KCl-retard Zyma® 600 mg Retardtabletten - medikamente-per

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
KCl-retard Zyma® 600 mg Retardtabletten
Zur Anwendung bei Erwachsenen
Wirkstoff: Kaliumchlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.
Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss
KCl-retard Zyma jedoch vorschriftsmäßig eingenommen werden.
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.
– Wenn sich Ihre Symptome verschlimmern oder keine Besserung eintritt, müssen Sie auf jeden Fall einen Arzt
aufsuchen.
– Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht
in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist KCl-retard Zyma und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von KCl-retard Zyma beachten?
3. Wie ist KCl-retard Zyma einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist KCl-retard Zyma aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. Was ist KCl-retard Zyma und wofür wird es angewendet?
KCl-retard Zyma ist ein Mineralstoffpräparat.
KCl-retard Zyma ist angezeigt zur Korrektur bzw. Verhütung eines Kaliummangels bei Patienten, die Kaliumchlorid in Form
einer Lösung oder einer Brausetablette nicht vertragen oder nicht einnehmen wollen, oder wenn Schwierigkeiten mit der
Einnahmezuverlässigkeit bestehen.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von KCl-retard Zyma beachten?
KCl-retard Zyma darf nicht eingenommen werden,
– wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen eine Gabe von Kalium oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von
KCl-retard Zyma sind;
– wenn die Kalium-Konzentration in Ihrem Blut zu hoch ist (Hyperkaliämie), weil eine weitere Erhöhung zu
Herzrhythmusstörungen und sogar zu Herzstillstand führen kann;
– wenn Sie an einer Erkrankung oder deren Folgen leiden, die häufig mit einer Erhöhung des Kaliums im Blut verbunden
ist, wie z. B. Entwässerung, eingeschränkte Ausscheidung durch die Nieren, Unterfunktion der Nebennierenrinde
(Morbus Addison), periodisch wiederkehrende Lähmung aufgrund eines hohen Kaliumspiegels im Blut (Adynamia
episodica hereditaria, Gamstorp-Syndrom), kongenitale Paramyotonie (Eulenburg-Syndrom), Sichelzellanämie,
ausgedehnter Zellzerfall (z. B. bedingt durch Verletzungen, Verbrennungen, massiven Zerfall roter Blutkörperchen,
Rhabdomyolyse, Zellzerfall bei Tumorerkrankungen), erhöhter Blutspiegel des Hormons Aldosteron (hyporeninämischer
Hypoaldosteronismus), Übersäuerung des Blutes (dekompensierte metabolische Azidose), weil eine weitere Kaliumzufuhr
zu Störungen im Herzrhythmus und sogar zu Herzstillstand führen kann;
– bei hyperkaliämischer periodischer Paralyse;
– bei Nierenversagen, auch bei noch nicht erhöhtem Kalium im Blut;
– bei gleichzeitiger Anwendung mit kaliumsparenden harntreibenden Mitteln (Spironolacton, Triamteren, Amilorid);
– bei Kindern.
Sie sollten KCl-retard Zyma, wie alle Kaliumpräparate mit verzögerter Wirkstoff-Freigabe, nicht anwenden, wenn bei Ihnen
die Passage durch den Verdauungstrakt verlangsamt oder behindert ist (partieller oder totaler Verschluss der Speiseröhre,
z. B. infolge von Karzinomen [der Speiseröhre, der Schilddrüse, hinter dem Kehlkopf], Aortenaneurysma, Vergrößerung des
linken Vorhofs, Entzündungen der Speiseröhre, Verschiebungen der Speiseröhre nach herzchirurgischen Eingriffen [z. B.
Ersatz einer Herzklappe], Verengung oder Atonien im gesamten Magen-Darm-Trakt [z. B. Verengung des Magenausgangs
oder im Darmbereich]).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von KCl-retard Zyma ist erforderlich
– bei Magen-Darm-Erkrankungen
Sollten Sie bei der Behandlung mit KCl-retard Zyma ausgeprägte Übelkeit, schweres Erbrechen, starke Bauchschmerzen
oder Blähungen, Durchfälle oder Magen-Darm-Blutungen bekommen, ist das Präparat sofort abzusetzen, da diese
Symptome auf schwere Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt hinweisen können.
Diese Risiken können erhöht sein, wenn Sie eine Stauung in der Speiseröhre, Magen- oder Darmgeschwüre in der
Vorgeschichte, verzögerte Darmpassagezeit oder Minderdurchblutung des Darms aufgrund einer allgemeinen
arteriosklerotischen Gefäßerkrankung haben.
Weil bestimmte Arzneimittel (Anticholinergika) die Beweglichkeit des Magen-Darm-Trakts verringern, sollten Sie diese, vor
allem in hoher Dosierung, nur auf ärztliche Verordnung zusammen mit Kaliumpräparaten einnehmen.
Wenn Sie Magen- oder Darmgeschwüre haben, sollten Sie zuerst Ihren Arzt befragen, bevor Sie Kaliumpräparate
einnehmen. Bei einem künstlichen Darmausgang sind wegen der eventuell veränderten Darmpassagezeit andere
Darreichungsformen von Kaliumsalzen vorzuziehen.
– bei erhöhtem Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie)
Wenn Sie Kalium nur schlecht ausscheiden können, kann die Gabe von Kaliumsalzen zu erhöhten Kaliumspiegeln im
Blut (Hyperkaliämie) und Herzstillstand führen. Dies tritt hauptsächlich nach intravenöser Gabe von Kalium auf, kann
aber auch nach Einnahme von Kalium vorkommen. Eine potenziell tödliche Hyperkaliämie kann sich schnell entwickeln
und ohne Symptome verlaufen. Wenn Sie an einer chronischen Nierenerkrankung oder anderen Erkrankungen, die
möglicherweise die Kaliumausscheidung beeinträchtigen könnten, leiden, ist eine besonders sorgfältige Überwachung
der Kaliumkonzentration im Blut und eine entsprechende Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich. In diesen Fällen
sollten Sie KCl-retard Zyma nur nach ärztlicher Verordnung einnehmen.
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Kaliumchlorid sollte nur mit Vorsicht angewendet werden, wenn Sie Arzneimittel erhalten, von denen bekannt ist, dass
sie Hyperkaliämien verursachen können, wie Aldosteron-Antagonisten, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, nicht
steroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin), Beta-Blocker, Heparin, Digoxin und Ciclosporin. Fragen Sie in diesem Fall
vor der Einnahme Ihren Arzt um Rat.
Durch Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln sowie durch plötzlich auftretende Übersäuerung des Blutes, akute
Einschränkung der Nierenfunktion oder andere Zustände kann es zu versehentlich auftretender Hyperkaliämie kommen.
– bei Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose)
Besteht gleichzeitig eine metabolische Azidose, sollten anstelle von Kaliumchlorid neutralisierende Kaliumsalze (wie z. B.
Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcitrat, Kaliumacetat) gegeben werden.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen
Wenn Sie neben einer Hypokaliämie einen durch harntreibende Mittel ausgelösten Magnesiummangel haben, ist der
Ausgleich des intrazellulären Kaliumdefizits erschwert. Deshalb sollte gleichzeitig auch der Magnesiummangel korrigiert
werden.
Bei Einnahme von KCl-retard Zyma mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem
eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Arzneimittel, die die Ausscheidung von Kalium beeinträchtigen, können eine Hyperkaliämie fördern, wenn sie zusammen
mit KCl-retard Zyma gegeben werden.
Sie dürfen KCl-retard Zyma nicht gleichzeitig mit kaliumsparenden harntreibenden Mitteln (Spironolacton, Triamteren,
Amilorid) anwenden.
KCl-retard Zyma sollte nur mit Vorsicht angewendet werden, wenn Sie Arzneimittel erhalten, von denen bekannt ist, dass
sie Hyperkaliämien verursachen können, wie Aldosteron-Antagonisten, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, nicht
steroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin), periphere Analgetika, Beta-Blocker, Heparin, Digoxin und Ciclosporin. Fragen
Sie in diesem Fall Ihren Arzt um Rat.
Weitere Arzneimittel, wie direkte Renin-Inhibitoren (z. B. Aliskiren, ein Arzneimittel zur Behandlung eines hohen Blutdrucks)
und Protonenpumpen-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren), können Hyperkaliämien
verursachen, wenn sie gleichzeitig mit KCl-retard Zyma angewendet werden. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung Vorsicht
geboten.
Eine Erhöhung der extrazellulären Kaliumkonzentration vermindert die Wirkung von Herzglykosiden, eine Erniedrigung
verstärkt die arrhythmogene Wirkung von Herzglykosiden.
Weil Anticholinergika die Bewegung des Magen-Darm-Trakts verringern und daher das Risiko gastrointestinaler
Nebenwirkungen erhöhen, sollte Ihr Arzt diese Arzneimittel, vor allem in hoher Dosierung, nur mit großer Vorsicht
zusammen mit Kaliumpräparaten zum Einnehmen verschreiben.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Frauen im gebärfähigen Alter
Es gibt keine besonderen Empfehlungen für Frauen im gebärfähigen Alter.
Schwangerschaft
Es gibt keine Daten über die Anwendung von KCl-retard Zyma während der Schwangerschaft. Aus Tierversuchen ergeben
sich keine Hinweise auf eine nachteilige Wirkung einer Einnahme während der Schwangerschaft.
Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie wegen der dadurch bedingten Herabsetzung der gastrointestinalen Motilität feste
Darreichungsformen von Kaliumpräparaten nur nach ärztlicher Verordnung einnehmen.
Stillzeit
Die Ausscheidung von Kalium über die Milch wurde weder an Tieren noch an Menschen untersucht. Der normale
Kaliumgehalt der Muttermilch beträgt etwa 13 mmol/l. Aufgrund der raschen Verteilung von zugeführtem Kaliumchlorid
im gesamten Organismus ist bei Gabe von KCl-retard Zyma nur ein geringer oder kein Einfluss auf den Kaliumgehalt der
Muttermilch zu erwarten, zumindest solange die Kaliummenge im Körper nicht übermäßig erhöht ist.
KCl-retard Zyma sollte während der Stillzeit nur dann gegeben werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter ein
mögliches Risiko für den Säugling überwiegt.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Es gibt keine besonderen Empfehlungen hinsichtlich der Zeugungs-/Gebärfähigkeit.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es ist nicht bekannt, ob KCl-retard Zyma die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
beeinflusst.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von KCl-retard Zyma
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie KCl-retard Zyma erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn
Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden (hereditäre FructoseIntoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel).
3. Wie ist KCl-retard Zyma einzunehmen?
Nehmen Sie KCl-retard Zyma immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem
Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene
Bestehender Kaliummangel
Soweit nicht anders verordnet, sollten bei bestehendem Kaliummangel täglich 6 Retardtabletten KCl-retard Zyma, verteilt
auf mehrere Gaben, 8 bis 10 Tage lang zu den Mahlzeiten unzerkaut mit genügend Flüssigkeit eingenommen werden; dann
werden die Kaliumbestände des Körpers im Allgemeinen wieder aufgefüllt sein.
Verhinderung eines Kaliummangels
Soweit nicht anders verordnet, sind bei Gefahr eines Kaliummangels (z. B. Gabe eines kaliumausscheidenden Medikaments,
wie Saluretika, Blutdrucksenker, Abführmittel u. a.) für die Dauer dieser Gefährdung täglich 3 Retardtabletten KCl-retard
Zyma einzunehmen, um einem zu erwartenden Kaliummangel vorzubeugen.
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Der Behandlungserfolg sollte, vorzugsweise durch wiederholte Bestimmung des Plasma-Kalium-Spiegels, überwacht
werden. Die Behandlung mit KCl-retard Zyma ist fortzusetzen, bis der Kaliummangel korrigiert ist.
Leberfunktionsstörung
Es wurden keine Studien an Patienten mit Leberfunktionsstörung durchgeführt. KCl-retard Zyma sollte jedoch bei Patienten
mit Leberfunktionsstörung wegen der erhöhten Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Elektrolytstörungen mit Vorsicht
angewendet werden.
Kinder und Jugendliche
KCl-retard Zyma darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden. Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und
Jugendlichen sind nicht erwiesen.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
KCl-retard Zyma sollte bei älteren Patienten wegen des erhöhten Risikos einer Hyperkaliämie mit Vorsicht und unter
häufiger Kontrolle des Serumkaliumspiegels gegeben werden.
Art der Anwendung
Die Retardtabletten dürfen nicht zerbrochen, gekaut oder gelutscht werden. Sie sind, verteilt auf mehrere Gaben (maximal
jedoch 2 Retardtabletten pro Einzelgabe), zu oder nach den Mahlzeiten in aufrecht sitzender Körperposition mit genügend
Flüssigkeit einzunehmen, um eine Magenreizung so gering wie möglich zu halten.
Dauer der Anwendung
Nehmen Sie KCl-retard Zyma ohne ärztlichen Rat nicht länger als 8 bis 10 Tage ein.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von KCl-retard Zyma zu
stark oder zu schwach ist.
Allgemeine Hinweise
Die übliche Kaliumzufuhr mit der Nahrung beträgt bei Erwachsenen durchschnittlich 50–100 mmol/Tag. Im Allgemeinen
tritt ein Kaliumverlust, der zu Hypokaliämie führt, nicht auf, bis mindestens 200 mmol Kalium vom gesamten Kaliumvorrat
im Körper verloren gegangen sind.
Die Dosierung muss den individuellen Bedürfnissen des Patienten und dem Schweregrad des tatsächlichen bzw. vermuteten
Kaliummangels angepasst werden. Werden harntreibende Mittel (Diuretika) abwechselnd angewendet, sollte KCl-retard
Zyma an den Tagen eingenommen werden, an denen die harntreibenden Mittel nicht eingenommen werden.
Wenn die Dosis 20 mmol K+ überschreitet, sollte sie auf mehrere Gaben verteilt werden, so dass nicht mehr als 20 mmol K+
auf einmal eingenommen wird. Von daher dürfen höchstens 2 Retardtabletten KCl-retard Zyma (= 16 mmol K+) gleichzeitig
eingenommen werden. Die unlösliche Matrix der Tablette wird mit dem Stuhl ausgeschieden.
Wenn Sie eine größere Menge KCl-retard Zyma eingenommen haben, als Sie sollten
Eine Überdosierung mit KCl-retard Zyma kann lebensbedrohlich sein. Besteht der Verdacht auf eine Überdosierung, sollte
daher schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Symptome
Bei Überdosierung kann es zu erhöhten Kaliumwerten im Blut (Hyperkaliämie) kommen, insbesondere bei gleichzeitiger
Übersäuerung des Blutes (Azidose) oder Nierenfunktionsstörungen. Hier kann eine Hyperkaliämie bereits nach Gabe relativ
geringer Dosierungen von KCl-retard Zyma auftreten.
Herz¯Kreislauf¯System
Anzeichen der Hyperkaliämie sind vor allem Herz-Kreislauf-Störungen. Es kann zu einem Abfall der Herfrequenz, AVBlockierung und zu ventrikulären Rhythmusstörungen, Schenkelblock, Kammerflimmern, begleitet von Hypotonie
und Schock, kommen, die unter Umständen zu einem Herzstillstand führen können. Neben der Erhöhung der SerumKalium-Konzentration werden dabei im EKG typische Veränderungen vorgefunden (hohe, spitze, symmetrische T-Wellen,
Verschwinden der P-Welle, Verbreiterung des QRS-Komplexes und ST-Strecken-Senkung).
Zentralnervensystem und Muskulatur
Die neuromuskulären Symptome umfassen Missempfindungen (Kribbeln), Reflexverlust, schlaffe Lähmung, die evtl. zu einer
Atemlähmung führen kann, und Verwirrtheitszustände.
Plasma-Kalium-Konzentrationen ab 6,5 mmol/l sind lebensbedrohlich, über 8 mmol/l oft tödlich.
Therapie
Im Falle einer Überdosierung kann Ihr Arzt die am Ende dieser Gebrauchsinformation aufgeführten Maßnahmen ergreifen.
Wenn Sie die Einnahme von KCl-retard Zyma vergessen haben
Setzen Sie in diesem Fall die Einnahme von KCl-retard Zyma in der verordneten Dosierung zum nächsten Anwendungszeitpunkt
fort. Verwenden Sie auch in diesem Fall keine größere Menge als die angegebene oder verordnete Einzeldosis.
Wenn Sie die Einnahme von KCl-retard Zyma abbrechen
Wenn Sie die Einnahme abbrechen, kann es sein, dass ein zu niedriger Kaliumspiegel in Ihrem Blut nicht ausgeglichen
werden kann. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie die Behandlung mit KCl-retard Zyma abbrechen.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann KCl-retard Zyma Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig:
Mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig:
Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich:
Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten
Selten:
Weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten:
Weniger als 1 von 10.000 Behandelten oder unbekannt
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Kaliumpräparate zum Einnehmen können in seltenen Fällen zu Übelkeit, Blähungen, Erbrechen, Aufstoßen, Sodbrennen,
Bauchschmerzen und Durchfällen führen. Ursache dafür sind Schleimhautreizungen des Magen-Darm-Traktes, denen man
am besten begegnet durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr, soweit möglich, und durch gleichzeitige Einnahme des Präparates
während der Mahlzeiten oder durch Dosisreduktion.
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In Einzelfällen sind nach der Einnahme von KCl-retard Zyma Verschluss des Magen-Darm-Trakts, Blutungen im
Magen-Darm-Trakt und Geschwürbildung auf der Schleimhaut, mit oder ohne Durchbruch im oberen oder unteren
Verdauungstrakt, und eine Verzögerung der Passage durch den Magen-Darm-Trakt berichtet worden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
In seltenen Fällen sind Juckreiz, Hautausschläge und Nesselsucht aufgetreten.
Untersuchungen
Bei Patienten mit gestörter Kaliumausscheidung oder -verteilung können Hyperkaliämien auftreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt
oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist KCl-retard Zyma aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr
verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25 ºC lagern.
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6. Weitere Informationen
Was KCl-retard Zyma enthält
Der Wirkstoff ist: Kaliumchlorid
1 Retardtablette enthält 600 mg Kaliumchlorid, entsprechend 8 mmol (315 mg) K+, fein verteilt in einer wachsähnlichen
Grundlage.
Die sonstigen Bestandteile sind: Arabisches Gummi, Carnaubawachs, Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.), Magnesiumstearat
(Ph.Eur.), Talkum, Gelatine, Sucrose, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172, gelb), Eisen(III)-oxid (E 172, rot)
Wie KCl-retard Zyma aussieht und Inhalt der Packung
Braun-beige, bikonvexe Tabletten mit glänzender Oberfläche.
KCl-retard Zyma wird in Packungen mit 50 und 100 Retardtabletten bereitgestellt.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Novartis Pharma GmbH
90327 Nürnberg
Telefon: (09 11) 273-0
Telefax: (09 11) 273-12 653
Internet/E-Mail: www.novartis.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2012.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Überwachung während der Behandlung
Während der Langzeitbehandlung werden regelmäßige Kontrollen der Serum-Kalium-Spiegel empfohlen, vor allem bei
Patienten mit Risiken für eine Hyperkaliämie (z. B. Nierenfunktionsstörungen, Herzerkrankungen).
Vor der Anwendung sind der Elektrolyt- und Säure-Basen-Status, der Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die
Nierenfunktion zu kontrollieren. Diese Parameter sind während der Behandlung zunächst in kürzeren, später in längeren
Intervallen zu überwachen.
Bei der Blutentnahme zur Bestimmung der Kaliumkonzentration ist daran zu denken, dass nach unsachgemäßer
Venenpunktion oder als Ergebnis einer In-vitro-Hämolyse des abgenommenen Blutes artifizielle Erhöhungen des
Kaliumspiegels vorkommen können.
Therapie bei Überdosierung
Im akuten Vergiftungsfall muss das überschüssige Kalium aus dem Körper entfernt bzw. inaktiviert werden. Dies kann
durch Allgemeinmaßnahmen, wie künstlich herbeigeführtes Erbrechen, Magenspülung und Gabe von Kationen-AustauscherHarzen, oral oder durch Mageninstillation verabreicht, (z. B. 20 g Natrium-Polystyrol-Sulfonat mit 20 ml 70%iger SorbitolLösung, 2- bis 4-mal täglich), erfolgen.
Bei mäßiger Hyperkaliämie (Plasma-Kalium-Konzentrationen zwischen 6,5 und 8 mmol/l und Zuspitzung der T-Zacke als
einzige EKG-Veränderung):
– Stimulation des transzellulären Kaliumtransportes durch intravenöse Gabe von 300 bis 500 ml/Stunde einer 10%igen
Dextran-Lösung mit einem Insulingehalt von 10 bis 20 Einheiten/l.
– Korrektur einer eventuellen Azidose durch intravenöse Natriumhydrogencarbonat-Gaben (44 bis 132 mmol/l in einer
Glukoselösung).
– Korrektur einer eventuellen Hyponatriämie und Hypovolämie.
In schweren Fällen von Hyperkaliämie (Plasma-Kalium-Konzentrationen von 8 mmol/l und darüber und erhebliche EKGVeränderungen, wie Fehlen der P-Welle, QRS-Komplex-Verbreiterung, Verschwinden der T-Zacke oder Auftreten von
ventrikulären Arrhythmien):
– Glukoselösung (mit Insulin) und/oder Hydrogencarbonat-Infusionen, wie oben beschrieben.
– Verabreichung von 10 bis 30 ml einer 10%igen Kalziumglukonat-Lösung i.v. während 1 bis 5 Minuten unter laufender
EKG-Kontrolle.
– Verabreichung von Kationen-Austauscher-Harzen durch Retentionseinläufe, und zwar folgendermaßen:
30 bis 50 g Natrium-Polystyrol-Sulfonat in 100 ml einer warmen wässrigen Sorbitol-Lösung sollten, wenn möglich, einige
Stunden im Sigmoid gehalten werden. Das Kolon wird dann mit einer natriumfreien Lösung gespült, um das Harz zu
entfernen. Die Einläufe können wiederholt werden oder die Ionenaustauscher oral mehrmals gegeben werden.
– Hämodialyse oder Peritonealdialyse, speziell bei Patienten mit Niereninsuffizienz.
Bei der Behandlung einer Hyperkaliämie sollte in Betracht gezogen werden, dass bei gut eingestellten digitalisierten
Patienten eine zu rasche Senkung des Kaliumspiegels zu Digitalis-Intoxikationen führen kann.
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