Konzernlagebericht Nachtrag und Prognose Prognosebericht Die exportorientierte deutsche Wirtschaft dürfte von der globalen Belebung profitieren, die Ausfuhren dürften stark wachsen und die Ausrüstungsinvestitionen von niedrigem Niveau aus erhöht werden. Zudem dürfte das staatliche Infrastrukturprogramm seine volle Wirkung entfalten. Dagegen sind vom privaten Verbrauch keine Impulse zu erwarten, da die Arbeitslosigkeit weiter zunehmen dürfte. Das BIP sollte stärker wachsen als im Euroraum (Sachverständigenrat: 1,6 %, Postbank Research: 2,2 %). Beim Ölpreis werden voraussichtlich weder die Tiefststände des Jahres 2009 noch die Höchststände des Jahres 2008 erreicht werden. Im Jahresdurchschnitt wird sich Öl gegenüber dem Vorjahr wohl verteuern. Die US-Notenbank dürfte ihren Leitzins zunächst auf seinem extrem niedrigen Niveau belassen. Sollte sich die Konjunktur erholen, könnten ab dem Sommer die Zinsen leicht steigen. Man erwartet, dass die EZB ihren Leitzins noch für längere Zeit bei 1 % belassen wird. Im späteren Jahresverlauf könnte sie, je nach konjunktureller Entwicklung, die Geldpolitik dann leicht straffen. Die Kapitalmarktzinsen dürften tendenziell steigen. Die Renditeaufschläge sollten sich aber bei einem anhaltend hohen Maß an Preisstabilität in engen Grenzen halten. Das Briefgeschäft im Wandel Die Briefnachfrage in Deutschland hängt davon ab, wie sich die Konjunktur entwickelt und in welchem Ausmaß elektronische Medien den physischen Brief ersetzen. Wir rechnen damit, dass der Markt für Briefkommunikation weiter schrumpft, der Kommunikationsbedarf aber weiter steigt. Wir wollen unsere Kompetenz in der physischen Kommunikation auf die elektronische übertragen und daraus neues Geschäft generieren. Zudem haben wir uns darauf eingestellt, dass die Wettbewerbsintensität hoch bleibt. Der deutsche Werbemarkt ist ebenfalls konjunkturabhängig und wird nach Prognosen des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft im Jahr 2010 schrumpfen. Der Trend zu zielgruppenorientierter Werbung und zur Kombination mit Internetangeboten dürfte anhalten. Daneben werden Unternehmen aber verstärkt auf günstigere Werbeformen unseres Portfolios zurückgreifen. Im liberalisierten Markt für papiergebundene Werbung wollen wir unsere Position sichern, im gesamten Werbemarkt sogar ausbauen. Der Markt für Pressepost dürfte weiterhin leicht zurückgehen, weil verstärkt neue Medien genutzt werden. Die konjunkturelle Entwicklung wird sich auf Abonnementzahlen und Durchschnittsgewichte auswirken und so unseren künftigen Umsatz bestimmen. Die konjunkturelle Entwicklung wird sich auch auf den internationalen Briefmarkt auswirken. Wir wollen hier neue Geschäftsfelder rund um unsere Kernkompetenz Brief erschließen. Auf dem Paketmarkt werden sich zwei Trends fortsetzen: Bei den Geschäftskunden bleibt der klassische Versandhandel weiter unter Druck – die Sendungsmengen werden sinken. Der Privatkundenbereich wird vom Internethandel profitieren. Hier wollen wir unsere Position ausbauen. Internationales Expressgeschäft ausbauen Der internationale Expressmarkt dürfte im Jahr 2010 um 0,5 % bis 1,5 % steigen (Datamonitor Consulting, August 2009). Mittelfristig rechnen Experten mit einem leichten Wachstum für Europa zwischen 0,1 % und 0,5 % und mit einem stärkeren für den innerasiatischen Raum zwischen 1,5 % und 2,0 %. In Europa und Amerika ist die private Nachfrage immer noch sehr verhalten. Das wirkt sich negativ auf die Export- Deutsche Post DHL Geschäftsbericht 2009 93