Universität Würzburg Mathematisches Institut Dr. J. Jordan Wintersemester 2014/15 06.10.2014 1 . Übung zur Lineare Algebra Abgabe: 13.10.2014, 14:13 Uhr, In der Vorlesung. 1.1 (1+1+1+2 Punkte) Zu A ∈ R2×2 und b ∈ R2 sei LA,b die Lösungsmenge der Gleichung Ax = b. a) Beweisen oder widerlegen Sie: i) Für alle A ∈ R2×2 gibt es ein b ∈ R2 , so dass LA,b genau aus einem Punkt besteht. ii) Für alle b ∈ R2 gibt es ein A ∈ R2×2 , so dass LA,b genau aus einem Punkt besteht. iii) Ist LA,b ein Untervektorraum, so ist b = 0. −1 b) Bestimmen sie eine Matrix A ∈ R , so dass für b = gilt: 1 1 1 LA,b = +R . 1 −2 2×2 Lösungshinweise: a) i) Falsch: Ist A die Nullmatrix, so ist LAx=b entweder leer oder (im Falle b = 0) der ganze R2 . ii) Richtig: wählt man ein invertierbares A, so hat die Gleichung Ax = b für jedes b genau eine Lösung. iii) Richtig: Es gilt LAx=b = Kern(A) + x0 mit Ax0 = b. LAx=b ist also genau dann ein Unterraum, wenn x0 ∈ Kern(A). Also ist b = Ax0 = 0. 1 1 b) Wegen LAx=b = Kern(A) + x0 mit Ax0 = b muss gelten A = 0 und A = b. −2 1 2α α Die erste Gleichung führt zu A = mit α, β ∈ R. Mit der zweiten Gleichung 2β β ergibt sich α = − 13 und β = 31 . 1.2 (1+1+1+2+2 Punkte) Es sei A ∈ Rn×n eine invertierbare Matrix und f : Rn×n → Rn×n , X 7→ AXA−1 . Zeigen Sie: a) f ist eine lineare Abbildung. b) Die Menge UA := {X ∈ Rn×n | f (X > ) = f (X)> } ist ein Untervektorraum von Rn×n . c) Ist A orthogonal, so ist UA = Rn×n . d) 1 ist ein Eigenwert von f . e) 0 ist kein Eigenwert von f . Lösungshinweise: a) Für alle X, Y ∈ R2×2 und alle α, β ∈ R gilt f (αX + βY ) = A(αX + βY )A−1 = αAXA−1 + βAY A−1 = αf (X) + βf (Y ). b) Ist X, Y ∈ UA , so gilt für alle α, β ∈ R f ((αX + βY )> ) = αf (X > ) + βf (Y > ) = αf (X)> + βf (Y )> = (αf (X) + βf (Y ))> . Alternativ, UA ist der Kern von X 7→ f (X > ) − f (X)> . c) Ist A orthogonal, so ist A−1 = A> . Also gilt für alle X ∈ Rn×n f (X)> = (AXA> )> = AX > A> = f (X > ). d) Offenbar gilt f (E) = AEA−1 = E. Also ist E ein Eigenvektor zum Eigenwert 1. (Analog gilt f (A) = A und f (A−1 ) = A−1 ). e) Offenbar ist Kern(f ) = {0}. Da f ein Endormorphismus ist, folgt, dass f bijektiv ist, was äquivalent dazu ist, dass 0 kein Eigenwert ist.