46 02830 / 55 01643 Die Zelle: Reifeteilung – Meiose Arbeitsblatt 1 Grundlagen der Vererbung Betrachtet man die äußeren Merkmale einer Familie, kann man feststellen, dass Kinder in manchen Merkmalen ihrer Mutter und in anderen Merkmalen ihrem Vater ähnlich sehen. Selbst Geschwister unterscheiden sich in einigen Merkmalen. Wie kann es dazu kommen, dass bestimmte Merkmale von einer Generation an die nächste weitergegeben werden und andere Merkmale nicht? Die DNA – Baustein des Lebens Im die Zellkern einer jeden Zelle befindet sich die Chromosomen sogenannten DNA . Während der Zellteilung bildet die DNA aus. Ein Chromosom besteht aus zwei gleichartigen Schenkeln, den Chromatiden . Zusammengehalten werden die Chromatiden durch das Zentromer . Die Chromosomen sind wichtig für das Verständnis, wie Merkmale vererbt werden. Karyogramm eines Menschen In jeder einzelnen Zelle des menschlichen Körpers gibt es 46 Chromosomen Chromosomen von der Mutter und 23 Chromosomen vom Vater. In einem . Dabei stammen 23 Karyogramm sortiert man die Chromosomen nach Größe und Gestalt. Dabei kann man feststellen, dass es immer zwei gleichartige Chromosomen gibt. Diese Chromosomenpaare werden als homologe Chromosomen bezeichnet. Die Merkmale eines Menschen werden auf solchen Chromatid Chromosomenpaaren vererbt. Dazu ist auf beiden Chromosomen der genaue Ort für ein bestimmtes Zentromer Merkmal lokalisiert. Auf dem dritten Chromosomenpaar ist z. B. ein Genort für die Haarfarbe festgelegt. Allerdings kann sich die Information auf den beiden Genort (z. B. Haarfarbe) Chromosomen unterscheiden, da ein Chromosom von der Mutter (rot) bzw. dem Vater (blau) stammt. homologes Chromosomenpaar Das Chromosomenpaar 23 bestimmt das Chromosomen auch als unterschiedliche hat hingegen zwei Geschlecht Geschlechtschromosomen eines Menschen. Daher werden die beiden bezeichnet. Ein Junge besitzt zwei Geschlechtschromosomen, also ein X- und ein Y -Chromosom. Ein Mädchen X -Chromosomen. 46 02830 / 55 01643 Die Zelle: Reifeteilung – Meiose Arbeitsblatt 2 Befruchtung Der menschliche Körper entsteht aus nur einer einzigen Zelle, der der Befruchtung . Sie entsteht, wenn bei Ei- und Spermienzelle miteinander verschmelzen. Die Eizellen der Frau werden im Eileiter Zygote Eierstock gebildet. Beim Eisprung wird eine Eizelle in den geschleudert und wandert in Richtung Gebärmutter. Hier kann sie von einer Spermienzelle befruchtet werden. Verschmelzen die Zellkerne von Ei- und Spermienzelle miteinander, entsteht die Zygote. Aus ihr reift durch ständige mitotische Zellteilungen das Kind im Mutterleib heran. Jede menschliche Körperzelle besitzt 46 Chromosomen. Damit die Chromosomenzahl nicht mit jeder Generation zunimmt, muss der Chromosomensatz von Ei- und Spermienzelle um die Hälfte werden. Dieser Vorgang findet in den und wird als Meiose Eierstöcken der Frau bzw. den Hoden reduziert des Mannes statt bezeichnet. Dabei entstehen Ei- bzw. Spermienzellen mit haploidem Chromosomensatz. In der Zygote befinden sich nach der Befruchtung also 23 mütterliche und 23 väterliche Chromosomen. Daher spricht man auch vom doppelten oder diploiden Chromosomensatz. Aufgabe: Ergänze in den Abbildungen die folgenden Begriffe: Spermienzelle, diploid, Zellkern, Befruchtung, DNA, Zygote, Eizelle, haploid. Zellkern DNA Spermienzelle (haploid) Eizelle (haploid) Zygote (diploid) 46 02830 / 55 01643 Die Zelle: Reifeteilung – Meiose Arbeitsblatt 3 Meiose Die Meiose findet in den Eierstöcken der Frau bzw. den Hoden des Mannes statt. Dabei wird aus dem diploiden Chromosomensatz der Ei-Mutterzelle bzw. der Spermien-Mutterzelle der haploide Chromosomensatz gebildet. Die Meiose läuft in zwei aufeinanderfolgenden Zellteilungen ab: Aufgabe: Ergänze den Lückentext und nummeriere die Bilder entsprechend der Zahlen im Text. In der 3 Prophase I der ersten Reifeteilung löst sich die Kernmembran auf. Die freien Chromosomen finden ihren entsprechenden Partner und legen sich nebeneinander (1). Die Centriolen wandern zu den Zellpolen und bilden dort die Fasern aus, die am andocken. In der 1 Centromer Metaphase I paare durch die Fasern zur der Chromosomen werden die Chromosomen- Äquatorialebene gezogen. Dort liegen sie als Paare nebeneinander (2). In der folgenden Anaphase I werden die homologen Chromosomen voneinander getrennt und zu den Zellpolen gezogen (3). Dabei 4 ist die Verteilung der Chromosomen völlig Anschließend bildet sich in der 2 zufällig. Telophase I eine Zellmembran. In jeder der nun entstandenen Zellen befindet sich der haploide Chromosomensatz (4). Da also bei der ersten Reifeteilung der Meiose der um die Hälfte reduziert Reduktionsteilung 6 diploide wird, Chromosomensatz spricht man von einer . k Bei der zweiten Reifeteilung teilen sich die beiden haploiden Zellen erneut. Dieser Vorgang entspricht dem der Mitose : Die Chromosomen werden dabei am Centromer getrennt (5) und es entstehen vier Zellen mit jeweils 23 5 Einchromatid -Chromosomen (6). Aus diesen Zellen werden die Ei- bzw. Spermienzellen gebildet. Am Ende der Meiose lösen sich die Chromosomen auf und bilden die normale, die Arbeits-Form, der DNA aus. 46 02830 / 55 01643 Die Zelle: Reifeteilung – Meiose Arbeitsblatt 4 Bildung der Geschlechtszellen Im Hoden des Mannes reifen ständig Zellen mit entstehen aus der diploiden Spermienmutterzelle zwei haploide Zellen mit jeweils 23 Reifeteilung mit 23 Zweichromatid werden die Chromatiden am Einchromatid haploidem Chromosomensatz heran. Dabei während der Reduktionsteilung -Chromosomen. In der nun folgenden zweiten Centromer getrennt. Es entstehen vier Zellen -Chromosomen. Aufgabe: Ergänze in der folgenden Abbildung die Verteilung des Erbmaterials während der Meiose. Zur Übersichtlichkeit sind hierbei nur drei Chromosomenpaare dargestellt. Zuletzt bilden sich bei den Zellen Spermien aus, wodurch vier werden die homologen Eizelle voneinander getrennt. Dabei entstehen eine große der zweiten Reifeteilung teilen sich diese Zellen erneut. Von den überlebt Polkörperchen bewegliche entstehen. Auch bei der Entstehung der Reifeteilung Geißeln nur die große Zelle, welche die Eizelle Chromosomen in der ersten und eine vier kleine Zelle. Bei entstandenen Zellen bildet. Die drei kleinen Zellen, die sogenannten , sterben ab. Aufgabe: Ergänze in der folgenden Abbildung die entstehenden Zellen und die Verteilung des Erbmaterials während der Meiose. 46 02830 / 55 01643 Die Zelle: Reifeteilung – Meiose Arbeitsblatt 5 Meiose und Mitose Aufgabe: Verbinde die folgenden Satzteile sinnvoll miteinander. Bringe anschließend die Sätze durch Nummerierung in der linken Spalte in eine logische Reihenfolge. 4 Nachdem bei der ersten Reifeteilung der Meiose der diploide Chromosomensatz auf die Hälfte reduziert wurde … … werden die Chromatiden am Zentromer getrennt, was dem Vorgang der Mitose entspricht. 1 Nach Auflösung der Kernmembran und Paarung der homologen Chromosomen in der Prophase I … … sind zwei Zellen mit dem haploiden Chromosomensatz entstanden. Bei der zweiten Reifeteilung der Meiose … … erfolgt die Verteilung der Chromosomen völlig zufällig. Wenn in der Anaphase I der Meiose die homologen Chromosomenpaare getrennt und zu den Zellpolen gezogen werden … … teilen sich bei der zweiten Reifeteilung die haploiden Zellen erneut. Nach Abschluss der Telophase I … … werden die Chromosomenpaare durch Fasern der Zentriolen zur Äquatorialebene der Zelle gezogen. 5 2 3 Die Meiose der ist für die Bildung der Keimzellen verantwortlich. Dadurch wird sichergestellt, dass bei Befruchtung , also dem Verschmelzen von Ei- und Samenzelle, nicht der doppelte Chromosomensatz an die nächste Generation weitergegeben wird. Durch die Befruchtung entsteht die Zygote , aus der mit mitotischer Zellteilung der Organismus wächst. Die Mitose das Wachstum eines Organismus verantwortlich. Aufgabe: Ordne die folgenden sieben Punkte der Meiose bzw. der Mitose zu. Kreuze an. Entstehung von genetisch identischen Tochterzellen Bildung von Keimzellen Trennung der Chromatiden Entstehung von zwei diploiden Zellen Ablauf in zwei aufeinanderfolgenden Zellteilungen Trennung der homologen Chromosomen Entstehung von vier haploiden Zellen □ Meiose □ Meiose □ Meiose □ Meiose □ Meiose □ Meiose □ Meiose □ Mitose □ Mitose □ Mitose □ Mitose □ Mitose □ Mitose □ Mitose ist somit für 46 02830 / 55 01643 Die Zelle: Reifeteilung – Meiose Arbeitsblatt 6 Meiose – zufällige Verteilung des Erbgutes Aufgabe: Vervollständige die Sätze und trage die ergänzten Wörter in die entsprechende Zeile ein. 2. 5. 10. S 1. E D U Z I E R L L E N P E R M I N Z E 3. Z E L L E R N 4. Z Y G T E R C E N T R O E 6. V E R E R T 7. M T 8. D A 9. H P L M A I D 11. E Z E P L I D 13. A A P C H 12. R D O I T 1. 2. 3. 4. 5. 6. O S E 7. O I 8. D 9. 10. L L E H A S 11. E 12. 13. Bei der Meiose wird der doppelte Chromosomensatz ... Bei der Meiose entstehen vier … in den Hoden des Mannes. Der … enthält das Erbmaterial. Der Mensch entwickelt sich aus einer einzigen Zelle, der … Bei der 2. Reifeteilung werden die Chromatiden am … geteilt. Einige Merkmale werden von einer Generation an die nächste Generation … Die … ist für die Bildung von Körperzellen verantwortlich. Die Erbinformation ist in der … gespeichert. Eizelle und Spermienzelle sind … Der Schenkel eines Chromosoms wird als … bezeichnet. Beim Eisprung wird die … in den Eileiter geschleudert. Alle Körperzellen sind ... In der … werden die homologen Chromosomen getrennt. Aufgabe: Definiere das Lösungswort und erläutere dessen Entstehung innerhalb der Meiose. ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ Aufgabe: Die Kombinationsmöglichkeiten der Erbinformation werden durch den Stückaustausch zwischen homologen Chromosomen erhöht. Nenne das Fachwort und erkläre den Vorgang. ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ Aufgabe: Kann es dennoch Menschen geben, die in ihren Erbinformationen völlig übereinstimmen? ___________________________________________________________________________________