Das Leben Richard Wagners – Ein Überblick 22. Mai 1813: Wilhelm Richard Wagner wird als jüngstes der insgesamt neun Kinder von Carl Friedrich Wilhelm Wagner und dessen Ehefrau Johanna Rosine in Leipzig geboren 1822-1827: Besuch der neuhumanistischen Kreuzschule in Dresden ab 1825: Klavierunterricht und erste Dichtungen 1828-1830: Schüler des Nikolai-Gymnasiums und der Thomasschule in Leipzig 1828-1829: Unterricht in Harmonielehre bei dem Leipziger Gewandhausmusiker Christian Gottlieb Müller und erste Kompositionen Dezember 1830: Mit der B-Dur-Ouvertüre wird bei einem Armenkonzert im Leipziger Hoftheater erstmals eine Komposition Wagners aufgeführt 1831: Februar: Trotz fehlendem Schulabschluss gelingt ihm die Immatrikulation als Student der Musik an der Universität Leipzig 1831-1832: Kompositionsschüler des Thomaskantors Christian Theodor Weinlig Februar 1832: Aufführung der Ouvertüre D-Moll im Leipziger Gewandhaus 1833: Chordirektor am Würzburger Theater; Komposition seiner ersten Oper "Die Feen" nach Carlo Gozzis dramatischem Märchen "La donna serpente"; Uraufführung des Werks erfolgt erst nach Wagners Tod 1834: Musikdirektor der Magdeburger Theatergesellschaft und Kappellmeister der reisenden Bethmann'schen Theatertruppe März 1836: Uraufführung der Oper "Das Liebesverbot" nach Shakespeares "Maß für Maß" in Magdeburg November 1836: Heirat mit der Schauspielerin Minna Planer in Königsberg April bis August 1837: Musikdirektor am Königsberger Theater; ab August Kappellmeister am Rigaer Theater 1839: Wagner verlässt hochverschuldet Riga; während der stürmischen und abenteuerlichen Überfahrt nach England entsteht der Plan für seine Oper "Der fliegende Holländer" 1839: legt Paris als Wohnort fest; erste Kontakte zu Schriftsteller Heinrich Heine und Komponist Franz Liszt Oktober 1842: erfolgreiche Uraufführung der Oper "Rienzi, der Letzte der Tribunen" nach dem gleichnamigen Roman von Edward George Bulwer-Lytton am Hoftheater in Dresden Januar 1843: Uraufführung der Oper "Der fliegende Holländer" am Dresdner Hoftheater; im Februar Ernennung zum Königlich-Sächsischen Hofkappellmeister Oktober 1845: Uraufführung der romantischen Oper "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg" in Dresden 1849: Wegen seiner Teilnahme am Dresdner Aufstand im Zuge der Revolution von 1848/49 wird Wagner steckbrieflich gesucht und flieht in die Schweiz August 1850: Uraufführung der romantischen Oper "Lohengrin" durch Franz Liszt in Weimar 1851: Publikation seines theoretischen Hauptwerks "Oper und Drama", in dem er seine Konzeption des Musikdramas als Gesamtkunstwerk darlegt 1853: Nach Vollendung der Dichtung des "Ring des Nibelungen" beginnt Wagner mit der Komposition des aus vier Teilen bestehenden Opern-Zyklus: "Das Rheingold" ist 1853 fertig gestellt, "Die Walküre“ folgt 1856. Die Partituren der abschließenden Teile "Siegfried" und "Götterdämmerung" werden erst nach jahrelanger Pause 1871 bzw. 1874 abgeschlossen 1857/1858: lebt in Zürich 1859 bis 1861: fester Wohnsitz in Paris Juli 1860: König Johann I. von Sachsen verfügt eine Teilamnestierung, die Wagner zunächst den Aufenthalt in den nichtsächsischen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes ermöglicht, ab 1862 darf er sich auch wieder im Königreich Sachsen frei bewegen März 1861: Die von Napoleon III. angeordnete Aufführung des "Tannhäuser" in der Pariser Oper gestaltet sich in Anwesenheit des Komponisten zu einem der größten Skandale in der Geschichte des Musiktheaters. Auslöser ist der Verzicht Wagners auf ein Ballett im 2. Aufzug, der den damaligen Gepflogenheiten der Pariser Clubs entsprochen hätte 1862: Wohnsitz in Biebrich bei Wiesbaden; Grund: intensiver Kontakt zu seinem in Mainz ansässigen Verleger Franz Schott; Beginn der Arbeit an den "Meistersingern von Nürnberg" 1863: Konzerte in Wien, Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe; er zieht nach Wien März 1864: wegen finanzieller Probleme Flucht nach Stuttgart Mai 1864: Erste Begegnung mit König Ludwig II. von Bayern in der Münchner Residenz. Als großer Verehrer seiner Musik sichert ihm Ludwig II. finanzielle Unterstützung bei der Beendigung seiner Werke zu und veranlasst seine Berufung nach München Juni 1865: Uraufführung von "Tristan und Isolde" im Münchner Nationaltheater Dezember 1865: Ludwig II. beugt sich dem Druck seitens der Münchner Bevölkerung und bittet Wagner München zu verlassen. Zuvor hatten rund 4.000 Münchner Bürger eine Petition unterschrieben, in der sie das ausschweifende und kostspielige Leben Wagners kritisiert und seinen Weggang aus der bayerischen Hauptstadt gefordert hatten 1866: Tod Minna Wagners; Umzug in die Nähe von Luzern Juni 1868: Uraufführung der "Meistersinger von Nürnberg" im Münchner Nationaltheater September 1869: Uraufführung von "Das Rheingold" im Münchner Nationaltheater; erneute Publikation – ergänzt um Vor- und Nachwort – seiner bereits 1850 anonym veröffentlichten antisemitischen Schrift "Das Judentum in der Musik" unter seinem eigenen Namen August 1870: Heirat mit Cosima von Bülow, der Tochter von Franz Liszt und geschiedenen Ehefrau des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow 1872: Umzug nach Bayreuth; Baubeginn des von Wagner konzipierten und von Ludwig II. mitfinanzierten Festspielhauses in Bayreuth April 1874: Einzug der Familie Wagner in Haus Wahnfried in Bayreuth August 1876: Uraufführung des gesamten "Ring des Nibelungen" Juli 1882: Uraufführung von Wagners letzter Oper "Parsifal" in Bayreuth 13. Februar 1883: Richard Wagner stirbt in Venedig an einer Herzattacke. Wenige Tage später wird sein Leichnam nach Bayreuth überführt, wo er am 18. Februar in einer Gruft im Garten der Villa Wahnfried beigesetzt wird