Definitionen Wenn im Text ein Begriff fett gedruckt ist, dann soll damit deutlich gemacht werden, dass er an dieser Stelle eingeführt wird. Gewöhnlich geschieht das durch eine Definition, wobei wir nicht so streng formal sind, wie man es in einer Vorlesung für Mathematikstudenten wäre. Eine Definition fehlt bei den undefinierten Grundbegriffen (z.B. „Menge“) und bei Begriffen, die wir als bekannt voraussetzen (z.B. „ganze Zahl“). Umfangreichere Definitionen werden als solche gekennzeichnet. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.1/23 Gleichheitszeichen Wir verwenden zwei Gleichheitszeichen: und Das Zeichen = bezeichnet eine Aussage, während := für Definitionen verwendet wird. Beispielsweise ist festgelegt wird, dass eine (für jede natürliche Zahl ) richtige Aussage, während durch eine Abkürzung für ist. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.2/23 Die Menge aller reellen Zahlen (Dezimalzahlen). Die Menge aller komplexen Zahlen. aller ganzen Die Menge aller rationalen Zahlen (Bruchzahlen). Die Menge Zahlen. aller natürlichen Zahlen. Die Menge Häufig benutzte Mengennamen Ø oder : Die leere Menge, die kein Element hat. Diese Abkürzungen werden weltweit einheitlich benutzt, mit einer Einschränkung: Viele Autoren zählen, anders als wir, die Null zu den natürlichen Zahlen. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.3/23 bedeutet: ist ein Element der Menge bedeutet: ist nicht Element der Menge . . bedeutet: ist eine Teilmenge von , d.h. jedes Element der Menge ist auch Element der Menge . bezeichnet die Anzahl der Elemente von , auch Mächtigkeit oder Kardinalität von genannt. Manche Autoren verwenden das Symbol Symbole der Mengensprache . Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.4/23 Mengenangabe durch Aussondern Bedingung Die allgemeine Form dieser Schreibweise ist folgende: Damit ist folgendes gemeint: Man schreibt eine öffnende Mengenklammer, dann eine Angabe, aus welcher Menge die Elemente gewählt werden, dann einen senkrechten Strich und danach die Aussonderungsbedingung, die mit einer schließenden Klammer beendet wird. Die so angegebene Menge hat als Elemente genau diejenigen Elemente von , die die angegebene Bedingung erfüllen. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.5/23 Beispiel einer Mengenkonstruktion ist dasselbe wie die Menge Die Elemente dieser Menge sind selbst Mengen, nämlich genau die sechs zweielementigen Teilmengen der Menge . Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.6/23 über bezeichnet die Anzahl aller -elementigen Teilmengen einer -elementigen Menge. wird Binomialkoeffizient genannt Das Symbol und „ über “ gelesen. Es kommt vor in der Binomischen Formel Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.7/23 Induktionsbeweis Satz 1 Die Anzahl der zweielementigen Teilmengen einer -elementigen Menge ist Der Beweis erfolgt durch Induktion über : 1. Für den Fall ist die Behauptung offenbar richtig: eine Menge mit Null Elementen, also die leere Menge, hat Null zweielementige Teilmengen. Das ist die Induktionsverankerung. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.8/23 Induktionsschritt 2. Im Induktionsschritt beweisen wir nun: wenn die Behauptung für einen Zahl richtig ist, dann ist sie auch für richtig: -elementige Menge Betrachte eine beliebige und gib, zur leichteren Formulierung des Folgenden, einen Namen, sagen wir . einem Element von hat genau zweielementige Teilmengen, die als Element enthalten, nämlich genau die Mengen der mit , . Form Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.9/23 . . . weiter im Beweis Die übrigen zweielementigen Teilmengen von sind . Diese genau die zweielementigen Teilmengen von , hat Elemente und nach der Menge, also Induktionsannahme genau zweielementige Teilmengen. Die Anzahl der ist deshalb gleich zweielementigen Teilmengen von und dies ist dasselbe wie , was zu beweisen war. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.10/23 Dreieckzahlen Man erkennt (und beweist ohne Mühe), dass für alle Die Zahlen der Form nennt man auch die Dreieckzahlen. Die ersten Werte sind gilt. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.11/23 Hilfssatz 1 Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.12/23 Satz 2 Die Anzahl der -elementigen Teilmengen einer -elementigen Menge ist (lies: „ Fakultät“ Dabei ist speziell Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.13/23 Das Pascalsche Dreieck Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.14/23 einer Menge ist die Menge . Für endliche Mengen gilt Die Potenzmenge aller Teilmengen von Potenzmenge . Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.15/23 Teilmengen der Menge cd cp ls mv cp ls Nr. mv Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.16/23 cd cp ls cd cp mv cd cp cd ls mv cd ls cd mv cd cp ls mv cp ls cp mv cp ls mv ls mv cd Tischtennisturnierplan Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.17/23 Paare als Mengen nennt man ein Paar mit den und . Als Abkürzung verwendet man . Die Menge Komponenten Es ist also . und Die Teilmengen von schen Man hat Damit definiert man nun die Produktmenge zweier Mengen und als nennt man Relationen zwi- . Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.18/23 Mengenoperationen und Sind Mengen, dann bezeichnet die Vereinigungsmenge von und , deren Elemente genau diejenigen sind, die in mindestens einer dieser beiden Mengen Element sind. die Differenzmenge von und , also diejenige Menge, die diejenigen Elemente von enthält, die nicht Elemente von sind, und keine weiteren Elemente. die Schnittmenge (den Durchschnitt) von und . Die Elemente des Durchschnitts sind genau diejenigen, die sowohl Element von als auch von sind. Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.19/23 Allgemeine Mengenoperationen Die Mengenoperationen Durchschnitt und Vereinigung kann man auch für mehr als zwei Mengen verwenden. Statt kann man dann gleichwertig schreiben oder auch Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.20/23 Indexmenge Entsprechend definiert man für alle eine Menge, deren Elemente Teilmengen einer Menge sind, dann ist Ist . Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.21/23 Rechenregeln für Mengenoperationen Idempotenz: , , Kommutativität: , Assoziativität: , Distributivität: Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.22/23 Paare nennt man ein Paar mit den und . Als Abkürzung verwendet man . Die Menge Komponenten Es ist also . nennt man Relationen Man hat Die Teilmengen von zwischen und . Damit definiert man nun die Produktmenge zweier Mengen und als Mathematik I für Informatiker – Mengensprache – p.23/23