ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Durchstechflasche enthält 3,5 mg Bortezomib (als ein Mannitol-Borester). Nach Zubereitung enthält 1 ml der Injektionslösung 1 mg Bortezomib. Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Weiße bis gebrochen weiße Masse oder Pulver. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete VELCADE ist für die Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom, die mindestens zwei vorangehende Therapien durchlaufen haben und bei denen während der letzten Behandlung eine Krankheitsprogression zu beobachten war, indiziert. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung darf nur unter Aufsicht eines Arztes, der Qualifikationen und Erfahrungen in der Anwendung chemotherapeutisch wirksamer Substanzen hat, initiiert und durchgeführt werden. Empfohlene Dosis Es wird empfohlen, Bortezomib als Anfangsdosis in einer Dosis von 1.3 mg/m2 Körperoberfläche zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwei Wochen (Tage 1, 4, 8, und 11) zu geben, gefolgt von einer 10-tägigen Therapiepause (Tage 12 - 21). Dieser Zeitraum von 3 Wochen wird als ein Behandlungszyklus angesehen. Zwischen zwei aufeinander folgenden Dosen von VELCADE soll eine Mindestzeitspanne von 72 Stunden eingehalten werden. Es wird empfohlen, Patienten mit einem nachgewiesenen vollständigen Ansprechen 2 weitere Zyklen lang mit VELCADE zu behandeln. Darüber hinaus wird empfohlen, Patienten, die auf das Arzneimittel ansprechen, aber die keine vollständige Krankheitsremission zeigen, insgesamt 8 Behandlungszyklen lang mit VELCADE zu behandeln. Derzeit liegen nur begrenzte Daten bezüglich einer Wiederholungsbehandlung mit VELCADE vor. Empfohlene Dosisanpassungen während der Behandlung oder nach erneutem Beginn einer Behandlung Die VELCADE-Behandlung muss bei Auftreten jeglicher nicht-hämatologischer Toxizitäten des Schweregrades 3 oder jeglicher hämatologischer Toxizitäten des Schweregrades 4 mit Ausnahme einer Neuropathie (wie weiter unten besprochen) abgebrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.4). Nach Abklingen der Toxizitätssymptome kann die VELCADE-Behandlung mit einer um 25 % reduzierten 2 Dosis erneut aufgenommen werden (1,3 mg/m2 herabgesetzt auf 1,0 mg/m2; 1,0 mg/m2 herabgesetzt auf 0,7 mg/m2). Wenn die Toxizitätsreaktion nicht abklingt oder auch bei der niedrigsten Dosierung erneut auftritt, muss ein Abbruch der VELCADE- Behandlung in Betracht gezogen werden, außer der Nutzen der Behandlung übersteigt eindeutig das Risiko. Patienten, bei denen im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung neuropathische Schmerzen und/oder periphere Neuropathien auftreten, müssen entsprechend den Angaben in Tabelle 1 behandelt werden. Patienten mit vorbestehender, schwerer Neuropathie dürfen nur nach vorheriger sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung mit VELCADE behandelt werden. Tabelle 1: Empfohlene* Dosisanpassungen bei VELCADE-assoziiertem neuropathischen Schmerz und/oder peripherer sensorischer Neuropathie. Schweregrad der peripheren Neuropathie Schweregrad Schweregrad Schweregrad Schweregrad Schweregrad 1 ohne Schmerzen 1 mit Schmerzen oder 2 2 mit Schmerzen oder 3 Anpassung der Dosis und des Behandlungsschemas keine Anpassung erforderlich Dosissenkung auf 1,0 mg/m2 Absetzen der VELCADE-Behandlung bis die Toxizitätssymptome abgeklungen sind. Nach Abklingen der Toxizität erneuter Beginn der VELCADE-Behandlung und Verringerung der Dosis auf 0,7 mg/m2 und Änderung des Behandlungsschemas zu einer einmal wöchentlichen Anwendung. Schweregrad 4 Abbruch der VELCADE-Behandlung * Basierend auf Dosisanpassungen in Studien der Phase II zum multiplen Myelom Anwendung Die zubereitete Lösung soll als intravenöse Bolusinjektion über 3 bis 5 Sekunden über einen peripheren oder zentralen, intravenösen Katheter gegeben werden, gefolgt von einer Spülung des Zugangs mit 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung für Injektionszwecke. Pädiatrische Patienten Die Anwendung von VELCADE bei Kindern und Jugendlichen ist nicht untersucht worden, es sollte daher in der Pädiatrie nicht angewendet werden, bis weitere Daten vorliegen. Ältere Patienten Es liegen keine Nachweise vor, die darauf hindeuten, dass eine Dosisanpassung bei älteren Patienten erforderlich ist (siehe Abschnitt 4.8). Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion VELCADE ist nicht in Studien an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion untersucht worden. Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung sollten sorgfältig überwacht werden, besonders bei einer Kreatinin-Clearance ≤ 30 ml/min; eine Reduzierung der Dosis sollte in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8). Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörung VELCADE ist nicht an Patienten mit Leberfunktionsstörungen untersucht worden. Signifikante Leberfunktionsstörungen können die Elimination von Bortezomib beeinflussen und die Wahrscheinlichkeit von Arzneimittelwechselwirkungen erhöhen. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten mit besonderer Vorsicht behandelt und eine Reduzierung der Dosis in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4). 3 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen Bortezomib, Bor oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere Leberfunktionsstörung. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Basierend auf einer Sicherheits-Datenbank mit Daten von 256 Patienten mit rezidivierendem und/oder behandlungsresistentem multiplem Myelom werden die folgenden Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen vorgeschlagen: Laboruntersuchungen Blutbilder, einschließlich Thrombozytenzählungen, sollten während der gesamten Behandlung mit VELCADE regelmäßig erstellt werden. Gastrointestinal Gastrointestinale Unverträglichkeit, einschließlich Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen und Obstipation tritt sehr häufig während der VELCADE-Behandlung auf (siehe Abschnitt 4.8). Diese Reaktionen werden in der Regel zu Beginn der Behandlung beobachtet (Zyklen 1 und 2) und können über mehrere Zyklen andauern. Patienten, bei denen eine behandlungsassoziierte, gastrointestinale Unverträglichkeit auftritt, können möglicherweise erfolgreich mit Antiemetika und Arzneimitteln zur Behandlung von Diarrhoe behandelt werden. Zur Prävention bzw. Behandlung einer Dehydratation sollten Flüssigkeit und Elektrolyte zugeführt werden. Fälle von Ileus wurden berichtet, daher sollten Patienten, bei denen eine Obstipation auftritt, sorgfältig überwacht werden. Hämatologisch Im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung treten sehr häufig hämatologische Toxizitäten auf (Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie). Eine febrile Neutropenie ist eine gelegentlich auftretende Nebenwirkung. Die häufigste hämatotoxische Reaktion ist eine vorübergehende Thrombozytopenie, die in der Regel in den Intervallen zwischen den Behandlungszyklen abklingt. Der Beginn einer Thrombozytopenie wird meistens in den Behandlungszyklen 1 und 2 beobachtet. Die Thrombozytopenie kann in Abhängigkeit von der Knochenmarkreserve während der ganzen Behandlung in gewissem Maße fortbestehen. Im Zusammenhang mit einer Thrombozytopenie sind schwere Blutungen, einschließlich Blutungen im ZNS und gastrointestinale Blutungen beschrieben worden. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Myelom und moderater bis schwerer Thrombozytopenie (Thrombozytenzahl < 50.000/µl) und einem Blutungsrisiko sollte der Behandlungsnutzen sorgfältig gegen die Risiken abgewogen werden. Es wird empfohlen, die Behandlung vorübergehend zu unterbrechen, wenn bei den Patienten hämatologische Toxizitäten des Schweregrades 4 auftreten. Wenn die toxischen Reaktionen abgeklungen sind, kann die Behandlung mit herabgesetzter Dosis aufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.2). Zur Behandlung hämatologischer Toxizitäten können Thrombozytentransfusionen, Erythrozytentransfusionen und die Gabe von Wachstumsfaktoren eingesetzt werden. Bei thrombozytopenischen Patienten mit hohem Blutungsrisiko sollte eine prophylaktische Thrombozytentransfusion in Erwägung gezogen werden. Patienten, die unter der Behandlung mit VELCADE lebensbedrohliche Blutungen erlitten, haben ein höheres Risiko für weitere Blutungen, daher muss der Nutzen einer Fortführung der Therapie sorgfältig gegen das Risiko abgewogen werden. Periphere Neuropathie Im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung tritt sehr häufig eine periphere Neuropathie auf, die vorwiegend sensorisch ist. Es wurde jedoch auch in seltenen Fällen eine gemischte sensorisch-motorische Neuropathie beschrieben. Bei Patienten mit vorbestehenden Symptomen und/oder Anzeichen einer peripheren Neuropathie kommt es wahrscheinlich während der Behandlung mit VELCADE zu einer 4 Verschlechterung der Symptomatik. Die Inzidenz einer peripheren Neuropathie steigt unter der Behandlung frühzeitig an und erreicht im 5. Behandlungszyklus ein Maximum. Es wird empfohlen, die Patienten sorgfältig auf Anzeichen einer Neuropathie zu überwachen; dazu gehören ein Gefühl von Brennen, Hyperästhesie, Hypoästhesie, Parästhesie, Unwohlsein oder neuropathischer Schmerz. Bei Patienten mit neu auftretender oder sich verschlechternder peripherer Neuropathie ist möglicherweise eine Anpassung der Dosis und des Anwendungschemas von VELCADE erforderlich (siehe Abschnitt 4.2). Eine Neuropathie wurde mit allgemeinen unterstützenden Maßnahmen und anderen Therapien behandelt. In klinischen Studien der Phase II zum Myelom wurde bei 14 % der Patienten, bei welchen eine therapie-induzierte Neuropathie aufgetreten war, eine Reversibilität der peripheren Neuropathie dokumentiert. Es stehen jedoch zur Zeit nur wenige Daten zum weiteren Verlauf der peripheren Neuropathie zur Verfügung. Von den Patienten, bei denen eine therapie-induzierte periphere Neuropathie beobachtet wurde, waren bereits > 70 % zuvor mit neurotoxischen Substanzen behandelt worden und mehr als 80 % dieser Patienten zeigten bereits bei der Eingangsuntersuchung Anzeichen oder Symptome von peripherer Neuropathie. Arzneimittel von denen bekannt ist, dass sie zu Neuropathie führen können, insbesondere andere Chemotherapeutika, sollten mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden. Zusätzlich zur peripheren Neuropathie kann zum Teil auch eine autonome Neuropathie zu einigen Nebenwirkungen beitragen, wie z. B. posturale Hypotonie und schwere Obstipation mit Ileus. Derzeit liegen nur wenige Angaben über eine autonome Neuropathie und ihren Beitrag zu diesen Nebenwirkungen vor. Krampfanfälle Gelegentlich wurde über das Auftreten von Krampfanfällen berichtet, ohne dass eine Anamnese von Krampfanfällen oder Epilepsie bestand. Eine besondere Überwachung ist notwendig, wenn Patienten mit einem Risiko für Krampfanfälle behandelt werden. Hypotonie Im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung tritt häufig eine orthostatische posturale Hypotonie auf. In den meisten Fällen ist diese leicht bis mittelschwer und kann während der gesamten Behandlungsdauer auftreten. Bei Patienten, bei denen während der Behandlung mit VELCADE eine orthostatische Hypotonie auftrat, war vor der Behandlung mit VELCADE keine orthostatische Hypotonie bekannt. Die Hälfte dieser Patienten hatte jedoch eine vorbestehende Hypertonie und bei einem Drittel war eine periphere Neuropathie diagnostiziert worden. In den meisten Fällen musste die orthostatische Hypotonie der Patienten medikamentös behandelt werden. Bei einem kleinen Teil der Patienten mit orthostatischer Hypotonie traten Synkopen auf. Es zeigte sich kein akuter Zusammenhang zwischen der Bolusinjektion von VELCADE und dem Auftreten der orthostatischen posturalen Hypotonie. Der Mechanismus, der diesem Ereignis zugrunde liegt, ist nicht bekannt; eine autonome Neuropathie könnte jedoch ein Faktor sein, der dazu beiträgt. Eine autonome Neuropathie könnte eine direkte Folge von Bortezomib sein oder Bortezomib könnte zu einer Progression einer Grunderkrankung wie z. B. der diabetischen Neuropathie führen. Besondere Vorsichtsmaßnahmen sollten eingehalten werden, wenn Patienten mit Synkopen in der Anamnese mit Arzneimitteln behandelt werden, von denen bekannt ist, dass sie zu Hypotonie führen können, als auch bei Patienten die aufgrund rezidivierender Diarrhoe oder Erbrechens dehydriert sind. Zur Behandlung der orthostatischen posturalen Hypotonie können Dosisanpassungen der blutdrucksenkenden Arzneimittel und Flüssigkeitsersatz vorgenommen oder Mineralokortikoide gegeben werden. Die Patienten sollten angehalten werden, sich an ihren Arzt zu wenden, wenn Symptome von Schwindel, Benommenheit oder Ohnmachtsanfälle auftreten. Herzinsuffizienz Das Auftreten oder die Verschlechterung einer dekompensierten Herzinsuffizienz wurde bei Patienten unter der Behandlung mit Bortezomib beobachtet. Eine Flüssigkeitsretention könnte auf Anzeichen einer Herzinsuffizienz hindeuten. 5 Nierenfunktionsstörung Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen traten schwerwiegende Nebenwirkungen mit einer höheren Inzidenz auf, als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.8). Nierenkomplikationen treten bei Patienten mit multiplem Myelom häufig auf. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und eine Dosissenkung in Betracht gezogen werden. Leberfunktionsstörung Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten mit besonderer Vorsicht behandelt werden und eine Dosisreduktion ist zu erwägen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3). Tumor-Lyse-Syndrom Da Bortezomib eine zytotoxische Substanz ist und sehr schnell maligne Plasmazellen abtöten kann, können die Komplikationen eines Tumor-Lyse-Syndroms auftreten. Risikopatienten für ein Tumor-LyseSyndrom sind diejenigen Patienten, die vor der Behandlung eine hohe Tumorbelastung hatten. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und angemessene Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden. Amyloidose Der Einfluss der Proteasom-Hemmung durch Bortezomib auf Erkrankungen, die wie die Amyloidose durch eine Eiweißakkumulation gekennzeichnet sind, ist nicht bekannt. Bei solchen Patienten ist Vorsicht geboten. Vorsichtsmaßnahmen bei bestimmten Begleitmedikationen Eine engmaschige Überwachung ist bei Patienten erforderlich, die Bortezomib in Kombination mit potenten CYP3A4-Hemmern (z. B. Ketoconazol, Ritonavir), CYP2C19-Hemmern (Fluoxetin) oder CYP3A4-Induktoren (z. B. Rifampicin) erhalten. Vorsicht ist ebenfalls bei der Kombination von Bortezomib mit CYP3A4- oder CYP2C19-Substraten geboten. Eine normale Leberfunktion sollte gesichert sein. Vorsicht ist bei der Gabe von oralen Antidiabetika geboten (siehe Abschnitt 4.5). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Spezielle Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen wurden bislang nicht mit Bortezomib durchgeführt. In vitro Untersuchungen deuten darauf hin, dass Bortezomib ein schwacher Inhibitor der Cytochrom P450 (CYP) Isoenzyme 1A2, 2C9, 2C19, 2D6 und 3A4 ist. Da CYP2D6 nur in begrenztem Maße an der Metabolisierung von Bortezomib beteiligt ist (7 %), ist nicht zu erwarten, dass der langsame CYP2D6 Stoffwechsel-Phänotyp einen Einfluss auf die Gesamtkinetik von Bortezomib hat. Während der klinischen Studien wurden für Diabetiker, die orale Antidiabetika erhielten, Hypoglykämie und Hyperglykämie beschrieben. Bei Patienten, die orale Antidiabetika erhalten und die mit VELCADE behandelt werden ist möglicherweise eine engmaschige Überprüfung der Blutzuckerwerte und eine Dosisanpassung ihrer Antidiabetika angezeigt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Klinische Daten zur Anwendung von VELCADE während der Schwangerschaft liegen nicht vor. Das teratogene Potential von Bortezomib wurde noch nicht abschließend untersucht. In Studien an Ratten und Kaninchen zeigte Bortezomib bei den maximalen maternal verträglichen Dosierungen keine Wirkungen auf die embryonale/fötale Entwicklung. Tierstudien zur Untersuchung der Geburt und der postnatalen Entwicklung wurden nicht durchgeführt. Männer in zeugungsfähigem und Frauen in gebärfähigem Alter sollten während und 3 Monate nach Abschluss der Behandlung mit 6 VELCADE effektive Verhütungsmaßnahmen anwenden. Wenn VELCADE während der Schwangerschaft gegeben wird oder wenn eine Patientin während der Behandlung mit diesem Arzneimittel schwanger wird, ist es erforderlich, die Patientin auf potentielle Risiken für den Fötus hinzuweisen. Es ist nicht bekannt, ob VELCADE in die Muttermilch übertritt. Da rein prinzipiell die Möglichkeit besteht, dass schwerwiegende Nebenwirkungen durch VELCADE bei gestillten Kindern auftreten, sind die Patientinnen angehalten, während der Behandlung mit VELCADE nicht zu stillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen VELCADE kann einen mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben. Die Behandlung mit VELCADE kann möglicherweise zu Ermüdung, Schwindel, Ohnmachtsanfällen, orthostatischer posturaler Hypotonie oder verschwommenem Sehen führen. Aus diesem Grunde müssen die Patienten vorsichtig sein, wenn sie Maschinen bedienen oder am Straßenverkehr teilnehmen. 4.8 Nebenwirkungen Zweihundertsechsundfünfzig (256) Patienten erhielten VELCADE zur Behandlung eines multiplen Myeloms, entweder als Einzelsubstanz oder in Kombination mit Dexamethason. Bei 97 % dieser Patienten (n = 248) traten unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) im Zusammenhang mit VELCADE auf. 17 % (n = 44) der Patienten brachen die Behandlung aufgrund von UAWs ab. Die Gründe für die Studienabbrüche verteilten sich gleichmäßig auf die häufigsten Arten von Unverträglichkeiten, und zwar: periphere Neuropathie (4 %), Thrombozytopenie (4 %), Diarrhoe (2 %) und Müdigkeit (2 %). In den Phase II Studien zum multiplen Myelom (n = 256) zeigten Patienten mit einer berechneten Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/Minute (N = 52) eine höhere Inzidenz schwerwiegender Nebenwirkungen (60 % der Patienten im Vergleich zu 51 % in der 51 - 80 ml/Minute-Gruppe bzw. 41 % in der > 80 ml/Minute-Gruppe), mit häufigerem Auftreten von schwerwiegenden kardialen Nebenwirkungen, von denen sich jedoch keine besonders hervorhob. Die Inzidenz von schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (SAEs) war höher bei Patienten mit vorbestehenden Nierenfunktionsstörungen. Nach dieser Analyse war die Neutropenie in der niedrigeren KreatininClearance Gruppe ein häufiger berichtetes unerwünschtes Ereignis (AE), aber es zeigte sich kein Zusammenhang, wenn nach Serum-Kreatininspiegeln und absoluten Neutrophilenzahlen analysiert wurde. Patienten im Alter von 51 - 65 Jahren und solche in der Altersgruppe ≥ 65 Jahre hatten eine vergleichbare Häufigkeit von AEs, SAEs und Studienabbrüchen. Eine kleine Untergruppe von Patienten im Alter unter 50 Jahre hatte weniger SAEs und Studienabbrüche, insbesondere im Stoffwechsel- und Kreislaufbereich. Es gab zu wenige Patienten mit abnormen Leberenzymwerten (≥ 1,5fach über dem oberen Normwert für Aspartataminotransferase (GOT/ASAT) und Alaninaminotransferase (GPT/ALAT)), um daraus eindeutige Rückschlüsse auf die Sicherheit von Patienten mit abnormer Leberfunktion zu ziehen. Unerwünschte Arzneimittelreaktionen (UAWs): Die Daten zu Nebenwirkungen, von denen zumindest ein möglicher oder wahrscheinlicher Zusammenhang mit VELCADE durch die Untersucher während der Durchführung von 5 nichtvergleichenden Phase II Studien angenommen wurde, stammen aus der Sicherheitsdatenbank, welche Daten von 496 Patienten mit multiplem Myelom oder lymphatischer B-Zell-Leukämie (CLL) enthält. Die Patienten wurden mit VELCADE als Einzelsubstanz oder in Kombination mit Dexamethason behandelt. Unerwünschte Arzneimittelreaktionen werden unten systematisch nach Organklassen und Häufigkeiten aufgeführt. Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000), einschließlich Einzelfälle. 7 Infektionen und parasitäre Erkrankungen Häufig: Herpes zoster, Nasopharyngitis, Infektion des oberen Respirationstrakts, CandidaInfektion, Herpes simplex. Gelegentlich: Pneumonie. Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen) Gelegentlich: Tumor-Lyse-Syndrom. Erkrankungen des Bluts und des Lymphsystems Sehr häufig: Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie. Häufig: Leukopenie, Lymphopenie, Anämie, verschlechtert. Gelegentlich: Lymphadenopathie, Neutropenie verschlechtert, Panzytopenie, hämolytische Anämie. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Sehr häufig: Anorexie. Häufig: verminderter Appetit, Dehydratation, Hyponatriämie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, Hypophosphatämie, Hyperglykämie, Hypokaliämie, Hyperurikämie, Hypoglykämie. Gelegentlich: Gedeihstörung, Hyperkaliämie. Endokrine Erkrankungen Gelegentlich: unangemessene Sekretion des antidiuretischen Hormons (ADH). Psychiatrische Erkrankungen Häufig: Schlaflosigkeit, Angstzustände, Stimmungsschwankungen. Gelegentlich: Verwirrtheit, Depression, Unruhe. Erkrankungen des Nervensystems Sehr häufig: periphere Neuropathie, Kopfschmerz, Schwindel (ausgenommenen Vertigo), Geschmacksanomalie. Häufig: Parästhesie, Hypästhesie, periphere Neuropathie verschlimmert, Synkope, Gefühl von Brennen, Ganganormalitäten, periphere sensorische Neuropathie, Hyperästhesie. Gelegentlich: Konzentrationsstörungen. Augenerkrankungen Häufig: verschwommenes Sehen, trockene Augen, Augenreizung, gesteigerter Tränenfluss. Gelegentlich: Konjunktivitis, Augenausfluss, abnormes Sehen, Augenblutung, Photophobie. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Häufig: Tinnitus. Gelegentlich: Vertigo, Taubheit, Schwerhörigkeit. Herzerkrankungen Häufig: Tachykardie. Gelegentlich: Arrhythmie, Palpitation, Sinus-Tachykardie, ventrikuläre Hypokinese. Gefäßerkrankungen Häufig: Gesichtsrötung, orthostatische Hypotonie, Hypotonie. Gelegentlich: Petechien, posturale Hypotonie. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig: Dyspnoe, Epistaxis, Belastungs-Dyspnoe, Rhinorrhoe, Husten, exazerbierte Dyspnoe, Pleuraerguss. 8 Gelegentlich: Verstopfte Nase, pfeifendes Atmen. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig: Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Obstipation. Häufig: Bauchschmerz, Dyspepsie, weicher Stuhl, Oberbauchschmerz, Blähungen, geblähtes Abdomen, Singultus, orale Ulcerationen, Halsschmerzen, Übelkeit verschlechtert, Stomatitis. Gelegentlich: Abdominales Unwohlsein, Obstipation verschlechtert, trockener Mund, Aufstoßen, gastrointestinale Motilitätsstörung, paralytischer Ileus, Mundschmerz, Brechreiz, Nausea, Antibiotika assozierte Colitis, Veränderung der Stuhlgang-Gewohnheit, hämorhagische Diarrhoe, gastrointestinale Blutung und Milzschmerz. Leber- und Gallenerkrankungen Gelegentlich: Hypoproteinämie. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig: Ausschlag. Häufig: Pruritus, Erythem, nächtliches Schwitzen, periorbitales Ödem, Urtikaria, Pruritusartiger Hautausschlag, Haut-Noduli, vermehrtes Schwitzen, erythematöser Hautausschlag, generalisierter Hautausschlag. Gelegentlich: Haarausfall, Quetschung, trockene Haut, generalisierter Pruritus, fleckiger Hautausschlag, papulöser Hautausschlag. Muskuloskeletale- und Bindegewebserkrankungen Sehr häufig: Schmerz in den Gliedmaßen, Muskelkrämpfe, Myalgie. Häufig: Arthralgie, Knochenschmerz, Gelenksteife, periphere Schwellung, Muskelsteifheit. Gelegentlich: Rückenschmerz, Knochenschmerz verschlechtert, Schmerz im Gesäß, Gelenkschwellung, Muskelspasmen, Muskelzuckungen oder Schweregefühl. Erkrankungen der Nieren und der Harnwege Häufig: Nierenfunktionsstörung, Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Gelegentlich: Dysurie, Hämaturie, Proteinurie, veränderte Miktionsfrequenz, Harnverhaltung. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Sehr häufig: Müdigkeit, Fieber, Schwäche. Häufig: Rigor, Müdigkeit verstärkt, allgemeines Unwohlsein, grippale Infekte, peripheres Ödem, Schmerz, Ödem der unteren Gliedmaßen, Lethargie, Schleimhautentzündung, Ödem, Brustschmerz, Erythem an der Injektionsstelle, Neuralgie. Gelegentlich: Kältegefühl, Kraftlosigkeit, Gefühl von Druck im Brustkorb, Phlebitis an der Injektionsstelle, Schleimhautblutung, palpables Ödem, Druckempfindlichkeit. Untersuchungen Häufig: Gewichtsabnahme, erhöhte Lactatdehydrogenase, erhöhte Alaninaminotransferase, erhöhte Aspartataminotransferase, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhte Kreatininspiegel, erhöhter Harnstoff im Blut, erhöhte Gammaglutamyltransferase. Gelegentlich: erhöhte Amylase im Blut, erhöhtes Bilirubin im Blut, vermindertes Phosphat im Blut, auffälliger Leberfunktionstest, nicht näher spezifiziert, verminderte Erythrozytenzahl, Gewichtszunahme, verminderte weiße Blutkörperchenzahl. Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelreaktionen (SADRs): Die Daten zu schwerwiegenden Nebenwirkungen, von denen zumindest ein möglicher oder wahrscheinlicher Zusammenhang mit VELCADE durch die Untersucher während der Durchführung von 5 nicht-vergleichenden Phase II Studien und 1 vergleichenden Phase III Prüfung angenommen wurde, 9 stammen aus der Sicherheitsdatenbank, welche Daten von 981 Patienten mit multiplem Myelom oder lymphatischer B-Zell-Leukämie (CLL) enthält. Die Patienten wurden mit VELCADE als Einzelsubstanz, oder in Kombination mit Dexamethason behandelt. SADRs, die häufiger als in einem Einzelfall auftraten, werden unten systematisch nach Organklassen und Häufigkeiten aufgeführt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000), einschließlich Einzelfälle. Infektionen und parasitäre Erkrankungen Gelegentlich: Pneumonie, Herpes Zoster, Bronchitis, Katheter-bedingte Infektion, Gastroenteritis, Hepatitis, Infektion des unteren Respirationstraktes, Pleurainfektion, Pneumokokkenpneumonie, Infektion des oberen Respirationstraktes, Infektion der Harnwege, Urosepsis. Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen Gelegentlich: Tumor-Lyse-Syndrom. Erkrankungen des Bluts und des Lymphsystems Häufig: Thrombozytopenie. Gelegentlich: Pancytopenie, febrile Neutropenie. Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktion, Immunkomplex vermittelte Überempfindlichkeitsreaktion. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Häufig: Dehydratation. Gelegentlich: Hyperglykämie, Hyperkaliämie, Hypernatriämie, Hypocalcämie, Anorexie. Psychiatrische Erkrankungen Gelegentlich: Agitation, Angstzustände, Delirium, Veränderungen des psychischen Zustandes. Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Periphere Neuropathie. Gelegentlich: Synkope, Schwindel (außer Vertigo), Konvulsionen, periphere sensorische Neuropathie, Kopfschmerz, Parästhesie, Konfusion, intrakraniale Blutung, Neuropathie, Paraplegie, subarachnoidale Blutung. Herzerkrankungen Gelegentlich: Vorhofflimmern, dekompensierte Herzinsuffizienz, supraventrikuläre Tachykardie, Tachykardie, akutes pulmonales Ödem, instabile Angina pectoris, vollständiger atrioventrikulärer Block, Herzstillstand, Herzinsuffizienz, kardiogener Schock, Myokardinfarkt, Sinusarrest. Gefäßerkrankungen Häufig: Orthostatische Hypotonie. Gelegentlich: pulmonaler Hochdruck, zerebrale Blutung, zerebrovaskuläres Ereignis. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig: Dyspnoe. Gelegentlich: Hyperventilation, produktiver Husten, pulmonale Stauung, respiratorische Alkalose, Atemstillstand, Tachypnoe, Pleuraerguss. 10 Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig: Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Obstipation. Gelegentlich: Bauchschmerz, Enteritis, Fäkalstauung, gastrointestinale Blutung, orale SchleimhautPetechien. Hepatobiliäre Erkrankungen Gelegentlich: Hepatitis, hepatische Hämorrhagie. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: Ausschlag, Gesichtsödem, Dekubitalgeschwür, Urtikaria. Muskuloskeletale- und Bindegewebserkrankungen Gelegentlich: Rückenschmerz, Schmerz in den Gliedmaßen, Schwellung. Erkrankungen der Nieren und der Harnwege Gelegentlich: akutes Nierenversagen, Verschlechterung der Nierenfunktion, Nierenkolik, Harnverhaltung. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Fieber, Schwäche, Müdigkeit. Gelegentlich: Rigor, Progression der Erkrankung, Ödem, Sturz, generelle Verschlechterung des körperlichen Zustandes, Erythem an der Injektionsstelle, Entzündung der Schleimhaut, Neuralgie, verringerte Leistungsfähigkeit. Untersuchungen Gelegentlich: erhöhte Aspartataminotransferase, erhöhte Amylase im Blut, erhöhte Kreatininspiegel, erhöhte Lactatdehydrogenase, erhöhte Körpertemperatur, erhöhtes C-reaktives Protein, verringerte Thrombozytenzahl. Verletzungen, Vergiftungen und durch Eingriffe bedingte Komplikationen Gelegentlich: Brennen. Tumor-Lyse-Syndrom Da Bortezomib eine zytotoxische Substanz ist und sehr schnell maligne Plasmazellen abtöten kann, können die Komplikationen eines Tumor-Lyse-Syndroms auftreten. Risikopatienten für ein Tumor-LyseSyndrom sind diejenigen Patienten, die vor der Behandlung eine hohe Tumorbelastung hatten. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und angemessene Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden. Mögliche Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Mögliche Immunkomplex-vermittelte Reaktionen, wie Serumkrankheit oder Serumtypreaktionen, Polyarthritis mit Ausschlag und proliferative Glomerulonephritis wurden gelegentlich berichtet. Die Behandlung mit Bortezomib sollte abgebrochen werden, wenn schwere Reaktionen auftreten. 4.9 Überdosierung Während der klinischen Studien mit VELCADE sind keine Fälle von Überdosierung berichtet worden. An Erwachsenen sind Bortezomib-Einzeldosen von bis zu 2,0 mg/m2 angewendet worden. Die Ergebnisse aus präklinischen, pharmakologischen Studien zur kardiovaskulären Sicherheit deuten darauf hin, dass akut letale intravenöse Dosen zu einer Veränderung der Körpertemperaturkontrolle führen, die mit parallel auftretenden Veränderungen der Herzfrequenz einhergehen und letztlich zu einer terminalen Hypotonie führen. Diese Symptome wurden durch die Stabilisierung der Körpertemperatur und routinemäßige unterstützende Maßnahmen verbessert. 11 In Fällen von Überdosierung muss der Patient überwacht und angemessenen unterstützend versorgt werden, um die Körpertemperatur zu stabilisieren, den Blutdruck zu stützen und Dehydratation zu vermeiden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatikum ATC-Code: L01XX32 Bortezomib ist ein Proteasom-Inhibitor. Er wurde spezifisch entwickelt um die Chymotrypsin-artige Aktivität des 26S Proteasoms in Säugetierzellen zu hemmen. Das 26S Proteasom ist ein großer Proteinkomplex der Ubiquitin-gebundene Proteine abbaut. Der Ubiquitin-Degradationsweg spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Metabolisierung bestimmter Proteine, und damit für den Erhalt der Homöostase innerhalb der Zellen. Die Hemmung des 26S Proteasoms verhindert die angestrebte Proteolyse und bewirkt eine Vielzahl von Signalkaskaden innerhalb der Zelle, die letztlich zum Absterben der Krebszelle führen. Bortezomib ist hochselektiv für Proteasomen. Bei Konzentrationen von 10 µM hemmt Bortezomib weder eine Vielzahl von Rezeptoren noch Proteasen, die getestet wurden. Es ist mehr als 1500-fach selektiver für Proteasomen als für das Enzym mit der nächst höheren Affinität. Die Kinetik der Proteasomen-Hemmung wurde in vitro untersucht, und es konnte gezeigt werden, dass Bortezomib mit einer Halbwertzeit von 20 Minuten vom Proteasom dissoziiert; damit ist nachgewiesen, dass die Proteasomen-Hemmung durch Bortezomib reversibel ist. Die durch Bortezomib vermittelte Proteasom-Hemmung wirkt auf vielfältige Weise auf Krebszellen, einschließlich (aber nicht darauf begrenzt) einer Veränderung der Regulatorproteine, die den Verlauf der Zellzyklen und die Aktivierung des Nukleären Faktors kappa B (NF-κB) kontrollieren. Die Hemmung der Proteasomen führt zu einem Stillstand im Zellzyklus und zu Apoptose. NF-κB (Nuclear Factor kappa B) ist ein Transkriptionsfaktor, der für viele Aspekte der Tumorentstehung aktiviert werden muss, einschließlich Zellwachstum und Überleben, Angiogenese, Zell-Zell-Interaktion und Metastasierung. Beim Myelom beeinflusst Bortezomib die Fähigkeit der Myelomzellen mit dem Knochenmarksmikromilieu in Wechselwirkung zu treten. In Experimenten konnte gezeigt werden, dass Bortezomib auf eine Reihe von Krebszelltypen zytotoxisch wirkt und dass Krebszellen anfälliger für die Apoptose-induzierenden Wirkungen der ProteasomHemmung sind als normale Zellen. Bortezomib führt in vivo zu einer Verminderung des Tumorwachstums bei vielen präklinischen Tumormodellen, einschließlich des multiplen Myeloms. Klinische Prüfung Die Sicherheit und Wirksamkeit von VELCADE wurde bei der empfohlenen Dosierung in einer offenen, multizentrischen Studie mit einem Behandlungsarm untersucht; die Prüfung wurde an 202 Patienten mit rezidivierendem und behandlungsresistentem multiplen Myelom durchgeführt, die mindestens zwei vorherige Behandlungen durchlaufen hatten und bei denen während der zuletzt durchgeführten Behandlung eine Krankheitsprogression beobachtet wurde. Der Altersmedian der Patienten in dieser Prüfung lag bei 59 Jahren (Bereich: 34 bis 84 Jahre). Bei 21 % lagen die Thrombozytenzahlen < 75 x 109/l und bei 44 % lag der Hämoglobinwert bei Studieneintritt < 100 g/l. Bei 60 % der Patienten wurde ein IgG-Myelom, bei 24 % ein IgA-Myelom und bei 14 % ein Leicht-Ketten-Myelom diagnostiziert. Bei 15 % der Patienten war eine Deletion des Tumor-Chromosoms 13 bekannt. Der Median des β2-Mikroglobulins war 3,5 mg/l. Diese Patienten erhielten im Median eine 12 Anzahl von 6 vorhergehenden Therapien inklusive Steroiden, alkylierenden Substanzen, Anthracycline, Thalidomid und Stammzell-Transplantationen. Response-Raten, mediane Dauer der Response, Zeit bis zur Krankheitsprogression und allgemeine Überlebensdauer werden in Tabelle 1 angegeben. Insgesamt beziehen sich die Daten zur Überlebensdauer und zur Zeitdauer bis zur Progression auf 202 Patienten. Es konnten jedoch insgesamt nur 193 Patienten hinsichtlich der Response ausgewertet werden, da 9 Patienten mit nicht-messbarer Erkrankung aus der Auswertung ausgeschlossen wurden. Response wurde durch ein unabhängiges Gutachter-Komitee bestimmt und als Response-Kriterien wurden die Kriterien der Europäischen KnochenmarksTransplantationsgruppe (European Bone Marrow Transplant Group) verwendet. Eine zusätzliche Kategorie von CR IF+ wurde ebenfalls verwendet. Die Gesamt-Responserate betrug 35 % und die mediane Zeitdauer bis zur Response betrug 38 Tage. Die mediane Überlebensdauer aller aufgenommener Patienten betrug 17,5 Monate. Diese Überlebensdauer war höher als die 6 bis 9 Monate mediane Überlebensdauer, die von beratenden klinischen Prüfärzten für ein vergleichbares Patientenkollektiv erwartet wurde. Nach den Ergebnissen der Multivarianzanalyse war die Response-Rate unabhängig vom Myelomtyp, dem Leistungsstatus, dem Chromosom 13 Deletionsstatus, oder der Anzahl oder Art vorangehender Behandlungen; Patienten, die 2 bis 3 vorherige therapeutische Behandlungen erhalten hatten, zeigten eine Response-Rate von 32 % (10/32) und Patienten, die mehr als 7 vorherige therapeutische Behandlungen erhalten hatten, zeigten eine Response-Rate von 31 % (21/67). Die mittlere Anzahl an durchgeführten Behandlungszyklen beträgt 6. Tabelle 1: Zusammenfassung der Krankheitsverläufe unter VELCADE Monotherapie bei rezidivierendem und behandlungsresistentem multiplen Myelom in einer Phase II Studie Response-Analyse n = 193 Gesamt Response-Rate (CR+PR+MR) (95 % CI) 35 % (28,0; 41,9) CR+PR 27 % Vollständige Remissiona (CR) 10 % CRIF4% 6% CRIF+ Partielle Response 18 % Minimale Response 7% Stabiler Krankheitsstatus 24 % Zeit bis zur Ereignisanalyse n = 202 Mediane Dauer der Response (CR oder PR oder MR) (Tage) (95 % CI) 365 (173, NE) Mediane Zeit bis zur Progression - Alle Patienten (Tage) (95 % CI) 210 (154, 281) Mediane Gesamtüberlebensdauer - Alle Patienten (Tage) (95 % CI) 533 (419, NE) a Immunfixation negativ Immunfixation positiv CR + CR Beachte: Response-Daten nach der Gabe von Dexamethason wurden ausgeschlossen. NE = nicht bewertbar Wirkungen auf Serum- und/oder Urin-Paraprotein (M-Protein) und Plasmazellen aus Knochenmarksaspiraten und Biopsien wurden bewertet. In Studie 1 zeigten 70 % der Patienten entweder eine Abnahme oder eine Stabilisierung der Paraproteinspiegel. Insgesamt zeigten 69 % der Patienten, deren Ergebnisse in die Analyse der Knochenmarksbiopsien aufgenommen wurden, eine ≥ 50 % Abnahme der Plasmazellen; dies belegt, dass die Behandlung mit VELCADE die Anzahl der Myelomzellen im Knochenmark reduziert oder vollständig entfernt. Die Ergebnisse aus den Knochenmarksaspiraten zeigten gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen, die aus den Biopsien gewonnen wurden. 13 Patienten, die keine optimale Response mit VELCADE-Monotherapie erzielten, konnten eine hochdosierte Dexamethason Behandlung zusammen mit VELCADE erhalten (d. h. 40 mg Dexamethason mit jeder Dosis VELCADE und zwar 20 mg am Tag der Gabe und 20 mg am Tag nach der Gabe von Bortezomib, insgesamt 160 mg über 2 Wochen). Die Dexamethason-Dosis von 20 mg oral kann an jedem Tag der VELCADE-Anwendung und jeweils am Tag nach der Anwendung von VELCADE (d. h. Tage 1, 2, 4, 5, 8, 9, 11, und 12) gegeben werden, so dass die Patienten zu jeder Dosis VELCADE insgesamt 40 mg Dexamethason erhalten. Das Protokoll erlaubte, dass Patienten Dexamethason erhalten, wenn ein suboptimales Ansprechen auf VELCADE allein vorlag. Dies war gegeben, wenn der Patient nach 2 oder 4 Zyklen VELCADE eine progressive oder eine stabile Erkrankung zeigte, dann konnte Dexamethason gegeben werden. Insgesamt wurden 74 auswertbare Patienten mit Dexamethason in Kombination mit VELCADE unter diesem Schema behandelt und wurden in der Response-Analyse berücksichtigt. Achtzehn Prozent (13/74) der Patienten zeigten unter der Kombinationstherapie einen Erfolg oder eine verbesserte Response (MR (11 %) oder PR (7 %)). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nach einmaliger intravenöser Gabe nehmen die Plasmakonzentrationen von Bortezomib biphasisch ab. Die Abnahme wird durch eine schnelle Verteilungsphase, gefolgt von einer langsameren terminalen Eliminationsphase charakterisiert. Die schnelle Verteilung hat eine Halbwertzeit von weniger als 10 Minuten. Beim Menschen beträgt die Halbwertzeit der terminalen Elimination von Bortezomib geschätzte 5 bis 15 Stunden. Über den Dosisbereich von 1,45 bis 2,0 mg/m2, scheint die Exposition gegenüber Bortezomib dosisabhängig zu sein, mit Dosis-proportionalen Steigerungen, die im Dosisbereich von 1,0 bis 1,3 mg/m2 beobachtet werden. Bei einer Gruppe von Patienten mit soliden Tumoren (n = 17), die mit einer Kombinationsbehandlung von Bortezomib und Gemcitabin behandelt wurden, betrug die mittlere terminale Elimination von Bortezomib nach der ersten Dosis (1,0 mg/m2) 5,45 Stunden und die mittlere AUC0-24 betrug 30,1 h x ng/ml. Nach Mehrfachdosierung mit Bortezomib wurde eine Abnahme der Clearance beobachtet, die zu einer entsprechenden Erhöhung der terminalen Eliminationshalbwertzeit und der AUC führte. Eine wiederholte Dosierung hat keinen Einfluss auf die anfängliche Verteilungskinetik von Bortezomib, so dass keine Veränderungen in der geschätzten Cmax oder in der Verteilungshalbwertzeit beobachtet werden. Bei Patienten mit soliden Tumoren erhöhte sich die mittlere terminale Eliminationshalbwertzeit nach der ersten und dritten Dosierung des ersten Behandlungszyklus von 5,45 auf 19,7 Stunden und die AUC0-24 erhöhte sich von 30,1 h x ng/ml auf 54.0 h x ng/ml. Ähnliche Ergebnisse wurden auch in präklinischen Studien an Ratten und Cynomolgus Affen beobachtet. In einem Bortezomib-Konzentrationsbereich von 0,01 bis 1,0 µg/ml betrug die mittlere Proteinbindung in menschlichem Plasma in vitro 82.9 %. Der prozentuale Anteil von Bortezomib, der an Plasmaproteine gebunden wurde, war nicht konzentrationsabhängig. Die Elimination von Bortezomib wurde in vivo nicht untersucht. In vitro scheinen CYP3A4 und CYP2C19 quantitativ die Hauptenzyme zu sein, die für die Metabolisierung von Bortezomib verantwortlich sind. Im Urin wurde nur ein kleiner Anteil der nicht-metabolisierten Ausgangssubstanz nachgewiesen, während kein intaktes Bortezomib in der Galle oder den Fäzes gefunden wurde. Bislang wurden Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und Nierenfunktionsstörungen nicht in eigens dafür ausgelegten Studien untersucht; aus diesem Grunde wird zur Vorsicht angeraten, wenn Bortezomib an diese Patientengruppen gegeben werden soll (siehe Abschnitt 4.4). Aufgrund fehlender 14 Daten ist VELCADE bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In den in vitro durchgeführten Chromosomenaberrations-Tests unter Verwendung von Eizellen des chinesischen Hamsters wurde bei einer Bortezomib-Dosis von nur 3,125 µg/ml (die niedrigste untersuchte Dosis) ein positives Resultat für klastogene Aktivität (strukturelle Chromosomenaberrationen) gesehen. Bortezomib war im in vitro Mutagenitätstest (Ames-Test) und im in vivo Micronucleus-Test an Mäusen nicht genotoxisch. Studien zur Entwicklungstoxizität an Ratten und Kaninchen zeigten eine embryo-fötale Letalität bei maternal toxischen Dosen, aber keine direkte embryo-fötale Toxizität unterhalb der Dosierungen, die für die Mutter toxisch waren. Fertilitäts-Studien wurden nicht durchgeführt, aber eine Evaluierung von reproduktivem Gewebe wurde im Rahmen der allgemeinen Toxizitätstests durchgeführt. In der 6monatigen Rattenstudie wurden degenerative Wirkungen sowohl in den Testes als auch in den Ovarien beobachtet. Es ist daher wahrscheinlich, dass Bortezomib eine potentielle Wirkung auf die männliche oder die weibliche Fertilität haben könnte. Peri- und postnatale Entwicklungstudien wurden nicht durchgeführt. In multizyklischen allgemeinen Toxizitätsstudien, die an Ratten und Affen durchgeführt wurden, gehörten zu den Hauptzielorganen der Gastrointestinaltrakt (dies führte zu Erbrechen und/oder Diarrhoe), sowie die hämatopoetischen und lymphatischen Gewebe (dies führte zu Zytopenien im peripheren Blut, Atrophie des lymphatischen Gewebes und Zellarmut des hämatopoetischen Knochenmarks). Weiterhin wurden periphere Neuropathien unter Beteiligung der sensorischen Nervenaxone (in Affen, Mäusen und Hunden beobachtet) sowie leichte Veränderungen der Nieren gesehen. Alle diese Zielorgane zeigten nach Beendigung der Behandlung eine partielle bis vollständige Regeneration. Basierend auf Tiermodellen erscheint die Penetration von Bortezomib durch die Blut-Hirn-Schranke begrenzt. Die Bedeutung für den Menschen ist unbekannt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Sonstige Bestandteile Mannitol (E 421). Stickstoff. 6.2 Inkompatibilitäten Dieses Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre Gebrauchsfertige Lösung: 8 Stunden 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 30 °C lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 15 Die gebrauchsfertige Lösung sollte unverzüglich nach der Zubereitung verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Lösung nicht unverzüglich eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung vor der Anwendung wurde für 8 Stunden bei 25 °C in der Originaldurchstechflasche und/oder einer Spritze belegt; sie darf aber nicht länger als maximal 3 Stunden in der Spritze aufbewahrt werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 10 ml Durchstechflasche aus Glas, Typ I, mit einem grauen Brombutyl-Stopfen und einem Aluminiumverschluss. Die Durchstechflasche befindet sich in einer transparenten Blisterpackung, bestehend aus einer flachen Schale mit einem Deckel. Eine Durchstechflasche enthält 38,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. VELCADE ist in Umkartons mit 1 Durchstechflasche zur einmaligen Anwendung erhältlich. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Nur zur einmaligen Anwendung. VELCADE ist eine zytotoxische Substanz. Daher sollten, wie bei anderen potentiell toxischen Substanzen, die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen während der Handhabung und Zubereitung eingehalten werden. Es wird empfohlen Handschuhe und andere Schutzkleidung zu verwenden, um Hautkontakt zu vermeiden. DA VELCADE KEINE KONSERVIERUNGSSTOFFE ENTHÄLT, MÜSSEN WÄHREND DER GESAMTEN HANDHABUNG VON VELCADE STRENG ASEPTISCHE BEDINGUNGEN EINGEHALTEN WERDEN. VELCADE wird als gefriergetrocknetes Pulver in Form eines Mannitol-Boresters geliefert. Nach der Zubereitung steht der Mannitolester im Gleichgewicht mit seinem Hydrolyseprodukt, der Borsäure. Nach Zubereitung ergibt jede Durchstechflasche mit VELCADE 3,5 mg eine Lösung mit einer Konzentration von 1 mg/ml. Jede Durchstechflasche muss mit 3,5 ml einer 9 mg/ml (0,9 %) Kochsalzlösung für Injektionszwecke zubereitet werden. Eine vollständige Lösung erfolgt in weniger als 2 Minuten. Die zubereitete Lösung ist klar und farblos und hat schließlich einen pH-Wert von 4 bis 7. Die Lösung muss vor der Anwendung visuell auf Schwebstoffe und Verfärbungen überprüft werden. Bei Vorliegen einer Verfärbung oder von Schwebstoffen muss das zubereitete Produkt verworfen werden. Vorgehensweise zur korrekten Entsorgung Jegliches nicht verwendete Produkt bzw. Abfallstoffe muss unter Einhaltung der örtlichen Bestimmungen entsorgt werden. 16 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Millennium Pharmaceuticals, Ltd. Building 3, Chiswick Park, 566 Chiswick High Street, London, W4 5YA, Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION 17 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND 18 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Galen Ltd Seagoe Industrial Estate, Craigavon, Armagh, Nordirland BT63 5UA Vereinigtes Königreich B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN DEN DAS Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über die Vermarktungspläne für das nach dieser Entscheidung genehmigte Arzneimittel informieren. C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat innerhalb der vorgegebenen Zeit das folgende Studienprogramm abzuschließen, dessen Ergebnisse die Grundlage für den jährlichen Bewertungsbericht zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden. 19 Gebiet Beschreibung Frist Klinische Auflagen Der Antragsteller wird zusätzlich zur PK-Studie an der Population im Rahmen der laufenen Phase-III-Studie eine klinische PK-Studie an 24 Patienten mit multiplem Myelom, die Bortezomib in Dosen von 1,0 und 1,3 mg/m2 zweimal wöchentlich über zwei Wochen gefolgt von einer Pause erhalten, durchführen. Ziel dieser Studie ist es, Folgendes zu untersuchen: Bortezomib-PK nach Einfachund Mehrfachdosisbehandlung; Mechanismus hinter den beobachteten Veränderungen in den PK-Parametern nach wiederholter Dosierung; jedwede klinisch plausiblen intrinsischen Faktoren, die die Variabilität erklären und verringern könnten; Beziehung zwischen Körpergewicht/Körperoberfläche/Körpermagergewicht und PK-Parametern seitdem das Dosierungsschema auf der Körperoberfläche basiert; Beziehung der Konzentration/Proteasomhemmung unter Verwendung der PK/PD-Modellierung; Klinische Auflagen Der Antragsteller wird einen vollständigen Bericht über die Ergebnisse der M34101-39-Studie, einer randomisierten offenen Studie zu Bortezomib gegenüber hochdosiertem Dexamethason bei Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem multiplem Myelom, vorlegen. Der Antragsteller wird eine separate Studie zur Untersuchung der Möglichkeit autonomer Neuropathie durchführen. Jährlich zu überprüfen MehrfachdosisPK/PD-Studie Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2005 erwartet Studie zur Niereninsuffizienz Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2004 erwartet Studie zur Leberinsuffizienz Studienabschlussbericht bis zum 30. September 2005 erwartet CYP3A4-InhibitorStudie Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2005 erwartet CYP2C19-InhibitorStudie Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2005 erwartet Jährlich zu überprüfen Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2004 erwartet Jährlich zu überprüfen Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2005 erwartet Jährlich zu überprüfen Studienabschlussbericht bis zum 31. Dezember 2005 erwartet Klinische Auflagen Klinische Auflagen Der Antragsteller wird die Ergebnisse der geplanten klinischen Phase-I/II-Studie (Prüfplan liegt dem NCI zur Kontrolle vor) vorlegen, die darauf abzielt auszuschließen, dass infolge einer Proteasomhemmung die BortezomibBehandlung das Amyloidose-Risiko erhöhen und/oder ungünstige Auswirkungen auf deren Progression und 20 Pharmakovigilanz Pharmakovigilanz organischen Anzeichen haben könnte. Wird diese Studie nicht angefangen oder verfehlt sie anderweitig die relevanten Fragen, verpflichtet sich der Antragsteller zu einer erneuten Erörterung und zu einer Vereinbarung mit dem CPMP über die Möglichkeit, eine randomisierte kontrollierte Studie (oder eine Studie mit einem vereinbarten alternativen Studiendesign) an AmyloidosePatienten durchzuführen. Bei der -039-Studie waren die kardiovaskulären 1. PSUR Reaktionen und Anfälle in der Bortezomib-Gruppe im Vergleich zu Dexamethason häufiger. Der Antragsteller wird diese Daten in dem ersten periodisch aktualisierten Sicherheitsbericht (PSUR) vorlegen und erörtern. Der Datenstichtag für den periodisch aktualisierten Sicherheitsbericht soll 6 Monate nach dem Datum der europäischen Genehmigung liegen. Die Vorlage des Berichts wird innerhalb von 60 Tagen nach dem Datenstichtag erwartet. Darüber hinaus wird der Antragsteller einen Pharmakovigilanzplan über die wichtigsten, vom CPMP festgestellten Sicherheitsbedenken, nämlich Amyloidose, kardiovaskuläre, neurologische, psychiatrische und immunologische Reaktionen sowie Tumorlyse-Syndrom, annehmen. Der Pharmakovigilanzplan wird vor dem Inverkehrbringen vorliegen. Eine zusätzliche retrospektive Beobachtungsstudie zur 30. März 2005 Einschätzung der Hintergrundzahlen für bestimmte Ereignisse bei Patienten mit multiplem Myelom. 21 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE v 22 A. ETIKETTIERUNG 23 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS UMKARTON 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Durchstechflasche enthält 3,5 mg Bortezomib (als ein Mannitol-Borester). Nach Zubereitung enthält 1 ml der Injektionslösung 1 mg Bortezomib. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Mannitol (E 421) Stickstoff 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 1 Durchstechflasche 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zur intravenösen Anwendung. Nur zur einmaligen Anwendung. Packungsbeilage beachten. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM verw. bis {MM/JJJJ} Gebrauchsfertige Lösung: 8 Stunden 24 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30 ºC lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Gebrauchsfertige Lösung: Nicht über 25 ºC lagern. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN ZYTOTOXISCH. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist gemäß der örtlichen Bestimmungen zu entsorgen. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Millennium Pharmaceuticals, Ltd. Building 3 Chiswick Park 566 Chiswick High Road Chiswick W4 5YA Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/0/00/000/000 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 25 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN DURCHSTECHFLASCHE/GLAS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib Intravenöse Anwendung. 2. ART DER ANWENDUNG Packungsbeilage beachten. 3. VERFALLDATUM verw. bis {MM/JJJJ} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 3,5 mg 26 B. PACKUNGSBEILAGE 27 GEBRAUCHSINFORMATION VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib Information für Patienten Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor ein Arzt mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnt. • Heben Sie diese Packungsbeilage bitte auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Inhaltsverzeichnis: Seite: Was ist VELCADE und wofür wird es angewendet?................................... Was müssen Sie vor der Anwendung von VELCADE beachten?................ Wie wird VELCADE bei Ihnen angewendet?.............................................. Welche Nebenwirkungen sind möglich?....................................................... Wie ist VELCADE aufzubewahren?............................................................. Informationen für den Arzt oder medizinisches Fachpersonal...................... Weitere Angaben........................................................................................... VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib • Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Bortezomib. Jede Durchstechflasche enthält 3,5 mg Bortezomib (als ein Mannitol-Borester). • VELCADE wird in einer sterilen Natriumchloridlösung (Kochsalz) gelöst. Nach Zubereitung der Lösung enthält 1 ml dieser Injektionslösung 1 mg Bortezomib. Die sonstigen Bestandteile von VELCADE sind Mannitol (E 421) und Stickstoff. • Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung befindet sich in einer Durchstechflasche aus Glas. Jede Durchstechflasche enthält 38,5 mg Pulver. Jede Packung enthält eine Durchstechflasche. Pharmazeutischer Unternehmer: Millennium Pharmaceuticals, Ltd., Building 3, Chiswick Park, 566 Chiswick High Road, Chiswick W4 5YA, Vereinigtes Königreich. Hersteller: Galen Ltd., Seagoe Industrial Estate, Craigavon, Armagh, Nordirland, BT63 5UA, Vereinigtes Königreich. WAS IST VELCADE UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? VELCADE gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als zytotoxische Arzneimittel bezeichnet werden. Diese werden dazu verwendet, Krebszellen abzutöten. VELCADE wird für die Behandlung von Erwachsenen mit einer Krebsform des Knochenmarks angewendet (multiples Myelom). Es wird Patienten verschrieben, die vorher bereits mindestens zwei Behandlungen erhalten haben und deren Erkrankung sich seit der letzten Behandlung weiter verschlechtert. 28 WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON VELCADE BEACHTEN? Ihr Arzt wird Sie untersuchen und ihre medizinische Vorgeschichte aufnehmen. Vor und während der Behandlung mit VELCADE müssen Ihnen Blutproben entnommen werden. Sie dürfen nicht mit VELCADE behandelt werden: • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile von VELCADE sind. • wenn Sie schwere Leberprobleme haben. Überprüfen Sie bitte, ob einer der in dieser Liste aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft. Informieren Sie Ihren Arzt: • wenn Sie eine verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen, Blutplättchen oder weißen Blutkörperchen haben. Diese Störungen können sich möglicherweise während der Behandlung mit VELCADE verschlechtern. • wenn Sie unter Durchfall oder Erbrechen leiden, da sich dies während der Behandlung mit VELCADE verschlechtern kann. • wenn bei Ihnen schon einmal Ohnmachtsanfälle, Schwindel oder Benommenheit aufgetreten sind. • wenn Sie irgendwelche Nierenprobleme haben. • wenn Sie irgendwelche Leberprobleme haben. • wenn bei Ihnen schon einmal ein Taubheitsgefühl, Prickeln oder Schmerz an den Händen oder Füßen aufgetreten ist (Neuropathie). Diese Symptome können sich während der Behandlung mit VELCADE verschlechtern. • wenn Sie irgendwelche Blutgerinnungsstörungen hatten. • wenn Sie Probleme mit Ihrem Herzen haben. • wenn bei Ihnen schon einmal die Erkrankung Amyloidose festgestellt worden ist. Es liegen keine Untersuchungen mit VELCADE bei Kindern und Jugendlichen vor. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt, medizinisches Fachpersonal oder Ihren Apothekerüber alle Arzneimittel, die sie einnehmen, unabhängig davon, ob diese verschrieben wurden oder Sie sie ohne Verschreibung gekauft haben. Empfängnisverhütung Sowohl Männer als auch Frauen müssen während der Behandlung mit VELCADE und für weitere 3 Monate nach Behandlungsende Verhütungsmaßnahmen ergreifen. Schwangerschaft Es wird empfohlen, dass bei Ihnen VELCADE nicht angewendet wird, wenn Sie schwanger sind. Während der Behandlung mit VELCADE müssen Sie dafür Sorge tragen, dass Sie nicht schwanger werden. Sollten Sie schwanger werden, benachrichtigen Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. Stillzeit Es wird empfohlen, dass Sie während der Behandlung mit VELCADE nicht stillen. Wenn Sie das Stillen nach der Behandlung mit VELCADE wieder aufnehmen möchten, müssen Sie diesen Punkt mit Ihrem Arzt oder medizinischen Fachpersonal besprechen. Sie werden Ihnen sagen können, ab wann es unbedenklich ist. 29 Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen VELCADE kann niedrigen Blutdruck verursachen, wodurch Müdigkeit, Schwindel, Ohnmachtsanfälle oder verschwommenes Sehen auftreten können. Wenn derartige Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, dürfen Sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder gefährliche Werkzeuge oder Maschinen bedienen. Auch wenn Sie diese Wirkungen nicht verspüren, müssen Sie dennoch vorsichtig sein. WIE WIRD VELCADE BEI IHNEN ANGEWENDET? Ihre Behandlung mit VELCADE wird in einer spezialisierten medizinischen Abteilung, unter Aufsicht eines Arztes, der im Umgang mit zytotoxischen Arzneimitteln erfahren ist, durchgeführt werden. Für die Injektion wird das Pulver in einer 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchlorid (Kochsalz)-Lösung für Injektionszwecke aufgelöst. Die gebrauchsfertige Lösung wird in eine Vene injiziert. Die Dosis wird nach Ihrer Größe und Ihrem Gewicht berechnet. Die normale Anfangsdosis beträgt 1,3 Milligramm pro Quadratmeter Körperoberfläche. Die Injektion dauert 3 bis 5 Sekunden und die Injektionsspritze wird dann mit einer kleinen Menge steriler Natriumchlorid (Kochsalz)-Lösung nachgespült. Häufigkeit der Behandlung Ein Behandlungszyklus mit VELCADE besteht aus insgesamt 4 Dosen und dauert drei Wochen. Die Dosen werden an den Tagen 1, 4, 8 und 11 gegeben, danach folgt eine 10-tägige Behandlungspause. Ihr Arzt kann möglicherweise während der Behandlung die Dosis ändern und über die Gesamtanzahl von Behandlungszyklen entscheiden, die bei Ihnen erforderlich sind. Dies alles hängt davon ab, wie Sie auf die Behandlung ansprechen. Ein VELCADE-Zyklus: Woche 1: Tag 1* Tag 4 Woche 2: Tag 8 Tag 11 Woche 3: *Tag 1 ist der Tag an dem Ihr Arzt Ihnen die erste Injektion eines VELCADE-BehandlungsZyklus gibt. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann VELCADE Nebenwirkungen haben. Wenn eine der unten genannten Nebenwirkungen auftreten sollte, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihren Arzt. Einige dieser 30 Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Es kann jedoch Möglichkeiten geben, um Ihnen die Unannehmlichkeiten der Nebenwirkungen zu erleichtern. • Überempfindlichkeit, Taubheitsgefühl, Prickeln oder Brennen der Haut oder Schmerzen in den Händen oder Füßen. • Plötzlicher Abfall des Blutdrucks im Stehen, welcher zu Ohnmacht führen könnte. • Es können Blutungen des Darms oder des Magens, Blutungen im Gehirn, Blutungen ausgehend von der Leber oder Blutungen der Schleimhäute, z. B. im Mund, auftreten. • Palpitationen (sehr schneller oder ungleichmäßiger Herzschlag), Veränderungen des Herzschlages, Herzinsuffizienz, Herzanfall, Schmerzen in der Brust, Beschwerden in der Brust oder verminderte Fähigkeit des Herzens zu arbeiten. • Kopfschmerz, verringerte Aufmerksamkeit, Depressionen (welche auch schwer sein können), Verwirrung, Unruhe oder Agitation, Krampfanfälle, Lähmung oder Sie bemerken möglicherweise Veränderungen Ihres psychischen Zustandes. • Veränderungen der Anzahl roter oder weißer Blutkörperchen. • Übelkeit im Bereich des Magens oder Erbrechen. • Blutige Stühle oder Durchfall. Wenn Sie Durchfall bekommen sollten, ist es wichtig, dass Sie mehr Wasser als gewöhnlich trinken. Möglicherweise verschreibt Ihnen Ihr Arzt ein zusätzliches Arzneimittel um den Durchfall zu behandeln, während Sie VELCADE erhalten. • Verstopfung mit oder ohne Blähungen, oder Dehydratation. • Magengeschwüre. • Die Atmung wird oberflächlich, beschwerlich oder stoppt. • Generelles Krankheitsgefühl, Übermüdung, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Schwindel, leichte Benommenheit oder Schwächegefühl. • Sie sind möglicherweise anfälliger für Infektionen oder Grippe-ähnliche Symptome. • Sie sind möglicherweise anfälliger für Blutergüsse oder Blutungen ohne offensichtliche Verletzung. • Nasenbluten, Schluckauf. • Fieber, Atemprobleme, Schüttelfrost, Schmerzen in der Brust oder Husten mit Auswurf. • Kurzatmigkeit unter Belastung oder auch in Ruhe, Keuchen. • Appetitverlust und/oder Gewichtabnahme, Angst vor Gewichtszunahme, Verlust des Geschmackssinnes, Gewichtszunahme. • Schwellungen (um die Augen herum oder an den Knöcheln, Handgelenken, Armen, Beinen oder im Gesicht). • Sodbrennen, Blähungen, Aufstoßen, Würgegefühl, Winde oder Magenschmerzen. • Entzündungen im Mund, Schmerzen im Mund, trockener Mund, Geschwüre im Mund oder Halsschmerzen. • Schlafprobleme, Schwitzen, Angstzustände oder Stimmungsschwankungen. • Verschiedene Arten von Ausschlag und/oder Juckreiz, Knötchen auf der Haut oder trockene Haut. • Hautrötung oder Rötung und Schmerzen an der Injektionsstelle. • Gelenk- oder Muskelsteifigkeit, Schwierigkeiten beim Gehen. • Muskelkrämpfe, Muskelspasmen oder Muskelzuckungen, Muskel- oder Knochenschmerzen, Schmerzen in Ihren Gliedmaßen, dem Rücken oder dem Gesäß. • Empfindung von Schwere, druckbedingte Hautdefekte. • Eine wesentlich höhere Urinproduktion als gewöhnlich oder eine wesentlich geringere Urinproduktion als gewöhnlich (Nierenschädigung), Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut/Eiweiß im Urin. • Verschwommenes Sehen, gereizte Augen, übermäßig feuchte oder trockene Augen, Ausfluss aus den Augen, abnormales Sehen, Augeninfektionen, Augenblutungen oder Lichtempfindlichkeit. • Gelbe Verfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht). • Veränderungen von Kalzium, Natrium, Magnesium, Kalium und Phosphat in Ihrem Blut. • Zu viel oder zu wenig Zucker in Ihrem Blut. • Schwellung Ihrer Lymphknoten. • Gesichtsrötung oder feinste geplatzte Äderchen. • Haarausfall, Klingeln in den Ohren, allergische Reaktionen. 31 • • • • Blutarmut aufgrund der Zerstörung von roten Blutkörperchen. Hormonelle Störungen, welche die Salz- und Wasserrückgewinnung betreffen. Bauchschmerzen. Gehörverlust oder Taubheit. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. WIE IST VELCADE AUFZUBEWAHREN? VELCADE wird in der Apotheke aufbewahrt werden. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30 °C lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Das Arzneimittel darf nach Ablauf des auf der Durchstechflasche und dem Umkarton angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. Die gebrauchsfertige Lösung kann vor der Anwendung in der Original-Durchstechflasche und/oder der Spritze für 8 Stunden bei 25 °C aufbewahrt werden, aber nicht länger als maximal 3 Stunden in der Spritze. DIE FOLGENDEN INFORMATIONEN SIND NUR FÜR ÄRZTE ODER MEDIZINISCHES FACHPERSONAL BESTIMMT: 1. Zubereitung Hinweis: VELCADE ist ein zytotoxischer Wirkstoff. Daher sollte während der Handhabung und Zubereitung Vorsicht gelten. Die Benutzung von Handschuhen und weiterer Schutzkleidung zur Vermeidung von Hautkontakt wird empfohlen. DA VELCADE KEINE KONSERVIERUNGSMITTEL ENTHÄLT, MÜSSEN WÄHREND DER GESAMTEN HANDHABUNG VON VELCADE STRENG ASEPTISCHE BEDINGUNGEN EINGEHALTEN WERDEN. 1. Geben Sie 3,5 ml sterile 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung für Injektionszwecke in die Durchstechflasche, die das VELCADE Pulver enthält. Die Konzentration der daraus entstehenden Lösung beträgt 1 mg/ml. Die Lösung ist klar und farblos mit einem pH-Wert von 4 bis 7. Sie brauchen den pH-Wert der Lösung nicht zu testen. 2. Führen Sie vor der Anwendung eine Sichtprüfung der Lösung in Hinblick auf Schwebestoffe und Verfärbungen durch. Sollten Sie irgendwelche Verfärbungen oder Schwebestoffe beobachten, sollte das fertig zubereitete Arzneimittel verworfen werden. 3. Das gebrauchsfertige Arzneimittel ist frei von Konservierungsstoffen und sollte nach der Zubereitung unverzüglich angewendet werden. Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung vor der Anwendung wurde für 8 Stunden bei 25 °C in der Originaldurchstechflasche und/oder einer Spritze belegt; sie darf aber nicht länger als maximal 3 Stunden in der Spritze aufbewahrt werden. 32 Hinweis: Wenn die gebrauchsfertige Lösung nicht unverzüglich eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Es ist nicht erforderlich, das gebrauchsfertige Arzneimittel vor Licht zu schützen. Eine Durchstechflasche ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt und die verbleibende Lösung muss verworfen werden. 4. Geben Sie diese Gebrauchsinformation an den Patienten. 2. Anwendung 1. Überprüfen Sie bitte die Dosis in der Spritze. 2. Injizieren Sie die Lösung innerhalb von 3 bis 5 Sekunden als Bolusinjektion intravenös über einen peripheren oder zentralen Venenkatheter in eine Vene. 3. Spülen Sie den Venenkatheter unter Verwendung einer sterilen 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung nach. 3. Entsorgung Jegliches nicht verwendete Produkt oder Abfallmaterial muss unter Einhaltung der örtlichen Bestimmungen entsorgt werden. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über VELCADE gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmens in Verbindung. België/Belgique/Belgien JANSSEN-CILAG N.V./S.A. Roderveldlaan 1 B-2600 Berchem Tél/Tel: + 32 3 280 54 11 Luxembourg/Luxemburg JANSSEN-CILAG N.V./S.A. Roderveldlaan 1 B-2600 Berchem Belgique/Belgien Tél: +32 3 280 54 11 Česká republika JANSSEN-CILAG s.r.o. Na Radosti 399 CZ-155 25 Praha 5- Zličín Tel. +420 233 012 222 Magyarország JANSSEN-CILAG Kft. H-2045 Törökbálint, Tó Park Tel: +36 23-513-800 Danmark JANSSEN-CILAG A/S Hammerbakken 19 Postboks 149 DK-3460 Birkerød Tlf: +45 45 94 82 82 Malta A. M. Mangion Ltd. U.B. 42 Industrial Estate Birkirkara MT - SGN 09 San Gwann Tel: +356 21 442010 Deutschland Nederland 33 JANSSEN-CILAG GmbH Raiffeisenstr. 8 D-41470 Neuss Tel: +49 2137-955-0 JANSSEN-CILAG B.V. Postbus 90240 NL-5000 LT Tilburg Tel: +31 13 583 73 73 Eesti N.V. Janssen Pharmaceutica Estonian Branch Weizenbergi 20b, Tallinn 10150 Estonia Phone: + 372 626 6500 Norge JANSSEN-CILAG A.S. Hoffsveien 1 D N-0275 Oslo Tlf: + 47 24 12 65 00 Ελλάδα JANSSEN-CILAG Φαρµακευτική Α.Ε.Β.Ε. Λεωφόρος Ειρήνης 56 GR-151 21 Πεύκη Αθήνα Tηλ: +30 210 61 40 061 Österreich JANSSEN-CILAG Pharma Pfarrgasse 75 A-1232 Wien Tel:+43 1 610 300 España JANSSEN-CILAG, S.A. Paseo de las Doce Estrellas, 5-7 Campo de las Naciones E-28042 Madrid Tel: +34 91 722 81 00 Polska JANSSEN–CILAG Polska Sp. z o.o., ul. Szyszkowa 20, PL-02–285 Warszawa Tel.: + 48 22 668 – 01 - 50 France JANSSEN-CILAG 1, rue Camille Desmoulins TSA 91003 F-92787 Issy Les Moulineaux Cedex 9 Tél: 0 800 25 50 75 / + 33 1 55 00 44 44 Portugal JANSSEN-CILAG FARMACÊUTICA, LDA. Estrada Consiglieri Pedroso, 69 A/B Queluz de Baixo P-2734-503 Barcarena Tel: +351 21 43 68 835 Ireland JANSSEN-CILAG Ltd. Saunderton High Wycombe Buckinghamshire HP14 4HJ United Kingdom Tel: +44 1 494 567 567 Slovenija Johnson & Johnson S.E. Podružnica Ljubljana Šmartinska cesta 140 Sl-1000, Ljubljana Tel. +386 1 585 18 30 Island JANSSEN-CILAG c/o Thorarensen Lyf ehf, Lynghálsi 13 IS-110 Reykjavík Tel: +354 530 7100 Slovenská republika JANSSEN-CILAG a Johnson&Johnson company , Révová 27, SK-811 02 Bratislava, tel. +421 2 544 17 841 / +421 2 544 17 843 Italia JANSSEN-CILAG SpA Via M.Buonarroti, 23 I-20093 Cologno Monzese MI Suomi/Finland JANSSEN-CILAG OY Metsänneidonkuja/Skogsjungfrugränden 8 FI-02130 Espoo/Esbo 34 Tel: +39 02/2510.1 Puh/Tel: +358 9 4155 5300 Κύπρος Βαρνάβας Χατζηπαναγής Λτδ 7 Ανδροκλέους CY-1060 Λευκωσία Tηλ: +357 22 755 214 Sverige JANSSEN-CILAG AB Box 7073 SE-192 07 Sollentuna Tel +46 8 626 50 00 Latvija JANSSEN-CILAG Baznīcas iela 20/22 Rīga, LV-1010, Latvia Tālr. +371 7039805 United Kingdom JANSSEN-CILAG Ltd. 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