Medikamente im Rettungsdienst - eRef

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Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Promethazin
Substanzklasse Antihistaminika, Neuroleptika
Handelsnamen
▶▶Atosil® Tropfen: 1 ml Lösung (ca. 20 Tropfen) enthält 20 mg Promethazin
▶▶Atosil® Injektionslösung: 1 Ampulle à 2 ml enthält 50 mg Promethazin
▶▶Promethazin-neuraxpharm® Tropfen / forte-Tropfen: 1 ml (ca. 20 Tropfen) enthält 20 mg
Promethazin bzw. 100 mg bei forte-Tropfen
▶▶Promethazin-neuraxpharm® Injektionslösung: 1 Ampulle à 2 ml enthält 50 mg Promethazin
Dosierung und Darreichungsform
▶▶Ältere oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit Kreislauf- und Atemschwäche,
hirnorganischen Veränderungen sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion erhalten
i. d. R. die Hälfte der Dosierung.
▶▶Verabreichung der i. v. Injektionslösung langsam über 2–5 min
(nicht > 25 mg Promethazin/min) in eine großlumige Vene am liegenden Patienten
unter Blutdruck- und Atemkontrolle
akute Unruhe- und Erregungszustände bei psychiatrischer Grunderkrankung
INDIKATION
Dosierung Erwachsene ▶▶ i. v.: 25 mg initial,
▶▶ Wiederholung nach 2 h möglich,
▶▶ Tagesgesamtdosis kann kurzfristig auf 200 mg pro Tag gesteigert werden
▶▶ Tropfen: kurzfristig maximal 3–5-mal 40 Tropfen bzw. 2 ml Tropfen pro Tag
(entsprechend bis zu 200 mg Promethazin pro Tag)
Dosierung Kinder
KONTRAINDIKATION
CAVE
i. v.: 10–25 mg Promethazin als Einzeldosis
Tagesgesamtdosis: max. 0,5 mg/kg KG
Tropfen: initial 10 Tropfen bzw. 0,5 ml Tropfen (entsprechend 10 mg Promethazin)
▶▶ Kinder < 2 Jahre
▶▶ bei forte-Tropfen Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
▶▶ angeborenes langes QT-Syndrom
▶▶ akute Intoxikationen mit zentraldämpfenden Pharmaka und Alkohol
▶▶ Kreislaufschock oder Koma
▶▶ schwere Blutzell- und Knochenmarkschäden
▶▶ bekanntes malignes Neuroleptika-Syndrom
▶▶ Bronchialasthmatiker mit Sulfitüberempfindlichkeit (bei parenteraler Gabe)
▶▶ erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankung
▶▶ Paravenöse Injektionen verursachen heftige Schmerzen.
▶▶ KHK, Erregungsleitungsstörungen, Hypertonie, Bradykardie
▶▶ gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern
oder eine Hypokaliämie hervorrufen können
▶▶ Verdacht auf subkortikale Hirnschäden
▶▶ Winkelblockglaukom
▶▶ Hypokaliämie
▶▶ Leukopenie und andere Erkrankungen des hämatopoetischen Systems
▶▶ bekannte hirnorganische Erkrankungen und epileptische Anfälle
▶▶ Patienten mit erhöhtem Schlaganfallrisiko
▶▶ in Schwangerschaft oder Stillzeit nur bei strenger Indikationsstellung
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!
All rights reserved. Usage subject to terms and conditions of license.
Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Promethazin
Substanzklasse Antihistaminika, Neuroleptika
Nebenwirkungen
▶▶ Sedierung
▶▶ EKG-Veränderung
▶▶ QT-Verlängerung
▶▶ Tachykardie
▶▶ Torsade de pointes
▶▶ paradoxe ZNS-Stimulation
(insbes. bei älteren
Patienten und Kindern)
▶▶ Atemdepression
▶▶ respiratorische Störung
▶▶ Temperaturerhöhung
▶▶ Leukopenie
▶▶ Thromboembolie
▶▶ Porphyrie
▶▶ malignes NeuroleptikaSyndrom
▶▶ Mydriasis: verschwommenes Sehen
▶▶ bei parenteraler und inhalativer Anwendung:
Überempfindlichkeits­reaktionen v. a. bei
Bronchialasthmatikern: Erbrechen, Diarrhoe,
keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall,
Bewusstseinsstörung, Schock
▶▶ vermehrtes Durstgefühl
▶▶ verstopfte Nase
Wirkung
Promethazin ist ein schwach potentes Neuroleptikum und potentes H1-Antihistaminikum.
Es wirkt
▶▶stark sedierend mit nur geringen antipsychotischen Eigenschaften,
▶▶antihistaminerg, anticholinerg, antiserotonerg und membranstabilisierend.
▶▶Zudem blockiert es α-Rezeptoren.
Wechselwirkungen
▶▶zentraldämpfende Pharmaka und Alkohol: gegenseitige Wirkungsverstärkung
▶▶Antihypertonika: Blutdrucksenkung verstärkt
▶▶Anticholinergika: anticholinerge Wirkung verstärkt
▶▶Enzyminduktoren (z. B. Barbiturate, Carbamazepin): Metabolisierung des Neuroleptikums
beschleunigt
▶▶trizyklische Antidepressiva: Plasmakonzentration von trizyklischen Antidepressiva wird
verstärkt
▶▶Adrenalin: Blutdruckabfall (Adrenalinumkehr)
▶▶Kombination mit MAO-Hemmstoffen ist nicht zu empfehlen: Hinweise auf Hypertension
und Verstärkung von extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen
▶▶Zu vermeiden ist die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, zu Hypokaliämie führen oder den hepatischen Abbau von Promethazin hemmen.
Besonderheiten
▶▶Bei Überdosierung Gefahr eines anticholinergen Syndroms (Antidot: Physostigmin).
▶▶Injektionslösung nicht mit anderen Injektions- oder Infusionslösungen mischen.
▶▶Promethazin kann das Reaktionsvermögen beeinflussen.
Lagerung
▶▶Tropfen sollten nach Anbruch im Kühlschrank (bei 2–8 °C) aufbewahrt werden:
Haltbarkeit beträgt 12 Wochen. Wird das Präparat nach Anbruch bei Raumtemperatur
(nicht > 25 °C) aufbewahrt, sind die Tropfen 6 Wochen haltbar.
▶▶Injektions-Ampullen vor Licht geschützt aufbewahren.
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
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