Die Wirtschaft des Euroraums wird wohl eine ausgeprägte Schwächephase durchlaufen. Um die Staatsschuldenkrise zu bekämpfen, werden Ausgaben gekürzt und Steuern erhöht werden. Dies wird wohl auch den privaten Verbrauch und die Bruttoanlageinvestitionen bremsen. Aufgrund der schwachen Binnennachfrage dürften die Importe deutlich weniger zunehmen als die Exporte, sodass der Außenhandel positiv zum Wachstum beitragen könnte. Insgesamt dürfte das BIP nur leicht wachsen (EZB: 0,3 %, Postbank Research: 0,6 %). Auch ein Rückgang der Wirtschaftsleistung ist nicht auszuschließen. Die großen Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern dürften bestehen bleiben. Die Konjunktur in Deutschland wird von dieser Entwicklung wohl spürbar abgebremst werden, was sich besonders beim Export zeigen wird. Ausrüstungs- und Bauinvestitionen sollten zwar weiter steigen, aber nicht mehr so stark wie im Jahr 2011. Die Zahl der Erwerbstätigen sollte im Jahresdurchschnitt deutlich steigen, was den privaten Verbrauch weiter ankurbeln sollte. Das BIP wird dennoch nur noch schwach bis mäßig wachsen (Sachverständigenrat: 0,9 %, Postbank Research: 1,2 %). Wenn die Weltwirtschaft wächst, steigt die Nachfrage nach Rohöl. Gleichzeitig wird auch das Angebot ausgeweitet. Die Rohölnotierungen dürften deshalb im Durchschnitt des Jahres 2012 nur leicht steigen. Die US-Notenbank hat in Aussicht gestellt, ihren Leitzins noch länger auf sehr niedrigem Niveau zu halten. Für das Jahr 2012 ist deshalb mit einem konstanten Wert von 0 % bis 0,25 % zu rechnen. Die EZB dürfte ihren Leitzins durchgehend bei 1,0 % belassen. Die Kapitalmarktzinsen könnten dennoch steigen. Eine schwache Konjunktur und niedrige Leitzinsen sollten die Renditeaufschläge jedoch in engen Grenzen halten. Welthandel wächst vor allem durch Asien Die Entwicklung in den Industrieländern dürfte von stärkeren konjunkturellen Risiken geprägt sein. Deshalb ist davon auszugehen, dass die aufstrebenden asiatischen Märkte auch im Jahr 2012 stärker zum globalen Handelswachstum beitragen werden. Während die weltweiten Handelsvolumina (transportierte Menge in Tonnen) auch im Jahr 2012 um etwa 6 % wachsen dürften, wird das Wachstum auf den Asienrouten voraussichtlich weiter zunehmen. Das Briefgeschäft im digitalen Zeitalter Glossar, Seite 250 118 Die Briefnachfrage in Deutschland hängt davon ab, wie sich das Kommunikationsverhalten unserer Kunden entwickelt und in welchem Ausmaß elektronische Medien den physischen Brief ersetzen. Wir rechnen damit, dass der Markt für Briefkommunikation zwar schrumpft, der Kommunikationsbedarf aber weiter steigt. Wir haben mit der Einführung des e-Postbriefs den ersten Schritt getan, um unsere Kompetenz in der physischen Kommunikation auf die elektronische zu übertragen und daraus ein neues Geschäft zu entwickeln. Zudem haben wir uns darauf eingestellt, dass die Wettbewerbsintensität hoch bleibt. Der deutsche Werbemarkt wird nach Prognosen des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft im Jahr 2012 erneut leicht wachsen. Er ist konjunkturabhängig und unterliegt derzeit einem Wandel. Wir beobachten insgesamt eine Umverteilung von Werbeausgaben von klassischen hin zu digitalen Medien. Der Trend zu zielgruppenorientierter Werbung und zur Kombination mit Internetangeboten dürfte anhalten. Überdies werden Unternehmen verstärkt auf günstigere Werbeformen zurückgreifen. Im liberalisierten Markt für papiergebundene Werbung wollen wir unsere Position sichern, im gesamten Werbemarkt durch Kombination mit Online-Marketing sogar ausbauen. Deutsche Post DHL Geschäftsbericht 2011