Durchflusszytometrie (Flow cytometry)

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Durchflusszytometrie
(Flow cytometry)
Institut für Immunologie und Biotechnologie,
Medizinische Fakultät
Universität Pécs
Das Prinzip und Bedeutung der
Durchflusszytometrie „Flowcytometrie”
„Flowcytometrie” ist eine laboratorische Methode für die schnelle
multiparametrische Analyse einzelner Zellen. Damit ist es
möglich, gemischte Zellpopulationen nach ihrem
Immunphenotyp oder funktionellen Zustand zu unterscheiden
oder voneinander zu trennen.
Durchflusszytometers, die bei Routineuntersuchungen
angewendet werden, sind ausser der Detektierung der
Zellgröße und Granularität auch für die Messung 2-4
Fluoreszensfarben geeignet. So können wir gleichzeitig 4-6
verschiedene Parameter von einer enzelnen Zelle messen.
Untersuchungsrichtungen, Möglichkeiten
1. Detektierung des Immunphenotyps:
• Diagnostik und Differentialdiagnostik der malignen hämatologischen
Krankheitsbilder
• Diagnostik und Differentialdiagnostik der Immundefizienzien
• Nachbeobachtung der Aktivität der Autoimmunkrankheiten
• Nachbeobachtung die Prä-und Posttransplantationszustände
• HLA-Typisierung
• Analyse der Tumorzellen:
Untersuchung der Proliferationsantigene
Exprimierung von Adhäsionsmolekülen
• Diagnostik und Nachbeobachtung von Infektionskrankheiten
2. Möglichkeiten für quantitative Messungen:
• Quantitative Bestimmung der Zahl von markierten Zellen
und Zelloberflächenmolekülen
3. Messung von DNA und RNA Gehalt
• Zellzyklusanalyse
• Apoptose Messung
4. Funktionelle Messungen:
• Detektion der Phagozytierungsfähigkeit, Chemotaxis
• Bestimmung intrazellulärer Ca++ Konzentration, pH
Bestimmung,
• Enzymmenge, -Aktivität -und Lokalisationsmessung
5. Zellseparation
CD-Marker
(Cluster of Differentiation)
¾
Zelllinien Marker: zB. CD3+ T-Zellen; CD56+ NK
Zellen
¾
Entwicklungsmarker: CD1+ Thymozyten
¾
Aktivierungsmarker: T-Helferzellen CD25+ (IL-2Rα),
T-Zytotoxische: HLA-DR,
CD11a(LFA-1) Monozyten
Direkte Analysis des menschlichen
Blutes bei Durchflusszytometrie
1.
2.
3.
4.
5.
6.
50 µl Blut wird dem
früher erstellten Antikörpergemisch
zugegeben. Inkubation: 30 Minuten
Inkubation 10 Minuten lang mit 1 ml Rotblutkörperchen
Lysispuffer
Waschen mit 2 ml PBS
Zentrifugierung des Röhrchens, 1000 rpm, 5 Min.
Der Überstand wird entfernt, und das Pellet wird in 0,5 ml FACSFix (0.5 % PFA - PBS) aufgelöst.
Messung mit FACSCalibur Durchflusszytometer. Analysis wird mit
dem CellQuest Program gemacht
Antikörpergemisch (Proben) im
heutigen Praktikum
1.
2.
3.
4.
5.
Autofluoreszierende Probe
anti-CD3-FITC + anti-CD4-PE
anti-CD3-FITC + anti-CD8-PE
anti-CD3-FITC + anti-CD56-CyC
anti-CD19-FITC + anti-CD5-PE
Über das Gerät
Verschiedene Eigenschaften
(Größe und Granularität) von
Zellen oder anderen Teilchen
werden untersucht, während
diese Zellen hintereinander,
durch eine dünne
Messkammer fließen.
¾ Die zu untersuchenden Zellen
werden beim Durchfließen von
der Seite von einem Laserlicht
¾
angestrahlt.
Das Streulicht
Eine Eigenschaft einer Zelle, die in der Durchflusszytometrie
gemessen wird, ist das Streulicht.
¾ Je größer eine Zelle ist und je mehr Strukturen in ihrem Inneren
sind, desto größer ist das entstehende Streulicht.
¾
¾
Streulichtmessung
Solange der Laserstrahl ungehindert durch die Flusszelle geht,
entsteht kein Streulicht.
Quert hingegen eine Zelle den Strahl, wird das Licht in
verschiedenste Richtungen gestreut.
¾
Gemessen wird das Streulicht meist an 2 Stellen:
a) Vorwärtsstreulicht: in Richtung des ursprünglichen
Strahls
b) Seitwärtsstreulicht: etwa im 90° Winkel zum
ursprünglichen Strahl
Das Vorwärtsstreulicht
Das Vorwärtsstreulicht hängt
vor allem von der Größe einer
Zelle ab
Das heißt, kleine Zellen verursachen
ein kleines Vorwärtsstreulichtsignal,
große Zellen ein großes
Das Seitwärtsstreulicht
Das Seitwärtsstreulicht hängt neben
der Größe auch sehr stark vom Inhalt
einer Zelle ab.
Finden sich in der Zelle sehr viele
Lysosomen (das sind kleine, Enzymspeichernde Bläschen), dann hat sie
ein großes Seitwärtsstreulicht.
.
Streulicht-Dot-Plot
Die Zellen werden in einer Graphik, einem sog. Dot-Plot aufgetragen
•
auf der x-Achse das Vorwärts•
auf der y-Achse das Seitwärtsstreulicht
Granulo
Ly
Mono
Man erkennt Anhäufungen von Zellen,
die offenbar ähnliche
Streulichteigenschaften
haben:
Grüne Ansammlung: entspricht den
Lymphozyten (klein, kaum Granula)
Blaue: den Monozyten (groß, kaum
Granula),
Rosa: den Neutrophilen Granulozyten
(groß, viel Granula).
Das Fluoreszenzsignal
¾
Das Durchflusszytometer kann:
” durch Auswertung des Streulichts die Granulozyten, Monozyten
und Lymphozyten unterscheiden
” auch Fluoreszenzlicht messen und erlaubt dadurch, eine
Vielzahl von Merkmalen auf den Blutzellen zu untersuchen
Es gibt eine bestimmtes, zu untersuchendes Merkmal einer Zelle
Man muss dieses Merkmal mit einem Antikörper markieren, der
dagegen gerichtet ist. Dieser Antikörper ist mit einem
fluoreszierenden Molekül konjugiert.
Markierung
¾
An einem Lymphozyten sieht man im Mikroskop
(meist) nicht, ob er ein B- oder T-Lymphozyt ist
oder ob er eine Helper-Zelle, eine Natural-KillerZelle oder eine zytotoxische Zelle ist. Die
Durchflusszytometrie kann dies abklären.
¾
Dazu braucht man verschiedene Antikörper, der
die T- und B-Lymphozyten markiert z.B.:
”einen Antikörper gegen CD3 (T-Lymphozyten),
an den ein Fluoreszenzmolekül (z.B.:FITC)
gekoppelt ist.
”einen Antikörper gegen CD19 (BLymphozyten), an den ein anderes
Fluoreszenzmolekül (z.B.:PE) gekoppelt ist.
Markierung der T- und B-Lymphozyten
Messung der T- und B-Lymphozyten
Fluoreszent- Dot-Plot
¾
Dot-Plot Graphik der Ergebnisse der
Fluoreszenzmessung:
Jeder Punkt entspricht einer Zelle.
FITC-Fluoreszenz (grün) → X-Achse → T-Zellen
PE-Fluoreszenz (gelbrot) → Y-Achse → B-Zellen
Die Punkte sind nur der Anschaulichkeit
wegen grün oder rot gefärbt.
Das hat direkt nichts mit der Fluoreszenzfarbe
zu tun.
Aufbau des Zytometers
Fluoreszenz
Anregungslaser und ihre Wellenlängen:
Argon-ion (488 nm) - blau
¾ HeNe (633 nm) – rot
¾ UV
¾ Dye-lasers – z. B. grün
¾
Emission – Detektorgeräte:
¾
¾
¾
¾
FL1: 515-545 nm
FL2: 560-600 nm
FL3: 610-660 nm
FL4: 670 nm <
Das Fluoreszenzspektrum
Emission
I1
I2
I3
I4
FL1
FL2
FL3
FL4
488 nm
Erregung
Wellenlänge
α12∗I1
α32∗I3
Helfer- und zytotoxische T-Zellen
(menschliches Blut)
CD8-PE
I.
CD4 PE
II.
II.
CD3 FITC
I.
I.
CD3 FITC
- CD8+ zytotoxische T- Lymphozyten
II. - CD4+ T-Helferzellen
CD56-CyC
NK- Zellen (menschliches Blut)
T-Lymphozyten
CD3 FITC
IL2R a-Ketten (CD25) - expression
(menschliches Blut)
CD25 PE
Aktivierte
Lymphozyten
CD3 FITC
CD5 PE
T-Zellen
CD5+ B-Zellen
B-Zellen
CD19 FITC
Separation der Mäusethymozyten nach CD4/CD8 Markierung
CD8CyC
CD4 einfach
positiv (SP)
CD8CyC
CD4PE
CD4PE
Ganzer Thymus
CD4PE
doppelt positiv (DP)
doppelt negativ (DN)
CD8 einfach
positiv (SP)
Reinheit: 90%<
CD8CyC
CD4PE
CD4PE
CD8CyC
CD8CyC
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