ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Eine Durchstichflasche enthält 25 mg Etanercept. Etanercept ist ein menschliches Tumornekrosefaktor-Rezeptor-p75-Fc-Fusionsprotein, das durch rekombinante DNA-Technologie über Genexpression aus der Eierstockzelllinie des Chinesischen Hamsters (CHO) gewonnen wird. Etanercept ist ein Dimer eines chimären Proteins, das durch Verschmelzung der extrazellulären Ligandenbindungsdomäne des menschlichen TumornekrosefaktorRezeptor-2 (TNFR2/p75) mit der Fc-Domäne des menschlichen IgG1 gentechnisch hergestellt wird. Diese Fc-Komponente enthält die Scharnier-, CH2- und CH3-Regionen, nicht aber die CH1-Region des IgG1. Etanercept besteht aus 934 Aminosäuren und hat ein Molekulargewicht von ca. 150 Kilodalton. Die Aktivität wird bestimmt durch Messung der Fähigkeit von Etanercept, die von TNFα hervorgerufene Wachstumshemmung von A375-Zellen zu neutralisieren. Die spezifische Aktivität von Etanercept beträgt 1,7 x 106 Einheiten/mg. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung der aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, wenn das Ansprechen auf Basistherapeutika, einschließlich Methotrexat (sofern nicht kontraindiziert), unzureichend ist. Des weiteren ist Enbrel indiziert zur Behandlung schwerer, aktiver und progressiver Formen der rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden sind. Durch Röntgenuntersuchungen wurde bewiesen, dass durch die Anwendung von Enbrel bei dieser Patientenpopulation die Progression der durch die Krankheit hervorgerufenen strukturellen Schädigungen verlangsamt wird. Behandlung der aktiven polyartikulären juvenilen chronischen Arthritis bei Kindern im Alter von 4 bis 17 Jahren, die unzureichend auf eine Methotrexat-Behandlung angesprochen haben oder eine Methotrexat-Behandlung nicht vertragen. Enbrel wurde nicht bei Kindern unter 4 Jahren untersucht. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Behandlung mit Enbrel sollte von einem Facharzt eingeleitet und überwacht werden, der über Erfahrung in der Diagnose und Behandlung der rheumatoiden Arthritis verfügt. Erwachsene (18 bis 64 Jahre) Die zum Erreichen eines optimalen Therapieergebnisses empfohlene Dosis ist 25 mg Etanercept, aufgelöst in 1 ml Wasser für Injektionszwecke, zweimal wöchentlich als subkutane Injektion verabreicht. Die einmal wöchentliche Gabe von 25 mg Etanercept führt zu einem langsameren Ansprechen auf die Therapie und kann weniger wirksam sein. 2 Ältere Patienten (≥ 65 Jahre) Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Die Dosierung und Art und Dauer der Anwendung entsprechen den Angaben für Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren. Kinder und Jugendliche (≥ 4 Jahre bis < 18 Jahre) 0,4 mg Etanercept/kg Körpergewicht (KG) (bis zu einer Maximaldosis von 25 mg Etanercept) nach Auflösung von 25 mg Etanercept in 1 ml Wasser für Injektionszwecke, verabreicht als zweimal wöchentliche subkutane Injektion mit einem Zeitabstand von 3 bis 4 Tagen zwischen den einzelnen Enbrel-Injektionen. Nieren- und Leberfunktionsstörung Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der Hilfsstoffe. Sepsis oder Risiko einer Sepsis. Eine Behandlung mit Enbrel sollte bei Patienten mit akuten Infektionen, einschließlich chronischer oder lokalisierter Infektionen, nicht begonnen werden. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Infektionen Seit Markteinführung wurden unter Anwendung von Enbrel Sepsis und schwerwiegende Infektionen (letale, lebensbedrohliche oder eine stationäre Behandlung bzw. intravenöse Antibiotika-Gabe erfordernde Infektionen) beobachtet. Viele dieser schwerwiegenden Ereignisse traten bei Patienten mit Grunderkrankungen auf, die zusätzlich zur rheumatoiden Arthritis Infektionen begünstigen können. Patienten, die während der Enbrel-Behandlung eine neue Infektion entwickeln, sollten engmaschig beobachtet werden. Die Anwendung von Enbrel sollte abgebrochen werden, wenn der Patient eine schwerwiegende Infektion entwickelt. Enbrel sollte nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei Patienten mit wiederkehrenden oder chronischen Infektionen in der Vorgeschichte oder bei Begleitzuständen, die Infektionen begünstigen können, wie z.B. fortgeschrittener oder schwer einstellbarer bzw. schlecht eingestellter Diabetes. Allergische Reaktionen In klinischen Studien wurden unter Anwendung von Enbrel gelegentlich (<1%) allergische Reaktionen beobachtet. Beim Auftreten von schwerwiegenden allergischen oder anaphylaktischen Reaktionen sollte die Enbrel-Behandlung unverzüglich abgebrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Immunsuppression Es ist möglich, dass Anti-TNF-Therapien, einschließlich der Anwendung von Enbrel, die WirtsAbwehr von Infektionen und malignen Erkrankungen beeinflussen, da TNF Entzündungsprozesse auslöst und zelluläre Immunreaktionen verändert. In einer Studie mit 49 an rheumatoider Arthritis erkrankten Patienten, die mit Enbrel behandelt wurden, wurden keine Hinweise auf eine Reduktion allergischer Spätreaktionen, eine Verminderung der Immunglobulin-Spiegel oder eine Größenänderung der Effektor-Zell-Population festgestellt. Es ist unbekannt, ob eine Behandlung mit Enbrel die Entwicklung und den Verlauf von malignen Erkrankungen und akuten und/oder chronischen Infektionen beeinflussen kann. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Enbrel bei immunsupprimierten Patienten oder Patienten mit chronischen Infektionen wurde nicht untersucht. Zwei Patienten mit juveniler chronischer Arthritis entwickelten eine Varizellen-Infektion und die Anzeichen und Symptome einer aseptischen Meningitis, die ohne Folgeerscheinungen abheilten. Patienten mit einer starken Exposition gegenüber Varicella-Viren sollten die Enbrel-Behandlung 3 vorübergehend unterbrechen, und eine Prophylaxe mit Varicella-Zoster-Immunglobulinen sollte in Betracht gezogen werden. Impfungen Über die Wirkung von Impfungen bei mit Enbrel behandelten Patienten liegen keine Daten vor. Lebendimpfstoffe sollten nicht gleichzeitig mit Enbrel verabreicht werden. Es sind keine Daten vorhanden hinsichtlich der Sekundärübertragung von Infektionen durch Lebendimpfstoffe bei mit Enbrel behandelten Patienten. Es wird empfohlen, dass bei Patienten mit juveniler chronischer Arthritis, soweit möglich, vor der Einleitung der Enbrel-Behandlung alle nach geltenden Immunisierungs-Richtlinien notwendigen Impfungen durchgeführt werden. Autoantikörperbildung Die Behandlung mit Enbrel kann die Bildung von Autoantikörpern hervorrufen (siehe Abschnitt 4.8). Hämatologische Reaktionen Bei an rheumatoider Arthritis erkrankten Patienten, die mit Enbrel behandelt wurden, wurde in seltenen Fällen (< 0,1%) über das Auftreten von Panzytopenien und in sehr seltenen Fällen (< 0,01%) über aplastische Anämien berichtet, von denen einige einen tödlichen Ausgang hatten. Daher sollte Enbrel mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Blutdyskrasie (fehlerhafter Blutzusammensetzung) in der Anamnese. Alle Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sofort ihren Arzt aufsuchen sollten, wenn bei ihnen während der Enbrel-Therapie Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine Blutdyskrasie oder Infektion hindeuten (z.B. anhaltendes Fieber, Halsentzündung, Blutergüsse, Blutungen, Blässe). Diese Patienten sollten umgehend eindringlich untersucht werden, einschließlich des kompletten Blutbildes; falls hierdurch Blutdyskrasien bestätigt werden, ist Enbrel abzusetzen. ZNS Erkrankungen Seit Markteinführung wurde in sehr seltenen Fällen (< 0,01%) über entmyelinisierende Erkrankungen des ZNS bei mit Enbrel behandelten Patienten berichtet (siehe Abschnitt 4.8); ein kausaler Zusammenhang mit der Enbrel-Therapie ist jedoch unklar. Obwohl keine klinischen Studien mit Enbrel an Patienten mit Multipler Sklerose durchgeführt wurden, haben klinische Studien mit anderen TNF Antagonisten bei Patienten mit Multipler Sklerose einen Anstieg der Krankheitsaktivität gezeigt. Bei Patienten mit vorbestehender oder jüngst neu aufgetretener ZNS-Entmarkungskrankheit sollte Enbrel daher nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden. Kombinationsbehandlung Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Langzeitsicherheit von Enbrel bei gleichzeitiger Gabe mit anderen Basistherapeutika. Nieren- und Leberfunktionsstörung Basierend auf den pharmakokinetischen Daten (siehe Abschnitt 5.2) ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht erforderlich; die klinische Erfahrung mit diesen Patienten ist begrenzt. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkungen zwischen Enbrel und anderen Wirkstoffen sind nicht durch gezielte klinische Studien untersucht worden. In klinischen Studien wurden bei der gleichzeitigen Anwendung von Enbrel und Glucocorticoiden, Salicylaten, nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs), Analgetika oder Methotrexat keine Wechselwirkungen festgestellt. Über die Wirkung von Impfungen bei mit Enbrel behandelten Patienten liegen keine Daten vor. Siehe Abschnitt 4.4 mit Hinweisen zu Impfungen. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es wurden keine Studien mit Enbrel an schwangeren Frauen durchgeführt. EntwicklungsToxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf Schädigungen des Fetus bzw. 4 der neugeborenen Ratte durch Etanercept. Präklinische Daten zur peri- und postnatalen Toxizität von Etanercept sowie zum Einfluss von Etanercept auf die Fertilität und die allgemeine Fortpflanzungsfähigkeit liegen nicht vor. Daher wird die Anwendung von Enbrel bei schwangeren Frauen nicht empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Enbrel-Behandlung nicht schwanger zu werden. Anwendung in der Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Etanercept in die Muttermilch übergeht. Da Immunglobuline, wie auch viele andere Arzneimittel, in die Muttermilch übergehen können, muss entschieden werden, ob entweder abgestillt oder die Anwendung von Enbrel während der Stillzeit unterbrochen werden sollte. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. 4.8 Nebenwirkungen Nebenwirkungen bei Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis Die Anwendung von Enbrel wurde bei 1809 Patienten mit rheumatoider Arthritis in Studien mit doppelblindem und offenem Design untersucht. Die Untersuchungsergebnisse stammen aus 2 Placebokontrollierten Studien (349 mit Enbrel und 152 mit Placebo behandelte Patienten) und einer Wirkstoffkontrollierten Studie, in der Enbrel mit Methotrexat verglichen wurde (415 mit Enbrel und 217 mit Methotrexat behandelte Patienten). Der Patientenanteil, der aufgrund von aufgetretenen Nebenwirkungen die Behandlung abgebrochen hat, war für die mit Enbrel oder mit Placebo behandelten Gruppen gleich (4%); in der Wirkstoff-kontrollierten Studie war die Drop-out-Rate für Methotrexat (10%) signifikant höher als für Enbrel (5%). Reaktionen an der Injektionsstelle Im Vergleich zu Placebo traten bei mit Enbrel behandelten Patienten signifikant häufiger Reaktionen an der Injektionsstelle auf (37% vs. 10%). Alle Reaktionen an der Einstichstelle wurden als geringfügig beschrieben (Erythem und/oder Juckreiz, Schmerz oder Schwellung). Die Reaktionen an der Injektionsstelle traten im allgemeinen, wenn überhaupt, innerhalb des ersten Behandlungsmonats auf; danach ließ die Häufigkeit nach. Sie gingen nach durchschnittlich 3 bis 5 Tagen zurück. In den meisten Fällen wurden die Reaktionen an der Einstichstelle in der Enbrel-Behandlungsgruppe nicht behandelt. Die Mehrheit der behandelten Patienten erhielt topische Präparate, wie z.B. Corticosteroide oder orale Antihistaminika. Des weiteren kam es bei einigen Patienten zu „Recall“-Reaktionen an der Einstichstelle, die durch Hautreaktionen an der zuletzt verwendeten Injektionsstelle mit gleichzeitigem Auftreten von Reaktionen an vorherigen Injektionsstellen gekennzeichnet waren. Diese Reaktionen waren im allgemeinen vorübergehend und traten während der Behandlung nicht erneut auf. Infektionen In klinischen Studien waren Infektionen der oberen Atemwege (Erkältungen) und Sinusitis die am häufigsten auftretenden Infektionen bei Patienten, die Enbrel oder Placebo erhielten. In Placebokontrollierten Studien traten Infektionen der oberen Atemwege mit einer Häufigkeit von 16% in der Placebo-Gruppe und von 29% in der Enbrel-Gruppe auf; bei Langzeitbeobachtungen entsprach dies 0,68 Ereignissen pro Patientenjahr in der Placebo-Gruppe und 0,82 Ereignissen pro Patientenjahr in der Enbrel-Gruppe. In Placebo-kontrollierten Studien wurde für Enbrel keine Zunahme der Häufigkeit von schwerwiegenden Infektionen (letale, lebensbedrohliche oder eine stationäre Behandlung bzw. intravenöse Antibiotika-Gabe erfordernde Infektionen) beobachtet (1,3% für Placebo, 0,9% für Enbrel). Bei den 1809 mit Enbrel über eine Dauer von bis zu 48 Monaten behandelten Patienten wurden 143 schwerwiegende Infektionen beobachtet, einschließlich, z.B., Abszess (an unterschiedlichen Stellen), Bakteriämie, Bronchitis, Bursitis, Entzündungen des Unterhautzellgewebes, Cholezystitis, Diarrhöe, Divertikulitis, Endokarditis (vermutet), Gastroenteritis, Herpes zoster, Unterschenkelgeschwür, Mundinfektion, Osteomyelitis, Peritonitis, Pneumonie, 5 Pyelonephritis, Sepsis, septische Arthritis, Sinusitis, Hautinfektion, Hautgeschwür, Harnweginfektion, Vaskulitis und Wundinfektion. Über schwerwiegende Infektionen wurde auch bei der Anwendung von Enbrel nach Markteinführung berichtet. Davon traten einige innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Enbrel-Behandlung bei Patienten auf, bei denen neben der rheumatoiden Arthritis noch Begleiterkrankungen vorlagen (z.B. Diabetes, Stauungsherzinsuffizienz, aktive oder chronische Infektionen in der Vorgeschichte). (Siehe WARNHINWEISE.) Die Daten einer klinischen Studie zur Sepsis, die nicht spezifisch mit Patienten mit rheumatoider Arthritis durchgeführt wurde, weisen darauf hin, dass eine Behandlung mit Enbrel die Mortalität bei Patienten mit bestehender Sepsis erhöhen kann. Malignität Bei 32 von 1809 Patienten mit rheumatoider Arthritis, die in klinischen Studien über einen Zeitraum von bis zu 48 Monaten mit Enbrel behandelt wurden, traten neue maligne Erkrankungen unterschiedlichen Typs auf. Die beobachteten Häufigkeiten und Prozentsätze entsprechen in etwa denen, die für die untersuchte Population zu erwarten sind. Autoantikörper Zu mehreren Zeitpunkten wurden Serumproben von Patienten auf die Entwicklung von Autoantikörpern untersucht. Bei den Patienten, die auf antinukleäre Antikörper (ANA) untersucht wurden, war der Prozentsatz von Patienten mit neuen positiven ANA (≥1:40) bei den mit Enbrel behandelten Patienten (11%) höher als bei den mit Placebo behandelten Patienten (5%). Ebenso wurde eine vermehrte Bildung von neuen positiven Antikörpern gegen die doppelsträngige DNA mit Hilfe des Radioimmunoassays (15% der mit Enbrel behandelten Patienten im Vergleich zu 4% der mit Placebo behandelten Patienten) und mit dem Crithidia luciliae-Assay (3% der Enbrel-Patienten im Vergleich zu 0% der Placebo-Patienten) festgestellt. Die Entwicklung von Antikardiolipinantikörpern war in der Enbrel-Gruppe ähnlich erhöht wie in der Placebo-Gruppe. Kein Patient entwickelte klinische Anzeichen Lupus-ähnlicher Symptome oder anderer neuer Autoimmunkrankheiten. Der Einfluss einer Langzeitbehandlung mit Enbrel auf die Entstehung von Autoimmunkrankheiten ist unbekannt. Andere Nebenwirkungen In der nachfolgenden Tabelle sind Ereignisse aufgelistet, die in Placebo-kontrollierten klinischen Studien (einschließlich einer Studie zur Kombinationsbehandlung von Enbrel mit Methotrexat) bei mindestens 3% der Patienten auftraten, wobei die Häufigkeit bei den mit Enbrel behandelten Patienten höher war als in der Kontrollgruppe, sowie die Anzahl der Ereignisse pro Patientenjahr. 6 ANTEIL DER PATIENTEN MIT RHEUMATOIDER ARTHRITITS, DIE ÜBER NEBENWIRKUNGEN BERICHTETEN, UND EREIGNISSE PRO PATIENTENJAHR IN PLACEBO-KONTROLLIERTEN KLINISCHEN STUDIENa Prozentsatz der Patienten Ereignisse pro Patientenjahr Placebo Enbrel Placebo Enbrel Ereignis (n=152) (n=349) (40 (117 Patientenjahre) Patientenjahre) Reaktionen an der 10 37 0,62 7,73 Injektionsstelle Infektion 32 35 1,86 1,82 Infektion der unteren 32 38 1,54 1,50 Atemwegeb Infektion der oberen 16 29 0,68 0,82 Atemwegeb Kopfschmerzen 13 17 0,62 0,68 Rhinitis 8 12 0,35 0,45 Schwindelgefühl 5 7 0,25 0,21 Pharyngitis 5 7 0,17 0,24 Husten 3 6 0,17 0,18 Asthenie 3 5 0,10 0,16 Bauchschmerzen 3 5 0,12 0,17 Hautausschlag 3 5 0,12 0,21 Atemstörung 1 5 0,05 0,17 Dyspepsie 1 4 0,05 0,12 Sinusitis 2 3 0,07 0,12 a: Daten aus 3 klinischen Studien, inklusive einer Studie über 6 Monate, in der die Patienten gleichzeitig eine Methotrexat-Therapie erhielten. b: Daten aus 2 der 3 kontrollierten klinischen Studien. In der nachfolgenden Tabelle sind die in der Wirkstoff-kontrollierten Studie am häufigsten berichteten Nebenwirkungen mit ihren Inzidenzen zusammengestellt. 7 ANTEIL DER PATIENTEN MIT RHEUMATOIDER ARTHRITITS, DIE ÜBER NEBENWIRKUNGEN BERICHTETEN, UND EREIGNISSE PRO PATIENTENJAHR IN DER WIRKSTOFF-KONTROLLIERTEN KLINISCHEN STUDIEa Prozentsatz der Patienten Ereignisse pro Patientenjahr Methotrexat Enbrel Methotrexat Enbrel Ereignis (n=217) (n=415) (193 (374 Patientenjahre) Patientenjahre) Infektion 72 64 1,91 1,54 Infektion der unteren 60 51 1,30 1,04 Atemwege Infektion der oberen 39 31 0,61 0,50 Atemwege Reaktionen an der 7 34 0,11 3,81 Injektionsstelle Kopfschmerzen 27 24 0,58 0,47 Übelkeit 29 15 0,56 0,28 Hautausschlag 23 14 0,31 0,20 Rhinitis 14 16 0,21 0,24 Durchfall 12 14 0,20 0,26 Blutung an der 10 14 0,20 0,38 Injektionsstelle Asthenie 12 11 0,19 0,15 Dyspepsie 10 11 0,13 0,14 Bauchschmerzen 10 10 0,15 0,14 Schwindelgefühl 11 8 0,16 0,11 Ekchymose 10 8 0,16 0,16 Geschwüre im Mund 14 6 0,24 0,07 Alopezie 12 6 0,14 0,07 a: Daten der Wirkstoff-kontrollierten Studie nach einem Jahr Unter den an rheumatoider Arthritis erkrankten Patienten, die in den Placebo-kontrollierten klinischen Studien behandelt wurden, traten bei 4% der 349 mit Enbrel behandelten Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen auf, verglichen mit 5% der 152 mit Placebo behandelten Patienten. In der Wirkstoffkontrollierten Studie traten bei 6% der 415 mit Enbrel behandelten Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen auf im Vergleich zu 8% der 217 mit Methotrexat behandelten Patienten. Bei den Patienten mit rheumatoider Arthritis in den Placebo-kontrollierten, Wirkstoff-kontrollierten und offenen klinischen Studien mit Enbrel umfassten die schwerwiegenden Nebenwirkungen maligne Erkrankungen, Infektionen, Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Myokard-Ischämie, zerebrale Ischämie, Hypertonie, Hypotonie, Cholezystitis, Pankreatitis, gastrointestinale Blutungen, Bursitis, Depression, Dyspnoe, gestörte Wundheilung, Niereninsuffizienz, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, membranöse Glomerulopathie, Polymyositis und Thrombophlebitis. Aufgrund der Ergebnisse dieser klinischen Studien zur rheumatoiden Arthritis sind in der Regel keine speziellen Laboruntersuchungen zusätzlich zur sorgfältigen medizinischen Betreuung und Beobachtung des Patienten erforderlich. Berichte seit Markteinführung Die nachfolgend aufgeführten vermuteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen basieren auf Berichten nach der Markteinführung: Störungen des Blut- und Lymphsystems Gelegentlich (< 1%): Selten (< 0,1%): Sehr selten (< 0,01%): Thrombozytopenie Anämie, Leukopenie, Panzytopenie aplastische Anämie 8 Einige Fälle von Panzytopenie und aplastischer Anämie hatten einen tödlichen Ausgang (siehe Abschnitt 4.4 – Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle Häufig (<10%): Fieber Störungen des Nervensystems Selten (< 0,1%): Sehr selten (< 0,01%): Anfälle ZNS entmyelinisierende Ereignisse mit Hinweisen auf Multiple Sklerose oder lokalisierte entmyelinisierende Zustände wie Neuritis nervi optici (siehe Abschnitt 4.4) Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig (< 10%): Selten (< 0,1%): Pruritus, Urtikaria Angioödem Nebenwirkungen bei pädiatrischen Patienten mit juveniler chronischer Arthritis Im allgemeinen waren die bei pädiatrischen Patienten beobachteten Nebenwirkungen bezüglich Häufigkeit und Art ähnlich zu den bei erwachsenen Patienten beobachteten Nebenwirkungen. Unterschiede zu den Erwachsenen und andere besondere Gesichtspunkte werden in den folgenden Abschnitten diskutiert. Schwere Nebenwirkungen, die in einer Studie mit 69 Patienten mit juveniler chronischer Arthritis im Alter von 4 bis 17 Jahren beobachtet wurden, umfassten Varizellen-Infektionen mit den Zeichen und Symptomen einer aseptischen Meningitis, die ohne Folgeschäden überstanden wurden (siehe auch Abschnitt 4.4), Gastroenteritis, Depression/Persönlichkeitsstörungen, Hautgeschwür, Ösophagitis/Gastritis, septischen Schock hervorgerufen durch Gruppe A Streptokokken, Typ I Diabetes mellitus, Weichteilinfektion und postoperative Wundinfektion. 43 von 69 Kindern (62%) mit juveniler chronischer Arthritis entwickelten während der EnbrelBehandlung in den ersten drei Studienmonaten (Phase I, offen) eine Infektion. Die Häufigkeit und Schwere der Infektionen war gleich bei den 58 Patienten, die 12 Monate an der unverblindeten Fortführung der Studie teilnahmen. Die bei Patienten mit juveniler chronischer Arthritis entdeckten Infektionstypen waren im allgemeinen leichter Art und übereinstimmend mit den gewöhnlich in der ambulanten pädiatrischen Population vorgefundenen Infektionen. Die Art und Häufigkeit von anderen unerwünschten Ereignissen bei Patienten mit juveniler chronischer Arthritis waren ähnlich zu den in klinischen Studien mit Enbrel bei Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis beobachteten unerwünschten Ereignissen, wobei die Mehrheit davon leicht verlief. Einige unerwünschte Ereignisse wurden im Vergleich zu den 349 an rheumatoider Arthritis erkrankten erwachsenen Patienten häufiger bei den 69 Patienten mit juveniler chronischer Arthritis, die über 3 Monate mit Enbrel behandelt wurden, festgestellt. Diese umfassten Kopfschmerzen (19% der Patienten, 1,7 Ereignisse pro Patientenjahr), Übelkeit (9%, 1,0 Ereignis pro Patientenjahr), Unterleibsschmerzen (19%, 0,74 Ereignisse pro Patientenjahr) und Erbrechen (13%, 0,74 Ereignisse pro Patientenjahr). 4.9 Überdosierung In klinischen Studien mit an rheumatoider Arthritis erkrankten Patienten wurde keine Dosisbegrenzende Toxizität beobachtet. Die höchste untersuchte Dosis war die intravenöse Gabe von 32 mg/m² Körperoberfläche (KOF) gefolgt von zweimal wöchentlichen subkutanen Gaben von 16 mg/m² KOF. Ein Patient mit rheumatoider Arthritis verabreichte sich selber versehentlich zweimal wöchentlich 62 mg Enbrel subkutan über einen Zeitraum von 3 Wochen, ohne Auftreten von Nebenwirkungen. Ein Antidot für Enbrel ist nicht bekannt. 9 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektiv immunsuppressive Stoffe ATC-Code: L04AA11. Tumornekrosefaktor (TNF) ist ein dominantes Zytokin im Entzündungsprozess der rheumatoiden Arthritis. Etanercept ist ein kompetitiver Inhibitor der Bindung von TNF an seine ZelloberflächenRezeptoren und hemmt dadurch die biologische Aktivität von TNF. TNF und Lymphotoxin sind pro-inflammatorische Zytokine, die an zwei unterschiedliche Zelloberflächen-Rezeptoren binden: die 55-Kilodalton (p55) und 75-Kilodalton (p75) Tumornekrosefaktor-Rezeptoren (TNFRs). Beide TNFRs kommen physiologisch in Membrangebundener und löslicher Form vor. Es wird angenommen, dass die löslichen TNFRs die biologische Aktivität von TNF regulieren. TNF und Lymphotoxin kommen überwiegend als Homotrimere vor, deren biologische Aktivität abhängig ist von der Quervernetzung der Zelloberflächen-TNFRs. Dimere, lösliche Rezeptoren, wie Etanercept, haben eine höhere Affinität zu TNF als monomere Rezeptoren und sind deshalb potentere kompetitive Inhibitoren der TNF-Bindung an Zellrezeptoren. Des weiteren führt die Verwendung einer Immunglobulin Fc Region als Verbindungselement bei der Konstruktion dimerer Rezeptoren zu einer verlängerten Serum-Halbwertszeit. Wirkmechanismus Ein Großteil der Gelenkpathologie bei rheumatoider Arthritis wird durch pro-inflammatorische Moleküle hervorgerufen, die Bestandteil eines durch TNF kontrollierten Netzwerkes sind. Man geht davon aus, dass der Wirkmechanismus von Etanercept auf der kompetitiven Hemmung der Bindung von TNF an seine Zelloberflächen-TNFRs beruht, was zu einer Reduktion der biologischen Aktivität von TNF und somit zu einer Verhinderung der durch TNF hervorgerufenen Zellreaktionen führt. Etanercept kann auch biologische Reaktionen verändern, die durch zusätzliche Moleküle der Entzündungskaskade (z.B. Zytokine, Adhäsionsmoleküle oder Proteinasen) kontrolliert und durch TNF hervorgerufen oder gesteuert werden. Klinische Studien Die Wirksamkeit von Enbrel wurde in einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie untersucht. In diese Studie wurden 234 Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis, die 18 Jahre alt oder älter waren, bei denen die Therapie mit mindestens einem, aber höchstens vier Basistherapeutika (Disease modifying antirheumatic drugs (DMARDs); z. B. Hydroxychloroquin, orales oder injizierbares Gold, Methotrexat, Azathioprin, D-Penicillamin, Sulfasalazin) versagt hatte, und bei denen mindestens 12 Gelenke druckempfindlich bzw. mindestens 10 Gelenke geschwollen waren und die entweder eine Blutkörperchensenkgeschwindigkeit von ≥ 28 mm/h, eine Serumkonzentration von C-reaktivem Protein von ≥ 2,0 mg/dl oder aber eine Morgensteifigkeit über ≥ 45 Minuten aufwiesen, eingeschlossen. Dosen von 10 bzw. 25 mg Etanercept oder Placebo wurden über eine Dauer von 6 aufeinanderfolgenden Monaten zweimal wöchentlich subkutan verabreicht. Die Ergebnisse dieser kontrollierten Studie wurden unter Verwendung der Ansprechkriterien des American College of Rheumatology (ACR) als prozentuale Verbesserung der rheumatoiden Arthritis ausgedrückt. Der primäre Endpunkt der Studie war das Erreichen einer Ansprechrate von ACR 20 im 3. Monat. Patienten, die, basierend auf vorher festgelegten Kriterien, aufgrund mangelnder Wirksamkeit bereits vor Monat 3 nicht ansprachen, konnten die Studie frühzeitig beenden und wurden als "Therapieversager" klassifiziert. Laut Definition wird eine Ansprechrate von ACR 20 erreicht, wenn es beim Patienten zu einer 20%igen Verbesserung bezüglich der Anzahl der druckempfindlichen und der geschwollenen Gelenke sowie zusätzlich zu einer 20%igen Verbesserung bei wenigstens 3 der folgenden 5 Kriterien kommt: (1) Bewertung des Schmerzempfindens durch den Patienten, (2) allgemeine Bewertung durch den Patienten, (3) allgemeine Bewertung durch den Arzt, (4) Selbsteinschätzung der Behinderung durch den Patienten 10 und (5) Verhalten der Akutphasen-Parameter (Blutkörperchensenkgeschwindigkeit oder C-reaktives Protein). Ansprechraten von ACR 50 und 70 werden durch dieselben Kriterien definiert, wobei jedoch eine 50- bzw. 70%ige Verbesserung vorliegt. Wie aus der nachfolgenden Tabelle zu sehen ist, waren die ACR 20- bzw. ACR 50-Raten bei den Patienten höher, die über 3 oder 6 Monate mit Enbrel behandelt wurden. ACR-Ansprechraten Placebo Enbrela Ansprechen N = 80 N = 78 (% der Patienten) ACR 20 Monat 3 23% 62%b Monat 6 11% 59%b ACR 50 Monat 3 8% 41%b Monat 6 5% 40%b a. 25 mg Enbrel subkutan zweimal wöchentlich b. p ≤ 0,01, Enbrel gegenüber Placebo Etwa 15% der mit Enbrel behandelten Patienten erzielten eine Ansprechrate von ACR 70 in Monat 3 bzw. Monat 6, verglichen mit weniger als 5% der Patienten in der Placebo-Gruppe. Die mit Enbrel behandelten Patienten sprachen gewöhnlich innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach Beginn der Therapie an; nach 3 Monaten kam es in fast allen Fällen zu einer klinischen Besserung. Eine Abhängigkeit der Besserung von der verabreichten Dosis wurde beobachtet; Ergebnisse mit 10 mg lagen zwischen den mit Placebo und 25 mg erhaltenen Ergebnissen. Enbrel war bzgl. aller ACR-Kriterien sowie anderer nicht in den ACR-Kriterien enthaltenen Parameter zur Bestimmung der Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis, wie z. B. Morgensteifigkeit, signifikant besser als Placebo. Ein Fragebogen zur Bewertung des Gesundheitsstatus (Health Assessment Questionnaire, HAQ), in dem u. a. auch physische Einschränkungen, Vitalität, geistige Gesundheit, der allgemeine Gesundheitszustand sowie Einzelaspekte der mit Arthritis assoziierten Beeinträchtigungen des Gesundheitszustandes abgefragt werden, wurde während der Studie alle 3 Monate ausgefüllt. In allen Punkten des Fragebogens wurde bei Patienten, die mit Enbrel behandelt wurden, im Vergleich zur Kontrollgruppe nach 3 und 6 Monaten eine Verbesserung festgestellt. In einer weiteren randomisierten, kontrollierten, doppelblinden Studie wurden 180 Patienten nach ähnlichen Kriterien wie in der o.g. Studie bewertet. Etanercept-Dosen von 0,25 mg/m² KOF, 2 mg/m² KOF und 16 mg/m² KOF wurden während 3 aufeinanderfolgender Monate zweimal wöchentlich subkutan verabreicht. Eine dosisabhängige Zunahme der Patienten, die eine Ansprechrate von ACR 20 erreichten, wurde beobachtet, wobei 75% in der Gruppe mit der höchsten Dosierung (16 mg Etanercept/m² KOF) auf die Therapie ansprachen. In einer dritten randomisierten, Wirkstoff-kontrollierten Studie mit verblindeter röntgenologischer Auswertung als primärem Endpunkt wurde die Wirksamkeit von Enbrel mit der nach oraler Gabe von Methotrexat verglichen. In die Studie eingeschlossen waren 632 erwachsene Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis (< 3 Jahre seit Krankheitsbeginn), die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden waren. Die Einschlusskriterien waren > 12 druckempfindliche Gelenke, > 10 geschwollene Gelenke, und entweder eine Blutkörperchensenkgeschwindigkeit von > 28 mm/h, eine Serumkonzentration von C-reaktivem Protein von > 2,0 mg/dl oder aber eine Morgensteifigkeit über > 45 Minuten. Dosierungen von 10 mg oder 25 mg Etanercept wurden über eine Dauer von bis zu 24 Monaten zweimal wöchentlich subkutan verabreicht. Die Methotrexat-Dosen wurden von 7,5 mg/Woche bis maximal 20 mg/Woche innerhalb der ersten 8 Studienwochen erhöht und danach für eine Dauer von bis zu 24 Monaten beibehalten. Die mit 25 mg Etanercept erzielte klinische Besserung sowie das Ansprechen auf die Therapie innerhalb von 2 Wochen entsprach den Beobachtungen in den 2 vorherigen Studien und hielt über die Dauer von bis zu 24 Monaten an. Bei Studienbeginn war die Bewegungsfreiheit der Patienten mittelmäßig eingeschränkt, im Fragebogen zur Bewertung des 11 Gesundheitsstatus wurden 1,4 – 1,5 HAQ Score erzielt. Die Behandlung mit 25 mg Etanercept führte nach 12 Monaten zu einer erheblichen Verbesserung. Dabei erzielten 44% der Patienten im Fragebogen zur Bewertung des Gesundheitsstatus einen Wert im Normbereicht (weniger als 0,5 HAQ Score). Dieser Erfolg wurde auch im zweiten Studienjahr beibehalten. In dieser Studie wurde die Schädigung der Gelenkstruktur röntgenologisch beurteilt und ausgedrückt als Änderung des TSS (Total Sharp Score) und seiner Komponenten Ausmaß der Erosionen und Ausmaß der Verkleinerung des Gelenkspaltes (Joint space narrowing score, JSN). Röntgenbilder von Händen/Handgelenken und Füßen wurden zu Studienbeginn und nach einer Behandlungsdauer von 6, 12 und 24 Monaten ausgewertet. Dabei hatte die Gabe von 10 mg Etanercept durchgehend weniger Wirkung auf die Gelenkschäden als 25 mg Etanercept. 25 mg Etanercept waren bezüglich dem Ausmaß der Erosionen Methotrexat signifikant überlegen, sowohl 12 Monate als auch 24 Monate nach Studienbeginn. Die Unterschiede bezüglich TSS und JSN waren zwischen Methotrexat und 25 mg Etanercept nicht statistisch signifikant. Die Ergebnisse der Röntgenuntersuchungen sind nachfolgend grafisch dargestellt. RÖNTGENOLOGISCHE ENTWICKLUNG ÜBER 24 MONATE 2.5 12 Monate 12 months 2 2 1.5 1.5 1 1 0.5 24 Monate 24 months 2.5 * 0.5 * 0 0 TSS Erosions JSN TSS Erosions JSN MTX MTX Enbrel 25 mg Enbrel 25 mg * p < 0.05 * p < 0.05 Nach Absetzen von Enbrel traten die Symptome einer Arthritis im allgemeinen innerhalb eines Monats wieder auf. Die Ergebnisse einer offenen Studie zeigten, dass bei Wiederaufnahme der EnbrelBehandlung nach einer Unterbrechung von bis zu 24 Monaten die gleichen Ansprechraten erzielt werden wie bei Patienten, die ohne Unterbrechung mit Enbrel behandelt wurden. Dauerhafte Therapieerfolge bis zu 48 Monaten wurden bei den in offenen Studien ununterbrochen weiterbehandelten Patienten gesehen; Erfahrungen über einen längeren Zeitraum sind nicht vorhanden. Polyartikuläre juvenile chronische Arthritis Die Sicherheit und Wirksamkeit von Enbrel wurde in einer zweiphasigen Studie mit 69 an polyartikulärer juveniler chronischer Arthritis erkrankten Kindern mit sehr unterschiedlichem Krankheitsbeginn der juvenilen chronischen Arthritis beurteilt. In die Studie wurden Patienten in einem Alter zwischen 4 und 17 Jahren mit einem mäßigen bis schweren Verlauf ihrer aktiven polyartikulären juvenilen chronischen Arthritis und die refraktär oder intolerant gegenüber einer Methotrexat-Behandlung waren, eingeschlossen. Die Patienten erhielten weiterhin eine konstante Dosis eines einzigen nicht-steroidalen Antirheumatikums und/oder Prednison (< 0,2 mg/kg/Tag oder eine Maximaldosis von 10 mg). In Teil 1 der Studie erhielten alle Patienten zweimal wöchentlich eine subkutane Gabe von 0,4 mg Etanercept/kg KG (Maximaldosis 25 mg Etanercept). In Teil 2 wurden die Patienten mit einer klinischen Besserung am Tag 90 randomisiert in die für weitere 4 Monate mit Enbrel behandelte Gruppe oder in die Placebo-Gruppe aufgeteilt und auf ein Wiederauftreten der Erkrankung beobachtet. Die Ergebnisse wurden unter Verwendung der “Definition der Verbesserung” der 12 juvenilen chronischen Arthritis (Definition of Improvement, DOI) beurteilt. Die DOI wird definiert als ≥ 30%ige Verbesserung bei mindestens drei der sechs und gleichzeitig ≥ 30% Verschlechterung bei nicht mehr als einem der sechs Hauptparameter der juvenilen chronischen Arthritis. Die Hauptparameter umfassen die Anzahl der aktiven Gelenke, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit, eine allgemeine Bewertung durch den Arzt und Patienten/Eltern, die Beurteilung der Funktionalität und die Blutkörperchensenkgeschwindigkeit. Ein Wiederaufflackern der Entzündung wurde definiert als eine ≥ 30%ige Verschlechterung bei drei der sechs Hauptparameter der juvenilen chronischen Arthritis und eine ≥ 30%ige Verbesserung bei nicht mehr als einem der Hauptparameter sowie mindestens zwei aktive Gelenke. Im Teil 1 der Studie zeigten 51 von 69 Patienten (74%) eine klinische Besserung und wurden in Teil 2 der Studie aufgenommen. Im Teil 2 trat bei 6 von 25 Patienten (24%), die weiterhin mit Enbrel behandelt wurden, ein Aufflackern der Erkrankung auf, verglichen mit 20 von 26 der Placebo-Patienten (77%) (p = 0,007). Vom Beginn des 2. Teils an betrug die mediane Zeit bis zum Aufflackern der Erkrankung ≥ 116 Tage für die mit Enbrel behandelten Patienten und 28 Tage für die Placebo-Patienten. Von den Patienten, bei denen ein klinisches Ansprechen am Tag 90 auftrat und die in Teil 2 der Studie eintraten, kam es bei einigen weiter mit Enbrel behandelten Patienten zu einer kontinuierlichen Verbesserung vom Monat 3 bis zum Monat 7, während bei den Placebo-Patienten keine Verbesserung auftrat. Es wurden keine Studien mit an polyartikulärer juveniler chronischer Arthritis erkrankten Patienten durchgeführt, um den Einfluss einer kontinuierlichen Enbrel-Behandlung bei Patienten, die nicht innerhalb von 3 Monaten nach Therapiebeginn auf Enbrel ansprachen, oder die Kombination von Enbrel mit Methotrexat zu beurteilen. Enbrel-Antikörper In einer Placebo-kontrollierten Studie wurden bei 4 von 96 an rheumatoider Arthritis erkrankten Patienten, die über einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten zweimal wöchentlich 25 mg Etanercept erhielten, nicht-neutralisierende Enbrel-Antikörper nachgewiesen. In der Wirkstoff-kontrollierten Studie hatten 11 (2,8%) der 400 mit Etanercept behandelten Patienten zumindest einen positiven Befund aber bei keinem dieser Patienten wurden neutralisierende Antikörper nachgewiesen. Die für Patienten mit juveniler chronischer Arthritis erzielten Resultate waren den bei erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis, die mit Enbrel behandelt wurden, ähnlich. Obwohl diese Erfahrungen die Möglichkeit nicht ausschließen, dass ein klinisch relevanter Effekt auftreten kann, wurde kein Zusammenhang zwischen der Antikörperbildung und dem klinischen Ansprechen oder den Nebenwirkungen festgestellt. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Etanercept-Serumspiegel wurden mit der ELISA-Methode bestimmt, durch die ELISA-reaktive Abbauprodukte sowie verwandte Substanzen detektiert werden können. Etanercept wird langsam von der Einstichstelle der subkutanen Injektion resorbiert, wobei eine maximale Konzentration nach ca. 48 Stunden nach Gabe einer Einzeldosis erreicht wird. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt bei 76%. Es ist zu erwarten, dass bei zweimal wöchentlicher Gabe die SteadyState-Konzentrationen ungefähr doppelt so hoch sind wie die Konzentrationen nach Gabe einer Einzeldosis. Nach subkutaner Einzelgabe von 25 mg Etanercept wurden in gesunden Probanden durchschnittliche maximale Serumkonzentrationen von 1,65 ± 0,66 µg/ml festgestellt; die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve betrug 235 ± 96,6 µg•h/ml. Die Dosisproportionalität wurde nicht gezielt bestimmt, jedoch wurde innerhalb des Dosierungsbereiches keine Sättigung der Clearance festgestellt. Die Konzentrations-Zeit-Kurve von Etanercept verläuft biexponentiell. Für Etanercept beträgt das zentrale Verteilungsvolumen 7,6 l, wogegen das Verteilungsvolumen unter Steady-State-Bedingungen bei 10,4 l liegt. Etanercept wird langsam aus dem Körper ausgeschieden. Die Halbwertszeit ist lang und liegt bei etwa 70 Stunden. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis beträgt die Clearance ungefähr 0,066 l/h und liegt damit ein wenig unterhalb des bei gesunden Probanden bestimmten Wertes von 0,11 l/h. Obwohl nach Verabreichung von radioaktiv markiertem Etanercept an Patienten und Probanden eine Elimination der Radioaktivität im Urin beobachtet wurde, wurden bei Patienten mit 13 akutem Nieren- oder Leberversagen keine erhöhten Etanercept-Konzentrationen festgestellt. Bei bestehender Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte eine Dosisanpassung nicht erforderlich sein. Ein Unterschied in der Pharmakokinetik bei Männern und Frauen wurde nicht beobachtet. Methotrexat hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Etanercept. Die Beeinflussung der Pharmakokinetik von Methotrexat im Menschen durch Enbrel wurde nicht untersucht. Ältere Patienten In einer Populations-Pharmakokinetik-Studie wurde der Einfluss des fortgeschrittenen Alters auf die Etanercept-Serumkonzentrationen untersucht. Die geschätzte Clearance und das geschätzte Verteilungsvolumen war für Patienten zwischen 65 und 87 Jahren ähnlich wie die Schätzungen für Patienten unter 65. Patienten mit polyartikulärer juveniler chronischer Arthritis In einer Studie zur Behandlung der polyartikulären juvenilen chronischen Arthritis wurden 69 Patienten (zwischen 4 und 17 Jahre alt) 0,4 mg Etanercept/kg KG über einen Zeitraum von 3 Monaten zweimal wöchentlich verabreicht. Die Serumkonzentrations-Profile ähnelten denen, die bei erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis beobachtet wurden. Die jüngsten Kinder (4 Jahre alt) hatten eine verringerte Clearance (erhöhte Clearance, wenn auf das Körpergewicht normalisiert wurde) im Vergleich zu älteren Kindern (12 Jahre alt) und Erwachsenen. Die Simulation der Dosierung legt nahe, dass, während ältere Kinder (10 – 17 Jahre alt) Serumspiegel aufweisen, die denen der Erwachsenen ähneln, die Serumspiegel bei jüngeren Kindern deutlich erniedrigt sind. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In Studien zur Toxikologie von Enbrel wurde keine Dosis-begrenzende oder Zielorgan-Toxizität festgestellt. Aufgrund der Ergebnisse einer Vielzahl von in vitro und in vivo Studien wird Enbrel für nicht-mutagen befunden. Bedingt durch die Entwicklung von neutralisierenden Antikörpern in Nagetieren wurden mit Enbrel keine Kanzerogenitätsstudien sowie Standarduntersuchungen zur Fertilität und postnatalen Toxizität durchgeführt. Die subkutane Gabe von Einzeldosen von 2000 mg Etanercept/kg KG oder die intravenöse Einzelgabe von 1000 mg Etanercept/kg KG rief in Mäusen oder Ratten keine Letalität oder sichtbaren Anzeichen von Toxizität hervor. Nach zweimal wöchentlicher subkutaner Gabe von Dosierungen (15 mg/kg KG), die, bezogen auf AUC, zu Serumspiegeln führten, die mehr als 27fach höher waren als bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nach Gabe der empfohlenen Dosis von 25 mg, über 4 oder 26 aufeinanderfolgende Wochen wurde keine Dosis-begrenzende oder Zielorgan-Toxizität durch Enbrel in Cynomolgus-Affen hervorgerufen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Pulver: Mannitol, Sucrose und Trometamol. Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. 14 Das aufgelöste Präparat sollte unmittelbar (d.h. innerhalb von 6 Stunden bei Lagerung zwischen 2°C und 8°C) verwendet werden. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Bei 2°C - 8°C lagern. Nicht einfrieren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Durchsichtige Glasdurchstichflasche (4 ml, Glastyp I) mit Gummistopfen, Aluminiumversiegelung und Plastik-Klappverschlüssen. Enbrel ist erhältlich mit Fertigspritzen, die Wasser für Injektionszwecke enthalten. Die Spritzen bestehen aus Glas (Glastyp I) mit einer Edelstahlnadel. Ein Umkarton enthält 4 Durchstichflaschen mit Enbrel, 4 Fertigspritzen und 8 Alkoholtupfer. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Enbrel 25 mg wird in 1 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst. Enbrel enthält keine antibakteriellen Konservierungsmittel, weshalb die mit Wasser für Injektionszwecke hergestellten Lösungen so schnell wie möglich verwendet werden sollten, in jedem Fall innerhalb von 6 Stunden nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung. Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Wyeth Europa Ltd Huntercombe Lane South Taplow, Maidenhead Berkshire, SL6 0PH Vereinigtes Königreich 8. NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT EU/1/99/126/001 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 03. Februar 2000 10. STAND DER INFORMATION 15 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 16 B. PACKUNGSBEILAGE 17 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und sollte nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was Enbrel ist und wofür es angewendet wird 2. Hinweise vor der Injektion von Enbrel 3. Wie Enbrel anzuwenden ist 4. Mögliche Nebenwirkungen 5. Hinweise zur Aufbewahrung von Enbrel 6. Weitere Angaben Der Name Ihres Arzneimittels lautet Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Eine Enbrel-Durchstichflasche enthält 25 mg des arzneilich wirksamen Bestandteils Etanercept. Die sonstigen Bestandteile sind Mannitol, Sucrose und Trometamol. Eine Fertigspritze enthält 1 ml Wasser für Injektionszwecke. Der Pharmazeutische Unternehmer für Enbrel ist: Wyeth Europa Ltd Huntercombe Lane South Taplow, Maidenhead Berkshire, SL6 0PH Vereinigtes Königreich 1. Enbrel wird hergestellt durch: Wyeth Laboratories oder New Lane Havant Hampshire, PO9 2NG Vereinigtes Königreich Wyeth Medica Ireland Little Connell Newbridge Co. Kildare Irland WAS ENBREL IST UND WOFÜR ES ANGEWENDET WIRD Enbrel ist als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung erhältlich. Eine Packung enthält 4 Durchstichflaschen für je eine Anwendung, 4 Fertigspritzen mit Wasser für Injektionszwecke und 8 Alkoholtupfer. Enbrel ist ein biotechnologisch hergestelltes Präparat. Es wird aus zwei menschlichen Proteinen gewonnen. Viele der Symptome der rheumatoiden Arthritis können durch ein anderes Protein hervorgerufen werden, welches zu Entzündungen führt. Enbrel lagert sich an dieses Protein an und blockiert so seine Aktivität. Diese Blockade vermindert die durch die rheumatoide Arthritis bedingten Schmerzen und Entzündungen. Enbrel ist ein Arzneimittel gegen Rheuma, das die Schmerzen und Schwellungen Ihrer Gelenke vermindert. Enbrel wird zur Behandlung der aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen eingesetzt, wenn die Behandlung mit Basistherapeutika (einschließlich Methotrexat, es sei denn, dass Sie Methotrexat nicht vertragen) nicht ausreichend wirksam ist. Enbrel kann auch angewendet werden bei Erwachsenen mit einem schweren, aktiven und progressiven Verlauf ihrer rheumatoiden Arthritis, die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden sind. Bei diesen Patienten wurde durch Gabe von Enbrel das Fortschreiten der durch die Erkrankung hervorgerufenen Gelenkschäden gebremst. Enbrel wird auch für die Behandlung der polyartikulären (mehrere Gelenke betreffende) juvenilen chronischen Arthritis bei Kindern zwischen 4 und 17 Jahren angewendet, die auf die Behandlung mit 18 Methotrexat nicht ansprachen bzw. eine Methotrexat-Behandlung nicht vertragen. Die Anwendung von Enbrel bei Kindern unter 4 Jahren wurde nicht untersucht. 2. HINWEISE VOR DER INJEKTION VON ENBREL Enbrel darf nicht injiziert werden: wenn Sie bzw. Ihr Kind überempfindlich (allergisch) gegenüber Etanercept oder einem der sonstigen Bestandteile von Enbrel sind. Sollten bei Ihnen oder Ihrem Kind allergische Reaktionen auftreten, wie z. B. ein Engegefühl in der Brust, pfeifendes Atmen, Benommenheit oder Hautausschlag, sollten Sie die Injektionsbehandlung abbrechen und unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen. wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer Sepsis (Blutvergiftung) erkrankt sind oder bei Ihnen oder Ihrem Kind das Risiko einer Sepsis besteht. Wenn Sie sich dessen nicht sicher sind, fragen Sie bitte Ihren Arzt. wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer Infektion leiden, einschließlich einer seit längerer Zeit verlaufenden oder einer lokalisierten Infektion (z.B. Unterschenkelgeschwür), beginnen Sie nicht mit der Enbrel-Behandlung. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie bitte Ihren Arzt. Seien Sie besonders vorsichtig bei der Anwendung von Enbrel: − wenn Sie bzw. Ihr Kind vor einem größeren chirurgischen Eingriff stehen oder es zu einer neuen Infektion kommt. Ihr Arzt möchte Ihre Behandlung eventuell überwachen. − Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie bzw. Ihr Kind in der Vergangenheit unter wiederkehrenden Infektionen litten bzw. wenn Sie oder Ihr Kind an Diabetes oder anderen Krankheiten erkrankt sind, die das Risiko einer Infektion erhöhen. − Es gab in seltenen Fällen Berichte über einen deutlichen Abfall der Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen (möglicherweise aufgrund einer Funktionsstörung des Knochenmarks) bei mit Enbrel behandelten Patienten. Suchen Sie beim Auftreten eines der folgenden Symptome unverzüglich einen Arzt auf: anhaltendes Fieber, Halsentzündung, Blutergüsse, Blutungen oder Blässe. Diese Symptome können auf eine möglicherweise lebensbedrohliche Funktionsstörung der Blutzellen hinweisen, bei der die Anwendung von Enbrel unterbrochen werden muss. − Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Multipler Sklerose oder Neuritis nervi optici (Entzündung der Sehnerven) leiden. Ihr Arzt wird dann entscheiden, ob eine Behandlung mit Enbrel geeignet für Sie ist. − Einige Impfstoffe, wie z. B. ein oraler Polio-Impfstoff (Impfstoff gegen Kinderlähmung), sollten während der Behandlung mit Enbrel nicht verwendet werden. Bitte besprechen Sie jede Impfung zuvor mit Ihrem Arzt. − soweit möglich sollten bei Kindern vor Einleitung der Enbrel-Behandlung alle nach geltendem Impfplan notwendigen Impfungen durchgeführt werden. Schwangerschaft Der Einfluss von Enbrel auf schwangere Frauen ist nicht bekannt. Deshalb soll Enbrel in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Während der Behandlung mit Enbrel sollten Sie nicht schwanger werden. Suchen Sie im Falle einer eintretenden Schwangerschaft Ihren Arzt auf. Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Enbrel in die Muttermilch übergeht. Sie sollten daher während der EnbrelBehandlung nicht stillen. Bei Einnahme von anderen Medikamenten: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie bzw. Ihr Kind andere Medikamente einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. 19 Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Langzeitsicherheit von Enbrel bei gleichzeitiger Gabe mit anderen Medikamenten zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. 3. WIE ENBREL ANZUWENDEN IST Dosierung für Erwachsene Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie Enbrel zu injizieren ist. Die empfohlene Dosis für Erwachsene mit rheumatoider Arthritis liegt bei 25 mg, die zweimal wöchentlich als Injektion unter die Haut gegeben wird. Ihr Arzt kann jedoch einen anderen Zeitabstand für die einzelnen Enbrel-Injektionen bestimmen. Dosierung für Kinder und Jugendliche Die geeignete Dosis für Ihr Kind hängt vom Körpergewicht Ihres Kindes ab. Der Arzt Ihres Kindes wird Ihnen genaue Anweisungen geben, damit Sie die geeignete Dosis für Ihr Kind herstellen und abmessen können. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Enbrel zu stark oder zu schwach ist. Art der Anwendung Enbrel wird unter die Haut injiziert. Sie können sich die Injektion selber verabreichen oder aber von einer anderen Person, z.B. einem Angehörigen, Freund, Ihrem Arzt oder seinem Assistenten, geben lassen. Die detaillierten, am Ende dieser Gebrauchsinformation aufgeführten Hinweise zur Durchführung der Injektion sollten befolgt werden. Sie sollten Enbrel so lange injizieren wie von Ihrem Arzt verordnet. Schreiben Sie sich zur Gedächtnisstütze in ein Tagebuch, an welchen Wochentagen Sie bzw. Ihr Kind eine Injektion bekommen sollten. Vor der Anwendung muss Enbrel aufgelöst werden. Die Injektion darf nicht mit einem anderen Arzneimittel in der selben Spritze oder Durchstichflasche gemischt werden. Wenn Sie eine größere Menge von Enbrel injiziert haben, als Sie sollten: Falls Sie versehentlich mehr Enbrel injizieren, als der Arzt Ihnen verordnet hat, sollten Sie entweder einen Arzt rufen oder in die nächste Krankenhaus-Notaufnahme gehen. Nehmen Sie immer den Umkarton oder die Durchstichflasche des Arzneimittels mit, auch wenn er/sie leer ist. Wenn Sie die Injektion von Enbrel vergessen haben: Wenn Sie einmal eine Injektion vergessen haben, sollten Sie die nächste Enbrel-Dosis injizieren, sobald Ihnen dies auffällt. Fahren Sie dann mit der Injektion Ihres Arzneimittels fort wie vom Arzt verschrieben. Verwenden Sie keine doppelte Dosis, um vergessene Einzeldosen nachzuholen. 4. MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN Wie alle Arzneimittel kann Enbrel Nebenwirkungen haben. Falls Sie sich durch irgendwelche Nebenwirkungen beunruhigt fühlen oder ungewöhnliche Wirkungen bei sich bzw. Ihrem Kind beobachten, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Die nachfolgend aufgeführten Ereignisse umfassen vermutete Nebenwirkungen aus Berichten nach Markteinführung sowie die in klinischen Studien beobachteten unerwünschten Ereignisse. Sollten Sie oder Ihr Kind während der Anwendung von Enbrel einen schwerwiegenden Ausschlag, ein geschwollenes Gesicht oder Schwierigkeiten beim Atmen bekommen, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie eine Krankenhaus-Notaufnahme auf. 20 Nebenwirkungen bei erwachsenen Patienten Die häufigsten Nebenwirkungen bei Erwachsenen sind geringfügige Reaktionen im Injektionsbereich, einschließlich Jucken, Wundsein, Rötung, Blutung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle. Im allgemeinen treten diese Beschwerden nach dem ersten Behandlungsmonat nicht mehr so häufig auf. Wenn Sie über die Reaktionen an der Einstichstelle besorgt sind, konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Einige Patienten haben nach einer Injektion von Enbrel eine Reaktion an einer zuvor verwendeten Einstichstelle entwickelt. Andere Nebenwirkungen, die während der Anwendung von Enbrel bei Erwachsenen auftreten können, umfassen: Infektionen, Kopfschmerzen, eine laufende Nase, Hautausschlag, Urtikaria (Nesselsucht), Juckreiz, Magenverstimmung oder –schmerzen, Durchfall, verstärktes Husten, Schwächegefühl, Schmerzen, Benommenheit, Halsschmerzen, Fieber, hohen Blutdruck, entzündete oder gereizte Nasennebenhöhlen, Übelkeit, Blutergüsse unter der Haut, Mundgeschwüre und Haarausfall. Weniger häufig traten während der Anwendung von Enbrel bei Erwachsenen schwere Infektionen auf, einschließlich Nieren- oder Harnweginfektion, Bronchitis, Gelenkentzündung oder –infektion, im Bauch oder in den Beinen lokalisierte Infektionen, Gewebs- und Wundinfektion, Knochenmarkinfektion, Lungenentzündung, Gürtelrose, Mundinfektion, Hautinfektion, Darmentzündung, Schleimbeutelentzündung, Herzinnenhautentzündung (vermutet), Magendarmkatarrh, Bauchfellentzündung, Hautgeschwür, Gefäßentzündung, Infektion der Nasennebenhöhlen und Blutvergiftung. Bei Patienten mit anderen medizinischen Problemen, die das Risiko für die Entwicklung einer Infektion erhöhen, können in seltenen Fällen unter der Anwendung von Enbrel schwere Infektionen auftreten, einschließlich einer tödlichen Blutvergiftung. Als weitere schwerwiegende Nebenwirkungen können auftreten: maligne Erkrankungen (bösartige Tumore), Herzversagen, Herzanfall, Schlaganfall, niedriger Blutdruck, Gallenblasen- sowie Bauchspeicheldrüsenentzündung, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Kurzatmigkeit, Depression, Anfälle, gestörte Wundheilung, Entzündung und Blutgerinnung in den Venen, Blutgerinnung in den Blutgefäßen der Lunge, Nierenstörung, Nierenversagen, Muskelentzündung, Schwellung von Gesicht, Zunge oder Hals, verminderte Anzahl von Blutplättchen, von roten Blutkörperchen oder weißen Blutkörperchen sowie eine kombinierte Abnahme von Blutplättchen, roten und weißen Blutkörperchen (möglicherweise aufgrund einer Funktionsstörung des Knochenmarks) (siehe auch „Seien Sie besonders vorsichtig bei der Anwendung von Enbrel“). Es gibt Berichte über Störungen des Zentralnervensystems (Entmarkungskrankheiten), mit den Anzeichen und Symptomen, die denen einer Multiplen Sklerose oder einer Neuritis nervi optici (Entzündung des Sehnervs) gleichen; der Einfluss von Enbrel auf die Entstehung dieser Störungen ist unbekannt. Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen Im allgemeinen waren die bei Kindern und Jugendlichen beobachteten Nebenwirkungen denen bei Erwachsenen ähnlich. Nebenwirkungen, die häufiger bei Patienten mit juveniler chronischer Arthritis als bei erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis beobachtet wurden, waren Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. In klinischen Studien entwickelten die an juveniler chronischer Arthritis erkrankten Patienten, die mit Enbrel behandelt wurden, Infektionen, die gewöhnlich leicht verliefen und denen bei Patienten mit juveniler chronischer Arthritis, die kein Enbrel erhielten, ähnelten. Zwei mit Enbrel behandelte Patienten, die an Windpocken erkrankt waren, entwickelten Anzeichen einer Windpocken-Meningitis. Beide genasen vollständig. Wenn für Sie oder Ihr Kind das Risiko besteht, an Windpocken zu erkranken, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, so dass geeignete Ratschläge gegeben und, falls erforderlich, vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden können. Des weiteren wurde über schwerwiegende Fälle von Gewebe- und Wundinfektionen sowie von Blutvergiftung, die zu Schockzuständen führten, berichtet. Andere schwerwiegende Ereignisse, die bei mit Enbrel behandelten Kindern beobachtet wurden, waren Depression/Verhaltensstörungen, Durchfall, Hautgeschwür, Entzündungen des Halses und des Magens sowie Diabetes. 21 Wenn Sie denken, dass bei Ihnen bzw. bei Ihrem Kind eine Nebenwirkung vorliegt, unabhängig davon, ob sie in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt ist oder nicht, informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 5. HINWEISE ZUR AUFBEWAHRUNG VON ENBREL Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bei 2°C - 8°C aufbewahren (im Kühlschrank). Nicht einfrieren. Nach Zubereitung der Enbrel-Lösung sollte diese sofort verwendet werden (bei Lagerung im Kühlschrank zwischen 2°C und 8°C innerhalb von 6 Stunden). Enbrel-Lösung, die nicht innerhalb von 6 Stunden verwendet wurde, muss sorgfältig entsorgt werden. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfallsdatum (Verwendbar bis) nicht mehr verwenden. 22 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien AHP Pharma S.A. Rue du Bosquet, 15 B-1348 Louvain-la-Neuve Tél/Tel: + 32 10 49 47 11 France Wyeth-Lederlé Le Wilson 2 80, Avenue du General de Gaulle Puteaux F-92031 Paris la Défense Cedex Tél: + 33 1 41 02 70 00 Österreich Wyeth-Lederle Pharma GmbH Storchengasse 1 A-1150 Wien Tel: + 43 1 89 1140 Danmark Wyeth Lederle Danmark Produktionsvej 24 DK-2600 Glostrup Tlf: + 45 44 88 88 05 Ireland Wyeth Laboratories Huntercombe Lane South Taplow, Maidenhead Berkshire, SL6 0PH UK Tel: + 44 1628 604377 Portugal Wyeth Lederle Portugal (Farma), Lda. Rua Dr. António Loureiro Borges, 2 Arquiparque - Miraflores P-1495-131 Algés Tel: + 351 21 412 82 00 Deutschland Wyeth Pharma GmbH Wienburgstraβe 207 D-48159 Münster Tel: + 49 251 2040 Italia Wyeth Lederle S.p.A. Via Nettunense, 90 I-04011 Aprilia (LT) Tel: + 39 06 927151 Suomi/Finland Wyeth Lederle Finland Rajatorpantie 41C FIN-01640 Vantaa Puh/Tel : + 358 9 8520 2180 Ελλάδα Wyeth Hellas Α.Ε.Β.Ε. Κύπρου 126 & 25ης Μαρτίου GR-164 52 Αθήνα Τηλ: + 301 99 81 600 Luxembourg/Luxemburg AHP Pharma S.A. Rue du Bosquet, 15 B-1348 Louvain-la-Neuve Belgique/Belgien Tél: + 32 10 49 47 11 Nederland AHP Pharma B.V. Postbus 255 NL-2130 AG Hoofddorp Tel: + 31 23 567 2567 Sverige Wyeth Lederle Nordiska AB Box 1822 S-171 24 Solna Tel : + 46 8 470 3200 España Wyeth Farma SA Ctra. de Burgos, km.23 E-28700 San Sebasti<n de Los Reyes Madrid Tel: + 34 91 334 65 65 Stand der Information: {Datum} 23 United Kingdom Wyeth Laboratories Huntercombe Lane South Taplow, Maidenhead Berkshire, SL6 0PH UK Tel: + 44 1628 604377 HINWEISE ZUR ZUBEREITUNG UND VERABREICHUNG EINER INJEKTION Einleitung Die folgenden Hinweise erklären Ihnen die Herstellung und Injektion der Enbrel-Lösung. Bitte lesen Sie die Hinweise sorgfältig durch und folgen Sie ihnen Schritt für Schritt. Ihr Arzt oder sein Assistent werden Ihnen die Technik der Selbstinjektion oder einer Injektion bei Ihrem Kind erklären. Eine Haltevorrichtung zur Zubereitung der Enbrel-Dosis (speziell gestaltete Unterseite des Präparatetabletts) hilft Ihnen, die Durchstichflasche und die Lösungsmittel-Spritze in die richtige Position zu bringen. Versuchen Sie nicht, sich selber zu injizieren oder Ihrem Kind eine Injektion zu verabreichen, bis Sie sicher sind, dass Sie die Zubereitung und Verabreichung einer Injektion verstanden haben. Diese Injektion darf nicht mit einem anderen Arzneimittel in der selben Spritze oder Durchstichflasche gemischt werden. Vorbereitung für eine Injektion • Waschen Sie sich gründlich Ihre Hände. • Das Präparatetablett sollte die nachfolgend aufgeführten Gegenstände enthalten (falls nicht, dann verwenden Sie dieses Präparatetablett nicht und wenden Sie sich an Ihren Apotheker). Verwenden Sie nur die aufgeführten Gegenstände. Verwenden Sie KEINE andere Spritze. Enbrel-Durchstichflasche Fertigspritze, die ein klares, farbloses Lösungsmittel enthält (Wasser für Injektionszwecke) Spritzenkolben 2 Alkoholtupfer Haltevorrichtung zur Zubereitung der Enbrel-Dosis (Unterseite des Präparatetabletts) • Überprüfen Sie die auf den Etiketten der Durchstichflasche und der Spritze angegebenen Verfallsdaten. Sie sollten nicht nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums (Monat und Jahr) verwendet werden. Auswahl und Vorbereitung der Injektionsstelle • Wählen Sie eine Injektionsstelle am Oberschenkel, Bauch oder an der Rückseite des Oberarms. • Für jede neue Injektion sollte eine andere Injektionsstelle ausgewählt werden. Eine neue Injektion sollte mindestens 3 cm von einer vorhergehenden Injektionsstelle entfernt verabreicht werden. Injizieren Sie NICHT an Stellen, an denen die Haut empfindlich, rot oder hart ist oder an denen sich ein Bluterguss befindet. (Es kann hilfreich sein, die zuvor verwendeten Injektionsstellen in einem Notizbuch festzuhalten.) Wischen Sie die Injektionsstelle, an der Enbrel injiziert werden soll, in einer Kreisbewegung mit einem Alkoholtupfer ab. Berühren Sie danach diesen Bereich NICHT mehr bevor Sie sich die Injektion verabreichen. Zubereitung der Enbrel-Dosis für die Injektion mit Hilfe der Haltevorrichtung (Unterseite des Präparatetabletts) • Nehmen Sie die Gegenstände aus dem Präparatetablett und drehen Sie es um. Die Unterseite des Präparatetabletts ist eine Haltevorrichtung für die Zubereitung der Injektionslösung. Es wurde 24 • • • speziell dafür entwickelt, die Durchstichflasche und die Spritze in der für die Herstellung der Injektionslösung richtigen Position zu halten. Entfernen Sie die Plastikkappe von der Enbrel-Durchstichflasche. Entfernen Sie NICHT den grauen Stopfen oder den Aluminiumring, der sich rund um den oberen Teil der Durchstichflasche befindet. Verwenden Sie einen neuen Alkoholtupfer, um den grauen Stopfen der EnbrelDurchstichflasche zu reinigen. Berühren Sie nach dem Abwischen den Stopfen nicht mehr mit Ihren Händen. Drücken Sie die Enbrel-Durchstichflasche in die Aussparung, die sich rechts neben der ϖ× Markierung der Haltevorrichtung befindet; der graue Stopfen sollte zur Mitte des Präparatetabletts ausgerichtet sein. • Entfernen Sie die Nadelkappe von der Spritze. Achten Sie dabei darauf, dass Sie nicht die Nadel berühren und dass Sie mit der Nadel keine andere Oberfläche berühren. • Drehen Sie die Durchstichflasche so, dass das Stopfenfenster nach oben gerichtet und sichtbar ist. Während die Nadel auf die Durchstichflasche zeigt richten Sie die „0,5 ml“-Markierung der Spritze so aus, dass sie sich auf gleicher Höhe mit dem Rand der Haltevorrichtung befindet. Halten Sie die Spritze und Nadel waagerecht, so dass die Nadel nicht das Präparatetablett berührt. Schieben Sie die Spritze in die Haltevorrichtung, bis die Nadel durch den mittleren Ring des grauen Stopfens der Durchstichflasche stößt. Wenn die Nadel korrekt in einer Linie angesetzt ist, sollten Sie einen leichten Widerstand spüren und dann einen „Plop“, wenn die Nadel die Mitte des Stopfens durchstößt. Überprüfen Sie die Position der Nadelspitze durch das Stopfenfenster. Falls die Nadel nicht korrekt angesetzt ist, werden Sie einen konstanten Widerstand und keinen „Plop“ spüren, wenn sie durch den Stopfen dringt. Führen Sie die Spritze nicht in einem Winkel ein, denn dies kann dazu führen, dass sich die Nadel verbiegt und/oder dass die Zugabe des Lösungsmittels in die Durchstichflasche verhindert wird. 25 • • Führen Sie den Kolben in die Spritze. Drehen Sie den Kolben so lange im Uhrzeigersinn, bis Sie einen leichten Widerstand spüren. HINZUFÜGEN DES LÖSUNGSMITTELS • Drücken Sie den Kolben SEHR LANGSAM so lange herunter, bis sich das gesamte Lösungsmittel in der Durchstichflasche befindet. Hierdurch wird die Bildung von Schaum (große Anzahl von Blasen) unterdrückt. • Belassen Sie die Spritze in dieser Position. Bewegen Sie die Haltevorrichtung vorsichtig in kreisenden Bewegungen, um das Pulver zu lösen. Schütteln Sie die Haltevorrichtung NICHT. Warten Sie bis sich das Pulver vollständig gelöst hat (in der Regel weniger als 10 Minuten). Die Lösung sollte klar und farblos, ohne Klumpen, Flocken oder Partikeln, sein. Ein wenig weißer Schaum kann sich in der Durchstichflasche befinden - das ist normal. Verwenden Sie die EnbrelDosis NICHT, wenn sich das Pulver nicht innerhalb von 10 Minuten vollständig gelöst hat. Verwenden Sie dann eine neue Dosierungseinheit. ENTNAHME DER ENBREL-LÖSUNG AUS DER DURCHSTICHFLASCHE • Während sich die Nadel noch in der Durchstichflasche befindet halten Sie die Haltevorrichtung in Augenhöhe so, dass die Durchstichflasche auf dem Kopf steht. Ziehen Sie langsam den Kolben zurück, um die Flüssigkeit in die Spritze aufzuziehen. Da der Flüssigkeitsstand in der Durchstichflasche fällt, ist es erforderlich, dass Sie die Nadel teilweise zurückziehen, um die Nadelspitze in der Flüssigkeit zu behalten. Für erwachsene Patienten muss die gesamte Lösung aufgezogen werden. Für Kinder ist nur der von Ihrem Arzt empfohlene Anteil der Lösung aufzuziehen. 26 • Während sich die Nadel immer noch in der Durchstichflasche befindet untersuchen Sie die Spritze auf Luftblasen. Klopfen Sie behutsam gegen die Spritze, damit eventuell vorhandene Luftblasen in den oberen Teil der Spritze, nahe der Nadel, aufsteigen. Drücken Sie den Kolben langsam, um die Luftblasen aus der Spritze in die Durchstichflasche zu pressen. Wenn Sie hierbei versehentlich Flüssigkeit zurück in die Durchstichflasche drücken, ziehen Sie den Kolben langsam zurück, um die Flüssigkeit wieder in die Spritze aufzuziehen. • Entfernen Sie die Spritze aus der Haltevorrichtung. Achten Sie wieder darauf, dass Sie nicht die Nadel berühren und dass die Nadel keine andere Oberfläche berührt. (Bemerkung: Nachdem Sie diese Schritte durchgeführt haben, kann sich noch eine kleine Restmenge der Flüssigkeit in der Durchstichflasche befinden. Das ist normal.) Injektion der Enbrel-Lösung • Nehmen Sie die gereinigte Hautfläche in eine Hand und halten Sie sie fest. Mit der anderen Hand halten Sie die Spritze ungefähr im 45°-Winkel zur Haut. • • • Stechen Sie die Nadel mit einer schnellen, kurzen Bewegung in die Haut. Lassen Sie die mit der anderen Hand gehaltene Hautfalte wieder los. Drücken Sie mit der freien Hand den Kolben langsam herunter, um die Lösung zu injizieren. 27 • • Wenn die Spritze leer ist, entfernen Sie die Nadel aus der Haut, wobei sie darauf achten sollten, dass die Nadel in dem Winkel bleibt, in dem sie auch eingeführt wurde. Drücken Sie einen Wattebausch für 10 Sekunden auf die Einstichstelle. Es kann zu einer leichten Blutung kommen. Reiben sie NICHT die Einstichstelle. Das Anlegen eines Verbandes ist möglich. Entsorgung der Reste • Die Spritze und die Nadel sollten NIE wiederverwendet werden. Verschließen Sie die Nadel nie wieder mit der Kappe. Entsorgen Sie die Nadel und die Spritze entsprechend der Anweisung Ihres Arztes, Ihrer Krankenschwester oder Ihres Apothekers. Alle Fragen sollten mit einem mit der Behandlung mit Enbrel erfahrenen Arzt, mit einer erfahrenen Krankenschwester oder einem erfahrenen Apotheker besprochen werden. 28