Allgemeine Spendebedingungen

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Allgemeine Spendebedingungen
des Blutspendezentrums
Wir freuen uns, dass Sie bei uns Blut spenden möchten. Aufgrund der
rechtlichen Auflagen in Deutschland und Europa, müssen wir vor jeder
Spende eine Anamnese durchzuführen, die geeignet ist, Personen als
Spender auszuschließen, deren S
­ pende ein Risiko für sie selbst oder ein
Risiko der Übertragung von Krankheiten auf andere beinhalten könnte.
Der Spenderarzt ist auf die wahrheitsgemäßen Angaben des Spenders
angewiesen.
1.Von der Blutspende auszuschließen sind Personen, die an …
- schweren neurologischen Erkrankungen,
- schweren Herz- und Gefäßkrankheiten,
-anderen chronischen Krankheiten, bei denen die Blutspende eine
­Gefährdung des Spenders oder des Empfängers nach sich ziehen kann,
oder
- bösartigen Neoplasien (Ausnahmen: in situ Karzinom und Basalzellkarzinom nach kompletter Entfernung) leiden oder litten,
-einer Allergie leiden, wobei die Entscheidung im Einzelfall beim Arzt
liegt.
-Personen, bei denen eine der folgenden Infektionen nachgewiesen
wurde:
- HIV-1 oder HIV-2,
- HBV , HCV, HTLV Typ 1 oder Typ 2 (HTLV-1/-2),
- Protozoonosen: Babesiose, Trypanosomiasis (z. B. Chagas-Krankheit),
Leishmaniose,
- Syphilis,
-
andere chronisch persistierende bakterielle Infektionen, wie
­Brucellose, Fleckfieber und andere Rickettsiosen, Lepra, Rückfall­
fieber, Melioidose oder Tularämie.
-Personen mit dem Risiko der Übertragung spongiformer Enzephalopathien (TSE):
-nach Behandlung mit aus menschlichen Hypophysen gewonnenen
Hormonen,
- nach Erhalt von Dura-mater- bzw. Korneatransplantaten,
-bei nachgewiesener oder einem Verdacht auf TSE (Creutzfeldt-­JakobKrankheit, Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit oder andere TSE),
-wegen eines familiären Risikos, eine TSE zu entwickeln (bekannte
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit oder eine andere TSE bei einem oder
mehreren Blutsverwandten),
nach einem Aufenthalt im Vereinigten Königreich Großbritannien
-
und Nordirland von insgesamt mehr als 6 Monaten in den Jahren
1980–1996,
-nach einer Operation und/oder Transfusionen (Blutkomponenten)
im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland nach dem
01.01.1980,
- Empfänger von Xenotransplantaten,
-Personen, die Drogen konsumieren und Medikamente missbräuchlich
zu sich nehmen,
-Alkoholkranke,
-Personen, die medikamenten- oder rauschgiftabhängig sind oder bei
denen ein begründeter Verdacht dessen besteht,
- Personen, die Medikamente missbräuchlich verwenden,
Personen, deren Sexualverhalten ein gegenüber der Allgemein­
-
bevölkerung deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut
übertragbare schwere Infektionskrankheiten, wie HBV, HCV oder HIV
bergen:
-
heterosexuelle Personen mit sexuellem Risikoverhalten, z. B.
­Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern,
- Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben (MSM),
- männliche und weibliche Prostituierte.
2.Von der Blutspende zeitlich begrenzt zurückzustellen sind
­Personen …
-nach medizinisch dokumentierter Heilung von Malaria für 4 Jahre,
-nach medizinisch dokumentierter Heilung von Osteomyelitis, ­Q-Fieber,
Tuberkulose sowie Infektionen mit Salmonella typhi und paratyphi für
2 Jahre,
-nach Abklingen der Symptome einer Toxoplasmose für 6 Monate,
-
nach Abschluss der Behandlung eines rheumatischen Fiebers für
2 Jahre,
-
nach einer Hepatitis A bzw. dem Nachweis einer HAV-Infektion
(IgM-AK) für 4 Monate,
-nach fieberhaften Erkrankungen und/oder Durchfallerkrankungen
­unklarer Ursache für 4 Wochen,
-nach Abklingen der Symptome anderer als der oben erwähnten
­Infektionskrankheiten (mit Ausnahme unkomplizierter Infekte) für
mindestens 4 Wochen,
- nach einem unkomplizierten Infekt für 1 Woche.
Exposition mit dem Risiko, eine übertragbare Infektion zu
­erwerben
-Personen, die in einem Malaria-Endemiegebiet geboren oder aufgewachsen sind oder die sich kontinuierlich über mehr als 6 Monate in
­einem Malaria-Endemiegebiet aufgehalten hatten für 4 Jahre nach
Verlassen der Endemieregion; vor Aufnahme der Spendetätigkeit
muss durch eine gezielte Anamnese, klinische Untersuchung und
durch eine validierte und qualitätsgesicherte Labordiagnostik festgestellt werden, dass kein Anhalt für Infektiosität besteht.
-nach Besuch eines Malaria-Endemiegebietes für mindestens ­­6 Monate,
-Personen, die aus einem Gebiet eingereist sind, in dem sie sich konti­
nuierlich länger als 6 Monate aufgehalten haben, und in dem sich
HBV-, HCV-, HIV- oder HTLV-1/-2-Infektionen vergleichsweise stark
ausgebreitet haben für 4 Monate nach dem letzten Aufenthalt; Zulassung zur Spende im Falle kürzerer Aufenthalte kann nach ärztlicher
­Beurteilung erfolgen,
-nach intimem Kontakt mit Personen, die einer Gruppe mit erhöhtem
Infektionsrisiko für HBV, HCV und/oder HIV angehören (s. oben) für
4 Monate,
- während der Haft und nach Haftentlassung für 4 Monate,
-bei engen Kontakten innerhalb einer häuslichen Lebensgemeinschaft
mit dem Risiko einer Infektion durch Hepatitis (HBV, HCV, HAV) für
4 Monate nach letztem Kontakt,
-
nach allogenen Gewebetransplantaten (Dura-mater- und Korneatransplantate s. Abschn. 2.2.1) und nach großen Operationen für
4 Monate,
- nach anderen Operationen im Ermessen des Arztes,
nach Endoskopien/Biopsien/Katheteranwendungen mit Ausnahme
-
von Einmalkathetern für 4 Monate,
-nach Empfang von autologen und allogenen Blutkomponenten oder
Plasmaderivaten (ausgenommen Humanalbumin) für 4 Monate,
-nach invasiver Exposition, auch Schleimhautkontakt, gegenüber Blut
bzw. Verletzungen mit durch Blut kontaminierten Injektionsnadeln
oder Instrumenten für 4 Monate,
-
nach einer Akupunktur, falls diese nicht unter aseptischen
­Bedingungen mit Einmalnadeln durchgeführt wurde, für 4 Monate,
-nach Tätowierungen oder Durchbohrungen der Haut und Schleimhaut
zur Befestigung von Schmuck für 4 Monate,
-nach einem kleinen operativen Eingriff oder einer Zahnextraktion für
1 Woche,
- nach zahnärztlicher Behandlung für 1 Tag.
Impfungen
-nach Verabreichung von Lebendimpfstoffen (z. B. gegen Gelbfieber,
Röteln, Masern, Mumps, Typhus, Cholera) für 4 Wochen,
-nach Impfung gegen Tollwut bei Verdacht auf Exposition für
12 Monate,
- nach Hepatitis-B-Impfung für 1 Woche.
-Keine Rückstellung ist erforderlich nach Applikation von Tot- bzw.
Toxoid­impfstoffen oder gentechnisch hergestellten Impfstoffen
(z. B. Poliomyelitis inaktiviert, Typhus inaktiviert, Diphtherie, Influenza,
­Cholera inaktiviert, Tetanus, FSME, Hepatitis A), sofern der Spender
ohne klinische Symptome und bei Wohlbefinden ist.
Rückstellung wegen besonderer epidemiologischer
­Situa­tionen
-
Rückstellung bei besonderen epidemiologischen Situationen angepasst an die entsprechende Situation,
-nach Verlassen eines Gebietes mit saisonal fortlaufender Übertragung
des Westnil-Virus auf Menschen für 4 Wochen, sofern keine Genom­
testung durchgeführt wird.
Sonstige Rückstellgründe
-nach Verabreichung von Sera tierischen Ursprungs für 12 Monate,
-während und 6 Monate nach Schwangerschaft bzw. bis zum Abstillen,
-Rückstellung nach Medikamenteneinnahme in Abhängigkeit von der
Pharmakokinetik und der Indikation des angewendeten M
­ edikaments .
3. Blutspender/innen verpflichten sich …
-bei Auftreten von Infektionskrankheiten wie Gelbsucht, ­Tuberkulose,
Geschlechtskrankheiten bei ihnen selbst oder in ihrer näheren Umgebung dem Blutspendezentrum Mitteilung zu machen
-fieberhafte oder Durchfallerkrankungen innerhalb von ­10 Tagen nach
der Blutspende dem Blutspendezentrum u
­ mgehend zu melden
-
die vom Blutspendezentrum für notwendig erachteten Kontroll­
untersuchungen durchführen zu lassen; dies gilt auch noch für den
Zeitraum von Jahren nach Ausscheiden aus dem Spenderstamm,
­(damit z. B. das von Ihnen gespendete und für mindestens 4 Monate
gelagerte Plasma = Quarantäneplasma noch verwendet werden kann)
-Wohnungswechsel bzw. Änderung der Personalien dem Blutspendezentrum umgehend mitzuteilen
-Um gesundheitliche Probleme zu vermeiden, sollten sie nicht zusätzlich bei einem anderen Blutspendedienst Blut spenden.
4. Was sollten ausländische Spenderinnen und Spender
beachten?
-Die Spenderin/der Spender muss die deutsche Sprache in Wort und
Schrift beherrschen.
-Sie/er muss in der Lage sein, die Merkblätter und Fragebögen eigenständig und ohne Hilfe Dritter auszufüllen.
-
Sie/er muss eine gültige Aufenthaltserlaubnis besitzen und eine
Melde­bescheinigung nachweisen, die nicht älter als 90 Tage ist.
5.Blutspender/innen wissen …
dass sie im Falle einer bevorstehenden Erkrankung durch die Blutspende
Schaden nehmen können. Darüber hinaus können fehlende, unvollständige oder falsche Angaben unter Um­ständen schwere gesundheitliche
Schäden für den Empfänger der Blutprodukte zur Folge haben. Blutspender/innen können für Schäden haftbar gemacht werden, die durch
vorsätzliches Verschweigen entstehen.
6. Das Blutspendezentrum haftet für Schäden …
die die Mitarbeiter/innen bei der Durchführung von Blutent­
nahmen
schuldhaft verursachen. Der/die Spender/in ist verpflichtet, sich sofort
­einer Ärztin /einem Arzt des Blutspendezentrums vorzustellen, wenn irgendwelche Schäden im Anschluss an die Blutentnahme auf­treten.
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7. Das Blutspendezentrum ist berechtigt …
Personen ohne Angabe von Gründen von der Blutspende auszu­schließen
bzw. als Blutspender/innen abzulehnen.
8. Blutspenden ist eine gemeinnützige Tätigkeit …
daher sind Blutspender auf dem Weg zur und von der Blut­spende versichert. (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege).
9. Das Blutspendezentrum ist berechtigt …
jederzeit Kopien von Personaldokumenten anzufertigen. Als
­egitimationsdokument ist der Personalausweis der Bundes­
L
republik
Deutschland gültig. Ist nur ein Reisepass verfügbar, ist dem Blutspendezentrum eine Meldebescheinigung nicht älter als 3 Monate vorzulegen.
10. Formelle Aspekte …
Vor der ersten Blutspende im Blutspendezentrum wird der Arzt eine
ausführliche Befragung zur Gesundheitsvorgeschichte und eine gerichtete körperliche Untersuchung durchführen. Anschließend werden
dem/der Spendewilligen aus der Vene e
­ inige Milliliter Blut zu Untersuchungszwecken abgenommen und in unserem Labor die AB0- Blutgruppe inkl. Rhesusfaktor und Rhesusuntergruppen bestimmt. Zusätzlich wird das Blut auf evtl. durchgemachte Infektionskrankheiten
(z.B. ­Hepatitis B) unter­sucht. Spendewillige mit auffälligen Befunden
(z.B. Leber­erkrankung) werden benachrichtigt und dürfen kein Blut
spenden. Spendewillige mit unauffälligen Untersuchungsbefunden
­dürfen 2–3 Tage nach der Untersuchung zur ersten Blutspende ­kommen.
Den Termin zur ersten Blutspende legen unsere Mitarbeiterinnen
­gemeinsam mit Ihnen bereits im Rahmen der Erstuntersuchung fest.
Öffnungszeiten:
Montag–Freitag: 9–19 Uhr
Spenderannahme erfolgt bis ca. 18 Uhr
Altersvoraussetzung:
18–68 Jahre; Zulassung von älteren Spendern oder Erstspendern über
60 Jahre nach individueller ärztlicher Entscheidung möglich.
- Keine Spende bei einem Körpergewicht unter 50 kg
-Keine Spende ohne vorherige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
(1 Liter mehr als sonst trinken!)
11. Empfohlene Spendeabstände …
Zwischen Vollblutspende und Vollblutspende
- für Männer: mindestens 8 Wochen (maximal 6 pro Jahr)
- für Frauen: mindestens 10–12 Wochen (maximal 4 pro Jahr)
-Der Mindestabstand von einer Plasmaspende zur nächsten
Plasmaspende beträgt 2 Werktage.
12. Es wird ausschließlich Einwegmaterial verwendet.
Es besteht also keine Ansteckungsgefahr für den Spender.
13. Verhalten nach der Spende …
- 10 bis 15 Minuten ausruhen
-Punktionsstelle gut komprimieren, Verband noch 1 Stunde belassen
-Spendearm nicht so schwer belasten, Schwimmbad- und Saunaverbot
am Spendetag nach der Spende
- nicht so lange stehen. Sitzen oder in Bewegung bleiben
- reichlich alkoholfreie Flüssigkeit trinken
- aktive Teilnahme am Straßenverkehr frühestens nach 30 Minuten
Stand: 31.01.2013
TMD
Gesellschaft für
transfusionsmedizinische Dienste mbH
Blutspendezentrum Kassel
Untere Königsstraße 86
34117 Kassel
Telefon: 0561 7004680
E-Mail: [email protected]
Internet: www.blutspende-kassel.de
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