Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 1 Aufgabe 1: (1) Seien x, y ∈ X. Für jedes ε > 0 gibt es dann ein z ∈ A mit d(y, z) ≤ dA (y)+ε und daraus folgt, dass dA (x) ≤ d(x, z) ≤ d(x, y) + d(y, z) ≤ d(x, y) + dA (y) + ε . Damit ist dA (x) ≤ d(x, y) + dA (y), d.h., dA (x) − dA (y) ≤ d(x, y). Genauso gilt aber, dass dA (y) − dA (x) ≤ d(y, x) = d(x, y), und daher ist |dA (x) − dA (y)| ≤ d(x, y) für alle x, y ∈ X. (2) Sei nun x ∈ X und ε > 0; dann gilt |dA (x) − dA (y)| < ε für alle y ∈ X mit d(x, y) < ε, und dies zeigt, dass dA an der Stelle x stetig ist. (3) Sei x ∈ X mit dA (x) = 0; für jedes ε > 0 gibt es dann ein y ∈ A mit d(x, y) < ε und damit ist B(x, ε) ∩ A 6= ∅ für jedes ε > 0. Folglich ist x ∈ Ā. Sei umgekehrt x ∈ Ā. Für jedes ε > 0 ist dann B(x, ε) ∩ A 6= ∅ und damit gibt es ein y ∈ A mit d(x, y) < ε. Also ist dA (x) ≤ d(x, y) < ε und daraus folgt, dass dA (x) = 0. Aufgabe 2: (1) Wie in Aufgabe 1 seien dA , dB : X → R definiert durch dA (x) = inf{d(x, y) : y ∈ A} und dB (x) = inf{d(x, y) : y ∈ B} für alle x ∈ X. Nach Aufgabe 1 (2) sind dA und dB stetig und damit ist dA + dB stetig. Aber dA (x) + dB (x) > 0 für alle x ∈ X. (Für x ∈ A ist x ∈ / B und damit nach Aufgabe 1 (3) dA (x) + dB (x) ≥ dB (x) > 0. Für x ∈ / A ist andererseits nach Aufgabe 1 (3) dA (x) + dB (x) ≥ dA (x) > 0.) Folglich ist die durch f= dA dA + d B definierte Abbildung f : X → R stetig. Nun ist 0 ≤ f (x) ≤ 1 für alle x ∈ X, und nach Aufgabe 1 (3) ist A = {x ∈ X : f (x) = 0} und B = {x ∈ X : f (x) = 1}. 1 Topologie I: Lösungen zu Blatt 1 2 (2) Sei f : X → R definiert wie in (1) und setze U = {x ∈ X : f (x) < 12 } und V = {x ∈ X : f (x) > 12 }. Dann gilt A ⊂ U , B ⊂ V und U ∩ V = ∅. Ferner sind U und V offene Teilmengen von X, da U = f −1 (−∞, 12 )) V = f −1 ( 21 , ∞)) und (−∞, 12 ) und ( 21 , ∞) offene Teilmengen von R sind. Aufgabe 3: Ist x ∈ A, so ist x ∈ / B und damit ist nach Aufgabe 1 (3) dB (x) > 0. Genauso is dA (x) > 0 für alle x ∈ B. Da x ∈ Ux = B(x, 21 dB (x)) ⊂ U für alle x ∈ A, ist A ⊂ U . Ferner ist Ux offen für jedes x ∈ A und damit ist U offen. Genauso gilt B ⊂ V und V ist offen. Nehme nun an, dass U ∩ V 6= ∅ und sei z ∈ U ∩ V . Dann gibt es x ∈ A und y ∈ B, so dass z ∈ Ux = B(x, 21 dB (x)) und z ∈ Vy = B(y, 21 dA (y)) und folglich ist d(x, y) ≤ d(x, z) + d(z, y) = d(x, z) + d(y, z) < 12 dB (x) + 21 dA (y) . Aber dA (y) ≤ d(y, x) = d(x, y) und dB (x) ≤ d(x, y) und damit ist dB (x) + dA (y) ≤ 2d(x, y) < 2( 21 dB (x) + 12 dA (y)) = dB (x) + dA (y) , was nicht möglich ist. Daraus ergibt sich, dass U ∩ V = ∅. Aufgabe 4: (1) Sei (e1 , . . . , en ) die kanonische Basis von Rn und setze v u n uX c1 = t kek k2o . k=1 Für jedes x = (x1 , . . . , xn ) ∈ Rn ist nun x = x1 e1 + · · · + xn en und daraus folgt nach der Cauchy-Schwarzschen Ungleichung, dass v v u n u n n n X X X u uX |xk |kek ko ≤ t kxko = xk e k ≤ |xk |2 t kek k2o = c1 kxk ; k=1 o k=1 d.h., es gilt kxko ≤ c1 kxk für alle x ∈ Rn . k=1 k=1 (2) Definiere f : Rn → R+ durch f (x) = kxko . Dann gilt f (x + y) ≤ f (x) + f (y) für alle x, y ∈ Rn , und es gilt limm→∞ f (xm ) = 0 für jede Folge {xm }m≥1 aus Rn mit limm→∞ xm = 0, da nach dem ersten Teil |f (x)| = kxko ≤ c1 kxk für alle x ∈ Rn . Also gibt es nach Lemma 1 ein u ∈ S mit f (u) ≤ f (x) für alle x ∈ S, Topologie I: Lösungen zu Blatt 1 3 und es gilt f (u) > 0, da f (u) = kuko und u 6= 0. Setze c2 = 1/f (u); folglich ist kxko ≥ 1/c2 und daher c2 kxko ≥ 1 für alle x ∈ S. Sei nun x ∈ Rn mit x 6= 0 und setze λ = kxk. Dann ist kλ−1 xk = λ−1 kxk = 1, d.h., λ−1 x ∈ S und damit 1 ≤ c2 kλ−1 xko . Daraus ergibt sich, dass kxk = λ · 1 ≤ λ c2 kλ−1 xko = λ c2 λ−1 kxko = c2 kxko und dies zeigt, dass kxk ≤ c2 kxko für alle x ∈ Rn , da k0k = 0 ≤ 0 = c2 k0ko . Topologie I: Lösungen zu Blatt 2 4 Sommersemester 2007 Übungen zu Topologie I C. Preston Lösungen: Blatt 2 Aufgabe 5: (1) Für jedes r ∈ R+ ist min{r, 1} = 0 genau dann, wenn r = 0 und damit ist d0 (x, y) = 0 genau dann, wenn x = y. Ferner ist d0 (x, y) = min{d(x, y), 1} = min{d(y, x), 1} = d0 (y, x) für alle x, y ∈ X. Seien nun x, y, z ∈ X; ist d(x, y) ≥ 1 oder d(y, z) ≥ 1, so ist d0 (x, y) = 1 oder d0 (y, z) = 1 und damit ist d0 (x, z) ≤ 1 ≤ d0 (x, y) + d0 (y, z) . Ist andererseits d(x, y) < 1 und d(y, z) < 1, so ist d0 (x, z) ≤ d(x, z) ≤ d(x, y) + d(y, z) = d0 (x, y) + d0 (y, z) . Folglich gilt auch die Dreiecksungleichung für d0 und dies zeigt, dass d0 eine Metrik auf X ist. (2) Setze B(x, r) = {y ∈ X : d(x, y) < r} und B0 (x, r) = {y ∈ X : d0 (x, y) < r}; dann ist B(x, r) = B0 (x, r), falls r ≤ 1. Sei U ∈ Od (bzw. U ∈ Od0 ). Für jedes x ∈ U gibt es ein ε > 0, so dass B(x, ε) ⊂ U ) (bzw. B0 (x, ε) ⊂ U )) und damit ist auch B0 (x, δ) = B(x, δ) = B(x, ε) ⊂ U (bzw. B(x, δ) = B0 (x, δ) = B0 (x, ε) ⊂ U ), wobei δ = min{ε, 1}. Daraus folgt, dass U ∈ Od0 (bzw. U ∈ Od ) und dies zeigt, dass Od0 = Od . Aufgabe 6: (1) Da max{d1 (y1 , y10 ), d2 (y2 , y20 )} = 0 genau dann, wenn d1 (y1 , y10 ) = 0 und d2 (y2 , y20 ) = 0, ist d((y1 , y2 ), (y10 , y20 )) = 0 genau dann, wenn y1 = y10 und y2 = y20 , d.h. genau dann, wenn (y1 , y2 ) = (y10 , y20 ). Ferner ist d((y1 , y2 ), (y10 , y20 )) = max{d1 (y1 , y10 ), d2 (y2 , y20 )} = max{d1 (y10 , y1 ), d2 (y20 , y2 )} = d((y10 , y20 ), (y1 , y2 )) für alle (y1 , y2 ), (y10 , y20 ) ∈ Y . Seien nun (y1 , y2 ), (y10 , y20 ), (y100 , y200 ) ∈ Y ; dann gilt d((y1 , y2 ), (y100 , y200 )) = ≤ ≤ ≤ max{d1 (y1 , y100 ), d2 (y2 , y200 )} max{d1 (y1 , y10 ) + d1 (y10 , y100 ), d2 (y2 , y20 ) + d2 (y20 , y200 )} max{d1 (y1 , y10 ), d2 (y2 , y20 )} + max{d1 (y10 , y100 ), d2 (y20 , y200 )} d((y1 , y2 ), (y10 , y20 )) + d((y10 , y20 ), (y100 , y200 )) . Topologie I: Lösungen zu Blatt 2 5 (Es gilt max{a + b, c + d} ≤ max{a, c} + max{b, d} für alle a, b, c, d ∈ R, da a + b ≤ max{a, c} + max{b, d} und c + d ≤ max{a, c} + max{b, d}.) Folglich gilt auch die Dreiecksungleichung für d und dies zeigt, dass d eine Metrik auf Y ist. (2) Seien y1 ∈ Y1 , y2 ∈ Y2 , r > 0; dann gilt B((y1 , y2 ), r) = = = = = {(y10 , y20 ) ∈ Y : d((y1 , y2 ), (y10 , y20 )) < r} {(y10 , y20 ) ∈ Y : max{d1 (y1 , y10 ), d2 (y2 , y20 )} < r} {(y10 , y20 ) ∈ Y : d1 (y1 , y10 ) < r und d2 (y2 , y20 ) < r} {y10 ∈ Y1 : d1 (y1 , y10 ) < r} × {y20 ∈ Y2 : d2 (y2 , y20 ) < r} B(y1 , r) × B(y2 , r) . (3) Es gilt f −1 (A1 × A2 ) = = = = = {x ∈ X : f (x) ∈ A1 × A2 } {x ∈ X : (f1 (x), f2 (x)) ∈ A1 × A2 } {x ∈ X : f1 (x) ∈ A1 und f2 (x) ∈ A2 } {x ∈ X : f1 (x) ∈ A1 } ∩ {x ∈ X : f2 (x) ∈ A2 } f1−1 (A1 ) ∩ f2−1 (A2 ) . Aufgabe 7: Sei (Z, σ) ein metrischer Raum, g : X → Z eine Abbildung und sei V eine offene Teilmenge von S Z. Zu jedem z ∈ V gibt es dann ein ε > 0, so dass B(z, εz ) ⊂ V . Nun ist V = z∈V B(z, εz ) und folglich ist [ [ g −1 (V ) = g −1 B(z, εz ) = g −1 (B(z, εz )) . z∈V z∈V Ist also g −1 (B(z, r)) offen für alle z ∈ Z, r > 0, so ist g −1 (V ) offen für jede offene Teilmenge von Z und damit ist g stetig. Sei nun (y1 , y2 ) ∈ Y und r > 0; nach Aufgabe 6 ist dann f −1 (B((y1 , y2 ), r) = f −1 (B(y1 , r) × B(y2 , r)) = f1−1 (B(y1 , r)) ∩ f2−1 (B(y2 , r)) und f1−1 (B(y1 , r)) und f2−1 (B(y2 , r)) sind beide offen, da f1 und f2 stetig sind. Damit ist f −1 (B((y1 , y2 ), r) offen. Daraus ergibt sich nach dem ersten Teil, dass f stetig ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 2 6 Aufgabe 8: Setze Y = R×R, definere f : X → Y durch f (x) = (f1 (x), f2 (x)) für jedes x ∈ X und sei d : Y × Y → R+ gegeben durch d((s1 , s2 ), (s01 , s02 )) = max{|s01 − s1 |, |s02 − s2 |} . Nach Aufgabe 6 (1) ist d eine Metrik auf Y und nach Aufgabe 7 ist die Abbildung f : X → Y stetig. Definiere ⊕ : Y → R durch ⊕(s1 , s2 ) = s1 + s2 ; dann ist f1 + f2 = ⊕ ◦ f . Wir zeigen, dass ⊕ stetig ist. Sei (s1 , s2 ) ∈ Y und ε > 0; setze δ = 12 ε. Ist (s01 , s02 ) ∈ Y mit d((s1 , s2 ), (s01 , s02 )) < δ, so ist |s01 − s1 | < δ und |s02 − s2 | < δ und folglich ist |⊕(s01 , s02 ) − ⊕(s1 , s2 )| = |(s01 + s02 ) − (s1 + s2 )| = |(s01 − s1 ) + (s02 − s2 )| ≤ |s01 − s1 | + |s02 − s2 | < δ + δ = ε . Dies zeigt, dass ⊕ an der Stelle (s1 , s2 ) stetig ist für jedes (s1 , s2 ) ∈ Y , d.h. ⊕ ist stetig. Daraus ergibt sich, dass f1 + f2 stetig ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 3 7 Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 3 Aufgabe 9: (1) Für alle x ∈ X, r > 0 sei BX (x, r) = {x0 ∈ X : d(x, x0 ) < r} und für y ∈ Y , r > 0 setze BY (y, r) = {y 0 ∈ Y : dY (y, y 0) < r}. Für jedes y ∈ Y ist dann BY (y, r) = {y 0 ∈ Y : dY (y, y 0) < r} = {y 0 ∈ Y : d(y, y 0) < r} = BX (y, r) ∩ Y . Sei O ∈ OY0S; für jedes y ∈ O gibt es dann ein εy > 0, so dass BY (y, εy ) ⊂ O. Setze O 0 = y∈O BX (y, εy ); dann ist O 0 offen in X und [ [ O0 ∩ Y = BX (y, εy ) ∩ Y = BY (y, εy ) = O y∈O y∈O und damit ist O ∈ OY . Sei umgekehrt O ∈ OY und folglich gibt es O 0 offen in X mit O = O 0 ∩ Y . Sei y ∈ O; da y ∈ O 0 und O 0 offen im metrischen Raum X ist, gibt dann es ein ε > 0, so dass BX (y, ε) ⊂ O 0 . Nun ist BY (y, ε) = BX (y, ε) ∩ Y ⊂ O 0 ∩ Y = O und dies zeigt, dass O ∈ OY0 . (2) Sei O offen in Y ; da f stetig ist, ist die Menge f −1 (O) offen in X. Aber −1 −1 f|A (O) = f −1 (O) ∩ A und damit ist f|A (O) offen in A. Daraus folgt, dass f|A stetig ist. (3) Sei O offen in B; es gibt also O 0 offen in Y mit O = O 0 ∩ B. Aber (f |B )−1 (O) = f −1 (O) = f −1 (O 0 ∩ B) = f −1 (O 0 ) , da f (X) ⊂ B, und f −1 (O 0 ) is offen in X, da f stetig ist. Dies zeigt, dass f |B stetig ist. Aufgabe 10: (1) Sei x ∈ X; zu jedem y ∈ X mit y 6= x gibt es Sdann offene Mengen Oy , Oy0 mit x ∈ Oy0 , y ∈ Oy und Oy0 ∩ Oy = ∅. Setze O = y6=x Oy ; dann ist x ∈ / O, da x∈ / Oy für jedes y 6= x. Andererseits ist y ∈ Oy ⊂ O für jedes y 6= x und damit ist O = X \ {x}. Aber O ist offen und folglich ist {x} = X \ O abgeschlossen. (2) Sei X eine Menge und setze O = {∅} ∪ {A ⊂ X : X \ A ist endlich} . Topologie I: Lösungen zu Blatt 3 8 Dann ist O eine Topologie auf X und für jedes x ∈ X ist die Menge {x} abgeschlossen (da {x} endlich ist). Seien x1 , x2 ∈ X mit x1 6= x2 und nehme an, es gibt O1 , O2 ∈ O mit x1 ∈ O1 , x2 ∈ O2 und O1 ∩ O2 = ∅. Insbesondere ist O1 6= ∅, O2 6= ∅ und folglich sind X \ O1 und X \ O2 endlich. Aber (X \ O1 ) ∪ (X \ O1 ) = X \ (O1 ∩ O2 ) = X \ ∅ = X und damit ist X endlich. Ist also X unendlich, so ist X kein Hausdorff-Raum. Aufgabe 11: P (1) Es gilt n≥0 2−n |zn − zn0 | = 0 genau dann, wenn zn = zn0 für alle n ≥ 0 und daraus folgt, dass d({zn }n≥0 , {zn0 }n≥0 ) = 0 genau dann, wenn {zn }n≥0 = {zn0 }n≥0 . Ferner ist X X d({zn }n≥0 , {zn0 }n≥0 ) = 2−n |zn − zn0 | = 2−n |zn0 − zn | = d({zn0 }n≥0 , {zn }n≥0 ) n≥0 n≥0 für alle {zn }n≥0 , {zn0 }n≥0 ∈ M. Seien nun {zn }n≥0 , {zn0 }n≥0 , {zn00 }n≥0 ∈ M. Für alle m ≥ 0 ist dann m X n=0 2−n |zn − zn00 | ≤ m X = m X ≤ X n=0 2−n |zn − zn0 | + |zn0 − zn00 | + m X 2−n |zn0 − zn00 | 2−n |zn − zn0 | + X 2−n |zn0 − zn00 | 2 −n n=0 = n≥0 |zn − zn0 | n=0 n≥0 0 d({zn }n≥0 , {zn }n≥0 ) + d({zn0 }n≥0 , {zn00 }n≥0 ) und daraus ergibt sich, dass d({zn }n≥0 , {zn00 }n≥0 ) = lim m→∞ m X n=0 2−n |zn − zn00 | ≤ d({zn }n≥0 , {zn0 }n≥0 ) + d({zn0 }n≥0 , {zn00 }n≥0 ) . Dies zeigt, dass d eine Metrik auf M ist. (2) Für alle m, m0 ∈ M und alle m ≥ 0 ist |pm (m) − pm (m0 )| ≤ 2m d(m, m0 ) und folglich konvergiert die Folge {pm (mn )}n≥0 gegen pm (m) für jedes m ≥ 0, wenn {mn }n≥0 gegen m konvergiert. Nehme umgekehrt an, dass für jedes m ≥ 0 die Folge {pm (mn )}n≥0 gegen pm (m) konvergiert. Für jedes m ≥ 0 gibt es dann ein Nm ≥ 0, so dass pm (mn ) = pm (m) für alle n ≥ Nm Topologie I: Lösungen zu Blatt 3 9 Sei ε > 0 und wähle q ≥ 0, so dass 2−q < ε. Setze N = max{Nm : 0 ≤ m ≤ q}. Für alle n ≥ q ist dann X d(mn , m) = 2−m |pm (mn ) − pm (m)| m≥0 q = X m=0 = 0+ 2−m |pm (mn ) − pm (m)| + X m>q 2 −m X m>q |pm (mn ) − pm (m)| ≤ 2−m |pm (mn ) − pm (m)| X 2−m = 2−q < ε m>q und dies zeigt, dass die Folge {mn }n≥0 gegen m konvergiert. Aufgabe 12: (1) Sei {mn }n≥0 eine Cauchy-Folge in (M, d). Wie in Aufgabe 11 (2) ist dann {pm (mn )}n≥0 eine Cauchy-Folge (in {0, 1}) für jedes m ≥ 0. Für jedes m ≥ 0 gibt es also Nm ≥ 0 und zm ∈ {0, 1}, so dass pm (mn ) = zm für alle n ≥ Nm . Setze m = {zm }m≥0 . Dann konvergiert {pm (mn )}n≥0 gegen pm (m) für jedes m ≥ 0 und daraus folgt nach Aufgabe 11 (2), dass die Folge {mn }n≥0 gegen m konvergiert. Dies zeigt, dass die Cauchy-Folge {mn }n≥0 konvergiert. (2) Für m ≥ 0 sei Nm = {{zn }n≥0 ∈ M : zn = 0 für alle n > m}. Die Menge Mm ist endlich mit |Nm | = 2m+1 . Sei nun {zn }n≥0 ∈ M und sei {zn0 }n≥0 die Folge mit zn0 = zn für n = 0, . . . , m und mit zn0 = 0 für alle n > m. Dann ist P {zn0 }n≥0 ∈SNm und d({zn0 }n≥0 , {zn }n≥0 ) ≤ n>m 2−n = 2−m , und daraus folgt, dass M = m∈Nm B(m, 2−m ). Sei nun ε > 0 und wähle m ≥ 0 mit 2−m ≤ ε. Dann ist [ [ B(m, ε) B(m, 2−m ) ⊂ M= m∈Nm m∈Nm und dies zeigt, dass (M, d) total beschränkt ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 4 10 Sommersemester 2007 Übungen zu Topologie I C. Preston Lösungen: Blatt 4 Aufgabe 13: √ Wähle eine reelle Zahl b ∈ [0, 1] \ Q (zum Beispiel b = 1/ 2). Dann gibt es eine streng monoton wachsende Folge {`n }n≥1 und eine streng monoton fallende Folge {rn }n≥1 aus X mit limn→∞ `n = limn→∞ rn = b. Für jedes n ≥ 1 sei On = {x ∈ X : 0 ≤ x < `n oder rn < x ≤ 1} ; dann ist On offen in X, da On = On0 ∩ X, wobei On0 = {x ∈ R : x < `n oder rn < x} , S / X; d.h. {On }n≥1 ist eine und On0 offen in R ist. Ferner ist X = n≥1 On , da b ∈ offene Überdeckung von S X. Es gibt aber keine endliche Teilüberdeckung, da zum Beispiel `m+1 ∈ X \ m n=1 On für jedes m ≥ 1. Aufgabe 14: (1) Für jedes x ∈ A ist f (x) ∈ f (A) und damit ist x ∈ f −1 (f (A)). (2) Ist y ∈ f (f −1 (B)), dann gibt es ein x ∈ f −1 (B) mit y = f (x) und also ist y ∈ B. Folglich ist y ∈ B ∩ f (X), d.h. f (f −1 (B)) ⊂ B ∩ f (X). Ist umgekehrt y ∈ B ∩ f (X), so gibt es ein x ∈ X mit y = f (x); dann ist x ∈ f −1 (B) und daher ist y ∈ f (f −1 (B)), d.h. B ∩ f (X) ⊂ f (f −1 (B)). (3) Ist A = f −1 (B), so ist nach (2) f (A) = f (f −1 (B)) = B ∩ f (X) und folglich ist f −1 (B) = f −1 (B ∩ f (X)) = A. Ab nun an ist f surjektiv. (4) Dies folgt unmittelbar aus (2). (5) Dies folgt unmittelbar aus (3). (6) Ist A saturiert, so ist A = f −1 (B) mit B = f (A). Ist umgekehrt A = f −1 (B) für ein B = f (A), so ist nach (5) f −1 (f (A)) = A, d.h. A ist saturiert. (7) Nach (6) ist f −1 (f (A)) saturiert. Ist ferner A0 saturiert mit A ⊂ A0 , so ist f −1 (f (A)) ⊂ f −1 (f (A0 )) = A0 . (8) Sei y ∈ f (A) ∩ f (A0 ); da y ∈ f (A0 ), gibt es ein x ∈ A0 mit y = f (x), und da f (x) = y ∈ f (A), ist dann x ∈ f −1 (f (A)). Aber f −1 (f (A)) = A, da A saturiert Topologie I: Lösungen zu Blatt 4 11 ist, und folglich ist x ∈ A ∩ A0 . Ist also A ∩ A0 = ∅, so ist f (A) ∩ f (A0 ) = ∅. Daraus ergibt sich nun, dass auch A ∩ f −1 (f (A0 )) = f −1 (f (A)) ∩ f −1 (f (A0 )) = f −1 (f (A) ∩ f (A0 )) = f −1 (∅) = ∅ . (9) Ist A saturiert, so gibt es nach (6) ein B ⊂ Y mit A = f −1 (B) und dann ist X \ A = X \ f −1 (B) = f −1 (Y \ B) und also ist nach (6) X \ A saturiert. (10)SFür jedes i ∈SI gibt es nach (6) ein Bi ⊂ T Y mit Ai = f −1 (Bi ) und dann T f −1 i∈I Bi Tund i∈I Ai = f −1 i∈I Bi und daraus ergibt sich ist i∈I Ai = S nach(6), dass i∈I Ai und i∈I Ai saturiert sind. Aufgabe 15: (1) Man zeige: Die Abbildung q ist abgeschlossen genau dann, wenn für jede abgeschlossene Menge A ⊂ X die Menge q −1 (q(A)) abgeschlossen ist. (1) Nehme zunächst an, dass q abgeschlossen ist. Sei A ⊂ X abgeschlossen; dann ist q(A) abgeschlossen und damit ist q −1 (q(A)) abgeschlossen, da q stetig ist. Nehme also umgekehrt an, dass für jede abgeschlossene Menge A ⊂ X die Menge q −1 (q(A)) abgeschlossen ist. Nach der Definition der Quotientenraumtopologie ist B ⊂ Y abgeschlossen genau dann, wenn q −1 (B) in X abgeschlossen ist. Ist also A ⊂ X abgeschlossen, so ist q(A) abgeschlossen, da q −1 (q(A)) abgeschlossen ist, und daher ist q abgeschlossen. (2) Da A ⊂ O, ist A ∩ (X \ O) = ∅ und daraus folgt nach Aufgabe 14 (8), dass A ∩ B = ∅, wobei B = q −1 (q(X \ O)). Nun ist X \ O abgeschlossen in X, also ist q(X \ O) abgeschlossen in Z (da q abgeschlossen ist). Damit ist B abgeschlossen in X (da q stetig ist) und nach Aufgabe 14 (6) ist B saturiert. Setze O 0 = X \ B; dann ist O 0 offen in X und nach Aufgabe 14 (9) ist O 0 saturiert. Aber A ⊂ O 0 , da A ∩ B = ∅ und auch O 0 ⊂ O, da nach Aufgabe 14 (1) X \ O ⊂ q −1 (q(X \ O)) = B = X \ O 0 . (3) Seien A1 und A2 abgeschlossen und saturiert mit A1 ∩ A2 = ∅. Da X normal ist, gibt es offene Mengen O1 und O2 mit A1 ⊂ O1 , A2 ⊂ O2 und O1 ∩ O2 = ∅. Nach (1) gibt es dann offene saturierte Mengen O10 , O20 mit A1 ⊂ O10 ⊂ O1 und A2 ⊂ O20 ⊂ O2 und insbesondere ist A1 ⊂ O10 , A2 ⊂ O20 und O10 ∩ O20 = ∅. Aufgabe 16: (1) Sei X quasi-normal und seien B1 , B2 ⊂ Z abgeschlossen mit B1 ∩ B2 = ∅. Setze A1 = q −1 (B1 ), A2 = q −1 (B2 ). Dann sind A1 und A2 abgeschlossen (da q stetig ist) und A1 ∩ A2 = ∅ (da B1 ∩ B2 = ∅). Ferner sind nach Aufgabe 14 (6) A1 und A2 saturiert. Nach Aufgabe 15 (2) gibt es also offene saturierte Mengen Topologie I: Lösungen zu Blatt 4 12 O10 , O20 mit A1 ⊂ O10 , A2 ⊂ O20 und O10 ∩ O20 = ∅. Setze O1 = q(O10 ), O2 = q(O20 ). Dann ist nach Aufgabe 14 (4) B1 = q(q −1 (B1 )) = q(A1 ) ⊂ q(O10 ) = O1 und genauso ist B2 ⊂ O2 , und nach Aufgabe 14 (8) ist O1 ∩ O2 = ∅. Ferner sind O1 und O2 offen in Z, da q −1 (O1 ) = q −1 (q(O10 )) = O10 , q −1 (O2 ) = q −1 (q(O20 )) = O20 und O10 und O20 offen in X sind. Dies zeigt, dass Z quasi-normal ist. (2) Sei X normal und sei z ∈ Z. Da q surjektiv ist, gibt es x ∈ X mit q(x) = z und dann ist q({x}) = {z}. Aber {x} ist abgeschlossen, da X Hausdorff-Raum ist und damit ist {z} abgeschlossen, da q abgeschlossen ist. Folglich ist die Menge {z} abgeschlossen für jedes z ∈ Z und nach (1) ist Z quasi-normal. Daher ist Z normal. Topologie I: Lösungen zu Blatt 5 13 Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 5 Aufgabe 17: Für jedes x ∈ K ist 0 ≤ k(kxk − 1)xk = (kxk − 1)kxk ≤ 2 und folglich können wir eine Abbildung f : K → D 2 definieren durch f (x) = 21 (kxk − 1)x für jedes x ∈ K. Nach Ergebnissen aus Analysis II ist f stetig. Nun hat jedes Element in K eine eindeutige Darstellung der Form rx mit x ∈ S 1 und 1 ≤ r ≤ 2 und dann ist f (rx) = 21 (r − 1)rx. Für jedes x ∈ S 1 bildet also f die Strecke {rx : 1 ≤ r ≤ 2} bijektiv auf die Strecke {sx : 0 ≤ s ≤ 1} ab. Daraus ergibt sich: f bildet K \ S 1 bijektiv auf D 2 \ {0} ab und f (S 1 ) = {0}. Insbesondere ist f surjektiv. Ferner gilt: Sind x1 , x2 ∈ K, so ist f (x1 ) = f (x2 ) genau dann, wenn entweder x1 und x2 beide in S 1 liegen oder wenn x1 ∈ K \ S 1 und x2 = x1 . Daher gilt f (x1 ) = f (x2 ) genau dann, wenn q(x1 ) = q(x2 ), wobei q : K → K/S 1 die Projektion ist. Es gibt also eine (eindeutige) Abbildung g : K/S 1 → D 2 , so dass f = g ◦ q. Diese Abbildung g ist bijektiv (g ist surjektiv, da f surjektiv ist) und nach der Definition der Quotientenraum-Topologie ist g stetig. Aber K ist kompakt (Analysis II) und damit ist K/S 1 quasi-kompakt; D 2 ist HausdorffRaum (da R2 Hausdorff-Raum ist). Daraus ergibt sich, dass g −1 stetig ist. Dies zeigt, dass die Räume K/S 1 und D 2 topologisch äquivalent sind. Aufgabe 18: (1) Sei {Oi }i∈I eine Familie von Mengen Für jedes i ∈ I gibt es dann eine S aus O. i i Familie {Bj }j∈Ji aus B, so dass Oi = j∈Ji Bj und folglich ist [ i∈I Oi = [[ i∈I j∈Ji Bji ∈ V(B) = O . Damit gilt (O3). (2) Gilt S (B1), so gibt es für jedes x ∈ X ein Bx ∈ B mit x ∈ Bx und folglich ist X = x∈X Bx ∈ V(B) = O. Also gilt (O4). S Ist umgekehrt X ∈ O, so gibt es eine Familie {Bi }i∈I aus B, so dass X = i∈I Bi , und daher gibt es zu jedem x ∈ X ein i ∈ I mit x ∈ Bi , und dies zeigt, dass (B1) gilt. Topologie I: Lösungen zu Blatt 5 14 (3) Nehme zunächst an, dass (B2) gilt. Seien B1 , B2 ∈ B. Für jedes gibt es ein x ∈ B1 ∩ B2 ein Bx ∈ B mit x ∈ Bx ⊂ B1 ∩ B2 und folglich ist [ B1 ∩ B 2 = Bx ∈ V(B) = O . x∈B1 ∩B2 Seien S nun O1 , O2 ∈ O. S Dann gibt es Familien {Bi }i∈I , {Bj0 }j∈J aus B, so dass O1 = i∈I Bi und O2 = j∈J Bj0 und also ist [ [ [[ O1 ∩ O 2 = Bi ∩ Bj0 = Bi ∩ Bj0 . i∈I j∈J i∈I j∈J Aber Bi ∩Bj0 ∈ O und nach (1) gilt (O3) und daraus ergibt sich, dass O1 ∩O2 ∈ O. Daher gilt (O2). Nehme nun umgekehrt an, dass (O2) gilt. Seien B1 , B2 ∈ B und sei x ∈ B1 ∩ B2 . Da B ⊂ O, ist nach B1 ∩ B2 ∈ O. Es gibt also eine Familie {Bi0 }i∈I aus B, so S (O2) 0 dass B1 ∩ B2 = i∈I Bi und folglich gibt es in i ∈ I mit x ∈ Bi0 . Da Bi0 ⊂ B1 ∩ B2 , ergibt sich daraus, dass (B2) gilt. Aufgabe 19: (1) Es gilt (B1), da X ∈ B, und es gilt (B2), da B1 ∩ B2 ∈ B für alle B1 , B2 ∈ B. Nach Aufgabe 18 gilt also (O1), (O2), (O3) und (O4) für O = V(B) und damit ist O eine Topologie auf X. (2) Sei B das System aller Teilmengen von X1 × X2 der Form A × B mit A ⊂ X1 offen und B ⊂ X2 offen. Insbesondere ist X = X1 × X2 ∈ B. Da ferner (A × B) ∩ (A0 × B 0 ) = (A ∩ A0 ) × (B ∩ B 0 ) für alle A, A0 ⊂ X1 , B, B 0 ⊂ X2 , ist B1 ∩ B2 ∈ B für alle B1 , B2 ∈ B. Damit ist nach (1) O = V(B) eine Topologie auf X1 × X2 . Aufgabe 20: S Sei {Oi }i∈I eine Familie von offenen Teilmengen von X mit X = i∈I . Zu jedem x ∈ X gibt es ein ix ∈ I mit x ∈ Oix und folglich gibt S es ein Bx ∈ B mit x ∈ Bx ⊂ Oix . Da x ∈ Bx für jedes x ∈ X, gilt S nun X = x∈X Bx und also gibt es eine endliche Menge N ⊂ X, so dass X = x∈N Bx . Setze M = {i ∈ I : i = ix für ein x ∈ N } ; S S S dann ist MSendlich (da N endlich ist) und X = x∈N Bx ⊂ x∈N Oix = i∈M Oi , d.h. X = i∈M Oi . Dies zeigt, dass X quasi-kompakt ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 6 15 Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 6 Aufgabe 21: Für jedes i ∈ I sei pi : X → Xi und p0i : Y → Yi die Projektionen. Sei S das System von Teilmengen von X bestehend aus allen Mengen der Form p−1 i (Ai ) mit Ai ⊂ Xi offen und i ∈ I. Ferner sei SY das System von Teilmengen von Y bestehend aus allen Mengen der Form (p0i )−1 (Ai ∩ Yi ) mit Ai ⊂ Xi offen und i ∈ I. Also ist S eine Subbasis der Produkt-Topologie auf X und SY eine Subbasis der Produkt-Topologie OY auf Y . 0 Nun ist (p0i )−1 (Ai ∩ Yi ) = p−1 i (Ai ) ∩ Y für jedes Ai ⊂ Xi und damit ist SY = SY , 0 0 wobei SY = {B ⊂ Y : B = A ∩ Y für ein A ∈ S}. Aber SY ist eine Subbasis der Topologie OY0 und folglich ist OY = OY0 . (Ist X ein topologischer Raum, S eine Subbasis der Topologie und Y ⊂ X, so ist {B ⊂ Y : B = A ∩ Y für ein A ∈ S} stets eine Subbasis der Unterraumtopologie auf Y .) Aufgabe 22: P (1) Es gilt n≥1 2−n dn (xn , x0n ) = 0 genau dann, wenn dn (xn , x0n ) = 0 und damit wenn xn = x0n für alle n ≥ 0 und daraus folgt, dass d({xn }n≥1 , {x0n }n≥1 ) = 0 genau dann, wenn {xn }n≥1 = {x0n }n≥1 . Ferner ist X d({xn }n≥1 , {x0n }n≥1 ) = 2−n dn (xn , x0n ) n≥1 = X n≥1 2−n dn (x0n , xn ) = d({x0n }n≥1 , {xn }n≥1 ) für alle {xn }n≥1 , {x0n }n≥1 ∈ X. Seien nun {xn }n≥1 , {x0n }n≥1 , {x00n }n≥1 ∈ X. Für alle m ≥ 1 ist dann m X n=1 2−n dn (xn , x00n ) ≤ m X = m X ≤ X n≥1 X = d({xn }n≥1 , {x0n }n≥1 ) + d({x0n }n≥1 , {x00n }n≥1 ) n=1 2−n dn (xn , x0n ) + d(x0n − x00n ) 2 −n dn (xn , x0n ) 2 −n dn (xn , x0n ) + n=1 m X 2−n dn (x0n , x00n ) n=1 + 2−n dn (x0n , x00n ) n≥1 Topologie I: Lösungen zu Blatt 6 16 und daraus ergibt sich, dass d({xn }n≥1 , {x00n }n≥1 ) = lim m→∞ m X 2−n dn (xn , x00n ) n=1 ≤ d({xn }n≥1 , {x0n }n≥1 ) + d({x0n }n≥1 , {x00n }n≥1 ) . Dies zeigt, dass d eine Metrik auf X ist. (2) Für x ∈ X, r > 0 sei B(x, r) = {y ∈ X : d(x, y) < r} und für x ∈ Xm sei Bm (x, r) = {y ∈ Xm : dm (x, y) < r}. Es gilt O ⊂ Od : Sei m ≥ 1, A ⊂ Xm offen und B = p−1 m (A), wobei pj : X → Xj die Projektion ist. Sei x = {xn }n≥1 ∈ B; dann ist xm ∈ A und damit es ein ε > 0, so dass P gibt −n −m 0 0 −m B(x, 2 ε) ⊂ B. Für x = {xn }n≥1 ∈ B(x, 2 ε) ist n≥1 2 dn (xn , x0n ) < 2−m ε und daher ist dm (xm , x0m ) < ε, d.h. x0m ∈ Bm (xm , ε) ⊂ A. Daraus ergibt sich, dass −m x0 ∈ p−1 ε) ⊂ B. Dies zeigt, dass B ∈ Od . Folglich m (A) = B und also ist B(x, 2 ist S ⊂ Od , wobei S das System aller Mengen der Form p−1 m (A) mit m ≥ 1 und A ⊂ Xm offen. Aber S ist eine Subbasis der Topologie O und damit ist O ⊂ Od . Es gilt Od ⊂ O: Sei O ∈ Od und x = {xn }n≥0 ∈ O. Dann gibt es ein ε > 0, so dass B(x, ε) ⊂ O. Wähle m ≥ 1 mit 2−m+1 < ε und für n = 1, . . . , m sei An = B(xn , ε/2). Setze Y B = A1 × · · · × Am × Xn ; n>m also ist B ∈ O und x ∈ B. Für alle x0 = {x0n }n≥1 ∈ B ist dann 0 d(x, x ) = = X n≥1 m X n=1 2 −n dn (xn , x0n ) ≤ m X 2 −n dn (xn , x0n ) n=1 2−n dn (xn , x0n ) + 2−m ≤ + m X 2−n n>m m X 2−n ε/2 + 2−m < ε/2 + ε/2 = ε n=1 und damit ist B ⊂ B(x, ε) ⊂ O. Folglich gibt es zu jedem x ∈ O ein B ∈ O mit x ∈ B ⊂ O und damit ist O ∈ O. Dies zeigt, dass Od ⊂ O. Aufgabe 23: (1) Sei {xm }m≥1 eine Cauchy-Folge in (X, d) mit xm = {xm n }n≥1 für jedes m ≥ 1. Für jedes n ≥ 1 ist X dn (xpn , xqn ) ≤ 2n 2−k dk (xpk , xqk ) = 2n d(xp , xq ) k≥1 Topologie I: Lösungen zu Blatt 6 17 und damit ist {xm n }m≥1 eine Cauchy-Folge in (Xn , dn ). Da (Xn , dn ) vollständig m ist, konvergiert die Folge {xm n }m≥1 ; sei zn = limm→∞ xn und setze z = {zn }n≥1 . Sei ε > 0 und wähle p ≥ 1 mit 2−p+1 < ε. Für jedes n = 1, . . . , p gibt es ein Mn ≥ 1 mit dn (zn , xm n ) < ε/2 für alle m ≥ Mn . Sei M = max{Mn : 1 ≤ n ≤ p}; für alle m ≥ M gilt dann d(z, xm ) = X 2 −n dn (zn , xm n) n≥1 p = X ≤ p X 2−n dn (zn , xm n)+ n=1 X 2−n n>p p −p 2−n dn (zn , xm < n)+2 n=1 X 2−n ε/2 + 2−p < ε/2 + ε/2 = ε n=1 und folglich konvergiert die Cauchy-Folge {xm }m≥1 gegen z. Dies zeigt, dass (X, d) vollständig ist. (2) Ist Xn = ∅ für ein n ≥ 1, so ist X = ∅ und in diesem Fall ist X trivial total beschränkt. Wir können also annehmen, dass Xn 6= ∅ für alle n ≥ 1. Sei ε > 0; da (X endliche Menge Nn ⊂ Xn , S n , dn ) total beschränkt ist, gibt es eine −m+1 so dass Xn = x∈Nn Bn (x, ε/2). Wähle m ≥ 1 mit 2 < ε und für jedes n > m wähle ein Element zn ∈ Xn . Sei N ⊂ X die Menge aller Elemente {xn }n≥1 in X, für die gilt: xn ∈ Nn für jedes n = 1, . . . , m und xn = zn für alle n > m. Dann ist N endlich (mit |N | = |N1 | × · · · × |Nm |). Sei nun x0 = {x0n }n≥1 ∈ X; für jedes n = 1, . . . , m gibt es ein xn ∈ Nn mit dn (xn , x0n ) < ε/2. Setze xn = zn für jedes n > m. Dann ist x = {xn }n≥1 ∈ N und 0 d(x, x ) = X 2 −n dn (xn , x0n ) n≥1 ≤ < m X n=1 m X 2 −n dn (xn , x0n ) + m X 2−n n>m 2−n ε/2 + 2−m < ε/2 + ε/2 = ε ; n=1 d.h. x0 ∈ B(x, ε). Folglich gilt X = beschränkt ist. S x∈N B(x, ε) und dies zeigt, dass X totsl Aufgabe 24: (1) Es gilt X= p−1 i (Xi ) = p−1 i [ j∈Ni Aj = [ j∈Ni p−1 i (Aj ) = [ j∈Ni Uj . Topologie I: Lösungen zu Blatt 6 18 S (2) Nehme an, dass j∈Ji A Sj 6= Xi für jedes i ∈ I. Für jedes i ∈ I gibt es dann ein xi ∈ Ji mit xi ∈ Xi \ j∈Ji Aj . Setze x = {xi }i∈I ; also ist pi (x) = xi und daraus ergibt sich, dass für alle i ∈ I [ [ [ −1 −1 x ∈ p−1 X \ A = p (X ) \ p (A ) = X \ Uj . i j i j i i i j∈Ji j∈Ji j∈Ji S T Folglich ist x ∈ i∈I (X \ j∈Ji Uj ), und dies ist nicht möglich, da [[ [ \ [ Uj = X \ Uj = X \ X = ∅ . Uj = X \ X\ i∈I j∈Ji i∈I j∈Ji j∈J (3) Sei {Uj }j∈J eine Überdeckung von X mit Mengen aus S. Gibt es ein k ∈ J mit Uk = X, so ist {Uj }j∈{k} eine endliche Teilüberdeckung; wir können also annehmen, dass Uj 6= X für alle j ∈ J und verwendenS die Schreibweise aus Teilen (1) und (2). Nach (2) gibt es ein i ∈ I, so dass j∈Ji Aj = Xi und da Xi quasi-kompakt ist, gibt es dann eine endliche S Teilmenge Ni ⊂ Ji , so dass S j∈Ni Aj = Xi . Daraus ergibt sich nach (1), dass j∈Ni Uj = X, und daher ist {Uj }j∈Ni eine endliche Teilüberdeckung. Zusatzaufgabe I*: (1) Nehme an, dass Sx 6⊂ F für jedes x ∈ S X. Für jedes x ∈ X gibt es dann ein Ax ∈ Sx mit Ax ∈ / F . Da x ∈ Ax ,Sist x∈X Ax = X und folglich gibt es eine endliche Menge N ⊂ X, so dass x∈N Ax = X.TNach Lemma 1 ist nun X T \ Ax ∈ F für jedesSx ∈ X und damit ist nach (F2) x∈N (X \ Ax ) ∈ F . Aber x∈N (X \ Ax ) = X \ x∈X Ax = X \ X = ∅ und nach (F1) ist dies nicht möglich. Daraus ergibt sich, dass Sx ⊂ F für mindestens ein x ∈ X. (2) Nach (1) gibt es ein x ∈ X, so dass Sx ⊂ F . Sei nun B ∈ Bx ; dann gibt es A1 , . . . , An ∈ S, so dass B = A1 ∩ · · · ∩ An , und da x ∈ B, ist x ∈ Ak für jedes k, d.h. A1 , . . . , An ∈ Sx ⊂ F . Folglich ist nach (F2) B ∈ F und daher ist Bx ⊂ F . Zusatzaufgabe II*: (1) Per Definition ist X \ Oi ∈ G ⊂ G ⊃ ⊂ F und daraus folgt nach Lemma 1, dass Oi ∈ / F. (2) Sei x ∈ X mit Bx ⊂ F . Ist O ⊂ X offen mit x ∈ O, so gibt es ein B ∈ Bx mit B ⊂ O und folglich ist nach (F3)SO ∈ F , da B ∈ F . Daraus folgt nach (1), dass x ∈ / Oi für jedes i ∈ I, d.h. x ∈ / i∈I Oi . (3) Nach Zusatzaufgabe I* (2)Sgibt es ein x ∈ X, so dass S Bx ⊂ F , und daraus ergibt sich nach (2), dass x ∈ / i∈I Oi . Insbesondere ist i∈I Oi 6= X. Topologie I: Lösungen zu Blatt 7 19 Sommersemester 2007 Übungen zu Topologie I C. Preston Lösungen: Blatt 7 Aufgabe 25: Für s ∈ [0, 2π] sei es = (cos s, sin s) ∈ R2 , setze 2 G+ s = {v ∈ R : v = λes für ein λ ∈ R mit λ > 0} 0 0 0 und sei Es+ = G+ s × R. Sind s, s ∈ [0, 2π] mit s 6= s und {s, s } 6= {0, 2π}, so gilt Es+ ∩ Es+0 = ∅. Aber hn (s, t) ∈ Es+ für alle (s, t) ∈ [0, 2π] × [−1, 1] und folglich ist hn (s, t) 6= hn (s0 , t0 ), falls s, s0 ∈ [0, 2π] mit s 6= s0 und {s, s0 } 6= {0, 2π}. Sei nun s ∈ [0, 2π] und t, t0 ∈ [−1, 1] mit hn (s, t) = hn (s, t0 ). Da ((cos s)(2 + (cos n2 s)t), (sin s)(2 + (cos n2 s)t)) = ((cos s)(2 + (cos n2 s)t0 ), (sin s)(2 + (cos n2 s)t0 )) , gilt 2 + (cos n2 s)t = 2 + (cos n2 s)t0 und damit (cos n2 s)t = (cos n2 s)t0 , und da ferner (sin n2 s)t = (sin n2 s)t0 gilt, ist t = t0 . Also gilt hn (s, t) 6= hn (s, t0 ) für alle s ∈ [0, 2π] und alle t, t0 ∈ [−1, 1] mit t 6= t0 . Für alle t ∈ [−1, 1] gilt hn (0, t) = (2 + t, 0, 0) und hn (2π, t) = (2 + (−1)n t, 0, 0). Ist also n gerade, so ist hn (0, t) = hn (2π, t0 ) genau dann, wenn t = t0 , und ist n ungerade, so ist hn (0, t) = hn (2π, t0 ) genau dann, wenn t = −t0 . Definiere Äquivalenzrelationen ∼ und ∼0 auf [0, 2π] × [−1, 1] durch: Ist s ∈ (0, 2π), so gilt (s, t) ∼ (s0 , t0 ) genau dann, wenn s = s0 und t = t0 , und ist s ∈ {0, 2π}, so gilt (s, t) ∼ (s0 , t0 ) genau dann, wenn s0 ∈ {0, 2π} und t = t0 . Ist s ∈ (0, 2π), so gilt (s, t) ∼0 (s0 , t0 ) genau dann, wenn s = s0 und t = t0 , und ist s ∈ {0, 2π}, so gilt (s, t) ∼0 (s0 , t0 ) genau dann, wenn s0 ∈ {0, 2π} und t = −t0 . Seien (s, t), (s0 , t0 ) ∈ [0, 2π]×[−1, 1]; ist n gerade, so gilt hn (s, t) = hn (s0 , t0 ) genau dann, wenn (s, t) ∼ (s0 , t0 ) und ist n ungerade, so gilt hn (s, t) = hn (s0 , t0 ) genau dann, wenn (s, t) ∼0 (s0 , t0 ). Nun ist [0, 2π] × [−1, 1] kompakt, R3 ist Hausdorff-Raum und die Abbildung hn ist stetig (da die Abbildungen (s, t) 7→ (cos s)(2 + (cos n2 s)t) , (s, t) 7→ (sin s)(2 + (cos n2 s)t) , (s, t) 7→ (sin n2 s)t stetig sind). Daraus ergibt sich: Ist n gerade (bzw. ungerade), so ist Bn topologisch äquivalent zum Quotientenraum [0, 2π] × [−1, 1]/∼ (bzw. zum Quotientenraum [0, 2π] × [−1, 1]/∼0 ). Insbesondere sind Bm und Bn topologisch äquivalent, wenn m und n beide gerade oder beide ungerade sind. Topologie I: Lösungen zu Blatt 7 20 Aufgabe 26: Die Abbildung h : [0, 2π] × [0, 2π] → R4 is stetig, da die Abbildungen (s, t) → 7 (cos s)(2 + (cos 12 s)(sin t)) , (s, t) → 7 (sin s)(2 + (cos 12 s)(sin t)) , (s, t) → 7 (sin 12 s)(sin t) und (s, t) 7→ cos t stetig sind. Ferner ist [0, 2π] × [0, 2π] kompakt und R4 Hausdorff-Raum. Folglich ist B topologisch äquivalent zum Quotientenraum [0, 2π] × [0, 2π]/∼. Für s ∈ [0, 2π] sei es = (cos s, sin s) ∈ R2 , setze wieder 2 G+ s = {v ∈ R : v = λes für ein λ ∈ R mit λ > 0} 2 0 0 0 und sei Us+ = G+ s × R . Sind s, s ∈ [0, 2π] mit s 6= s und {s, s } 6= {0, 2π}, so gilt Us+ ∩ Us+0 = ∅. Aber h(s, t) ∈ Us+ für alle (s, t) ∈ [0, 2π] × [0, 2π] und folglich ist h(s, t) 6= h(s0 , t0 ), falls s, s0 ∈ [0, 2π] mit s 6= s0 und {s, s0 } 6= {0, 2π}. Sei nun s ∈ [0, 2π] und t, t0 ∈ [0, 2π] mit h(s, t) = h(s, t0 ). Da ((cos s)(2 + (cos 21 s)(sin t)), (sin s)(2 + (cos 21 s)(sin t))) = ((cos s)(2 + (cos 12 s)(sin t0 )), (sin s)(2 + (cos 12 s)(sin t0 ))) , gilt (cos 12 s)(sin t) = (cos 21 s)(sin t0 ), und da ferner (sin 12 s)(sin t) = (sin 21 s)(sin t0 ) gilt, ist sin t = sin t0 . Da schließlich auch cos t = cos t0 , ist entweder t = t0 oder {t, t0 } = {0, 2π}. Für alle s ∈ [0, 2π] gilt also h(s, t) 6= h(s, t0 ) für alle t, t0 ∈ [0, 2π] mit t 6= t0 und {t, t0 } 6= {0, 2π}; andererseits gilt h(s, 0) = h(s, 2π) Ferner gilt h(0, t) = (2 + sin t, 0, 0, cos t) und h(2π, t) = (2 − sin t, 0, 0, cos t) für alle t ∈ [0, 2π]. Folglich gilt h(0, t) = h(2π, t0 ) genau dann, wenn t0 = 2π − t oder t = t0 = 0 oder t = t0 = 2π. Daraus ergibt sich, dass die Äquivalenzrelation ∼ auf [0, 2π] × [0, 2π] gegeben ist durch: Sind s, t ∈ (0, 2π), so gilt (s0 , t0 ) ∼ (s, t) genau dann, wenn s0 = s und t0 = t. Ist s ∈ (0, 2π) und t ∈ {0, 2π}, so gilt (s0 , t0 ) ∼ (s, t) genau dann, wenn s0 = s und t0 ∈ {0, 2π}. Ist t ∈ (0, 2π), so gilt (s0 , t0 ) ∼ (0, t) genau dann, wenn s0 = 0 und t0 = t oder s0 = 2π und t0 = 2π − t. Ist t ∈ (0, 2π), so gilt (s0 , t0 ) ∼ (2π, t) genau dann, wenn s0 = 2π und t0 = t oder s0 = 0 und t0 = 2π − t. Sind s, t ∈ {0, 2π}, so gilt (s0 , t0 ) ∼ (s, t) genau dann, wenn s0 , t0 ∈ {0, 2π}. Topologie I: Lösungen zu Blatt 7 21 Aufgabe 27: (1) Für jedes i ∈ I sei pi : X → Xi ; da pi ◦ f = fi , ist pi ◦ f = fi stetig für jedes i ∈ I und damit ist f stetig. (2) Seien y1 , y2 ∈ Y mit y1 6= y2 ; es gibt also ein j ∈ I mit fj (y1 ) 6= fj (y2 ) und folglich ist f (y1 ) = {fi (y1 )}i∈I 6= {fi (y2 )}i∈I = f (y2 ). Dies zeigt, dass f injektiv ist. (3) Sei O ⊂ Y offen und sei y ∈ O; dann ist F = Y \ O abgeschlossen und y ∈ Y \ F und folglich gibt es ein j ∈ I und V ⊂ Xj offen mit fj (y) ∈ V , so dass 0 V ∩ fj (X \ O) = ∅. Setze Oy0 = p−1 j (V ); also ist Oy eine offene Teilmenge von X 0 0 mit f (y) ∈ Oy . Sei x ∈ Oy ∩ f (Y ); dann ist x = f (y 0 ) für ein y 0 ∈ Y und damit ist fj (y 0 ) ∈ V . Daher ist fj (y 0 ) ∈ / fj (X \ O) und daraus ergibt sich, dass y 0 ∈ S O, d.h. 0 x = f (y ) ∈ f (O) und dies zeigt, dass Oy0 ∩ f (Y ) ⊂ f (O). Setze O 0 = y∈O Oy0 ; dann ist O 0 ⊂ X offen und es gilt [ [ f (O) = f (O) ∩ f (Y ) ⊂ O 0 ∩ f (Y ) = Oy0 ∩ f (Y ) ⊂ f (O) = f (O) ; y∈O y∈O d.h. f (O) = O 0 ∩ f (Y ). (Es gilt f (O) ⊂ O 0 , da f (y) ∈ Oy0 für jedes y ∈ O.) (4) Dies folgt unmittelbar aus (1), (2) und (3). Aufgabe 28: Q Für jedes n ≥ 1 setze Xn = [0, 1] und sei X = n≥1 Xn (wieder mit der ProduktTopologie). Definiere f : Y → X durch f (y) = {fn (y)}n≥1 . Nach Aufgabe 27!(1) ist f stetig. Seien y1 , y2 ∈ Y mit y1 6= y2 . Da Y Hausdorff-Raum ist, ist {y2 } abgeschlossen und y1 ∈ Y \ {y2 }. Nach (S3) gibt es also ein n ≥ 1, so dass fn (y2 ) = 0 und fn (y1 ) > 0, und insbesondere ist fn (y1 ) 6= fn (y2 ). Damit gilt (S1). Sei nun F ⊂ Y abgeschlossen und y ∈ Y \ F . Nach (S3) gibt es ein n ≥ 1, so dass fn (z) = 0 für alle z ∈ F und fn (y) > 0. Setze V = (ε, 1], wobei 0 < ε < fn (y). Dann ist V ⊂ [0, 1] = Xn offen, fn (y) ∈ V und V ∩ fn (F ) = (ε, 1] ∩ {0} = ∅. Folglich gilt (S2). Daraus ergibt sich nach Aufgabe 27 (4), dass f : Y → f (Y ) eine topologische Äquivalenz ist. Dies zeigt: Y ist topologisch äquivalent zum topologischen Raum Z = f (Y ) (mit der Unterraumtopologie als Teilmenge von X). Sei d : X × X → R+ die durch d({xn }n≥1 , {x0n }n≥1 ) = X n≥1 2−n |xn − x0n | Topologie I: Lösungen zu Blatt 7 22 definierte Abbildung. Nach Aufgabe 22 ist d eine Metrik und es gilt Od = O, wobei Od das System der offenen Mengen im metrischen Raum (X, d) und O das System der offenen Mengen in der Produkt-Topologie auf X ist. Sei OZ das System der offenen Teilmengen in Z (mit der Unterraumtopologie) und OZ0 das System der offenen Mengen im metrischen Raum (Z, dZ ), wobei dZ die Einschänkung der Metrik d auf Z ×Z ist. Nach Aufgabe 9 (1) ist OZ0 = OZ und daraus ergibt sich, dass Y topologisch äquivalent zum metrischen Raum (Z, dZ ) ist. Zusatzaufgabe III*: Da B abzählbar ist, gibt es eine Folge {Bn }n≥1 aus B, so dass jedes Element aus B mindestens einmal in der Folge vorkommt. Setze N = {(m, n) : es gibt eine abgeschlossene Menge F mit Bm ⊂ F ⊂ Bn } . Ist (m, n) ∈ N , so gibt es eine stetige Abbildung gm,n : Y → [0, 1] mit gm,n (y) = 1 für alle y ∈ Bm und gm,n (y) = 0 für alle y ∈ Y \ Bn : Es gibt F abgeschlossen mit Bm ⊂ F ⊂ Bn und dann sind F und X \ Bn abgeschlossen mit F ∩ (X \ Bn ) = ∅. Nach (M2) gibt es also eine stetige Abbildung gm,n : Y → [0, 1] mit gm,n (y) = 0 für alle y ∈ X \Bn und gm,n (y) = 1 für alle y ∈ K und insbesondere ist gm,n (y) = 1 für alle y ∈ Bm . Sei F ⊂ Y abgeschlossen und y ∈ Y \ F ; da Y \ F offen ist, gibt es ein n ≥ 1, so dass y ∈ Bn ⊂ Y \ F . Da Y Hausdorff-Raum ist, ist {y} abgeschlossen und {y} ∩ (Y \ Bn ) = ∅. Nach (M1) gibt es also eine stetige Abbildung g : Y → [0, 1] mit g(z) = 0 für alle z ∈ X \Bn und g(y) = 1. Die Menge O = {z ∈ Y : g(z) > 12 } ist nun offen und y ∈ O und daher gibt es ein m ≥ 1, so dass y ∈ Bm ⊂ O. Aber F = {z ∈ Y : g(z) ≥ 41 } ist abgeschlossen und Bm ⊂ F ⊂ Bn . Daraus ergibt sich, dass (m, n) ∈ N . Folglich ist gm,n (y) = 1 (da y ∈ Bm ) und gm,n (z) = 0 für alle y ∈ F (da F ⊂ Y \ Bn ). Da die Menge N abzählbar ist, gibt es eine Aufzählung {fn }n≥1 der Elemente in der Familie {gm,n : (m, n) ∈ N } und dann gilt (S3) für die Folge {fn }n≥1 . Nach Aufgabe 28 ist also Y topologisch äquivalent zu einem metrischen Raum. Topologie I: Lösungen zu Blatt 8 23 Sommersemester 2007 Übungen zu Topologie I C. Preston Lösungen: Blatt 8 Aufgabe 29: (1) Da qY (y) = qY (y 0 ) genau dann, wenn qX (f (y)) = qX (f (y 0 )), gibt es eine eindeutige Abbildung g : Y 0 → X 0 , so dass g ◦ qY = qX ◦ f und g ist injektiv. Ist −1 O ⊂ X 0 offen, so ist g −1 (O) ⊂ Y 0 offen, da qY−1 (g −1 (O)) = f −1 (qX (0)) ⊂ Y offen ist. Damit ist g stetitg. (2) Da Y kompakt ist, ist Y 0 quasi-kompakt. Ferner ist X 0 Hausdorff-Raum, da X kompakt ist und qX abgeschlossen. Folglich ist nach (1) g : Y 0 → Bild (g) eine topologische Äquivalenz. Aufgabe 30: (1) und (2): Aufgabe 29 mit f : Y → X die Inklusionsabbildung. (3) Die Projektion q ist abgeschlossen, da q −1 (q(A)) entweder A oder A ∪ {0, 1} ist, und X = [0, 1] ist kompakt. Damit ist X 0 quasi-kompakt. Aber y ∼Y y 0 genau dann, wenn y = y 0 (da 1 ∈ / Y ) und folglich ist die Projektion p : Y → Y 0 eine topologische Äquivalenz. Ferner gibt es zu jedem x ∈ X ein y ∈ Y mit y ∼X x und daher ist Bild (g) = X 0 , d.h., g : Y 0 → X 0 ist eine stetige Bijektion. Aber Y ist nicht quasi-kompakt aund daraus ergibt sich, dass g : Y 0 → Bild (g) = X 0 keine topologische Äquivalenz ist. Aufgabe 31: Definiere f : R → S 1 = {σ ∈ C : |z| = 1} durch f ((x, 1)) = exp(πix) und f ((x, −1)) = exp(πi(x + 1)) . Dann ist f stetig und surjektiv und f (%) = f (%0 ) genau dann, wenn % ∼R %0 . Folglich sind S 1 und R0 = R/∼R topologisch äquivalent. Topologie I: Lösungen zu Blatt 8 24 Aufgabe 32: Seien v, v 0 ∈ Q; dann gilt qz (h1 (v)) = qz (h1 (v 0 )) genau, wenn v ∼Q v 0 und folglich gibt es nach Aufgabe 29 eine eindeutige Abbildung s1 : Q0 → Z 0 , so dass s1 ◦ qQ = qZ ◦ h1 , und ferner ist s1 : Q0 → Bild (s1 ) eine topologische Äquivalenz. Aber es gilt auch qz (h2 (v)) = qz (h2 (v 0 )) genau dann, wenn v ∼Q v 0 . Damit gibt es eine eindeutige Abbildung s2 : Q0 → Z 0 , so dass s2 ◦ qQ = qZ ◦ h2 , und wieder ist s2 : Q0 → Bild (s2 ) eine topologische Äquivalenz. Setze K = Q01 ∪ Q02 /f1 (%)∼f2 (%):%∈R0 und sei q : Q01 ∪ Q02 → K die Projektion. Definiere nun eine Abbildung Σ : Q01 ∪ Q02 → Z 0 durch Σ((1, v)) = s1 (v) und Σ((2, v)) = s2 (v) für alle v ∈ Q0 . Dann ist Σ stetig und surjektiv und es gilt Σ((1, v)) = Σ((2, v 0 )) genau dann, wenn v = v 0 = r(%) mit % ∈ R0 . Dies bedeutet, dass Σ(w) = Σ(w 0 ) genau dann gilt, wenn q(w) = q(w 0 ) und daher gibt es eine stetige bijektive Abbildung h : K → Z 0 , so dass h ◦ q = Σ. Aber K ist quasi-kompakt und Z 0 ist Hausdorff-Raum und daraus ergibt sich, dass h eine topologische Äquivalenz ist. (K ist quasi-kompakt, da Q kompakt ist und damit Q01 und Q02 quasi-kompakt sind. Z 0 ist Hausdorff-Raum, da Z kompakt ist und man leicht sieht, dass die Projektion qZ abgeschlossen ist.) Topologie I: Lösungen zu Blatt 9 25 Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 9 Aufgabe 33: Für jedes E ⊂ Y gilt f −1 (E) = X ∩ f −1 (E) = n [ k=1 Xk ∩ f −1 (E) = n [ fk−1 (E) . k=1 Sei A ⊂ Y abgeschlossen; dann ist fk−1 (A) abgeschlossen in Xk und folglich gibt es Bk ⊂ X abgeschlossen, so dass fk−1 (A) = Bk ∩ Xk . Damit ist f −1 (A) = n [ k=1 fk−1 (A) = n [ k=1 B k ∩ Xk und also ist f −1 (A) abgeschlossen. Dies zeigt, dass f stetig ist. Aufgabe 34: Für jedes x ∈ X gibt es ein ix ∈ I, so dass x ∈ Uix und folglich gibt es dann ein εx > 0, so dass B(x, εx ) ⊂ Uix ; setze Vx = B(x, 21 εx ). Also ist V = {Vx }x∈X eine offene Überdeckung von X und da S (X, d) kompakt ist, gibt es dann eine endliche Teilmenge N von X, so dass X = y∈N Vy . Setze ε = 21 min{εy : y ∈ N }. S Sei nun x ∈ X; da X = y∈N Vy , gibt es ein z ∈ N , so dass x ∈ Vz und daher ist d(z, x) < 12 εz . Für alle y ∈ B(x, ε) ist also d(z, y) ≤ d(z, x) + d(x, y) < 21 εz + ε ≤ 21 εz + 21 εz = εz ; d.h. B(x, ε) ⊂ B(z, εz ). Setze i = iz ; damit ist B(z, εz ) ⊂ Ui und daraus ergibt sich, dass B(x, ε) ⊂ Ui . Aufgabe 35: Setze W = f −1 (X \ B); dann ist W offen in [0, 1] und da X = U ∪ (X \ B), gilt V ∪ W = [0, 1]. Nach Aufgabe 34 gibt es also ein ε > 0 mit der Eigenschaft: Für jedes x ∈ [0, 1] ist (x − ε, x + ε) ⊂ V oder (x − ε, x + ε) ⊂ W . Sei nun In = (an , bn ) mit |In | = bn − an < 2ε und sei x = 21 (an + bn ); dann ist [an , bn ] ⊂ (x − ε, x + ε) und insbesondere gilt (x − ε, x + ε) ⊂ V nicht, da Topologie I: Lösungen zu Blatt 9 26 an , bn ∈ (x − ε, x + ε) \ V . Folglich gilt In ⊂ (x − ε, x + ε) ⊂ W und damit ist f (In ) ∩ B = ∅. Dies zeigt, dass {n ∈ N : f (In ) ∩ B 6= ∅} ⊂ {n ∈ N : |In | ≥ 2ε} und daraus ergibt sich, dass {n ∈ N : f (In ) ∩ B 6= ∅} höchstens p Elemente enthält, wobei p ∈ N die kleinste Zahl mit 2pε ≥ 1 ist. Aufgabe 36: (1) Sei τ : D n → S n−1 eine stetige Abbildung mit s · τ (s) ≥ 0 für alle s ∈ S n−1 . Da γ(D n × S n−1 ) ⊂ S n−1 , können wir eine Abbildung % : D n → S n−1 durch %(x) = γ(x, τ (x)) für alle x ∈ D n und % ist stetig, da % = γ ◦ (IdDn , τ ). Für x ∈ S n−1 ist kxk = 1 und damit ist p γ(x, z) = x − x · z − (1 − kxk)2 + (x · z)2 z = x − x · z − |x · z| z . Also gilt γ(x, z) = x für alle x, z ∈ S n−1 mit x · z ≥ 0 und insbesondere ist %(s) = γ(s, τ (s)) = s für alle s ∈ S n−1 , da s · τ (s) ≥ 0. (2) Sei f : D n → D n eine stetige Abbildung mit f (x) 6= x für alle x ∈ D n und definiere τ : D n → S n−1 durch τ (x) = kx − f (x)k−1 (x − f (x)) für alle x ∈ D n . Für s ∈ S n−1 ist (nach der Cauchy-Schwarzschen Ungleichung) s · (s − f (s)) = s · s − s · f (s) = 1 − s · f (s) ≥ 1 − kskkf (s)k = 1 − kf (s)k ≥ 0 (da f (s) ∈ D n ) und damit ist auch s · τ (s) = ks − f (s)k−1 (s · (s − f (s))) ≥ 0 . (3) Sei % : D 2 → S 1 eine stetige Abbildung mit %(s) = s für alle s ∈ S 1 . Definiere G : S 1 × [0, 1] → D 2 durch G(s, t) = (1 − t)s für alle (s, t)S 1 × [0, 1] und setze F = % ◦ G. Dann ist F : S 1 × [0, 1] → S 1 stetig, da % und G stetig sind, und F (s, 0) = %(G(s, 0)) = %(s) = s = IdS 1 (s) und F (s, 1) = %(G(s, 1)) = %(0) für alle s ∈ S 1 . Dies zeigt, dass die Schlinge IdS 1 homotop zu der konstanten Schlinge s 7→ %(0) ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 10 27 Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 10 Aufgabe 37: (1) (a) Sind f1 , f2 : Z → Y Abbildungen mit g = f1 ◦ h und g = f2 ◦ h, so gilt f2 (h(x)) = g(x) = f1 (h(x)) für alle x ∈ X und damit ist f2 = f1 , da h surjektiv ist. (b) Gibt es eine Abbildung f : Z → Y mit g = f ◦ h und sind x, x0 ∈ X mit h(x) = h(x0 ), so ist g(x) = f (h(x)) = f (h(x0 )) = g(x0 ). Nehme umgekehrt an, dass g(x) = g(x0 ) für alle x, x0 ∈ X mit h(x) = h(x0 ). Sei z ∈ Z; da h surjektiv ist, gibt es ein x ∈ X mit z = h(x). Gilt auch z = h(x0 ) für ein weiteres Element x0 ∈ X, so ist h(x) = z = h(x0 ) und damit ist g(x) = g(x0 ). Es gibt also eine Abbildung f : Z → Y , so dass f (h(x)) = g(x) für alle x ∈ X, d.h. es gilt g = f ◦ h. (c) Sei A ⊂ Y abgeschlossen. Da g = f ◦h, ist h−1 (f −1 (A)) = g −1 (A) und also ist f −1 (A) = h(h−1 (f −1 (A))) = h(g −1 (A)). (Da h surjektiv ist, gilt h(h−1 (B)) = B für alle B ⊂ Z.) Aber h(g −1 (A)) ist abgeschlossen, da g stetig und h abgeschlossen ist und folglich ist f −1 (A) abgeschlossen für jede abgeschlossene Menge A ⊂ Y . Damit ist f stetig. (2) Da G = F ◦ (h × Id[0,1] ), gilt insbesondere g(x) = G(x, 0) = F (h(x), 0) = (F (·, 0) · h)(x) für alle x ∈ X, d.h. g = F (·, 0) ◦ h. Aber es gilt auch g = f ◦ h und daraus folgt nach (1) (a), dass F (·, 0) = f . Aufgabe 38: (1) Nehme an, dass f (O) keine Umgebung von y = f (x) ist. Für jedes U ⊂ Y offen mit y ∈ U ist also U \ f (O) 6= ∅. Insbesondere ist B(y, 1/n) \ f (0) 6= ∅; wähle yn ∈ B(y, 1/n) \ f (0). Dann ist d(y, yn) < 1/n und damit konvergiert die Folge {yn }n≥1 aus Y \ f (O) gegen y. Da f (D) = Y , gibt es zu jedem n ≥ 1 ein xn ∈ D mit f (xn ) = yn , und xn ∈ D \ O, da f (xn ) ∈ / f (O). Nun ist D kompakte Teilmenge des metrischen Raumes X und folglich gibt es eine Teilfolge {nk }k≥1 und x0 ∈ D, so dass {xnk }n≥1 gegen x0 konvergiert. Aber x0 ∈ D \ O, da {xnk }n≥1 eine Folge in der abgeschlossenen Menge D \ O ist und insbesondere ist x0 6= x. Dies ist ein Widerspruch, da f (x0 ) = lim f (xnk ) = lim ynk = lim yn = y = f (x) , k→∞ k→∞ n→∞ Topologie I: Lösungen zu Blatt 10 28 und daraus ergibt sich, dass f (O) eine Umgebung von f (x) in Y ist. (2) Sei O ⊂ R offen und x ∈ O. Dann ist D = [x − 12 , x + 12 ] kompakt und {y ∈ D : exp(y) = exp(x)} = {x} . Nun ist O ∩ (x − 21 , x + 21 ) offen in R und eine Teilmenge von D und folgich ist nach (1) exp(O ∩ (x − 21 , x + 12 )) eine Umgebung von exp(x) in S 1 . Es gibt also eine offene Teilmenge Ux vonSS 1 mit exp(x) ∈ Ux ⊂ exp(O ∩ (x − 21 , x + 21 )) ⊂ exp(O). Damit ist exp(O) = x∈O Ux offen in S 1 . Aufgabe 39: (1) Sei U ⊂ R offen mit U ⊂ (a, a + 1) für ein a ∈ R. (a) Da a, a + 1 6= U , exp(a + 1) = exp(a) und exp|[a,a+1) injektiv ist, ist exp([a, a + 1] \ U ) = exp([a, a + 1) \ U ) = exp([a, a + 1)) \ exp(U ) = S 1 \ exp(U ) . (b) Da [a, a + 1] \ U eine abgeschlossene Teilmenge des kompakten Intervalls [a, a + 1], ist [a.a + 1] \ U kompakt und damit ist exp([a, a + 1] \ U ) kompakt, da exp stetig ist. Folglich ist nach (a) S 1 \ exp(U ) eine kompakte Teilmenge von S 1 . (c) Da S 1 ein Hausdorff-Raum ist, ist nach (b) S 1 \ exp(U ) abgeschlossen und daher ist exp(U ) offen in S 1 . (2) Sei O ⊂ R offen und x ∈ O. Dann ist O 0 = 0 ∩ (x − 21 , x + 12 ) offen und 0 1 O 0 ⊂ (a, a + 1) mit a = x − 12 . Nach (1) (c) ist S also Ux = exp(O1) offen in S mit exp(x) ∈ Ux ⊂ exp(O). Damit ist exp(O) = x∈O Ux offen in S . Aufgabe 40: (1) Dies folgt unmittelbar aus Aufgabe 39 (2), da Uz = exp(Vx ) für jedes x ∈ R mit exp(x) = z und Vx eine offene Umgebung von x ist. (2) Da |y − y 0 | < 1 für alle y, y 0 ∈ Vx ist die Abbildung exp|Vx injektiv und damit ist exp|Vx : Vx → Uz stetig und bijektiv. Sei O ⊂ Vx offen in Vx ; dann ist O offen in R, da Vx offen ist, und folglich ist nach Aufgabe 39 (2) exp(O) offen in S 1 . Also ist exp|Vx (O) = exp(O) ∩ Uz offen in Uz und dies zeigt, dass exp|Vx : Vx → Uz eine topologische Äquivalenz ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 10 29 Zusatzaufgabe IV*: (1) Da exp surjektiv ist und exp(y) = exp(x) genau dann, wenn x ∼ y, gibt es eine eindeutige bijektive Abbildung f : R/x ∼ x + 1 → S 1 mit f ◦ q = exp. Nach der Definition der Quotientenraum-Topologie ist dann f stetig. (2) Sei i : [0, 1] → R die Inklusion und p : [0, 1] → [0, 1]/0 ∼ 1 die Projektion. Da 0 ∼ 1 die Einschränkung von x ∼ x + 1 auf [0, 1] ist, gibt es nach Aufgabe 29 eine stetige injektive Abbildung g : [0, 1]/0 ∼ 1 → R/x ∼ x + 1, so dass g ◦ p = q ◦ i. Sei u ∈ R/x ∼ x + 1; da q surjektiv ist, gibt es ein x ∈ R mit u = q(x). Nun gibt es ein y ∈ [0, 1], so dass x − y ∈ Z und folglich ist f (p(y)) = q(i(y)) = q(y) = q(x) = u . Damit ist f surjektiv. Also ist f ◦ p : [0, 1] → R/x ∼ x + 1 eine surjektive stetige Abbildung und [0, 1] ist kompakt und daraus ergibt sich, dass der Raum R/x ∼ x + 1 quasi-kompakt ist. (3) Da nach (2) R/x ∼ x + 1 quasi-kompakt ist und S 1 ein Hausdorff-Raum ist, ist die stetige Bijektion f : R/x ∼ x + 1 → S 1 eine topologische Äquivalenz. (4) Sei U ⊂ R offen; nach der Definition der Quotientenraum-Topologie ist q(U ) offen in R/x ∼ x + 1 genau dann, wenn q −1 (q(U )) offen in R ist. Aber [ q −1 (q(U )) = (U + k) , k∈Z wobei U + k = {x + k : x ∈ U } und die Menge U + k ist offen für jedes k ∈ Z. Damit ist q −1 (q(U )) offen und dies zeigt, dass die Abbildung q offen ist. (5) Da q und f beide offen sind, ist exp = f ◦ q ebefalls offen. Topologie I: Lösungen zu Blatt 11 30 Sommersemester 2007 C. Preston Übungen zu Topologie I Lösungen: Blatt 11 Aufgabe 41: Da v und w homotop sind, gibt es eine stetige Abbildung F : [0, 1]×[0, 1] → X mit F (s, 0) = v(s) und F (s, 1) = w(s) für jedes s ∈ [0, 1] und F (0, t) = F (1, t) = x für alle t ∈ [0, 1]. Genauso gibt es eine stetige Abbildung F 0 : [0, 1] × [0, 1] → X mit F 0 (s, 0) = v 0 (s) und F 0 (s, 1) = w 0 (s) für jedes s ∈ [0, 1] und F 0 (0, t) = F 0 (1, t) = x für alle t ∈ [0, 1], da v 0 und w 0 homotop sind. Sei A1 = [0, 12 ] × [0, 1] und A2 = [ 21 , 1] × [0, 1]; dann sind A1 und A2 abgeschlossen in [0, 1] × [0, 1] mit A1 ∪ A2 = [0, 1] × [0, 1] und A1 ∩ A2 = { 21 } × [0, 1]. Für i = 1, 2 definiere Gi : Ai → [0, 1] durch G1 (s, t) = F (2s, t) und G2 (s, t) = F 0 (2s − 1, t). Dann sind G1 und G2 stetig, und G1 (s, t) = x = G2 (s, t) für alle (s, t) ∈ A1 ∩ A2 . Nach Aufgabe 33 gibt es also eine stetige Abbildung G : [0, 1] × [0, 1] → X, die definiert ist durch F (2s, t) falls 0 ≤ s ≤ 12 , G(s, t) = F 0 (2s − 1, t) falls 21 ≤ s ≤ 1 . Nun ist G(s, 0) = F (0, s) = x und G(s, 1) = F 0 (s, 1) = x für alle s ∈ [0, 1] und also sind G(·, 0) und G(·, 1) homotop. Aber F (2s, 0) falls 0 ≤ s ≤ 21 , G(s, 0) = 0 F (2s − 1, 0) falls 21 ≤ s ≤ 1 v(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , = (v v)(s) ; = v 0 (2s − 1) falls 21 ≤ s ≤ 1 d.h. G(·, 0) = v v 0 , und genauso gilt G(·, 1) = w w 0 . Daraus ergibt sich, dass v v 0 und w w 0 homotop sind. Aufgabe 42: (1) Seien A1 = [0, 41 ] × [0, 1], A2 = [ 14 , 12 ] × [0, 1] und A3 = [ 21 , 1] × [0, 1]; also sind A1 , A2 und A3 abgeschlossen in [0, 1] × [0, 1] mit A1 ∪ A2 ∪ A3 = [0, 1] × [0, 1]. Für i = 1, 2, 3 definiere Γi : Ai → [0, 1] durch Γ1 (s, t) = (t + 1)s, Γ2 (s, t) = s + 41 t und Γ3 (s, t) = (1 − 21 t)s + 12 t. Dann sind Γ1 , Γ2 und Γ3 stetig und Γ1 ( 41 , t) = (t + 1) 14 = Γ2 ( 14 , t) und Γ2 ( 21 , t) = 1 2 + 41 t = Γ3 ( 12 , t) Topologie I: Lösungen zu Blatt 11 31 für alle t ∈ [0, 1]. Folglich gilt Γ1 (s, t) = Γ2 (s, t) für alle (s, t) ∈ A1 ∩ A2 und auch Γ2 (s, t) = Γ3 (s, t) für alle (s, t) ∈ A2 ∩ A3 . Nach Aufgabe 33 ist also die durch (t + 1)s falls 0 ≤ s ≤ 41 , 1 falls 41 ≤ s ≤ 21 , s + 4t Γ(s, t) = (1 − 21 t)s + 12 t falls 12 ≤ s ≤ 1 , definierte Abbildung Γ : [0, 1] × [0, 1] → [0, 1] stetig. Ferner ist Γ(s, 0) = s für alle s ∈ [0, 1] und Γ(0, t) = 0 und Γ(1, t) = 1 für alle t ∈ [0, 1]. Setze nun F = (u (v w)) ◦ Γ; dann ist F : [0, 1] × [0, 1] → X stetig, und es gilt F (0, t) = ((u v) w)(Γ(0, t)) = ((u v) w)(0) = x , F (1, t) = ((u v) w)(Γ(1, t)) = ((u v) w)(1) = x für alle t ∈ [0, 1]. Schließlich ist F (s, 0) = ((u v) w)(Γ(s, 0)) = (u (v w))(s) und falls 0 ≤ s ≤ 14 , (u (v w))(2s) (u (v w))(s + 14 ) falls 14 ≤ s ≤ 12 , F (s, 1) = (u (v w))(Γ(s, 1)) = (u (v w))( 21 s + 21 ) falls 12 ≤ s ≤ 1 , = ((u v) w)(s) für alle s ∈ [0, 1] und dies zeigt, dass (u v) w und u (v w) homotop sind. (2) Seien A1 und A2 die abgeschlossenen Teilmengen von [0, 1] × [0, 1], die durch A1 = {(s, t) ∈ [0, 1] × [0, 1] : 0 ≤ 2s ≤ 1 + t} , A2 = {(s, t) ∈ [0, 1] × [0, 1] : 1 + t ≤ 2s ≤ 2} gegeben sind; es gilt also A1 ∩ A2 = {(s, t) ∈ [0, 1] × [0, 1] : 2s = 1 + t} und A1 ∪ A2 = [0, 1] × [0, 1] Für i = 1, 2 definiere Γi : Ai → [0, 1] durch Γ2 (s, t) = 1 und Γ1 (s, t) = 2s/(1 + t). Dann sind Γ1 und Γ2 stetig und Γ1 (s, t) = 1 = Γ2 (s, t) für alle (s, t) ∈ A1 ∩ A2 . Folglich ist nach Aufgabe 33 die durch 2s/(1 + t) falls 0 ≤ 2s ≤ 1 + t , Γ(s, t) = 1 falls 1 + t ≤ 2s ≤ 2 , definierte Abbildung Γ : [0, 1] × [0, 1] → [0, 1] stetig. Ferner ist Γ(0, t) = 0 und Γ(1, t) = 1 für alle t ∈ [0, 1], und Γ(s, 1) = s und 2s falls 0 ≤ s ≤ 21 , Γ(s, 0) = 1 falls 21 ≤ s ≤ 1 für alle s ∈ [0, 1]. Setze nun F = v ◦ Γ; dann ist F : [0, 1] × [0, 1] → X stetig, und es gilt F (0, t) = v(Γ(0, t)) = v(0) = x und F (1, t) = v(Γ(1, t)) = v(1) = x für alle t ∈ [0, 1]. Schließlich ist F (s, 1) = v(Γ(s, 1)) = v(s) und v(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , F (s, 0) = v(Γ(s, 0)) = x falls 21 ≤ s ≤ 1 = (v tr)(s) Topologie I: Lösungen zu Blatt 11 32 für alle s ∈ [0, 1] und dies zeigt, dass v tr und v homotop sind. Ein fast identischer Beweis zeigt, dass tr v und v homotop sind. (3) Sei A1 = [0, 12 ]×[0, 1] und A2 = [ 21 , 1]×[0, 1]; es gilt also A1 ∩A2 = { 21 }×[0, 1] und A1 ∪ A2 = [0, 1] × [0, 1]. Für i = 1, 2 definiere Γi : Ai → [0, 1] durch Γ1 (s, t) = 2s(1 − t) und Γ2 (s, t) = (2 − 2s)(1 − t). Dann sind Γ1 und Γ2 stetig und Γ1 (s, t) = 1 − t = Γ2 (s, t) für alle (s, t) ∈ A1 ∩ A2 . Folglich ist nach Aufgabe 33 die durch 2s(1 − t) falls 0 ≤ s ≤ 21 , Γ(s, t) = (2 − 2s)(1 − t) falls 21 ≤ s ≤ 1 , definierte Abbildung Γ : [0, 1] × [0, 1] → [0, 1] stetig. Ferner ist Γ(0, t) = 0 und Γ(1, t) = 1 für alle t ∈ [0, 1], und Γ(s, 1) = 0 und 2s falls 0 ≤ s ≤ 21 , Γ(s, 0) = 1 falls 21 ≤ s ≤ 1 für alle s ∈ [0, 1]. Setze nun F = v ◦ Γ; dann ist F : [0, 1] × [0, 1] → X stetig, und es gilt F (0, t) = v(Γ(0, t)) = v(0) = x und F (1, t) = v(Γ(1, t)) = v(1) = x für alle t ∈ [0, 1]. Schließlich ist F (s, 1) = v(Γ(s, 1)) = v(1) = x = tr(s) und v(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , F (s, 0) = v(Γ(s, 0)) = v(2 − 2s) falls 21 ≤ s ≤ 1 v(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , = v(2s − 1) falls 21 ≤ s ≤ 1 = (v v)(s) für alle s ∈ [0, 1] und dies zeigt, dass v v und tr homotop sind. Da v = v, sind auch v v und tr homotop. Aufgabe 43: (1) Sei h : [0, r] → R eine r-Liftung von f . Nach der Wahl von ε gibt es ein z ∈ S 1 , so dass (r−ε, r+ε)∩[0, 1] ⊂ Wz und insbesondere ist dann [r, r 0 ] ⊂ Wz , d.h., es gilt f ([r, r 0 ]) ⊂ Uz . Da f (r) ∈ Uz und exp(h(r)) = f (r), gibt es nun ein eindeutiges x ∈ exp−1 ({z}), so dass h(r) ∈ Vx . Die Einschränkung exp|Vx : Vx → Uz ist eine topologische Äquivalenz; sei also γ : Uz → Vx die zu exp|Vx inverse Abbildung. Da f ([r, r 0 ]) ⊂ Uz und γ(f (r)) = γ(exp(h(r)) = h(r), konnen wir eine Abbildung h0 : [0, r 0 ] → R definieren durch h(s) falls s ∈ [0, r] , 0 h (s) = γ(f (s)) falls s ∈ [r, r 0 ] , Topologie I: Lösungen zu Blatt 11 33 und nach Aufgabe 33 ist h0 stetig. Aber exp(h0 (s)) = exp(h(s)) = f (s) für alle s ∈ [0, r] und exp(h0 (s)) = exp(γ(f (s))) = f (s) für alle s ∈ [r, r 0 ] und daraus ergibt sich, dass h0 eine r 0 -Liftung von f ist mit h0 (s) = h(s) für alle s ∈ [0, r]. (2) Sei b ∈ R mit exp(b) = f (0) und definiere g : {0} → R durch g(0) = b. Dann ist g eine 0-Liftung von f . Nach n-maliger Anwendung von (1) mit n > 1/ε gibt es nun eine 1-Liftung h von f mit h(0) = g(0) = b. Aufgabe 44: Nach Aufgabe 43 gibt es mindestens eine stetige Abbildung h : [0, 1] → R mit h(0) = b, so dass exp ◦h = f . Seien also h1 , h2 : [0, 1] → R stetige Abbildungen mit h1 (0) = h2 (0) = b und exp ◦h1 = exp ◦h2 = f . Wir müssen zeigen, dass E = [0, 1], wobei E = {s ∈ [0, 1] : h1 (s) = h2 (s)}. Insbesondere ist E 6= ∅, da 0 ∈ E. Nun ist E = (h1 − h2 )−1 ({0}), die Abbildung h1 − h2 ist stetig und {0} ist abgeschlossen. Folglich ist E abgeschlossen in [0, 1]. Sei r ∈ E und setze O = (r − ε, r + ε) ∩ [0, 1] (mit ε wie vorher). Nach der Wahl von ε gibt es ein z ∈ S 1 , so dass O ⊂ Wz und folglich gilt f (O) ⊂ Uz . Da f (r) ∈ Uz und exp(h1 (r)) = f (r), gibt es nun ein eindeutiges x ∈ exp−1 ({z}), so dass h1 (r) = h2 (r) ∈ Vx . Die Einschränkung exp|Vx : Vx → Uz ist eine topologische Äquivalenz; sei also γ : Uz → Vx die zu exp|Vx inverse Abbildung. Da f (O) ⊂ Uz und exp(h1 (s)) = f (s) = exp(h2 (s)) für alle s ∈ [0, 1], ist dann h1 (s) = γ(exp(h1 (s))) = γ(exp(h2 (s))) = h2 (s) für alle s ∈ O, d.h. O ⊂ E. Dies zeigt, dass E auch offen in [0, 1] ist, und daher ist E = [0, 1]. (Ist A ⊂ [0, 1] offen und abgeschlossen in [0, 1], so ist A = ∅ oder A = [0, 1]. Beweis: Zwischenwertsatz.) Topologie I: Lösungen zu Blatt 12 34 Sommersemester 2007 Übungen zu Topologie I C. Preston Lösungen: Blatt 12 Aufgabe 45: (1) Sei z ∈ C mit |z| = r und t ∈ [0, 1]. Dann ist |pt (z)| = |z n + t(a1 z n−1 + · · · + an−1 z + an )| ≥ |z n | − t(|a1 ||z n−1 | + · · · + |an−1 ||z| + |an |) = r n − t(|a1 |r n−1 + · · · + |an−1 |r + |an |) , und da r ≥ 1, ist also |pt (z)| ≥ r n − t(|a1 |r n−1 + · · · + |an−1 |r n−1 + |an |r n−1 ) = r n−1 (r − t(|a1 | + · · · + |an−1 | + |an |)) ≥ 1 . Folglich ist pt (z) 6= 0. (2) Da die Abbildungen w 7→ w ∗ (von C \ {0} nach S 1 ) und (z, t) 7→ pt (rz) (von S 1 × [0, 1] nach C \ {0}) stetig sind, ist G : S 1 × [0, 1] → S 1 stetig. Ferner ist G(z, 0) = (rz n )∗ = z n und G(z, 1) = p1 (rz)∗ = p(rz)∗ für alle z ∈ S 1 und damit sind die Schlingen z 7→ z n und z 7→ p(rz)∗ homotop. (3) Hat das Polynom p keine Nullstelle in C, können wir dann eine Abbildung F : S 1 × [0, 1] → S 1 definieren durch F (z, t) = p((1 − t)rz)∗ und F ist stetig. Aber F (z, 0) = p(rz)∗ und F (z, 1) = p(0)∗ = a∗n für alle z ∈ S 1 und folglich sind die Schlingen z 7→ p(rz)∗ und z 7→ a∗n homotop. (4) Hat das Polynom p keine Nullstelle in C, so folgt aus (2) und (3) (und der Transitivität der Homotopie), dass die Schlingen z 7→ z n und z 7→ a∗n homotop sind. Diese Schlingen sind aber nicht homotop, da z 7→ z n Windungszahl n und z 7→ a∗n Windungszahl 0 hat und n 6= 0. Daraus ergibt sich, dass das Polynom p eine Nullstelle in C hat. Aufgabe 46: (1) Da F und γ stetig sind, ist w stetig, und w(0) = F (γ(0)) = F (γ(0, t0 )) = x und w(1) = F (γ(1)) = F (γ(1, t1 )) = x. Folglich ist w eine Schleife in (X, x). Definiere nun Γ : [0, 1] × [0, 1] → [0, 1] × [0, 1] durch Γ(s, t) = (1 − t)(s, 0) + tγ(s), also ist Γ stetig und für alle t ∈ [0, 1] gilt Γ(0, t) = (1 − t)(0, 0) + t(0, t0 ) = (0, tt0 ) , Γ(1, t) = (1 − t)(1, 0) + t(1, t1 ) = (1, tt1 ) . Topologie I: Lösungen zu Blatt 12 35 Setze G = F ◦ Γ; dann ist G : [0, 1] × [0, 1] → X stetig mit G(0, t) = F (Γ(0, t)) = F (0, tt0 ) = x und G(1, t) = F (Γ(1, t)) = F (1, tt1 ) = x für alle t ∈ [0, 1] und es gilt G(s, 0) = F (Γ(s, 0)) = F (s, 0) = v0 (s) , G(s, 1) = F (Γ(s, 1)) = F (γ(s)) = w(s) für alle s ∈ [0, 1]. Daraus folgt, dass v0 und w homotop sind. (2) Definiere γ δ : [0, 1] → [0, 1] durch 0 falls 0 ≤ s ≤ δ , δ γ (s) = (s − δ)/(1 − 2δ) falls δ ≤ s ≤ 1 − δ , 1 falls 1 − δ ≤ s ≤ 1 , dann ist γ δ stetig und γ δ ([0, 1]) = [0, 1]. Für jede Schleife u in (X, x) ist dann uδ = u ◦ γ δ eine Schleife in (X, x) mit uδ ([0, 1]) = u([0, 1]) und uδ (s) = x für alle s ∈ [0, δ] ∪ [1 − δ, 1]. Ferner sind u und uδ homotop in (X, x): Die Abbildung G : [0, 1] × [0, 1] → X mit G(s, t) = γ tδ (s) liefert eine entsprechende Homotopie. Definiere nun F δ : [0, 1] × [0, 1] → X durch F δ (s, t) = F (γ δ (s), γ δ (t)). Dann ist F δ stetig und es gilt F δ (s, t) = v0δ (s) für alle s ∈ [0, 1], t ∈ [0, δ], F δ (s, t) = v1δ (s) für alle s ∈ [0, 1], t ∈ [1 − δ, 1] und F δ (s, t) = x für alle s ∈ [0, δ] ∪ [1 − δ, 1], t ∈ [0, 1]. Aufgabe 47: Sei 0 < δ < 21 ; nach Aufgabe 46 (2) können wir annehmen, dass u(s) = v(s) = x für alle s ∈ [0, δ] ∪ [1 − δ, 1] und dass für die Homotopie F gilt: F (s, t) = F (s, 0) für alle s ∈ [0, 1], t ∈ [0, δ], F (s, t) = F (s, 1) für alle s ∈ [0, 1], t ∈ [1 − δ, 1], F (s, t) = x für alle s ∈ [0, δ] ∪ [1 − δ, 1], t ∈ [0, 1]. Wir verwenden nun die auf dem Übungsblatt eingeführten Definitionen. Wähle 1 < q < n. Da F (Rj1 ) ⊂ U und F (Rjn ) ⊂ V für j = 1, . . . , m und F (Rjk ) = {x} ⊂ U ∩ V für j = 1 und k = m, gibt es eine zulässige Färbung % : [1, . . . , m] × [1, . . . , n] → {U, V } mit – %(Rj1 ) = U für 1 ≤ j ≤ m, – %(R1k ) = %(Rmk ) = U für 1 ≤ k ≤ q, – %(R1k ) = %(Rmk ) = V für q < k ≤ n, – %(Rjn ) = V für 1 ≤ j ≤ m. Topologie I: Lösungen zu Blatt 12 36 Es gibt also eine stetige Abbildung γ : [0, 1] → [0, 1] × [0, 1] mit γ(0) = (0, tq ), γ(1) = (1, tq ) und γ([0, 1]) ⊂ Σ% . Damit ist F (γ([0, 1])) ⊂ F (Σ% ) ⊂ U ∩ V . Setze w = F ◦ γ. Nach Aufgabe 46 (1) ist w eine Schleife in (X, x) und w und v0 sind homotop; ferner ist w([0, 1]) = F (γ([0, 1])) ⊂ U ∩ V . Aufgabe 48: (2) Sei 0 < δ < 41 ; wir können annehmen, dass (u0 v1 )(s) = (v1 u1 )(s) = x für alle s ∈ [0, δ] ∪ [1 − δ, 1], dass es ein p mit sp = 12 gibt und für die Homotopie F gilt: F (s, t) = F (s, 0) für alle s ∈ [0, 1], t ∈ [0, δ], F (s, t) = F (s, 1) für alle s ∈ [0, 1], t ∈ [1 − δ, 1], F (s, t) = x für alle s ∈ [0, δ] ∪ [1 − δ, 1], t ∈ [0, 1]. Wir verwenden wieder die auf dem Übungsblatt eingeführten Definitionen. Wähle 1 < q < n. Da F (Rj1 ) ⊂ U und F (Rjn ) ⊂ V für j = 1, . . . , p − 1, F (Rj1 ) ⊂ V und F (Rjn ) ⊂ U für j = p, . . . , m und F (Rjk ) = {x} ⊂ U ∩ V für j = 1 und k = m, gibt es eine zulässige Färbung % mit – %(R1k ) = U für 1 ≤ k ≤ q, – %(Rj1 ) = U für 1 ≤ j < p, – %(Rj1 ) = V für p ≤ j ≤ m, – %(Rmk ) = V für 1 ≤ k ≤ q, – %(Rmk ) = U für q < k ≤ n, – %(Rjn ) = U für p ≤ j ≤ m, – %(Rjn ) = V für 1 ≤ j < p, – %(R1k ) = V für q < k ≤ n. Es gilt also genau eine der folgenden zwei Aussagen: (i) Es gibt stetige Abbildungen γ1 , γ2 : [0, 1] → [0, 1]×[0, 1] mit γ1 (0) = (0, tq ), γ1 (1) = ( 21 , 0), γ2 (0) = ( 12 , 1), γ2 (1) = (1, tq ) und γi ([0, 1]) ⊂ Σ% für i = 1, 2. (ii) Es gibt stetige Abbildungen γ1 , γ2 : [0, 1] → [0, 1]×[0, 1] mit γ1 (0) = (0, tq ), γ1 (1) = ( 21 , 1), γ2 (0) = ( 12 , 0), γ2 (1) = (1, tq ) und γi ([0, 1]) ⊂ Σ% für i = 1, 2. Wir betrachten den ersten Fall. Für i = 1, 2 setze wi = F ◦ γi ; dann sind w1 , w2 Schleifen in (X, x), da F ( 21 , 0) = F ( 12 , 1) = x. Nach Aufgabe 46 (1) sind u0 v1 und w1 v1 homotop in (X, x) und folglich gilt [u0 ][v1 ] = [w1 ][v1 ] in π1 (X, x). Damit ist Topologie I: Lösungen zu Blatt 12 37 [u0 ] = [w1 ]. Aber [w1 ] = e, da w1 ([0, 1]) ⊂ U ∩ V und π1 (U ∩ V, x) = {e}, d.h. [u0 ] = e. Genauso gilt [u1 ] = e und dann ist [v0 ] = e[v0 ] = [u0 ][v0 ] = [u0 v0 ] = [v1 u1 ] = [v1 ][u1 ] = [v1 ]e = [v1 ] . Dies zeigt, dass die Schleifen u0 , u1 und tr homotop sind und dass v0 und v1 homotop sind. Im zweiten Fall sind die Schleifen v0 , v1 und tr homotop und u0 und u1 sind homotop. (2) Da π1 (U, x) 6= {e}, π1 (V, x) 6= {e} gibt es nun Schleifen u, v in (X, x) mit u([0, 1]) ⊂ U und v([0, 1]) ⊂ V , so dass [u] 6= e in π1 (U, x) und [v] 6= e in π1 (V, x). Es gilt dann auch [u] 6= e und [v] 6= e in π1 (X, x), da die Homomorphismen (iU )∗ und (iV )∗ injektiv sind. Nach (1) sind aber uv und vu nicht homotop und folglich ist [u][v] = [uv] 6= [vu] = [v][u]. Dies zeigt, dass die Gruppe π1 (X, x) nicht abelsch ist. Topologie I: Lösungen zu Blatt 13 Sommersemester 2007 Übungen zu Topologie I 38 C. Preston Lösungen: Blatt 13 Aufgabe 49: Da die Schleifen u und v homotop in (X, x0 ) sind, gibt es eine stetige Abbildung F : [0, 1] × [0, 1] → X mit F (s, 0) = u(s) und F (s, 1) = v(s) für alle s ∈ [0, 1] und F (0, t) = F (1, t) = x0 für alle t ∈ [0, 1]. Nach dem Homotopie-Liftungs-Satz gibt es also eine stetige Abbildung G : [0, 1] × [0, 1] → E mit G(0, t) = e für alle t ∈ [0, 1], so dass p ◦ G = F . Nun ist G(0, 0) = e = ũe (0) und p ◦ G(·, 0) = F (·, 0) = u = p ◦ ũe und daraus folgt aus der Eindeutigkeit im Wege-Liftunge-Satz, dass G(·, 0) = ũe . Genauso gilt G(·, 1) = ṽ e . Ferner hängt G(1, t) nicht von t ab. (Seien w, w 0 die Wege in E mit w(s) = G(1, 0) und w 0 (s) = G(1, s) für alle s ∈ [0, 1]. Dann ist w(0) = w 0 (0) und (p ◦ w)(s) = F (1, 0) = x0 = F (1, s) = (p ◦ w 0 )(s) für alle s ∈ [0, 1] und daher ist w 0 = w.) Folglich gilt ṽ e (1) = G(1, 1) = G(1, 0) = ũe (1). Aufgabe 50: Sei e0 ∈ S; da E wegzusammenhängend ist, gibt es dann einen Weg w : [0, 1] → E mit w(0) = e und w(1) = e0 . Setze v = p ◦ w; dann ist v stetig mit v(0) = p(w(0)) = p(e) = x0 und v(1) = p(w(1)) = p(e) = x0 , d.h. v ist eine Schleife in (X, x0 ). Da aber p◦w = v = p◦ ṽ e und w(0) = e = ṽ e (0), ist nach der Eindeutigkeit im Wege-Liftunge-Satz w = ṽ e . Darus ergibt sich, dass %e ([v]) = ṽ e (1) = w(1) = e0 und dies zeigt, dass %e surjektiv ist. Aufgabe 51: Seien a, b ∈ π1 (X, x0 ) und wähle Schleifen u, v in (X, x0 ) mit a = [u] und b = [v]. Dann ist %e (a) = ũe (1), %e (b) = ṽ e (1) und ab−1 = [u][v] = [uv] und u(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , (uv)(s) = v(1 − 2s) falls 21 ≤ s ≤ 1 . Nehme zunächst an, dass %a (a) = %b (b). Dann ist ũe (1) = ṽ e (1) und folglich können wir eine Schleife w̆ in (E, e) definieren durch ũe (2s) falls 0 ≤ s ≤ 12 , w̆(s) = ṽ e (1 − 2s) falls 21 ≤ s ≤ 1 . Topologie I: Lösungen zu Blatt 13 39 Dann ist p ◦ w̆ eine Schleife in (X, x0 ) und [p ◦ w̆] = p∗ ([w̆]) ∈ p∗ (π1 (E, e)). Aber p(ũe (2s)) falls 0 ≤ s ≤ 12 , (p ◦ w̆)(s) = p(ṽ e (1 − 2s)) falls 12 ≤ s ≤ 1 u(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , = v(1 − 2s) falls 21 ≤ s ≤ 1 = (uv)(s) für alle s ∈ [0, 1] und daher ist ab−1 = [uv] = [p ◦ w̆] ∈ p∗ (π1 (E, e)). Nehme jetzt umgekehrt an, dass ab−1 ∈ p∗ (π1 (E, e)). Es gibt dann eine Schleife w̆ in (E, e), so dass [uv] = ab−1 = p∗ ([w̆]) = [p ◦ w̆] und folglich sind die Schleifen w0 = uv und w1 = p ◦ w̆ homotop in (X, x0 ). Es gibt also eine stetige Abbildung F : [0, 1] × [0, 1] → X mit F (s, 0) = w0 (s) und F (s, 1) = w1 (s) für alle s ∈ [0, 1] und F (0, t) = F (1, t) = x0 für alle t ∈ [0, 1]. Nach dem Homotopie-Liftungs-Satz gibt es eine stetige Abbildung G : [0, 1] × [0, 1] → E mit G(0, t) = e für alle t ∈ [0, 1], so dass p ◦ G = F . Nun ist G(0, 0) = e = w̃0e (0) und p ◦ G(·, 0) = F (·, 0) = w0 = p ◦ w̃0e und daraus folgt aus der Eindeutigkeit im Wege-Liftunge-Satz, dass G(·, 0) = w̃0e . Ferner gilt G(0, 1) = e = w̆(0) und p ◦ G(·, 1) = F (·, 1) = w1 = p ◦ w̆ und damit ist G(·, 1) = w̆. Wie in Aufgabe 49 hängt aber G(1, t) nicht von t ab und daraus ergibt sich, dass w̃0e (1) = w̆(1) = e (da w̆ eine Schleife in (E, e) ist). Da p ◦ w̃0e = w0 = uv, ist (p ◦ w̃0e )(s) = u(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , v(1 − 2s) falls 21 ≤ s ≤ 1 . Definiere Wege ŭ, v̆ in E durch ŭ(s) = w̃0e ( 21 s) und v̆(s) = w̃0e (1 − 12 s) für alle s ∈ [0, 1]. Dann ist ŭ(0) = w̃0e (0) = e, v̆(0) = w̃0e (1) = e, und p ◦ ŭ = u, p ◦ v̆ = v und wieder folgt aus der Eindeutigkeit im Wege-Liftunge-Satz, dass ŭ = ũe und v̆ = ṽ e . Insbesondere ist ũe (1) = w̃0e ( 12 ) = ṽ e (1), d.h., %e (a) = %b (b). Topologie I: Lösungen zu Blatt 13 40 Aufgabe 52: (1) Seien e ∈ S, a, b ∈ π1 (X, x0 ) und wähle Schleifen u, v in (X, x0 ) mit a = [u] und b = [v]. Dann ist e·a = ũe (1) und (e·a)·b = ṽ e·a (1); ferner ist e·(ab) = w̃ e (1), wobei w = uv. Definiere einen Weg w̆ : [0, 1] → E durch ũe (2s) falls 0 ≤ s ≤ 12 , w̆(s) = ṽ e·a (2s − 1) falls 21 ≤ s ≤ 1 . Dann ist w̆(0) = ũe (0) = e und (p ◦ ũe )(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , (p ◦ w̆)(s) = (p ◦ ṽ e·a )(2s − 1) falls 21 ≤ s ≤ 1 u(2s) falls 0 ≤ s ≤ 21 , = v(2s − 1) falls 21 ≤ s ≤ 1 = (uv)(s) = w(s) = (p ◦ w̃ e )(s) und daraus ergibt sich aus der Eindeutigkeit im Wege-Liftunge-Satz, dass w̆ = w̃ e . Insbesondere ist e · (ab) = w̃ e (1) = w̆(1) = ṽ e·a (1) = (e · a) · b. Sei nun e ∈ S und sei u die triviale Schleife in (X, x0 ) mit u(s) = x0 für alle s ∈ [0, 1]; dann ist e·1 = ũe (1). Ist aber ŭ die triviale Schleife in (E, e) mit ŭ(s) = e für alle s ∈ [0, 1], so ist ŭ(0) = e und p ◦ ŭ = u, und damit ist ŭ = ũe (wieder nach der Eindeutigkeit im Wege-Liftunge-Satz). Folglich ist e · 1 = ũe (1) = ŭ(1) = e. (2) Sei a ∈ S; da e = e · 1, gilt dann {a ∈ π1 (X, x0 ) : e · a = e} = {a ∈ π1 (X, x0 ) : e · a = e · 1} = {a ∈ π1 (X, x0 ) : %e (a) = %e (1)} und nach Aufgabe 51 gilt %e (a) = %e (1) genau dann, wenn a = a1−1 ∈ p∗ (π1 (E, e)) und folglich ist {a ∈ π1 (X, x0 ) : e · a = e} = p∗ (π1 (E, e)). (3) Seien e1 , e2 ∈ S. Da E wegzusammenhängend ist, ist nach Aufgabe 50 die Abbildung %e1 surjektiv und also gibt es ein a ∈ π1 (X, x0 ) mit %e1 (a) = e2 , und daher mit e1 · a = e2 .