ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 62,5 mg Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Filmtablette enthält 62,5 mg Bosentan (als Bosentan 1H2O). Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtablette: Orange-weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten, auf denen auf einer Seite „62,5“ eingeprägt ist. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Symptome bei Patienten mit der funktionellen Klasse III. Die Wirksamkeit wurde nachgewiesen bei: • Primärer PAH • Sekundärer PAH auf dem Boden einer Sklerodermie ohne signifikante interstitielle Lungenerkrankung 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung sollte nur durch einen Arzt eingeleitet und überwacht werden, der in der Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie erfahren ist. Die Behandlung mit Tracleer sollte mit einer Dosierung von zweimal täglich 62,5 mg über einen Zeitraum von vier Wochen begonnen werden und anschließend auf eine Erhaltungsdosis von zweimal täglich 125 mg erhöht werden. Die Tabletten sollen morgens und abends mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Im Fall einer klinischen Verschlechterung (z. B. Abnahme der Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest um mindestens 10% im Vergleich zum Ausgangswert vor der Behandlung) trotz einer mindestens 8-wöchigen Behandlung mit Tracleer (Erhaltungsdosis seit mindestens 4 Wochen), sollten alternative Therapien in Erwägung gezogen werden. Dennoch können einige Patienten, die nach 8-wöchiger Behandlung mit Tracleer nicht angesprochen haben, möglicherweise nach weiteren 4 bis 8 Behandlungswochen positiv auf die Behandlung ansprechen. Wenn ein Absetzen von Tracleer in Betracht gezogen wird, sollte das Absetzen stufenweise während der Einführung einer alternativen Therapie erfolgen. Im Fall einer späten klinischen Verschlechterung trotz einer Behandlung mit Tracleer (z.B. nach mehreren Behandlungsmonaten), sollte eine Neubewertung der Behandlung erfolgen. Einige Patienten, die nicht ausreichend auf die Tracleer Dosis von zweimal täglich 125 mg ansprechen, können möglicherweise ihre körperliche Belastbarkeit leicht verbessern, wenn die Dosis auf zweimal täglich 250 mg erhöht wird. Eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Bewertung sollte erfolgen und in Betracht ziehen, dass die Lebertoxizität dosisabhängig ist (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1). Absetzen der Behandlung Mit einem plötzlichen Absetzen von Tracleer liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Es gibt keine Hinweise auf einen akuten Reboundeffekt. Zur Vermeidung einer möglichen schweren klinischen 2 Verschlechterung infolge eines möglichen Reboundeffektes sollte eine stufenweise Reduzierung der Dosis (Halbierung der Dosis für 3 bis 7 Tage) in Betracht gezogen werden. Es wird empfohlen, eine engmaschige Überwachung während des Absetzens durchzuführen. Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion Bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen (d.h. Child-Pugh Klasse A) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Tracleer ist bei mittleren bis schweren Leberfunktionsstörungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2) kontraindiziert. Dosierung bei Nierenfunktionsstörungen Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Dialyse-Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Dosierung bei älteren Patienten Bei Patienten über 65 Jahre ist keine Dosisanpassung erforderlich. Kinder Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten unter 12 Jahren wurde bisher noch nicht hinreichend untersucht. Das folgende Dosierungsschema wurde in der Studie AC-052-356 (BREATHE-3) angewendet: Körpergewicht (kg) 10 ≤ × ≤ 20 20 < × ≤ 40 > 40 kg Anfangsdosis (4 Wochen) 1 × tgl. 31,25 mg. 2 × tgl. 31,25 mg 2 × tgl. 62,5 mg. Erhaltungsdosis 2 × tgl. 31,25 mg 2 × tgl. 62,5 mg 2 × tgl. 125 mg Das Studiendesign war überwiegend darauf ausgerichtet, die Pharmakokinetik bei Kindern zu bestimmen. Die Anzahl der in der jeweiligen Dosisgruppe untersuchten Patienten war jedoch zu gering, um ein optimales Dosierungsschema für Patienten unter 12 Jahren etablieren zu können (siehe Abschnitt 5.1). Die pharmakokinetischen Ergebnisse zeigten eine niedrigere systemische Verfügbarkeit als bei Erwachsenen mit pulmonaler Hypertonie (siehe Abschnitt 5.2.), was möglicherweise zu einer suboptimalen Wirkung auf das Lungengefäßsystem führen kann. Für Kinder unter 3 Jahren liegen keine Daten vor. Patienten mit geringem Körpergewicht Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 40 kg vor. 4.3 • • • • • Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber Bosentan oder einem der Hilfsstoffe Child-Pugh-Klasse B oder C, d.h. mittlere bis schwere Leberfunktionsstörungen, (siehe Abschnitt 5.2) Vor Behandlungsbeginn Erhöhung der Leber-Aminotransferasen , d.h. Aspartat-Aminotransferase (AST) und/oder Alanin-Aminotransferase (ALT) auf mehr als das Dreifache des oberen Normwertes (siehe Abschnitt 4.4) Gleichzeitige Anwendung von Cyclosporin A (siehe Abschnitt 4.5) Schwangerschaft 3 • 4.4 Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (siehe Abschnitte 4.4, 4.5 und 4.6) Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Die Wirksamkeit von Tracleer bei Patienten mit schwerer pulmonaler arterieller Hypertonie ist nicht belegt. Bei Verschlechterung des klinischen Zustandes sollte die Umstellung auf eine für schwere Stadien der Erkrankung empfohlene Therapie (z.B. Epoprostenol) in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.2). Das Nutzen-Risiko-Profil von Bosentan bei Patienten mit funktionellem Schweregrad der WHO-Klasse I oder II der pulmonalen arteriellen Hypertonie wurde nicht untersucht. Es wurden keine klinischen Studien bei sekundären Formen der pulmonalen arteriellen Hypertonie durchgeführt – mit Ausnahme der auf dem Boden von Bindegewebserkrankungen (überwiegend Sklerodermie). Die Behandlung mit Tracleer darf nur begonnen werden, wenn der systemische systolische Blutdruck höher als 85 mmHg ist. Leberfunktion Die mit Bosentan assoziierten Erhöhungen der Leber-Aminotransferasen, d.h. Aspartat- und AlaninAminotransferase (AST und/oder ALT) sind dosisabhängig. Die Veränderungen der Leberenzymwerte treten typischerweise innerhalb der ersten 16 Wochen der Behandlung auf (siehe Abschnitt 4.8). Diese Anstiege sind möglicherweise zum Teil auf die kompetitive Hemmung der Gallensalz-Ausscheidung aus Hepatozyten zurückzuführen. Jedoch sind wahrscheinlich auch andere Mechanismen, die noch nicht eindeutig nachgewiesen worden sind, am Auftreten von Leberfunktionsstörungen beteiligt. Eine Zytolyse infolge der Akkumulation von Bosentan in Hepatozyten mit möglicherweise schwerer Leberschädigung oder ein immunologischer Mechanismus sind nicht ausgeschlossen. Das Risiko für eine Leberfunktionsstörung kann möglicherweise auch erhöht sein, wenn Bosentan gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die Inhibitoren der Gallensalz-Export-Pumpe (BSEP) sind, wie z.B. Rifampicin, Glibenclamid und Cyclosporin A (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5). Die Datenlage ist jedoch limitiert. Die Leber-Aminotransferasewerte müssen vor Behandlungsbeginn danach monatlich gemessen werden. Zusätzlich müssen die Leber-Aminotransferasewerte 2 Wochen nach jeder Dosissteigerung gemessen werden. Empfehlungen bei Erhöhung der ALT/AST-Werte ALT/AST-Werte > 3 und ≤ 5 × ONW > 5 und ≤ 8 × ONW > 8 × ONW Behandlung und Kontrollempfehlungen Durch einen weiteren Lebertest verifizieren. Bei Bestätigung des Befundes soll die tägliche Dosis reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt und die Kontrolle der Aminotransferasewerte mindestens alle 2 Wochen durchgeführt werden. Wenn die Aminotransferasewerte auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurückgegangen sind, kann eine Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Tracleer gemäß den unten aufgeführten Bedingungen in Betracht gezogen werden. Durch einen weiteren Lebertest verifizieren. Bei Bestätigung des Befundes soll das Arzneimittel abgesetzt (siehe Abschnitt 4.2) und die Kontrolle der Aminotransferasewerte mindestens alle 2 Wochen durchgeführt werden. Wenn die Aminotransferasewerte auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurückgegangen sind, kann eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Tracleer gemäß den unten aufgeführten Bedingungen in Betracht gezogen werden. Das Arzneimittel muss abgesetzt werden. Die Behandlung darf nicht wieder aufgenommen werden. 4 Bei assoziierten klinischen Symptomen einer Leberschädigung, d.h. Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Bauchschmerzen, Gelbsucht, ungewöhnlicher Lethargie oder Ermüdung, grippeartigen Beschwerden (Arthralgie, Myalgie, Fieber) muss die Behandlung abgebrochen werden. Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Tracleer darf nicht in Betracht gezogen werden. Wiederaufnahme der Behandlung Eine Wiederaufnahme der Behandlung sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Tracleer die möglichen Risiken überwiegt und wenn die Leber-Aminotransferasewerte auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurückgegangen sind. Es wird empfohlen, einen Hepatologen hinzuzuziehen. Bei einer Wiederaufnahme der Behandlung sind die Hinweise in Abschnitt 4.2 zu befolgen. Nach erfolgter Wiederaufnahme der Behandlung müssen die Aminotransferasewerte innerhalb der ersten 3 Tage kontrolliert werden, dann nochmals nach weiteren 2 Wochen und danach entsprechend der oben aufgeführten Empfehlungen. ONW = Oberer Normwert Hämoglobinkonzentration Die Behandlung mit Bosentan wurde mit einer dosisabhängigen, geringgradigen Erniedrigung der Hämoglobinkonzentration in Zusammenhang gebracht (siehe Abschnitt 4.8). Die mit Bosentan in Zusammenhang stehenden erniedrigten Hämoglobinkonzentrationen sind nicht progredient und stabilisieren sich innerhalb der ersten 4 bis 12 Wochen nach Behandlungsbeginn. Es wird empfohlen, die Hämoglobinkonzentration vor Behandlungsbeginn, in monatlichem Abstand während der ersten 4 Behandlungsmonate und danach vierteljährlich zu überprüfen. Bei klinisch relevanter Erniedrigung der Hämoglobinkonzentration sollten in weiteren Bewertungen und Untersuchungen die Ursache und Notwendigkeit einer spezifischen Behandlung geklärt werden. Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter Bei Frauen im gebärfähigen Alter darf Tracleer nur dann angewendet werden, wenn eine zuverlässige Verhütungsmethode angewendet wird (siehe Abschnitt 4.5) und wenn der Schwangerschaftstest vor Behandlungsbeginn negativ ist (siehe Abschnitt 4.6). Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Tracleer monatliche Schwangerschaftstests durchzuführen. Pulmonale Veno-Okklusive Krankheit Es liegen keine Daten zur Anwendung von Bosentan bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie in Verbindung mit einer pulmonalen veno-okklusiven Erkrankung vor. Dennoch gibt es Fallberichte über lebensbedrohliche Lungenödeme, die nach Anwendung von Vasodilatatoren (hauptsächlich Prostacyclin) bei diesen Patienten auftraten. Daher sollte, falls nach Anwendung von Bosentan bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie Symptome eines Lungenödems auftreten, die Möglichkeit einer assoziierten veno-okklusiven Erkrankung in Betracht gezogen werden. Anwendung bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie und begleitender Linksherzinsuffizienz Bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie und begleitender Linksherzinsuffizienz wurde keine spezifische Studie durchgeführt. Jedoch wurden 1611 Patienten (804 Tracleer- und 807 Placebo-Patienten) mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz (CHF) über einen mittleren Zeitraum von 1,5 Jahren in einer placebo-kontrollierten Studie behandelt (AC-052-301/302 [ENABLE 1 & 2]-Studie). In dieser Studie kam es während der ersten 4–8 Wochen der Tracleer-Behandlung zu einer frühen erhöhten Hospitalisierungsrate aufgrund von CHF, deren Ursache eine erhöhte Flüssigkeitsretention sein könnte. In dieser Studie manifestierte sich die Flüssigkeitsretention durch eine frühe Gewichtszunahme, eine erniedrigte Hämoglobinkonzentration und eine erhöhte Inzidenz von Beinödemen. Bei Studienende war zwischen Tracleer- und Placebo-Patienten insgesamt weder ein Unterschied in Bezug auf Hospitalisierungen aufgrund 5 von Herzinsuffizienz noch in Bezug auf die Mortalität zu beobachten. Daher wird empfohlen, Patienten auf Anzeichen einer Flüssigkeitsretention (z.B. Gewichtszunahme) zu überwachen, insbesondere dann, wenn gleichzeitig eine schwere systolische Dysfunktion vorliegt. In einem solchen Fall empfiehlt sich die Aufnahme einer Diuretika-Behandlung oder die Erhöhung der jeweils aktuellen Diuretikadosis. Bei Patienten, die Anzeichen einer Flüssigkeitsretention aufweisen, empfiehlt sich die Behandlung mit Diuretika vor Behandlungsbeginn mit Tracleer. Die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel Glibenclamid: Tracleer und Glibenclamid sollten wegen des erhöhten Risikos von LeberAminotransferaseerhöhungen nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten, für die eine antidiabetische Behandlung angezeigt ist, sollte ein alternatives Antidiabetikum angewendet werden. Fluconazol: Die gleichzeitige Anwendung von Tracleer und Fluconazol wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Obwohl keine Untersuchungen durchgeführt worden sind, kann diese Kombination zu starken Erhöhungen der Plasmakonzentrationen von Bosentan führen. Gleichzeitige Anwendung von einem CYP3A4 Inhibitor und einem CYP2C9 Inhibitor sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bosentan ist ein Induktor der Cytochrom P450 (CYP) Isoenzyme CYP2C9 und CYP3A4. In vitro Daten legen auch eine Induktion von CYP2C19 nahe. Folglich werden die Plasmakonzentrationen der durch diese Isoenzyme metabolisierten Substanzen bei gleichzeitiger Einnahme von Tracleer erniedrigt. Die Möglichkeit einer veränderten Wirksamkeit der durch diese Isoenzyme metabolisierten Arzneimittel sollte in Betracht gezogen werden. Eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel kann nach Beginn, Dosisänderung oder Absetzen einer gleichzeitigen Behandlung mit Tracleer erforderlich werden. Bosentan wird durch CYP2C9 und CYP3A4 metabolisiert. Eine Hemmung dieser Isoenzyme kann die Plasmakonzentration von Bosentan erhöhen (siehe Ketokonazol). Der Einfluß von CYP2C9-Inhibitoren auf die Bosentan-Konzentration wurde nicht untersucht. Eine solche Kombination sollte nur mit Vorsicht angewendet werden. Die gleichzeitige Verabreichung von Fluconazol, das überwiegend CYP2C9 inhibiert, jedoch in gewissem Ausmaß auch CYP3A4, könnte zu starken Erhöhungen der Plasmakonzentrationen von Bosentan führen. Diese Kombination wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Aus dem gleichen Grund wird die gleichzeitige Verabreichung sowohl eines potenten CYP3A4-Inhibitors (wie Ketokonazol, Itraconazol und Ritonavir) als auch eines CYP2C9-Inhibitors (wie Voriconazol) mit Tracleer nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Hormonale Kontrazeptiva: Es wurden keine spezifischen Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit hormonalen Kontrazeptiva durchgeführt (einschließlich oraler, injizierbarer, implantierbarer und transdermaler Kontrazeptiva). Weil Östrogene und Progestagene teilweise über CYP450 metabolisiert werden, besteht die Möglichkeit, daß die Kontrazeption versagt, wenn Tracleer gleichzeitig angewendet wird. Daher müssen Frauen im gebärfähigen Alter bei der Behandlung mit Tracleer eine zusätzliche oder eine alternative zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6) Spezielle Untersuchungen zu Wechselwirkungen haben Folgendes ergeben: Cyclosporin A: Die gleichzeitige Verabreichung von Tracleer und Cyclosporin A (einem Calcineurininhibitor) ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei gleichzeitiger Anwendung waren die initialen tiefsten Plasmakonzentrationen im Fließgleichgewicht von Bosentan ungefähr 30fach höher als nach alleiniger Verabreichung von Bosentan. Im steady-state waren die Bosentan Plasmakonzentrationen 3- bis 4fach höher als nach alleiniger Verabreichung von Bosentan. Der Mechanismus dieser Interaktion ist 6 unbekannt. Die Plasmakonzentrationen von Cyclosporin A (ein CYP3A4 Substrat) nahmen um ungefähr 50% ab. Tacrolimus, Sirolimus: Die gleichzeitige Verabreichung von Tacrolimus oder Sirolimus und Tracleer wurde beim Menschen nicht untersucht. In Analogie zur gleichzeitigen Anwendung von Cyclosporin A, könnte die gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus oder Sirolimus und Tracleer zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Bosentan führen. Die Plasmakonzentrationen von Tacrolimus oder Sirolimus könnten durch die gleichzeitige Verabreichung von Tracleer abfallen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Tracleer mit Tacrolimus oder Sirolimus nicht empfohlen. Patienten, die eine Kombinationstherapie benötigen, sollten zur Erfassung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen engmaschig überwacht und die Plasmakonzentrationen von Tacrolimus und Sirolimus engmaschig kontrolliert werden. Glibenclamid: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 125 mg Tracleer über 5 Tage führte zu einer Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von Glibenclamid (ein CYP3A4 Substrat) um 40% mit möglicherweise signifikant erniedrigter hypoglykämischer Wirkung. Die Plasmakonzentrationen von Bosentan waren um 29% erniedrigt. Darüber hinaus wurde bei Patienten, die diese Kombination erhielten, eine erhöhte Inzidenz von Aminotransferasenerhöhungen beobachtet. Sowohl Glibenclamid als auch Bosentan hemmen die Gallensalzexportpumpe, was die erhöhten Aminotransferasewerte erklären könnte. Daher sollte diese Kombination nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4). Es liegen keine Daten zu Wechselwirkungen mit anderen Sulfonylharnstoffen vor. Warfarin: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 500 mg Bosentan über 6 Tage führte zu einer Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von S-Warfarin (ein CYP2C9- Substrat) und R-Warfarin (ein CYP3A4-Substrat) um 29% bzw. 38%. Klinische Erfahrungen über die gleichzeitige Verabreichung von Bosentan und Warfarin bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie zeigten keine klinisch signifikanten Veränderungen der International Normalized Ratio (INR) oder Warfarin-Dosis (Vergleich Ausgangslage zu Beginn mit Ende der klinischen Studien). Außerdem wurde die Warfarin-Dosis während der Studien aufgrund von Veränderungen der INR oder aufgrund von Nebenwirkungen bei den mit Bosentan behandelten Patienten genau so oft verändert wie bei den Patienten der Placebo-Gruppe. Eine Dosisanpassung von Warfarin und ähnlichen oralen Antikoagulantien ist bei Beginn einer Therapie mit Bosentan nicht erforderlich, aber eine engmaschige Überwachung der INR wird insbesondere zu Behandlungsbeginn und während der Auftitrierungsperiode empfohlen. Simvastatin: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 125 mg Tracleer während fünf Tagen senkte die Plasmakonzentrationen von Simvastatin (einem CYP3A4-Substrat) und dessen aktivem βHydroxysäure Metaboliten um 34% bzw. 46%. Die Plasmakonzentrationen von Bosentan blieben bei der gleichzeitigen Verabreichung von Simvastatin unbeeinflusst. Die Überwachung der Cholesterinwerte und eine nachfolgende Dosisanpassung sollten in Betracht gezogen werden. Ketokonazol: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 65,2 mg Tracleer während 6 Tagen und Ketokonazol, einem starken CYP3A4-Inhibitor, erhöhte die Plasmakonzentrationen von Bosentan um ungefähr das Doppelte. Eine Dosisanpassung von Tracleer ist nicht erforderlich. Obwohl durch in vivo Studien nicht belegt, sind ähnliche Erhöhungen der Bosentan Plasmakonzentrationen mit anderen potenten CYP3A4 Inhibitoren zu erwarten (wie z.B. Itraconazol und Ritonavir). Bei gleichzeitiger Anwendung mit einem CYP3A4 Inhibitor besteht jedoch für Patienten, die schlechte CYP2C9 Metabolisierer sind, ein Risiko für erhöhte Plasmakonzentrationen von Bosentan. Diese können stärker ausgeprägt sein, was zu potenziell schädlichen Nebenwirkungen führen kann. Digoxin: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 500 mg Bosentan über 7 Tage führte zu einer Erniedrigung der AUC, Cmax und Cmin von Digoxin um 12%, 9% bzw. 23%. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung ist möglicherweise auf eine Induktion von P-Glykoprotein zurückzuführen. Diese Wechselwirkung hat wahrscheinlich keine klinische Relevanz. 7 Epoprostenol: Limitierte Daten aus einer Studie (AC-052-356, BREATHE-3) bei 10 pädiatrischen Patienten, die mit einer Kombination von Tracleer und Epoprostenol behandelt wurden, belegen, daß sich die Cmax-und AUC-Werte von Bosentan nach Verabreichung von Einzel- wie auch von Mehrfachdosen bei Patienten mit oder ohne kontinuierliche Infusion von Epoprostenol glichen (siehe Abschnitt 5.1). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft In Tierversuchen wurde Reproduktionstoxizitität festgestellt (Teratogenität, Embryotoxizität, siehe Abschnitt 5.3). Es liegen sehr wenige Daten zur Anwendung von Tracleer bei Schwangeren von vereinzelt berichteten Fällen nach Markteinführung vor. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, doch muß Tracleer als für den Menschen potenziell teratogen betrachtet werden und darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen dürfen mindestens 3 Monate nach Behandlungsende mit Tracleer nicht schwanger werden. Tracleer ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Tracleer und mindestens 3 Monate nach Behandlungsende eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Tracleer kann zu einem Wirkungsverlust hormonaler Kontrazeptiva führen (siehe Abschnitt 4.5). Deshalb dürfen Frauen im gebärfähigen Alter hormonale Kontrazeptiva nicht als alleinige Verhütungsmethode anwenden, sondern müssen eine zusätzliche oder alternative zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Tracleer monatliche Schwangerschaftstests durchzuführen. Frauen, die während der Behandlung mit Tracleer schwanger werden, müssen über die potenzielle Gefahr für den Fötus informiert werden. Anwendung während der Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Bosentan in die Muttermilch übergeht. Stillenden Müttern, die mit Tracleer behandelt werden, ist zu empfehlen, abzustillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Tracleer auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Tracleer kann Benommenheit verursachen, was die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen könnte. 4.8 Nebenwirkungen Unerwünschte Wirkungen Alle Placebo-kontrollierten Studien In acht Placebo-kontrollierten Studien (davon sechs für andere Indikationen als pulmonale arterielle Hypertonie) wurden 677 Patienten mit Bosentan Dosierungen im Bereich von 100 mg bis 2000 mg täglich und 288 Patienten mit Placebo behandelt. Die vorgesehene Behandlungsdauer lag zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Nebenwirkungen, die unter Bosentan im Vergleich zu Placebo häufiger auftraten (≥ 3% der mit Bosentan behandelten Patienten, mit ≥ 2% Unterschied), waren Kopfschmerzen (15,8% im Vergleich zu 12,8%), Flush-Symptomatik (6,6% im Vergleich zu 1,7%), anormale Leberfunktion (5,9% im Vergleich zu 2,1%), Beinödeme (4,7% im Vergleich zu 1,4%) und Anämie (3,4% im Vergleich zu 1,0%). Alle diese Nebenwirkungen waren dosisabhängig. Placebo-kontrollierte Studien bei pulmonaler arterieller Hypertonie 8 Die nachstehende Tabelle zeigt die Nebenwirkungen, die bei ≥ 3% der mit Tracleer behandelten Patienten (zweimal täglich 125 mg und 250 mg) in Placebo-kontrollierten Studien zu pulmonaler arterieller Hypertonie auftraten und bei diesen Patienten häufiger vorkamen: Nebenwirkungen, die in Placebo-kontrollierten Studien bei pulmonaler arterieller Hypertonie bei ≥ 3% der Patienten und häufiger bei den Patienten auftraten, die mit Tracleer (zweimal täglich 125 mg und 250 mg) behandelt wurden. Körperregion / Nebenwirkung Respirationstrakt, Thorax und Mediastinum Infektionen der oberen Atemwege Nasopharyngitis Pneumonie Herz Ödeme in den unteren Extremitäten Palpitationen Ödeme Verdauungssystem Dyspepsie Mundtrockenheit Nervensystem Kopfschmerzen Gefäßreaktionen Flush-Symptomatik Hypotonie Haut und subkutanes Gewebe Juckreiz Allgemeine Reaktionen und Reaktionen auf der Verabreichungsstelle Ermüdung Leber und Galle abnormale Leberfunktion Placebo N = 80 No. % Tracleer (alle) N = 165 No. % 9 6 1 11% 8% 1% 20 18 5 12% 11% 3% 4 1 2 5% 1% 3% 13 8 7 8% 5% 4% 1 1% 7 5 4% 3% 16 20% 36 22% 4 3 5% 4% 15 11 9% 7% 6 4% – – 1 1% 6 4% 2 3% 14 8% Anmerkung: Nur solche Nebenwirkungen, die von Beginn der Behandlung bis einen Kalendertag nach Behandlungsende auftraten, sind aufgeführt. Ein Patient konnte mehr als eine Nebenwirkung aufweisen. Bei der empfohlenen Erhaltungsdosis oder der doppelten Dosis (d.h. zweimal täglich 125 mg oder 250 mg) traten folgende Nebenwirkungen häufiger unter Tracleer als unter Placebo auf (bei ≥ 3% der mit Tracleer behandelten Patienten mit ≥ 2% Unterschied): Nasopharyngitis, Flush-Symptomatik, abnormale Leberfunktion, Beinödeme, Hypotonie, Palpitationen, Dyspepsie, Ermüdung und Juckreiz. Die Nebenwirkungen, die bei ≥ 1% und < 3% dieser Patienten und häufiger unter Tracleer als unter Placebo auftraten (≥ 2% Unterschied), waren Anämie, gastroösophageale Refluxkrankheit und rektale Hämorrhagie, alle mit 2,4% unter Tracleer im Vergleich zu 0% unter Placebo. Während der klinischen Studien bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie mit Dosen von zweimal täglich 125 mg und 250 mg traten Behandlungsabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen bei den mit Tracleer behandelten Patienten weniger häufig auf als bei den mit Placebo behandelten Patienten (5,5% im Vergleich zu 10%). Laborwertveränderungen 9 Veränderungen der Leberfunktionswerte Bosentan ist mit dosisbezogenen Anstiegen der Leber-Aminotransferasen, d.h. Aspartat- und AlaninAminotransferase assoziiert. Die Veränderungen der Leberenzymwerte traten im allgemeinen in den ersten 16 Wochen der Behandlung auf, entwickelten sich in der Regel allmählich und waren meist asymptomatisch. Sie gingen während der klinischen Studien in allen Fällen ohne Folgeerscheinungen innerhalb weniger Tage bis 9 Wochen spontan oder nach Dosisreduktion oder Absetzen auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurück. Der Mechanismus dieser Nebenwirkung ist unklar. Diese Anstiege der Aminotransferasen können bei Fortsetzung der Behandlung mit der Erhaltungsdosis von Tracleer oder nach Dosisreduktion spontan zurückgehen, jedoch kann ein Pausieren oder Absetzen erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4). In acht Placebo-kontrollierten Studien, davon sechs für andere Indikationen als pulmonale arterielle Hypertonie, wurden Erhöhungen der Leber-Aminotransferasen bei 11,2% der mit Bosentan behandelten Patienten – im Vergleich zu 1,8% der Placebo-Patienten - auf über das Dreifaches des oberen Normwertes (ONW) beobachtet. Erhöhte Bilirubinwerte auf > 3 × ONW waren bei 2 von 658 (0,3%) der mit Bosentan behandelten Patienten mit Erhöhungen der Aminotransferasen (> 3 × ONW) assoziiert. Neun von 74 der mit Bosentan behandelten Patienten, die erhöhte Leber-Aminotransferasen (> 3 × ONW) aufwiesen, hatten auch Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen und Fieber. In Studien bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie betrug die Inzidenz erhöhter LeberAminotransferasen (> 3 × ONW) bei den mit Bosentan behandelten Patienten 12,7% (N = 165), 11,6% bei den mit zweimal täglich 125 mg behandelten Patienten und 14,3% bei den mit zweimal täglich 250 mg behandelten Patienten. Achtfach erhöhte Werte wurden bei 2,1% der mit zweimal täglich 125 mg behandelten Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie und bei 7,1% der mit zweimal täglich 250 mg behandelten Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie beobachtet. Hämoglobin Die Hämoglobinkonzentration sank bei den mit Bosentan behandelten Patienten zwischen Anfang und Ende der Studie im Mittel um 0,9 g/dl, bei der Placebo-Gruppe um 0,1 g/dl. In acht Placebo-kontrollierten Studien wurde bei 5,6% der mit Bosentan behandelten Patienten ein klinisch relevanter Hämoglobinabfall beobachtet (> 15% Abfall gegenüber dem Ausgangswert mit nachfolgenden Werten < 11 g/dl) im Vergleich zu 2,6% der Placebo-Patienten. Bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie, die mit Dosen von 125 mg und 250 mg zweimal täglich behandelt wurden, kam es bei 3,0% der mit Bosentan behandelten Patienten und 1,3% der Placebo-Patienten zu einem klinisch relevanten Hämoglobinabfall. Erfahrungen nach Markteinführung Nach Markteinführung sind circa 13 000 Patienten mit Tracleer behandelt worden. Bei diesen Patienten waren die Mehrzahl der aufgetretenen unerwünschten Ereignisse ähnlich zu denen, die im Rahmen von klinischen Studien berichtet wurden. Die Nebenwirkungen wurden Häufigkeitsklassen zugeordnet, die folgendermaßen definiert wurden: Sehr häufig (≥ 10 %), häufig (> 1 %, < 10 %), gelegentlich (> 0,1 %, ≤ 1 %), selten (> 0,01 %, ≤ 0,1 %), sehr selten (≤ 0,01%). Gastrointestinale Störungen: Häufig: Übelkeit Gelegentlich: Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall Hepatobiliäre Störungen: 10 Gelegentlich: Anstieg der Aminotransferasewerte mit Hepatitis und/oder Gelbsucht Haut und subkutanes Gewebe Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Dermatitis, Juckreiz und Rash Immunsystem: Selten: Anaphylaxie und/oder angioneurotisches Syndrom 4.9 Überdosierung Bosentan wurde gesunden Probanden als Einzeldosis von bis zu 2400 mg und Patienten mit einer anderen Erkrankung als pulmonaler Hypertonie in Dosierungen von bis zu 2000 mg/Tag über zwei Monate lang verabreicht. Die häufigste Nebenwirkung waren leichte bis mäßige Kopfschmerzen. Es liegen keine spezifischen Erfahrungen zu einer Überdosierung von Tracleer vor, die über die oben beschriebenen Dosen hinausgeht. Eine massive Überdosierung kann zu einer ausgeprägten Hypotonie führen, die eine aktive Herz-Kreislauf-Unterstützung erforderlich macht. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antihypertonika, ATC-Code: C02KX01 Wirkungsweise Bosentan ist ein dualer Endothelin-Rezeptor-Antagonist (ERA) mit einer Affinität zu Endothelin A und B (ETA- und ETB-)-Rezeptoren. Bosentan verringert sowohl den pulmonalen als auch den systemischen Gefäßwiderstand, wodurch es zu einem Anstieg des Herzzeitvolumens ohne Anstieg der Herzfrequenz kommt. Das Neurohormon Endothelin-1 (ET-1) zählt zu den stärksten bekannten Vasokonstriktoren und kann auch Fibrose, Zellproliferation, Herzhypertrophie und Remodeling fördern und ist pro-inflammatorisch. Diese Effekte werden durch die Bindung von Endothelin an ETA- und ETB-Rezeptoren vermittelt, die im Endothel und in glatten Gefäßmuskelzellen lokalisiert sind. Die ET-1-Konzentrationen im Gewebe und Plasma sind bei einigen kardiovaskulären Störungen und Bindegewebserkrankungen erhöht, einschließlich pulmonaler arterieller Hypertonie, Sklerodermie, akuter und chronischer Herzinsuffizienz, Myokardischämie, systemischer Hypertonie und Arteriosklerose, was eine pathogenetische Rolle von ET-1 bei diesen Erkrankungen nahelegt. Bei pulmonaler arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz sind erhöhte ET-1Konzentrationen, bei Abwesenheit eines Endothelin-Rezeptor-Antagonisten, eng mit Schweregrad und Prognose dieser Erkrankungen korreliert. Bosentan konkurriert bei der Bindung von ET-1 und anderen ET-Peptiden um ETA-und ETB-Rezeptoren mit einer etwas höheren Affinität zu ETA-Rezeptoren (Ki = 4,1–43 nM) als zu ETB-Rezeptoren (Ki = 38– 730 nM). Bosentan antagonisiert spezifisch ET-Rezeptoren und bindet nicht an andere Rezeptoren. Wirksamkeit Tiermodelle In Tiermodellen zur pulmonalen Hypertonie führte die chronische orale Verabreichung von Bosentan zur Abnahme des pulmonalen Gefäßwiderstandes und Rückbildung der pulmonalen vaskulären und rechtsventrikulären Hypertrophie. In einem Tiermodell zur pulmonalen Fibrose führte Bosentan zur Reduktion von Kollagenablagerungen in der Lunge. 11 Wirksamkeit bei erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie Zwei randomisierte, doppelblinde, multizentrische Placebo-kontrollierte Studien wurden bei 32 (Studie AC-052-351) und 213 (Studie AC-052-352, BREATHE-1) erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie mit einem funktionellem Schweregrad WHO Klasse III–IV durchgeführt (primäre pulmonale Hypertonie oder sekundäre pulmonale Hypertonie überwiegend auf dem Boden von Sklerodermie). Nach 4wöchiger Behandlung mit zweimal täglich 62,5 mg Tracleer wurden in diesen Studien die Erhaltungsdosen von zweimal täglich 125 mg – in AC-052-351 – und zweimal täglich 125 mg und 250 mg in AC-052-352 untersucht. Tracleer wurde zu der laufenden Therapie der Patienten hinzugefügt, die eine Kombination von Antikoagulantien, Vasodilatatoren (z.B. Calcium-Antagonisten), Diuretika, Sauerstoff und Digoxin, nicht aber Epoprostenol beinhalten konnte. Die Kontrollgruppe erhielt Placebo zusätzlich zur laufenden Therapie. Der primäre Endpunkt jeder Studie war die Veränderung der 6-Minuten-Gehstrecke nach zwölf Wochen bei der ersten Studie und nach 16 Wochen bei der zweiten Studie. In beiden Studien führte die Behandlung mit Tracleer zu signifikanten Steigerungen der körperlichen Belastbarkeit. Die Placebo-korrigierten Steigerungen der Gehstrecke im Vergleich zum Ausgangswert bei Studienbeginn betrugen 76 Meter (p = 0,02; t-Test) bzw. 44 Meter (p = 0,0002; Mann-Whitney U-Test), gemessen zum Zeitpunkt des primären Endpunktes der jeweiligen Studie. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen mit zweimal täglich 125 mg und zweimal täglich 250 mg waren statistisch nicht signifikant, jedoch gab es einen Trend zu einer verbesserten körperlichen Belastbarkeit bei der mit zweimal täglich 250 mg behandelten Gruppe. Die Verbesserung der Gehstrecke war nach 4-wöchiger Behandlung erkennbar, nach 8-wöchiger Behandlung deutlich ausgeprägt und blieb bei einer bis zu 28 Wochen dauernden, doppelblinden Behandlung erhalten, die bei einem Teil der Patienten durchgeführt wurde. Eine retrospektive Responder-Analyse auf Basis der Veränderung der Gehstrecke, der funktionellen WHOKlasse und der Dyspnoe ergab bei 95 Patienten, die dem Dosisarm zweimal täglich 125 mg Tracleer in den placebo-kontrollierten Studien zugeordnet waren: in Woche 8 trat bei 66 Patienten eine Verbesserung auf, 22 waren stabil und bei 7 trat eine Verschlechterung auf. Von den 22 Patienten, die in Woche 8 stabil waren, trat bei 6 in Woche 12/16 eine Verbesserung und bei 4 eine Verschlechterung in Bezug auf den Ausgangswert auf. Von den 7 Patienten mit einer Verschlechterung in Woche 8 wiesen 3 eine Verbesserung in Woche 12/16 und 4 eine Verschlechterung in Bezug auf den Ausgangswert auf. Nur in der ersten Studie wurden invasive hämodynamische Parameter beurteilt. Die Behandlung mit Tracleer führte zu einem deutlichen Anstieg des Herzindex, assoziiert mit einer signifikant Reduktion des pulmonal arteriellen Drucks, des pulmonalen Gefäßwiderstands und des mittleren rechtsatrialen Drucks. Die Behandlung mit Tracleer führte zu einer Reduktion der Symptome der pulmonalen arteriellen Hypertonie. Bei den mit Tracleer behandelten Patienten verbesserte sich die Dyspnoe, die während der Gehtests gemessen wurde. Zu Beginn der Studie AC-052-352 wurden 92% der 213 Patienten als funktioneller Schweregrad WHO-Klasse III und 8% als Klasse IV eingestuft. Die Behandlung mit Tracleer führte bei 42,4% der Patienten zu einer Verbesserung des funktionellen Schweregrads um eine WHO-Klasse (Placebo 30,4%). In beiden Studien war die gesamte Veränderung der funktionellen WHO-Klasse bei den Tracleer-Patienten signifikant besser als bei den Placebo-Patienten. Die Behandlung mit Tracleer war mit einer signifikanten Reduktion der Häufigkeit der klinischen Verschlechterung assoziiert – im Vergleich zu Placebo nach 28 Wochen (10,7% vs. 37,1%; p = 0,0015). Studie bei Kindern mit pulmonaler arterieller Hypertonie Eine Studie wurde bei Kindern mit pulmonaler Hypertonie durchgeführt. Tracleer wurde in einer offenen, nicht kontrollierten Studie bei 19 pädiatrischen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie untersucht (AC-052-356, BREATHE-3: 10 Patienten mit primärer pulmonaler Hypertonie, 9 Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie aufgrund angeborener Herzfehler). Das Studiendesign war überwiegend auf die 12 Erfassung pharmakokinetischer Parameter ausgerichtet (siehe Abschnitt 5.2). Die Patienten wurden gleichmäßig in drei Körpergewichtsgruppen (siehe Abschnitt 4.2) eingeteilt und über 12 Wochen entsprechend dosiert. Zum Zeitpunkt des Studienbeginns erhielt bereits die Hälfte der Patienten in jeder Gruppe intravenöses Epoprostenol. Die Epoprostenol-Dosis blieb während der Studiendauer konstant. Der Altersbereich betrug 3–15 Jahre. Alle Patienten hatten bei Studienbeginn entweder einen funktionellen Schweregrad WHO Klasse II (N = 15 Patienten, 79%) oder Klasse III (N = 4 Patienten, 21%). Hämodynamische Parameter wurden bei 17 Patienten erfaßt. Der Herzindex stieg in Bezug auf den Ausgangswert im Mittel um 0,5 l/min/m² an, der mittlere pulmonalarterielle Druck nahm um 8 mmHg , der pulmonale Gefäßwiderstand nahm um 389 dyn·sec·cm-5 ab Die Verbesserungen der hämodynamischen Parameter in Bezug auf den Ausgangswert traten mit oder ohne gleichzeitige Verabreichung von Epoprostenol ein. Die Veränderungen der Belastungstests-Parameter in Woche 12 waren in Bezug auf den Ausgangswert sehr variabel und erreichten keine statistische Signifikanz. Kombination mit Epoprostenol Die Kombination von Tracleer und Epoprostenol wurde in zwei Studien untersucht: AC-052-355 (BREATHE-2) und AC-052-356 (BREATHE-3). Bei AC-052-355 handelte es sich um eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde Parallelgruppen-Studie mit Tracleer versus Placebo, an der 33 Patienten mit schwerer pulmonaler arterieller Hypertonie teilnahmen, die gleichzeitig Epoprostenol erhielten. Bei AC-052356 handelte es sich um eine offene, nicht kontrollierte Studie. Während der 12-wöchigen Studie erhielten 10 der 19 pädiatrischen Patienten gleichzeitig Tracleer und Epoprostenol. Das Sicherheitsprofil der Kombination unterschied sich nicht von dem für die jeweiligen Einzelsubstanzen erwarteten Sicherheitsprofil, und die Kombinationstherapie wurde von Kindern und Erwachsenen gut vertragen. Die klinische Wirksamkeit der Kombination konnte noch nicht belegt werden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Pharmakokinetik von Bosentan wurde hauptsächlich an gesunden Probanden untersucht. Limitierte Daten von Patienten zeigen, daß die systemische Verfügbarkeit von Bosentan bei erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie etwa 2-fach höher ist als bei gesunden erwachsenen Probanden. Bei gesunden Erwachsenen hat Bosentan eine dosis- und zeitabhängige Pharmakokinetik. Clearance und Verteilungsvolumen nehmen mit ansteigenden intravenösen Dosen ab und steigen im weiteren zeitlichen Verlauf an. Nach oraler Verabreichung ist die systemische Verfügbarkeit bis zu 500 mg dosisproportional. Bei höheren oralen Dosen steigen Cmax und AUC weniger als dosisproportional an. Resorption Bei gesunden Probanden beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Bosentan ungefähr 50%. Sie wird durch Nahrungsmittel nicht beeinträchtigt. Die maximalen Plasmakonzentrationen werden nach 3–5 Stunden erreicht. Verteilung Bosentan ist stark (> 98%) an Plasmaproteine gebunden, hauptsächlich an Albumin. Bosentan dringt nicht in Erythrozyten ein. Das Verteilungsvolumen (Vss) von ungefähr 18 Litern wurde nach intravenöser Verabreichung von 250 mg bestimmt. Biotransformation und Ausscheidung 13 Nach intravenöser Verabreichung einer Einzeldosis von 250 mg beträgt die Clearance 8,2 l/h. Die terminale Eliminationshalbwertszeit (t1/2) beträgt 5,4 h. Nach wiederholter Gabe gehen die Plasmakonzentrationen allmählich auf 50–65% der Konzentrationen nach einmaliger Gabe zurück. Diese Abnahme ist wahrscheinlich auf eine Autoinduktion der Stoffwechselenzyme der Leber zurückzuführen. Steady-state Bedingungen werden innerhalb von 3-5 Tagen erreicht. Bosentan wird nach hepatischer Metabolisierung in der Leber durch die Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP3A4 und CYP2C9 durch biliäre Exkretion ausgeschieden. Weniger als 3% einer oral verabreichten Dosis finden sich im Urin. Bosentan bildet drei Metaboliten, von denen nur einer pharmakologisch aktiv ist. Dieser Metabolit wird überwiegend unverändert über die Galle ausgeschieden. Bei erwachsenen Patienten ist die systemische Verfügbarkeit des aktiven Metaboliten größer als bei gesunden Probanden. Bei Patienten mit Hinweisen auf das Vorliegen einer Cholestase kann die systemische Verfügbarkeit des aktiven Metaboliten erhöht sein. Bosentan ist ein Induktor von CYP2C9 und CYP3A4, möglicherweise auch von CYP2C19 und P-Glykoprotein. In vitro hemmt Bosentan in Hepatozyten Kulturen die Gallensalzexport-Pumpe. In vitro Daten zeigten, daß Bosentan keinen relevanten inhibitorischen Effekt auf die untersuchten CYP Isoenzyme (CYP1A2, 2A6, 2B6, 2C8, 2C9, 2D6, 2E1, 3A4) hat. Daher ist nicht zu erwarten, daß Bosentan zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen der durch diese Isoenzyme verstoffwechselten Arzneimittel führt. Pharmakokinetik bei besonderen Populationen Aufgrund der untersuchten Aspekte jedes einzelnen Parameters ist nicht zu erwarten, dass die Pharmakokinetik von Bosentan bei Erwachsenen in relevantem Umfang durch Geschlecht, Körpergewicht, Rasse oder Alter beeinflusst wird. Für Kinder unter 3 Jahren liegen keine pharmakokinetischen Daten vor. Kinder Die Pharmakokinetik nach Verabreichung von Einzel- und Mehrfachdosen wurde bei pädiatrischen Patienten mit pulmonal arterieller Hypertonie untersucht, die entsprechend dem Körpergewicht dosiert wurden (siehe Abschnitt 4.2 und 5.1). Die systemische Verfügbarkeit von Bosentan nahm über die Zeit so ab, wie es von den enzym-induzierenden Eigenschaften von Bosentan bekannt ist. Die mittlere AUC (CV%) Werte von Bosentan in pädiatrischen Patienten, die mit 31.25, 62.5 or 125 mg b.i.d. behandelt wurden lagen jeweils bei 3496 (49), 5428 (79), and 6124 (27) ng·h/ml, und waren niedriger als der Wert von 8149 (47) ng·h/ml der bei erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie, die 125 mg b.i.d. erhielten, beobachtet wurde. Im steady state betrug die systemische Verfügbarkeit bei pädiatrischen Patienten in den Gewichtsgruppen mit 10–20 kg, 20–40 kg und > 40 kg 43%, 67% bzw. 75% der systemischen Verfügbarkeit bei Erwachsenen. Der Grund für diesen Unterschied ist unklar und steht möglicherweise im Zusammenhang mit einer erhöhten hepatischen Metabolisierung und Ausscheidung. Ob diese Ergebnisse Konsequenzen in Bezug auf eine Hepatotoxizität haben, ist unklar. Geschlecht und gleichzeitige Anwendung von intravenösem Epoprostenol hatten keinen signifikanten Einfluß auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Bosentan. Leberfunktionsstörungen Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Klasse A) wurden keine relevanten Veränderungen in der Pharmakokinetik beobachtet. Bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen war die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve im Fließgleichgewicht von Bosentan 9% höher und die des aktiven Metaboliten, Ro 48-5033, 33% höher als bei gesunden Probanden. Die Pharmakokinetik von Bosentan wurde bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen der Child-Pugh Klasse B oder C nicht untersucht und Tracleer ist bei dieser Patientenpopulation kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3) 14 Nierenfunktionsstörungen Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance 15–30 ml/min.) sanken die Plasmakonzentrationen von Bosentan um ca. 10%. Im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion waren bei diesen Patienten die Plasmakonzentrationen der Bosentan-Metaboliten auf ungefähr das Doppelte erhöht. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es liegt keine spezifische klinische Erfahrung bei Dialyse-Patienten vor. Aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften und dem hohen plasmaproteingebunden Anteil ist nicht davon auszugehen, dass Bosentan durch Dialyse in irgendeinem signifikanten Ausmaß aus der systemischen Zirkulation entfernt wird (siehe Abschnitt 4.2). 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Im Mausmodell ergab eine 2-jährige Kanzerogenitätsstudie bei Plasmakonzentrationen, die 2- bis 4-fach über den Plasmakonzentrationen bei human-therapeutischer Dosis lagen, bei männlichen, nicht jedoch bei weiblichen Mäusen, einen Anstieg der kombinierten Inzidenz von hepatozellulären Adenomen und Karzinomen. Im Rattenmodell führte die orale Verabreichung von Bosentan über 2 Jahre bei männlichen, nicht jedoch bei weiblichen, Ratten zu einem geringen, signifikanten Anstieg der kombinierten Inzidenz von follikulären Adenomen und Karzinomen der Schilddrüse. Die dabei verwendeten Plasmakonzentrationen lagen 9-bis 14-fach über den Plasmakonzentrationen, die bei human-therapeutischer Dosis erreicht werden. Genotoxische Untersuchungen mit Bosentan verliefen negativ. Bei Ratten gab es Hinweise auf leichte Schilddrüsenhormonstörungen durch Bosentan. Allerdings gab es keine Hinweise, dass Bosentan bei Menschen die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt (Thyroxin, TSH). Die Wirkung von Bosentan auf die mitochondriale Funktion ist nicht bekannt. Bosentan hat sich bei Ratten mit Plasmaspiegeln, die über dem 1,5-fachen der Plasmakonzentrationen nach human-therapeutischer Dosis lagen, als teratogen erwiesen. Teratogene Wirkungen, einschließlich Missbildungen von Kopf und Gesicht sowie der großen Gefäße, waren dosisabhängig. Die Ähnlichkeiten zwischen den mit anderen ET-Rezeptor-Antagonisten beobachteten Missbildungen und denen von ETknock-out-Mäusen weisen auf einen Klasseneffekt hin. Bei Frauen im gebärfähigen Alter müssen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.6). Bei Fertilitätsstudien mit männlichen und weiblichen Ratten konnten bei Plasmakonzentrationen, die beim 21- bzw. 43-fachen des zu erwartenden human-therapeutischen Bereichs lagen, keine Auswirkungen auf Spermienzahl, -motilität und -vitalität oder auf Paarungsverhalten und Fruchtbarkeit beobachtet werden. Es gab auch keine unerwünschten Wirkungen auf die Entwicklung des Embryos vor der Implantation oder auf die Implantation selbst. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Tablettenkern: Maisstärke Vorverkleisterte Stärke Carboxymethylstärke-Natrium Povidon Glyzeroldibehenat Magnesiumstearat Filmüberzug: Hypromellose 15 Triacetin Talkum Titandioxid (E171) Eisenoxidhydrat (E172) Eisen(III)-oxid (E172) Ethylcellulose 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 30°C lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses PVC/PE/PVDC-Aluminium Blisterpackungen mit 14 Filmtabletten. 62. 5 mg: Die Packungen enthalten 14, 56 oder 112 Tabletten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Keine speziellen Hinweise. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/02/220/001 EU/1/02/220/002 EU/1/02/220/003 9. DATUM DER ZULASSUNG 15. Mai 2002 10. STAND DER INFORMATION 16 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 125 mg Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Filmtablette enthält 125 mg Bosentan (als Bosentan 1H2O). Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtablette: Orange-weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten, auf denen auf einer Seite „125“ eingeprägt ist. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Symptome bei Patienten mit der funktionellen Klasse III. Die Wirksamkeit wurde nachgewiesen bei: • Primärer PAH • Sekundärer PAH auf dem Boden einer Sklerodermie ohne signifikante interstitielle Lungenerkrankung 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung sollte nur durch einen Arzt eingeleitet und überwacht werden, der in der Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie erfahren ist. Die Behandlung mit Tracleer sollte mit einer Dosierung von zweimal täglich 62,5 mg über einen Zeitraum von vier Wochen begonnen werden und anschließend auf eine Erhaltungsdosis von zweimal täglich 125 mg erhöht werden. Die Tabletten sollen morgens und abends mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Im Fall einer klinischen Verschlechterung (z. B. Abnahme der Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest um mindestens 10% im Vergleich zum Ausgangswert vor der Behandlung) trotz einer mindestens 8-wöchigen Behandlung mit Tracleer (Erhaltungsdosis seit mindestens 4 Wochen), sollten alternative Therapien in Erwägung gezogen werden. Dennoch können einige Patienten, die nach 8-wöchiger Behandlung mit Tracleer nicht angesprochen haben, möglicherweise nach weiteren 4 bis 8 Behandlungswochen positiv auf die Behandlung ansprechen. Wenn ein Absetzen von Tracleer in Betracht gezogen wird, sollte das Absetzen stufenweise während der Einführung einer alternativen Therapie erfolgen. Im Fall einer späten klinischen Verschlechterung trotz einer Behandlung mit Tracleer (z.B. nach mehreren Behandlungsmonaten), sollte eine Neubewertung der Behandlung erfolgen. Einige Patienten, die nicht ausreichend auf die Tracleer Dosis von zweimal täglich 125 mg ansprechen, können möglicherweise ihre körperliche Belastbarkeit leicht verbessern, wenn die Dosis auf zweimal täglich 250 mg erhöht wird. Eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Bewertung sollte erfolgen und in Betracht ziehen, dass die Lebertoxizität dosisabhängig ist (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1). Absetzen der Behandlung Mit einem plötzlichen Absetzen von Tracleer liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Es gibt keine Hinweise auf einen akuten Reboundeffekt. Zur Vermeidung einer möglichen schweren klinischen 17 Verschlechterung infolge eines möglichen Reboundeffektes sollte eine stufenweise Reduzierung der Dosis (Halbierung der Dosis für 3 bis 7 Tage) in Betracht gezogen werden. Es wird empfohlen, eine engmaschige Überwachung während des Absetzens durchzuführen. Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion Bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen (d.h. Child-Pugh Klasse A) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Tracleer ist bei mittleren bis schweren Leberfunktionsstörungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2) kontraindiziert. Dosierung bei Nierenfunktionsstörungen Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Dialyse-Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Dosierung bei älteren Patienten Bei Patienten über 65 Jahre ist keine Dosisanpassung erforderlich. Kinder Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten unter 12 Jahren wurde bisher noch nicht hinreichend untersucht. Das folgende Dosierungsschema wurde in der Studie AC-052-356 (BREATHE-3) angewendet: Körpergewicht (kg) 10 ≤ × ≤ 20 20 < × ≤ 40 > 40 kg Anfangsdosis (4 Wochen) 1 × tgl. 31,25 mg. 2 × tgl. 31,25 mg 2 × tgl. 62,5 mg. Erhaltungsdosis 2 × tgl. 31,25 mg 2 × tgl. 62,5 mg 2 × tgl. 125 mg Das Studiendesign war überwiegend darauf ausgerichtet, die Pharmakokinetik bei Kindern zu bestimmen. Die Anzahl der in der jeweiligen Dosisgruppe untersuchten Patienten war jedoch zu gering, um ein optimales Dosierungsschema für Patienten unter 12 Jahren etablieren zu können (siehe Abschnitt 5.1). Die pharmakokinetischen Ergebnisse zeigten eine niedrigere systemische Verfügbarkeit als bei Erwachsenen mit pulmonaler Hypertonie (siehe Abschnitt 5.2.), was möglicherweise zu einer suboptimalen Wirkung auf das Lungengefäßsystem führen kann. Für Kinder unter 3 Jahren liegen keine Daten vor. Patienten mit geringem Körpergewicht Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 40 kg vor. 4.4 • • • • • Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber Bosentan oder einem der Hilfsstoffe Child-Pugh-Klasse B oder C, d.h. mittlere bis schwere Leberfunktionsstörungen, (siehe Abschnitt 5.2) Vor Behandlungsbeginn Erhöhung der Leber-Aminotransferasen , d.h. Aspartat-Aminotransferase (AST) und/oder Alanin-Aminotransferase (ALT) auf mehr als das Dreifache des oberen Normwertes (siehe Abschnitt 4.4) Gleichzeitige Anwendung von Cyclosporin A (siehe Abschnitt 4.5) Schwangerschaft 18 • 4.4 Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (siehe Abschnitte 4.4, 4.5 und 4.6) Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Die Wirksamkeit von Tracleer bei Patienten mit schwerer pulmonaler arterieller Hypertonie ist nicht belegt. Bei Verschlechterung des klinischen Zustandes sollte die Umstellung auf eine für schwere Stadien der Erkrankung empfohlene Therapie (z.B. Epoprostenol) in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.2). Das Nutzen-Risiko-Profil von Bosentan bei Patienten mit funktionellem Schweregrad der WHO-Klasse I oder II der pulmonalen arteriellen Hypertonie wurde nicht untersucht. Es wurden keine klinischen Studien bei sekundären Formen der pulmonalen arteriellen Hypertonie durchgeführt – mit Ausnahme der auf dem Boden von Bindegewebserkrankungen (überwiegend Sklerodermie). Die Behandlung mit Tracleer darf nur begonnen werden, wenn der systemische systolische Blutdruck höher als 85 mmHg ist. Leberfunktion Die mit Bosentan assoziierten Erhöhungen der Leber-Aminotransferasen, d.h. Aspartat- und AlaninAminotransferase (AST und/oder ALT) sind dosisabhängig. Die Veränderungen der Leberenzymwerte treten typischerweise innerhalb der ersten 16 Wochen der Behandlung auf (siehe Abschnitt 4.8). Diese Anstiege sind möglicherweise zum Teil auf die kompetitive Hemmung der Gallensalz-Ausscheidung aus Hepatozyten zurückzuführen. Jedoch sind wahrscheinlich auch andere Mechanismen, die noch nicht eindeutig nachgewiesen worden sind, am Auftreten von Leberfunktionsstörungen beteiligt. Eine Zytolyse infolge der Akkumulation von Bosentan in Hepatozyten mit möglicherweise schwerer Leberschädigung oder ein immunologischer Mechanismus sind nicht ausgeschlossen. Das Risiko für eine Leberfunktionsstörung kann möglicherweise auch erhöht sein, wenn Bosentan gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die Inhibitoren der Gallensalz-Export-Pumpe (BSEP) sind, wie z.B. Rifampicin, Glibenclamid und Cyclosporin A (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5). Die Datenlage ist jedoch limitiert. Die Leber-Aminotransferasewerte müssen vor Behandlungsbeginn danach monatlich gemessen werden. Zusätzlich müssen die Leber-Aminotransferasewerte 2 Wochen nach jeder Dosissteigerung gemessen werden. Empfehlungen bei Erhöhung der ALT/AST-Werte ALT/AST-Werte > 3 und ≤ 5 × ONW > 5 und ≤ 8 × ONW > 8 × ONW Behandlung und Kontrollempfehlungen Durch einen weiteren Lebertest verifizieren. Bei Bestätigung des Befundes soll die tägliche Dosis reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt und die Kontrolle der Aminotransferasewerte mindestens alle 2 Wochen durchgeführt werden. Wenn die Aminotransferasewerte auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurückgegangen sind, kann eine Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Tracleer gemäß den unten aufgeführten Bedingungen in Betracht gezogen werden. Durch einen weiteren Lebertest verifizieren. Bei Bestätigung des Befundes soll das Arzneimittel abgesetzt (siehe Abschnitt 4.2) und die Kontrolle der Aminotransferasewerte mindestens alle 2 Wochen durchgeführt werden. Wenn die Aminotransferasewerte auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurückgegangen sind, kann eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Tracleer gemäß den unten aufgeführten Bedingungen in Betracht gezogen werden. Das Arzneimittel muss abgesetzt werden. Die Behandlung darf nicht wieder aufgenommen werden. 19 Bei assoziierten klinischen Symptomen einer Leberschädigung, d.h. Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Bauchschmerzen, Gelbsucht, ungewöhnlicher Lethargie oder Ermüdung, grippeartigen Beschwerden (Arthralgie, Myalgie, Fieber) muss die Behandlung abgebrochen werden. Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Tracleer darf nicht in Betracht gezogen werden. Wiederaufnahme der Behandlung Eine Wiederaufnahme der Behandlung sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Tracleer die möglichen Risiken überwiegt und wenn die Leber-Aminotransferasewerte auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurückgegangen sind. Es wird empfohlen, einen Hepatologen hinzuzuziehen. Bei einer Wiederaufnahme der Behandlung sind die Hinweise in Abschnitt 4.2 zu befolgen. Nach erfolgter Wiederaufnahme der Behandlung müssen die Aminotransferasewerte innerhalb der ersten 3 Tage kontrolliert werden, dann nochmals nach weiteren 2 Wochen und danach entsprechend der oben aufgeführten Empfehlungen. ONW = Oberer Normwert Hämoglobinkonzentration Die Behandlung mit Bosentan wurde mit einer dosisabhängigen, geringgradigen Erniedrigung der Hämoglobinkonzentration in Zusammenhang gebracht (siehe Abschnitt 4.8). Die mit Bosentan in Zusammenhang stehenden erniedrigten Hämoglobinkonzentrationen sind nicht progredient und stabilisieren sich innerhalb der ersten 4 bis 12 Wochen nach Behandlungsbeginn. Es wird empfohlen, die Hämoglobinkonzentration vor Behandlungsbeginn, in monatlichem Abstand während der ersten 4 Behandlungsmonate und danach vierteljährlich zu überprüfen. Bei klinisch relevanter Erniedrigung der Hämoglobinkonzentration sollten in weiteren Bewertungen und Untersuchungen die Ursache und Notwendigkeit einer spezifischen Behandlung geklärt werden. Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter Bei Frauen im gebärfähigen Alter darf Tracleer nur dann angewendet werden, wenn eine zuverlässige Verhütungsmethode angewendet wird (siehe Abschnitt 4.5) und wenn der Schwangerschaftstest vor Behandlungsbeginn negativ ist (siehe Abschnitt 4.6). Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Tracleer monatliche Schwangerschaftstests durchzuführen. Pulmonale Veno-Okklusive Krankheit Es liegen keine Daten zur Anwendung von Bosentan bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie in Verbindung mit einer pulmonalen veno-okklusiven Erkrankung vor. Dennoch gibt es Fallberichte über lebensbedrohliche Lungenödeme, die nach Anwendung von Vasodilatatoren (hauptsächlich Prostacyclin) bei diesen Patienten auftraten. Daher sollte, falls nach Anwendung von Bosentan bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie Symptome eines Lungenödems auftreten, die Möglichkeit einer assoziierten veno-okklusiven Erkrankung in Betracht gezogen werden. Anwendung bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie und begleitender Linksherzinsuffizienz Bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie und begleitender Linksherzinsuffizienz wurde keine spezifische Studie durchgeführt. Jedoch wurden 1611 Patienten (804 Tracleer- und 807 Placebo-Patienten) mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz (CHF) über einen mittleren Zeitraum von 1,5 Jahren in einer placebo-kontrollierten Studie behandelt (AC-052-301/302 [ENABLE 1 & 2]-Studie). In dieser Studie kam es während der ersten 4–8 Wochen der Tracleer-Behandlung zu einer frühen erhöhten Hospitalisierungsrate aufgrund von CHF, deren Ursache eine erhöhte Flüssigkeitsretention sein könnte. In dieser Studie manifestierte sich die Flüssigkeitsretention durch eine frühe Gewichtszunahme, eine erniedrigte Hämoglobinkonzentration und eine erhöhte Inzidenz von Beinödemen. Bei Studienende war zwischen Tracleer- und Placebo-Patienten insgesamt weder ein Unterschied in Bezug auf Hospitalisierungen aufgrund 20 von Herzinsuffizienz noch in Bezug auf die Mortalität zu beobachten. Daher wird empfohlen, Patienten auf Anzeichen einer Flüssigkeitsretention (z.B. Gewichtszunahme) zu überwachen, insbesondere dann, wenn gleichzeitig eine schwere systolische Dysfunktion vorliegt. In einem solchen Fall empfiehlt sich die Aufnahme einer Diuretika-Behandlung oder die Erhöhung der jeweils aktuellen Diuretikadosis. Bei Patienten, die Anzeichen einer Flüssigkeitsretention aufweisen, empfiehlt sich die Behandlung mit Diuretika vor Behandlungsbeginn mit Tracleer. Die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel Glibenclamid: Tracleer und Glibenclamid sollten wegen des erhöhten Risikos von LeberAminotransferaseerhöhungen nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten, für die eine antidiabetische Behandlung angezeigt ist, sollte ein alternatives Antidiabetikum angewendet werden. Fluconazol: Die gleichzeitige Anwendung von Tracleer und Fluconazol wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Obwohl keine Untersuchungen durchgeführt worden sind, kann diese Kombination zu starken Erhöhungen der Plasmakonzentrationen von Bosentan führen. Gleichzeitige Anwendung von einem CYP3A4 Inhibitor und einem CYP2C9 Inhibitor sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bosentan ist ein Induktor der Cytochrom P450 (CYP) Isoenzyme CYP2C9 und CYP3A4. In vitro Daten legen auch eine Induktion von CYP2C19 nahe. Folglich werden die Plasmakonzentrationen der durch diese Isoenzyme metabolisierten Substanzen bei gleichzeitiger Einnahme von Tracleer erniedrigt. Die Möglichkeit einer veränderten Wirksamkeit der durch diese Isoenzyme metabolisierten Arzneimittel sollte in Betracht gezogen werden. Eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel kann nach Beginn, Dosisänderung oder Absetzen einer gleichzeitigen Behandlung mit Tracleer erforderlich werden. Bosentan wird durch CYP2C9 und CYP3A4 metabolisiert. Eine Hemmung dieser Isoenzyme kann die Plasmakonzentration von Bosentan erhöhen (siehe Ketokonazol). Der Einfluß von CYP2C9-Inhibitoren auf die Bosentan-Konzentration wurde nicht untersucht. Eine solche Kombination sollte nur mit Vorsicht angewendet werden. Die gleichzeitige Verabreichung von Fluconazol, das überwiegend CYP2C9 inhibiert, jedoch in gewissem Ausmaß auch CYP3A4, könnte zu starken Erhöhungen der Plasmakonzentrationen von Bosentan führen. Diese Kombination wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Aus dem gleichen Grund wird die gleichzeitige Verabreichung sowohl eines potenten CYP3A4-Inhibitors (wie Ketokonazol, Itraconazol und Ritonavir) als auch eines CYP2C9-Inhibitors (wie Voriconazol) mit Tracleer nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Hormonale Kontrazeptiva: Es wurden keine spezifischen Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit hormonalen Kontrazeptiva durchgeführt (einschließlich oraler, injizierbarer, implantierbarer und transdermaler Kontrazeptiva). Weil Östrogene und Progestagene teilweise über CYP450 metabolisiert werden, besteht die Möglichkeit, daß die Kontrazeption versagt, wenn Tracleer gleichzeitig angewendet wird. Daher müssen Frauen im gebärfähigen Alter bei der Behandlung mit Tracleer eine zusätzliche oder eine alternative zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6) Spezielle Untersuchungen zu Wechselwirkungen haben Folgendes ergeben: Cyclosporin A: Die gleichzeitige Verabreichung von Tracleer und Cyclosporin A (einem Calcineurininhibitor) ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei gleichzeitiger Anwendung waren die initialen tiefsten Plasmakonzentrationen im Fließgleichgewicht von Bosentan ungefähr 30fach höher als nach alleiniger Verabreichung von Bosentan. Im steady-state waren die Bosentan Plasmakonzentrationen 3- bis 4fach höher als nach alleiniger Verabreichung von Bosentan. Der Mechanismus dieser Interaktion ist 21 unbekannt. Die Plasmakonzentrationen von Cyclosporin A (ein CYP3A4 Substrat) nahmen um ungefähr 50% ab. Tacrolimus, Sirolimus: Die gleichzeitige Verabreichung von Tacrolimus oder Sirolimus und Tracleer wurde beim Menschen nicht untersucht. In Analogie zur gleichzeitigen Anwendung von Cyclosporin A, könnte die gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus oder Sirolimus und Tracleer zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Bosentan führen. Die Plasmakonzentrationen von Tacrolimus oder Sirolimus könnten durch die gleichzeitige Verabreichung von Tracleer abfallen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Tracleer mit Tacrolimus oder Sirolimus nicht empfohlen. Patienten, die eine Kombinationstherapie benötigen, sollten zur Erfassung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen engmaschig überwacht und die Plasmakonzentrationen von Tacrolimus und Sirolimus engmaschig kontrolliert werden. Glibenclamid: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 125 mg Tracleer über 5 Tage führte zu einer Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von Glibenclamid (ein CYP3A4 Substrat) um 40% mit möglicherweise signifikant erniedrigter hypoglykämischer Wirkung. Die Plasmakonzentrationen von Bosentan waren um 29% erniedrigt. Darüber hinaus wurde bei Patienten, die diese Kombination erhielten, eine erhöhte Inzidenz von Aminotransferasenerhöhungen beobachtet. Sowohl Glibenclamid als auch Bosentan hemmen die Gallensalzexportpumpe, was die erhöhten Aminotransferasewerte erklären könnte. Daher sollte diese Kombination nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4). Es liegen keine Daten zu Wechselwirkungen mit anderen Sulfonylharnstoffen vor. Warfarin: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 500 mg Bosentan über 6 Tage führte zu einer Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von S-Warfarin (ein CYP2C9- Substrat) und R-Warfarin (ein CYP3A4-Substrat) um 29% bzw. 38%. Klinische Erfahrungen über die gleichzeitige Verabreichung von Bosentan und Warfarin bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie zeigten keine klinisch signifikanten Veränderungen der International Normalized Ratio (INR) oder Warfarin-Dosis (Vergleich Ausgangslage zu Beginn mit Ende der klinischen Studien). Außerdem wurde die Warfarin-Dosis während der Studien aufgrund von Veränderungen der INR oder aufgrund von Nebenwirkungen bei den mit Bosentan behandelten Patienten genau so oft verändert wie bei den Patienten der Placebo-Gruppe. Eine Dosisanpassung von Warfarin und ähnlichen oralen Antikoagulantien ist bei Beginn einer Therapie mit Bosentan nicht erforderlich, aber eine engmaschige Überwachung der INR wird insbesondere zu Behandlungsbeginn und während der Auftitrierungsperiode empfohlen. Simvastatin: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 125 mg Tracleer während fünf Tagen senkte die Plasmakonzentrationen von Simvastatin (einem CYP3A4-Substrat) und dessen aktivem βHydroxysäure Metaboliten um 34% bzw. 46%. Die Plasmakonzentrationen von Bosentan blieben bei der gleichzeitigen Verabreichung von Simvastatin unbeeinflusst. Die Überwachung der Cholesterinwerte und eine nachfolgende Dosisanpassung sollten in Betracht gezogen werden. Ketokonazol: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 65,2 mg Tracleer während 6 Tagen und Ketokonazol, einem starken CYP3A4-Inhibitor, erhöhte die Plasmakonzentrationen von Bosentan um ungefähr das Doppelte. Eine Dosisanpassung von Tracleer ist nicht erforderlich. Obwohl durch in vivo Studien nicht belegt, sind ähnliche Erhöhungen der Bosentan Plasmakonzentrationen mit anderen potenten CYP3A4 Inhibitoren zu erwarten (wie z.B. Itraconazol und Ritonavir). Bei gleichzeitiger Anwendung mit einem CYP3A4 Inhibitor besteht jedoch für Patienten, die schlechte CYP2C9 Metabolisierer sind, ein Risiko für erhöhte Plasmakonzentrationen von Bosentan. Diese können stärker ausgeprägt sein, was zu potenziell schädlichen Nebenwirkungen führen kann. Digoxin: Die gleichzeitige Verabreichung von zweimal täglich 500 mg Bosentan über 7 Tage führte zu einer Erniedrigung der AUC, Cmax und Cmin von Digoxin um 12%, 9% bzw. 23%. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung ist möglicherweise auf eine Induktion von P-Glykoprotein zurückzuführen. Diese Wechselwirkung hat wahrscheinlich keine klinische Relevanz. 22 Epoprostenol: Limitierte Daten aus einer Studie (AC-052-356, BREATHE-3) bei 10 pädiatrischen Patienten, die mit einer Kombination von Tracleer und Epoprostenol behandelt wurden, belegen, daß sich die Cmax-und AUC-Werte von Bosentan nach Verabreichung von Einzel- wie auch von Mehrfachdosen bei Patienten mit oder ohne kontinuierliche Infusion von Epoprostenol glichen (siehe Abschnitt 5.1). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft In Tierversuchen wurde Reproduktionstoxizitität festgestellt (Teratogenität, Embryotoxizität, siehe Abschnitt 5.3). Es liegen sehr wenige Daten zur Anwendung von Tracleer bei Schwangeren von vereinzelt berichteten Fällen nach Markteinführung vor. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, doch muß Tracleer als für den Menschen potenziell teratogen betrachtet werden und darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen dürfen mindestens 3 Monate nach Behandlungsende mit Tracleer nicht schwanger werden. Tracleer ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Tracleer und mindestens 3 Monate nach Behandlungsende eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Tracleer kann zu einem Wirkungsverlust hormonaler Kontrazeptiva führen (siehe Abschnitt 4.5). Deshalb dürfen Frauen im gebärfähigen Alter hormonale Kontrazeptiva nicht als alleinige Verhütungsmethode anwenden, sondern müssen eine zusätzliche oder alternative zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Tracleer monatliche Schwangerschaftstests durchzuführen. Frauen, die während der Behandlung mit Tracleer schwanger werden, müssen über die potenzielle Gefahr für den Fötus informiert werden. Anwendung während der Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Bosentan in die Muttermilch übergeht. Stillenden Müttern, die mit Tracleer behandelt werden, ist zu empfehlen, abzustillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Tracleer auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Tracleer kann Benommenheit verursachen, was die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen könnte. 4.8 Nebenwirkungen Unerwünschte Wirkungen Alle Placebo-kontrollierten Studien In acht Placebo-kontrollierten Studien (davon sechs für andere Indikationen als pulmonale arterielle Hypertonie) wurden 677 Patienten mit Bosentan Dosierungen im Bereich von 100 mg bis 2000 mg täglich und 288 Patienten mit Placebo behandelt. Die vorgesehene Behandlungsdauer lag zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Nebenwirkungen, die unter Bosentan im Vergleich zu Placebo häufiger auftraten (≥ 3% der mit Bosentan behandelten Patienten, mit ≥ 2% Unterschied), waren Kopfschmerzen (15,8% im Vergleich zu 12,8%), Flush-Symptomatik (6,6% im Vergleich zu 1,7%), anormale Leberfunktion (5,9% im Vergleich zu 2,1%), Beinödeme (4,7% im Vergleich zu 1,4%) und Anämie (3,4% im Vergleich zu 1,0%). Alle diese Nebenwirkungen waren dosisabhängig. Placebo-kontrollierte Studien bei pulmonaler arterieller Hypertonie 23 Die nachstehende Tabelle zeigt die Nebenwirkungen, die bei ≥ 3% der mit Tracleer behandelten Patienten (zweimal täglich 125 mg und 250 mg) in Placebo-kontrollierten Studien zu pulmonaler arterieller Hypertonie auftraten und bei diesen Patienten häufiger vorkamen: Nebenwirkungen, die in Placebo-kontrollierten Studien bei pulmonaler arterieller Hypertonie bei ≥ 3% der Patienten und häufiger bei den Patienten auftraten, die mit Tracleer (zweimal täglich 125 mg und 250 mg) behandelt wurden. Körperregion / Nebenwirkung Respirationstrakt, Thorax und Mediastinum Infektionen der oberen Atemwege Nasopharyngitis Pneumonie Herz Ödeme in den unteren Extremitäten Palpitationen Ödeme Verdauungssystem Dyspepsie Mundtrockenheit Nervensystem Kopfschmerzen Gefäßreaktionen Flush-Symptomatik Hypotonie Haut und subkutanes Gewebe Juckreiz Allgemeine Reaktionen und Reaktionen auf der Verabreichungsstelle Ermüdung Leber und Galle abnormale Leberfunktion Placebo N = 80 No. % Tracleer (alle) N = 165 No. % 9 6 1 11% 8% 1% 20 18 5 12% 11% 3% 4 1 2 5% 1% 3% 13 8 7 8% 5% 4% 1 1% 7 5 4% 3% 16 20% 36 22% 4 3 5% 4% 15 11 9% 7% 6 4% – – 1 1% 6 4% 2 3% 14 8% Anmerkung: Nur solche Nebenwirkungen, die von Beginn der Behandlung bis einen Kalendertag nach Behandlungsende auftraten, sind aufgeführt. Ein Patient konnte mehr als eine Nebenwirkung aufweisen. Bei der empfohlenen Erhaltungsdosis oder der doppelten Dosis (d.h. zweimal täglich 125 mg oder 250 mg) traten folgende Nebenwirkungen häufiger unter Tracleer als unter Placebo auf (bei ≥ 3% der mit Tracleer behandelten Patienten mit ≥ 2% Unterschied): Nasopharyngitis, Flush-Symptomatik, abnormale Leberfunktion, Beinödeme, Hypotonie, Palpitationen, Dyspepsie, Ermüdung und Juckreiz. Die Nebenwirkungen, die bei ≥ 1% und < 3% dieser Patienten und häufiger unter Tracleer als unter Placebo auftraten (≥ 2% Unterschied), waren Anämie, gastroösophageale Refluxkrankheit und rektale Hämorrhagie, alle mit 2,4% unter Tracleer im Vergleich zu 0% unter Placebo. Während der klinischen Studien bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie mit Dosen von zweimal täglich 125 mg und 250 mg traten Behandlungsabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen bei den mit Tracleer behandelten Patienten weniger häufig auf als bei den mit Placebo behandelten Patienten (5,5% im Vergleich zu 10%). Laborwertveränderungen 24 Veränderungen der Leberfunktionswerte Bosentan ist mit dosisbezogenen Anstiegen der Leber-Aminotransferasen, d.h. Aspartat- und AlaninAminotransferase assoziiert. Die Veränderungen der Leberenzymwerte traten im allgemeinen in den ersten 16 Wochen der Behandlung auf, entwickelten sich in der Regel allmählich und waren meist asymptomatisch. Sie gingen während der klinischen Studien in allen Fällen ohne Folgeerscheinungen innerhalb weniger Tage bis 9 Wochen spontan oder nach Dosisreduktion oder Absetzen auf den Stand vor Behandlungsbeginn zurück. Der Mechanismus dieser Nebenwirkung ist unklar. Diese Anstiege der Aminotransferasen können bei Fortsetzung der Behandlung mit der Erhaltungsdosis von Tracleer oder nach Dosisreduktion spontan zurückgehen, jedoch kann ein Pausieren oder Absetzen erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4). In acht Placebo-kontrollierten Studien, davon sechs für andere Indikationen als pulmonale arterielle Hypertonie, wurden Erhöhungen der Leber-Aminotransferasen bei 11,2% der mit Bosentan behandelten Patienten – im Vergleich zu 1,8% der Placebo-Patienten - auf über das Dreifaches des oberen Normwertes (ONW) beobachtet. Erhöhte Bilirubinwerte auf > 3 × ONW waren bei 2 von 658 (0,3%) der mit Bosentan behandelten Patienten mit Erhöhungen der Aminotransferasen (> 3 × ONW) assoziiert. Neun von 74 der mit Bosentan behandelten Patienten, die erhöhte Leber-Aminotransferasen (> 3 × ONW) aufwiesen, hatten auch Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen und Fieber. In Studien bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie betrug die Inzidenz erhöhter LeberAminotransferasen (> 3 × ONW) bei den mit Bosentan behandelten Patienten 12,7% (N = 165), 11,6% bei den mit zweimal täglich 125 mg behandelten Patienten und 14,3% bei den mit zweimal täglich 250 mg behandelten Patienten. Achtfach erhöhte Werte wurden bei 2,1% der mit zweimal täglich 125 mg behandelten Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie und bei 7,1% der mit zweimal täglich 250 mg behandelten Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie beobachtet. Hämoglobin Die Hämoglobinkonzentration sank bei den mit Bosentan behandelten Patienten zwischen Anfang und Ende der Studie im Mittel um 0,9 g/dl, bei der Placebo-Gruppe um 0,1 g/dl. In acht Placebo-kontrollierten Studien wurde bei 5,6% der mit Bosentan behandelten Patienten ein klinisch relevanter Hämoglobinabfall beobachtet (> 15% Abfall gegenüber dem Ausgangswert mit nachfolgenden Werten < 11 g/dl) im Vergleich zu 2,6% der Placebo-Patienten. Bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie, die mit Dosen von 125 mg und 250 mg zweimal täglich behandelt wurden, kam es bei 3,0% der mit Bosentan behandelten Patienten und 1,3% der Placebo-Patienten zu einem klinisch relevanten Hämoglobinabfall. Erfahrungen nach Markteinführung Nach Markteinführung sind circa 13 000 Patienten mit Tracleer behandelt worden. Bei diesen Patienten waren die Mehrzahl der aufgetretenen unerwünschten Ereignisse ähnlich zu denen, die im Rahmen von klinischen Studien berichtet wurden. Die Nebenwirkungen wurden Häufigkeitsklassen zugeordnet, die folgendermaßen definiert wurden: Sehr häufig (≥ 10 %), häufig (> 1 %, < 10 %), gelegentlich (> 0,1 %, ≤ 1 %), selten (> 0,01 %, ≤ 0,1 %), sehr selten (≤ 0,01%). Gastrointestinale Störungen: Häufig: Übelkeit Gelegentlich: Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall Hepatobiliäre Störungen: 25 Gelegentlich: Anstieg der Aminotransferasewerte mit Hepatitis und/oder Gelbsucht Haut und subkutanes Gewebe Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Dermatitis, Juckreiz und Rash Immunsystem: Selten: Anaphylaxie und/oder angioneurotisches Syndrom 4.9 Überdosierung Bosentan wurde gesunden Probanden als Einzeldosis von bis zu 2400 mg und Patienten mit einer anderen Erkrankung als pulmonaler Hypertonie in Dosierungen von bis zu 2000 mg/Tag über zwei Monate lang verabreicht. Die häufigste Nebenwirkung waren leichte bis mäßige Kopfschmerzen. Es liegen keine spezifischen Erfahrungen zu einer Überdosierung von Tracleer vor, die über die oben beschriebenen Dosen hinausgeht. Eine massive Überdosierung kann zu einer ausgeprägten Hypotonie führen, die eine aktive Herz-Kreislauf-Unterstützung erforderlich macht. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antihypertonika, ATC-Code: C02KX01 Wirkungsweise Bosentan ist ein dualer Endothelin-Rezeptor-Antagonist (ERA) mit einer Affinität zu Endothelin A und B (ETA- und ETB-)-Rezeptoren. Bosentan verringert sowohl den pulmonalen als auch den systemischen Gefäßwiderstand, wodurch es zu einem Anstieg des Herzzeitvolumens ohne Anstieg der Herzfrequenz kommt. Das Neurohormon Endothelin-1 (ET-1) zählt zu den stärksten bekannten Vasokonstriktoren und kann auch Fibrose, Zellproliferation, Herzhypertrophie und Remodeling fördern und ist pro-inflammatorisch. Diese Effekte werden durch die Bindung von Endothelin an ETA- und ETB-Rezeptoren vermittelt, die im Endothel und in glatten Gefäßmuskelzellen lokalisiert sind. Die ET-1-Konzentrationen im Gewebe und Plasma sind bei einigen kardiovaskulären Störungen und Bindegewebserkrankungen erhöht, einschließlich pulmonaler arterieller Hypertonie, Sklerodermie, akuter und chronischer Herzinsuffizienz, Myokardischämie, systemischer Hypertonie und Arteriosklerose, was eine pathogenetische Rolle von ET-1 bei diesen Erkrankungen nahelegt. Bei pulmonaler arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz sind erhöhte ET-1Konzentrationen, bei Abwesenheit eines Endothelin-Rezeptor-Antagonisten, eng mit Schweregrad und Prognose dieser Erkrankungen korreliert. Bosentan konkurriert bei der Bindung von ET-1 und anderen ET-Peptiden um ETA-und ETB-Rezeptoren mit einer etwas höheren Affinität zu ETA-Rezeptoren (Ki = 4,1–43 nM) als zu ETB-Rezeptoren (Ki = 38– 730 nM). Bosentan antagonisiert spezifisch ET-Rezeptoren und bindet nicht an andere Rezeptoren. Wirksamkeit Tiermodelle In Tiermodellen zur pulmonalen Hypertonie führte die chronische orale Verabreichung von Bosentan zur Abnahme des pulmonalen Gefäßwiderstandes und Rückbildung der pulmonalen vaskulären und rechtsventrikulären Hypertrophie. In einem Tiermodell zur pulmonalen Fibrose führte Bosentan zur Reduktion von Kollagenablagerungen in der Lunge. 26 Wirksamkeit bei erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie Zwei randomisierte, doppelblinde, multizentrische Placebo-kontrollierte Studien wurden bei 32 (Studie AC-052-351) und 213 (Studie AC-052-352, BREATHE-1) erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie mit einem funktionellem Schweregrad WHO Klasse III–IV durchgeführt (primäre pulmonale Hypertonie oder sekundäre pulmonale Hypertonie überwiegend auf dem Boden von Sklerodermie). Nach 4wöchiger Behandlung mit zweimal täglich 62,5 mg Tracleer wurden in diesen Studien die Erhaltungsdosen von zweimal täglich 125 mg – in AC-052-351 – und zweimal täglich 125 mg und 250 mg in AC-052-352 untersucht. Tracleer wurde zu der laufenden Therapie der Patienten hinzugefügt, die eine Kombination von Antikoagulantien, Vasodilatatoren (z.B. Calcium-Antagonisten), Diuretika, Sauerstoff und Digoxin, nicht aber Epoprostenol beinhalten konnte. Die Kontrollgruppe erhielt Placebo zusätzlich zur laufenden Therapie. Der primäre Endpunkt jeder Studie war die Veränderung der 6-Minuten-Gehstrecke nach zwölf Wochen bei der ersten Studie und nach 16 Wochen bei der zweiten Studie. In beiden Studien führte die Behandlung mit Tracleer zu signifikanten Steigerungen der körperlichen Belastbarkeit. Die Placebo-korrigierten Steigerungen der Gehstrecke im Vergleich zum Ausgangswert bei Studienbeginn betrugen 76 Meter (p = 0,02; t-Test) bzw. 44 Meter (p = 0,0002; Mann-Whitney U-Test), gemessen zum Zeitpunkt des primären Endpunktes der jeweiligen Studie. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen mit zweimal täglich 125 mg und zweimal täglich 250 mg waren statistisch nicht signifikant, jedoch gab es einen Trend zu einer verbesserten körperlichen Belastbarkeit bei der mit zweimal täglich 250 mg behandelten Gruppe. Die Verbesserung der Gehstrecke war nach 4-wöchiger Behandlung erkennbar, nach 8-wöchiger Behandlung deutlich ausgeprägt und blieb bei einer bis zu 28 Wochen dauernden, doppelblinden Behandlung erhalten, die bei einem Teil der Patienten durchgeführt wurde. Eine retrospektive Responder-Analyse auf Basis der Veränderung der Gehstrecke, der funktionellen WHOKlasse und der Dyspnoe ergab bei 95 Patienten, die dem Dosisarm zweimal täglich 125 mg Tracleer in den placebo-kontrollierten Studien zugeordnet waren: in Woche 8 trat bei 66 Patienten eine Verbesserung auf, 22 waren stabil und bei 7 trat eine Verschlechterung auf. Von den 22 Patienten, die in Woche 8 stabil waren, trat bei 6 in Woche 12/16 eine Verbesserung und bei 4 eine Verschlechterung in Bezug auf den Ausgangswert auf. Von den 7 Patienten mit einer Verschlechterung in Woche 8 wiesen 3 eine Verbesserung in Woche 12/16 und 4 eine Verschlechterung in Bezug auf den Ausgangswert auf. Nur in der ersten Studie wurden invasive hämodynamische Parameter beurteilt. Die Behandlung mit Tracleer führte zu einem deutlichen Anstieg des Herzindex, assoziiert mit einer signifikant Reduktion des pulmonal arteriellen Drucks, des pulmonalen Gefäßwiderstands und des mittleren rechtsatrialen Drucks. Die Behandlung mit Tracleer führte zu einer Reduktion der Symptome der pulmonalen arteriellen Hypertonie. Bei den mit Tracleer behandelten Patienten verbesserte sich die Dyspnoe, die während der Gehtests gemessen wurde. Zu Beginn der Studie AC-052-352 wurden 92% der 213 Patienten als funktioneller Schweregrad WHO-Klasse III und 8% als Klasse IV eingestuft. Die Behandlung mit Tracleer führte bei 42,4% der Patienten zu einer Verbesserung des funktionellen Schweregrads um eine WHO-Klasse (Placebo 30,4%). In beiden Studien war die gesamte Veränderung der funktionellen WHO-Klasse bei den Tracleer-Patienten signifikant besser als bei den Placebo-Patienten. Die Behandlung mit Tracleer war mit einer signifikanten Reduktion der Häufigkeit der klinischen Verschlechterung assoziiert – im Vergleich zu Placebo nach 28 Wochen (10,7% vs. 37,1%; p = 0,0015). Studie bei Kindern mit pulmonaler arterieller Hypertonie Eine Studie wurde bei Kindern mit pulmonaler Hypertonie durchgeführt. Tracleer wurde in einer offenen, nicht kontrollierten Studie bei 19 pädiatrischen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie untersucht (AC-052-356, BREATHE-3: 10 Patienten mit primärer pulmonaler Hypertonie, 9 Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie aufgrund angeborener Herzfehler). Das Studiendesign war überwiegend auf die 27 Erfassung pharmakokinetischer Parameter ausgerichtet (siehe Abschnitt 5.2). Die Patienten wurden gleichmäßig in drei Körpergewichtsgruppen (siehe Abschnitt 4.2) eingeteilt und über 12 Wochen entsprechend dosiert. Zum Zeitpunkt des Studienbeginns erhielt bereits die Hälfte der Patienten in jeder Gruppe intravenöses Epoprostenol. Die Epoprostenol-Dosis blieb während der Studiendauer konstant. Der Altersbereich betrug 3–15 Jahre. Alle Patienten hatten bei Studienbeginn entweder einen funktionellen Schweregrad WHO Klasse II (N = 15 Patienten, 79%) oder Klasse III (N = 4 Patienten, 21%). Hämodynamische Parameter wurden bei 17 Patienten erfaßt. Der Herzindex stieg in Bezug auf den Ausgangswert im Mittel um 0,5 l/min/m² an, der mittlere pulmonalarterielle Druck nahm um 8 mmHg , der pulmonale Gefäßwiderstand nahm um 389 dyn·sec·cm-5 ab Die Verbesserungen der hämodynamischen Parameter in Bezug auf den Ausgangswert traten mit oder ohne gleichzeitige Verabreichung von Epoprostenol ein. Die Veränderungen der Belastungstests-Parameter in Woche 12 waren in Bezug auf den Ausgangswert sehr variabel und erreichten keine statistische Signifikanz. Kombination mit Epoprostenol Die Kombination von Tracleer und Epoprostenol wurde in zwei Studien untersucht: AC-052-355 (BREATHE-2) und AC-052-356 (BREATHE-3). Bei AC-052-355 handelte es sich um eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde Parallelgruppen-Studie mit Tracleer versus Placebo, an der 33 Patienten mit schwerer pulmonaler arterieller Hypertonie teilnahmen, die gleichzeitig Epoprostenol erhielten. Bei AC-052356 handelte es sich um eine offene, nicht kontrollierte Studie. Während der 12-wöchigen Studie erhielten 10 der 19 pädiatrischen Patienten gleichzeitig Tracleer und Epoprostenol. Das Sicherheitsprofil der Kombination unterschied sich nicht von dem für die jeweiligen Einzelsubstanzen erwarteten Sicherheitsprofil, und die Kombinationstherapie wurde von Kindern und Erwachsenen gut vertragen. Die klinische Wirksamkeit der Kombination konnte noch nicht belegt werden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Pharmakokinetik von Bosentan wurde hauptsächlich an gesunden Probanden untersucht. Limitierte Daten von Patienten zeigen, daß die systemische Verfügbarkeit von Bosentan bei erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie etwa 2-fach höher ist als bei gesunden erwachsenen Probanden. Bei gesunden Erwachsenen hat Bosentan eine dosis- und zeitabhängige Pharmakokinetik. Clearance und Verteilungsvolumen nehmen mit ansteigenden intravenösen Dosen ab und steigen im weiteren zeitlichen Verlauf an. Nach oraler Verabreichung ist die systemische Verfügbarkeit bis zu 500 mg dosisproportional. Bei höheren oralen Dosen steigen Cmax und AUC weniger als dosisproportional an. Resorption Bei gesunden Probanden beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Bosentan ungefähr 50%. Sie wird durch Nahrungsmittel nicht beeinträchtigt. Die maximalen Plasmakonzentrationen werden nach 3–5 Stunden erreicht. Verteilung Bosentan ist stark (> 98%) an Plasmaproteine gebunden, hauptsächlich an Albumin. Bosentan dringt nicht in Erythrozyten ein. Das Verteilungsvolumen (Vss) von ungefähr 18 Litern wurde nach intravenöser Verabreichung von 250 mg bestimmt. Biotransformation und Ausscheidung 28 Nach intravenöser Verabreichung einer Einzeldosis von 250 mg beträgt die Clearance 8,2 l/h. Die terminale Eliminationshalbwertszeit (t1/2) beträgt 5,4 h. Nach wiederholter Gabe gehen die Plasmakonzentrationen allmählich auf 50–65% der Konzentrationen nach einmaliger Gabe zurück. Diese Abnahme ist wahrscheinlich auf eine Autoinduktion der Stoffwechselenzyme der Leber zurückzuführen. Steady-state Bedingungen werden innerhalb von 3-5 Tagen erreicht. Bosentan wird nach hepatischer Metabolisierung in der Leber durch die Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP3A4 und CYP2C9 durch biliäre Exkretion ausgeschieden. Weniger als 3% einer oral verabreichten Dosis finden sich im Urin. Bosentan bildet drei Metaboliten, von denen nur einer pharmakologisch aktiv ist. Dieser Metabolit wird überwiegend unverändert über die Galle ausgeschieden. Bei erwachsenen Patienten ist die systemische Verfügbarkeit des aktiven Metaboliten größer als bei gesunden Probanden. Bei Patienten mit Hinweisen auf das Vorliegen einer Cholestase kann die systemische Verfügbarkeit des aktiven Metaboliten erhöht sein. Bosentan ist ein Induktor von CYP2C9 und CYP3A4, möglicherweise auch von CYP2C19 und P-Glykoprotein. In vitro hemmt Bosentan in Hepatozyten Kulturen die Gallensalzexport-Pumpe. In vitro Daten zeigten, daß Bosentan keinen relevanten inhibitorischen Effekt auf die untersuchten CYP Isoenzyme (CYP1A2, 2A6, 2B6, 2C8, 2C9, 2D6, 2E1, 3A4) hat. Daher ist nicht zu erwarten, daß Bosentan zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen der durch diese Isoenzyme verstoffwechselten Arzneimittel führt. Pharmakokinetik bei besonderen Populationen Aufgrund der untersuchten Aspekte jedes einzelnen Parameters ist nicht zu erwarten, dass die Pharmakokinetik von Bosentan bei Erwachsenen in relevantem Umfang durch Geschlecht, Körpergewicht, Rasse oder Alter beeinflusst wird. Für Kinder unter 3 Jahren liegen keine pharmakokinetischen Daten vor. Kinder Die Pharmakokinetik nach Verabreichung von Einzel- und Mehrfachdosen wurde bei pädiatrischen Patienten mit pulmonal arterieller Hypertonie untersucht, die entsprechend dem Körpergewicht dosiert wurden (siehe Abschnitt 4.2 und 5.1). Die systemische Verfügbarkeit von Bosentan nahm über die Zeit so ab, wie es von den enzym-induzierenden Eigenschaften von Bosentan bekannt ist. Die mittlere AUC (CV%) Werte von Bosentan in pädiatrischen Patienten, die mit 31.25, 62.5 or 125 mg b.i.d. behandelt wurden lagen jeweils bei 3496 (49), 5428 (79), and 6124 (27) ng·h/ml, und waren niedriger als der Wert von 8149 (47) ng·h/ml der bei erwachsenen Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie, die 125 mg b.i.d. erhielten, beobachtet wurde. Im steady state betrug die systemische Verfügbarkeit bei pädiatrischen Patienten in den Gewichtsgruppen mit 10–20 kg, 20–40 kg und > 40 kg 43%, 67% bzw. 75% der systemischen Verfügbarkeit bei Erwachsenen. Der Grund für diesen Unterschied ist unklar und steht möglicherweise im Zusammenhang mit einer erhöhten hepatischen Metabolisierung und Ausscheidung. Ob diese Ergebnisse Konsequenzen in Bezug auf eine Hepatotoxizität haben, ist unklar. Geschlecht und gleichzeitige Anwendung von intravenösem Epoprostenol hatten keinen signifikanten Einfluß auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Bosentan. Leberfunktionsstörungen Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Klasse A) wurden keine relevanten Veränderungen in der Pharmakokinetik beobachtet. Bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen war die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve im Fließgleichgewicht von Bosentan 9% höher und die des aktiven Metaboliten, Ro 48-5033, 33% höher als bei gesunden Probanden. Die Pharmakokinetik von Bosentan wurde bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen der Child-Pugh Klasse B oder C nicht untersucht und Tracleer ist bei dieser Patientenpopulation kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3) 29 Nierenfunktionsstörungen Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance 15–30 ml/min.) sanken die Plasmakonzentrationen von Bosentan um ca. 10%. Im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion waren bei diesen Patienten die Plasmakonzentrationen der Bosentan-Metaboliten auf ungefähr das Doppelte erhöht. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es liegt keine spezifische klinische Erfahrung bei Dialyse-Patienten vor. Aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften und dem hohen plasmaproteingebunden Anteil ist nicht davon auszugehen, dass Bosentan durch Dialyse in irgendeinem signifikanten Ausmaß aus der systemischen Zirkulation entfernt wird (siehe Abschnitt 4.2). 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Im Mausmodell ergab eine 2-jährige Kanzerogenitätsstudie bei Plasmakonzentrationen, die 2- bis 4-fach über den Plasmakonzentrationen bei human-therapeutischer Dosis lagen, bei männlichen, nicht jedoch bei weiblichen Mäusen, einen Anstieg der kombinierten Inzidenz von hepatozellulären Adenomen und Karzinomen. Im Rattenmodell führte die orale Verabreichung von Bosentan über 2 Jahre bei männlichen, nicht jedoch bei weiblichen, Ratten zu einem geringen, signifikanten Anstieg der kombinierten Inzidenz von follikulären Adenomen und Karzinomen der Schilddrüse. Die dabei verwendeten Plasmakonzentrationen lagen 9-bis 14-fach über den Plasmakonzentrationen, die bei human-therapeutischer Dosis erreicht werden. Genotoxische Untersuchungen mit Bosentan verliefen negativ. Bei Ratten gab es Hinweise auf leichte Schilddrüsenhormonstörungen durch Bosentan. Allerdings gab es keine Hinweise, dass Bosentan bei Menschen die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt (Thyroxin, TSH). Die Wirkung von Bosentan auf die mitochondriale Funktion ist nicht bekannt. Bosentan hat sich bei Ratten mit Plasmaspiegeln, die über dem 1,5-fachen der Plasmakonzentrationen nach human-therapeutischer Dosis lagen, als teratogen erwiesen. Teratogene Wirkungen, einschließlich Missbildungen von Kopf und Gesicht sowie der großen Gefäße, waren dosisabhängig. Die Ähnlichkeiten zwischen den mit anderen ET-Rezeptor-Antagonisten beobachteten Missbildungen und denen von ETknock-out-Mäusen weisen auf einen Klasseneffekt hin. Bei Frauen im gebärfähigen Alter müssen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.6). Bei Fertilitätsstudien mit männlichen und weiblichen Ratten konnten bei Plasmakonzentrationen, die beim 21- bzw. 43-fachen des zu erwartenden human-therapeutischen Bereichs lagen, keine Auswirkungen auf Spermienzahl, -motilität und -vitalität oder auf Paarungsverhalten und Fruchtbarkeit beobachtet werden. Es gab auch keine unerwünschten Wirkungen auf die Entwicklung des Embryos vor der Implantation oder auf die Implantation selbst. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Tablettenkern: Maisstärke Vorverkleisterte Stärke Carboxymethylstärke-Natrium Povidon Glyzeroldibehenat Magnesiumstearat Filmüberzug: Hypromellose 30 Triacetin Talkum Titandioxid (E171) Eisenoxidhydrat (E172) Eisen(III)-oxid (E172) Ethylcellulose 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 30°C lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses PVC/PE/PVDC-Aluminium Blisterpackungen mit 14 Filmtabletten. 125 mg: Die Packungen enthalten 56 oder 112 Tabletten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Keine speziellen Hinweise. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/02/220/004 EU/1/02/220/005 9. DATUM DER ZULASSUNG 15. Mai 2002 10. STAND DER INFORMATION 31 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 32 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Importeurs, die für die Chargenfreigabe verantwortlich sind Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH Munzinger Str. 1 D-79111 Freiburg Deutschland B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4,2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über die Vermarktungspläne für das nach dieser Entscheidung genehmigte Arzneimittel informieren. PSURs: Der Inhaber dieser Genehmigung übermittelt der EMEA bis auf weiteres alle 6 Monate PSURs. 33 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 34 A. ETIKETTIERUNG 35 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS [62,5 mg: Packungen mit 14 Tabletten] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 62,5 mg Filmtabletten Bosentan 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Filmtablette enthält 62,5 mg Bosentan (als Monohydrat) 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 14 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON 36 STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/220/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 37 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS [62,5 mg: Packungen mit 56 Tabletten] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 62,5 mg Filmtabletten Bosentan 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Filmtablette enthält 62,5 mg Bosentan (als Monohydrat) 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 56 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON 38 STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/220/002 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 39 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS [62,5 mg: Packungen mit 112 Tabletten] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 62,5 mg Filmtabletten Bosentan 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Filmtablette enthält 62,5 mg Bosentan (als Monohydrat) 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 112 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON 40 STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/220/003 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 41 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS [125 mg mit 56 Tabletten] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 125 mg Filmtabletten Bosentan 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Filmtablette enthält 125 mg Bosentan (als Monohydrat) 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 56 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON 42 STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/220/004 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 43 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS [125 mg mit 112 Tabletten] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 125 mg Filmtabletten Bosentan 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Eine Filmtablette enthält 125 mg Bosentan (als Monohydrat) 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 112 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON 44 STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/220/005 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 45 MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN [62.5 mg] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 62,5 mg Tabletten Bosentan 2. NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Actelion 3. VERFALLDATUM Verw. bis {MM/JJJJ} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 46 MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN [125 mg] 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tracleer 125 mg Tabletten Bosentan 2. NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Actelion 3. VERFALLDATUM Verw. bis {MM/JJJJ} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 47 Datum des zusätzlichen Tests nach einer Dosiserhöhung: ⇒ Denken Sie an die monatliche Blutuntersuchung zur Leberfunktion. Nach einer Dosiserhöhung wird ein zusätzlicher Test nach 2 Wochen durchgeführt. Datum des ersten monatlichen Tests: _________________________________ Aug ______ Apr ______ 48 Jul ______ Jun ______ Mai ______ März ______ Feb ______ Jan ______ Dez _____ Nov _____ Okt _____ Sep _____ Blutuntersuchungen zur Leberfunktion Bei einigen Patienten, die Tracleer eingenommen haben, wurden anormale Leberfunktionswerte festgestellt. Während der Behandlung mit Tracleer wird Ihr Arzt Termine für regelmäßige Blutuntersuchungen ansetzen. Dabei wird überprüft, ob Veränderungen Ihrer Leberfunktion aufgetreten sind. Termine für Ihre monatliche Blutuntersuchung zur Leberfunktion ((Inside 1)) Tracleer kann hormonelle Verhütungsmittel (z.B. orale, injizierbare, implantierbare oder transdermale) unwirksam machen. Daher wird Ihr Arzt Ihnen raten, zuverlässige Verhütungsmethoden anzuwenden, während Sie mit Tracleer behandelt werden. Verhütung Tracleer kann das ungeborene Kind schädigen. Daher dürfen Sie Tracleer nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind. Sie dürfen während der Behandlung mit Tracleer auch nicht schwanger werden. Schwangerschaft Für Frauen im gebärfähigen Alter ((Back cover)) ⇒ Monatliche Schwangerschaftstests werden während der Behandlung mit Tracleer empfohlen. ((Inside 2)) Actelion Registration Ltd. Wenn Sie Fragen zu Tracleer haben, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Datum des Behandlungsbeginns: ___________________________________ Telefon Nr.: _____________________________________________ Behandelnder Arzt: ______________________________________ Wichtige Erinnerung zur Anwendungssicherheit für Patienten, die Tracleer (Bosentan) einnehmen ((Front cover)) PATIENTEN KARTE B. PACKUNGSBEILAGE 49 GEBRAUCHSINFORMATION [62.5 mg] Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Tracleer und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Tracleer beachten? 3. Wie ist Tracleer einzunehmen? 4. Untersuchungen während der Behandlung 5. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 6. Wie ist Tracleer aufzubewahren? 7. Weitere Angaben Tracleer 62,5 mg Filmtabletten Wirkstoff: Bosentan Der arzneilich wirksame Bestandteil von Tracleer ist Bosentan. Die sonstigen Bestandteile sind: Tablettenkern: Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Carboxymethylstärke-Natrium, Povidon, Glyzeroldibehenat und Magnesiumstearat. Filmüberzug: Hypromellose, Triacetin, Talkum, Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat (E172), Eisen(III)-oxid (E172) und Ethylcellulose. Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich Hersteller: Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH Munzinger Str. 1 D-79111 Freiburg/Deutschland 1. Was ist Tracleer und wofür wird es angewendet? Tracleer Tabletten werden zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie angewendet (Bluthochdruck in den Blutgefäßen der Lunge). Tracleer senkt den Blutdruck durch Erweiterung dieser Gefäße. Tracleer Tabletten gehören zu einer Arzneimittelklasse, die Endothelin-Rezeptor-Antagonisten genannt werden. Tracleer Tabletten sind in den Stärken 62,5 und 125 mg in Packungen mit 14 (nur 62,5 mg), 56 und 112 Tabletten verfügbar (Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht). Tracleer 62,5 mg Tabletten sind orange-weiße, runde Tabletten, auf denen auf einer Seite „62,5“ eingeprägt ist. 50 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Tracleer beachten? Sie dürfen Tracleer nicht nehmen, wenn Sie • eine Leberfunktionsstörung haben (fragen Sie bitte Ihren Arzt) • schwanger sind oder schwanger werden könnten, weil Sie keine zuverlässige Verhütungsmethode benutzen • überempfindlich (allergisch) gegenüber Bosentan oder einem sonstigen Bestandteile der Tablette sind • mit Cyclosporin A behandelt werden (ein Arzneimittel, das nach einer Transplantation oder zur Behandlung der Schuppenflechte angewendet wird) Folgende Untersuchungen wird Ihr Arzt vor der Behandlung durchführen: • eine Blutuntersuchung zur Leberfunktion • eine Blutuntersuchung auf Anämie • einen Schwangerschaftstest Schwangerschaft Teilen Sie Ihrem Arzt unverzüglich mit, ob Sie schwanger sind oder in naher Zukunft eine Schwangerschaft planen. Da Tracleer das Ungeborene schädigen kann, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht während der Schwangerschaft einnehmen. Sie dürfen während der Behandlung mit Tracleer auch nicht schwanger werden. Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, wird Ihr Arzt Sie über zuverlässige Verhütungsmethoden während der Behandlung mit Tracleer beraten. Hormonale Verhütungsmittel (z.B. orale, injizierbare, implantierbare oder transdermale) alleine sind nicht zuverlässig, da Tracleer diese Methoden der Schwangerschaftsverhütung wirkungslos machen kann. Monatliche Schwangerschaftstests werden empfohlen. Stillzeit Teilen Sie Ihrem Arzt unverzüglich mit, ob Sie stillen. Ihnen wird empfohlen, vor der Einnahme vor Tracleer abzustillen, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff von Tracleer in die Muttermilch übertritt. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Wenn Sie sich während der Behandlung mit Tracleer benommen fühlen, dürfen Sie nicht Auto fahren oder Maschinenoder Geräte bedienen. Kinder unter 12 Jahren Die optimale Dosis für Kinder unter 12 Jahren ist noch nicht nachgewiesen. Fragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Andere Arzneimittel und Tracleer Teilen Sie Ihrem Arzt vor Beginn der Behandlung mit Tracleer mit, ob Sie andere Arzneimittel einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben. Das betrifft auch Arzneimittel, die Sie ohne Rezept gekauft haben, weil einige davon Wechselwirkungen mit Tracleer haben könnten. Sagen Sie Ihrem Arzt vor allem, wenn Sie Folgendes nehmen: • hormonale Verhütungsmittel • Glibenclamid (für Diabetes) • Cyclosporin A (ein Arzneimittel, das nach einer Transplantation oder zur Behandlung der Schuppenflechte angewendet wird) oder jedes andere Arzneimittel, das zur Verhinderung der Abstoßung eines transplantierten Organs eingesetzt wird. • Fluconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen) 51 3. Wie ist Tracleer einzunehmen? Nehmen Sie Tracleer immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Tracleer zu stark oder zu schwach ist, um zu klären, ob Ihre Dosis geändert werden muss. Dosierung Als übliche Dosierung wird zweimal täglich (morgens und abends) eine Tablette eingenommen mit oder ohne Essen. In den ersten 4 Wochen nehmen Sie zweimal täglich eine 62,5 mg Tablette. Je nachdem, wie Sie auf die Behandlung mit Tracleer ansprechen, wird Ihnen Ihr Arzt danach zweimal täglich eine 125 mg Tablette verordnen. Wenn Sie eine größere Menge von Tracleer eingenommen haben, als Sie sollten Wenn Sie mehr Tabletten eingenommen haben als verordnet, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Wenn Sie die Einnahme von Tracleer vergessen haben Wenn Sie die Einnahme von Tracleer vergessen haben, nehmen Sie sofort eine Tablette ein , wenn Sie daran denken, und nehmen Sie danach das Arzneimittel wieder zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, um die vergessene Tablette nachzuholen. Absetzen von Tracleer Wenn Sie die Behandlung mit Tracleer abrupt beenden, können sich Ihre Symptome verschlimmern. Setzen Sie das Arzneimittel nur auf Anweisung Ihres Arztes ab. Der Arzt wird Ihnen gegebenenfalls raten, zunächst einige Tage lang eine geringere Dosis einzunehmen, bevor Sie Tracleer ganz absetzen. 4. Untersuchungen während der Behandlung Untersuchungen, die Ihr Arzt während der Behandlung durchführen wird Bei einigen Patienten, die Tracleer eingenommen haben, wurden anormale Leberfunktionswerte und Anämie ( niedrige Hämoglobinwerte) festgestellt. Während der Behandlung mit Tracleer wird Ihr Arzt Termine für regelmäßige Blutuntersuchungen ansetzen. Dabei wird überprüft, ob Veränderungen Ihrer Leberfunktion und des Hämoglobinwertes aufgetreten sind. • Blutuntersuchungen zur Leberfunktion Diese Untersuchungen werden jeden Monat durchgeführt. Nach einer Dosiserhöhung wird ein zusätzlicher Test nach 2 Wochen durchgeführt. • Blutuntersuchungen auf Anämie (niedrige Hämoglobinwerte)) Diese Untersuchungen werden während der ersten 4 Monate jeden Monat durchgeführt, danach alle 3 Monate. Wenn diese Ergebnisse nicht im Normbereich sind, wird Ihr Arzt gegebenenfalls die Dosis verringern oder die Behandlung mit Tracleer beenden und weitere Untersuchungen durchführen, um der Ursache nachzugehen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit ist es sehr wichtig, daß bei Ihnen diese regelmäßigen Blutuntersuchungen sowohl zur Leberfunktion als auch auf eine Anämiedurchgeführt werden. Wir empfehlen, das Datum Ihres letzten Tests und Ihrer nächsten Untersuchung (fragen Sie Ihren Arzt nach dem Datum) in die Patientenkarte einzutragen. Das hilft Ihnen, sich an die Fälligkeit der nächsten Untersuchung zu erinnern. Ihr Arzt wird Ihnen diese Karte geben, bevor Sie mit der Einnahme von Tracleer beginnen. • Schwangerschaftstests bei Frauen im gebärfähigen Alter 52 Monatliche Schwangerschaftstests werden empfohlen. Tracleer kann das ungeborene Kind schädigen. Daher dürfen Sie nicht schwanger werden, wenn Sie mit Tracleer behandelt werden. 5. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann Tracleer auch bei sachgemäßer Einnahme Nebenwirkungen haben. Wenn Ihre Haut oder Ihre Augen gelbliche Tönung annehmen (Gelbsucht), oder Sie Fieber mit Erbrechen oder Übelkeit haben, suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf. Diese Symptome können auf eine veränderte Leberfunktion hinweisen. • Die häufigste Nebenwirkung in klinischen Studien waren Kopfschmerzen. Sie können auch eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen bemerken: • Rötungen, Entzündungen von Hals und Nasenwegen, Schwellungen der Beine und Fußgelenke oder andere Zeichen einer Flüssigkeitsansammlung, niedriger Blutdruck, Herzklopfen, Sodbrennen, Müdigkeit, Juckreiz und Übelkeit Andere weniger häufig auftretende Nebenwirkungen, die Sie bemerken können, sind: • Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Hautrötung Wenn Sie während der Einnahme von Tracleer andere Nebenwirkungen oder Zeichen einer allergischen Reaktion (z. B. Schwellung des Gesichtes oder der Zunge, Hautrötung, Juckreiz) bemerken oder wenn eine der oben beschriebenen Nebenwirkungen Sie beunruhigt, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. 6. Wie ist Tracleer aufzubewahren? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30°C lagern. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem Verfalldatum, das auf dem Umkarton angegebenen ist, nicht mehr verwenden. 7. Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien Actelion Pharmaceuticals Nederland B.V. Stationsweg 3 NL-3445 AA Woerden NEDERLAND/PAYS BAS/NIEDERLANDE Tél/Tel: +31 348 435950 Luxembourg/Luxemburg Actelion Pharmaceuticals Nederland B.V. Stationsweg 3 NL-3445 AA Woerden PAYS BAS/NIEDERLANDE Tél/Tel: +31 348 435950 Česká republika Actelion Pharmaceuticals Ltd organizač ní složka Belgická 40 CZ-120 00 Praha 2 Tel: +420 2 3413 8150 Magyarország Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSZTRIA Tel: +43 1 505 4527 53 Danmark Swedish Orphan A/S Wilders Plads 5 DK-1403 København K Tlf: +45 32966869 Malta Actelion Pharmaceuticals UK Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Rd London W4 4AL - UK IR RENJU UNIT Tel: +44 845 075 0555 Deutschland Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH Munzinger Strasse 1 DE-79111 Freiburg im Breisgau Tel: +49 761 45 64 0 Nederland Actelion Pharmaceuticals Nederland B.V. Stationsweg 3 NL-3445 AA Woerden Tel: +31 348 435950 Eesti Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSTRIA Tel: +43 1 505 4527 Norge Swedish Orphan AS Trollåsveien 6 NO-1414 Trollåsen Tlf: +47 66823400 Ελλάδα Actelion Pharmaceuticals Eλλάς Α.Ε. Ζαν Μωρεάς 97–99 EL-15231 Χαλάνδρι Αττικής Τηλ: +30 210 675 25 00 Österreich Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien Tel: +43 1 505 4527 España Actelion Pharmaceuticals España S.L. Vía Augusta 281, 3º B ES-08017 - Barcelona Tel: +34 93 253 10 64 Polska Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSTRIA Tel: +43 1 505 4527 France Actelion Pharmaceuticals France SAS 18, rue Royale FR-75008 Paris Tél: +33 1 58 62 32 32 Portugal Actelion Pharmaceuticals España S.L. Vía Augusta 281, 3º B ES-08017 - Barcelona ESPANHA Tel: +351 91 900 25 00 Ireland Actelion Pharmaceuticals UK Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Rd London W4 4AL - UK UNITED KINGDOM Tel: +353 1890 771 648 Slovenija Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AVSTRIJA Tel: +43 1 505 4527 Ísland Isfarm ehf Lyngháls 13 IS-110 Reykjavik Tel: +354 5408080 Slovenská republika Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien RAKÚSKO 54 Tel: +43 1 505 4527 Italia Actelion Pharmaceuticals Italia S.r.l. via Provinciale Selice, 50 IT-40026 Imola (Bologna) Tel: +39 0542 64 87 40 Suomi/Finland Oy Swedish Orphan Ab Rajatorpantie 41 C FI-01640 Vantaa Puh/Tel: +358 9 85202150 Κύπρος Actelion Pharmaceuticals Eλλάς Α.Ε. Ζαν Μωρεάς 97–99 EL-15231 Χαλάνδρι Αττικής ΕΛΛA∆Α Τηλ: +30 210 675 25 00 Sverige Actelion Pharmaceuticals Sverige AB Svärdv. 3A SE-182 33 Danderyd Tel: +46 8 544 982 50 Latvija Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSTRIJA Tel: +43 1 505 4527 United Kingdom Actelion Pharmaceuticals UK Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Rd London W4 4AL - UK Tel: +44 845 075 0555 Lietuva Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSTRIJA Tel: +43 1 505 4527 Stand der Information: 55 GEBRAUCHSINFORMATION [125 mg] Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Tracleer und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Tracleer beachten? 3. Wie ist Tracleer einzunehmen? 4. Untersuchungen während der Behandlung 5. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 6. Wie ist Tracleer aufzubewahren? 7. Weitere Angaben Tracleer 125 mg Filmtabletten Wirkstoff: Bosentan Der arzneilich wirksame Bestandteil von Tracleer ist Bosentan. Die sonstigen Bestandteile sind: Tablettenkern: Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Carboxymethylstärke-Natrium, Povidon, Glyzeroldibehenat und Magnesiumstearat. Filmüberzug: Hypromellose, Triacetin, Talkum, Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat (E172), Eisen(III)-oxid (E172) und Ethylcellulose. Pharmazeutischer Unternehmer: Actelion Registration Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Road London W4 4AL Vereinigtes Königreich Hersteller: Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH Munzinger Str. 1 D-79111 Freiburg/Deutschland 1. Was ist Tracleer und wofür wird es angewendet? Tracleer Tabletten werden zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie angewendet (Bluthochdruck in den Blutgefäßen der Lunge). Tracleer senkt den Blutdruck durch Erweiterung dieser Gefäße. Tracleer Tabletten gehören zu einer Arzneimittelklasse, die Endothelin-Rezeptor-Antagonisten genannt werden. Tracleer Tabletten sind in den Stärken 62,5 und 125 mg in Packungen mit 14 (nur 62,5 mg), 56 und 112 Tabletten verfügbar (Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht). Tracleer 125 mg Tabletten sind orange-weiße, ovale Tabletten, auf denen auf einer Seite „125“ eingeprägt ist. 56 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Tracleer beachten? Sie dürfen Tracleer nicht nehmen, wenn Sie • eine Leberfunktionsstörung haben (fragen Sie bitte Ihren Arzt) • schwanger sind oder schwanger werden könnten, weil Sie keine zuverlässige Verhütungsmethode benutzen • überempfindlich (allergisch) gegenüber Bosentan oder einem sonstigen Bestandteile der Tablette sind • mit Cyclosporin A behandelt werden (ein Arzneimittel, das nach einer Transplantation oder zur Behandlung der Schuppenflechte angewendet wird) Folgende Untersuchungen wird Ihr Arzt vor der Behandlung durchführen: • eine Blutuntersuchung zur Leberfunktion • eine Blutuntersuchung auf Anämie • einen Schwangerschaftstest Schwangerschaft Teilen Sie Ihrem Arzt unverzüglich mit, ob Sie schwanger sind oder in naher Zukunft eine Schwangerschaft planen. Da Tracleer das Ungeborene schädigen kann, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht während der Schwangerschaft einnehmen. Sie dürfen während der Behandlung mit Tracleer auch nicht schwanger werden. Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, wird Ihr Arzt Sie über zuverlässige Verhütungsmethoden während der Behandlung mit Tracleer beraten. Hormonale Verhütungsmittel (z.B. orale, injizierbare, implantierbare oder transdermale) alleine sind nicht zuverlässig, da Tracleer diese Methoden der Schwangerschaftsverhütung wirkungslos machen kann. Monatliche Schwangerschaftstests werden empfohlen. Stillzeit Teilen Sie Ihrem Arzt unverzüglich mit, ob Sie stillen. Ihnen wird empfohlen, vor der Einnahme vor Tracleer abzustillen, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff von Tracleer in die Muttermilch übertritt. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Wenn Sie sich während der Behandlung mit Tracleer benommen fühlen, dürfen Sie nicht Auto fahren oder Maschinenoder Geräte bedienen. Kinder unter 12 Jahren Die optimale Dosis für Kinder unter 12 Jahren ist noch nicht nachgewiesen. Fragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Andere Arzneimittel und Tracleer Teilen Sie Ihrem Arzt vor Beginn der Behandlung mit Tracleer mit, ob Sie andere Arzneimittel einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben. Das betrifft auch Arzneimittel, die Sie ohne Rezept gekauft haben, weil einige davon Wechselwirkungen mit Tracleer haben könnten. Sagen Sie Ihrem Arzt vor allem, wenn Sie Folgendes nehmen: • hormonale Verhütungsmittel • Glibenclamid (für Diabetes) • Cyclosporin A (ein Arzneimittel, das nach einer Transplantation oder zur Behandlung der Schuppenflechte angewendet wird) oder jedes andere Arzneimittel, das zur Verhinderung der Abstoßung eines transplantierten Organs eingesetzt wird. • Fluconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen) 57 3. Wie ist Tracleer einzunehmen? Nehmen Sie Tracleer immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Tracleer zu stark oder zu schwach ist, um zu klären, ob Ihre Dosis geändert werden muss. Dosierung Als übliche Dosierung wird zweimal täglich (morgens und abends) eine Tablette eingenommen mit oder ohne Essen. In den ersten 4 Wochen nehmen Sie zweimal täglich eine 62,5 mg Tablette. Je nachdem, wie Sie auf die Behandlung mit Tracleer ansprechen, wird Ihnen Ihr Arzt danach zweimal täglich eine 125 mg Tablette verordnen. Wenn Sie eine größere Menge von Tracleer eingenommen haben, als Sie sollten Wenn Sie mehr Tabletten eingenommen haben als verordnet, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Wenn Sie die Einnahme von Tracleer vergessen haben Wenn Sie die Einnahme von Tracleer vergessen haben, nehmen Sie sofort eine Tablette ein , wenn Sie daran denken, und nehmen Sie danach das Arzneimittel wieder zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, um die vergessene Tablette nachzuholen. Absetzen von Tracleer Wenn Sie die Behandlung mit Tracleer abrupt beenden, können sich Ihre Symptome verschlimmern. Setzen Sie das Arzneimittel nur auf Anweisung Ihres Arztes ab. Der Arzt wird Ihnen gegebenenfalls raten, zunächst einige Tage lang eine geringere Dosis einzunehmen, bevor Sie Tracleer ganz absetzen. 4. Untersuchungen während der Behandlung Untersuchungen, die Ihr Arzt während der Behandlung durchführen wird Bei einigen Patienten, die Tracleer eingenommen haben, wurden anormale Leberfunktionswerte und Anämie ( niedrige Hämoglobinwerte) festgestellt. Während der Behandlung mit Tracleer wird Ihr Arzt Termine für regelmäßige Blutuntersuchungen ansetzen. Dabei wird überprüft, ob Veränderungen Ihrer Leberfunktion und des Hämoglobinwertes aufgetreten sind. • Blutuntersuchungen zur Leberfunktion Diese Untersuchungen werden jeden Monat durchgeführt. Nach einer Dosiserhöhung wird ein zusätzlicher Test nach 2 Wochen durchgeführt. • Blutuntersuchungen auf Anämie (niedrige Hämoglobinwerte)) Diese Untersuchungen werden während der ersten 4 Monate jeden Monat durchgeführt, danach alle 3 Monate. Wenn diese Ergebnisse nicht im Normbereich sind, wird Ihr Arzt gegebenenfalls die Dosis verringern oder die Behandlung mit Tracleer beenden und weitere Untersuchungen durchführen, um der Ursache nachzugehen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit ist es sehr wichtig, daß bei Ihnen diese regelmäßigen Blutuntersuchungen sowohl zur Leberfunktion als auch auf eine Anämiedurchgeführt werden. Wir empfehlen, das Datum Ihres letzten Tests und Ihrer nächsten Untersuchung (fragen Sie Ihren Arzt nach dem Datum) in die Patientenkarte einzutragen. Das hilft Ihnen, sich an die Fälligkeit der nächsten Untersuchung zu erinnern. Ihr Arzt wird Ihnen diese Karte geben, bevor Sie mit der Einnahme von Tracleer beginnen. • Schwangerschaftstests bei Frauen im gebärfähigen Alter 58 Monatliche Schwangerschaftstests werden empfohlen. Tracleer kann das ungeborene Kind schädigen. Daher dürfen Sie nicht schwanger werden, wenn Sie mit Tracleer behandelt werden. 5. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann Tracleer auch bei sachgemäßer Einnahme Nebenwirkungen haben. Wenn Ihre Haut oder Ihre Augen gelbliche Tönung annehmen (Gelbsucht), oder Sie Fieber mit Erbrechen oder Übelkeit haben, suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf. Diese Symptome können auf eine veränderte Leberfunktion hinweisen. • Die häufigste Nebenwirkung in klinischen Studien waren Kopfschmerzen. Sie können auch eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen bemerken: • Rötungen, Entzündungen von Hals und Nasenwegen, Schwellungen der Beine und Fußgelenke oder andere Zeichen einer Flüssigkeitsansammlung, niedriger Blutdruck, Herzklopfen, Sodbrennen, Müdigkeit, Juckreiz und Übelkeit Andere weniger häufig auftretende Nebenwirkungen, die Sie bemerken können, sind: • Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Hautrötung Wenn Sie während der Einnahme von Tracleer andere Nebenwirkungen oder Zeichen einer allergischen Reaktion (z. B. Schwellung des Gesichtes oder der Zunge, Hautrötung, Juckreiz) bemerken oder wenn eine der oben beschriebenen Nebenwirkungen Sie beunruhigt, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. 6. Wie ist Tracleer aufzubewahren? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30°C lagern. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem Verfalldatum, das auf dem Umkarton angegebenen ist, nicht mehr verwenden. 7. Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien Actelion Pharmaceuticals Nederland B.V. Stationsweg 3 NL-3445 AA Woerden NEDERLAND/PAYS BAS/NIEDERLANDE Tél/Tel: +31 348 435950 Luxembourg/Luxemburg Actelion Pharmaceuticals Nederland B.V. Stationsweg 3 NL-3445 AA Woerden PAYS BAS/NIEDERLANDE Tél/Tel: +31 348 435950 Česká republika Actelion Pharmaceuticals Ltd organizač ní složka Belgická 40 CZ-120 00 Praha 2 Tel: +420 2 3413 8150 Magyarország Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSZTRIA Tel: +43 1 505 4527 59 Danmark Swedish Orphan A/S Wilders Plads 5 DK-1403 København K Tlf: +45 32966869 Malta Actelion Pharmaceuticals UK Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Rd London W4 4AL - UK IR RENJU UNIT Tel: +44 845 075 0555 Deutschland Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH Munzinger Strasse 1 DE-79111 Freiburg im Breisgau Tel: +49 761 45 64 0 Nederland Actelion Pharmaceuticals Nederland B.V. Stationsweg 3 NL-3445 AA Woerden Tel: +31 348 435950 Eesti Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSTRIA Tel: +43 1 505 4527 Norge Swedish Orphan AS Trollåsveien 6 NO-1414 Trollåsen Tlf: +47 66823400 Ελλάδα Actelion Pharmaceuticals Eλλάς Α.Ε. Ζαν Μωρεάς 97–99 EL-15231 Χαλάνδρι Αττικής Τηλ: +30 210 675 25 00 Österreich Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien Tel: +43 1 505 4527 España Actelion Pharmaceuticals España S.L. Vía Augusta 281, 3º B ES-08017 - Barcelona Tel: +34 93 253 10 64 Polska Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AUSTRIA Tel: +43 1 505 4527 France Actelion Pharmaceuticals France SAS 18, rue Royale FR-75008 Paris Tél: +33 1 58 62 32 32 Portugal Actelion Pharmaceuticals España S.L. Vía Augusta 281, 3º B ES-08017 - Barcelona ESPANHA Tel: +351 91 900 25 00 Ireland Actelion Pharmaceuticals UK Ltd BSI Building 13th Floor 389 Chiswick High Rd London W4 4AL - UK UNITED KINGDOM Tel: +353 1890 771 648 Slovenija Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien AVSTRIJA Tel: +43 1 505 4527 Ísland Isfarm ehf Lyngháls 13 IS-110 Reykjavik Tel: +354 5408080 Slovenská republika Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH Bösendorferstraße 4/Top 23 AT-1010 Wien RAKÚSKO 60 Tel: +43 1 505 4527 Italia Actelion Pharmaceuticals Italia S.r.l. via Provinciale Selice, 50 IT-40026 Imola (Bologna) Tel: +39 0542 64 87 40 Suomi/Finland Oy Swedish Orphan Ab Rajatorpantie 41 C FI-01640 Vantaa Puh/Tel: +358 9 85202150 Κύπρος Actelion Pharmaceuticals Eλλάς Α.Ε. 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