Rolf Wanka Manuel Schmitt Erlangen, 2. Juni 2014 Übungen zur Vorlesung Randomisierte Algorithmen SS 2014 Blatt 6 AUFGABE 14: Im Abschnitt über den Random-Walk-basierten Algorithmus für 3-SAT hatten wir das Problem kSAT definiert: Gegeben ist eine Boolesche Formel Φ in konjunktiver Normalform aus m Klauseln über den Booleschen Variablen {x1 , . . . , xn }, bei der jede Klausel die Länge k hat, d. h. aus genau k Literalen (über unterschiedlichen Variablen) besteht, also z. B. Φ = (x1 ∨ x̄2 ) ∧ (x̄1 ∨ x̄3 ) ∧ (x1 ∨ x2 ) ∧ (x4 ∨ x̄3 ) ∧ (x4 ∨ x̄1 ) mit m = 5 und n = 4 ist eine Eingabe von 2-SAT. Die Frage ist, ob Φ erfüllbar ist. Ziel dieser Aufgabe ist es, mittels der Probabilistischen Methode zu zeigen: Ist 2k > m, dann ist Φ erfüllbar. Sei also Φ eine Boolesche Formel in konjunktiver Normalform aus m Klauseln über n Booleschen Variablen, wobei jede Klausel genau die Länge k hat. (a) Sei C eine Klausel von Φ der Länge k. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß eine zufällige Belegung der Variablen C erfüllt? (b) Zeigen Sie mittels der Probabilistischen Methode: Es gibt eine Belegung der Variablen, so daß mindestens (1 − 21k ) · m der Klauseln von Φ erfüllt werden. Hinweis: Indikatorvariable! (c) Zeigen Sie: Ist 2k > m, dann ist Φ erfüllbar. Der gesamte Beweis ist unabhängig davon, daß die Klauseln alle die gleiche Länge k haben. Formulieren Sie die Aussage richtig um: Wie muß es heißen? • Sei 2k > m, und sei Φ eine Boolesche Formel in konjunktiver Normalform aus m Klauseln über n Booleschen Variablen, wobei jede Klausel mindestens die Länge k hat. Dann ist Φ erfüllbar. oder • Sei 2k > m, und sei Φ eine Boolesche Formel in konjunktiver Normalform aus m Klauseln über n Booleschen Variablen, wobei jede Klausel höchstens die Länge k hat. Dann ist Φ erfüllbar. Identifizieren Sie die Stelle, die im Beweis von (b) angepaßt werden muß. AUFGABE 15: Beweisen Sie das Gesetz der großen Zahlen: Gegeben sei eine Zufallsvariable X, für die E[X] und Var[X] existieren. Seien ε, δ > 0 beliebig, aber Var[X] : fest. Dann gilt für alle n ≥ ε · δ2 Sind X1 , . . . , Xn unabhängige Zufallsvariablen mit derselben Verteilung wie X und setzt man Z := 1 n · ∑ Xi , n i=1 so gilt: Pr[|Z − E[X]| ≥ δ] ≤ ε . Hinweis: Berechnen Sie E[Z] und Var[Z] und wenden Sie die Tschebyscheffsche Ungleichung an. Zur Erinnerung die Tschebyscheffsche Ungleichung: Sei X eine Zufallsvariable. Für jedes ε > 0 gilt: Var[X] Pr[|X − E[X]| ≥ ε] ≤ ε2