47 Entwicklung der Tiere 1. Beim Seeigel spielt die Cortikalreaktion eine unmittelbare Rolle bei a) der Bildung einer Befruchtungshülle. b) der Entstehung eines raschen Blocks gegen Polyspermie. c) der Freisetzung von hydrolytischen Enzymen durch das Spermium. d) der Entstehung eines nervenähnlichen Impulses an der Eioberfläche. e) der Fusion von männlichem und weiblichem Vorkern. 2. Welche der nachfolgenden Eigenschaften haben Vögel- und Säugerembryonen gemeinsam? a) holoblastische Furchung b) Epiblast und Hypoblast c) Trophoblast d) Dotterpfropf e) grauer Halbmond 3. Das Archenteron entwickelt sich zum/zur a) Mund der Protostomier. b) Blastocoel. c) Entoderm. d) Darm e) Placenta. 4. Das Blastocoel des Froschkeims a) ist komplett mit Dotter ausgefüllt. b) wird während der Gastrulation komplett von Entoderm ausgekleidet c) liegt vorwiegend in der animalen Hemisphäre. d) ist der Raum, der später zum Coelom wird. e) ist der Raum, der später das Archenteron bildet. 5. Im Gegensatz zu Reptilien laichen Amphibien im Wasser oder an feuchten Plätzen. Dieser Unterschied hängt zusammen mit dem Fehlen (Amphibien) gegenüber dem Besitz (Reptilien) von a) extraembryonalen Membranen. b) Dotter. c) Furchung. d) Gastrulation. e) Entwicklung des Gehirns aus Ektoderm. 6. Beim Embryo der Amphibien wird der Streifen von Neuralleistenzellen a) zusammengerollt zum Neuralohr. b) ein Hauptbestandteil des Gehirns. c) in Einzelzellen zerfallen, die nach einer Wanderung Zähne, Knochen des Schädels und andere Strukturen bilden. d) zu einer Region mit Organisatorwirkung. e) für die Induktion der Chorda wichtig. 47 Entwicklung der Tiere 7. Unterscheide in der Entwicklung verschiedener Zellen im frühren Froschkeim (von der Zygote zur Blastula) resultieren aus a) dem Unterschied zwischen meroblastischer und holoblastischer Furchung. b) der heterogenen Verteilung von cytoplasmatischen Determinaten, wie Proteinen und mRNA. c) der induktiven Wechselwirkung zwischen den sich entwicklenden Zellen. d) Konzentrationsgradienten regulatorischer Moleküle wie BMP-4. e) der Position der Zellen relativ zur Zone polarisierender Aktivität (ZPA). 8. Bei der konvergenten Ausdehnung a) folgen Zellen auf der entgegengesetzten Seite des Embryos konvergierenden Entwicklungsbahnen, die zur Bilateralsymmetrie führen. b) haften die Zellen der Neuralwülste aneinander, um das Neuralohr zu vervollständigen. c) reorganisieren sich die Zellen der Gewebeschicht und bilden ein schmales, verlängertes Band. d) wird die Dorsoventralachse festgelegt. e) werden Zelladhäsionsmoleküle exprimiert, was dazu führt, dass die acht Blastomeren fest aneinander haften. 9. Ein wichtiger Organisator während der Frühentwicklung der Amphibien ist a) das Neuralohr. b) die Chorda. c) das Urdarmdach. d) die dorsale Urmundlippe. e) das dorsale Ektoderm. 10. Das Auftreten eineiiger – also genetisch identischer – Zwillinge zeigt, das beim Menschen a) nur die Zygote totipotent ist. b) die progressive Einschränkung des zellulären Entwicklungspotenzials nicht zutrifft. c) die erste Furchung senkrecht zur animal-vegetativen Achse der Zygote verlaufen muss. d) Zellteilungen, welche die ersten Blastomeren erzeugen, nicht zu einer asymmetrischen Verteilung der cytoplasmatischen Determination führen. e) der primäre Organisator auch noch deutlich nach der Gastrulation wirkt. 11. Die Gastrulation beim Froschkeim führt zu einer neuen Höhle, dem ____________, der von ____________ausgekleidet ist und sich zum ____________des Tiers entwickelt. 12. Woraus entsteht in der Embryonalentwicklung der dorsale, hohle Nervenstrang, der für alle Vertreter unseres Tierstammes typisch ist? 13. Was versteht man unter Somiten? 14. Was kommt in der Entwicklungsgeschichte einer Zelle in einem Tierkeim gewöhnlich zuerst, die Wanderung innerhalb des Keimes oder die Differenzierung zu einer spezifischen Zelle? 15. Nennen sie die vier extraembryonalen Membranen eines sich entwickelnden Hühnchens. Welche davon sind auch bei Säugern zu finden. 21 Die genetischen Grundlagen der Entwicklungen 1. Die Festlegung der dorso-ventralen Körperachse während der Embryonalentwicklung einer Fruchtfliege ist ein entscheidender Aspekt der a) Musterbildung. b) Transkriptionsregulation. c) Apoptose. d) Zellteilung. e) Induktion. 2. Zu den Kriterien für einen guten Modellorganismus für entwicklungsbiologische Untersuchungen gehören alle Folgenden außer a) einer guten beobachtbaren Embryonalentwicklung. b) einer kurzen Generationszeit. c) eines relativ kleinen Genoms. d) bereits vorhandenen Wissens über die Lebensgeschichte des Organismus. e) lokaler Populationen mit hoher Individuenzahl, um Individuen für die Untersuchung entnehmen zu können. 3. Als Beispiel für Totipotenz kann man anführen, wenn a) Mutationen in homöotischen Genen zur Entwicklung von Körperanhängen an falschen Stellen führen. b) sich aus einer einzelnen Zelle, die aus einem pflanzlichen Blatt isoliert wurde, eine normale, adulte Pflanze entwickelt. c) sich eine embryonale Zelle teilt und differenziert. d) der Zellkern einer unbefruchteten Eizelle durch den einer Darmzelle ersetzt wird und die Eizelle dadurch in eine Darmzelle umgewandelt wird. e) sich entlang der anterior-posterioren Achse eines Drosophila-Embryos die segmentspezifischen Organe entwickeln. 4. Zelldifferenzierung beinhaltet stets a) die Produktion gewebespezifischer Proteine wie Muskel-Actin. b) die Bildung einer Gastrula. c) die Transkription des myoD-Gens. d) den selektiven Verlust bestimmter Gene des Genoms. e) eine Empfindlichkeit der Zelle für Umweltfaktoren wie Licht oder Wärme. 5. Die Entwicklung von Drosophila verläuft etwas ungewöhnlich, weil a) bei den ersten mitotischen Teilungen keine Cytokinese erfolgt. b) die Metamorphose in den Larvalstadien stattfindet, nicht wie bei anderen Insekten im Puppenstadium. c) homöotische Gene mutiert sind. d) es im Embryo nicht zur Wanderung von Zellen kommt. e) die G1-Phase der ersten Zellteilungen verlängert ist. 6. Welche Gene initiieren bei Drosophila eine Kaskade von Genaktivierungen, an der alle anderen aufgeführten Gene beteiligt sind? a) homöotische Gene b) Lückengene c) Paarregelgene d) Eipolaritätsgene e) Segmentpolaritätsgene 21 Die genetischen Grundlagen der Entwicklungen 7. Das Fehlen von bicoid-mRNA in Drosophila-Eiern führt dazu, dass sich bei den Larven vordere Körperteile nicht entwickeln und stattdessen die hinteren Teile spiegelbildlich dupliziert werden. Das ist ein Hinweis darauf, dass das Produkt des bicoid-Gens a) ein Induktor ist. b) eine Homöobox enthält c) ein Morphogen ist. d) ein Transkriptionsfaktor ist. e) eine Caspase ist. 8. Homöotische Gene a) codieren für Transkriptionsfaktoren, welche die Expression von Genen kontrollieren, die für bestimmte anatomische Strukturen verantwortlich sind. b) kommen nur bei Drosophila und anderen Arthropoden vor. c) legen die anterior-posteriore Achse der Segmente von Fruchtfliegen fest. d) sorgen für die grundlegende Unterteilung der Körperlängsachse des Fliegenembryos. e) sind für den programmierten Zelltod während der Morphogenese verantwortlich. 9. Die Embryonalentwicklung von Caenorhabditis elegans veranschaulicht alle der folgenden Entwicklungsphänomene außer: a) Die Auswirkungen eines Induktors können von dessen Konzentrationsgradient abhängen. b) Zur Reaktion einer induzierten Zelle gehört die Festlegung eines einzigartigen Musters genetischer Aktivität. c) Die von Induktoren aktivierten Signalübertragungswege finden sich ausschließlich in embryonalen Zellen. d) Hintereinander folgende Induktionen steuern die Bildung komplexer Strukturen während der Embryonalentwicklung. e) Induktoren verstärken ihre Effekte über die Aktivierung oder Inaktivierung von Genen, die für Transkriptionsregulatoren codieren. 10. Trotz ihres recht unterschiedlichen Baus weisen Pflanzen und Tiere in ihrer Entwicklung einige grundlegende Ähnlichkeiten auf wie etwa a) die Bedeutung von Zell- und Gewebebewegungen. b) die Bedeutung von selektiven Vergrößerungen von Zellen. c) die Bedeutung von Signalen aus der Umwelt. d) Das Beibehalten von meristematischem Gewebe bei Adulten e) Meisterkontrollgene, die für DNA-bindende Proteine codieren. 11. Warum kann sich eine einzelne embryonale Stammzelle nicht zu einem Embryo entwickeln? 12. Die von einer embryonalen Zelle freigesetzten Signalmoleküle können in benachbarten Zellen Veränderungen hervorrufen, ohne in die Zelle einzudringen. Warum? 13. Warum sind sich Fliegen und Mäuse nicht ähnlicher, obwohl ihnen die als Homöoboxen bezeichnete DNA-Sequenzen, die in homöotischen Genen einen Beitrag zur Entwicklungssteuerung leisten, gemeinsam sind? Warum bezeichnet man die Maternaleffektgene von Fruchtfliegen auch als Eipolaritätsgene? 14. 15. Werden alle Nachkommenpflanzen („Klone“) einer geklonten Möhre identisch aussehen? Warum oder warum nicht?