruchsvolle ökologische Kriterien vor. Auch in Zukunft werden wir uns in Berlin für die weitere Verringerung der Abfallmengen sowie für eine klimaschutzgerechte und ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft einsetzen. Michael Müller Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Rest < 10 | 4,9 % Papier, Pappe | 11,4 % Metalle | 2,1 % Kunststoffe | 6,6 % Glas | 6,8 % Zu erwarten ist, dass die stoffliche und energetische Abfallverwertung in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird, insbesondere bei den organischen Abfällen. Bereits im Januar 2013 wurde die einheitliche Berliner Wertstofftonne eingeführt. In ihr werden außer Verpackungen auch weitere Wertstoffe (stNVP = stoffgleiche Nichtverpackungen, zum Beispiel Spielzeug aus Kunststoff) gesammelt, die stofflich und energetisch verwertet werden sollen. Wussten Sie? Das Berliner Abgeordnetenhaus beschloss 2011 das Abfallwirtschaftskonzept, in dem prognostiziert wird, dass ab 2015 in Berlin jährlich nur noch etwa 820.000 Tonnen Abfall anfallen werden. Gegenüber 2010 ergibt sich eine Verringerung des Restabfallaufkommens um rund 100.000 Tonnen. Für die Berliner Abfälle gibt es ausreichende hochwertige und energieeffiziente Entsorgungsanlagen. Moderne Abfallwirtschaft bedeutet Ressourcenschutz und Klimagaseinsparung. Abbildung: Gewichtsmäßige Zusammensetzung des Berliner Hausmülls in Prozent Jährliche Abfallbilanzen geben einen detaillierten Überblick über den angefallenen Siedlungsabfall (Hausmüll, Geschäftsmüll, Gewerbeabfälle, Spermüll, etc.) und zeigen ebenfalls die Veränderungen gegenüber den Vorjahren. © BSR Abfallbilanzen/Abfallwirtschaftspläne/Abfallwirtschaftskonzepte Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt erstellt jährlich eine Abfallbilanz. Sie gibt Auskunft über Art, Menge und Herkunft der Abfälle sowie über deren Entsorgung. Die Abfallbilanz liefert wichtige Planungsdaten für das Abfallwirtschaftskonzept und den Abfallwirtschaftsplan. So können auch Fortschritte im Bezug auf Abfallvermeidung und Abfallverwertung festgestellt werden. Ein Abfallwirtschaftskonzept enthält Angaben über Art, Menge, Herkunft sowie Verwertung oder Beseitigung der in den nächsten zehn Jahren anfallenden Abfälle. Es erläutert, wie Siedlungsabfälle vermieden, verwertet und umweltverträglich beseitigt werden können. Außerdem enthält es Angaben zur Planung, Errichtung oder Sicherung erforderlicher Abfallentsorgungsanlagen. Es besteht aus Teilplänen für Siedlungsabfälle, Bauabfälle und gefährliche Abfälle und wird in einem Turnus von 5 Jahren fortgeschrieben. Der Berliner Siedlungsabfall reduzierte sich von 1996 bis 2011 um gut 25 Prozent (von 2.122.000 Tonnen auf 1.573.000 Tonnen). Inzwischen werden rund 43 Prozent der Siedlungsabfälle verwertet, die Mengen stiegen von 445.000 Tonnen in 1996 auf 680.000 Tonnen in 2011 an. Aufbauend auf dem Abfallwirtschaftskonzept wird ebenfalls regelmäßig ein Abfallwirtschaftsplan erstellt. Auch er bezieht sich auf zehn Jahre. Ziel ist die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit im Land Berlin. Im Abfallwirtschaftsplan werden die Entwicklungen und Tendenzen des Aufkommens sowie der Entsorgungswege dargestellt. Hieraus werden künftige Abfallmengen und Entsorgungsanlagen prognostiziert. 2011 wurden in Berlin rund 70.000 Tonnen Glasabfälle, 186.000 Tonnen Papier- und Kartonabfälle, 76.000 Tonnen Verpackungsabfälle und 126.000 Tonnen organische Abfälle (z.B. Bioabfälle, Laub) getrennt gesammelt und verwertet. Die Abfallbilanzen, Abfallwirtschaftspläne und Abfallwirtschaftskonzepte finden Sie im Internet unter: www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/abfall © BSR Die Entsorgung der Berliner Siedlungsabfälle hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten entscheidend verändert. Verwertbare Materialien werden inzwischen verstärkt getrennt und recycelt. Dazu gehören vor allem: Altpapier, Altglas, Verpackungen und Bioabfälle. Das bedeutet, weniger Rohstoffe werden verbraucht, um neue Produkte herzustellen. Welche Abfallentsorgungsanlagen stehen künftig zur Verfügung? Für den in den kommenden Jahren anfallenden Siedlungsabfall (820.000 Tonnen pro Jahr) stehen das Müllheizkraftwerk (MHKW) Ruhleben mit einer jährlichen Kapazität von 520.000 Tonnen sowie die beiden Mechanisch-physikalischen Stabilisierungsanlagen (MPS: Abfall wird durch Trocknungsprozesse zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet) in Pankow und Reinickendorf mit einer jährlichen Kapazität von jeweils 160.000 Tonnen pro Jahr zur Verfügung. MPS Pankow 160.000 Mg/a MPS Reinickendorf 160.000 Mg/a MHKW Ruhleben 520.000 Mg/a Kapazitäten 840.000 Mg/a Siedlungsabfall Abbildung: Künftige Anlagenkapazitäten für die prognostizierten Berliner Siedlungsabfälle (840.000 Mg/a) Was hat eine moderne Abfallwirtschaft mit Klimaschutz zu tun? Die Nutzung der anfallenden Abfälle leistet einen wesentlichen Beitrag zur Minderung von Treibhausgasen und trägt damit zum Schutz unseres Klimas bei. Der Verzicht auf Abfalldeponierung, eine stärkere Abfallvermeidung, bessere Abfalltrennung und die Verwertung von Abfällen sowie hochwertige und emissionsarme Abfallbehandlungsmethoden reduzieren die Emission von Treibhausgasen. Ausstellungs- und Informationszentrum der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin U-Bahn Linien U2, Märkisches Museum, U8, Jannowitzbrücke oder Heinrich-Heine-Straße S-Bahn Linien S5, S7, S75, Jannowitzbrücke Bus Linien 147, 248, 265, U-Bhf. Märkisches Museum Im Berliner Abfallwirtschaftskonzept werden anspruchsvolle Klimaschutzziele vorgegeben. Zusätzlich zur bereits erzielten Klimaentlastung von jährlich 1,2 Millionen Tonnen CO2 sollen bis 2020 weitere 1,1 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Ausstellungsraum der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Württembergische Straße 6, 10707 Berlin U-Bahn Linien U3, U7, Fehrbelliner Platz Bus Linien 101, 104, 115, Fehrbelliner Platz Wussten Sie? www.stadtentwicklung.berlin.de Dies entspricht rund 25 Prozent der vom Land Berlin von 2010 bis 2020 angestrebten Klimagaseinsparungen. Diese ehrgeizige Reduzierung soll durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden: Alle anfallenden Siedlungsabfälle sollen ab 2015 so behandelt und klimaschonend verwertet werden, dass kein Abfall mehr deponiert werden muss. Bis 2020 sollen alle Abfälle im Land Berlin verwertet werden. Ab 2016 sollen alle organischen Abfälle, z.B. Rasenschnitt und Laub, hochwertig verwertet werden. Parallel soll die häusliche Bioabfallsammlung flächendeckend ausgeweitet werden. Mit der Verwaltungsvorschrift „Beschaffung und Umwelt“ werden seit Januar 2013 alle öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen des Landes verpflichtet, Produkte und Dienstleistungen (z.B. Straßenfahrzeuge, Großveranstaltungen, Stromausschreibungen, Büroartikel, Büroausstattung) nach ökologischen Kriterien zu beschaffen. Mit dieser Verwaltungsvorschrift ist Berlin bundesweiter Vorreiter. Titelbild: Fotomontage SenStadtUm; Fotos: seen - Fotolia.com, Patryssia Fotolia.com, Schlierner - Fotolia.com, karandaev - Fotolia.com, neftali Fotolia.com, Nik - Fotolia.com Kommunikation Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin [email protected] Umwelt Abfall wird zum wichtigen Rohstoff Eckdaten der Berliner Siedlungsabfallwirtschaft