ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Durchstechflasche enthält 3,5 mg Bortezomib (als ein Mannitol-Borester). Nach Zubereitung enthält 1 ml der Injektionslösung 1 mg Bortezomib. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Weiße bis gebrochen weiße Masse oder Pulver. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete VELCADE ist indiziert als Monotherapie für die Behandlung von progressivem, multiplem Myelom bei Patienten, die mindestens 1 vorangehende Therapie durchlaufen haben und die sich bereits einer Knochenmarktransplantation unterzogen haben oder die für eine Knochenmarktransplantation nicht geeignet sind. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung darf nur unter Aufsicht eines Arztes, der Qualifikationen und Erfahrungen in der Anwendung chemotherapeutisch wirksamer Substanzen hat, initiiert und durchgeführt werden. Empfohlene Dosis Es wird empfohlen, Bortezomib als Anfangsdosis in einer Dosis von 1.3 mg/m2 Körperoberfläche zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwei Wochen (Tage 1, 4, 8, und 11) zu geben, gefolgt von einer 10-tägigen Therapiepause (Tage 12 - 21). Dieser Zeitraum von 3 Wochen wird als ein Behandlungszyklus angesehen. Zwischen zwei aufeinander folgenden Dosen von VELCADE soll eine Mindestzeitspanne von 72 Stunden eingehalten werden. Es wird empfohlen, Patienten mit einem nachgewiesenen vollständigen Ansprechen 2 weitere Zyklen lang mit VELCADE zu behandeln. Darüber hinaus wird empfohlen, Patienten, die auf das Arzneimittel ansprechen, aber die keine vollständige Krankheitsremission zeigen, insgesamt 8 Behandlungszyklen lang mit VELCADE zu behandeln. Derzeit liegen nur begrenzte Daten bezüglich einer Wiederholungsbehandlung mit VELCADE vor. Empfohlene Dosisanpassungen während der Behandlung oder nach erneutem Beginn einer Behandlung Die VELCADE-Behandlung muss bei Auftreten jeglicher nicht-hämatologischer Toxizitäten des Schweregrades 3 oder jeglicher hämatologischer Toxizitäten des Schweregrades 4 mit Ausnahme einer Neuropathie (wie weiter unten besprochen) abgebrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.4). Nach 2 Abklingen der Toxizitätssymptome kann die VELCADE-Behandlung mit einer um 25 % reduzierten Dosis erneut aufgenommen werden (1,3 mg/m2 herabgesetzt auf 1,0 mg/m2; 1,0 mg/m2 herabgesetzt auf 0,7 mg/m2). Wenn die Toxizitätsreaktion nicht abklingt oder auch bei der niedrigsten Dosierung erneut auftritt, muss ein Abbruch der VELCADE- Behandlung in Betracht gezogen werden, außer der Nutzen der Behandlung übersteigt eindeutig das Risiko. Patienten, bei denen im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung neuropathische Schmerzen und/oder periphere Neuropathien auftreten, müssen entsprechend den Angaben in Tabelle 1 behandelt werden. Patienten mit vorbestehender, schwerer Neuropathie dürfen nur nach vorheriger sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung mit VELCADE behandelt werden. Tabelle 1: Empfohlene* Dosisanpassungen bei VELCADE-assoziierter Neuropathie. Schweregrad der Neuropathie Schweregrad 1 (Parästhesie, Schwäche und/oder Verlust von Reflexen) ohne Schmerzen oder Funktionsverlust Schweregrad 1 mit Schmerzen oder Schweregrad 2 (Beeinträchtigung der Funktion aber nicht der Tätigkeiten des täglichen Lebens) Schweregrad 2 mit Schmerzen oder Schweregrad 3 (Beeinträchtigung des täglichen Lebens) Anpassung der Dosis und des Behandlungsschemas (siehe Abschnitt 4.4) keine Anpassung erforderlich Dosissenkung auf 1,0 mg/m2 Absetzen der VELCADE-Behandlung bis die Toxizitätssymptome abgeklungen sind. Nach Abklingen der Toxizität erneuter Beginn der VELCADE-Behandlung und Verringerung der Dosis auf 0,7 mg/m2 und Änderung des Behandlungsschemas zu einer einmal wöchentlichen Anwendung. Abbruch der VELCADE-Behandlung Schweregrad 4 (sensorische Neuropathie, die stark behindernd ist oder motorische Neuropathie, die lebensbedrohlich ist oder zu einer Lähmung führt) und/oder schwere autonome Neuropathie * Basierend auf Dosisanpassungen in Studien der Phase II & III zum multiplen Myelom und PostMarketing-Erfahrungen Anwendung Die zubereitete Lösung soll als intravenöse Bolusinjektion über 3 bis 5 Sekunden über einen peripheren oder zentralen, intravenösen Katheter gegeben werden, gefolgt von einer Spülung des Zugangs mit 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung für Injektionszwecke. Pädiatrische Patienten Die Erfahrung bei Kindern und Jugendlichen ist begrenzt. Daher sollte es in der Pädiatrie nicht angewendet werden, bis weitere Daten vorliegen. Ältere Patienten Es liegen keine Nachweise vor, die darauf hindeuten, dass eine Dosisanpassung bei älteren Patienten erforderlich ist (siehe Abschnitt 4.8). Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion VELCADE ist nicht in Studien an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion untersucht worden. Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung sollten sorgfältig überwacht werden, besonders bei einer 3 Kreatinin-Clearance ≤ 30 ml/min; eine Reduzierung der Dosis sollte in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörung VELCADE ist nicht an Patienten mit Leberfunktionsstörungen untersucht worden. Signifikante Leberfunktionsstörungen können die Elimination von Bortezomib beeinflussen und die Wahrscheinlichkeit von Arzneimittelwechselwirkungen erhöhen. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten mit besonderer Vorsicht behandelt und eine Reduzierung der Dosis in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen Bortezomib, Bor oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere Leberfunktionsstörung. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Gastrointestinal Gastrointestinale Unverträglichkeit, einschließlich Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen und Obstipation tritt sehr häufig während der VELCADE-Behandlung auf. Fälle von Ileus wurden berichtet, daher sollten Patienten, bei denen eine Obstipation auftritt, sorgfältig überwacht werden. Hämatologisch Im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung treten sehr häufig hämatologische Toxizitäten auf (Thrombozytopenie, Neutropenie und Anämie). Die häufigste hämatotoxische Reaktion ist eine vorübergehende Thrombozytopenie.Die Thrombozytenzahl war an Tag 11 jedes Behandlungszyklus mit VELCADE am niedrigsten. Es gab keinen Hinweis auf kumulative Thrombozytopenie, die Ergebnisse der Phase II Verlängerungsstudie eingeschlossen. Der niedrigste gemessene Thrombozytenwert betrug im Durchschnitt annähernd 40 % des Ausgangswertes. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Myelom korrelierte der Schweregrad der Thrombozytopenie mit der Thrombozytenzahl vor der Behandlung: für Ausgangs-Thrombozytenwerte < 75.000/µl , 90 % von 21 Patienten hatten einen Thrombozytenwert von ≤ 25.000/µl während der Studie, einschließlich 14 % < 10.000/µl; im Gegensatz, mit einem Thrombozytenausgangswert von > 75.000/µl hatten nur 14 % von 309 Patienten einen Wert von ≤ 25 x 109/l während der Studie. Die Thrombozytenzahl sollte vor jeder Gabe von VELCADE kontrolliert werden. Die Behandlung sollte unterbrochen werden, wenn die Thrombozytenzahl < 25.000/µl ist und mit reduzierter Dosis wieder aufgenommen werden, wenn die toxischen Reaktionen abgeklungen sind (siehe Abschnitt 4.2). Der Behandlungsnutzen solle sorgfältig gegen die Risiken abgewogen werden, besonders in Fällen moderater bis schwerer Thrombozytopenie und Blutungsrisiken. Deshalb sollten Blutbilder, einschließlich Thrombozytenzählungen, während der gesamten Behandlung mit VELCADE engmaschig kontrolliert werden. Periphere Neuropathie Im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung tritt sehr häufig eine periphere Neuropathie auf, die vorwiegend sensorisch ist. Jedoch sind auch Fälle von schwerer motorischer Neuropathie mit oder ohne sensorischer peripherer Neuropathie berichtet worden. Die Inzidenz einer peripheren Neuropathie steigt unter der Behandlung frühzeitig an und erreicht im 5. Behandlungszyklus ein Maximum. Es wird empfohlen, die Patienten sorgfältig auf Anzeichen einer Neuropathie zu überwachen; dazu gehören ein Gefühl von Brennen, Hyperästhesie, Hypoästhesie, Parästhesie, Unwohlsein, neuropathischer Schmerz oder Schwäche. Patienten mit neu auftretender oder sich verschlechternder peripherer Neuropathie sollen sich einer neurologischen Untersuchung unterziehen, und benötigen möglicherweise eine Anpassung der Dosis und des Anwendungschemas von VELCADE (siehe Abschnitt 4.2). Eine 4 Neuropathie wurde mit allgemeinen unterstützenden Maßnahmen und anderen Therapien behandelt. Eine Verbesserung oder Behebung der peripheren Neuropathie wurde bei 51 % der Patienten mit peripherer Neuropathie mit Schweregrad ≥ 2 in Phase III Studien, sowie bei 71 % der Patienten mit peripherer Neuropathie mit Schweregrad 3 oder 4 oder peripherer Neuropathie, die zum Abbruch der Behandlung in Phase II Studien führte, beobachtet. Zusätzlich zur peripheren Neuropathie kann zum Teil auch eine autonome Neuropathie zu einigen Nebenwirkungen beitragen, wie z. B. posturale Hypotonie und schwere Obstipation mit Ileus. Derzeit liegen nur wenige Angaben über eine autonome Neuropathie und ihren Beitrag zu diesen Nebenwirkungen vor. Krampfanfälle Gelegentlich wurde über das Auftreten von Krampfanfällen berichtet, ohne dass eine Anamnese von Krampfanfällen oder Epilepsie bestand. Eine besondere Überwachung ist notwendig, wenn Patienten mit einem Risiko für Krampfanfälle behandelt werden. Hypotonie Im Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung tritt häufig eine orthostatische posturale Hypotonie auf. In den meisten Fällen ist diese leicht bis mittelschwer und kann während der gesamten Behandlungsdauer auftreten. Bei Patienten, bei denen während der Behandlung mit VELCADE eine orthostatische Hypotonie auftrat, war vor der Behandlung mit VELCADE keine orthostatische Hypotonie bekannt. In den meisten Fällen musste die orthostatische Hypotonie der Patienten behandelt werden. Bei einem kleinen Teil der Patienten mit orthostatischer Hypotonie traten Synkopen auf. Es zeigte sich kein akuter Zusammenhang zwischen der Bolusinjektion von VELCADE und dem Auftreten der orthostatischen posturalen Hypotonie. Der Mechanismus, der diesem Ereignis zugrunde liegt, ist nicht bekannt; eine autonome Neuropathie könnte jedoch ein Faktor sein, der dazu beiträgt. Eine autonome Neuropathie könnte eine direkte Folge von Bortezomib sein oder Bortezomib könnte zu einer Progression einer Grunderkrankung wie z. B. der diabetischen Neuropathie oder Neuropathie bei Amyloidose führen. Besondere Vorsichtsmaßnahmen sollten eingehalten werden, wenn Patienten mit Synkopen in der Anamnese mit Arzneimitteln behandelt werden, von denen bekannt ist, dass sie zu Hypotonie führen können, als auch bei Patienten die aufgrund rezidivierender Diarrhoe oder Erbrechens dehydriert sind. Zur Behandlung der orthostatischen posturalen Hypotonie können Dosisanpassungen der blutdrucksenkenden Arzneimittel und Flüssigkeitsersatz vorgenommen oder Mineralokortikoide und/oder Symphatikomimetika gegeben werden. Die Patienten sollten angehalten werden, sich an ihren Arzt zu wenden, wenn Symptome von Schwindel, Benommenheit oder Ohnmachtsanfälle auftreten. Herzinsuffizienz Akutes Auftreten oder die Verschlechterung einer dekompensierten Herzinsuffizienz und/oder eine neu auftretende Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion wurde bei Patienten unter der Behandlung mit Bortezomib beobachtet. In einer randomisierten Phase III Vergleichsstudie trat eine Herzinsuffizienz in der VELCADE-Gruppe und in der Dexamethason-Gruppe ähnlich häufig auf. Eine Flüssigkeitsretention könnte auf Anzeichen einer Herzinsuffizienz hindeuten. Patienten mit Risikofaktoren für eine Herzerkrankung oder mit einer bereits bestehenden Herzerkrankung sollten engmaschig überwacht werden. EKG-Untersuchungen Es gab vereinzelt Fälle von QT-Verlängerung in klinischen Studien, deren Kausalität nicht bekannt ist. Lungenerkrankungen Bei Patienten, die VELCADE erhielten, wurde selten über akute infiltrative Lungenerkrankungen unbekannter Ätiologie wie Pneumonitis, interstitielle Pneumonie, Lungeninfiltration und Acute Respiratory Distress Syndrom (ARDS) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Einige dieser Ereignisse verliefen tödlich. Ein größerer Anteil dieser Ereignisse wurde aus Japan gemeldet. Im Fall neu auftretender oder 5 sich verschlechternder pulmonaler Symptome (z. B. Husten, Atemnot) sollte eine sofortige diagnostische Abklärung sowie eine adäquate Behandlung des Patienten erfolgen. In einer klinischen Studie starben zwei Patienten, denen eine Hochdosis Cytarabin (2 g/m2 pro Tag) als Dauerinfusion über 24 Stunden mit Daunorubicin und VELCADE bei einer rezidivierten akuten myeloischen Leukämie gegeben wurde, frühzeitig nach Behandlungsbeginn an einem ARDS. Daher wird dieses spezielle Therapieregime mit gleichzeitiger Gabe von hochdosiertem Cytarabin (2 g/m2 pro Tag) als Dauerinfusion über 24 Stunden nicht empfohlen. Nierenfunktionsstörung Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen traten schwerwiegende Nebenwirkungen mit einer höheren Inzidenz auf, als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.8). Nierenkomplikationen treten bei Patienten mit multiplem Myelom häufig auf. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und eine Dosissenkung in Betracht gezogen werden. Leberfunktionsstörung Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten mit besonderer Vorsicht behandelt werden und eine Dosisreduktion ist zu erwägen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3). Hepatische Ereignisse Bei Patienten mit mehreren Begleitmedikationen und mit schweren Grunderkrankungen wurde in seltenen Fällen über ein akutes Leberversagen berichtet. Andere Berichte über Leberreaktionen betrafen Erhöhungen der Leberenzyme, Hyperbilirubinämie und Hepatitis. Derartige Veränderungen können nach Abbruch der Bortezomib-Gabe reversibel sein (siehe Abschnitt 4.8). Tumor-Lyse-Syndrom Da Bortezomib eine zytotoxische Substanz ist und sehr schnell maligne Plasmazellen abtöten kann, können die Komplikationen eines Tumor-Lyse-Syndroms auftreten. Risikopatienten für ein Tumor-LyseSyndrom sind diejenigen Patienten, die vor der Behandlung eine hohe Tumorbelastung hatten. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und angemessene Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden. Amyloidose Der Einfluss der Proteasom-Hemmung durch Bortezomib auf Erkrankungen, die wie die Amyloidose durch eine Eiweißakkumulation gekennzeichnet sind, ist nicht bekannt. Bei solchen Patienten ist Vorsicht geboten. Vorsichtsmaßnahmen bei bestimmten Begleitmedikationen Eine engmaschige Überwachung ist bei Patienten erforderlich, die Bortezomib in Kombination mit potenten CYP3A4-Hemmern erhalten. Vorsicht ist ebenfalls bei der Kombination von Bortezomib mit CYP3A4- oder CYP2C19-Substraten geboten (siehe Abschnitt 4.5). Eine normale Leberfunktion sollte gesichert sein. Vorsicht ist bei der Gabe von oralen Antidiabetika geboten (siehe Abschnitt 4.5). Mögliche Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Mögliche Immunkomplex-vermittelte Reaktionen, wie Serumkrankheit oder Serumtypreaktionen, Polyarthritis mit Ausschlag und proliferative Glomerulonephritis wurden gelegentlich berichtet. Die Behandlung mit Bortezomib sollte abgebrochen werden, wenn schwere Reaktionen auftreten. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen In vitro Untersuchungen deuten darauf hin, dass Bortezomib ein schwacher Inhibitor der Cytochrom P450 (CYP) Isoenzyme 1A2, 2C9, 2C19, 2D6 und 3A4 ist. Da CYP2D6 nur in begrenztem Maße an der 6 Metabolisierung von Bortezomib beteiligt ist (7 %), ist nicht zu erwarten, dass der langsame CYP2D6 Stoffwechsel-Phänotyp einen Einfluss auf die Gesamtkinetik von Bortezomib hat. Basierend auf den Daten von 12 Patienten zeigte eine Arzneimittel-Interaktionsstudie, die den Effekt von Ketoconazol, einem potenten CYP3A4-Hemmer, evaluierte, einen mittleren Anstieg der Bortezomib AUC von 35% (Cl 90% [1,032 bis 1,772]). Daher ist eine engmaschige Überwachung bei Patienten erforderlich, die Bortezomib in Kombination mit potenten CYP3A4-Hemmern (z.B. Ketoconazol, Ritonavir) erhalten. Basierend auf den Daten von 17 Patienten ergab sich in einer Arzneimittel-Interaktionsstudie, die den Effekt von Omeprazol, einem potenten CYP2C19-Hemmer, evaluierte, kein signifikanter Effekt auf die Pharmakokinetik von Bortezomib. Eine engmaschige Überwachung ist bei Patienten erforderlich, die Bortezomib in Kombination mit CYP2C19 Inhibitoren (z.B. Fluoxetin) erhalten. In Ermangelung von Arzneimittel-Interaktionsstudien, die den Effekt von CYP3A4-Induktoren auf die Pharmakokinetik von Bortezomib untersuchen, ist eine engmaschige Überwachung bei Patienten erforderlich, die Bortezomib in Kombination mit potenten CYP3A4 Induktoren (z.B. Rifampicin) erhalten. Während der klinischen Studien wurden für Diabetiker, die orale Antidiabetika erhielten, Hypoglykämie und Hyperglykämie beschrieben. Bei Patienten, die orale Antidiabetika erhalten und die mit VELCADE behandelt werden ist möglicherweise eine engmaschige Überprüfung der Blutzuckerwerte und eine Dosisanpassung ihrer Antidiabetika angezeigt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Klinische Daten zur Anwendung von VELCADE während der Schwangerschaft liegen nicht vor. Das teratogene Potential von Bortezomib wurde noch nicht abschließend untersucht. In Studien an Ratten und Kaninchen zeigte Bortezomib bei den maximalen maternal verträglichen Dosierungen keine Wirkungen auf die embryonale/fötale Entwicklung. Tierstudien zur Untersuchung der Geburt und der postnatalen Entwicklung wurden nicht durchgeführt (siehe Abschnitt 5.3). Männer in zeugungsfähigem und Frauen in gebärfähigem Alter sollten während und 3 Monate nach Abschluss der Behandlung mit VELCADE effektive Verhütungsmaßnahmen anwenden. Wenn VELCADE während der Schwangerschaft gegeben wird oder wenn eine Patientin während der Behandlung mit diesem Arzneimittel schwanger wird, ist es erforderlich, die Patientin auf potentielle Risiken für den Fötus hinzuweisen. Es ist nicht bekannt, ob VELCADE in die Muttermilch übertritt. Da rein prinzipiell die Möglichkeit besteht, dass schwerwiegende Nebenwirkungen durch VELCADE bei gestillten Kindern auftreten, sind die Patientinnen angehalten, während der Behandlung mit VELCADE nicht zu stillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen VELCADE kann einen mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben. Die Behandlung mit VELCADE kann möglicherweise zu Ermüdung, Schwindel, Ohnmachtsanfällen, orthostatischer posturaler Hypotonie oder verschwommenem Sehen führen. Aus diesem Grunde müssen die Patienten vorsichtig sein, wenn sie Maschinen bedienen oder am Straßenverkehr teilnehmen (siehe Abschnitt 4.8). 7 4.8 Nebenwirkungen Die folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen, welche im Rahmen von 5 nicht-vergleichenden Phase-II- und einer vergleichenden Phase-III-Studie mit VELCADE vs. Dexamethason an 663 Patienten mit rezidiviertem oder therapierefraktärem multiplem Myelom, von denen 331 VELCADE als Monotherapie erhielten, erfasst wurden, standen nach Meinung der Prüfärzte zumindest in einem möglichen oder wahrscheinlich kausalen Zusammenhang mit der VELCADE-Behandlung. Die Sicherheitsdatenbank umfasst Daten von Patienten mit multiplem Myelom oder lymphatischer B-ZellLeukämie (CLL). Die Patienten wurden mit VELCADE als Monotherapie oder in Kombination mit Dexamethason behandelt. Unerwünschte Arzneimittelreaktionen sind unten systematisch nach Organklassen und Häufigkeiten aufgeführt. Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar), einschließlich Einzelfälle. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Infektionen und parasitäre Erkrankungen Sehr häufig: Herpes zoster (einschließlich disseminiertem). Häufig: Pneumonie, Bronchitis, Sinusitis; Nasopharyngitis, Herpes simplex. Gelegentlich: Sepsis, Bakteriämie, Pneumokokkenpneumonie, Bronchopneumonie, Infektion des oberen und unteren Respirationstraktes, Katheter-bedingte Infektion, Pleurainfektion, Hämophilusinfektion, Cytomegalievirus-Infektion, Influenza, infektiöse Mononukleose, Varizellen, Harnwegsinfektion, Gastroenteritis, Candida-Infektion, Pilzinfektion, Postzoster-Neuralgie, orale Candidose, Blepharitis, Infektion. Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen) Gelegentlich: Tumor-Lyse-Syndrom (siehe Abschnitt 4.4). Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (siehe Abschnitt 4.4) Sehr häufig: Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie. Häufig: Leukopenie, Lymphopenie. Gelegentlich: Panzytopenie, febrile Neutropenie, hämolytische Anämie, thrombozytopenische Purpura, Lymphadenopathie. Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich: Hypersensitivität, Immunkomplex-vermittelte Hypersensitivität, mögliche Immunkomplex-vermittelte Reaktionen, wie in der Art der Serumkrankheit, Polyarthritis mit Ausschlag und proliferative Glomerulonephritis (siehe Abschnitt 4.4). Endokrine Erkrankungen Gelegentlich: inadäquate Sekretion des antidiuretischen Hormons (ADH). Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Sehr häufig: verminderter Appetit. Häufig: Dehydratation, Hypokaliämie, Hyperglykämie. Gelegentlich: Hyperkaliämie, Kachexie, Hyperkalziämie, Hypocalciämie, Hypernatriämie, Hyponatriämie, Hypoglykämie, Hyperurikämie, Vitamin-B12-Mangel, vermehrter Appetit, Hypomagnesiämie, Hypophosphatämie. Psychiatrische Erkrankungen Häufig: Verwirrtheit, Depression, Schlaflosigkeit, Angstzustände. Gelegentlich: Agitation, Delir, Halluzinationen, Unruhe, Stimmungsschwankungen, Veränderungen des psychischen Zustandes, Schlafstörungen, Erregbarkeit, anormale Traumzustände. Erkrankungen des Nervensystems (siehe Abschnitte 4.4 und 4.7) Sehr häufig: periphere Neuropathie, periphere sensorische Neuropathie (siehe Abschnitt 4.4), 8 Parästhesie, Kopfschmerz. Häufig: Polyneuropathie, periphere Neuropathie verschlimmert, Schwindel (ausgenommen Vertigo), Störung des Geschmacksempfindens, Dysästhesie, Hypästhesie, Tremor. Gelegentlich: Paraplegie, intrakranielle Blutung, subarachnoidale Blutung, Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.4), periphere motorische Neuropathie, Synkope, Parese, Konzentrationsstörungen, verstärkte Aktivität, Geschmacksverlust, Somnolenz, Migräne, Wahrnehmungsstörung, unwillkürliche Zuckungen, Lageschwindel, Ischiasbeschwerden, Mononeuropathie, Sprachstörung, Syndrom der unruhigen Beine (restless leg syndrome). Augenerkrankungen Häufig: verschwommenes Sehen (siehe Abschnitt 4.7), Augenschmerz. Gelegentlich: Augenblutung, abnormes Sehen, trockenes Auge, Konjunktivitis, Augenausfluss, Photophobie, Augenreizung, gesteigerter Tränenfluss, gerötete Augenbindehaut, geschwollenes Auge. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Häufig: Vertigo. Gelegentlich: Taubheit, Tinnitus, Schwerhörigkeit, beeinträchtigtes Hörvermögen. Herzerkrankungen Gelegentlich: Herzstillstand, kardiogener Schock, Myokardinfarkt, Angina pectoris, instabile Angina pectoris, Entwicklung oder Exazerbation einer dekompensierten Herzinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.4), Herzinsuffizienz, ventrikuläre Hypokinesie, Lungenödem und akutes Lungenödem, Sinusknotenarrest, kompletter AV-Block, Tachykardie, Sinus-Tachykardie, supraventrikuläre Tachykardie, Arrhythmie, Vorhofflimmern, Palpitation. Selten: Neu auftretende Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion. Gefäßerkrankungen Häufig: Hypotonie, orthostatische und posturale Hypotonie (siehe Abschnitte 4.4 und 4.7), Phlebitis, Hämatom, Hypertonie. Gelegentlich: Zerebrale Blutung, Vaskulitis, zerebrovaskuläres Ereignis, pulmonale Hypertonie, Petechien, kleinflächige Hautblutung, Purpura, venenbedingte Hautverfärbung, Venenerweiterung, Blutung aus Wunden, Gesichtsrötung, Hitzewallungen. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Sehr häufig: Dyspnoe. Häufig: Belastungs-Dyspnoe, Epistaxis, Husten, Rhinorrhoe. Gelegentlich: Atemstillstand, Hypoxie, pulmonale Insuffizienz, Pleuraerguss, Asthma, respiratorische Alkalose, Tachypnoe, pfeifendes Atmen, verstopfte Nase, Heiserkeit, Rhinitis, Hyperventilation, Orthopnoe, Thoraxschmerz, Sinusschmerz, Rachenenge, produktiver Husten. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (siehe Abschnitt 4.4) Sehr häufig: Erbrechen, Diarrhoe, Übelkeit, Obstipation. Häufig: Bauchschmerz, Stomatitis, Dyspepsie, weicher Stuhl, Oberbauchschmerz, Blähungen, geblähtes Abdomen, Singultus, orale Ulcerationen, Halsschmerzen, Mundtrockenheit. Gelegentlich: Akute Pankreatitis, paralytischer Ileus, Antibiotika-assoziierte Kolitis, Kolitis, Hämatemesis, hämorrhagische Diarrhoe, gastrointestinale Blutung, rektale Blutung, Enteritis, Dysphagie, abdominales Unwohlsein, Aufstoßen, gastrointestinale Motilitätsstörung, Mundschmerz, Brechreiz, Veränderung der Stuhlgang-Gewohnheit, Milzschmerz, Ösophagitis, Gastritis, gastroösophageale Refluxkrankheit, gastrointestinaler Schmerz, Blutungen der Mundschleimhaut, Schmerzen der Mundschleimhaut, Hiatushernie, Reizdarmsyndrom, orale Schleimhaut-Petechien, vermehrter Speichelfluss, belegte Zunge, verfärbte Zunge, Fäkalstauung. Leber- und Gallenerkrankungen (siehe Abschnitt 4.4) Gelegentlich: Hepatitis, hepatische Hämorrhagie, Hypoproteinämie, Hyperbilirubinämie. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig: Ausschlag. Häufig: Periorbitales Ödem, Urtikaria, Pruritus-artiger Hautausschlag, Pruritus, Erythem, vermehrtes Schwitzen, trockene Haut, Ekzem. Gelegentlich: Vaskulitischer Hautausschlag, erythematöser Hautausschlag, Photosensitivitätsreaktion, Quetschung, generalisierter Pruritus, fleckiger Hautausschlag, papulöser Hautausschlag, Psoriasis, 9 generalisierter Hautausschlag, Augenlidödem, Gesichtsödem, Dermatitis, Haarausfall, Nagelveränderungen, Hautverfärbung, atopische Dermatitis, anormale Haarbeschaffenheit, Miliara rubra, Nachtschweiß, Dekubitalgeschwür, Ichthyosis, Hautnoduli. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Sehr häufig: Myalgie. Häufig: Muskelschwäche, muskuloskeletaler Schmerz, Schmerz in den Gliedmaßen, Muskelkrämpfe; Arthralgie, Knochenschmerz, Rückenschmerz, periphere Schwellung. Gelegentlich: Muskelspasmen, Muskelzuckungen oder Schweregefühl, Muskelsteifheit, Gelenkschwellung, Gelenksteife; Schmerz im Gesäß, Schwellung, Kieferschmerz. Erkrankungen der Nieren und Harnwege Häufig: Nierenfunktionsstörung, Dysurie. Gelegentlich: akutes Nierenversagen, Niereninsuffizienz, Oligurie, Nierenkolik, Hämaturie, Proteinurie, Harnverhalt, veränderte Miktionsfrequenz, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Lendenschmerzen, Harninkontinenz, verstärkter Harndrang. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Hodenschmerz, erektile Dysfunktion. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Sehr häufig: Müdigkeit (siehe Abschnitt 4.7), Fieber. Häufig: Asthenie, Schwäche, Lethargie, Rigor, allgemeines Unwohlsein, grippale Infekte, peripheres Ödem, Brustschmerz, Schmerz, Ödem. Gelegentlich: Sturz, Schleimhautblutung, Schleimhautentzündung, Neuralgie, Phlebitis an der Injektionsstelle, Extravasatentzündung, Druckempfindlichkeit, Erythem an der Injektionsstelle, Kältegefühl, Gefühl von Druck im Brustkorb, Unwohlsein im Brustbereich Leistenschmerz, Brustenge. Untersuchungen Häufig: Gewichtsabnahme, erhöhte Lactatdehydrogenase. Gelegentlich: erhöhte Alaninaminotransferase, erhöhte Aspartataminotransferase, erhöhtes Bilirubin im Blut, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhter Kreatininspiegel, erhöhter Harnstoff im Blut, erhöhte Gammaglutamyltransferase; erhöhte Amylase im Blut, auffälliger Leberfunktionstest, verminderte Erythrozytenzahl, verminderte weiße Blutkörperchenzahl, Bikarbonatspiegel vermindert, unregelmäßiger Herzrhythmus, erhöhtes C-reaktives Protein vermindertes Phosphat im Blut, Gewichtszunahme. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen Gelegentlich: Katheterbezogene Komplikationen, Schmerzen nach Applikation, Blutung nach Applikation, Brennen. Erfahrung nach Markteinführung Klinisch signifikante unerwünschte Ereignisse sind aufgeführt, wenn sie bei der Anwendung von VELCADE nach Erteilung der Zulassung und nicht in klinischen Studien berichtet wurden. Die Häufigkeit des Auftretens ist nicht bekannt. Infektionen und parasitäre Erkrankungen Herpes-Meningoenzephalitis Erkrankungen des Immunsystems Angioödem Erkrankungen des Nervensystems Enzephalopathie, autonome Neuropathie Augenerkrankungen Ophtalmischer Herpes Herzerkrankungen Herztamponade 10 Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums (siehe Abschnitt 4.4) Pneumonitis, interstitielle Pneumonie, Acute Respiratory Distress Syndrom (ARDS) Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Ischämische Kolitis Leber- und Gallenerkrankungen Leberversagen 4.9 Überdosierung Bei Patienten mit einer Überdosierung von mehr als dem Doppelten der empfohlenen Dosis wurde das akute Auftreten einer symptomatischen Hypotonie und Thrombozytopenie mit tödlichem Ausgang damit in Verbindung gebracht (Hinweis auf Abschnitt 5.3 für präklinische, pharmakologische Studien über die kardiovaskuläre Sicherheit). Es gibt kein bekanntes spezifisches Antidot für eine Überdosierung mit VELCADE. Im Falle einer Überdosierung sollen die lebenswichtigen Parameter des Patienten überwacht werden und geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des Blutdrucks (wie Flüssigkeit, blutdrucksteigernde und/oder inotrope Arzneimittel) und der Körpertemperatur ergriffen werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatikum ATC-Code: L01XX32 Dieses Arzneimittel wurde unter „Außergewöhnlichen Umständen“ zugelassen. Das bedeutet, dass es aus wissenschaftlichen Gründen nicht möglich war, vollständige Informationen zu diesem Arzneimittel zu erhalten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMEA) wird jegliche neuen Informationen, die verfügbar werden, jährlich bewerten, und falls erforderlich, wird die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels aktualisiert werden. Bortezomib ist ein Proteasom-Inhibitor. Er wurde spezifisch entwickelt um die Chymotrypsin-artige Aktivität des 26S Proteasoms in Säugetierzellen zu hemmen. Das 26S Proteasom ist ein großer Proteinkomplex der Ubiquitin-gebundene Proteine abbaut. Der Ubiquitin-Degradationsweg spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Metabolisierung bestimmter Proteine, und damit für den Erhalt der Homöostase innerhalb der Zellen. Die Hemmung des 26S Proteasoms verhindert die angestrebte Proteolyse und bewirkt eine Vielzahl von Signalkaskaden innerhalb der Zelle, die letztlich zum Absterben der Krebszelle führen. Bortezomib ist hochselektiv für Proteasomen. Bei Konzentrationen von 10 µM hemmt Bortezomib weder eine Vielzahl von Rezeptoren noch Proteasen, die getestet wurden. Es ist mehr als 1500-fach selektiver für Proteasomen als für das Enzym mit der nächst höheren Affinität. Die Kinetik der Proteasomen-Hemmung wurde in vitro untersucht, und es konnte gezeigt werden, dass Bortezomib mit einer Halbwertzeit von 20 Minuten vom Proteasom dissoziiert; damit ist nachgewiesen, dass die Proteasomen-Hemmung durch Bortezomib reversibel ist. 11 Die durch Bortezomib vermittelte Proteasom-Hemmung wirkt auf vielfältige Weise auf Krebszellen, einschließlich (aber nicht darauf begrenzt) einer Veränderung der Regulatorproteine, die den Verlauf der Zellzyklen und die Aktivierung des Nukleären Faktors kappa B (NF-κB) kontrollieren. Die Hemmung der Proteasomen führt zu einem Stillstand im Zellzyklus und zu Apoptose. NF-κB (Nuclear Factor kappa B) ist ein Transkriptionsfaktor, der für viele Aspekte der Tumorentstehung aktiviert werden muss, einschließlich Zellwachstum und Überleben, Angiogenese, Zell-Zell-Interaktion und Metastasierung. Beim Myelom beeinflusst Bortezomib die Fähigkeit der Myelomzellen mit dem Knochenmarksmikromilieu in Wechselwirkung zu treten. In Experimenten konnte gezeigt werden, dass Bortezomib auf eine Reihe von Krebszelltypen zytotoxisch wirkt und dass Krebszellen anfälliger für die Apoptose-induzierenden Wirkungen der ProteasomHemmung sind als normale Zellen. Bortezomib führt in vivo zu einer Verminderung des Tumorwachstums bei vielen präklinischen Tumormodellen, einschließlich des multiplen Myeloms. Klinische Prüfung Die Sicherheit und Wirksamkeit von VELCADE wurde in 2 Studien bei der empfohlenen Dosierung von 1,3 mg/m2 untersucht: Eine randomisierte Vergleichsstudie der Phase III versus Dexamethason (Dex) umfasste 669 Patienten mit rezidiviertem oder behandlungsresistentem multiplem Myelom, die 1-3 vorherige Behandlungen durchlaufen hatten. Eine einarmige Studie der Phase II umfasste 202 Patienten mit rezidiviertem oder behandlungsresistentem multiplem Myelom, die zuvor mindestens zwei Behandlungen durchlaufen hatten und bei denen während der zuletzt durchgeführten Behandlung eine Krankheitsprogression beobachtet wurde (s. Tabelle 2, 3 und 4). Tabelle 2: Dosierungsschemata in Studien der Phasen II und III Phase/Arm Medikation II VELCADE: Tag 1, 4, 8, 11 (Pause von Tag 12-21) III VELCADE* a) Tag 1, 4, 8, 11 (Pause von Tag 12-21) b) Tag 1, 8, 15, 22 III DEXAMETHASON a) Tag 1-4, 9-12, 17-20 b) Tag 1-4 II Zusätzl. DEXAMETHASON*** Dosierung 1,3 mg/m2 (IV-Bolus) 1,3 mg/m2 (IV Bolus) Behandlungsschema Q 3 Wochen x 8 Zyklen (Verlängerung**) a) Q 3 Wochen x 8, b) Q 5 Wochen x 3 40 mg (PO) 20 mg (PO) (Tag 1, 2, 4, 5, 8, 9, 11, 12) a) Q 5 Wochen x 4 b) Q 4 Wochen x 5 Q 3 Wochen * ** a) bezeichnet die Induktionsbehandlung; a) und b) stellen jeweils eine vollständige Behandlungsfolge dar In einer Verlängerungsstudie konnten Patienten, die von der Therapie einen Nutzen hatten, weiter mit VELCADE behandelt werden. *** Patienten, bei denen sich nach 2 oder 4 Behandlungszyklen mit VELCADE eine Progression oder eine Stabilisierung der Erkrankung zeigte, konnten mit Dexamethason behandelt werden. Tabelle 3: Patientenmerkmale in Studien der Phasen II und III Anzahl der Patienten, Intent-to-Treat-Analyse Männlich % Alter: Median in Jahren (Bereich) Phase II VELCADE 202 60 59 (34-84) 12 Phase III VELCADE 333 56 61 (33-84) Phase III Dex 336 60 61 (27-86) Kaukasier Karnofsky PS > 80 % Thrombozyten < 75.000/µl Hämoglobin < 100 g/l Kreatinin-Clearance: Median in ml/min (Bereich) IgG-Myelom IgA-Myelom Leichtketten-Myelom Zeitdauer seit Diagnose: Median in Jahren Chromosom-13-Deletion ß2-Mikroglobulin: Median in mg/l Anzahl vorhergehender Behandlungen*: Median (Bereich) 1 vorhergehende Behandlung > 1 vorhergehende Behandlung 81 80 21 % 44 % 74 (14-221) 60 % 24 % 14 % 4,0 15,0 % 3,5 6 (2-15) 90 % 87 % 6% 32 % 73,3 (15,6-170,7) 60 % 23 % 12 % 3,5 25,7 % 3,7 2 (1-7) 88 % 84 % 4% 28 % 73,3 (15,3-261,1) 59 % 24 % 13 % 3,1 25,0 % 3,6 2 (1-8) 0 N = 132 (40 %) N = 186 (60 %) N = 119 (35 %) N = 194 (65 %) * einschl. Steroide, alkylierende Substanzen, Anthrazyklinen, Thalidomid und Stammzellen-Transplantationen Tabelle 4: Behandlung von Patienten mit VELCADE in Studien der Phasen II und III Mindestens 1 Dosis erhalten 4 Zyklen abgeschlossen a) alle Induktionszyklen (Anzahl) b) komplette Behandlungserfolge (Anzahl) c) Verlängerung* Phase II VELCADE N = 202 Phase III VELCADE N = 331 69 % Phase III Dex N = 332 27 % (8 Zyklen) 29 % (8 Zyklen) 36 % (4 Zyklen) NZ 9 % (11 Zyklen) 5 % (9 Zyklen) N = 63 Pat. (Median 7 Zyklen) bzw. Gesamtmedian 14 Zyklen (Bereich 7-32) NZ NZ * Patienten, die einen Nutzen von der Therapie hatten, konnten nach Abschluss von 8 Zyklen weiter behandelt werden.. NZ = nicht zutreffend In der Phase-III-Studie führte die Behandlung mit VELCADE zu einer signifikanten Verlängerung der Zeit bis zur Krankheitsprogression, einer signifikanten Verlängerung der Überlebensdauer und einer signifikanten Steigerung der Response-Rate im Vergleich zur Behandlung mit Dexamethason (siehe Tabelle 5); dies galt für alle Patienten, auch für Patienten mit einer vorherigen Behandlung. Auf Grund einer planmäßigen Zwischenauswertung wurde der Dexamethason-Behandlungsarm auf Empfehlung des Datenüberwachungsausschusses beendet; allen zur Behandlung mit Dexamethason randomisierten Patienten wurde ab diesem Zeitpunkt VELCADE, unabhängig von ihrem jeweiligen Krankheitsstatus, angeboten. Durch diesen frühzeitigen Wechsel beträgt die Nachbeobachtungsdauer für überlebende Patienten im Median 8,3 Monate. Patienten, die bei ihrer letzten vorherigen Behandlung behandlungsrefraktär oder auch nicht behandlungsrefraktär waren, wiesen im VELCADE-Arm eine signifikant längere Gesamtüberlebensdauer sowie eine signifikant höhere Response-Rate auf. Von den 669 in die Studie aufgenommenen Patienten waren 245 (37 %) 65 Jahre oder älter. Unabhängig vom Alter der Patienten waren bei der Behandlung mit VELCADE sowohl die Parameter als auch die Zeit bis zur Krankheitsprogression (TTP) signifikant besser. Ungeachtet der β2-Mikroglobulin-Ausgangswerte 13 waren sämtliche Wirksamkeits-Parameter (TTP und Gesamtüberleben sowie Response-Rate) im VELCADE-Arm signifikant verbessert. Bei den behandlungsrefraktären Patienten der Phase-II-Studie wurde die Response durch ein unabhängiges Gutachter-Komitee bestimmt und als Response-Kriterien wurden die Kriterien der Europäischen Knochenmarks-Transplantationsgruppe (European Bone Marrow Transplant Group) verwendet. Die mediane Überlebensdauer aller aufgenommener Patienten betrug 17 Monate (Bereich < 1 bis 36+ Monate). Diese Überlebensdauer war höher als die 6 bis 9 Monate mediane Überlebensdauer, die von beratenden klinischen Prüfärzten für ein vergleichbares Patientenkollektiv erwartet wurde. Nach den Ergebnissen der Multivarianzanalyse war die Response-Rate unabhängig vom Myelomtyp, dem Leistungsstatus, dem Chromosom 13 Deletionsstatus, oder der Anzahl oder Art vorangehender Behandlungen; Patienten, die 2 bis 3 vorherige therapeutische Behandlungen erhalten hatten, zeigten eine Response-Rate von 32 % (10/32) und Patienten, die mehr als 7 vorherige therapeutische Behandlungen erhalten hatten, zeigten eine Response-Rate von 31 % (21/67). Tabelle 5: Zusammenfassung der Krankheitsverläufe in Studien der Phasen II und III Phase III Alle Patienten Phase III 1 vorherige Behandlung Phase III > 1 vorherige Behandlung Phase II ≥ 2 vorherige Behandlungen Ereignisse mit zeitlichem Zusammenhang VELCADE N = 333a Dex N = 336a VELCADE N = 132a Dex N = 119a VELCADE N = 200a Dex N = 217a VELCADE N = 202a TTP, Tage [95% CI] 189b [148, 211] 106b [86,128] 212d [188, 267] 169d [105, 191] 148b [129, 192] 87b [84, 107] 210 [154, 281] Einjährige Überlebensdauer, % [95% CI] Bestes Ansprechen (%) CR CR + nCR CR + nCR + PR CR + nCR + PR + MR Mediane Zeitdauer 80d [74, 85] 66d [59, 72] 89d [82, 95] 72d [62, 83] 73 [64, 82] 62 [53, 71] 60 VELCADE N = 315c 20 (6) b 41 (13) b 121 (38) b Dex N = 312c 2 (<1) b 5 (2) b 56 (18) b VELCADE N = 128 8 (6) 16 ( 13) 57 (45) d Dex N = 110 2 (2) 4 (4) 29 (26) d VELCADE N = 187 12 (6) 25 (13) 64 (34) b Dex N = 202 0 (0) 1 (<1) 27 (13) b VELCADE N = 193 (4)** (10)** (27)** 146 (46) 108 (35) 66 (52) 45 (41) 80 (43) 63 (31) (35)** 242 (8,0) 169 (5,6) 246 (8,1) 189 (6,2) 238 (7,8) 126 (4,1) 385* 43 43 44 46 41 27 38* Tage (Monate) ZEIT BIS ZUM ANSPRECHEN CR + PR (Tage) a Intent-to-Treat-(ITT)-Patientengruppe p-Wert aus dem stratifizierten Log-Rank-Test; Auswertung nach Art der Behandlungsgruppe schließt Stratifizierung nach Behandlungsgeschichte aus; p < 0,0001 c Response-Patientengruppe schließt Patienten ein, die eine messbare Krankheit zum Ausgangszeitpunkt hatten und die mindestens 1 Gabe der Studienmedikation erhielten. d p-Wert aus dem Cochran-Mantel-Haenszel-Chi2-Test, den Stratifizierungsfaktoren angepasst; Auswertung nach Art der Behandlungsgruppe schließt Stratifizierung nach Behandlungsgeschichte aus. *CR+PR+MR **CR=CR, (IF-); nCR=CR (IF+) b NZ = nicht zutreffend; NB = nicht bewertet In der Phase-II-Studie konnten Patienten, die keine optimale Response auf eine VELCADE-Monotherapie erzielten, eine hochdosierte Dexamethason-Behandlung zusammen mit VELCADE erhalten (siehe Tabelle 2). Das Protokoll erlaubte, dass Patienten Dexamethason erhalten, wenn ein suboptimales Ansprechen auf VELCADE allein vorlag. Insgesamt wurden 74 auswertbare Patienten mit Dexamethason in Kombination 14 mit VELCADE behandelt. Achtzehn Prozent der Patienten zeigten unter der Kombinationstherapie einen Erfolg oder eine verbesserte Response (MR (11 %) oder PR (7 %)). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nach intravenöser Bolusgabe einer Dosis von 1,0 mg/m² und 1,3 mg/m² bei elf Patienten mit multiplem Myelom und einer Kreatinin Clearance von > 50 ml/min betrugen die mittleren maximalen ErstdosisPlasmakonzentrationen von Bortezomib 57 bzw. 112 ng/ml. Bei wiederholten Dosierungen reichten die maximal beobachteten Plasmakonzentrationen für die Dosis von 1,0 mg/m² von 67 bis 106 ng/ml und für die Dosis von 1,3 mg/m² von 89 bis 120 ng/ml. Die mittlere Eliminationshalbwertzeit von Bortezomib nach Mehrfachdosierung reichte von 40-193 Stunden. Bortezomib wird nach der ersten Dosis im Vergleich zu wiederholten Dosen schneller eliminiert. Nach der ersten Dosis von 1,0 mg/m² und 1,3 mg/m² betrugen die mittleren totalen Körperclearances 102 und 112 l/h und reichten nach wiederholten Dosen entsprechend Dosierungen von 1,0 mg/m² und 1,3 mg/m² von 15 bis 32 l/h und 18 bis 32 l/h. Nach einer Einzel- oder Wiederholungsdosis von 1,0 mg/m² oder 1,3 mg/m² reichte das mittlere Verteilungsvolumen von Bortezomib bei Patienten mit multiplem Myelom von 1659 Litern bis zu 3294 Litern. Das deutet darauf hin, dass sich Bortezomib im peripheren Gewebe breit verteilt. In einem Bortezomib-Konzentrationsbereich von 0,01 bis 1,0 µg/ml betrug die mittlere Proteinbindung in menschlichem Plasma in vitro 82.9 %. Der prozentuale Anteil von Bortezomib, der an Plasmaproteine gebunden wurde, war nicht konzentrationsabhängig. In vitro Studien mit humanen Lebermikrosomen und humanen cDNA-exprimierten Cytochrom P450 Isoenzymen zeigen, dass Bortezomib vorwiegend oxidativ über die Cytochrom P450 Isoenzyme 3A4, 2C19 und 1A2 metabolisiert wird. Der Hauptweg der Metabolisierung ist die Deboronierung zu zwei deboronierten Metaboliten, die anschließend zu verschiedenen Metaboliten hydroxyliert werden. Deboronierte Bortezomib-Metabolite sind als 26S Proteasom-Inhibitoren inaktiv. Bislang wurden Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und Nierenfunktionsstörungen nicht in eigens dafür ausgelegten Studien untersucht; aus diesem Grunde wird zur Vorsicht angeraten, wenn Bortezomib an diese Patientengruppen gegeben werden soll (siehe Abschnitt 4.4). Aufgrund fehlender Daten ist VELCADE bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In den in vitro durchgeführten Chromosomenaberrations-Tests unter Verwendung von Eizellen des chinesischen Hamsters wurde bei einer Bortezomib-Dosis von nur 3,125 µg/ml (die niedrigste untersuchte Dosis) ein positives Resultat für klastogene Aktivität (strukturelle Chromosomenaberrationen) gesehen. Bortezomib war im in vitro Mutagenitätstest (Ames-Test) und im in vivo Micronucleus-Test an Mäusen nicht genotoxisch. Studien zur Entwicklungstoxizität an Ratten und Kaninchen zeigten eine embryo-fötale Letalität bei maternal toxischen Dosen, aber keine direkte embryo-fötale Toxizität unterhalb der Dosierungen, die für die Mutter toxisch waren. Fertilitäts-Studien wurden nicht durchgeführt, aber eine Evaluierung von reproduktivem Gewebe wurde im Rahmen der allgemeinen Toxizitätstests durchgeführt. In der 6monatigen Rattenstudie wurden degenerative Wirkungen sowohl in den Testes als auch in den Ovarien beobachtet. Es ist daher wahrscheinlich, dass Bortezomib eine potentielle Wirkung auf die männliche oder die weibliche Fertilität haben könnte. Peri- und postnatale Entwicklungstudien wurden nicht durchgeführt. In multizyklischen allgemeinen Toxizitätsstudien, die an Ratten und Affen durchgeführt wurden, gehörten zu den Hauptzielorganen der Gastrointestinaltrakt (dies führte zu Erbrechen und/oder Diarrhoe), sowie die hämatopoetischen und lymphatischen Gewebe (dies führte zu Zytopenien im peripheren Blut, Atrophie 15 des lymphatischen Gewebes und Zellarmut des hämatopoetischen Knochenmarks). Weiterhin wurden periphere Neuropathien unter Beteiligung der sensorischen Nervenaxone (in Affen, Mäusen und Hunden beobachtet) sowie leichte Veränderungen der Nieren gesehen. Alle diese Zielorgane zeigten nach Beendigung der Behandlung eine partielle bis vollständige Regeneration. Basierend auf Tiermodellen erscheint die Penetration von Bortezomib durch die Blut-Hirn-Schranke begrenzt. Die Bedeutung für den Menschen ist unbekannt. Pharmakologische Studien über die kardiovaskuläre Sicherheit bei Affen und Hunden zeigen, dass intravenöse Dosen, die annähernd 2- bis 3-mal höher als die empfohlene Dosis bezogen auf mg/m2 sind, in Zusammenhang mit einem Anstieg der Herzfrequenz, Abnahme der Kontraktilität, Hypotonie und Tod stehen. Bei Hunden sprachen die verminderte kardiale Kontraktilität und der Hypotonus auf die Akutintervention mit positiv inotropen und blutdrucksteigernden Substanzen an. Ausserdem wurde bei Studien an Hunden ein leichter Anstieg im korrigierten QT-Intervall beobachtet. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Mannitol (E 421). Stickstoff. 6.2 Inkompatibilitäten Dieses Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre Gebrauchsfertige Lösung: 8 Stunden 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 30 °C lagern. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Die gebrauchsfertige Lösung sollte unverzüglich nach der Zubereitung verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Lösung nicht unverzüglich eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung vor der Anwendung wurde für 8 Stunden bei 25 °C in der Originaldurchstechflasche und/oder einer Spritze belegt; sie darf aber nicht länger als maximal 8 Stunden in der Spritze aufbewahrt werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 10 ml Durchstechflasche aus Glas, Typ I, mit einem grauen Brombutyl-Stopfen und einem Aluminiumverschluss. Die Durchstechflasche befindet sich in einer transparenten Blisterpackung, bestehend aus einer flachen Schale mit einem Deckel. 16 Eine Durchstechflasche enthält 38,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. VELCADE ist in Umkartons mit 1 Durchstechflasche zur einmaligen Anwendung erhältlich. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Nur zur einmaligen Anwendung. VELCADE ist eine zytotoxische Substanz. Daher sollten, wie bei anderen potentiell toxischen Substanzen, die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen während der Handhabung und Zubereitung eingehalten werden. Es wird empfohlen Handschuhe und andere Schutzkleidung zu verwenden, um Hautkontakt zu vermeiden. DA VELCADE KEINE KONSERVIERUNGSSTOFFE ENTHÄLT, MÜSSEN WÄHREND DER GESAMTEN HANDHABUNG VON VELCADE STRENG ASEPTISCHE BEDINGUNGEN EINGEHALTEN WERDEN. VELCADE wird als gefriergetrocknetes Pulver in Form eines Mannitol-Boresters geliefert. Nach der Zubereitung steht der Mannitolester im Gleichgewicht mit seinem Hydrolyseprodukt, der Borsäure. Nach Zubereitung ergibt jede Durchstechflasche mit VELCADE 3,5 mg eine Lösung mit einer Konzentration von 1 mg/ml. Jede Durchstechflasche muss mit 3,5 ml einer 9 mg/ml (0,9 %) Kochsalzlösung für Injektionszwecke zubereitet werden. Eine vollständige Lösung erfolgt in weniger als 2 Minuten. Die zubereitete Lösung ist klar und farblos und hat schließlich einen pH-Wert von 4 bis 7. Die Lösung muss vor der Anwendung visuell auf Schwebstoffe und Verfärbungen überprüft werden. Bei Vorliegen einer Verfärbung oder von Schwebstoffen muss das zubereitete Produkt verworfen werden. Vorgehensweise zur korrekten Entsorgung Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. INHABER DER ZULASSUNG JANSSEN-CILAG INTERNATIONAL NV Turnhoutseweg, 30, B-2340 Beerse Belgien 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/04/274/001 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Datum der Erteilung der Zulassung: 26. April 2004 Verlängerung der Zulassung: 03. Januar 2007 17 10. STAND DER INFORMATION Dezember 2007 18 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND 19 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Janssen Pharmaceutica N.V., Turnhoutseweg 30, 2340 Beerse, Belgien. B. • BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2). • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN UND WIRKSAMEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS Nicht zutreffend. • SONSTIGE BEDINGUNGEN C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat innerhalb der vorgegebenen Zeit das folgende Studienprogramm abzuschließen, dessen Ergebnisse die Grundlage für den jährlichen Bewertungsbericht zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden. Bereich Beschreibung Frist Klinik Als Ergänzung zu der in die bereits laufende Phase-IIIStudie eingeschlossenen Humanpharmakokinetik-Studie wird der Antragsteller eine klinische PharmakokinetikStudie mit 24 Patienten mit multiplem Myelom durchführen, die über einen Zeitraum von zwei Wochen zweimal wöchentlich Bortezomib in einer Dosierung von 1,0 und 1,3 mg/m² erhalten, gefolgt von einer Therapiepause. Jährliche Überprüfung Zusammenfassung der Endergebnisse der u.g. Pharmakokinetikstudien bis 30. September 2008 Ziel dieser Studie ist die Untersuchung: der Pharmakokinetik von Bortezomib nach einmaliger und mehrfacher Gabe; der Mechanismen, die nach mehrmaliger Verabreichung zu den festgestellten Veränderungen der 20 Studie bzgl. eingeschränkter Nierenfunktion pharmakokinetischen Parameter führten; aller klinisch plausiblen, wesentlichen Faktoren, die diese Schwankungen erklären und reduzieren können; der Beziehung zwischen Körpergewicht, Körperoberfläche/fettfreier Körpermasse und den pharmakokinetischen Parametern, da für die Ermittlung der erforderlichen Dosis die Körperoberfläche zugrunde gelegt wird; der Beziehung zwischen Konzentration und ProteasomenHemmung auf Basis eines pharmakokinetischen/ pharmakodynamischen Modells Abschlussbericht erwartet bis 31. Dezember 2006 Studie bzgl. eingeschränkter Leberfunktion Abschlussbericht erwartet bis 30. September 2008 Studie bzgl. CYP3A4-Hemmung Abschlussbericht erwartet bis 1Q 2007 Klinik Der Antragsteller wird eine separate Studie zur Untersuchung der Möglichkeit einer autonomen Neuropathie durchführen. Studie bzgl. CYP2C19Hemmung Abschlussbericht erwartet bis 4Q 2006 Aktualisierung des PL bis 31. Dezember 2006 MAH-Antwort bzgl. der autonomen Neuropathie bis 18. Januar 2007 Der Antragsteller wird die Ergebnisse der geplanten klinischen Phase-I/II-Studie vorlegen (Studienprotokoll wird gegenwärtig vom NCI geprüft); Ziel der Studie ist es, die Möglichkeit auszuschließen, dass die Therapie mit Bortezomib als Nebeneffekt der Proteasomenhemmung das Risiko einer Amyloidose erhöhen kann und/oder deren Verlauf und Manifestation in den Organen negativ beeinflussen kann. Wird diese Studie nicht durchgeführt oder erfüllt sie nicht die vorgeschriebenen Aufgaben, ist der Antragsteller verpflichtet, die Möglichkeit einer randomisierten, kontrollierten Studie (oder eines alternativen, zulässigen Studienmodells) mit AmyloidosePatienten mit dem CPMP zu erörtern und zu vereinbaren. Jährliche Überprüfung Pharmakovigilanz Der Antragsteller wird einen Pharmakovigilanzplan ausarbeiten, der die wichtigsten Bedenken des CPMP bezüglich Sicherheit berücksichtigt; dazu gehören: Amyloidose, kardiovaskuläre, neurologische, psychiatrische und immunologische Reaktionen sowie das Tumorlyse-Syndrom. Der Pharmakovigilanzplan wird vor der Markteinführung feststehen. Einzureichender aktualisierter Pharmakovigilanzplan mit dem PSUR 5 bis 22. Dezember 2006 Pharmakovigilanz Ergänzend wird eine retrospektive Anwendungsbeobachtung durchgeführt, damit die Häufigkeit Abschlussbericht bis 30. November 2006 Klinik 21 Abschlussbericht erwartet bis 4Q 2008 bestimmter Ereignisse bei Patienten mit multiplem Myelom eingeschätzt werden kann. 22 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 23 A. ETIKETTIERUNG 24 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG UMKARTON 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib 2. WIRKSTOFF(E) Jede Durchstechflasche enthält 3,5 mg Bortezomib (als ein Mannitol-Borester). Nach Zubereitung enthält 1 ml der Injektionslösung 1 mg Bortezomib. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Mannitol (E 421) Stickstoff 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung, 1 Durchstechflasche mit 10 ml 5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG Zur intravenösen Anwendung. Nur zur einmaligen Anwendung. Packungsbeilage beachten. 6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM verw. bis {MM/JJJJ} Gebrauchsfertige Lösung: 8 Stunden 25 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30 ºC lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Gebrauchsfertige Lösung: Nicht über 25 ºC lagern. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN ZYTOTOXISCH. Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS JANSSEN-CILAG INTERNATIONAL NV Turnhoutseweg, 30, B-2340 Beerse Belgien 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/04/274/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 16. INFORMATIONEN IN BRAILLE-SCHRIFT Der Begründung für das Nicht-Aufnehmen der Braille-Schrift wird zugestimmt. 26 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN DURCHSTECHFLASCHE/GLAS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib Intravenöse Anwendung. 2. HINWEISE ZUR ANWENDUNG Packungsbeilage beachten. 3. VERFALLDATUM verw. bis {MM/JJJJ} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 3,5 mg 6. WEITERE ANGABEN 27 B. PACKUNGSBEILAGE 28 GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Bortezomib Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor ein Arzt mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnt. • Heben Sie die Packungsbeilage bitte auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Packungsbeilage beinhaltet: Seite: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Was ist VELCADE und wofür wird es angewendet?................................... Was müssen Sie vor der Anwendung von VELCADE beachten?................ Wie wird VELCADE bei Ihnen angewendet?.............................................. Welche Nebenwirkungen sind möglich?....................................................... Wie ist VELCADE aufzubewahren?............................................................. Weitere Informationen................................................................................... 1. WAS IST VELCADE UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? VELCADE gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als zytotoxische Arzneimittel bezeichnet werden. Diese werden dazu verwendet, Krebszellen abzutöten. VELCADE wird für die Behandlung von Erwachsenen mit einer Krebsform des Knochenmarks angewendet (multiples Myelom). Es wird Patienten verschrieben, die vorher bereits mindestens eine Behandlung erhalten haben, und deren Erkrankung sich seit der letzten Behandlung weiter verschlechtert hat. VELCADE sollte bei Patienten angewendet werden, die sich bereits einer Knochenmarktransplantation unterzogen haben, oder bei denen eine Knochenmarktransplantation nicht durchgeführt werden kann. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON VELCADE BEACHTEN? Ihr Arzt wird Sie untersuchen und ihre medizinische Vorgeschichte aufnehmen. Vor und während der Behandlung mit VELCADE müssen Ihnen Blutproben entnommen werden. VELCADE darf nicht angewendet werden, • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile von VELCADE sind. • wenn Sie schwere Leberprobleme haben. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von VELCADE ist erforderlich, wenn einer der in dieser Liste aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft. Informieren Sie Ihren Arzt oder medizinisches Fachpersonal: • wenn Sie eine verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen, Blutplättchen oder weißen Blutkörperchen haben. Diese Störungen können sich möglicherweise während der Behandlung mit VELCADE verschlechtern. • wenn Sie unter Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen leiden, da sich dies während der Behandlung mit VELCADE verschlechtern kann. 29 • • • • • • • wenn bei Ihnen schon einmal Ohnmachtsanfälle, Schwindel oder Benommenheit aufgetreten sind. wenn Sie irgendwelche Nierenprobleme haben. wenn Sie irgendwelche Leberprobleme haben. wenn bei Ihnen schon einmal ein Taubheitsgefühl, Prickeln oder Schmerzen in den Händen oder Füßen aufgetreten ist (Neuropathie). Diese Symptome können sich während der Behandlung mit VELCADE verschlechtern. wenn Sie irgendwelche Blutgerinnungsstörungen hatten. wenn Sie Probleme mit Ihrem Herzen oder Ihrem Blutdruck haben. wenn bei Ihnen schon einmal die Erkrankung Amyloidose festgestellt worden ist. Die Erfahrung mit VELCADE bei Kindern und Jugendlichen ist begrenzt. Daher sollte VELCADE in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden. Bei Anwendung von VELCADE mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt, medizinisches Fachpersonal oder Ihren Apotheker über alle Arzneimittel, die Sie einnehmen/anwenden, bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, unabhängig davon, ob diese verschrieben wurden oder Sie sie ohne Verschreibung gekauft haben. Empfängnisverhütung Sowohl Männer als auch Frauen müssen während der Behandlung mit VELCADE und für weitere 3 Monate nach Behandlungsende Verhütungsmaßnahmen ergreifen. Schwangerschaft und Stillzeit Es wird empfohlen, dass bei Ihnen VELCADE nicht angewendet wird, wenn Sie schwanger sind. Während der Behandlung mit VELCADE müssen Sie dafür Sorge tragen, dass Sie nicht schwanger werden. Sollten Sie schwanger werden, benachrichtigen Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. Es wird empfohlen, dass Sie während der Behandlung mit VELCADE nicht stillen. Wenn Sie das Stillen nach der Behandlung mit VELCADE wieder aufnehmen möchten, müssen Sie diesen Punkt mit Ihrem Arzt oder medizinischen Fachpersonal besprechen. Sie werden Ihnen sagen können, ab wann es unbedenklich ist. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen VELCADE kann niedrigen Blutdruck verursachen, wodurch Müdigkeit, Schwindel, Ohnmachtsanfälle oder verschwommenes Sehen auftreten können. Wenn derartige Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, dürfen Sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder gefährliche Werkzeuge oder Maschinen bedienen. Auch wenn Sie diese Wirkungen nicht verspüren, müssen Sie dennoch vorsichtig sein. 3. WIE WIRD VELCADE BEI IHNEN ANGEWENDET? Ihre Behandlung mit VELCADE wird in einer spezialisierten medizinischen Abteilung, unter Aufsicht eines Arztes, der im Umgang mit zytotoxischen Arzneimitteln erfahren ist, durchgeführt werden. Für die Injektion wird das Pulver in einer 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchlorid (Kochsalz)-Lösung für Injektionszwecke aufgelöst. Die gebrauchsfertige Lösung wird in eine Vene injiziert. Die Dosis wird nach Ihrer Größe und Ihrem Gewicht berechnet. Die normale Anfangsdosis beträgt 1,3 Milligramm pro Quadratmeter Körperoberfläche. Die Injektion dauert 3 bis 5 Sekunden und die 30 Injektionsspritze wird dann mit einer kleinen Menge steriler Natriumchlorid (Kochsalz)-Lösung nachgespült. Häufigkeit der Behandlung Ein Behandlungszyklus mit VELCADE besteht aus insgesamt 4 Dosen und dauert drei Wochen. Die Dosen werden an den Tagen 1, 4, 8 und 11 gegeben, danach folgt eine 10-tägige Behandlungspause. Ihr Arzt kann möglicherweise während der Behandlung die Dosis ändern und über die Gesamtanzahl von Behandlungszyklen entscheiden, die bei Ihnen erforderlich sind. Dies alles hängt davon ab, wie Sie auf die Behandlung ansprechen. Ein VELCADE-Zyklus: Woche 1: Tag 1* Tag 4 Woche 2: Tag 8 Tag 11 Woche 3: *Tag 1 ist der Tag an dem Ihr Arzt Ihnen die erste Injektion eines VELCADE-BehandlungsZyklus gibt. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann VELCADE Nebenwirkungen haben. Wenn eine der unten genannten Nebenwirkungen auftreten sollte, wenden Sie sich so bald wie möglich an Ihren Arzt. Einige dieser Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Es kann jedoch Möglichkeiten geben, um Ihnen die Unannehmlichkeiten der Nebenwirkungen zu erleichtern. Die Nebenwirkungen in diesem Abschnitt sind nach der geschätzten Häufigkeit ihres Auftretens angegeben. Zu diesem Zweck sind folgende Häufigkeitskategorien und Bezeichnungen verwendet worden: Sehr häufig: Nebenwirkungen, die in mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten können Häufig: Nebenwirkungen, die in mehr als 1 von 100 und weniger als 1 von 10 Behandelten auftreten können Gelegentlich: Nebenwirkungen, die in mehr als 1 von 1000 und weniger als 1 von 100 Behandelten auftreten können. Die Behandlung mit VELCADE ist sehr häufig mit toxischen Schädigungen des Blutes verbunden. Die häufigste toxische Blutschädigung ist die vorübergehende Abnahme der Blutplättchen, wodurch Sie möglicherweise anfälliger für Blutergüsse oder Blutungen ohne offensichtliche Verletzungen (z. B. Blutungen aus Ihrem Darm, Magen, Mund und Zahnfleisch oder Blutungen im Gehirn oder der Leber) sind. Des Weiteren können Sie eine Verminderung der Anzahl roter und weißer Blutkörperchen erleiden, welche zu einer Blutarmut und/oder Infektionen oder grippeähnlichen Symptomen führen können. Die Behandlung mit VELCADE ist sehr häufig mit einer Nervenschädigung, die möglicherweise reversibel ist, verbunden, weswegen Sie ein Taubheitsgefühl, Prickeln oder Brennen der Haut oder Schmerzen in den Händen oder Füßen oder Schwäche bekommen können. Zusätzlich können Sie 31 Durchfall, schwere Verstopfung oder Benommenheit bei plötzlichem Aufstehen, die zur Ohnmacht führen könnte (aufgrund eines Blutdruckabfalls), bekommen. Bei Auftreten von Durchfall ist es wichtig, mehr Flüssigkeit als üblich zu trinken. Möglicherweise verschreibt Ihnen Ihr Arzt ein zusätzliches Arzneimittel zur Symptomkontrolle. Andere mögliche Nebenwirkungen: Sehr häufig • Überempfindlichkeit, Taubheitsgefühl, Prickeln oder Brennen der Haut oder Schmerzen in den Händen oder Füßen • Verminderung der Anzahl roter oder weißer Blutkörperchen, Blutarmut aufgrund der Zerstörung von roten Blutkörperchen • Fieber, Schüttelfrost • Kurzatmigkeit auch in Ruhe • Übelkeit im Bereich des Magens oder Erbrechen, Appetitverlust • Verstopfung mit oder ohne Blähungen • Durchfall. Wenn Sie Durchfall bekommen sollten, ist es wichtig, dass Sie mehr Wasser als gewöhnlich trinken. Möglicherweise verschreibt Ihnen Ihr Arzt ein zusätzliches Arzneimittel um den Durchfall zu behandeln, während Sie VELCADE erhalten • Müdigkeit • Appetitverlust • Kopfschmerz Häufig • Plötzlicher Abfall des Blutdrucks beim Aufstehen und im Stehen, was zu Ohnmacht führen könnte • Depressionen (welche auch schwer sein können), Verwirrung • Schwellungen um die Augen herum oder im Gesicht (was selten auf eine allergische Reaktion zurückgeführt werden kann), oder Schwellungen an den Knöcheln, Handgelenken, Armen oder Beinen • Sie sind möglicherweise anfälliger für Infektionen oder Grippe-ähnliche Symptome • Generelles Krankheitsgefühl, Schwindel, leichte Benommenheit oder Schwächegefühl • Veränderungen von Kalium oder von zu viel Zucker in Ihrem Blut • Schmerzen in der Brust oder Husten mit Auswurf, Kurzatmigkeit unter Belastung • Verschiedene Arten von Ausschlag und/oder Juckreiz, Knötchen auf der Haut oder trockene Haut. • Hautrötung oder Rötung und Schmerzen an der Injektionsstelle • Dehydratation • Sodbrennen, Blähungen, Aufstoßen, Winde oder Magenschmerzen • Entzündungen im Mund oder der Lippen, trockener Mund, Geschwüre im Mund oder Halsschmerzen • Gewichtabnahme, Verlust des Geschmackssinnes • Muskelkrämpfe, Muskel- oder Knochenschmerzen, Schmerzen in Ihren Gliedmaßen oder dem Rücken • Verschwommenes Sehen • Nasenbluten • Schlafprobleme, Schwitzen, Angstzustände • Übermüdung Gelegentlich • Palpitationen (sehr schneller oder ungleichmäßiger Herzschlag), Veränderungen des Herzschlages, Herzinsuffizienz, Herzanfall, Schmerzen in der Brust, Beschwerden in der Brust oder verminderte Fähigkeit des Herzens zu arbeiten 32 • • • • • • • • • • • • • • • • • Es können Blutungen des Darms oder des Magens, blutige Stühle, Blutungen im Gehirn, Blutungen ausgehend von der Leber oder Blutungen der Schleimhäute, z. B. im Mund, auftreten Lähmung, Krampfanfälle Die Atmung wird oberflächlich, beschwerlich oder stoppt, Keuchen, Atemprobleme Eine wesentlich höhere Urinproduktion als gewöhnlich oder eine wesentlich geringere Urinproduktion als gewöhnlich (Nierenschädigung), Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut/Eiweiß im Urin Gelbe Verfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht) Verringerte Aufmerksamkeit, Unruhe oder Agitation oder Sie bemerken möglicherweise Veränderungen Ihres psychischen Zustandes, Stimmungsschwankungen Gesichtsrötung oder feinste geplatzte Äderchen Gehörverlust, Taubheit oder Klingeln in den Ohren Veränderungen von Kalzium, Natrium, Magnesium und Phosphat in Ihrem Blut, zu wenig Zucker in Ihrem Blut Hormonelle Störungen, welche die Salz- und Wasserrückgewinnung betreffen Gereizte Augen, übermäßig feuchte oder trockene Augen, Ausfluss aus den Augen, gestörtes Sehen, Augeninfektionen (einschließlich Herpes zoster), Augenblutungen oder Lichtempfindlichkeit Schwellung Ihrer Lymphknoten Gelenk- oder Muskelsteifigkeit, Muskelspasmen oder Muskelzuckungen, Schmerzen im Gesäß Haarausfall allergische Reaktionen Schmerzen im Mund, Würgegefühl, Bauchschmerzen Gewichtszunahme Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST VELCADE AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30 °C lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Das Arzneimittel darf nach Ablauf des auf der Durchstechflasche und dem Umkarton angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. Die gebrauchsfertige Lösung kann vor der Anwendung in der Original-Durchstechflasche und/oder der Spritze für 8 Stunden bei 25 °C aufbewahrt werden, aber nicht länger als maximal 8 Stunden in der Spritze. VELCADE wird in der Apotheke aufbewahrt. 6. WEITERE INFORMATIONEN Was VELCADE enthält • • Der Wirkstoff ist Bortezomib. Jede Durchstechflasche enthält 3,5 mg Bortezomib (als ein Mannitol-Borester). Nach Zubereitung der Lösung enthält 1 ml dieser Injektionslösung 1 mg Bortezomib. Die sonstigen Bestandteile sind Mannitol (E 421) und Stickstoff. 33 Wie VELCADE aussieht und Inhalt der Packung VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung ist eine weiße bis gebrochen weiße Masse oder Pulver. Jeder Umkarton von VELCADE 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält eine Durchstechflasche aus Glas in einer transparenten Blisterpackung. Pharmazeutischer Unternehmer JANSSEN-CILAG INTERNATIONAL NV Turnhoutseweg, 30, B-2340 Beerse Belgien Hersteller Janssen Pharmaceutica N.V., Turnhoutseweg 30, B-2340 Beerse, Belgien 34 Falls weitere Informationen über VELCADE gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmens in Verbindung. België/Belgique/Belgien JANSSEN-CILAG N.V./S.A. Roderveldlaan 1 B-2600 Berchem Tél/Tel: + 32 3 280 54 11 Luxembourg/Luxemburg JANSSEN-CILAG N.V./S.A. Roderveldlaan 1 B-2600 Berchem Belgique/Belgien Tél: +32 3 280 54 11 България Johnson & Johnson d.o.o. Бизнес Парк София, Младост 4, сграда 4, етаж 3 София 1715 Тел.: +359 2 489 94 00 (05) Magyarország JANSSEN-CILAG Kft. H-2045 Törökbálint, Tó Park Tel: +36 23-513-800 Česká republika JANSSEN-CILAG s.r.o. Karla Engliše 3201/6 CZ-15000 Praha 5- Smíchov Česká republika Tel. +420 227 012 222 Malta A.M. Mangion Ltd. Mangion Building Triq ġdida fi triq Valletta Luqa LQA 6000 Malta TEL: 00356 2397 6000/6412 Danmark JANSSEN-CILAG A/S Hammerbakken 19 Postboks 149 DK-3460 Birkerød Tlf: +45 45 94 82 82 Nederland JANSSEN-CILAG B.V. Postbus 90240 NL-5000 LT Tilburg Tel: +31 13 583 73 73 Deutschland JANSSEN-CILAG GmbH Raiffeisenstr. 8 D-41470 Neuss Tel: +49 2137-955-0 Norge JANSSEN-CILAG A.S. Hoffsveien 1 D N-0275 Oslo Tlf: + 47 24 12 65 00 Eesti Janssen-Cilag Polska Sp.Zo.o Eesti filiaal Weizenbergi 20b, EE-10150 Tallinn Tel: +372 626 6500 Österreich JANSSEN-CILAG Pharma Pfarrgasse 75 A-1232 Wien Tel:+43 1 610 300 Ελλάδα JANSSEN-CILAG Φαρµακευτική Α.Ε.Β.Ε. Λεωφόρος Ειρήνης 56 GR-151 21 Πεύκη Αθήνα Tηλ: +30 210 61 40 061 Polska JANSSEN–CILAG Polska Sp. z o.o., ul. Szyszkowa 20, PL-02–285 Warszawa Tel.: + 48 22 668 – 01 - 50 35 España JANSSEN-CILAG, S.A. Paseo de las Doce Estrellas, 5-7 Campo de las Naciones E-28042 Madrid Tel: +34 91 722 81 00 Portugal JANSSEN-CILAG FARMACÊUTICA, LDA. Estrada Consiglieri Pedroso, 69 A Queluz de Baixo P-2734-503 Barcarena Tel: +351 21 43 68 835 France JANSSEN-CILAG 1, rue Camille Desmoulins TSA 91003 F-92787 Issy Les Moulineaux Cedex 9 Tél: 0 800 25 50 75 / + 33 1 55 00 44 44 România Johnson & Johnson d.o.o. Sipotul Fantanilor no. 8, Sect. 1 010 157 Bucharest RO Tel: +40 21 312 1169 Ireland JANSSEN-CILAG Ltd. Saunderton High Wycombe Buckinghamshire HP14 4HJ United Kingdom Tel: +44 1 494 567 567 Slovenija Johnson & Johnson d.o.o. Šmartinska cesta 53 Sl-1000, Ljubljana Tel. +386 1 401 18 30 Ísland JANSSEN-CILAG c/o Vistor Hörgatún 2 IS-210 Garðabær Sími: +354 535 7000 Slovenská republika Johnson & Johnson s.r.o. Plynárenska 7/B SK- 824 78 Bratislava 26 Tel. +421 233 552 600 Italia JANSSEN-CILAG SpA Via M.Buonarroti, 23 I-20093 Cologno Monzese MI Tel: +39 02/2510.1 Suomi/Finland JANSSEN-CILAG OY Metsänneidonkuja/Skogsjungfrugränden 8 FI-02130 Espoo/Esbo Puh/Tel: +358 9 4155 5300 Κύπρος Βαρνάβας Χατζηπαναγής Λτδ 7 Ανδροκλέους CY-1060 Λευκωσία Tηλ: +357 22 755 214 Sverige JANSSEN-CILAG AB Box 7073 SE-192 07 Sollentuna Tel +46 8 626 50 00 Latvija JANSSEN-CILAG Polska Sp. z o.o. filāle Latvijā Bauskas iela 58a, LV-1004, Rīga Tālr. +371 7103007 United Kingdom JANSSEN-CILAG Ltd. Saunderton High Wycombe Buckinghamshire HP14 4HJ - UK Tel: +44 1 494 567 567 Lietuva UAB ‘Johnson & Johnson’ Šeimyniškių g. 1A LT-09312 Vilnius Tel.: +370 5 278 68 88 36 + Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt in 12/2007. Dieses Arzneimittel wurde unter „Außergewöhnlichen Umständen“ zugelassen. Das bedeutet, dass es aus wissenschaftlichen Gründen nicht möglich war, vollständige Informationen zu diesem Arzneimittel zu erhalten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMEA) wird jegliche neuen Informationen, die verfügbar werden, jährlich bewerten, und falls erforderlich, wird die Packungsbeilage aktualisiert werden. DIE FOLGENDEN INFORMATIONEN SIND NUR FÜR ÄRZTE BZW. MEDIZINISCHES FACHPERSONAL BESTIMMT: 1. Zubereitung Hinweis: VELCADE ist eine zytotoxische Substanz. Daher sollte während der Handhabung und Zubereitung Vorsicht gelten. Die Benutzung von Handschuhen und weiterer Schutzkleidung zur Vermeidung von Hautkontakt wird empfohlen. DA VELCADE KEINE KONSERVIERUNGSMITTEL ENTHÄLT, MÜSSEN WÄHREND DER GESAMTEN HANDHABUNG VON VELCADE STRENG ASEPTISCHE BEDINGUNGEN EINGEHALTEN WERDEN. 1. Geben Sie 3,5 ml sterile 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung für Injektionszwecke in die Durchstechflasche, die das VELCADE Pulver enthält. Die Konzentration der daraus entstehenden Lösung beträgt 1 mg/ml. Die Lösung ist klar und farblos mit einem pH-Wert von 4 bis 7. Sie brauchen den pH-Wert der Lösung nicht zu testen. 2. Führen Sie vor der Anwendung eine Sichtprüfung der Lösung in Hinblick auf Schwebestoffe und Verfärbungen durch. Sollten Sie irgendwelche Verfärbungen oder Schwebestoffe beobachten, sollte das fertig zubereitete Arzneimittel verworfen werden. 3. Das gebrauchsfertige Arzneimittel ist frei von Konservierungsstoffen und sollte nach der Zubereitung unverzüglich angewendet werden. Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung vor der Anwendung wurde für 8 Stunden bei 25 °C in der Originaldurchstechflasche und/oder einer Spritze belegt; sie darf aber nicht länger als maximal 8 Stunden in der Spritze aufbewahrt werden. Hinweis: Wenn die gebrauchsfertige Lösung nicht unverzüglich eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Es ist nicht erforderlich, das gebrauchsfertige Arzneimittel vor Licht zu schützen. Eine Durchstechflasche ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt und die verbleibende Lösung muss verworfen werden. 4. Geben Sie diese Gebrauchsinformation an den Patienten. 2. Anwendung 1. Überprüfen Sie bitte die Dosis in der Spritze. 37 2. Injizieren Sie die Lösung innerhalb von 3 bis 5 Sekunden intravenös als Bolusinjektion über einen peripheren oder zentralen Venenkatheter in eine Vene. 3. Spülen Sie den Venenkatheter unter Verwendung einer sterilen 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung nach. 3. Entsorgung Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 38