xvi. zusätzliche wichtige informationen zum forex

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XVI. ZUSÄTZLICHE WICHTIGE INFORMATIONEN ZUM
FOREX-HANDEL / RISIKEN BEIM DEVISENGESCHÄFT
(AUCH IM RAHMEN VON TERMINGESCHÄFTEN IN DEVISEN)
Die nachfolgenden Informationen sind ergänzend zu den allgemeinen Risiken bei Termingeschäften zu verstehen. Bitte lesen Sie
diese aufmerksam durch.
Devisentermin– und Kassageschäfte sind mit einem hohen Verlustrisiko behaftet. Bevor Sie sich als Marktteilnehmer an
den internationalen Devisenmärkten engagieren, sollten Sie die nachstehenden Informationen, insbesondere die
Risikoinformationen unter Nr. 6. dieses Abschnittes, aufmerksam lesen.
Der Begriff »FOREX« ist eine Zusammensetzung der Wortkürzel »for« (= foreign) und »ex« (= exchange). »FOREX-Handel« oder
»FX-Handel« bezeichnet den internationalen Devisenhandel, also das Kaufen und Verkaufen von Währungen.
1.
WIE FUNKTIONIERT DER DEVISENHANDEL?
Der Devisenhandel basiert auf einem weltweiten dezentralen Handelssystem (keine feste Börse, sondern OTC- (Over-TheCounter-)Geschäft), zu dem alle Handelsteilnehmer einen direkten Zugang besitzen. Es existiert jedoch kein fester Börsenplatz
oder eine Börse, deshalb spricht man im Devisenhandel von einem OTC- Markt (Over-The-Counter = über den Schalter
hinweg). Dieses Handelssystem wird als Interbank FX Market bezeichnet; der Handel zwischen den Marktteilnehmern ist der
Interbankenhandel. Den Kern dieses Systems bildet das Interbank Matching System, das während der Handelszeiten aktuelle
Kurse ermittelt (market making). Private Devisenhändler sind über einen Devisenbroker direkt mit dem weltweiten
Handelssystem verbunden und partizipieren dadurch von allen Vorteilen, die dieses System bietet.
Die wesentlichen Vorteile sind erstens ein vollautomatisches Handelssystem von der Kursermittlung bis zur Ausführung des
Trades. Manipulationen sind praktisch nicht möglich. Zweitens steht ein transparentes Realtime-Kurssystem zur Verfügung.
Der Broker handelt den Kurs, den er wie alle Marktteilnehmer sieht und hat nach Sekundenbruchteilen den Trade vollständig
abgewickelt.
Der Devisenmarkt ist einer der größten und liquidesten Märkte der Welt. Der Handel findet 24 Stunden am Tag, 5 Tage die
Woche statt.
Man unterscheidet Devisenkassageschäfte und Devisentermingeschäfte (Devisenterminkontrakte). Wie die nachfolgenden
Erläuterungen noch genauer aufzeigen, werden Kassageschäfte typischerweise mit einer Wertstellung von zwei Werktagen
nach Abschluss getätigt. Bei Devisentermingeschäften erfolgt die Wertstellung vereinbarungsgemäß an einem bestimmten
zukünftigen Termin und zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis.
Am Spotmarkt (Kassamarkt) können Fremdwährungen zu einem aktuellen Preis mit sofortiger Lieferung und Abrechnung
getauscht werden. Die Preisfeststellung beruht auf dem Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage derjenigen
Marktteilnehmer, die Fremdwährungen mit sofortiger Lieferung benötigen. Diese Preisfindung wird als »Preis auf dem
Spotmarkt« bezeichnet.
Die Devisenkurse auf dem Spotmarkt reagieren ausgesprochen sensibel auf wirtschaftliche Veränderungen. Sie bilden die
Grundlage der internationalen Mittelflüsse, da Fremdwährungstransaktionen in nur wenigen Minuten abgewickelt werden
können.
Unter den großen Devisenmärkten sind die Spotmärkte diejenigen mit der höchsten Liquidität. Neue Kauf- und
Verkaufsaufträge beeinflussen die Preise laufend.
2.
DEVISENKURS DEFINITION
Der Devisenkurs bezieht sich immer auf zwei Währungen und beschreibt das Wechselkursverhältnis untereinander. Die
Währung, deren Preis festgelegt wird, wird Basiswährung genannt. Sie ist die erstgenannte Währung des Währungspaares.
Die Währung, die den Preis ausdrückt, wird notierte Währung genannt. Der durch die notierte Währung ausgedrückte Preis
bezieht sich auf eine Einheit der Basiswährung.
Der Devisenkurs für das Währungspaar EUR/USD gibt den Wert eines Euros in US-Dollar an, er drückt also die Menge der
notierten Währung aus, die für das Wechseln zu oder aus der Basiswährung benötigt wird.
Wenn ein Makler eine Notierung für den Verkauf von EUR/USD abgibt, verkauft er den Euro und kauft den US-Dollar. Er
tauscht somit Euro in US-Dollar um.
Der Markt hält sich bei der Auswahl der Basiswährung für jedes Hauptwährungspaar an eine etablierte Hierarchie. Für einen
Handel zwischen amerikanischen und australischen Dollar notiert der Markt z.B. AUD/USD. Für einen Tausch zwischen
australischen Dollar und britischen Pfund notiert der Markt GBP/AUD. Der Euro wird in jedem Währungspaar als Basiswährung
verwendet.
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3.
ABWICKLUNG VON DEVISENKASSA- UND DEVISENTERMINGESCHÄFTEN
Devisenkassageschäfte werden i. d. R. durch die gegenseitige tatsächliche Lieferung von Währungsbeträgen erfüllt. In der
Praxis kann die Erfüllung aber auch durch Verrechnung mit einem abgeschlossenen Gegengeschäft erfolgen.
Die maßgeblichen Wechselkurse im Kassageschäft werden durch den Bid-(Geld-) und Ask-(Brief-)Kurs definiert. Im
internationalen Devisengeschäft ist der Bid-Kurs der Kurs, zu dem der Kunde eine Basiswährung verkaufen kann und der AskKurs der Kurs, zu dem der Kunde eine Basiswährung kaufen kann. Die Differenz zwischen diese beiden wird als Marktdifferenz
(Spread) bezeichnet.
Auf dem Spotmarkt wird der Devisenkurs am Handelsdatum vereinbart; die eigentliche Transaktion erfolgt dann so rasch wie
möglich.
Die Konvention für ›sofortige‹ Abrechnung beträgt zwei Geschäftstage nach dem Handelsdatum (T+2). Dieses wird
Valutadatum oder Spotdatum genannt. Als einzige Ausnahme werden USD/CAD-Transaktionen innerhalb eines
Geschäftstages (T+1) abgerechnet.
Dieses Vorgehen verringert das Abrechnungsrisiko und lässt Zeit
Handelsbestätigungen mit den Zahlungsanweisungen der beiden Parteien.
für
den
Austausch
der
Formalitäten,
wie
Wenn diese Spottransaktion nicht am zweiten Geschäftstag (2 Tage nach dem Handelsdatum) abgerechnet ist, werden der
Partei, die nicht geliefert hat, Zinsen angerechnet.
Mit der Entwicklung von »Intraday« (Bruttoabrechnungssysteme in Echtzeit – RTGS) in den 90er Jahren, d.h.
Abrechnungsmöglichkeiten von Kauf und Verkauf innerhalb eines Tages, wurde das Abrechnen von Transaktionen per Heute
(T+0) und über Nacht per Morgen (T+1) ermöglicht.
Wie bereits erläutert, werden Devisenkassageschäfte grundsätzlich durch Zahlung eines entsprechenden Währungsbetrages
erfüllt. Zur Deckung des Nichterfüllungsrisikos kann der Vertragspartner des Kunden eine Sicherheitsleistung (»Margin«)
verlangen. Die Margin deckt in einer entsprechenden Höhe das gehandelte Währungsvolumen des Kunden ab. Die Höhe der
Margin-Zahlung wird in der Regel von der Entwicklung der Devisenkurse abhängig gemacht.
Ein Devisenterminkontrakt ist eine Transaktion, mit der ein Austausch von Währungen, d.h. der Kauf oder Verkauf einer
bestimmten Währung an einem zukünftigen Termin zu einem heute vereinbarten Kurs (Preis) vorgenommen wird.
Dieser Kurs wird Terminkurs genannt. Die Banken erstellen Devisenterminnotierungen für die meisten handelbaren
Währungen.
Das Termindatum wird vom Valutadatum Spot berechnet, dass ab dem Transaktionsdatum berechnet wird. Wie bereits
erwähnt, liegt das Spotdatum zwei Geschäftstage nach dem Transaktionsdatum.
Für einen 1-monatigen Terminkontrakt, der am Mittwoch, den 11. August 2004 abgeschlossen wird, ist das Valutadatum Spot
Freitag, der 13. August, und das Valutadatum Termin, Montag, der 13. September.
Die Laufzeit von Devisenterminkontrakten liegt zwischen 3 Tagen bis zu ungefähr 2 Jahren. Beide Vertragstypen zeigen mittels
der eingenommenen Positionen die erwartete Entwicklung der zukünftigen Fremdwährungskurse an.
4.
SPEKULATION UND ABSICHERUNG MIT DEVISENFUTURES
Devisenterminkontrakte werden hauptsächlich zur Absicherung von offenen Positionen und zur Spekulation verwendet. Reine
Spekulanten äußern mittels Devisenfutures eine spezifische Meinung über die erwartete Entwicklung der Wechselkurse. An
der Börse gehandelte Futures weisen oft einen sehr großen Hebel auf. Die Standardisierung dieser Kontrakte (Preis, Umfang,
Fälligkeit) schaffen Liquidität, die es Spekulanten ermöglicht, Kontrakte vor dem Verfalldatum zu handeln.
Die begrenzte Anzahl der zur Verfügung stehenden Währungspaare sowie der standardisierte Umfang und die begrenzten
Abrechnungstermine sind Faktoren, die zur Liquidität von Futureskontrakten beitragen.
5.
OTC-DEVISENTERMINHANDEL
Der OTC-Devisenterminhandel ist das bevorzugte Instrument zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken oder aber der
Spekulation. Man unterscheidet vier Hauptkategorien:
5.1 Hegding gegenläufiger Positionen
Risikoscheue Hedge-Kunden mit zugrunde liegenden Fremdwährungstransaktionen: Diese wollen den zukünftigen Wert eines
fixen Einkommens absichern. Wenn ein britisches Unternehmen z.B. in 30 Tagen Euro erhält, kann der Wert des Euro zum
GBP heute festgelegt werden, indem ein Devisenterminkontrakt mit einer Bank abgeschlossen wird, in 30 Tagen Euro gegen
GBP zu einem vereinbarten festen Kurs zu verkaufen.
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5.2 Hedging zukünftiger Erträge
Portfoliomanager setzen Devisenterminkontrakte ein, um sich gegen das Risiko von Wechselkursbewegungen abzusichern.
Sie wollen den Wert einer Investition oder zukünftiger Investitionserträge (z.B. Zinscouponzahlungen für festverzinsliche
Wertpapiere in Fremdwährung) sicherstellen.
5.3 Liquiditätsmanagement
Banken setzen Devisenterminkontrakte hauptsächlich im Liquiditätsmanagement ein. Sie kombinieren ein
Devisentermingeschäft mit einem Devisenkassageschäft und schaffen so eine zweiseitige Transaktion, einen so genannten
Devisenswap.
5.4 Spekulation
Portfoliomanager gehen Positionen ein mit dem ausschließlichen Ziel, ein günstiges eigenständiges Geschäft zu erzielen.
Diesem Geschäft liegen keine abzusichernden Positionen zugrunde. Sie dienen einzig dem Umsetzen aufgespürter
(vermeintlicher) günstiger Gelegenheiten.
6.
RISIKEN BEIM DEVISENGESCHÄFT
Diese Risikoinformation kann nicht über alle möglichen Risiken beim Devisenhandel aufklären. Die nachstehenden
Ausführungen beziehen sich auf die typischen Risiken des Devisenhandels. Der Handel mit Devisen erfordert aufgrund der
damit verbundenen Risiken besondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen und ist deshalb für viele Kapitalanleger nicht
geeignet. Sie sollten daher sehr sorgfältig prüfen, ob der Handel mit Devisen angesichts Ihrer Erfahrung, Anlageziele,
finanziellen Möglichkeiten und sonstigen anlagerelevanten persönlichen Verhältnisse eine angemessene Form der
Kapitalanlage darstellt. Sollten Sie sich hinsichtlich dieser notwendigen Einschätzung unsicher sein, so sollten Sie
entsprechenden Rat Ihrer Rechts-, Wirtschafts- und ggf. sonstigen Berater einholen.
Die nachfolgend gemachten Erläuterungen zu Risiken verstehen sich ergänzend zu den in den Allgemeinen Informationen
über Risiken bei Termingeschäften dargestellten Informationen. Weitere Informationen zu Risiken finden Sie ebenfalls dort.
Bitte lesen Sie diese deshalb vor Beginn Ihres Handels gründlich durch!
6.1 Risiko aufgrund extremer Kursschwankungen
Wie zuvor aufgezeigt, ist der Devisenmarkt der liquideste Finanzmarkt der Welt. Die große Zahl der Marktteilnehmer und die
extrem kurzen Reaktionszeiten führen bisweilen an einem Tag zu Kursschwankungen, wie sie früher nur über längere
Zeiträume zu beobachten waren. In diesem Umstand liegt zwar einerseits die Attraktivität des FOREX-Handels, andererseits
aber auch sein außerordentlich hohes Risiko.
6.2 Risiko bei Margin-Geschäften – Leverage-Effekt
Die Abwicklung eines Devisengeschäftes auf der Basis einer Margin-Leistung reduziert zwar den Kapitaleinsatz, so dass mit
einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz ein vergleichsweise großes Handelsvolumen bewegt werden kann, jedoch
erhöht sich auch das Verlustrisiko.
Dieser Zusammenhang wird als „Hebeleffekt“ oder „Leverage-Effekt“ bezeichnet. Konsequenz des Hebeleffektes ist aber, dass
selbst geringe Kursschwankungen starke Auswirkungen auf das von Ihnen eingesetzte Kapital haben können. Dies kann dazu
führen, dass Sie Ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.
Bsp.:
Sie haben auf Ihrem Handelskonto eine verfügbare Margin i.H.v. 20.000 USD und kaufen 100.000,- EUR. Bei einem
aktuellen EUR/USD-Kurs von 1,2500, dann hat dieses Geschäft einen Gegenwert von 125.000,- USD, die Sie bezahlen
müssten. Für dieses Geschäft müssen Sie aber nur eine Sicherheitsleistung, die so genannte Margin, hinterlegen. Die
Margin beträgt nur einen Bruchteil des Wertes des eingegangenen Geschäfts; in diesem Bsp. beträgt sie 10 % des Wertes
des Geschäftes, somit 12.500 USD. Durch die zum Gesamtwert des Geschäftes relativ niedrige Einstiegsbedingung in
Form der gebundenen Margin ergibt sich ein Hebel: In obigem Beispiel beträgt dieser 1:10. Die hinterlegte Margin beträgt
ein Zehntel, des gehandelten Volumens i.H. von 125.000 USD. Fällt der EUR/USD-Kurs von 1,2500 auf 1,2000 (minus 4 %
= 0,05 USD), so ergibt sich ein Verlust von 5.000 USD (für 100.000 EUR mussten 125.000 USD bezahlt werden, für
100.000 EUR bekommt man aber jetzt nur noch 120.000 USD zurück). Der Verlust für das Gesamtkonto vergrößert sich
durch den eingesetzten Hebel auf 25 %. Denn von der ursprünglich eingezahlten Margin-Leistung von 20.000 USD sind
nach Abzug des Handelsverlustes von 5.000 USD nur noch 15.000 USD übrig.
Der Hebel bewirkt, dass bereits kleine Schwankungen im Kurs des Währungspaares eine große Auswirkung auf das
Kontokapital haben können. (Im Beispiel führte eine 4-prozentige Veränderung des Wechselkurses zu einem 25-%igen
Verlust (5.000 USD) auf dem Handelskonto). Dies kann zum Gesamtverlust des als Margin eingezahlte Kapitals führen.
Bsp.:
Zum Kauf der 100.000 EUR werden von den 20.000 USD verfügbare Margin 12.500 USD als gebundene Margin
abgezogen. Die verfügbare Margin beträgt jetzt noch 7.500 USD.
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Sollte der EUR/USD-Kurs von 1,2500 auf 1,1000 fallen (minus 12 % = 0,15 USD), so ergibt sich ein Verlust von 15.000
USD (für 100.000 EUR mussten 125.000 USD bezahlt werden, für 100.000 EUR bekommt man aber jetzt nur noch 110.000
USD zurück). Die vorhandene verfügbare Margin i.H.v. 7.500 USD würde nicht ausreichen, um diesen Verlust zu tragen.
Die Bank würde in einem solchen Fall den Nachschuss von Margin-Leistungen (Kapital) zum Ausgleich des Kontosaldos
einfordern und, sofern noch nicht durch ein Handelssystem mit seinen Risikomanagement Kriterien geschehen, die
Zwangsschließung des Geschäftes einleiten. Würde das Geschäft geschlossen werden, so würde die hinterlegte Margin in
diesem Fall die angefallenen Verluste begleichen können. Ein Nachschuss von Kapital wäre in dieser Situation nicht
erforderlich. Als neues frei verfügbares Kapital für weitere Geschäfte würden noch 5.000 USD verbleiben.
Je größer der Hebel bei einem Kassageschäft ist, desto größer ist das Verlustrisiko bei kleinen Marktschwankungen. Dazu
wieder obiges Beispiel unter der Annahme, dass die gebundene Margin 10 % des Handelsvolumens, also 12.500 USD
beträgt. Es ergibt sich ein Hebel von 1:10, da eine 10-prozentige Veränderung des EUR/USD-Kurses zu einem Verlust von
12.500 USD führt.
Machen Sie sich klar, dass beim Abschluss eines Geschäftes ein Teil Ihres eingezahlten Kapitals (verfügbare Margin) als
Margin fixiert wird, sowie Sie Positionen im FOREX Markt eröffnen. Verluste im Rahmen des Geschäftes können weit über das
verbleibende verbliebene Kapital hinausgehen und die gebundene Margin aufzehren. Sie können Ihr gesamtes eingezahltes
Kapital verlieren (Totalverlust).
Sollten Verluste dazu führen, dass Ihre gesamte hinterlegte Margin nicht mehr in ausreichender Höhe für die offenen
Geschäfte vorhanden ist, so müssen Sie zusätzliche Margin-Leistungen zur Wiederherstellung eines ausgeglichenen
Kontosaldos einzahlen. Die hierfür gesetzte Frist kann extrem kurz sein. Falls Sie es unterlassen, das erforderliche Kapital in
der gesetzten Frist nachzuschießen, werden die offenen Geschäfte durch die Bank geschlossen. Die meisten elektronischen
Handelssysteme sind bereits soweit ausgereift, dass diese bei definierten Verlustgrenzen oder bei Erreichen bestimmter
Risikomanagementkriterien die offenen Positionen des Kunden automatisch liquidieren. Sollten dennoch Soll-Salden auf Ihrem
Handelskonto bestehen, so haften Sie im Vollen Umfang dafür. In diesem Fall sind Sie verpflichtet, die entstandenen Verluste
auszugleichen. Ihr Verlustrisiko ist somit nicht auf das von Ihnen eingesetzte Kapital beschränkt, sondern erfasst auch darüber
hinaus Ihr sonstiges Vermögen.
6.3 Währungs- und Kursrisiko
Gewinne und Verluste von Devisengeschäften stehen sich für Käufer und Verkäufer jeweils spiegelbildlich gegenüber. Der
Verkäufer bei einem Devisentermingeschäft verpflichtet sich, Devisen zu einem zukünftigen Wechselkurs zu liefern. Der
Wechselkurs zum Erfüllungstag kann erheblich über oder unter dem Preis des Abschlusstag liegen. Wenn in diesem Fall die
zu liefernden Devisen nicht im Besitz des Verkäufers sind, ist der Verkäufer u. U. verpflichtet, ein Glattstellungsgeschäft
abzuschließen. Sein Risiko liegt in der Preisdifferenz. Dieses Verlustrisiko ist im Vorhinein nicht bestimmbar und kann Ihr
gesamtes eingezahltes Kapital umfassen. Dies ist z.B. der Fall, wenn der Verkäufer die Devisen nicht besitzt, sondern sich erst
bei Fälligkeit damit eindecken muss. In diesem Fall können erhebliche Verluste entstehen, denn der Verkäufer muss je nach
Marktsituation eventuell zu einem deutlich höheren Preis kaufen. Ist ihm die Eindeckung nicht möglich, muss er entsprechende
Ausgleichszahlungen leisten.
Entsprechendes gilt auch für den Käufer eines Devisengeschäftes, wenn der Wechselkurs zum Erfüllungstag unter dem Preis
am Abschlusstag liegt.
Es liegt am jeweiligen Vertragspartner des Kunden oder an dem mit diesem geschlossenen Vertrag, inwiefern dieser
Geschäfte des Kunden bei eintretendem Verlust vorzeitig durch Abschluss eines Gegengeschäfts oder durch Verrechnung
glattstellt. Diese Risiken können auch durch sorgfältige Kursanalysen nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Erläuterungen zu diesem Risiko finden Sie in den Informationen über Verlustrisiken bei Termingeschäften. Bitte lesen
Sie diese.
Beim Handel verschiedener Währungen im Kassamarkt/Interbankenmarkt findet der Tausch der Währungen umgehend statt.
Hier findet sofort bei Abschluss der Transaktion ein Tausch zwischen zwei Währungen zu dem aktuellen Marktpreis statt.
6.4 Adressenausfallrisiko
Das Adressenausfallrisiko (auch »Bonitäts-«, »Kredit-« oder »Kontrahentenrisiko« genannt) bezeichnet das Risiko, dass ein
Vertragspartner seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt und sprichwörtlich als Partner ausfällt. Der andere
Vertragspartner erleidet dadurch einen finanziellen Schaden, denn er muss Ersatzgeschäfte zu ungünstigeren Preisen
abschließen.
Der Ausfall des Kontrahentenpartners kann in der Bonität des Geschäftspartners oder mittelbar über Länderrisiken am Sitz des
Geschäftspartners begründet sein. Zu einem solchen Adressenausfall kann es jederzeit und unabhängig vom Marktgeschehen
kommen. Ein Teilnehmer fällt bspw. aus, wenn er zahlungsunfähig wird, Insolvenz/Konkurs anmeldet oder wenn ein
Moratorium über ihn verhängt wird.
Der potentielle Verlust bei Ausfall eines Kontrahenten beläuft sich auf den Aufwand für die Wiedereindeckung durch das
Ersatzgeschäft. Das Adressenausfallrisiko wird deshalb auch als »Wiederbeschaffungs-« oder als »Substitutionsrisiko«
bezeichnet.
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Bei Devisentermingeschäften fällt das Risiko, dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen nicht erfüllt und als Folge hiervon mit
einem Verlust endet, besonders ins Gewicht.
Die Erfüllung von Devisentermingeschäften erfolgt in der Regel an unterschiedlichen Orten. Deshalb können beide Parteien bei
Erteilung ihrer Zahlungsaufträge nicht wissen, ob die Gegenseite ihren Verpflichtungen vertragskonform nachkommen kann.
Dieses (Zeitzonen-)Risiko ist dann besonders groß, wenn aufgrund von Zeitzonenunterschieden zwischen den zwei
Zahlungsorten die eine Partei zeitlich vorleistungspflichtig ist.
Weitere Erläuterungen zu diesem Risiko finden Sie in den Informationen über Verlustrisiken bei Termingeschäften. Bitte lesen
Sie diese gründlich durch.
6.5 Leerlaufen von Risikoeinschränkungen
Geschäfte, mit denen die Risiken aus eingegangenen Geschäften ausgeschlossen oder eingeschränkt werden sollen
(Glattstellungsgeschäfte), können möglicherweise nicht oder nur zu einem verlustbringenden Marktpreis getätigt werden. Zu
diesen Geschäften gehören Limit- oder Stop-Aufträge oder kombinierte „Wenn-Dann“– Limit- oder Stop-Aufträge.
Die Anwendung von Limit-Orders oder Stop-Orders (hierbei handelt es sich um Aufträge, die dazu dienen, die Handelsgewinne
oder Handelsverluste im Falle von gewissen Marktbewegungen zu begrenzen, indem automatisch die Schließung eines
Geschäftes eingeleitet wird) kann die Verluste nicht unbedingt auf die vorgesehenen Beträge beschränken. Es ist möglich,
dass aufgrund bestimmter Marktbedingungen die Aufträge nicht zeitgerecht, nicht zum festgesetzten Preis oder überhaupt
nicht ausgeführt werden können, was zum Totalverlust Ihres Margin-Kapitals sowie zu weiteren darüber hinausgehenden
Verlusten führen kann. Gerade in sehr volatilen Marktphasen können unvorhersehbare Preisveränderungen dazu führen, dass
die Schließung der Position schlechter ausfällt als die definierte Risikogrenze. Dies kann dazu führen, dass ein größerer
Verlust entsteht bzw. sogar ein Totalverlust erlitten werden kann. Die mit diesen Orders beabsichtigte Risikobegrenzung kann
somit völlig fehlschlagen und es kann zu einem Totalverlust oder noch größeren Verlusten kommen.
Weitere Erläuterungen zu diesem Risiko finden Sie in den Informationen über Verlustrisiken bei Termingeschäften. Bitte lesen
Sie diese gründlich durch.
6.6 Risiken des Online-Tradings
Weitere Risiken können sich aufgrund der Eigenheiten des Online-Tradings ergeben, insbesondere kann es aufgrund von
Systemfehlern, Systemabstürzen, Übertragungsfehlern, anderen Störungen der Hardware oder Software oder der
Unterbrechung der Verbindung dazu kommen, dass Aufträge aller Art, insbesondere auch Stop-Limit-Orders und/oder StopLoss-Orders, nur teilweise, gar nicht oder nicht rechtzeitig übermittelt oder ausgeführt werden können. Auch diese Fehler und
Störungen können Verluste bis zum Totalverlust des gesamten eingezahlten Margin-Kapitals zur Folge haben.
Weitere Erläuterungen zu diesem Risiko finden Sie in den Informationen über Verlustrisiken bei Termingeschäften. Bitte lesen
Sie diese gründlich durch.
6.7 Sonstige Risiken
Zusätzliche Risiken können sich dann ergeben, wenn Abschluss und/oder Abwicklung von Devisengeschäften einem anderen
Recht als dem deutschen Recht unterliegen. Dies kann dazu führen, dass die Geltendmachung und Durchsetzung von
Ansprüchen aus dem Abschluss und/oder der Abwicklung von Devisengeschäften mit tatsächlichen oder juristischen
Schwierigkeiten verbunden sein kann. Risiken können sich auch aus dem Fehlen aufsichtsrechtlicher Bestimmungen oder der
Existenz nur unzulänglicher aufsichtsrechtlicher Bestimmungen ergeben. Weitere Risiken können sich dann ergeben, wenn der
Vertragspartner beim Abschluss und/oder der Abwicklung von Devisengeschäften eine andere Sprache spricht.
Hierdurch kann es zu Verständigungsschwierigkeiten oder Übersetzungsfehlern kommen.
6.8 Daytrading-Risiko
Taggleiche Devisengeschäfte in dem gleichen Währungspaar können zu sofortigen Verlusten führen. Vertragspartner können
u. U. ihr gesamtes Kapital verlieren. Im Fall kreditfinanzierter »Daytrading«-Geschäfte sind Kunden grundsätzlich verpflichtet,
den Kredit unabhängig von deren Erfolg zurückzuzahlen. Bei dem Versuch, durch »Daytrading« Gewinne zu erzielen,
konkurriert der Kunde auch mit professionellen und finanzstarken Marktteilnehmern. »Daytrading« setzt vertiefte Kenntnisse
von Kunden in Bezug auf die Devisenmärkte, Devisenhandelstechniken und Devisenhandelsstrategien voraus.
Weitere Erläuterungen zu diesem Risiko finden Sie in den Informationen über Verlustrisiken bei Termingeschäften. Bitte lesen
Sie diese gründlich durch.
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