Uranmarkt Uranerz besteht aus natürlichen Mineralien und kommt an vielen Stellen in der Erdkruste wie auch im Meerwasser vor. Entsprechend wird Uran in zahlreichen Minen rund um den Globus abgebaut. Gemäss einer alle zwei Jahre erscheinenden und als «Red Book» bekannten Zusammenstellung der offiziellen Daten von 43 Ländern präsentierte sich die weltweite Uranproduktion per 1. Januar 2005 wie folgt [vgl. Anhang 1]: – Im Jahr 2004 wurden in 19 Ländern insgesamt 40'263 Tonnen Natururan (U) gefördert. Das sind 12% mehr als im Jahr 2002. Grösster Produzent war Kanada (11'596 Tonnen), gefolgt von Australien (8982 Tonnen). Zusammen förderten sie rund die Hälfte des Natururans. Die höchsten Steigerungsraten von über 30% seit 2002 verzeichneten Australien, Kasachstan und Namibia. – Diese gut 40’000 Tonnen Natururan deckten rund 60% des Bedarfs der Kernkraftwerke. Die übrigen 40% des Kernbrennstoffs stammten aus sekundären Quellen wie Lagerbeständen, zurück verdünntem Uran aus militärischen Beständen, der Wiederaufarbeitung von Brennelementen oder der erneuten Anreicherung von Uran-235 aus den Rückständen der Anreicherung (sogenannten «re-enriched tails»). Diese sekundären Uranquellen sind rückläufig, so dass der Bedarf zunehmend mit zusätzlich abgebautem Natururan gedeckt werden muss. Über die Gesamtmenge des auf dem Festland abbauwürdigen Urans können heute keine gesicherten Angaben gemacht werden, da viele von der Geologie her potenziell interessante Gebiete noch gar nicht erkundet worden sind. Zahlen zu den globalen Uranreserven beziehen sich immer auf die bekannten und die vermuteten Lagerstätten, die bei einem bestimmten Uranpreis abbauwürdig sind. In der nachstehenden Karte sind die Reserven dargestellt, die – heute bekannt oder mit grosser Sicherheit vorhanden sind und von den jeweiligen Ländern an die OECD gemeldet wurden – bei einem Handelspreis von weniger als 130 US-Dollar pro kg Natururan abbauwürdig sind. Diese Reserven beliefen sich anfangs 2005 auf rund 3,3 Mio. Tonnen. Dazu kommen noch gut 1,4 Mio. Tonnen sogenannte Inferred Resources, die noch nicht umfassend genug exploriert sind, um als RAR klassifiziert zu werden. Insgesamt belaufen sich demnach gegenwärtig die Uranreserven in der Preisklasse bis 130 US-Dollar pro kg auf rund 4,7 Mio. Tonnen. Quelle: 2. Berlin 2007. Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter,