MAE3 – Mathematik: Analysis für Ingenieure 3 Dr. Christoph Kirsch Herbstsemester 2014 ZHAW Winterthur Lösung 13 Aufgabe 1 : Wir können das Problem auf ein Urnenmodell mit 52 entsprechend durchnummerierten Kugeln zurückführen. Die Gesamtzahl der Kugeln beträgt 13 · 4 = 52, und es wird einmal gezogen. Jedes Elementarereignis hat dieselbe Wahrscheinlichkeit P ({ω}) = 1/52 (Laplace-Experiment). a) Es gibt 13 Herz-Karten und 13 Karo-Karten, also 2 · 13 = 26 rote Karten. Daher ist P ({rote Karte}) = 26/52 = 1/2 = 0.5. b) Es gibt 4 Asse (eines von jeder Farbe), also ist P ({Ass}) = 4/52 = 1/13 ' 0.0769. c) Es gibt 4 Damen und 4 Könige im Spiel, also insgesamt 8 Ergebnisse, bei denen das Ereignis A := {Dame oder König} eintritt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dieses Ereignis eintritt, ist daher gegeben durch P (A) = 8/52 = 2/13 ' 0.154. c) Es gibt 2 schwarze Buben (Kreuz und Pik), also ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gegeben durch P ({schwarzer Bube}) = 2/52 = 1/26 ' 0.0385. Aufgabe 2 : Die Ergebnismenge dieses Zufallsexperiments ist Ω = {1, 2, 3, 4, 5, 6}, und die Wahrscheinlichkeiten P6 der Elementarereignisse {i}, sind gegeben durch P ({i}) = pi , i = 1, . . . , 6, mit i=1 pi = 1 (Satz 8 der Vorlesung). Dem Aufgabentext entnehmen wir die Bedingungen p1 = p3 = p5 , p2 = p4 = p6 , p2 + p4 + p6 = 4 (p1 + p3 + p5 ) . (1) Wir definieren pu := p1 + p3 + p5 und pg := p2 + p4 + p6 . Dann gelten die Gleichungen pu + p g = 6 X pi = 1, pg = 4pu , (2) i=1 mit Lösung pu = 1/5, pg = 4/5. Also gilt p1 = p3 = p5 = (1/5)/3 = 1/15 und p2 = p4 = p6 = (4/5)/3 = 4/15. a) P ({gerade Zahl}) = pg = 4/5 = 0.8, P ({ungerade Zahl}) = pu = 1/5 = 0.2. 1 b) Wir berechnen zunächst die Mengen D = C c = {1, 3, 5}, E = B∪C = {1, 2, 4, 6}, F = B ∩ C = {6}. Nach Satz 8 sind die Wahrscheinlichkeiten gegeben durch P (A) P (B) P (C) P (D) P (E) P (F ) = = = = = = p1 + p2 + p3 = 6/15 = 2/5 = 0.4, p1 + p6 = 5/15 = 1/3 ' 0.333, p2 + p4 + p6 = 12/15 = 4/5 = 0.8, p1 + p3 + p5 = 3/15 = 1/5 = 0.2, p1 + p2 + p4 + p6 = 13/15 ' 0.867, p6 = 4/15 ' 0.267. (3) (4) (5) (6) (7) (8) Aufgabe 3 : a) Wir führen das Problem auf ein Urnenmodell mit 18 blauen (einwandfreien) und 2 roten (defekten) Kugeln zurück. Es gibt 20 = 1140 (9) 3 mögliche Stichproben vom Umfang 3 (Ziehung ohne Zurücklegen, Reihenfolge unwesentlich). Die Anzahl der Möglichkeiten für “keine rote Kugel” ist gegeben durch 18 2 = 816. (10) 3 0 Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist daher gegeben durch P ({alle Bauteile einwandfrei}) = 816 68 = ' 0.716. 1140 95 (11) b) Die Ergebnismenge für die Ziehung aus Urne 1 ist Ω1 = {r, s}, und die Ergebnismenge für die Ziehung aus Urne 2 ist Ω2 = {r, w, s}. Die Elementarereignisse haben die folgenden Wahrscheinlichkeiten: 3 P1 ({r}) = , 7 4 P1 ({s}) = , 7 3 P2 ({s}) = . 7 (12) Die gezogenen Kugeln haben die gleiche Farbe, wenn entweder beide rot oder beide schwarz sind. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gegeben durch P ({beide rot}) = 2 P2 ({r}) = , 7 3 2 6 · = , 7 7 49 2 P2 ({w}) = , 7 P ({beide schwarz}) = 4 3 12 · = . 7 7 49 (13) Die Wahrscheinlichkeit für die Vereinigung ist also gegeben durch P ({beide rot oder beide schwarz}) = 2 6 12 18 + = ' 0.367. 49 49 49 (14) Aufgabe 4 : Es gibt 67 = 279936 mögliche Würfe. Bei den gültigen Wurfergebnissen muss genau eine Ziffer doppelt vorkommen, und zwar an zwei beliebigen der 7 Stellen. Es gibt 7 = 21 mögliche Auswahlen für diese beiden Stellen. Die doppelt vorkommende 2 Ziffer darf eine beliebige sein, also 6 Möglichkeiten. Schliesslich müssen alle verbleibenden 5 Ziffern in einer beliebigen Anordnung vorkommen; dafür gibt es 5! = 120 Möglichkeiten. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist daher gegeben durch 7 · 6 · 5! 35 15120 2 = ' 0.0540. (15) = 7 6 279936 648 Vorlesungswebseite: http://home.zhaw.ch/~kirs/MAE3 3