DRK-Blutspendedienst West Information und Aufklärung für Blutspender Sehr geehrte Blutspenderin, sehr geehrter Blutspender, Sie erklären sich bereit, kranken Menschen durch Ihre Blutspende zu helfen. Sie wissen, welchen Stellenwert die Aufklärung bei medizinischen Eingriffen heute hat. Auch der Blutspendedienst hat umfassende Aufklärungspflichten gegenüber seinen Blutspendern. Deshalb unterschreiben Sie auf dem Spenderformular zur gesundheitlichen Vorgeschichte auch, dass Sie diese Informationen sorgfältig und vollständig gelesen und verstanden haben. Damit weder Ihnen noch dem Blutempfänger ein vermeidbarer Schaden zugefügt wird, bitten wir Sie, die Fragen auf dem Spenderformular aufmerksam zu lesen und vollständig und richtig zu beantworten. Bedenken Sie bitte jede Antwort gründlich und informieren Sie uns, falls Sie oder Kontaktpersonen in Ihrer nächsten Umgebung ernste oder ansteckende Krankheiten haben. Nur Ihre gewissenhaften Angaben und unsere Untersuchungen (z. B. Temperatur-, Puls-, Blutdruckmessung, Blutfarbstoffbestimmung) erlauben es unserem Arzt zu beurteilen, ob mit der Blutspende für Sie oder für den Blutempfänger ein Risiko verbunden ist. Als Blutspender übernehmen Sie große Verantwortung sich und dem Empfänger des Blutes gegenüber. Alle ermittelten Informationen dienen ausschließlich den Zwecken des Blutspendedienstes und unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und dem Bundesdatenschutzgesetz. Die Richtigkeit Ihrer Angaben und die Einwilligung zur Blutspende bestätigen Sie mit Ihrer Unterschrift. Gleichzeitig ermächtigen Sie den DRK-Blutspendedienst, über die Verwendung der gespendeten Blutbestandteile zu verfügen. Wofür werden Blutspenden gebraucht? • • • • • Für Operationen mit Blutverlust Bei Unfallverletzungen als Ersatz für verlorenes Blut Zum vorübergehenden Ersatz bei geschädigten Blutzellen Bei Blutaustauschtransfusionen zur Rettung Neugeborener Zur Unterstützung von Heilungsprozessen Wer kann Blut spenden ? Folgende Voraussetzungen müssen unter anderem erfüllt sein: • Empfohlener Abstand zwischen zwei Vollblutspenden: ca. drei Monate, damit ausreichend Gelegenheit für die Neubildung der roten Blutkörperchen besteht • Mindestabstand 56 Tage zwischen zwei Vollblutspenden • Frauen dürfen max. 4 mal, Männer 6 mal im Jahr Vollblut spenden • Gesunde im Alter von 18 bis zum Erreichen des 68. Lebensjahres, Erstspender bis zum Erreichen des 60. Lebensjahres, können spenden • Körpergewicht mindestens 50 kg DRK-Blutspendedienst West • • • • • Körpertemperatur nicht über 37,5 °C Der obere Blutdruckwert liegt zwischen 100 und 180 mm Hg, der untere nicht über 100 mm Hg Der Puls liegt zwischen 50 und 110 Schlägen pro Minute Wert des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) mindestens 12,5 g/dl bei Frauen, bei Männern mindestens 13,5 g/dl Personalausweis oder Blutspenderpass liegt vor Verhaften vor der Blutspende Es empfiehlt sich am Spendetag, vor der Blutspende • Normale, fettarme Mahlzeiten einzunehmen, reichlich zu trinken • 3-4 Stunden vorher nicht zu rauchen • 12 Stunden vorher keinen Alkohol zu trinken. Die Blutentnahme erfolgt nach Hautdesinfektion aus einer Ellenbogenvene mittels keimfreiem Einwegmaterial. Für Sie besteht kein Risiko sich beim Blutspenden anzustecken. Es werden Ihnen ca. 500 ml Blut, sowie zusätzliche Proben für Laboruntersuchungen entnommen. Nach ca. 5 bis 10 Minuten ist die Blutspende beendet. Nach Entfernen der Nadel wird die Punktionsstelle mit einem Pflaster oder einem Verband versorgt. Mögliche Komplikationen Komplikationen sind selten und verlaufen meistens harmlos. In einigen Fällen kann es jedoch zu schmerzhaften Punktionen und zu schwerwiegenden Reaktionen wie Kreislaufkollaps und Nachblutungen kommen. Gelegentlich an der Einstichstelle auftretende „blaue Flecke" (Hämatome), auch größerer Ausdehnung, mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, bilden sich im Allgemeinen rasch zurück. Selten werden Schäden an Blutgefäßen und Nerven sowie Entzündungen der Vene bis zu deren Verschluss (Thrombophlebitis / Thrombose) beobachtet. Wenn bei Ihnen vor, während oder auch nach der Blutspende Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an einen Entnahmearzt/-mitarbeiter bzw. Ihren Hausarzt. Bei Behandlung durch den Hausarzt informieren Sie uns bitte unter der unten angegebenen Hotlinenummer. Verhalten nach der Blutspende Am Spendetag mindestens 2,5 l Flüssigkeit trinken, 2 Stunden nach der Spende keinen Alkohol trinken und nicht rauchen. Nach der Spende 30 Minuten Ruhepause einhalten, erst danach Teilnahme am Straßenverkehr. Risikoberufe und gefährliche Hobbys / Tätigkeiten mindestens 12 Stunden nach der Spende nicht ausüben, z. B. Führen DRK-Blutspendedienst West von Flugzeugen, Eisenbahnen, Autobussen und Kränen, Besteigen von Leitern und Gerüsten, Fallschirmspringen, Bergsteigen und Tauchen. Etwa 1 Stunde nach der Spende nicht lange stehen (um Kreislaufreaktionen zu vermeiden). Spendearm schonen, mit dem Spendearm nicht schwer heben oder schwer arbeiten. Verband/Pflaster mindestens 2 Stunden belassen. Am Spendetag keine übermäßigen körperlichen Anstrengungen unternehmen, z. B. Sauna, Sport. Das Blut, das Sie spenden, nennen wir „Vollblut". Die Auftrennung jeder Blutspende in Bestandteile hilft mehreren Patienten. Verschiedene Komponenten übernehmen lebenswichtige Aufgaben: Rote Blutkörperchen Erythrozytenkonzentrate transportieren den Sauerstoff. Im Körper eines Erwachsenen gibt es etwa 25 Billionen. Sie werden nach 120 Tagen ersetzt. Blutplättchen oder bei einer Operation • bei Blutarmut (Anämie) Thrombozytenkonzentrate Blutplasma werden eingesetzt: bei Patienten, deren Plättchenbildung gestört ist, z. B. bei Leukämiekranken während einer Chemotherapie sind lebenswichtig für die Blutstillung (Gerinnung). Über eine Billion kleinster Blutzellen zirkulieren im Kreislauf. Sie werden nach 7-12 Tagen ersetzt. ist die Blutflüssigkeit. Es enthält Nährstoffe sowie Faktoren für die Blutgerinnung und die Infektionsabwehr. Ersatz innerhalb von 6 Stunden. werden eingesetzt: • bei einem plötzlichen Blutverlust Frischplasma und andere Plasmapräparate werden eingesetzt: • bei Gerinnungsstörungen • bei großem Blutverlust • als Ausgangsstoff für le- bensrettende Arzneimittel Was können Sie tun, um Empfänger von Blutprodukten - zu denen auch Sie zählen könnten - vor einer Ansteckung zu schützen? Leichte Erkrankungen des Blutspenders, z. B. grippale Infekte oder Durchfall, stellen für Empfänger von Blut und Blutprodukten, die in der Regel schwerkranke Patienten mit einer Abwehrschwäche sind, ernsthafte Komplikationen dar, weil Krankheitserreger auch durch Blut übertragen werden können. Inzwischen ist es mit Labormethoden möglich, im Organismus Virusbestandteile nachzuweisen. Aber auch mit diesen Testen gibt es noch ein „diagnostisches Fenster", d.h. einen Zeitraum, in dem die Erkrankung (noch) nicht nachweisbar ist, obwohl eine Infektion durch Blut übertragen werden kann. Es kann nur auf Krankheitserreger untersucht werden, für die geeignete Testverfahren zur Verfügung stehen. Wir brauchen Ihre Mithilfe, um die Ausbreitung von durch Blut übertragbaren Krankheiten zu verhindern! Aus diesem Grund dürfen folgende Personengruppen und deren Sexualpartner mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko für AIDS (Acquired Immuno Deficiency Syndrome), Hepatitis und HTLV l / II nicht Blut spenden: • Hepatitis-/AIDS-/HTLV l / Il-Test-Positive • Homosexuelle Männer, bisexuelle Männer DRK-Blutspendedienst West • • • • • Bluterkranke Suchtkranke, die sich Drogen spritzen oder gespritzt haben Weibliche und männliche Prostituierte, Sextouristen, Häftlinge Personen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern Einwohner von Gebieten mit hoher Hepatitis-/AIDS-/HTLV l/llDurchseuchung • Personen, die in den letzten 12 Monaten Sexualkontakt zu einer der oben genannten ansteckungsgefährdeten Personen hatten • Personen, die in den letzten 12 Monaten einen AIDS-Test machen ließen, weil sie eine Ansteckung befürchteten • Sexualpartner von Hepatitis-/AIDS/HTLV l/ Il-Kranken und Test-Positiven sowie deren Sexualpartner Wenn Sie den geringsten Verdacht haben, dass Sie sich auf einem der oben genannten Übertragungswege angesteckt haben, spenden Sie bitte kein Blut oder unterbinden Sie nach der Spende durch den vertraulichen Spender-Selbstausschluss, dass Ihr Blut weitergegeben wird. Wir bitten Sie, bei folgenden Krankheitszeichen, die bei vielen Erkrankungen auftreten können, nicht Blut zu spenden: • • • • • • • Unklarer Gewichtsverlust von mehr als 5 kg in 2 Monaten Fieber länger als 10 Tage Lymphdrüsenschwellungen Wochenlanges nächtliches Schwitzen, Abgeschlagenheit Andauernder, nicht durch Rauchen oder eine Erkältung bedingter Husten Andauernder, nicht erklärbarer Durchfall Auffällige Haut- oder Schleimhautveränderungen (z. B. violette Flecken oder Beulen, weiße Beläge im Mund, Gelbfärbung) Der vertrauliche Spender-Selbstausschluss Als Blutspender wissen Sie wie wichtig es ist, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Übertragung einer Infektion durch Blut zu verhindern. Prüfen Sie deshalb nach der Spende anhand der Angaben auf dem Formular „Vertraulicher SpenderSelbstausschluss" streng vertraulich und gewissenhaft, ob Sie ein Risiko eingegangen sind und schließen Sie Ihr Blut bei dem geringsten Zweifel von der weiteren Verwendung für Patienten aus. Bei allen Fragen oder Unklarheiten wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an unseren Entnahmearzt. Ein Spendewilliger / Spender kann zu jedem Zeitpunkt des Spendeverlaufes von der Spende Abstand nehmen und jederzeit Fragen stellen. DRK-Blutspendedienst West Die Laboruntersuchungen Ihres Blutes Folgende Tests werden anlässlich jeder Blutspende durchgeführt: • • • • • • GPT (Leberwert) Tests zur Erkennung virusbedingter Leberentzündungen (A,B,C) Tests zur Erkennung einer HIV-Infektion (AIDS-Test) Test auf Antikörper gegen den Erreger der Syphilis (Geschlechtskrankheit) Blutgruppenbestimmung (gemäß Richtlinien Antikörpersuchtest in regelmäßigen Abständen) Testung auf Parvovirus B 19 Sollten wir bei den Untersuchungen für Sie wichtige Besonderheiten finden, benachrichtigen wir Sie, gegebenenfalls durch Ihren Hausarzt. Wichtig ist, dass wir keine Diagnose stellen, sondern dass bei auffälligen Laborbefunden eine Klärung durch Ihren Hausarzt erfolgen muss. Manchmal reicht eine Blutprobe zur vollständigen Untersuchung nicht aus. Wir schreiben Sie dann an und bitten um eine zweite Blutprobe. Nach dem Infektionsschutzgesetz müssen bei Blutspendern erhobene Befunde, welche eine Hepatitis (infektiöse Gelbsucht) anzeigen können, außerdem von uns namentlich den zuständigen Gesundheitsämtern gemeldet werden. DRK-Blutspendedienst West mit den Instituten für Transfusionsmedizin in: Breitscheid (3) (02102) 189-0 Hagen G) (02331) 807-0 Münster (3) (0251) 709-0 Ostwestfalen-Lippe gGmbH (5) (05222) 184-0 Bad Kreuznach GmbH 0) (0671) 253-0 Kostenlose Informationen „rund um die Blutspende" über Spender-Service-Center: (0800) 11 949 11 www.blutspendedienst-west.de email: [email protected]