Kryptographie Sommersemester 2005 Theoretische Informatik Universität Hannover Ls̈ung zum 6.Übungsblatt 15.6.2005 1. Zeigen Sie: Sei n ≥ 2. Gilt ggT(a, n) = 1 und ggT(b, n) = 1, so gilt auch ggT(a · b, n) = 1, und folgern Sie hieraus, dass die Einheiten in Zn mit der Multiplikation eine Gruppe bilden. Beweis Sei c ein gemeinsamer Teiler von a · b und n. Annahme: c > 1. Sei p eine Primzahl, p | c. Dann gilt p | n und p | a · b. Da p Primzahl, folgt auch p | a oder p | b, o.B.d.A. gelte p | a. Dann ist aber p ein gemeinsamer Teiler von a und n, ein Widerspruch zur Voraussetzung. Die Aussage über die Einheiten in Zn folgt hieraus leicht: Obiger Beweis zeigt, dass die Einheiten abgeschlossen unter Multiplikation sind. Offenbar ist 1 eine Einheit, also hat die Einheitengruppe ein neutrales Element. Zudem ist das Inverse einer Einheit wieder eine Einheit, und das Assoziativgesetz bleibt erhalten. 2 2. Es sei ϕ(n) die in der Vorlesung definierte Eulersche Phi-Funktion, also ϕ(n) die Mächtigkeit der Einheitengruppe von Zn . Zeigen Sie: Für eine Primzahl p und eine natürliche Zahl k gilt ϕ(pk ) = pk−1 (p − 1). Beweis Wir betrachten den Ring Zpk . Die Nicht-Einheiten in diesem Ring sind nach Vorlesung genau die Zahlen, die nicht teilerfremd zu pk sind, die also von p geteilt werden. Dies sind genau die vielfachen von p im Intervall pk = pk−1 Nicht-Einheiten. Die Anzahl der 0, . . . , pk − 1. Also gibt es genau p Einheiten ist also pk − pk−1 = pk−1 (p − 1). 2 3. Wir stellen den Erweiterten Euklidischen Algorithmus vor, mit dem zu zwei natürlichen Zahlen m und n der ggT und die Lineardarstellung des ggT berechnet werden kann. a0 := m a1 := n ak−1 qk := b ak für k > 0 ak := ak−2 − ak−1 · qk−1 für k > 1 x0 := 1 x1 := 0 y0 := 0 xk := xk−2 − qk−1 · xk−1 für k > 1 yk := yk−2 − qk−1 · yk−1 für k > 1 y1 := 1 Sei ap das letzte ak 6= 0. Dann gilt nach dem Euklidischen Algorithmus ap = ggT(m, n). Weiterhin gilt: ggT(m, n) = xp · m + yp · n. Beweis Wir zeigen: xk · a0 + yk · a1 = ak für alle k > 0, durch Induktion. k = 1 x 1 · a0 + y 1 · a1 = 0 · a0 + 1 · a1 = a1 . xk+1 · a0 + yk+1 · a1 k>1 = (xk−1 − qk · xk )a0 + (yk−1 − qk · yk )a1 = (xk−1 · a0 + yk−1 · a1 ) − qk (xk · a0 + yk · a1 ) = ak−1 − qk · ak = ak+1 . 2 Abgabe: Vor der nächsten Vorlesung oder per email an [email protected].