Aus der Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik Abteilung Pneumologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau Einfluß körperlicher Ausdauerbelastung auf Perforin und Granzyme-B exprimierende Lymphozytenpopulationen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. vorgelegt 2000 von Dieter Uhl geboren in Haslach/Kinzigtal 2 Dekan: Prof Dr. rer.nat. M. Schumacher 1. Gutachter: PD Dr. J. Ch. Virchow jr. 2. Gutachter: Prof. Dr. A. Berg Jahr der Promotion: 2002 3 Inhaltsverzeichnis: 1 EINLEITUNG 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 DIE PHYSIOLOGIE DER AEROBEN AUSDAUERLEISTUNG KÖRPERLICHE BELASTUNG UND HORMONE KÖRPERLICHE BELASTUNG UND IMMUNSYSTEM LYMPHOZYTEN NATÜRLICHE KILLERZELLEN PERFORIN GRANZYME-B EINFLUßNEHMENDE ZYTOKINE ZIELSETZUNG 6 6 7 7 8 10 12 13 13 15 2 MATERIALIEN UND METHODEN 16 2.1 GERÄTE UND VERBRAUCHSMATERIAL 2.1.1 GERÄTE 2.1.2 ARBEITSMATERIALIEN 2.1.3 CHEMIKALIEN 2.1.4 PUFFER UND LÖSUNGEN 2.1.5 ANTIKÖRPER 2.2 METHODEN 2.2.1 AUSWAHL DER PROBANDEN 2.2.2 CHRONOLOGISCHER ABLAUF DER UNTERSUCHUNGEN 2.2.3 SEPARATION MONONUKLEÄRER ZELLEN 2.2.4 KIMURA-FÄRBUNG 2.2.5 MARKIERUNG VON ZELLOBERFLÄCHENMOLEKÜLEN 2.2.6 FIXIERUNG UND PERMEABILISIERUNG DER SEPARIERTEN ZELLEN 2.2.7 INKUBATION DER PERMEABILISIERTEN ZELLEN MIT ANTI-PERFORIN-ANTIKÖRPER 2.2.8 DURCHFLUßZYTOMETRIE 2.2.9 AUSWERTUNG DER MESSUNGEN 2.2.10 STATISTIK 16 16 16 17 17 18 19 19 19 21 21 21 22 23 23 24 26 3 RESULTATE 27 3.1 ERGEBNISSE DER LAUF-GRUPPE 3.1.1 CHARAKTERISIERUNG DER T-ZELLSUBPOPULATIONEN IM VOLLBLUT 3.1.2 CHARAKTERISIERUNG DER T-ZELLSUBPOPULATIONEN 3.1.3 PERFORIN-POSITIVE ZELLEN IN LYMPHOZYTENSUBPOPULATIONEN 3.1.4 GRANZYME-B-POSITIVE ZELLEN IN LYMPHOZYTENSUBPOPULATIONEN 3.1.5 ABSOLUTWERTE PERFORIN UND GRANZYME-B POSITIVER ZELLEN 3.2 ERGEBNISSE DER TRIATHLON-GRUPPE 3.2.1 CHARAKTERISIERUNG DER T-ZELLSUBPOPULATIONEN IN MNC 3.2.2 PERFORIN-POSITIVE ZELLEN IN LYMPHOZYTENSUBPOPULATIONEN 3.2.3 WEITERE DIFFERENZIERUNG BESTIMMTER LYMPHOZYTENSUBPOPULATIONEN 3.2.3.1 Anteil der doppelt-positiven Zellen an Gesamtlymphozyten 3.2.3.2 Anteil der doppelt-positiven Zellen an den einzelnen Subpopulationen 3.2.3.3 Anteil perforinhaltiger doppelt-positiver Zellen am Gesamtlymphozytenpool 3.2.3.4 Anteile perforinhaltiger doppelt-positiver Zellen an den Subpopulationen 3.2.4 SPORTLER VERSUS NICHT SPORT TREIBENDE PERSONEN 3.2.4.1 Zusammensetzung der Lymhozytenpopulation 3.2.4.2 Vergleich Perforin-positiver Zellen bei Sportlern und Kontrollpersonen 27 27 28 28 30 33 34 34 34 37 37 38 38 39 41 41 42 4 3.2.4.3 Prozentuale Verteilung Perforin+ Zellen auf die jeweiligen Subpopulationen 43 4 DISKUSSION 45 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 45 48 51 52 53 LYMPHOZYTENSUBPOPULATIONEN UND SPORTLICHE BELASTUNG PERFORIN IN LYMPHOZYTEN VON AUSDAUERSPORTLERN GRANZYME-B IN LYMPHOZYTEN VON AUSDAUERSPORTLERN KLASSIFIZIERUNG VON CD16/56+ ZELLEN UND T-ZELLEN AUSDAUERSPORT: BENEFIT ODER IMMUNOLOGISCHES DEFIZIT? 5 ZUSAMMENFASSUNG 55 6 LITERATUR 56 7 DANKSAGUNG 69 8 PUPLIKATIONEN 70 9 LEBENSLAUF 71 5 Abkürzungsverzeichnis: AK Antikörper APZ Antigen präsentierende Zelle AS Aminosäure bp Basenpaare C Komplementfaktor CD Cluster of Differentiation CTL zytotoxischer T-Lymphozyt Cy5 Cytochrom 5 DNA Desoxyribonukleinsäure FCS fetales Kälberserum FITC Fluoresceinisothiocyanat g 9,81m/s2, Erdbeschleunigung GrB Granzyme-B HLA Human Leukocyte Antigen IFN Interferon Ig Immunglobulin IL Interleukin D Dalton kg Kilogramm KG Körpergewicht LCMV lymphozytäres Choriomenigitis-Virus LPS Lipopolysaccharid M molar MNC mononukleäre Zellen mRNA Messenger-Ribonukleinsäure NK-Zellen Natürliche-Killer-Zellen nm Nanometer P Perforin PBMC Peripheral Blood Mononuclear Cells PBS Phosphate-buffered Saline PE Phycoerythrin Weniger häufig vewendete Abkürzungen werden im Text erläutert. 6 1 Einleitung 1.1 Die Physiologie der aeroben Ausdauerleistung Körperliche Aktivität ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung. Während für die einen ein gesteigertes Wohlbefinden als Motivation zum Sport ausschlaggebend ist, steht für andere eine erhöhte körperliche Leistungsfähigkeit bis hin zum Hochleistungssport als Beruf im Vordergrund. Es gibt viele verschiedene Sportarten, mit jeweils spezifischen Bewegungs bzw. Belastungsmustern und entsprechend unterschiedlichen Auswirkungen auf den Körper des Sporttreibenden. Zur Charakterisierung einer Sportart können sowohl Dauer als auch Intensität der Belastung als Parameter herangezogen werden. Bei kurzen und intensiven Trainingseinheiten erfolgt die Bereitstellung der notwendigen Energie hauptsächlich durch anaerobe extramitochondrale Stoffwechselvorgänge, wobei vermehrt Laktat entsteht, während bei lang andauernden Tätigkeiten mit submaximaler Intensität aerobe intramitochondrale Stoffwechselvorgänge dominieren 83 . Durch regelmäßiges Ausdauertraining erhöht sich unter anderem die maximal mögliche Sauerstoffaufnahme/kgKG/Min (VO2max) und der Übergang von aerobem zu anaerobem Stoffwechsel erfolgt erst bei höheren Leistungsstufen. Die Bestimmung der sogenannten Laktatgrenze und von VO2max ermöglicht deshalb eine grobe Beurteilung der Leistungsfähigkeit des individuellen Sportlers 36;144 . Mit steigendem Energieumsatz nimmt neben erhöhtem Herz und Atemzeitvolumen auch die relative Sauerstoffaufnahme des Sportlers zu 2. Der Laktatspiegel steht bei gleichförmiger Belastung im Gleichgewicht zur konstant erbrachten aeroben Leistung 100. Die Bestimmung der Sauerstoffaufnahme und des Laktatspiegels können deshalb als Maß für momentan entstandene Belastungen herangezogen werden 85 . In dieser Arbeit sollten die Auswirkungen von submaximalen, aeroben Langzeitbelastungen (Laufen bzw. Triathlon) auf Lymphozyten des peripheren Bluts von Ausdauersportlern mit regelmäßiger Trainingsanamnese und einem Vo2max > 55ml/kgKG/min untersucht werden. 7 1.2 Körperliche Belastung und Hormone Während einer Ausdauerbelastung verändern sich auf Grund des erhöhten Energiebedarfs die Konzentrationen von verschiedenen stoffwechselaktiven Hormonen im Blut. In Ruhe überwiegt der parasymphatische Teil des Vegetativums während bei körperlicher Betätigung das symphatische Nervensystem dominiert. Demnach kommt es bei Streß zu einem Anstieg der Hormone Adrenalin und Noradrenalin im Blut, der interessanterweise mit der belastungsinduzierten Laktatspiegelerhöhung korreliert 68. Eine Verbesserung des Ausdauerzustandes führt auf submaximalen Belastungsstufen zu einer Reduktion der Katecholaminausschüttung 113;155;162 . Kortisol nimmt mit steigender Belastungsintensität vor allem in der Erholungsphase zu und fördert durch Aufbau größerer Glykogendepots die aerobe Langzeitausdauer 60;94. 1.3 Körperliche Belastung und Immunsystem Auf humoraler Ebene wurde bei kurzen anaeroben Bewegungsmustern eine Zunahme der IgG und IgM Konzentrationen im Serum festgestellt 93. Intensive Langzeitbelastung hingegen bewirkt eine Abnahme der Serumglobuline und IgA-Sekretion der Schleimhäute in den oberen Luftwegen. Der IgA-Spiegel im Speichel ist nach allgemeiner sportlicher Belastung signifikant erniedrigt 77;150. Bei ruhenden Sportlern wurden normale Werte für Immunglobuline aber verminderte Werte für die Komplimentfaktoren C3 und C4 festgestellt 95. Auf zellulärer Ebene steigt zu Beginn erhöhter Muskeltätigkeit die Zahl der Lymphozyten, insbesondere aber die Zahl der natürlichen Killerzellen im peripheren Blut bis um das Fünffache an, gefolgt von einer Lymphopenie direkt nach der Belastung 6;8. Die Zahl der Lymphozyten und NK-Zellen erreicht dabei nach circa drei Stunden ein Minimum, steigt dann innerhalb mehrerer Stunden wieder an, allerdings ohne das Ausgangsniveau zu erreichen 34. Die Zeit bis zur vollständigen Regeneration ist dabei abhängig von der Dauer der vorausgegangenen Belastung 33;145. In vitro Untersuchungen wiesen in der lymphopenischen Phase eine verringerte Funktion der NK-Zellen nach, der nach Pedersen und Mitarbeitern ein von Monozyten über Prostaglandin E2 vermittelter Mechanismus zu Grunde liegt 109. Eine andere Arbeitsgruppe führte die geringere Zytotoxizität der NK-Zellen nach Sport auf Veränderungen in der Zusammensetzung von Leukozytensubpopulationen zurück. Die Zytotoxizität sei durch die verminderte Anzahl an NK-Zellen nach körperlicher Belastung bedingt, das Zelllysepotential der Einzelzelle sei dabei aber nicht vermindert 94. 8 Die Zellen des Immunsystems werden unter anderem durch sogenannte Zytokine beeinflußt. Die Konzentrationen einzelner Zytokine im Blut werden durch körperliche Aktivität verändert. Sowohl IL-6 als auch IL-1 sind nach intensivem Training erhöht, nicht aber IL-2 und IFN-γ 5. Der Anstieg von IL-6 wird mit dem trainingsbedingten Muskelzellschaden 111, der durch Bestimmung von Myoglobin und Kreatinkinase im Blut quantifiziert werden kann 10;43, in Verbindung gebracht 14. Der stimulatorische Reiz des IL-6 auf Blutlymphozyten könnte den Anstieg von IL-1 bewirken 103. Die Zytokinantwort von Sportlern auf eine Ausdauerbelastung ist der von polytraumatisierten Patienten sehr ähnlich 101;128. Langfristig führt regelmäßige körperliche Aktivität zu einer Stimulation des Immunsystems. Moderat ausgeübter Ausdauersport bewirkt eine Zunahme der antikörperabhängigen Zytotoxizität von Lymphozyten und von Natürlichen Killerzellen 112. Personen, die regelmäßig Sport treiben ohne sich zu verausgaben, haben seltener Infektionen des oberen Respirationstrakts als Personen, die keinen Sport treiben 91. Leistungsorientierter Sport mit extremen Belastungen kann im Gegensatz dazu das Immunsystem supprimieren. Studien bei intensiv trainierten Sportlern zeigten eine Zunahme an Atemwegsinfekten nach körperlicher Ausdauerbelastung, die direkt mit Intensität und Umfang des Trainings korrelierte 43;96;97. Es scheint, als würde schwere körperliche Arbeit bzw. exzessiver Ausdauersport eine Art vorübergehende Immunsuppression bewirken 112. 1.4 Lymphozyten Lymphozyten sind 6 bis 10 µm große, runde Zellen, die sich durch wenig Zytoplasma und geringe Granularität auszeichnen. Sie entwickeln sich aus pluripotenten Stammzellen des Knochenmarks und ihre Ausreifung erfolgt in den primären lymphatischen Organen. Sie werden täglich in hoher Zahl gebildet und machen etwa 20% der Leukozyten im peripheren Blut aus, ihre Aufgabe besteht in der spezifischen Erkennung von Pathogenen und in der Einleitung der erworbenen Immunantwort. Man unterscheidet B- und T-Lymphozyten, wobei sich die B-Zellen im Knochenmark weiter entwickeln, während die Ausreifung der T-Zellen im Thymus stattfindet 40;108. Jede B-Zelle erkennt mit einem Oberflächenrezeptor sehr spezifisch ein Antigen. Durch eine Interaktion mit diesem wird die Zelle aktiviert und differenziert sich zur Antikörper produzierenden und sezernierenden Plasmazelle 18. Diese Antikörper binden einerseits an das ursächliche Antigen, andererseits werden weitere Bestandteile des Immunsystems stimuliert, die daraufhin das antigentragende Pathogen eliminieren. Die B-Zellen machen etwa 5 bis 15 % der 9 Lymphozyten im peripheren Blut aus 49. Die T-Zellen bilden mit ca. 70 bis 80% die größte Lymphozytenpopulation im Blut. Der TZell-Rezeptor (TCR) ist ein Heterodimer der Immunglobulin Superfamilie der in zwei Formen existiert 22. Der überwiegende Teil der reifen T-Lymphozyten exprimiert α- und βKetten (α/β-TCR), der Rest, ca. 5 bis 10%, γ- und δ-Ketten (γ/δ-TCR) 127. Das α/βHeterodimer erkennt Komplexe von prozessierten Peptiden, die aus fremden Proteinantigenen entstanden und an körpereigene MHC-Moleküle antigenpräsentierender Zellen (APC) gebunden sind. In enger Assoziation mit dem T-Zell-Rezeptor liegt der CD3-Komplex auf der Zellmembran vor, der aus mehreren Ketten besteht und ausgeprägte extra- und intrazelluläre Domänen besitzt 157;158;159. Wird ein Antigen an den TCR gebunden, gibt der assoziierte CD3Komplex ein Signal an das Zytoplasma der Zelle weiter, welches zu einer Aktivierung derselben führt. Die transmembranären Glykoproteine CD4 und CD8 stabilisieren die Antigenbindung und verstärken gleichzeitig das TCR-Signal 13;48;105. Bei den T-Zellen unterscheidet man zytotoxische T-Zellen (TZ-Zellen, CTL) und THelferzellen (TH-Zellen), die trotz morphologischer Ähnlichkeit sehr unterschiedliche Fähigkeiten und Funktionen haben. TH-Zellen sind CD3+/CD4+/CD8- Zellen, deren CD4Rezeptor eine hohe Affinität zu MHC-II-Molekülen besitzt, die sich hauptsächlich auf immunkompetenten Zellen wie z.B. antigenpräsentierenden Phagozyten und B-Zellen befinden. Durch eine Bindung von CD4 an MHC-II wird die Interaktion des TCR mit der antigenpräsentierenden Domäne des MHC-Moleküls stabilisiert, Signale können weitergeleitet und die Signaltransduktion anderer Rezeptoren erleichtert werden. Die THZellen spielen deshalb bei der zellvermittelten Immunreaktion über die Aktivierung der Makrophagen eine entscheidende Rolle 17;89. CD3+ zytotoxische T-Lymphozyten mit α/β-TCR werden durch das Oberflächenantigen CD8 charakterisiert, und haben eine wichtige Funktion bei der Eliminierung von bakteriell oder viral infizierten Zellen sowie von Tumorzellen. Sie binden mit dem CD8-Rezeptor an MHC-IMoleküle, die sich auf fast allen Zellen des menschlichen Körpers befinden 54. Zellen mit fremdem oder entartetem MHC-I oder mit antigenpräsentierenden MHC-I-Molekülen werden erkannt und getötet. Die Bindung der CD8-Zellen an das MHC-I-Molekül führt zur Sekretion von Perforin, was letztendlich, meist in Kombination mit Granzyme-B die Apoptose der Zielzelle bewirkt 9;169. Kagi und Mitarbeiter konnten zeigen, daß CD8+-Lymphozyten durch die Perforin-vermittelte Zytotoxizität den Organismus unter anderem vor intrazellulären Bakterien schützen 52. Um autoreaktive Zellen zu eliminieren, bedient sich die CTL hingegen des FasL/Fas-Mechanismus, bei dem die Einleitung des Zelltodes durch die Bindung des 10 Liganden FasL an den Apoptoserezeptor Fas (= CD95) ausgelöst wird 9;52;75. Die Bindung von Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) an seinen Rezeptor p75 bewirkt ebenfalls einen lytischen Effekt und dient der Beseitigung von CD8-Zellen selbst 168. CTL mit γ/δ-TCR können Antigene auch ohne die Präsentation durch MHC-Moleküle erkennen 28. Außerdem tragen sie auch CD94, ein NK-Zellmarker, auf ihrer Oberfläche und exprimieren wie NK-Zellen zu 95 - 99% Perforin 4. Die genaue Funktion dieser Zellen ist bisher unklar 41;61, sie werden aber mit immunologischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Zöliakie und Sarkoidose in Verbindung gebracht 125;129;143. B-Zellen NK-Zellen CD4+ + D8 +C γδ αβ-CD8+ CD3+ T-Zellen Abb. 1.1: Die Verteilung der Lymphozytensubpopulationen im peripheren Blut. Die Zusammensetzung der Lymphozyten ist in der Grafik dargestellt. Ca. 70 - 80% der Lymphozyten sind CD3+ T-Zellen, davon sind etwa 2/3 CD4+ und 1/3 CD8+, ca. 10% der T-Zellen sind γ/δ-Zellen. Sowohl B-Zellen als auch NK-Zellen haben einen Anteil von ca. 5 - 15% an der Lymphozytenpopulation 49. 1.5 Natürliche Killerzellen NK-Zellen sind große lymphatische Zellen mit gut erkennbaren Granula, die etwa 5 bis 15 % der gesamten Lymphozytenpopulation im peripheren Blut ausmachen 49. Als spezifische NKZell-Marker dienen unter anderem CD56 (NKH-1, Leu-19), CD16 und CD94. Das CD56Antigen weist eine große Homologie zu NCAM (neural cell adhesion molecule) auf 67. NK- 11 Zellen verfügen im Gegensatz zu den Lymphozyten über keinerlei immunologisches Gedächtnis und sind unabhängig vom adaptiven Immunsystem. Obwohl sie keine spezifischen Antigenrezeptoren auf ihrer Oberfläche tragen, töten sie selektiv durch Erreger geschädigte oder tumoröse Zellen. Besonders intrazelluläre Krankheitserreger wie z.B. Listeria monocytogenes oder Herpesviren können eliminiert werden 153. Ein dynamisch gesteuertes Gleichgewicht zwischen aktivierenden und hemmenden Einflüssen reguliert diesen Vorgang 149. Das Auslösen der Zytolyse durch NK-Zellen wird von verschiedenen Adhäsions- und Kostimulationsmolekülen mitbestimmt. Die dafür verantwortlichen Mechanismen sind noch weitgehend unbekannt, allerdings sollen sogenannte "immunoreceptor tyrosine-based activation motifs" (ITAMs) dabei eine Rolle spielen 3;11. Eine weiterer Mechanismus der Zytolyse durch NK-Zellen ist die Zerstörung von antikörperbehafteten Zellen. Er wird ausgelöst wenn Antikörper, die an der Oberfläche der Zielzelle gebunden sind, mit ihrem Fc-Teil an einen Fc-Rezeptor ( = CD16 ) der NK-Zelle adhärieren. Etwa 90% der NK-Zellen tragen dieses CD16-Antigen auf ihrer Oberfläche und sobald Immunglobuline daran binden findet eine Ausschüttung zytotoxischer Granula statt, die unter anderem Perforin und Granzyme-B (GrB) enthalten. Perforin bildet Poren in der Zellmembran der Zielzelle und GrB löst den Tod der Zellen durch Apoptose aus 13;137. Dieser Vorgang wird als antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC) bezeichnet. Hemmende Einflüße werden über Rezeptoren vermittelt, die zur Gruppe der MHC-Ispezifischen Moleküle gehören. Es gibt 3 klar trennbare Rezeptorfamilien, die Ly49, CD94/NKG2 und KIR. Diese ansonsten strukturell unterschiedlichen Rezeptoren funktionieren über dieselbe intrazelluläre Signaltransduktionskaskade ITIM (tyrosine based inhibitory motifs). Sobald ein Ligand gebunden wird, werden die Rezeptoren phosphoryliert und aktivieren Tyrosin-Phosphatasen wie SHP-1, eventuell auch SHP-2. Es wird vermutet, daß hemmende NK-Zell-Rezeptoren, die ITIM beeinhalten, zu der sogenannten IRS (inhibitory receptor superfamily) gehören 64. Durch Abnahme oder Strukturveränderungen von MHC-I-Molekülen kann das Gleichgewicht zwischen hemmenden und aktivierenden Einflüssen gestört werden, infolgedessen die NK-Zelle zytotoxische Granula ausschüttet und so die in ihrer Umgebung befindlichen Zellen abtötet 49. Neben den Natürlichen Killer-Zellen gibt es eine Population CD3+ Zellen, die auch den NKZell-Marker CD56 exprimiert. Hierbei handelt es sich um Zytokin-induzierte Killer-Zellen (CIK), die eine hohe zytotoxische Aktivität aufweisen, die nicht MHC-abhängig ist. Sie entstehen unter dem Einfluß von IFN-γ, IL-2, monoklonalen AK gegen CD3 und IL-1α aus CD3+CD56- Zellen. Ihr Anteil an den Blutlymphozyten ist mit 1 - 5% jedoch sehr gering 74;78. 12 Auch CD8+ T-Zellen exprimieren zu 4 - 30% das NK-Zell-typische Oberflächenantigen CD56, diese Zellen sind zu einem hohen Anteil sowohl Perforin- als auch GrB-haltig. Die Anwesenheit von CD56 korreliert dabei mit den zytolytischen Potential der Zellpopulation 117. Drugarin und Mitarbeiter beschrieben bei Patienten mit Nephropathie eine T-Zell Subpopulation, die neben CD3 auch CD16 und CD56 auf der Oberfläche trägt 25. γδ-T-Zellen exprimieren zum einen wie NK-Zellen Perforin und GrB 57, zum anderen wurden CD56 und HLA-DR-Rezeptoren auf deren Oberfläche nachgewiesen 84. Aktivierte NK-Zellen von Erwachsenen exprimieren zytoplasmatisch CD3-ε-Proteine aber keine CD3-γδ-Ketten, während in fetalem Leberblut hingegen alle 3 Proteine auf der Oberfläche von NK-Zellen nachzuweisen waren 65;66. 1.6 Perforin Perforin ist ein 534 Aminosäuren großes Protein mit einem Molekulargewicht von etwa 60 kD, im glykolysierten Zustand wiegt es 68 - 70 kD 70;132;133. Es besitzt eine große funktionelle Ähnlichkeit mit den porenformenden Komplementkomponenten C6 - C9 165;166. Die läßt vermuten, daß Perforin nach der Ausschüttung eine der C9-Komponente ähnliche Konformationsänderung vollzieht. Durch diese Komformationsänderung wird eine hydrophobe Domäne freigelegt, womit Perforin in der Lage ist, sich selbst in Membranen einzulagern 118. Perforin wird zusammen mit GrB in sogenannten "dense core type I"-Granula in zytotoxischen T-Lymphozyten, NK-Zellen und γ/δ-T-Zellen gespeichert 57;98;133;167. Durch Exozytose wird der Inhalt der Granula in den Interzellularspalt ausgeschüttet. Perforin dringt in die Membran der Zielzelle ein, polymerisiert und bildet Poren von bis zu 16 nm Durchmesser 118. Die Bindung von Perforin an die Phospholipid-Doppelschicht sowie die Polymerisation sind Ca2+-abhängige Prozesse. Die durch einen sauren pH-Wert in den Granula stabilisierte Interaktion von Perforin mit Proteoglykanen verhindert eine spontane Polymerisation und schützt damit vor Selbstzerstörung 38;80. Erst durch den höheren pH-Wert und die erhöhte Ca2+-Konzentration im Interzellularspalt wird eine Porenformation möglich 12;80;120. 13 1.7 Granzyme-B Granzyme-B (GrB) wird neben Perforin in zytolytischen Granula von zytotoxischen TLymphozyten, NK-Zellen und γ/δ T-Zellen gespeichert 73;81. Das unglykosylierte GrB hat ein Gewicht von 26 kD, glykosyliert wiegt es 32 kD 151. GrB ist ein apoptotisches Enzym und gehört zur Familie neutraler Serin-Proteasen. Diese besitzen ein reaktives Serin im aktiven Zentrum, welches die aspartatspezifische Proteolyse von Proteinen zu aktivierten Enzymen katalysiert. Direkte Substrate für GrB sind Caspase-10 und Caspase-7, aber auch Caspase-3, -6, -8 und -9 können durch GrB geschnitten werden. Der Begriff "Caspase" steht für cysteinedependent aspartate specific protease 141;142. Nach Kontaktaufnahme mit der Zielzelle und Ausschüttung der Granula wird GrB über einen hochaffinen Rezeptor auf der Oberfläche der Zielzelle aufgenommen 115 und in unspezifischen Vesikeln im Zytoplasma gespeichert, während Perforin in der Membran polymerisiert und Poren bildet. Erst wenn die GrB-Vesikel ihren Inhalt intrazellulär freisetzen werden in einer Kettenreaktion verschiedene Caspasen aktiviert 30. Diese wiederum aktivieren Endonukleasen, die eine schnelle Fragmentierung der DNA in 200 bp große Nukleosomen bewirken 164 und schließlich im apoptotischen Tod der Zelle endet. Neben verschiedenen Caspasen wurden sowohl im Zellkern 116;151 als auch im Zytoplasma 152 andere Substrate für GrB gefunden. Diesen caspaseunabhängigen Apoptosewegen könnte bei der Eliminierung virusinfizierter Zellen eine große Bedeutung zukommen, da einige Viren die Apoptose über den Caspaseweg durch Produktion caspasehemmender Proteine behindern können 82;87;134;147. 1.8 Einflußnehmende Zytokine Zytokine sind von Immunzellen produzierte Signalproteine, die lokal oder systemisch eine Kommunikation zwischen den Zellen ermöglichen. Sie verursachen viele verschiedene Effekte und können sich dabei sowohl synergistisch als auch gegensätzlich beeinflussen. Das Zusammenspiel dieser Stoffe ist als komplexes Netzwerk ein wichtiges regulierendes Element für ein funktionierendes Immunsystem. IL-2 (Glykoprotein, 15,5 kDa, 133 AS) wird von aktivierten CD4- und CD8-Zellen produziert und fungiert als autokriner und parakriner Wachstumsfaktor, dessen Wirkung über den IL-2Rezeptor vermittelt wird 135. Bei NK-Zellen verursacht IL-2 eine höhere Zytotoxizität und induziert synergistisch mit IL-12, welches hauptsächlich von Monozyten und B-Zellen exprimiert wird, die Synthese und Sekretion von IFN-γ 26 . Des weiteren bewirkt IL-12 eine 14 Erhöhung der Perforin mRNA in CTL und stimuliert CD8-Zellen zu aktiven zytotoxischen Lymphozyten 47. IFN-γ (Glykoprotein, 20 - 25 kDa, 143 AS) wird hauptsächlich von CD4+ und CD8+ Lymphozyten und NK-Zellen gebildet und freigesetzt 27;31;106. IFN-γ aktiviert mononukleäre Phagozyten, steigert die Zytotoxizität von NK-Zellen 146, und erhöht die Expression der Klasse-I- und II-MHC-Moleküle auf Makrophagen 163. IFN-γ ist notwendig für die perforinunabhängige Eliminierung von Virusinfektionen in den Oligodendrozyten 107. Hohe IFN-γ-Spiegel haben eventuell einen protektiven Effekt auf die Infektion mit Tuberkulosebakterien 161. Je nach Virus ist IFN-γ (Vaccinia) oder Perforin (nicht zytopathischen Virusinfektionen, z.B. LCMV oder Ectromelia) essentiell zur Viruseliminierung 51;122. IL-2, IL-3 und IL-6 erhöhen die Perforinexpression um das 2- bis 14fache, TNF-α und IFN-γ verändern die Perforinexpression in geringerem Maße 71. Die Eigenschaften dieser Zytokine münden schliesslich in der Förderung der Immunantwort in der Erkennungsphase viraler Infektionen und sind deshalb wichtige Regulatoren der Effektorphase der zellvermittelten Immunreaktion. Nach körperlicher Belastung konnte ein Anstieg der Zytokine IL-1β, IL-6, IL-10 und TNF-α im Serum nachgewiesen werden 102;156. Die Zytokinantwort auf Sport läßt sich vergleichen mit der einer bakteriellen Entzündung 110 oder einem Trauma 101. Im Unterschied zur bakteriellen Infektion ist bei Lymphozyten von Sportlern nach einer erschöpfenden Belastung die durch LPS-Stimulierung induzierbare, zusätzliche Freisetzung von TNF-α, IL-1 und IL-6 in vitro geringer als bei Kontrollpersonen 156. Eine durch Sport bedingte Aktivierung des Immunsystems scheint im Gegensatz zur Aktivierung durch Pathogene oder Traumen sofort gegenreguliert zu werden. 15 1.9 Zielsetzung Leistungssportler leiden nach körperlicher Ausdauerbelastung häufiger an Infektionen der oberen Atemwege als Normalpersonen. Diese Infektionen sind oft viraler Genese. Zytotoxische T-Zellen und NK-Zellen sind unter anderem für den Schutz vor solchen Krankheitserregern verantwortlich, wobei ein wesentlicher Mechanismus der Viruseliminierung durch TZ-Zellen und NK-Zellen die Ausschüttung von Perforin und Granzyme-B ist. In dieser Arbeit sollen folgende Fragen beantwortet werden: • Verändert sich die prozentuale Verteilung der Lymphozytensubpopulationen, insbesondere der zytotoxischen T-Zellen und NK-Zellen durch sportliche Belastung? • Welchen Anteil haben Perforin- bzw. Granzyme-B-positive Zellen an den verschiedenen Subpopulationen der Lymphozyten bei Sportlern? Verändern sich die Verhältnisse durch körperliche Belastung? • In wie weit lassen sich NK-Zellen und zytotoxische T-Zellen durch Oberflächenmarker genauer klassifizieren? • Unterscheiden sich die Ergebnisse der Triathlon-Gruppe im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne regelmäßige sportliche Aktivität? 16 2 Materialien und Methoden 2.1 Geräte und Verbrauchsmaterial 2.1.1 Geräte FACS-Auswertungssoftware PC-Lysis II Becton Dickenson, Heidelberg FACS Gerät FACScan Becton Dickenson, Heidelberg Mikroskop Axiolab Carl Zeiss, Oberkochem Neubauer-Zählkammer Brand, Wertheim/Main pH-Meter pH 535 MultiCal WTW, Weilheim Pipetus-Akku Hirschmann, Eberstadt Sterilbank Hereaus, Stuttgart Vakuumkompressor und -pumpe Neuberger, Freiburg Waage: Sartorius Handy H5 Sartorius, Göttingen Waage: Scaltec SBC 52 Scaltec GmbH, Heiligenstadt Whirler REAX 2000 Heidolph, Kelheim Zentrifuge: Centrifuge 5415 C Eppendorf, Hamburg Zentrifuge: LaboFuge 400R Hereaus, Stuttgart Zentrifuge: Rotixa/RP Hettich, Tuttlingen 2.1.2 Arbeitsmaterialien FACS-Röhrchen, 600µl Greiner Labortechnik, Frickenhausen Filter: Millex-HV Millipore, Bedfort, USA Monovetten (EDTA-Röhrchen) Sarstedt, Nümbrecht Pipetten: Biohit-Proline Biohit, Helsinki, Finnland Reagenzröhrchen (15 und 50 ml) Falcon, Heidelberg Reaktionsgefäße (0,5; 1,5 und 2ml) Eppendorf, Hamburg 17 2.1.3 Chemikalien Ammoniumchlorid Merck, Darmstadt Bromphenolblau Sigma, Deisenhofen Chloroform Baker, Deventer, Niederlande DEPC (Diethylpyrocarbonat) Seromed, Biochrom, Berlin EDTA Sigma, Deisenhofen Etidiumbromid USB Cleveland, USA FCS (fetal calf serum) Seromed, Berlin Ficoll Seromed, Berlin Isopropanol Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Light green SF Yellowisch Sigma, Deisenhofen Magnesiumchlorid Perkin Elmer Natriumazid Merck, Darmstadt Natriumchlorid Baker, Deventer, Niederlande Natronlauge Riedel-de Haen AG, Seelze Paraformaldehyd Merck, Darmstadt PBS w/o Ca2+Mg2+ (Phosphatpuffer) BioConcept, Schweiz Salzsäure Riedel-de Haen AG, Seelze Saponin Sigma, Deisenhofen Toluidinblau Merck, Darmstadt Tris-HCL Sigma, Deisenhofen 2.1.4 Puffer und Lösungen Antikörper-Verdünnungslösung Die Antikörperverdünnungslösung besteht aus PBS mit 2% FCS und 0,1% NaN3. Die Antikörper-Verdünnungslösung wird auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt. Kimura-Färbelösung Die verwendete Kimura-Färbelösung wurde aus folgenden Chemikalien hergestellt: 11 ml Toluidinblau-Lösung aus einer 0,05%igen Toluidinblau Gebrauchslösung (bestehend aus 0,05 g Toluidinblau, 1,8% NaCl und 96% Ethanol ad 100 ml Wasser) 5 ml eines 0,1 M Phosphatpuffers, pH 6,4 18 0,8 ml einer 0,03%igen Light green Lösung 0,5 ml eines 0,1 M Phosphatpuffers, der mit Saponin abgesättigt ist Nach gründlicher Durchmischung wird die Lösung durch einen 0,45 µm Filter filtriert und bei 4 °C gelagert. 10-fach NH4CL (Lysispuffer) Die 10-fach konzentrierte NH4CL-Stammlösung zur Lyse von Erythrozyten setzt sich wie folgt zusammen: 1,53 M NH4Cl 0,1 M KHCO3 1 mM EDTA Der 10-fach Lysispuffer wird in H2O angesetzt. Für den gebrauchsfertigen Lysispuffer wird die Stammlösung mit H2O im Verhältnis 1 zu 10 verdünnt. Waschpuffer PBS mit 1% FCS und 0,1% NaN3 (pH 7,4 -7,6). Fixierlösung Die Fixierlösung besteht aus 4%igem Paraformaldehyd in PBS gelöst. Die Löslichkeit des Paraformaldehyds wird unter Verwendung von warmem PBS und einigen Tropfen Natronlauge wesentlich verbessert. Die Fixierlösung sollte einen pH-Wert von 7,4 7,6 haben. Permeabilisierungspuffer PBS mit 1% FCS und 0,1% Saponin (pH 7,4 - 7,6). 2.1.5 Antikörper Isotypkontrolle: IgG1- FITC Klon: DAK-GO1 Dako, Hamburg Isotypkontrolle: IgG1-PE Klon: DAK-GO1 Dako, Hamburg Anti-Human CD3-PE Klon: UCHT1 Dako, Hamburg Anti-Human CD4-PE Klon: MT 3-10 Dako, Hamburg Anti-Human CD8-PE Klon: DK 25 Dako, Hamburg 19 Anti-Human CD16-PE Klon: 3G8 Dako, Hamburg Anti-Human CD56-PE Klon: B-A19 Diaclone, Besancon, F Anti-Human Perforin-FITC Klon: δG9 Hölzel Diagnostika, Köln Anti-Human-Granzyme-FITC Klon: HC4 Hoelzel Diagrostika, Köln Anti-Human CD3-Cy5 Klon: UCHT1 Dako, Hamburg Anti-Human-CD8-Cy5 Klon: DK25 Dako, Hamburg Bei den verwendeten Antikörpern handelt es sich ausschließlich um monoklonale Antikörper aus der Maus vom Isotyp IgG1. 2.2 Methoden 2.2.1 Auswahl der Probanden Es wurden männliche Ausdauersportler im Alter von 18 bis 45 Jahren mit regelmäßiger Trainingsanamnese und erhöhter aerober Leistungsfähigkeit (VO2max > 55 ml/kgKG/min) untersucht. Die Probanden wurden einer ärztlichen und laborchemischen Voruntersuchung unterzogen. Als Ausschlußkriterien galten chronische, entzündliche oder konsumierende Erkrankungen sowie chronischer Alkoholkonsum, chronische Medikamenteneinnahme oder Zufuhr von Antioxidantien. Akute oder chronische Organerkrankungen, insbesondere der Leber und der Bauchspeicheldrüse, führten ebenso zum Auschluß der Studie. Außerdem wurden 10 gesunde, nicht Sport treibende Personen aus Labor und Klinikpersonal untersucht. Diese Probanden hatten nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Blutabnahme keine akuten, chronischen oder konsumierenden Erkrankungen und waren nicht sportlich aktiv. Als Ausschlußkriterium galt jede Art von Ausdauersport als auch Freizeitsportarten wie Fußball Tennis, Kraftsport so wie jede andere Art erhöhter körperlicher Tätigkeit. 2.2.2 Chronologischer Ablauf der Untersuchungen Die Untersuchungen fanden an zwei voneinander unabhängigen Gruppen statt. Das erste Kollektiv, im weiteren Kontext als "Lauf-Gruppe" bezeichnet, bestand aus 11 Sportlern, die an einem erschöpfenden, ca. 60 minütigen Dauerlauf teilnahmen. Es fanden insgesamt fünf venöse Blutabnahmen statt, und zwar achtundvierzig (U1) und eine Stunde vor (U2) und eine (U3), sechs (U4) bzw. zwanzig Stunden nach (U5) der Belastung. 20 Das zweite Kollektiv, im nachfolgenden Text "Triathlon-Gruppe" genannt, waren 31 Triathleten, die am Landwassertriathlon teilnahmen, wobei jeder Proband 400 m schwimmen, 25 km Rad fahren und 4 km laufen mußte. Die Blutabnahmen fanden eine Stunde vor (U1) und eine (U2) bzw. zwanzig Stunden nach (U3) dem Wettkampf statt. Das entnommene Blut wurde mit Oberflächenantikörpern inkubiert, um die Lymphozytensubpopulationen semiquantitativ zu bestimmen. In einem weiteren Schritt wurden die mononukleären Zellen aus dem Blut isoliert und diese mit Oberflächenantikörpern und intrazellulären Antikörpern gegen Perforin oder Granzyme-B inkubiert, um den Perforinbzw. GrB-Gehalt der einzelnen Subpopulationen zu messen. Bei jeder EDTA-Blutabnahme wurde zusätzlich ein Serumröhrchen Blut abgenommen, für 30 Minuten bei 4 °C stehengelassen und anschließend abzentrifugiert (1000 g, 10 Minuten). Das so gewonnene Serum wurde bei –20 °C bis zur weiteren Verwendung gelagert. Gruppe Material 1. Antikörper 2. Antikörper intrazellulärer Oberfläche Oberfläche Antikörper Lauf Vollblut IgG-PE IgG-FITC / Lauf Vollblut CD4-PE CD3-FITC / Lauf Vollblut CD8-PE CD3-FITC / Lauf Lauf Lauf Lauf Lauf Lauf Lauf Lauf Lauf Lauf Triathlon Triathlon Triathlon Triathlon Triathlon Triathlon Vollblut MNC MNC MNC MNC MNC MNC MNC MNC MNC Vollblut Vollblut Vollblut Vollblut MNC MNC CD16/56-PE IgG-PE CD3-PE CD4-PE CD8-PE CD16/56-PE CD3-PE CD4-PE CD8-PE CD16/56-PE IgG-PE CD4-PE CD8-PE CD16/56-PE CD16/56-PE CD16/56-PE CD3-FITC / / / / / / / / / IgG-FITC CD3-FITC CD3-FITC CD3-FITC CD3-Cy5 CD8-Cy5 / IgG-FITC Perforin-FITC Perforin-FITC Perforin-FITC Perforin-FITC Granzyme-B-FITC Granzyme-B-FITC Granzyme-B-FITC Granzyme-B-FITC Perforin-FITC Perforin-FITC Tabelle 2.1: Auflistung der verwendeten Antikörper in der Lauf-Gruppe und der Triathlon-Gruppe. 21 2.2.3 Separation mononukleärer Zellen Im Vollblut sind unterschiedliche Zelltypen, wie Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten, Monozyten/Makrophagen und Lymphozyten vorhanden. Unter dem Begriff “mononukleäre Zellen” (MNC) faßt man die Monozyten und Lymphozyten zusammen. Die Trennung der MNC von den restlichen Blutzellen erfolgt durch Zentrifugation über einen Ficoll-Gradienten (1,077 g/cm3). Die MNC sammeln sich während der Zentrifugation in der Interphase an, wohingegen die Erythrozyten und Granulozyten durch das Ficoll hindurch auf den Boden des Zentrifugenröhrchens sedimentieren. Die Thrombozyten, Monozyten/Makrophagen und Lymphozyten besitzen eine geringere Dichte als 1,077 g/cm3. Dieser Umstand wird bei der Trennung der Erythrozyten und Granulozyten von den MNC genutzt. In dieser Arbeit wurde durch Punktion einer Armvene den Probanden 9 ml Blut in EDTAhaltige Röhrchen abgenommen, mit 1/3 Volumen PBS verdünnt, auf 20 ml Ficoll geschichtet und 20 min bei 1330 g zentrifugiert. Anschließend wurde die Interphase abgenommen und die darin enthaltenen mononukleären Zellen wurden zweimal mit 640 g für 10 min bei 12 °C mit PBS gewaschen, der entstandene Zellniederschlag wurde in 1000 µl PBS resuspendiert. 2.2.4 Kimura-Färbung Die Bestimmung der Zellkonzentration erfolgte mittels Kimura-Färbung. Dazu wurden 90 µl Kimura-Lösung mit 10 µl Zellsuspension vermischt und für etwa 60 sec inkubiert. Die Auszählung der Zellen erfolgte in einer Neubauer-Kammer. Für die Inkubation der Zellen mit fluoreszenzmarkierten Antikörpern wurden die Zellen auf eine Zellzahl von 2x106 Zellen pro ml eingestellt. In der Zellsuspension befinden sich T- und B-Lymphozyten, Monozyten, NKZellen und Thrombozyten. 2.2.5 Markierung von Zelloberflächenmolekülen Durch die Markierung von Oberflächenantigenen lassen sich verschiedene Zellpopulationen mittels Durchflußzytometer optisch trennen und quantifizieren. So können eventuelle Veränderungen in der Zusammensetzung der Lymphozytenpopulationen bei den untersuchten Probanden erkannt werden. Es ist möglich, gleichzeitig mehrere unterschiedliche Oberflächenantigene mit verschiedenen Fluoreszenzen zu markieren, wobei das in dieser Arbeit benutze Durchflußzytometer in der Lage ist, maximal drei Fluoreszenzsignale zu unterscheiden und zu analysieren. Zur Markierung der Oberflächenantigene bei Vollblut wurden jeweils 10 µl eines 22 fluoreszenzmarkierten Antikörpers (anti-CD3, CD4, CD8, CD16 und CD56) und 10 µl unverdünntes Vollblut in 600 µl FACS-Röhrchen pipettiert. Die Röhrchen wurden zentrifugiert und das Blut mit dem Antikörper vermischt. Anschließend wurden die Proben für 15 min bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Nach der Inkubation wurde in jedes FACS-Röhrchen 200 µl Lysispuffer gegeben und wieder für 15 min inkubiert. Die Ammoniumchloridlösung führt bei Erythrozyten zur hypotonen Lyse. Anschließend wurde die Suspension 5 min bei 600 g zentrifugiert und der Überstand wurde abgesaugt. Die Lyse der Erythrozyten ist notwendig, da sonst im Durchflußzytometer überwiegend Erythrozyten an Stelle der Lymphozyten gezählt würden. Wenn das Zellsediment noch durch zu viele Erythrozyten kontaminiert zu sein schien, was anhand der roten Farbe leicht abzuschätzen war, wurde die Lyse wiederholt. Diesmal betrug der Zeitraum der Lyse nur 5 Minuten. Das Zellsediment wurde anschließend zwei mal gewaschen und dann in 200 µl PBS/2% FCS aufgenommen, und bis zur Messung bei 4 °C aufbewahrt. Die Markierung der per Ficoll-Gradient isolierten MNC mit Oberflächen-Antikörpern entspricht der Oberflächenmarkierung der Zellen aus dem Vollblut. Die Zellsuspension mit einer Zellzahl von 2x106 Zellen/ml wurde in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß überführt und 5 min bei 690 g zentrifugiert. Der Überstand wurde abgenommen, das Zellsediment mit 700 µl Waschpuffer resuspendiert und erneut abzentrifugiert. Anschließend wurde der Waschpuffer abgesaugt und die Zellen in 200 µl PBS resuspendiert. Jeweils 10 µl dieser Zellsuspension und 10 µl des jeweiligen Antikörpers wurden in ein FACS-Röhrchen pipettiert und gut durchmischt. Für die Zellcharakterisierung wurden Phycoerythrin (PE) markierte Antikörper, die spezifisch CD3, CD4, CD8, CD16 oder CD56 binden, verwendet. Als Isotypkontrolle diente der IgG1-PE markierte Antikörper, wobei die Isotypkontrolle zur Quantifizierung der unspezifischen Bindung der verwendeten Antikörper diente. Nach 30 min Inkubation bei Raumtemperatur (RT) und im Dunkeln wurden die Zellen zwei Mal mit 200 µl Waschpuffer für 5 Minuten bei 690 g gereinigt. 2.2.6 Fixierung und Permeabilisierung der separierten Zellen Die gewaschenen Zellen wurden in 200 µl 4%igem Paraformaldehyd kräftig resuspendiert. Eine gute Durchmischung der Zellen war nötig, da sie sonst aneinanderkleben würden. Die Zellen wurden anschließend für 15 min auf Eis fixiert und zweimal mit 200 µl Waschpuffer bei 690 g für 5 min gewaschen. Ein dritter Waschgang erfolgte mit Permeabilisierungslösung, die 0,1%iges Saponin enthielt. Dadurch wurde die Zellmembran duchlässig für FITCmarkierte Anti-Perforin-Antikörper, die an intrazelluläres Perforin binden sollten. 23 2.2.7 Inkubation der permeabilisierten Zellen mit Anti-Perforin-Antikörper Die Inkubation der fixierten und gewaschenen Zellen mit den FITC-markierten Anti-Perforin bzw. Anti-GrB-Antikörpern (je 10 µl) erfolgte für 20 - 30 min bei RT im Dunkeln. Außerdem wurde für die intrazelluläre Isotypkontrolle ein Teil der Zellen mit IgG1-FITC inkubiert. Danach wurden die Zellen zweimal mit 0,1%iger Saponinlösung bei 690 g für 5 min gewaschen, um überschüssige Antikörper zu entfernen. Zum Schluß wurde das Zellsediment in 150 µl PBS aufgenommen und bis zur FACS-Messung bei 4 °C aufbewahrt. 2.2.8 Durchflußzytometrie Unter Durchflußzytometrie versteht man die Analyse einer Zellpopulation mittels eines Laserstrahls hinsichtlich ihrer Größe, Granularität und Oberflächenmoleküle. Zur qualitativen und semiquantitativen Untersuchung von Membranmolekülen können Zellen mit Fluoreszenzfarbstoffen, die an monoklonale Antikörper gegen Oberflächenantigene gekoppelt sind, markiert werden. Bei dem verwendeten Gerät können bis zu drei Fluoreszenzen gleichzeitig gemessen werden. Während der Messung werden die Zellen in eine dünne Kapillare gesaugt, so daß ein Strom einzelner Zellen entsteht. Die Zellen werden von einem Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 488 nm erfaßt. Photodetektoren messen die Lichtstreuung in Form von Vorwärtsstreuung FSC (Maß für die Größe) und Seitwärtsstreuung SSC (Maß für die Fluoreszenzfarbstoffe. Granularität), Die sowie die Fluoreszenzfarbstoffe emittierten Photoquanten Fluoresceinisothiocyanat der (FITC), Phycoerythrin (PE) und Cytochrom5 (Cy5) absorbieren Licht der Wellenlänge 488 nm. FITC emittiert grünes Licht der Wellenlänge 530 nm, PE oranges Licht der Wellenlänge 585 nm und Cy5 tiefrotes Licht der Wellenlänge 650 nm. Überlappende Signale der Fluoreszenzen können nach individueller Einstellung vom Gerät kompensiert werden, so daß eine Zellpopulation gleichzeitig auf drei Parameter untersucht werden kann. Die Daten werden im Computer gespeichert und stehen der nachträglichen Auswertung zur Verfügung. 24 2.2.9 Auswertung der Messungen Anhand der Zellgröße und Granularität einer Zelle können Zellpopulationen gegeneinander abgegrenzt werden. Im sogenannten Dotplot werden jeder Zelle ihrem FSC und SSC entsprechend zwei Koordinaten zugeordnet um als Punkt dort abgebildet zu werden. Lymphozyten lassen sich als relativ kleine und wenig granulierte Zellen abgrenzen (Gate R1). Abbildung 2.1: Lage der Leukozytenpopulationen im FSC-SSC-Dotplot. Links ist die Position der verschiedenen Leukozytenpopulationen aus dem peripheren Blut im FSC (lineare Achse) / SSC (logarithmische Achse) - Diagamm dargestellt, der rechte Dot-Plot zeigt die MNC nach Ficollseparation. Der größte Anteil der Zellen in der rechten Grafik sind in der Region R1 liegende Lymphozyten. Die Software des Analysegerätes ermöglicht es, weitere Koordinatensysteme darzustellen, in denen nur Zellen abgebildet werden, die sich in einem beliebig definierbaren Bereich (ein sog. Gate) im FSC/SSC-Dotplot befinden. Die Koordinaten werden dabei durch die Fluoreszenzen der in diesem Bereich befindlichen, antikörpermarkierten Zellen bestimmt. Abb. 2.2: Darstellung der Regionen R1 bis R5. In einem CD16/56 vs CD3-Dotplot sind die einzelnen Subpopulationen, die sich aus einem Lymphozytengate ergeben, abgebildet und eigenen Regionen zugeordnet. 25 In einem Histogramm wird jede Zelle eines bestimmten Bereichs ihrer Fluoreszenzintensität entsprechend auf der Abszisse dargestellt, während auf der Ordinate die Anzahl der Zellen mit derselben Fluoreszenzintensität dokumentiert wird. Daraus ergibt sich insgesamt eine Kurve. Events 512 256 M1 0 100 101 103 102 Perforin-FITC 104 Abbildung 2.3: Darstellung der Perforin-Fluoreszenz auf Lymphozyten im Histogramm. Die spezifische Fluoreszenz ist mit dem Marker M1 gekennzeichnet, die unspezifische Fluoreszenz liegt im Bereich 101. Jede im zweidimensionalen Dotplot dargestellte Zellpopulation kann einer Region zugeordnet und mit der Region der 3. Dimension (z.B. M1) verknüpft werden. Ein Statistikprogramm errechnet sowohl prozentuale als auch absolute Anteile aller Fluoreszenzen bezüglich definierter Regionen. So ist es zum Beispiel möglich, die in einem Dotplot dargestellten CD3+ und gleichzeitig CD16/56+ Zellen einer Region R2 zuzuordnen und diese mit einer in einem Histogramm dargestellten Perforin-FITC-Fluoreszenz mit "UND" zu verknüpfen. Dadurch kann man die in R2 befindlichen Zellen in perforinhaltige und nicht-perforinhaltige Zellen trennen. Die Software des Analysegeräts errechnet daraus die prozentualen Anteile der einzelnen definierten Regionen an der Lymphozytenpopulation. In unserem Beispiel (Abb. 2.2, S. 24) stellt R1 die CD3+/CD16/56- T-Zellen, R2 die CD3+/CD16/56+ und R3 die CD3-/CD16/56+ Zellen dar. R4 sind fluoreszenznegative Zellen und R5 stellt Zellen dar, die nicht eindeutig zuzuordnen sind. Diesem Auswertungsmuster 26 liegen die Ergebnisse der Triathlon-Gruppe dieser Arbeit zugrunde. Bei der Lauf-Gruppe wurden nur 2 Antikörper benutzt, deshalb konnten die Messungen dieser Gruppe mittels Quadranten im zweidimensionalen Dotplot ausgewertet werden. 2.2.10 Statistik Die Ergebnisse sind als Mittelwerte ± Standardfehler dargestellt. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe der Software Sigmastat. Für die zeitkinetischen Messungen wurde der Test One-Way-Anova for repeated measurements, für die Vergleiche zwischen Sportlern und Kontrollpersonen der student t-test benutzt. Als signifikant wurde ein p < 0,05 angesehen. 27 3 Resultate 3.1 Ergebnisse der Lauf-Gruppe Die Lauf-Gruppe bestand aus 11 Ausdauersportlern, denen zu den fünf Zeitpunkten U1 bis U5 venöses Blut abgenommen wurde, um die prozentuale Verteilung der Lymphozytenpopulationen und die Anteile Perforin- bzw. Granzyme-B-positiver Zellen an den Lymphozytenfraktionen zu bestimmen. 3.1.1 Charakterisierung der T-Zellsubpopulationen im Vollblut BLUT U5 (U3/U2)-1 67,5±3,0% +5,48% 36,8±2,0% 47,5±2,1% 43,6±2,4% 40,3±2,4% +29,08% CD8 37,3±2,7% 32,0±2,7% 24,8±1,8% 24,1±1,8% 32,8±2,4% -22,5% CD16/56 25,5±2,2% 22,7±2,4% 10,9±1,4% 14,7±2,0% 21,0±3,0% -52,0% CD3+/CD16/56+ 6,2±1,8% 6,1±2,3% -52,4% CD3 CD4 U1 U2 U3 U4 67,5±2,0% 67,5±1,6% 71,2±1,5% 66,2±2,4% 41±2,5% 4,2±2,0% 2,0±0,8% 3,2±1,4% Tab .3.1: Prozentuale Anteile der Lymphozytenfraktionen im peripheren Blut vor und nach Sport. Untersucht wurden 11 Sportler zu den Zeitpunkten 48 (U1) und eine Stunde vor (U2) und eine (U3), 6 (U4) und 20 Stunden nach (U5) der Belastung, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. Für CD3+ Lymphozyten ergab sich keine signifikante Veränderung. Die Population der CD4+ Zellen zeigte einen signifikanten Anstieg eine Stunde nach der Belastung und ging in der Erholungsphase (U4 und U5) wieder in den Bereich der Ausgangslage zurück. Gegensätzlich dazu verhielten sich die CD8+ und CD16/56+ Populationen als auch die Fraktion der CD3+ und gleichzeitig CD16/56+ Zellen, deren Anteil sich eine Stunde nach sportlicher Aktivität signifikant verringerte und in der Erholungsphase auf das Ausgangsniveau erholte. 28 3.1.2 Charakterisierung der T-Zellsubpopulationen MNC U1 U2 U3 U4 U5 (U3/U2)-1 CD3 68,7±2,4% 65,2±2,5% 62,7±3,6% 73,4±1,8% 70,7±2,5% -3,83% CD4 37,6±1,9% 41,0±2,0% 55,3±2,4% 48,4±2,0% 41,1±3,1% +34,88% CD8 41,1±2,6% 35,8±2,9% 24,6±1,9% 31,3±2,2% 36,6±3,2% -31,28% CD16/56 34,2±2,5% 36,1±2,6% 23,0±4,1% 21,1±1,8% 27,1±3,2% -36,29% Tab. 3.2: Prozentuale Anteile der Lymphozytenfraktionen in der MNC-Fraktion vor und nach Sport. Untersucht wurden 11 Sportler zu den Zeitpunkten U1 bis U5, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. Die Oberflächenanalyse der MNC ergab für CD3+ Zellen keine signifikante Veränderung. Die CD4+ Zellen stiegen nach der Belastung signifikant an, in der Erholungsphase fielen sie wieder in den Bereich der Ausgangslage zurück. Sowohl CD8-Zellen als auch CD16/56Zellen fielen nach dem Lauf signifikant ab und stiegen in der Erholungsphase wieder an, erreichten aber nicht das Ausgangsniveau von U1 bzw. U2. 3.1.3 Perforin-positive Zellen in Lymphozytensubpopulationen MNC U1 U2 U3 U4 U5 (U3/U2)-1 Perforin gesamt 43,6±3,3% 40,1±3,1% 20,5±2,3% 27,6±2,1% 40,4±4,1% -48,88% CD3+/Perforin+ 22,1±4,0% 20,0±3,7% 8,7±1,7% 16,0±2,7% 21,3±4,0% -56,5% CD4+/Perforin+ 2,4±0,7% 2,1±0,6% 2,1±0,3% 1,9±0,4% CD8+/Perforin+ 27,5±3,2% 25±3,1% 11,0±1,5% 17,4±2,1% 24,3±3,5% -56,0% CD16/56+/Perforin+ 31,5±2,3% 30,1±2,8% 14,1±1,7% 18,3±1,7% 26,0±3,2% -53,16% 2,2±0,7% 0% Tab. 3.3: Prozentuale Verteilung Perforin+ Zellen in Lymphozytenfraktionen in der MNC-Fraktion vor und nach Sport. Untersucht wurden 11 Sportler zu den Zeitpunkten U1 bis U5, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Der Gesamtanteil Perforin+ Zellen ist als Mittelwert aller Messungen dargestellt. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. 29 * 40 * Perforin+ Zellen in der Lymphozytenpopulation [%] 35 * * 30 CD3+ Perforin+ 25 CD4+ Perforin+ 20 CD8+ Perforin+ 15 CD16/56+ Perforin+ 10 5 0 U1 U2 U3 U4 U5 Abb. 3.1: Graphische Darstellung der Perforin+ Subpopulationen. In der obigen Grafik sind die Anteile der verschiedenen Perforin-positiven Subpopulationen an den Lymphozyten zu den 5 Meßzeitpunkten U1 bis U5 dargestellt. Eine Stunde nach dem Sport (U3) ist eine deutliche Verminderung Perforin-positiver Zellen erkennbar. Innerhalb von 20 Stunden (U4 und U5) stellte sich eine Erholung ein. Die beiden Messungen vor der Belastung (U1 und U2) hingegen ergaben keine Veränderung. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.3, die Signifikanzmarkierungen gelten für CD3, CD8 und CD16/56, (n = 11, * = P < 0,05). Aus der Grafik wird ersichtlich, daß der Anteil der CD3+, CD8+ und CD16/56+ Perforin+ Zellen nach sportlicher Belastung signifikant zurück geht und 20 Stunden danach fast wieder das Ausgangsniveau erreicht. Die Verteilung der Populationen bei den Meßpunkten vor dem Lauf (U1 und U2) unterscheiden sich hingegen nicht. Der geringe Prozentsatz der Perforin+ CD4-Zellen bleibt von der Belastung unbeeinflußt. Um die Perforin+ Lymphozytenuntereinheiten besser beurteilen zu können wurden sie ins Verhältnis zu ihrer eigenen Gesamtheit gesetzt. Daraus ergaben sich folgende Werte: MNC U1 U2 U3 U4 U5 (U3/U2)-1 CD3+P+ / CD3 31,2±5,0% 29,5±4,7% 14,0±2,7% 21,3±3,2% 29,7±5,0% -52,54% CD4+P+ / CD4 7,2±2,3% 6,2±1,8% 4,0±0,7% 4,1±0,9% 6,3±2,3% -35,45% CD8+P+ / CD8 64,8±3,9% 67,6±3,0% 43,3±4,4% 54,0±3,3% 63,4±3,9% -35,95% CD16/56+P+/CD16/56 92,0±1,0% 82,8±2,4% 68,3±6,0% 85,9±1,9% 95,1±1,0% -17,51% Tab. 3.4: Anteil Perforin+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation in MNC vor und nach Sport. Untersucht wurden 11 Sportler zu den Zeitpunkten U1 bis U5, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. 30 Perforin+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation [%] * * 100 * 80 CD3+ P+ / CD3 CD4+ P+ / CD4 60 CD8+ P+ / CD8 CD16/56+ P+ / CD16/56 40 20 0 U1 U2 U3 U4 U5 Abb. 3.2: Graphische Darstellung der Perforin+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation. Diese Grafik zeigt den Verlauf der perforinhaltigen Zellen innerhalb der einzelnen Subpopulationen zu den Meßzeitpunkten U1 bis U5. Vor allem innerhalb der CD3, CD8 und CD16/56-Population ist der Anteil Perforinpositiver Zellen eine Stunde nach Sport (U3) vermindert. In der 20-stündigen Erholungsphase (U4 und U5) kehrt die Verteilung in etwa auf die Ausgangslage zurück. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.4, die Signifikanzmarkierungen gelten für CD3, CD8 und CD16/56, (n = 11, * = P < 0,05). Die Fraktionen der Perforin+ CD3, CD8 und CD16/56-Zellen weisen innerhalb ihrer Populationen einen signifikanten Abfall eine Stunde nach körperlicher Aktivität auf und erreichen nach 20 Stunden Erholung wieder Werte im Bereich der Ausgangslage. Der geringe Anteil der Perforin+ CD4-Zellen zeigte erneut keine signifikante Veränderung. 3.1.4 Granzyme-B-positive Zellen in Lymphozytensubpopulationen MNC U1 U2 U3 U4 U5 (U3/U2)-1 GrB gesamt 35,3±3,0% 33,1±2,7% 14,2±2,1% 21,8±2,3% 28,0±4,1% -57,1% CD3+/GrB+ 16,9±3,6% 16,1±3,6% 6,0±1,5% 11,7±2,5% 14,6±4,0% -62,73% CD4+/GrB+ 2,3±0,5% 2,7±0,6% 1,8±0,4% 1,5±0,4% 1,5±0,6% -33,33% CD8+/GrB+ Fehler 18,5±2,7% 8,4±1,5% 13,7±1,9% 16,9±3,3% -54,59% CD16/56+/GrB+ 24,1±2,4% 27,3±2,2% 10,0±1,6% 14,0±1,8% 18,4±3,2% -63,37% Tab. 3.5: prozentuale Verteilung der GrB+ Zellen in Lymphozytenfraktionen in MNC vor und nach Sport. Untersucht wurden 11 Sportler zu den Zeitpunkten U1 bis U5, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. 31 35 * * * 30 GrB+ Zellen in der Lymphozytenpopulation [%] 25 CD3+ GrB+ 20 CD4+ GrB+ CD8+ GrB+ 15 CD16/56+ GrB+ 10 5 0 U1 U2 U3 U4 U5 Abb. 3.3: Graphische Darstellung der GrB+ Subpopulationen in MNC. In der obigen Grafik sind die Anteile der verschiedenen GrB-positiven Subpopulationen an den Lymphozyten zu den 5 Meßzeitpunkten U1 bis U5 dargestellt. Eine Stunde nach dem Sport ist eine deutliche Verminderung dieser Zellen erkennbar. Innerhalb von 20 Stunden stellte sich eine Erholung ein. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.5, die Signifikanzmarkierungen gelten für CD3, CD8 und CD16/56, (n = 11, * = P < 0,05). Das obige Schaubild zeigt einen signifikanten Abfall der GrB+ Zellen eine Stunde nach der Belastung in den CD3, CD8 und CD16/56-Fraktionen. In der Erholungsphase steigt der Anteil GrB+ Zellen wieder an, erreicht aber nach 20 Stunden nicht den Ausgangswert vor der Belastung. CD4-Zellen sind zu einem sehr geringen Teil GrB-haltig und verändern sich zu den einzelnen Meßzeitpunkten nur unwesentlich. Durch einen technischen Fehler konnten die Meßergebnisse der Untersuchung U1 für die CD8-Zellen bedauerlicherweise nicht verwertet werden. Um die GrB+ Lymphozytenuntereinheiten besser beurteilen zu können, wurden sie ins Verhältnis zu ihrer eigenen Gesamtheit gesetzt. Daraus ergaben sich folgende Werte: MNC U1 U2 U3 U4 U5 (U3/U2)-1 CD3+GrB+ / CD3 23,9±4,5% 24,8±4,9% 10,7±3,1% 15,7±3,1% 19,7±5,2% -56,85% CD4+GrB+ / CD4 6,6±1,6% 4,6±2,0% -53,42% CD8+GrB+ / CD8 Fehler 49,7±4,3% 31,5±4,4% 41,7±3,5% 42,6±4,9% -36,62% 71,1±3,5% 71,2±2,7% 49,6±5,0% 63,1±3,7% 66,5±3,9% -30,33% CD16/56+GrB+/CD16/56 7,3±1,8% 3,4±0,9% 3,4±1,0% Tab. 3.6: Anteil GrB+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation in MNC vor und nach Sport. Untersucht wurden 11 Sportler zu den Zeitpunkten U1 bis U5, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. 32 * 80 * * GrB + Zellen innerhalb jeder Subpopulation [%] 70 60 CD3+GrB+ / CD3 50 CD4+ GrB+ / CD4 CD8+ GrB+ / CD8 40 CD16/56+ GrB+ / CD16/56 30 20 10 0 U1 U2 U3 U4 U5 Abb. 3.4: Graphische Darstellung der GrB+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation. Diese Grafik zeigt den Verlauf der GrB-haltigen Zellen innerhalb der einzelnen Subpopulationen zu den Meßzeitpunkten U1 bis U5. Vor allem innerhalb der CD3, CD8 und CD16/56-Population ist der Anteil GrBpositiver Zellen eine Stunde nach Sport (U3) vermindert. In der 20-stündigen Erholungsphase (U4 und U5) kehrt die Verteilung in etwa auf die Ausgangslage zurück. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.6, die Signifikanzmarkierungen gelten für CD3, CD8 und CD16/56, (n = 11, * = P < 0,05). Die Abbildung 3.4 zeigt für die Fraktionen der GrB+ CD3, CD8 und CD16/56-Zellen einen signifikanten Abfall eine Stunde nach dem Wettkampf und einen Anstieg in der Erholungsphase. Die GrB+ CD4-Zellen zeigen hier im Unterschied zur Perforinmessung einen signifikanten Abfall von U2 nach U3, nicht aber von U1 nach U3. Alle anderen Meßreihen der CD4-Fraktion (U3,U4 und U5) unterscheiden sich statistisch nicht. 33 3.1.5 Absolutwerte Perforin und Granzyme-B positiver Zellen MNC U1 U2 U3 U4 U5 (U3/U2)-1 Perforin gesamt 43,6±3,3% 40,1±3,1% 20,5±2,3% 27,6±2,1% 40,4±4,1% -48,9% GrB gesamt 35,3±3,0% 33,1±2,7% 14,2±2,1% 21,8±2,3% 28,0±4,1% -57,1% Perforin bzw. GrB positive Zellen in der Lymphozytenpopulation [%] Tab.3.7: Ausschnitt aus Tab. 3.3 und Tab. 3.5 In diesem Tabellenausschnitt sind zur besseren Übersicht nochmals die Anteile aller Perforin+ bzw. GrB+ Zellen bezüglich der gesamten Lymphozyten aufgeführt. Die Daten sind als Mittelwerte aus allen Meßansätzen (CD3, CD4, CD8 und CD16/56) dargestellt. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U3/U2)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U2 nach U3 dar. 60 50 * * * * 40 Perforin+ Zellen Granzyme-B+ Zellen 30 20 10 0 U1 U2 U3 U4 U5 Abb. 3.5: Anteil Perforin+ bzw. GrB+ Zellen an der gesamten Lymphozytenpopulation. In dieser Grafik ist der Verlauf des Anteils aller Perforin bzw. Granzyme-B exprimierenden Zellen an Lymphozyten innerhalb des Versuchsablaufs dargestellt. Während die Messungen vor der Belastung keine Veränderung zeigen (U1 und U2), konnte eine Stunde nach Sport (U3) eine deutliche Verminderung des Anteils dieser Zellen festgestellt werden, die sich in de Erholungsphase zurückbildete. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.7, die Signifikanzmarkierungen gelten für beide Kurven, (n = 11, * = P < 0,05). Die Grafik zeigt für den Anteil Perforin+ bzw. GrB+ Zellen an der gesamten Lymphozytenpopulation einen signifikanten Abfall nach der Belastung und während der 20stündigen Ruhephase einen Anstieg fast bis auf Ausgangsniveau bei leichtgradig unterschiedlicher Kinetik. 34 3.2 Ergebnisse der Triathlon-Gruppe Die Triathlon-Gruppe bestand aus 31 Hobbysportlern, die an einem Triathlon teilnahmen und denen zu den Zeitpunkten U1 bis U3 Blut abgenommen wurde. Die mittels Ficollgradient gewonnenen MNC wurden gleichzeitig mit zwei Oberflächen-AK markiert und mit AK gegen intrazelluläres Perforin inkubiert, Lymphozytenfraktionen auch um den neben Anteil der prozentualen perforinhaltiger Verteilung Zellen der der einzelnen Subpopulationen bestimmen zu können. 3.2.1 Charakterisierung der T-Zellsubpopulationen in MNC MNC U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD3 70,6±1,8% 67,2±2,3% 70,6±1,9% -4,82% CD8 34,1±1,5% 30,3±1,4% 29,0±1,6% -11,14% CD16/56 29,5±1,7% 21,5±2,5% 27,9±1,7% -27,12% Tab. 3.9: prozentuale Anteile der Lymphozytenfraktionen in MNC vor und nach Sport Untersucht wurden 31 Sportler zu den Zeitpunkten eine Stunde vor (U1) und eine (U2) bzw. 20 Stunden (U3) nach der Belastung, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U2/U1)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U1 nach U2 dar. Bei allen Populationen wurde nach dem sportlichen Ereignis ein signifikanter Abfall beobachtet. In der Erholungsphase stiegen die CD3 und CD16/56-Zellen wieder auf Ausgangsniveau an während bei den CD8-Zellen kein Anstieg zu beobachten war. 3.2.2 Perforin-positive Zellen in Lymphozytensubpopulationen MNC U1 U2 U3 (U2/U1)-1 Perforin gesamt 38,9±1,7% 24,8±2,5% 39,2±1,9% -36,25% CD3+Perforin+ 18,4±1,6% 5,2±0,9% 19,4±1,7% -71,74% CD8+Perforin+ 24,0±1,4% 11,2±1,3% 18,6±1,4% -53,33% CD16/56+Perforin+ 28,8±1,6% 20,4±2,5% 27,5±1,7% -29,17% Tab. 3.10: prozentuale Verteilung Perforin+ Zellen in MNC vor und nach Sport. Untersucht wurden 31 Sportler zu drei Zeitpunkten U1 - U3, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte stellen wiederum die Veränderung von U1 nach U2 dar. 35 * Perforin+ Zellen in der Lymphozytenpopulation [%] 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 * Perforin gesamt CD3+ Perforin + CD8+ Perforin+ CD16/56+ Perforin+ U1 U2 U3 Abb. 3.6: Graphische Darstellung der Perforin+ Subpopulationen in MNC. Dieses Diagramm zeigt sowohl den Anteil aller Perforin-haltigen Zellen an Lymphozyten als auch die Anteile der einzelnen Perforin-exprimierenden Subpopulationen in mononukleären Zellen vor und nach dem Triathlon. Die Messungen fanden eine Stunde vor (U1) und eine Stunde (U2) bzw zwanzig Stunden nach (U3) der Belastung statt. Es ergab sich eine Verminderung Perforin-positiver Zellen in allen dargestellten Populationen und eine Erholung innerhalb der 20-stündigen Ruhephase. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.10, die Signifikanzmarkierungen gelten für alle 4 dargestellten Kurven, (n = 31, * = P < 0,05). Die Grafik 3.6 zeigt eine Verminderung Perforin+ Zellen in MNC an der die Subpopulationen CD3, CD8 und CD16/56 in unterschiedlichem Maße beteiligt sind. Um den Anteil perforinhaltiger Zellen an den einzelnen Subpopulationen besser beurteilen zu können, wurde auch hier der Anteil Perforin+ Zellen bezüglich der jeweiligen Population rechnerisch ermittelt: MNC U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD3+P+/CD3 25,5±1,9% 7,6±1,2% 27,1±2,1% -70,20% CD8+P+/CD8 70,0±2,1% 35,6±3,1% 63,8±2,6% -49,14% CD16/56+P+/CD16/56 97,8±0,4% 93,2±0,8% 98,2±0,3% -4,70% Tab. 3.12: Anteil Perforin+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation vor und nach Sport. Untersucht wurden 31 Sportler zu den Zeitpunkten U1 bis U3, angegeben sind Mittelwerte ± SEM. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U2/U1)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U1 nach U2 dar. Perforin+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation [%] 36 * * * * 100 80 CD3+P+ / CD3 60 CD8+P+ / CD8 CD16/56+P+ / CD16/56 40 * * 20 0 U1 U2 U3 Abb. 3.7: Grafische Darstellung der Perforin+ Zellen innerhalb jeder Subpopulation. Diese Grafik zeigt den Verlauf der perforinpositiven Zellen innerhalb ihrer eigenen Subpopulation. In allen drei dargestellten Zell-Populationen zeigt sich ein signifikanter Abfall der perforinpositiven Zellen eine Stunde nach dem Triathlon. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten der Tabelle 3.12, (n = 31, * = P < 0,05). Die Grafik 3.7 zeigt für alle drei Populationen sowohl einen signifikanten Abfall eine Stunde nach Sport als auch einen signifikanten Anstieg auf das Ausgangsniveau in der Erholungsphase. 37 3.2.3 Weitere Differenzierung bestimmter Lymphozytensubpopulationen In der Triathlon-Gruppe wurde zur weiteren Differenzierung der Lymphozytensubpopulationen mit 2 Oberflächenmarkierungen gleichzeitig gearbeitet um zu ermitteln, wieviel Prozent der CD16/56-Zellen gleichzeitig auch CD3 bzw. CD8 auf ihrer Oberfläche exprimieren. CD8+CD16/56- CD3+/CD16/56CD3+CD16/56+ CD8+CD16/56+ CD3-/CD16/56+ CD8-CD16/56+ fluoreszenz-negativ fluoreszenz-negativ Abb. 3.8: Darstellung der doppelt-positiven Zellen in Form von Dot-Plots. links ist ein CD3 vs CD16/56, rechts ein CD8 vs CD16/56 Dotplot dargestellt. Die einzelnen Populationen sind umrandet und entsprechend beschriftet. Die doppelt-positiven Zellpopulationen sind deutlich von den anderen Gruppen abzugrenzen. 3.2.3.1 Anteil der doppelt-positiven Zellen an Gesamtlymphozyten MNC U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD3+/CD16/56+ 9,1±1,1% 3,3±0,6% 8,3±1,1% -63,74% CD8+/CD16/56+ 10,6±1,0% 8,0±1,3% 8,5±0,8% -24,53% Tab. 3.13: Anteil doppelt-positiven Zellen an der Gesamtlymphozytenpopulation zu den Zeitpunkten U1 bis U3. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ± SEM aus 31 unabhängigen Probanden, die an einem Triathlon teilnahmen. Beschrieben sind 2 Populationen die jeweils einen Anteil von ca. 10% an der MNC-Fraktion ausmachen und eine unterschiedliche Kinetik nach sportlicher Belastung aufweisen. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U2/U1)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U1 nach U2 dar. 38 3.2.3.2 Anteil der doppelt-positiven Zellen an den einzelnen Subpopulationen MNCs U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD3+/CD16/56+/CD3 12,6±1,4% 4,8±0,9% 11,3±1,4% -61,90% CD3+/CD16/56+/CD16/56 32,1±3,3% 19,2±2,7% 31,4±3,4% -40,19% CD8+/CD16/56+/CD8 32,2±2,9% 25,3±3,2% 30,5±2,8% -21,43% CD8+/CD16/56+/CD16/56 42,4±2,0% 42,3±2,2% 42,1±2,0% -0,24% Tab. 3.14: prozentuale Verteilung der doppelt-positiven Zellen auf die Lymphozytenfraktionen vor und nach Sport. Zur besseren Beurteilung wurden die in Tabelle 3.13. beschriebenen Populationen rechnerisch auf die einzelnen Lymphozytenfraktionen bezogen, angegeben sind Mittelwerte ± SEM (n=31). Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U2/U1)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U1 nach U2 dar. Die obigen Tabellen 3.13 und 3.14 zeigen, daß von allen CD3+ Zellen 12,6% gleichzeitig CD16/56 auf ihrer Oberfläche tragen, bei den CD8+ Zellen sind 32,2% gleichzeitig CD16/56+. Innerhalb der CD16/56+ Zellen exprimieren 32,1% auch das CD3-Antigen, 42,4% das CD8Antigen. Die Fraktion der zusätzlich CD8+ CD16/56-Zellen verändert sich durch sportliche Aktivität nur gering im Vergleich zu den anderen Populationen, die eine Stunde nach dem Wettkampf signifikant abfallen und in der Erholungsphase in Bereiche der Ausgangswerte zurückkehren. 3.2.3.3 Anteil perforinhaltiger doppelt-positiver Zellen am Gesamtlymphozytenpool MNC U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD3+CD16/56+P+ 8,7±1,1% 2,7±0,6% 8,0±1,1% -68,97% CD8+CD16/56+P+ 10,6±1,0% 7,7±1,2% 8,5±0,8% -27,36% Tab. 3.15: Anteil perforinhaltiger doppelt-postiver Zellen an der gesamten Lymphozytenpopulation. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ± SEM aus 31 unabhängigen Sportlern, die an einem Triathlon teilnahmen. Beschrieben sind 2 Populationen mit einem Anteil von jeweils ca. 10% mit unterschiedlicher Kinetik nach sportlicher Belastung. Die Werte in der letzten Spalte der Tabelle wurden mit der Formel (U2/U1)-1 errechnet und stellen die prozentuale Veränderung der jeweiligen Population von U1 nach U2 dar. Beide Populationen fallen nach der Belastung signifikant ab, in der Erholungsphase steigt die Perforin+ CD3-Fraktion wieder signifikant an, die CD8-Fraktion hingegen bleibt nahezu unverändert. 39 3.2.3.4 Anteile perforinhaltiger doppelt-positiver Zellen an den Subpopulationen CD3+ und CD16/56+ Zellen U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD3+CD16/56+P+/CD3 12,0±1,4% 3,9±0,9% 11,0±1,4% -67,5% CD3+CD16/56+P+/CD16/56 30,8±3,3% 15,3±2,4% 30,4±3,3% -50,32% CD3+CD16/56+P+/CD3+CD16/56+ 94,5±1,3% 72,2±3,3% 95,8±1,0% -23,6% U1 U2 U3 (U2/U1)-1 CD8+CD16/56+P+/CD8 32,0±2,8% 24,4±3,1% 30,4±2,8% -23,75% CD8+CD16/56+P+/CD16/56 42,2±2,0% 40,6±2,1% 41,9±2,0% -3,8% CD8+CD16/56+P+/CD8+CD16/56+ 99,5±0,1% 95,7±0,7% 99,7±0,2% -3,82% CD8+ und CD16/56+ Zellen Tab. 3.16: Anteil der Perforin+ Lymphozyten an den einzelnen Subpopulationen. In dieser Tabelle sind die perforinhaltigen doppelt-positiver Zellen bezüglich der Lymphozytenfraktionen CD3, CD8 und CD16/56 zusammengefasst. Dargestellt sind Mittelwerte ± SEM (n=31). Die letzte Spalte beschreibt die prozentuale Veränderung von U1 auf U2. Mit Ausnahme der CD8+CD16/56+P+/CD16/56 fallen eine Stunde nach der Belastung in allen Fraktionen die doppelt-positiver perforinhaltigen Zellen signifikant ab. Die CD3-Zellen zeigen dabei eine deutlich stärkere Schwankung als die CD8-Zellen. Ca. 12 % der CD3+ Zellen und ca 32 % der CD8+ Zellen sind gleichzeitig auch CD16/56+. Von den CD16/56+ Zellen sind ca 32 % auch CD3+ und ca. 42 % auch CD8+. 95 bis 99% aller doppelt+ Zellen sind zum Zeitpunkt U1 gleichzeitig auch Perforin+. Bei den CD8+CD16/56+ Zellen bleibt der Prozentsatz Perforin+ Zellen nach Sport erhalten, bei CD3+CD16/56+ Zellen verringert er sich auf ca. 72%. Die Daten der beiden Tabellen werden in den folgenden Grafiken noch einmal dargestellt: Perforin+ doppeltpositive Zellen innerhalb jeder Subpopulation [%] 40 * 100 * 80 CD3+CD16/56+P+ / CD3 60 CD3+CD16/56+P+ / CD16/56 40 20 * * * * CD3+CD16/56+P+ / CD3+CD16/56+ 0 U1 U2 U3 Abb. 3.9: Grafische Darstellung der CD3+CD16/56+P+ Zellen auf die jeweiligen Subpopulationen. Die Grafik stellt den Verlauf der perforinhaltigen doppelt+ CD3-Zellen innerhalb der CD3, CD16/56 und der CD3 und gleichzeitig CD16/56 positiven Population dar. Das Diagramm bezieht sich auf die Daten des oberen Teils der Tabelle 3.16, (n = 31, * = P < 0,05). Perforin+ doppeltpositive Zellen innerhalb jederSubpopulation[%] * * 100 CD8+CD16/56+P+ / CD8 80 CD8+CD16/56+P+ / CD16/56 60 CD8+CD16/56+P+ / CD8+CD16/56+ 40 * * 20 0 U1 U2 U3 Abb. 3.10: grafische Darstellung der CD8+CD16/56+P+ Zellen auf die jeweiligen Subpopulationen. Die Grafik stellt den Verlauf der perforinhaltigen doppelt+ CD8-Zellen innerhalb der CD8, CD16/56 und der CD8 und gleichzeitig CD16/56 positiven Population dar Das Diagramm bezieht sich auf die Daten des unteren Teils der Tabelle 3.16, (n = 31, * = P < 0,05). Die Diagramme 3.9 und 3.10 zeigen einen signifikanten Abfall aller dargestellten Populationen eine Stunde nach der Belastung mit Ausnahme der CD8+CD16/56+P+/CD16/56. Die CD3-Zellen weisen dabei eine höhere Schwankungsbreite auf als die CD8-Population. 41 3.2.4 Sportler versus nicht Sport treibende Personen Parallel zu den 31 Sportlern der Triathlon-Gruppe wurden zum Zeitpunkt U1 eine nicht regelmäßig sporttreibende Kontrollgruppe untersucht. Es ergaben sich folgende Resultate: 3.2.4.1 Zusammensetzung der Lymhozytenpopulation MNC Kontrolle Triathlon-Gruppe /U1 Triathlon-Gruppe /U2 CD3 78,6±1,2% 70,6±1,8% 67,2±2,3% CD8 26,3±1,7% 34,1±1,5% 30,3±1,4% CD16/56 16,9±1,7% 29,5±1,7% 21,5±2,5% CD3+CD16/56+ 7,7±1,4% 9,1±1,1% 3,3±0,6% CD8+CD16/56+ 3,3±0,5% 10,6±1,0% 8,0±1,3% Tab. 3.17: Verteilung der T-Zell-Fraktionen bei Sportlern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Dargestellt sind Mittelwerte ± SEM aus Untersuchungen von 10 Kontrollpersonen und 31 Sportlern. U1 repräsentiert die Werte der Sportler vor, U2 die Ergebnisse nach der Belastung. Anteil an den Lymphozyten [%] 100 * Kontrolle Sportler U1 Sportler U2 80 60 * 40 20 0 * CD3 CD8 CD16/56 CD3+CD16/56+ * * CD8+CD16/56+ Abb.3.11: Grafische Darstellung der Lymphozytensubpoulationen bei Sportlern und Kontrollpersonen. Das obige Diagramm zeigt einen Vergleich der Anteile der einzelnen Subpopulationen an Lymhozyten bei einer Kontrollgrupe und der Triathlon-Gruppe vor und nach dem Wettkampf. Das Diagramm bezieht sich auf Daten der Tabelle 3.17, (Sportler n = 31, Kontrolle n = 10, * = P < 0,05). Auf der Abbildung 3.11 ist zu erkennen, daß Sportler im Vergleich zur Kontrolle signifikant mehr CD16/56-Zellen und doppelt+ CD8/CD16/56-Zellen haben, sich bezüglich der CD3Populationen aber nur geringfügig von nicht Sport-treibenden Personen unterscheiden. 42 3.2.4.2 Vergleich Perforin-positiver Zellen bei Sportlern und Kontrollpersonen MNC Kontrolle Triathlon-Gruppe /U1 Triathlon-Gruppe /U2 Perforin gesamt 28,7±2,3% 38,9±1,7% 24,8±2,5% CD3+P+ 19,2±2,2% 18,4±1,6% 5,2±0,9% CD8+P+ 11,2±1,1% 24,0±1,4% 11,2±1,3% CD16/56+P+ 16,6±1,7% 28,8±1,6% 20,4±2,5% CD3+CD16/56+P+ 7,5±1,4% 8,7±1,1% 2,7±0,6% CD8+CD16/56+P+ 3,3±0,5% 10,6±1,0% 7,7±1,2% Tab. 3.18: Verteilung der Perforin-positiven T-Zell-Fraktionen bei Sportlern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Dargestellt sind Mittelwerte ± SEM aus Untersuchungen von 10 Kontrollpersonen und 31 Sportlern. % pe rforin+ Zelle n de r Lymphoz yte n 50 K ontrolle S portler U1 * S portler U2 40 * 30 * 20 * 10 0 P erforin CD3+ P+ CD8+P + CD16/56+P + CD3+ CD16/56+ P+ CD8+CD16/56+P + Abb. 3.12: Grafische Darstellung Perforin+ Zellen in Lymphozyten. Das obige Diagramm zeigt einen Vergleich der Anteile Perforin+ Zellen an Lymhozyten bei einer Kontrollgrupe und der Triathlon-Gruppe vor und nach dem Wettkampf. Das Diagramm bezieht sich auf Daten der Tabelle 3.18, (Sportler n = 31, Kontrolle n = 10, * = P < 0,05). Die Grafik 3.12 stellt die unterschiedlichen Anteile Perforin+ Zellen in MNC dar. Sportler haben signifikant mehr Perforin-positive Zellen als nicht sportliche Kontrollen. Hierfür sind vor allem die perforinhaltigen CD8, CD16/56 und doppelt+ CD8-Fraktionen ausschlaggebend. Nach dem Sport (U2) fällt der Anteil Perforin+ Zellen in allen Populationen ab. 43 3.2.4.3 Prozentuale Verteilung Perforin+ Zellen auf die jeweiligen Subpopulationen MNC Kontrolle Triathlon-Gruppe /U1 Triathlon-Gruppe /U2 CD3+P+/CD3 24,3±2,6% 25,5±1,9% 7,6±1,2% CD8+P+/CD8 42,9±3,7% 70,0±2,1% 35,6±3,1% CD16/56+P+/CD16/56 97,8±0,5% 97,8±0,4% 93,2±0,8% doppelt+ CD3-Zellen CD3+CD16/56+P+/CD3 9,6±1,9% 12,0±1,4% 3,9±0,9% CD3+CD16/56+P+/CD16/56 40,9±4,3% 30,8±3,3% 15,3±2,4% CD3+CD16/56+P+/CD3+CD16/56+ 95,6±1,5% 94,5±1,3% 72,2±3,3% doppelt+ CD8-Zellen CD8+CD16/56+P+/CD8 12,9±2,1% 32,0±2,8% 24,4±3,1% CD8+CD16/56+P+/CD16/56 44,2±6,2% 42,2±2,0% 40,6±2,1% CD8+CD16/56+P+/CD8+CD16/56+ 99,9±0,1% 99,5±0,1% 95,7±0,7% Tab. 3.19: prozentuale Verteilung Perforin+ Zellen auf die jeweiligen Subpopulationen. Dargestellt sind Mittelwerte ± SEM aus Untersuchungen von 10 Kontrollpersonen und 31 Sportlern. In der Tabelle 3.19 sind die Anteile Perforin+ und doppelt+ perforinexprimierender Zellen an den verschiedenen Subpopulationen von Sportlern und Kontrollen dargstellt. Vor allem die Perforin+ CD8-Zellen sind innerhalb der gesamten CD8-Population bei Sportlern erhöht, während sich der Anteil Perforin+ Zellen in den CD3 und CD16/56-Untergruppen kaum unterscheidet. Diese Ergebnisse sind in der Abbildung 3.13 noch einmal grafisch dargestellt: perforin+ Zellen in Subpopulationen [%] * 100 80 60 40 Kontrolle Sportler U1 Sportler U2 * * 20 0 CD3+P+/CD3 CD8+P+/CD8 CD16/56+P+/CD16/56 Abb. 3.13: Vergleich des Anteils Perforin+ Zellen innerhalb der Subpopulationen bei Sportlern und einer nicht Sport treibenden Kontrollgruppe. Das Diagramm bezieht sich auf Daten des oberen Teils der Tabelle 3.19, (Sportler n = 31, Kontrolle n = 10, * = P < 0,05). 44 Betrachtet man die perforinexprimierenden doppelt+ Zellen innerhalb der einzelnen Lymphozytenuntergruppen, so stellt man fest, daß Sportler und Nichtsportler diesbezüglich nur geringe Unterschiede aufweisen. Innerhalb der CD8-Population allerdings ist der Anteil doppelt+ perforinexprimierender Zellen bei Sportlern deutlich höher als bei den Kontrollen. Dies ist in den beiden folgenden Abbildungen 3.14 und 3.15 grafisch dargestellt: * perforin + Zellen in Subpopulationen [%] Kontrolle 100 Sportler U1 Sportler U2 80 * 60 40 * 20 0 CD3 +CD16/56 +P +/CD3 CD3 +CD16/56 +P +/CD16/56 CD3 +CD16/56 +P +/(CD3+CD16/56) Abb. 3.14: Vergleich des Anteils perforinhaltiger doppelt+ CD3-Zellen innerhalb der Subpopulationen bei Sportlern und einer Kontrollgruppe. Das Diagramm bezieht sich auf Daten des mittleren Teils der Tabelle 3.19, (Sportler n = 31, Kontrolle n = 10, * = P < 0,05). Perforin+ Zellen in Subpopulationen [%] Kontrolle Sportler U1 100 Sportler U2 80 60 * * * 40 20 0 CD8+CD16/56+P+/CD8 CD8+CD16/56+P/CD16/56 CD8+CD16/56+P+/(CD8+CD16/56+) Abb. 3.15: Vergleich des Anteils perforinhaltiger doppelt+ CD8-Zellen innerhalb der Subpopulationen bei Sportlern und nicht sportlichen Kontrollen. Das Diagramm bezieht sich auf Daten des unteren Teils der Tabelle 3.19, (Sportler n = 31, Kontrolle n = 10, * = P < 0,05). 45 4 Diskussion Die Auswirkungen körperlicher Belastung auf das Immunsystem werden seit Jahren untersucht und kontrovers diskutiert. Die Ergebnisse lassen sich aber aufgrund zu großer Unterschiede im Studiendesign der einzelnen Arbeitsgruppen nur unter Vorbehalt miteinander vergleichen. Inwieweit Veränderungen der gemessenen immunologischen Parameter der verschiedenen Studien kausal mit tatsächlich klinisch in Erscheinung tretenden Veränderungen verknüpft sind läßt sich wegen der Komplexität des Immunsystems einerseits und der multifaktoriellen Störgrößen andererseits nur bedingt nachvollziehen. So haben Sportler eventuell andere Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und sind möglicherweise durch häufigeren Aufenthalt im Freien, das Benutzen von öffentlichen sanitären Anlagen und Kontakt mit größeren Menschenmengen, zum Beispiel bei Sportveranstaltungen, häufiger pathogenen Erregern ausgesetzt als Nichtsportler. Schon 1976 beschrieb Eva Hedfors belastungsinduzierte Veränderungen von Lymphozytenpopulationen im peripheren Blut 45. Für Lymphozyten ist das zirkulierende Blut in erster Linie Transportmedium zum Wirkort, in dem sich die Lymphozyten durchschnittlich nur ca. 30 Minuten aufhalten 92 . Eine Blutprobe spiegelt die momentane Zusammensetzung der Zellen zum Abnahmezeitpunkt wieder, die Verteilung der Anteile verschiedener Subpopulationen (CD3, CD4, CD8 und CD16/56) an den Lymphozyten des peripheren Blutes unterliegt recht großen Schwankungen. Deshalb können die ermittelten Ergebnisse im Hinblick auf den aktuellen Immunstatus des Untersuchten nur als Orientierungshilfe interpretiert werden 160. 4.1 Lymphozytensubpopulationen und sportliche Belastung In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, daß sich die Zusammensetzung der Lymphozytenpopulationen im peripheren Blut durch die ausgeübte Ausdauerleistung signifikant verändert. In beiden Untersuchungsgruppen wurde eine Stunde nach der Belastung ein Abfall der zytotoxischen CD8+ und CD16/56+ Zellen festgestellt, der sich im Verlauf einer 24 stündigen Ruhephase zurückbildete, den Ruhewert aber nicht erreichte. Die nur in der Lauf-Gruppe gemessenen CD4+ TH-Zellen zeigten gegensätzlich zu den zytotoxischen CD8Zellen einen signifikanten prozentualen Anstieg, der nach 24 Stunden Erholung auf das Ausgangsniveau zurückfiel. Die CD3-Population zeigte in der Lauf-Gruppe nur geringe 46 Schwankungen, bei der Triathlon-Gruppe wurde aber eine signifikante Verminderung nach Sport festgestellt. Dieser Unterschied zwischen den beiden Probandengruppen wurde durch einen ungewöhnlich starken Abfall der CD3-Population von eine Stunde vor (U1) auf eine Stunde nach (U2) der Belastung bei zwei Sportlern der Triathlon-Gruppe verursacht. Die statistisch errechnete signifikante Veränderung der CD3-Population in der Triathlon-Gruppe ist deshalb anzuzweifeln. Auch die zytotoxischen CD8-Zellen wiesen in den beiden Gruppen eine unterschiedliche Kinetik auf. Während sie in der Lauf-Gruppe nach der Belastung um ca. 30% fielen und sich nach 24 Stunden wieder auf Ausgangsniveau befanden, stellten wir in der Triathlon-Gruppe nur einen Abfall von 11% fest, der sich innerhalb unserer Beobachtungszeit nicht regenerierte. Im Gegensatz dazu verhielten sich die NK-Zellen in beiden Gruppen nahezu gleich. Mehrere Studien mit unterschiedlichen Sportarten als Belastungsparameter ergaben einen Anstieg der zytotoxischen T-Zellen (CD8) bzw. NK-Zellen (CD16/56) während und einen signifikanten Abfall ca. eine Stunde nach der körperlichen Tätigkeit 6;56;76;130;154. Diese Ergebnisse stimmen weitgehend mit den von uns ermittelten Daten überein. Allerdings zeigte sich in unserer Studie ein sehr hoher Anteil an NK-Zellen. Wir benutzten als Oberflächen-AK eine Kombination aus CD16 und CD56 und erhielten so alle Zellen, die CD16- und/oder CD56-Antigene exprimierten. Dies könnte eine Ursache für die relativ große NK-Population sein. Differenzen in der Größe der einzelnen Lymphozytenpopulationen zwischen den beiden Untersuchungsgruppen "Lauf" und "Triathlon" könnten auch, zumindest zum Teil, durch die methodischen Unterschiede verursacht worden sein. Bei der Triathlon-Gruppe wurden drei fluoreszenzmarkierte Antikörper benutzt, und die Messungen wurden nach einem anderen Schema ausgewertet. Außerdem wurden die Sportler mit zwei unterschiedlichen Sportarten belastet. Die Triathlon-Gruppe absolvierte einen realen Wettkampf während der Lauf der anderen Gruppe im Rahmen eines kontrollierten Trainings stattfand. Einen Wettkampf bestreitet man vermutlich mit mehr Motivation und Enthusiasmus und somit auch mit erhöhter Belastungsbereitschaft und psychischer Anspannung als bei einem Training. Des weiteren handelte es sich bei den beiden untersuchten Gruppen bezüglich des Trainingszustands um unterschiedliche Kollektive. Während die Lauf-Gruppe überwiegend aus sehr gut trainierten Triathleten bestand, nahmen am Triathlon-Wettkampf der zweiten Gruppe auch weniger trainierte Hobbysportler teil. Volumenverschiebungen und Veränderungen des Flüssigkeitshaushalts während körperlicher Tätigkeit wirken sich auf alle Zellen gleichermaßen aus und können deshalb die veränderte Zusammensetzung der Lymphozytensubpopulationen nicht erklären. Aufgrund der 47 gegensätzlichen Veränderungen der verschiedenen Zell-Typen und dem Ausmaß der Schwankungen kann man von einer Beteiligung weiterer Faktoren ausgehen. Mit dem Beginn einer körperlichen Aktivität wird vermehrt Adrenalin ausgeschüttet. Eine einstündige Adrenalin-Infusion führt zu einer Mobilisierung von NK-Zellen, vom Gewebe in den Blutkreislauf 7;139 . Körperliche und psychische Belastungen bewirken neben der Katecholaminausschüttung sowohl einen Anstieg der NK-Zellen als auch einen Anstieg der im Serum gelösten Adhäsionsmoleküle ICAM-1 (CD54) 16. Diese Effekte lassen sich durch Beta-Blocker vermindern 16 . Dies läßt vermuten, daß ICAM-1 durch bisher unbekannte adrenerge Mechanismen von NK-Zellen oder Endothelzellen gelöst wird und so die Zellen in das zirkulierende Blut geschwemmt werden können. Eine Veränderung der Expression von Adhäsionsmolekülen auf Lymphozyten oder Endothelzellen wurde nicht nachgewiesen 35;123. Sofort nach Beendigung der körperlichen Aktivität fallen die Katecholamine durch schnellen enzymatischen Abbau stark ab. Dies könnte eine überschießende Korrektur der vorangegangenen Verschiebungen nach sich ziehen. Auch das Oberflächenmolekül CD11a (LFA-1 = lymphocyte function-associated antigen-1) unterstützt die Adhäsion von Lymphozyten an endothelialen Oberflächen 15. Bei einem Langzeitmarathon (8 h) wurde festgestellt, daß CD3+CD8+ T-Zellen, CD3-CD16/56+ NK-Zellen und CD3+CD16/56+ Zellen mit hoher CD11a Expression nach der Belastung eine signifikant stärkere Verminderung zeigten als Zellen mit geringer CD11a-Expression wie CD4+ T-Zellen oder CD19+ BZellen 32. Im Gegensatz zum Adrenalin und Noradrenalinspiegel steigt der Kortisolspiegel nach einer Belastung noch mehrere Stunden weiter an 34 . Nach einem einstündigen Training auf dem Fahrradergometer konnten 21 Probanden in Kortisol-Responder und Non-Responder unterteilt werden. Letztere zeigten einen zügigen Rückgang der Lymphopenie, besonders der CD8Zellen, während bei den Cortisol-Respondern die Lymphozytenzahl noch 2,5 Stunden nach dem Test unter dem Ausgangswert lag. Bei CD16+ Zellen jedoch wurde in beiden Gruppen weiterhin eine anhaltende Verminderung nachgewiesen 131. Versuche mit radioaktiv markierten Lymphozyten bei Kaninchen zeigten nach intravenöser Injektion von Kortison ein Nachlassen der Strahlung im peripheren Blut, Knochenmark und in der Milz aber eine Erhöhung der Radioaktivität in anderen lymphatischen Organen 148. Diese beiden Studien weisen zum einen darauf hin, daß Kortison eine Migration von Lymphozyten aus dem peripheren Blut in lymphatisches Gewebe unterstützt, zum anderen, daß die unterschiedlichen Zell-Typen sich in ihrer Sensitivität für diesen Mechanismus unterscheiden. Durch die körperliche Anstrengung wird das Muskelgewebe besonders beansprucht. Der 48 dadurch entstehende Muskelzellschaden erfordert das Einwandern von Makrophagen zum Abräumen des nekrotischen Gewebes. Dieser chemotaktische Mechanismus könnte eventuell auch Lymphozyten beeinflussen. Psychisch belastende Situationen, wie z.B. ein Fallschirmsprung, führen ebenfalls zur Ausschüttung der Streßhormone Adrenalin und Kortisol. Obwohl dabei im Gegensatz zur sportlichen Anstrengung keinerlei Muskelzellschaden entsteht, kommt es auch hier zu Verschiebungen innerhalb der Lymphozytenpopulationen 126. Die durch körperliche Belastung induzierten Veränderungen der Verhältnisse der einzelnen Zell-Typen zueinander können also eher auf adrenerge und kortikoide Mechanismen zurückgeführt werden. Im Gegensatz dazu scheinen die durch Muskelzelldefekte ausgelösten chemotaktischen Einflüsse nur einen geringen oder gar keinen Effekt auf die quantitativen Anteile der Lymphpozytensubpopulationen zu haben. Bemerkenswert ist weiterhin, daß die während körperlicher Belastung entstehende Neutrozytose, im Gegensatz zur Lymphopenie, in der Erholungsphase bestehen bleibt 131;145. 4.2 Perforin in Lymphozyten von Ausdauersportlern In dieser Arbeit wurde die prozentuale Verteilung von Perforin und GrB exprimierenden Lymphozyten bzw. NK-Zellen bei Sportlern gemessen. Sowohl in der Lauf-Gruppe als auch in Triathlon-Gruppe waren ca 40% aller Zellen in der Ruhephase perforinhaltig. Innerhalb der Subpopulationen waren in der Lauf-Gruppe ca. 30% der CD3, 65% der CD8 und 92% der NK-Zellen Perforin+, in der Triathlon-Gruppe lagen die Werte für die CD3-Gruppe etwas niedriger, für die CTL und NK-Zellen etwas höher. Die hohe Schwankungsbreite der Subpopulationen einerseits und Unterschiede in der Methodik andererseits sind vermutlich für diese Differenzen verantwortlich. Eine Studie von Arnold et al untersuchte die Verteilung perforinhaltiger Zellen in Lymphozytenpopulationen bei Patienten mit intrinsischem oder extrinsischem Asthma. Dabei zeigten die intrinsischen Asthmatiker gegenüber Normalpersonen einen signifikant erhöhten Anteil an Perforin+ Zellen. Der in unserer Arbeit nachgewiesene Anteil Perforin+ Lymphozyten bei Sportlern entspricht den Werten bei intrinsischen Asthmatikern 1. Auch die von uns ermittelte prozentuale Verteilung der perforinhaltigen Zellen auf die einzelnen Subpopulationen CD3, CD4, CD8, CD16/56 stimmt weitgehend mit den Ergebnissen von Arnold und Mitarbeitern überein. Interessanterweise fiel der Anteil perforinexprimierender Lymphozyten innerhalb der Subpopulationen CD3, CD8 und CD16/56 eine Stunde nach dem Sport signifikant ab, und die daraus resultierende Verteilung entsprach nun den Werten der Kontrollguppe in Arnold et. al. puplizierten Studie. Innerhalb von 24 Stunden nach der 49 sportlichen Belastung stellte sich wieder die Zusammensetzung der Subpopulationen des Ausgangswertes ein. Es entsteht der Eindruck, als seien Ausdauersportler in Ruhe bezüglich perforinhaltiger Lymphozyten in einem ähnlichen immunologischen Status wie intrinsische Asthmatiker. Diese Patientengruppe ist durch ihre Krankheit erheblichem Streß ausgesetzt, der in seinen Auswirkungen vergleichbar ist mit den chronischen Belastungen eines regelmäßig Sport Treibenden. Physische Aktivität der Ausdauersportler führt kurzzeitig zu einer "Normalisierung" der Werte auf die Verhältnisse der Kontrollpersonen, langfristig scheint Ausdauersport das Immunsystem zu aktivieren. Wir vermuten deshalb, daß unterschiedliche chronische Streßbelastungen gleiche oder ähnliche Veränderungen im Immunsystem verursachen, die unabhängig vom eigentlichen Auslöser der belastenden Situation sind. Eine Verminderung der Belastung, sei es durch eine Trainingspause oder durch Linderung der Symptome durch adäquate Behandlung hingegen bewirkt innerhalb kurzer Zeit einen Rückgang der Veränderungen. In der vorliegenden Arbeit wurde eine Stunde nach der körperlichen Belastung bei den Sportlern der Lauf-Gruppe ein um ca. 52% verminderter Anteil perforinhaltiger Zellen an der gesamten CD3-Population bestimmt. In der Triathlon-Gruppe sank der Perforin+ Anteil von 25,5 auf 7% was einer Abnahme um 70% entspricht. Der Anteil der CD3-Zellen an der Gesamtlymphozytenpopulation nahm aber in beiden Gruppen nur unwesentlich ab. Etwas anders sind die Verhältnisse bei CD8 Zellen. In beiden Sportgruppen wurde eine Verminderung perforinhaltiger Zellen nach Sport innerhalb der CD8-Population festgestellt, der Gesamtanteil an CD8-Zellen an den Lymphozyten ist aber auch vermindert. CD4 Zellen hingegen stiegen im Verhältnis an. Es scheint, als würden von allen Lymphozyten die perforinhaltigen CD8-Zellen bevorzugt ins Gewebe abwandern. Die Kinetik der perforinexprimierenden CD16/56-Zellen der Lauf-Gruppe entspricht in etwa dem Verlauf der Perforin+ CD8-Zellen, wobei die Verminderung der Perforin+ Zellen innerhalb der NKPopulation mit 17% geringer ausfällt. In der Triathlon-Gruppe vermindert sich der Anteil Perforin+ Zellen innerhalb der NK-Zellen zwar auch signifikant, aber nur um ca. 5%. In der Triathlon-Gruppe war die Abnahme der NK-Zellen also eher gleichförmig, sowohl perforinhaltige als auch nicht perforinexprimierende Zellen wurden prozentual weniger. Eine vergleichbare Studie wurde kürzlich von Staats und Mitarbeitern veröffentlicht, in der die Lymphozytenpopulationen von 11 Triathleten vor und nach sportlicher Belastung untersucht wurden 140. Während die Anteile der Subpopulationen an den Lymphozyten unseren Zahlen entsprechen, unterscheiden sich die Prozentangaben bezüglich Perforin+ Zellen innerhalb der 50 Subpopulationen erheblich. Dies liegt vermutlich daran, daß die Sportler in der Studie von Staats et al vor dem eigentlichen Wettkampf eine Woche lang nicht trainieren durften und innerhalb dieser Woche sich der Anteil perforinexprimierender Zellen in allen Subpopulationen stark verminderte. So wie regelmäßiges Training zu einer Zunahme an perforinhaltigen Zellen führt, scheint eine Trainingspause innerhalb relativ kurzer Zeit einen Rückgang auf Normalwerte zu verursachen. Vergleicht man die Werte der Messungen vor der Trainingspause stimmen die Angaben von Staats et al weitgehend mit den unseren überein. In unserer Studie entstand eine Trainingspause von 24 Stunden zwischen den Meßpunkten U1 und U2. Es konnte zwar teilweise eine Tendenz zu geringfügig verminderten Anteilen Perforin+ Zellen festgestellt werden, die Unterschiede waren aber nicht signifikant. Die Ruhephase war vermutlich zu kurz um erkennbare Veränderungen zu verursachen. Ausgehend von den durch Trainingsabstinenz verminderten Anteilen perforinexprimierender Zellen in den jeweiligen Subpopulationen CD3, CD8 und CD16/56 stellten Staats et al. eine weitere Verminderung dieser Zellen eine Stunde nach dem Triathlon fest. Dabei zeigten die CD3 und CD8-Zellen die größten prozentualen Veränderungen und bestätigen somit die von uns ermittelten Daten. Weitere Studien befassen sich mit der Zytotoxizität von NK-Zellen und CTL, die entscheidend durch Perforin und GrB mitbestimmt wird 51. So nimmt die Zytotoxizität während einer sportlichen Tätigkeit zu, in der Erholungsphase dagegen ist sie vermindert 91;112. Stimulatoren für eine Aktivierung zytotoxischer T-Zellen und NK-Zellen sind die Zytokine IL-2, IL-6 und IL-12 sowie IFN-γ 23. Dabei beruht die durch IL-2 induzierte Zytotoxizität der NK-Zellen jedoch nicht auf einem höheren Perforingehalt, sondern ist auf eine erhöhte Expression von Adhäsionsmolekülen zurückzuführen. Der durch IL-2 verursachte Anstieg des Perforinanteils in MNC hingegen ist auf eine erhöhte Perforinexpression der CTL zurückzuführen 59. Eine Neutralisation von IL-6 durch AK führt zu einer Hemmung der Expression von mRNA für Perforin und GrB, dieser Hemmeffekt kann durch Zugabe von IL-2 wieder aufgehoben werden 37. Die Zytokine IL-1β, IL-6 und TNFα sind nach regelmäßigem Training erhöht, nicht aber IL-2 5;156, während die Expression von IFNγ durch Sport herunterreguliert wird 99. Die bei regelmäßigem Training immer wiederkehrende Stimulation von zytotoxischen Zellen durch IL-6 wäre eine mögliche Ursache für die erhöhte Expression von Perforin in Ruhe, erklärt aber weder die gesteigerte Zytotoxizität während der Belastung noch den steilen Abfall des Anteils Perforin+ Zellen nach körperlicher Tätigkeit. Es stellt sich die Frage, welche Mechanismen für die Verminderung des Anteils 51 perforinhaltiger Zellen direkt nach körperlicher Belastung verantwortlich sein könnten. Sowohl eine bevorzugte Abwanderung Perforin+ Zellen aus dem peripheren Blut in das Gewebe als auch die Exozytose perforinhaltiger Granula in die Umgebung kommen in Betracht. Eine verminderte Produktion des porenformenden Proteins hingegen erscheint auf Grund der schnellen Kinetik der Vorgänge eher unwahrscheinlich. Die Regulierung der Ausschüttung zytotoxischer Granula der NK-Zellen erfolgt unter anderem durch die Anwesenheit körpereigener MHC-Moleküle 63;88;149. Das Herauslösen von Zellen aus dem Gewebeverband, also der Verlust von Kontakten zur Nachbarzelle, kann Apoptose auslösen. Mars und Mitarbeiter stellten eine erhöhte Apoptoserate bei Lymphozyten nach Sport fest 79. Es wäre denkbar, daß der oben beschriebene, adrenerge Mechanismus der Mobilisierung von NK-Zellen und CTL aus dem Gewebe in den Blutkreislauf zumindest von einen Teil der Zellen als Exozytosesignal interpretiert wird. Eine Ausschüttung von Granulainhalt aktivierter NK-Zellen ins Blutplasma würde sowohl einen verminderten Perforingehalt als auch die gesteigerte Apoptoserate erklären. Um diese unterschiedlichen Erklärungsansätze zu prüfen scheint die Untersuchung der Perforinkonzentration im Serum sowohl vor als auch nach sportlicher Belastung lohnenswert. Hierdurch ließe sich möglicherweise eine Ausschüttung zytotoxischer Granula nachweisen. 4.3 Granzyme-B in Lymphozyten von Ausdauersportlern Die Bestimmung des Anteils GrB-haltiger Zellen ergab sowohl bei den gesamten Lymphozyten als auch in allen Subpopulationen zu allen Messzeitpunkten stets einen etwas geringeren Anteil verglichen mit den Perforin exprimierenden Zellen. Im Verlauf der Untersuchungen zeigte sich aber bei beiden Parametern im Prinzip dieselbe Kinetik der belastungsinduzierten Veränderungen. Geht man davon aus, daß die festgestellte Verminderung durch eine Abwanderung der Zellen ins Gewebe verursacht wird, wäre eine parallel verlaufende Kinetik auch zu erwarten. Da die beide Proteine aber in den selben Granula gespeichert und zusammen ausgeschüttet werden, besteht nach wie vor auch die Möglichkeit einer Verminderung des Anteils Perforin und GrB exprimierender Zellen durch Exozytose der zytotoxischen Granula. Der in unserer Arbeit gemessene Anteil perforinexprimierender Zellen ist größer als der Anteil GrB+ Zellen, obwohl beide Proteine in den selben Granula gespeichert werden. Hierfür sind unterschiedliche Erklärungen denkbar. Da sowohl die Transkription der mRNA von Perforin und GrB keiner gemeinsam koordinierten Regulation unterliegen 71;72, als auch die dazugehörigen Gene sich in ihren Promotorelementen unterscheiden 69, wäre es möglich, daß 52 manche Zellen nur Perforin oder GrB exprimieren. Ebenso könnte die unterschiedliche Expression der beiden Proteine zur Folge haben, daß GrB zwar produziert wird, die Konzentration aber unterhalb der Nachweisgrenze liegt. Dafür würde auch die von Jenne et al beschriebene Beobachtung sprechen, daß die zytotoxischen Granula immer beide Apoptoseenzyme enthalten 50. Ein weiterer Grund für die konstant unterschiedlichen Werte könnten verschieden starke Bindungsqualitäten der verwendeten Antikörper für Perforin und Granzyme-B sein. Diese würden zu unterschiedlich hohen Nachweisgrenzen der beiden Proteine führen. 4.4 Klassifizierung von CD16/56+ Zellen und T-Zellen NK-Zellen werden als CD16/56+ und CD3- Zellen mit zytotoxischem Potential beschrieben. Bei der genaueren Klassifizierung von NK-Zellen und Lymphozyten stellte sich in unserer Studie heraus, daß ca. 10% der MNC neben CD16/56 auch CD3 bzw. CD8 exprimierten. Die von uns beschriebenen Populationen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Kinetik nach körperlicher Belastung, CD3+CD16/56+ Zellen fallen stärker ab als CD8+CD16/56+ Zellen. Beide Populationen waren zu fast 100% Perforin+. Während sich der Anteil perforinhaltiger Zellen innerhalb der jeweiligen doppeltpositiven Population bei den CD3+/CD16/56+ Zellen eine Stunde nach Sport um ca. ein Viertel verminderte, blieb er bei den CD8+/16/56+-Zellen nahezu konstant. Dies läßt vermuten, daß es sich um zwei unabhängige Populationen handelt. Außerdem legt die Verminderung des Anteils Perforin+ Zellen ausgehend von einer nahezu 100% positiven CD3+/CD16/56+-Population die Vermutung nahe, daß die Granula exozytiert werden. Würde die Verminderung durch Auswanderung oder Adhäsion verursacht, müßte ein sehr großer Anteil der CD3+CD16/56+ Zellen daran beteiligt sein. Auch dafür lassen sich jedoch Hinweise finden, da sich der Anteil der CD3+CD16/56+ Zellen im Hinblick auf die Gesamtlymphozyten um ca. 70% vermindert. Letztendlich kann in dieser Arbeit nicht abschließend geklärt werden, welche Mechanismen den festgestellten Veränderungen zugrunde liegen. Es stellt sich die Frage, um welche Zellen es sich bei den doppeltpositiven Populationen handelt. Möglicherweise sind es T-Zellen, die zusätzlich CD16 und/oder CD56 exprimieren, oder NK-Zellen, die, z.B. durch Aktivierung, T-Zellmarker exprimieren. Dies könnten z.B. die Zytokin-induzierten Killer-Zellen (CIK) sein. In der Literatur wird dieser Population ein Anteil von 1-5% an den Blutlymphozyten zugeschrieben 74;78. Unsere Population (CD3+CD16/56+) war aber in der Größenordnung um 10%. CIK entstehen unter dem Einfluß verschiedener Zytokine, die teilweise auch durch Sport induziert werden wie z.B. IL-1 und 53 TNF-α. Eine Stimulation durch diese Zytokine könnte eine größere CIK-Population verursachen. Dagegen spricht jedoch, daß auch bei unsportlichen Personen ähnlich große CD3+CD16/56+ Populationen gefunden wurden. Die von uns nachgewiesene hohe Perforinexpression von nahezu 100% unterstützt wiederum die These, daß es sich um CIK handelt, da diese ein sehr hohes zytotoxisches Potential besitzen. 4.5 Ausdauersport: Benefit oder immunologisches Defizit? Hinsichtlich der lymphozytären Zusammensetzung des peripheren Blutes lassen sich bei Sportlern im Vergleich zu Normalpersonen einige signifikante Unterschiede feststellen. Die in unseren Untersuchungen ermittelten Basiswerte (U1) bei Sportlern für CD3+ Zellen liegen mit ca. 70% im Normbereich gesunder Personen, während der Quotient von CD4+ zu CD8+ Zellen auf Grund des höheren Anteils CD8+ CTL im Vergleich zu Nichtsportlern vermindert ist. Die Fraktion der CD16/56+ NK-Zellen ist mit 30% bei Trainierten deutlich erhöht. Beide Probandenkollektive haben eine ähnlich große Population CD3+ und gleichzeitig CD16/56+ Zellen, die Fraktion der CD8+ und gleichzeitig CD16/56+ Zellen ist hingegen bei Sporttreibenden signifikant größer. Ungefähr 40% der MNC von Sportlern exprimierten Perforin während der Anteil Perforin+ Lymphozyten im peripheren Blut bei Normalpersonen nur ca. 25% beträgt 59. Der erhöhte Anteil zytotoxischer Zellen sowie eine erhöhte Expression der in deren Granula gespeicherten Apoptoseenzyme bei Sportlern weist auf einen aktivierten Immunstatus von Ausdauersportlern in Ruhe hin. Diesem erhöhten Immunstatus steht eine vorübergehende Suppression der Abwehrkräfte nach einer Belastung gegenüber. Das Ausmaß der Immunsuppression ist dabei abhängig von Umfang und Intensität der Belastung. Nieman und Mitarbeiter sprechen in dem Zusammenhang von einer "J"förmigen Kurve, die die Korrelation zwischen Häufigkeit von Infektionen der oberen Atemwege und Trainingsumfang ausdrückt 92. Moderate Aktivität ist demnach assoziiert mit erhöhter Resistenz, wohingegen sowohl Inaktivität als auch Extremsport häufiger zu Infekten führt 43;92;114. Zur Beurteilung des Infekts wurden allerdings nur subjektive Kriterien der Sportler herangezogen. Auch wenn sich damit eine tatsächlich stattgefundene Infektion nicht beweisen läßt, zeigen die Ergebnisse, daß moderat ausgeübter Ausdauersport mit weniger Krankheitsgefühl in Verbindung zu bringen ist. Sport in Maßen führt zu einer besseren Gesundheit und damit zu erhöhter Lebensqualität. Neben dem überwiegenden Benefit durch Veränderungen im Immunsystem sprechen zahlreiche andere Argumente für regelmäßige Aktivität als Präventivmaßnahme oder 54 therapiebegleitende essentiellem Behandlung Bluthochdruck zu bestimmter Krankheiten. erkranken 58, Vermindertes verbesserte Risiko, Insulinsensitivität an und Glukosetoleranz bei Diabetikern 62 und erhöhte Knochenmasse zur Prävention der Osteoporose 90 seien nur drei der zahlreichen Beispiele hierfür. In besonderen Situationen hingegen, wie z.B. bei schon bestehenden viralen Infektionen, kann das "offene Fenster" der Abwehrkräfte nach körperlicher Tätigkeit die Gefahr einer Krankheitsmanifestation an inneren Organen, insbesondere des Myokards, mit sich bringen 29;124. 55 5 Zusammenfassung In dieser Studie wurden die Auswirkungen von Ausdauertraining auf submaximalen Belastungsstufen auf Lymphozyten des peripheren Blutes untersucht. In zahlreichen Studien konnte nachgewiesen werden, daß die durch Belastung induzierten Veränderungen immunologischer Parameter eng mit hormonellen und metabolischen Anpassungsmechanismen verknüpft sind. Körperliche Tätigkeit führt sowohl zu einer Aktivierung des symphatischen Nervensystems als auch zu einer Mobilisierung von Leukozyten ins zirkulierende Blut. In der Erholungsphase dominieren erhöhte Kortisolwerte, die eng mit der in dieser Arbeit beschriebenen Lymphopenie korrelieren. NK-Zellen und CD8+ CTL sind maßgeblich an den Verschiebungen innerhalb der Lymphozytensubpopulationen beteiligt. Perforin und GrB sind zwei wichtige Proteine in Ablauf zytotoxischer Mechanismen von NKZellen und CTL. Ausdauersportler in Ruhe weisen im Vergleich zu nicht Sport treibenden Personen einen höheren Anteil an Zellen mit intrazellulären Gehalt dieser Stoffe auf. Dies ist vor allem auf den erhöhten Anteil Perforin+ CTL zurückzuführen. Des weiteren ist die Population der nahezu 100% Perforin+ CD8-Zellen mit für NK-Zellen charakteristischen Oberflächenmerkmalen bei trainierten Personen deutlich erhöht, verändert sich aber durch die Belastung kaum. Im Gegensatz dazu besitzen Sportler und Nichtsportler einen gleich großen Anteil Perforin+ CD3+/CD16/56+ Zellen, der sich duch die Belastung stark vermindert. Es kann vermutet werden, daß regelmäßiges moderates Training zu einem aktivierten Status des nicht adaptiven Immunsystems führt. Eine Stunde nach der Belastung wurde eine Verminderung der Anteils Perforin+ und GrB+ Zellen gefunden. Wiederum waren NK-Zellen und CTL die ausschlaggebenden Populationen. In einer 24 stündigen Erholungsphase bildeten sich alle festgestellten Veränderungen fast vollständig zurück. Die genauen Mechanismen dieser Vorgänge sind bisher nicht bekannt. Inwieweit aus der Verminderung der zytotoxischen Zellen und deren Perforingehalt nach körperlicher Belasung auch eine temporäre Immunsuppression resultiert, läßt sich nur schwer nachweisen. Bis auf eine erhöhte Inzidenz der Symptome für Infektionen der oberen Luftwege bei Extrembelastungen konnte keine Verbindung zwischen belastungsinduzierten Veränderungen und klinischer Symptomatik hergestellt werden. Bei bestehenden Infektionen hingegen birgt körperliche Beanspruchung die Gefahr der Krankheitsmanifestation an inneren Organen, insbesondere des Myokards. Im Hinblick auf die vielen positiven Aspekte eines regelmäßigen moderaten Ausdauertrainings sind die kurzzeitigen immunologische Parameter für Gesunde jedoch klinisch nicht relevant. Einflüsse auf 56 6 Literatur 1. Arnold V; Balkow S; Staats R; Matthys H; Luttmann W Virchow JC Jr (2000); Increase in perforin-positive peripheral blood lymphocytes in extrinsic and intrinsic asthma. Am J Respir Crit Care Med;161(1):182-6 2. 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Bei Herrn Prof. Dr. A. Berg möchte ich mich für die Zweitbegutachtung meiner Arbeit bedanken. Den Mitarbeitern des Sportinstituts möchte ich für den reibungslosen Ablauf der Blutabnahmen und die gute Zusammenarbeit danken. Bei den sportlichen Probanden und den "Unsportlichen" aus Klinik und Labor entschuldige ich mich für die zahlreichen unangenehmen Blutabnahmen und sage nochmals vielen Dank. Frau Sieglinde Bock danke ich für die ausführliche Einführung in die Labortätigkeit und für die vielen interessanten Gespräche weit über den Laborhorizont hinaus. Ganz herzlich möchte ich mich auch bei Herrn Dr. Richard Staats bedanken, der durch kritisches Korrekturlesen, selbstlose Mitarbeit und regelmäßig notwendige, moralische Unterstützung sehr zum Erfolg dieser Arbeit beigetragen hat. Für die große Hilfe bei den umfangreichen Versuchen und die stets gute Zusammenarbeit bedanke ich mich recht herzlich bei allen Mitarbeitern des Labors, insbesondere bei Britta Bade, Madelon Hoßfeld und Daniela Purlis, Christian Stratz und Steffen Abd-el-Ghani sowie Alex und Steffen, mit all denen ich auch außerhalb des Labors jede Menge Spaß hatte. Mein besonderer Dank gilt meinem Freund und Wohnheim-Nachbarn Marco Idzko fürs ausführliche Korrekturlesen und die kompetente Beratung sowie für die konsequente psychologische Betreuung. Mein allergrößtes Dankeschön schenke ich meiner lieben Naschi, die für mich stets die Sonne aufgehen läßt. 70 8 Puplikationen R Staats, S. Sorichter, D. Uhl, D. Grathwohl, H. Northoff, W. Luttmann, A. Berg, J.C. Virchow. Influence of exhaustive exercise on the perforin and granzyme-B-expression in peripheral blood lymhocyte subpopulations. 71 9 Lebenslauf Dieter Uhl geboren am 11. Februar 1970 in Haslach im Kinzigtal 1976 - 1980 Grundschule Hofstetten 1980 - 1989 Gymnasium Hausach Mai 1989 Abitur 1989 - 1990 Zivildienst beim DRK/Kreisverband Wolfach 1990 - 1995 Rettungsassistent beim DRK/KV Wolfach seit Oktober 1995 Studium der Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg September 1997 Ärztliche Vorprüfung März 1998 Famulatur im KKH Emmendingen, Chirurgie September 1998 1. Staatsexamen Seit Oktober 1998 Beginn der experimentellen Promotionsarbeit im Labor von PD Dr. J. Ch. Virchow jr. der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg September 1999 Famulatur im Dora-Nginza-Hospital, Port Elizabeth, Südafrika, Geburtshilfe und Pädiatrie August 2000 Famulatur im Loretto-Krankenhaus Freiburg, Anästhesie April 2001 2. Staatsexamen Mai 2001 – April 2002 Praktisches Jahr, Kreiskrankenhaus Donaueschingen, Lehrkrankenhaus der Uni Freiburg, Wahlfach Anästhesie Mai 2002 3. Staatsexamen Seit Juni 2002 Arzt im Praktikum, Uni Mannheim, Anästhesie