NASA (Pulsar), NASA / ESA, M. J. Jee and H. Ford (Johns Hopkins University) (Hubble Field), AEI / Milde Marketing Science Communication Blick in die Forschung: Nachrichten Präzise Messung der Entfernung eines Pulsars D ie Entfernung des Pulsars PSR J2222- 871,4 Lichtjahren. Die Angabe ist dabei sich dann die Entfernung des näheren Ob- 0137 im Sternbild Wassermann auf ein halbes Prozent genau. jekts berechnen. Stellt man die Positionen Die Forscher beobachteten PSR J2222- im zeitlichen Abstand von einem halben Forscherteam um Adam T. Deller vom Ne- 0137 über einen Zeitraum von zwei Jahren Jahr fest, so ist die Verschiebung am größ- therlands Institute for Radio Astronomy und machten sich für die Entfernungs- ten und sie lässt sich trotz ihrer geringen (ASTRON) sehr exakt vermessen, wobei bestimmung die Erdbahnparallaxe zu Ausmaße mit einem präzisen Messver- die Astronomen derzeit den Entfernungs- Nutze. Beim Umlauf der Erde um die Son- fahren ermitteln. Diese Methode nennen rekord für ein solches Objekt halten. Sie ne verschieben sich durch die veränderte die Astronomen trigonometrische Paral- setzten dafür den weltweiten radioastro- Perpektive die Positionen von Himmels- laxenbestimmung. Um die Präzision ihrer nomischen Antennenverbund VLBI (Very körpern gegenüber weit entfernten Hin- Messungen zu erhöhen, beobachtete das Long Baseline Interferometry) ein und tergrundobjekten geringfügig. Aus den Team um Deller den Pulsar über mehrere bestimmten die Distanz zum Pulsar zu beobachteten Winkelunterschieden lässt Halbjahreszyklen. wurde von einem internationalen A uf Archivaufnahmen Abstand von 105 300 Kilome- des Weltraumteleskops tern. Seine annähernd kreis- Hubble hat ein Forscher- Ringe förmige Bahn liegt zwischen S/2004 N1 team um Mark R. Showalter den Orbits der seit 1989 be- am SETI Institute im kali- kannten Monde Proteus und fornischen Mountain View Larissa. Für eine Umkreisung einen weiteren Mond des benötigt S/2004 N1 nur rund äußersten Planeten Neptun entdeckt. S/2004 N1, so die 23 Stunden. Mit dem neuentdeckten vorläufige Bezeichnung, hat Trabanten steigt die Anzahl einen Durchmesser zwischen der bekannten Neptunmonde 16 und 20 Kilometern und ist auf 14. Er wurde auf insge- damit der kleinste bislang be- samt zehn Beobachtungen des kannte Neptuntrabant. Er um- Weltraumteleskops Hubble Neptunmond S/2004 N1, der auf Archivaufnahmen des Weltraum- rundet den Planeten in einem aufgespürt, die im Zeitraum teleskops Hubble entdeckt wurde. 14 September 2013 Thalassa Galatea Despina Larissa Ringe Nur etwa 16 bis 20 Kilometer Durchmesser hat der neuentdeckte Sterne und Weltraum NASA / ESA / SETI Institute, Mark Showalter Neuer Neptunmond entdeckt Wassermann verfügt über ein starkes Mag­ netfeld und wird von einem nicht näher Cassini: NASA, JPL / Caltech / SSI; Messenger: NASA / Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory / Carnegie Institution of Washington Der Pulsar PSR J2222-0137 im Sternbild Cassini bekannten Begleiter umrundet (Computergrafik). Pulsare sind Neutronensterne, also Überreste ausgebrannter, massereicher Sterne. Sie sind nur wenige dutzend Kilometer groß, ihre Masse kann aber das Dreifache der Sonne erreichen. Messenger Neutronensterne besitzen ein starkes Magnetfeld und erzeugen in der Nähe ihrer magnetischen Pole unter anderem auch Radiostrahlung. Da sie meist rasend schnell rotieren – die Rotations­pe­riode von PSR J2222-0137 beträgt beispielsweise nur rund 33 Millisekunden –, geraten die Magnetpole bei günstiger Orientierung der Rotationsachse periodisch in unser Blickfeld, wobei der Pulsar kurz aufblitzt. Am 19. Juli 2013 nahm die US-Raumsonde Cassini ein Bildmosaik des Saturn auf, als Da dieses Aufblitzen mit sehr hoher die Sonne vom Planeten bedeckt wurde (Hauptbild). Hier findet sich die Erde als klei- Regelmäßigkeit erfolgt, die an die Ge- ner heller Punkt oberhalb des bläulich erscheinenden E-Rings. Zur gleichen Zeit wie nauigkeit der besten Atomuhren heran- Cassini blickte auch die Merkursonde Messenger in Richtung Erde (Inset). Auf ihrem reicht, wurden diese Objekte nach ihrer Bild treten Erde und Mond als zwei getrennte Lichtpunkte hervor. Entdeckung in den 1960er Jahren Pulsare genannt. Durch die nun genau bekannte Entfernung von PSR J2222-0137 lassen sich weitere Angaben zu diesem Objekt machen. Die Astronomen stellten fest, Die Erde aus der Ferne G leich zwei Porträts des Blauen Planeten aus großer Entfernung lichteten am 19. Juli 2013 zwei US-Raumsonden in den Tiefen des Sonnensystems ab. Von dass der Pulsar nicht allein ist, sondern in Merkur aus blickte Messenger rund 100 Millionen Kilometer in Richtung Erde 2,4 Tagen den gemeinsamen Schwerpunkt und konnte unsere Heimatwelt mitsamt Mond als zwei helle Punkte am Sternen- mit einem bislang noch unbekannten himmel fotografieren. Rund 15-mal so weit von der Erde entfernt wie Messenger Begleiter umrundet. Bei diesem könnte es war die Raumsonde Cassini, als ihr ein Bild der Erde aus anderthalb Milliarden sich um einen weiteren Neutronenstern Kilometer gelang. Die Aufnahmen von Messenger entstanden bei einer gezielten Suche nach oder einen Weißen Zwerg handeln. Deller, A. T. et al., The Astrophysical Journal, im Druck, 2013 möglichen kleinen Monden des sonnennächsten Planeten, von denen aber bislang keine Spur zu finden war. In einigen dieser Übersichtsaufnahmen befand sich auch der Blaue Planet mitsamt seinem Trabanten. Da diese Bilder lange belichtet wurden, um lichtschwache Objekte zu finden, sind Erde und Mond überbelichtet. Im Normalfall würden beide Himmelskörper jeweils weniger als ein Pixel auf den Kamerabildern einnehmen. von 2004 bis 2009 stattfanden. Dabei Cassini nahm ebenfalls am 19. Juli ein Bildmosaik des Planeten Saturn und entstanden jeweils mehrere Bilder, die seinen lichtschwachen äußeren Ringen auf, als die Sonne aus Sicht der Sonde nun bei der Auswertung miteinander vom Planeten bedeckt wurde. Dabei traten im gestreuten und reflektierten Licht überlagert wurden, um lichtschwache die feinen Details der dünnen äußeren Ringe besonders deutlich hervor, und es Objekte im Umfeld des Planeten zu besteht keine Gefahr, dass das grelle Licht der Sonne die Kamera der Sonde irre- finden. Wegen seiner geringen Helligkeit parabel beschädigt. Bislang hat Cassini seit dem Eintritt in die Saturnumlaufbahn entging S/2004 N1 den Kamera-Augen Mitte 2004 zwei derartige Ansichten des Ringplaneten aufgenommen, dies ist der US-Raumsonde Voyager, die im Au- nun die dritte Version. gust 1989 dicht an Neptun vorbeiflog und Insgesamt gelangen Cassini 323 Bilder durch mehrere Filter, die derzeit am dabei gezielt nach unbekannten Monden Jet Propulsion Laboratory der NASA zu einem Gesamtporträt des Saturn zusam- Ausschau hielt. Seinerzeit spürte Voyager mengesetzt werden. Auf einem der Einzelbilder sind Erde und Mond als kleine sechs neue Monde auf, die alle weit Lichtpunkte zu sehen, und sie scheinen im feinen Schleier des äußeren E-Rings innerhalb der Bahn des größten Neptun- zu schweben. Damit hatte Cassini zum ersten Mal damit Erfolg, Erde und Mond monds Triton den Planeten umrunden. von Saturn aus als zwei getrennte Objekte darzustellen. www.sterne-und-weltraum.de NASA-JPL, 22. Juli 2013 CBET 3586 September 2013 15 kurz & bündig Ein lebensfeindlicher blauer Planet Neue Plutomonde haben Namen Die bislang nur als »P4« und »P5« bezeichneten Trabanten des Zwergplaneten Pluto erhielten am 2. Juli 2013 von der Internationalen Astronomischen Union die endgültigen Namen Kerberos und Styx. Die beiden Monde wurden 2011 und 2012 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgespürt. GALEX abgeschaltet Nach mehr als zehn Jahren im All hat die US-Raumfahrtbehörde NASA den »Galaxy Evolution Explorer« Ende Juni 2013 deaktiviert. GALEX untersuchte im ultravioletten Licht Galaxien und die darin ablaufende Sternentstehung. 10 000 erdnahe Objekte bekannt Am 18. Juni 2013 wurde mit Hilfe der automatisierten Himmelsdurchmusterung PanSTARRS der 10 000ste erdnahe Asteroid aufgespürt. 2013 MZ25 ist rund 300 Meter groß und stellt auch auf längere Sicht keine Gefahr für die Erde dar. Venuswinde wehen schneller Aus unbekannten Gründen nahmen in den letzten sechs Jahren in bestimmten Bereichen der dichten Venusatmosphäre die Windgeschwindigkeiten deutlich zu. Dies ergab die Auswertung von Bildern der europäischen Raum- R und 63 Lichtjahre von uns entfernt schwache Licht des Planeten vom grellen im Sternbild Füchslein umrundet Leuchten seines Zentralgestirns trennen ein azurblauer Exoplanet den Stern zu können, beobachteten sie das Stern- HD 189733. Seine Farbe wurde kürzlich system zu einer Zeit, als der Planet un- von einem Astronomenteam um Tom M. mittelbar neben seiner Sonne stand. Sie Evans von der University of Oxford mit fingen dabei die kombinierte Strahlung dem Weltraumteleskops Hubble ermittelt beider Objekte in einem Spektrum auf. und ist die erste Beobachtung ihrer Art im Nun warteten sie, bis der Planet vollstän- sichtbaren Licht. dig hinter seiner Sonne stand und maßen Trotz der vielversprechenden Farbe dann das reine Sternspektrum. Daraufhin ist HD 189733b jedoch kein idyllisches zogen die Astronomen dieses Signal von Plätzchen für Leben, sondern eine wahre dem zuvor gemessenen Spektrum ab und Höllenwelt. Es herrschen dort mittlere konnten so das Spektrum des Planeten Oberflächentemperaturen von mehr als ermitteln. 1000 Grad Celsius, und es toben extrem Der Planet reflektiert demnach bei starke Stürme mit Windgeschwindig- Wellenlängen von 290 bis 450 Nanome- keiten um 7000 Kilometer pro Stunde. tern, also von nahem ultravioletten bis Dazu kommen noch Wolken, die aus ge- blauem sichtbaren Licht rund 40 Prozent schmolzenen Silikatmineralen bestehen, der auf ihn fallenden Sonnenstrahlung. es regnet dort also »Glas«. Als Gasplanet Dagegen wirft er bei längeren Wellenlän- besitzt er zudem keine feste Oberfläche. gen oberhalb von 450 Nanometern nur HD 189733b ist schon seit dem Jahr 2005 rund zwölf Prozent zurück ins All und ist bekannt und wurde somit schon intensiv somit im grünen bis roten Licht dunkel. untersucht. Er gehört zur Klasse der »hei- Für diesen Befund machen die Forscher ßen Jupiter« und umrundet sein Zentral- um Evans die feinen Schwebeteilchen aus gestirn in drei Prozent des Abstands von geschmolzenen Silikatmineralen in der der Erde zur Sonne in nur 2,2 Tagen. Atmosphäre des Riesenplaneten verant- Die Höllenwelt verschwindet bei wortlich. Sie streuen vor allem stark das jedem Umlauf von uns aus gesehen blaue Licht und werfen es ins All zurück. hinter ihrem Stern. Dies machten sich die Forscher um Evans zu Nutze: Um das Astrophysical Journal Letters 772, L 16, 2013 sonde Venus Express. IRIS blickt in die Sonne Weitere aktuelle Meldungen aus Astronomie und Raumfahrt finden Sie auf www.sterne-und-weltraum.de und www.twitter.com/Sterne_Weltraum NASA, ESA, M. Kornmesser Rund vier Wochen nach dem Start am 28. Juni 2013 lieferte der US-Sonnenforschungssatellit »Interface Region Imaging Spectrograph« die ersten hoch aufgelösten Sonnenbilder im ultravio­ letten Licht in bislang unerreichter Qualität. Auf ihnen lassen sich bis zu 200 Kilometer feine Details auf der Sonnenoberfläche erkennen. Etwas massereicher und größer als Jupiter in unserem Sonnensystem ist der Exoplanet HD 189733b, der nach Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble eine tiefblaue Farbe aufweist (künstlerische Darstellung). 16 September 2013 Sterne und Weltraum Schnee in werdendem Planetensystem it dem »Atacama Large M men um Qi den rund dass die Kohlenmonoxid- in unserem Sonnensystem Millimeter/submilli- 175 Lichtjahre entfernten Schneegrenze rund 30 As- entspricht. Sie befindet sich meter Array« (ALMA) in Chile und jungen Stern TW Hydrae tronomische Einheiten vom somit genau dort, wo sie ge- gelang es Astronomen um im Sternbild Wasserschlange Zentralgestirn entfernt ist, mäß der gängigen Theorien Chunhua Qi vom Harvard- heraus. Von ihm ist seit lan- was etwa der Entfernung des auch liegen sollte. Smithsonian Center for gem bekannt, dass ihn eine äußersten Planeten Neptun Astrophysics erstmals, eine ausgedehnte Staubscheibe Schneegrenze in der Staub- umgibt, die zudem annä- scheibe um den Stern TW Hy- hernd senkrecht zu unserer drae direkt zu beobachten. Blickrichtung orientiert ist. Sie kennzeichnet die Entfer- Dadurch können wir sie nung, ab der die Tempera- vollständig überblicken. Das turen in der Scheibe so gering gefrorene Kohlenmonoxid werden, dass sich Kohlen- auf den Staubpartikeln lässt monoxid (CO) als Reif an den sich mit ALMA nicht direkt Staubteilchen absetzt. Die beobachten. Stattdessen Schneegrenze bestimmt, ab bedienten sich die Forscher welchem Abstand zum Stern sich in einer Staubscheibe eines Tricks, in dem sie nach dem Molekül Diazen (N2H+) felsige Planeten wie die Erde Ausschau hielten. Dieses oder Gasriesen wie Jupiter Molekül reagiert intensiv bilden werden. Erdähnliche mit dem gasförmigen Koh- Planeten mit insgesamt nur lenmonoxid und wird dabei geringen Gehalten an leicht- völlig zersetzt. Es findet sich flüchtigen Substanzen ent- also erst dann in größeren stehen in den Regionen nahe Mengen in der Staubscheibe, am Stern, in denen trockener wenn das Kohlenmonoxid Gesteinsstaub vorherrscht, ausgefroren ist und nicht Mit den ALMA-Teleskopen in Chile gelang diese Ansicht der jupiterähnliche Planeten mehr mit ihm reagieren Staubscheibe um den Stern TW Hydrae. Jenseits der dunk­len dagegen in den Regionen kann. Schneegrenze. Für ihre Untersuchungen suchten sich die Astrono­ ALMA (ESO / NAOJ / NRAO) zentralen Region hat sich Kohlenmonoxid auf den Staubteil- Mit ALMA konnten die hinter der Kohlenmonoxid- Science, im Druck, 2013 Astronomen eine Ver- chen der Scheibe als Reif abgesetzt, da hier die Temperaturen niedrig genug sind. Der weiße Ring verdeutlicht die Größe teilungskarte für Diazen der Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun in unserem erstellen und zeigen, Sonnensystem. »Sterne und Weltraum«-Gewinnspiel M it etwas Glück können Sie ein Exemplar des reich illustrierten Buchs »Astrono- Senden Sie die Ziffern der Fragen und den jeweils zugehörigen Buchstaben der richtigen mie – Die Wunder des Weltalls, Sterne und Lösung bis zum 12. September 2013 per E-Mail Planeten beobachten« aus dem Kosmos-Verlag mit der Betreffzeile »Sonnenflecken« an: gewinnen (siehe Rezension S. 102). [email protected] Frage 1: Die Temperatur der Frage 2: Der Gleißberg-Zyklus Frage 3: Welcher Zyklus ist der Sonnenflecken beträgt? dauert? längste? a) 4000 Grad Celsius a) 77 Jahre a) Hallstadt-Zyklus b) 4500 Grad Celsius b) 88 Jahre b) Schwabe-Zyklus c) 5000 Grad Celsius c) 99 Jahre c) Eddy-Zyklus Teilnahmebedingungen: Alle »Sterne und Weltraum«-Leser, die bis zum 12. September 2013 die richtigen Lösungen an die genannte E-Mail-Adresse senden, nehmen an der Verlosung teil. Bitte dabei unbedingt die Postanschrift angeben. Maßgebend ist der Tag des Eingangs. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind die Mitarbeiter der Spektrum der Wissenschaft www.sterne-und-weltraum.de Verlagsgesellschaft mbH und deren Angehörige. Die Preise sind wie beschrieben. Ein Tausch der Gewinne, eine Auszahlung in bar oder in Sachwerten ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erkennt der Einsender diese Teilnahmebedingungen an. September 2013 17 Komet ISON stößt Kohlendioxid aus it dem Weltraumtele- M aus. Das Gas strömt ruhig Komet ISON dürfte sich auf Komet ISON wird von skop Spitzer konnte ab und bildete am 13. Juni seiner ersten Passage durch professionellen Astronomen eine Forschergruppe um zusam­men mit dem Staub das Sonnensystem befinden und Amateurbeobachtern mit Carey M. Lisse von der Johns einen rund 300 000 Kilometer und enthält daher noch große großer Spannung erwartet, da Hopkins University in Mary- langen Schweif. Zum Ver- Mengen an leichtflüchtigen er sich Ende November 2013 land zeigen, dass die derzei- gleich: Die mittlere Entfer- Stoffen in gefrorener Form. bis auf nur 1,16 Millionen tige Aktivität des Kometen nung des Mondes zur Erde Bei der Annäherung an die Kilometer der Sonne nähern C/2012 S1 ISON mit hoher beträgt 384 000 Kilometer. Sonne verdampfen diese und und dabei extrem aufgeheizt bilden den typischen Kome- werden wird. Somit hoffen tenschweif. die Kometenfans weltweit auf Wahrscheinlichkeit auf den Mit den Beobachtungen Ausstoß großer Mengen an von Spitzer konnten die As- gasförmigem Kohlendioxid tronomen aufklären, warum zurückgeht. Zum Zeitpunkt der bereits im September wird sich der rund 4,8 Kilo- im November und Dezember der Beobachtungen am 2012 von den russischen meter große Kern von ISON am Morgenhimmel (siehe 13. Juni 2013 war der Schweif- Astronomen Witali Newski der Sonne so weit genähert hierzu S. 74 in diesem Heft). stern rund 500 Millionen Kilo- und Artjom Nowitschonok haben, dass die Temperaturen meter von der Sonne entfernt, entdeckte Schweifstern schon ausreichen, auch Wasser- das heißt etwa 3,4-mal so weit deutliche Aktivität zeigte, eis verdampfen zu lassen. wie die Erde. Dennoch stieß als er sich noch zwischen Dann sollte der Schweifstern der Kern von ISON schon in den Bahnen von Saturn und seine Aktivität beträchtlich dieser Distanz pro Tag rund Jupiter befand und nur wenig steigern, da der Kometenkern 1000 Tonnen an Kohlendioxid durch die Strahlung der zu einem großen Teil aus und 54 000 Tonnen an Staub Sonne aufgeheizt wurde. Der Wassereis besteht. Gegen Anfang September einen spektakulären Auftritt NASA, 23. Juli 2013 und CBET 3591 Komet ISON wandert über den Himmel (HST-Aufnahmen): http://goo.gl/nO3sdG Heftige Sternentstehung im Katzenpfotennebel I m Katzenpfotennebel NGC 6334 im Sternbild Skorpion bilden sich derzeit große Mengen an Sternen gleichzeitig. Dies fand ein Forscherteam um Sarah Willis von der Iowa Sate University heraus, das die Region im Detail durchmusterte. Dabei nutzten die Astronomen Infrarotskope Herschel und Spitzer sowie des erdgebundenen Blanco-Vier-Meter-Teleskops auf dem Cerro Tololo in Chile. Sie erfassten in der Region alle Sterne der Spektralklassen O, B, A, F und G, die sich im Inneren der Gas- und Staubwolken befinden, die das Licht dieser Sterne absorbieren. Somit sind sie im sichtbaren Licht nicht zu erkennen. NGC 6334 ist rund 5200 Licht- jahre von uns entfernt und erhielt seinen Spitznamen auf Grund seiner Form im sichtbaren Licht, die an den Pfotenabdruck einer Hauskatze erinnert. Schon seit längerem sind in NGC 6334 mehrere massereiche Sterne der Spektralklasse O bekannt, die mit ihrer starken ultravioletten Strahlung das Gas des Nebels zum Leuchten im sichtbaren und infraroten Licht anregen. Durch die Suche im nahen Infraroten konnten die 18 September 2013 Sarah Willis (CfA + ISU); ESA / Herschel; NASA/JPL-Caltech/ Spitzer; CTIO / NOAO / AURA / NSF bilder und Messdaten der Weltraumtele- 10 Lichtjahre Sterne und Weltraum Vor 50 Jahren Die Häufigkeit der Sonnenflecken »In den Jahren 1610-11 beobachte­ ten GALILEI in Padua, FABRICIUS in Wittenberg und SCHEINER in Ingol­ stadt Flecken auf der Sonnenscheibe NASA, JPL / Caltech / JHUAPL / UCF … Schon bald ... stellte man fest, daß die Häufigkeit der Sonnenflecken einer zeitlichen Veränderung unterliegt. Um diese Verände­ rung etwas quantitativer erfassen zu können, führte RUDOLF WOLF im Jahre 1848 als charakteristische Maßzahl für die Häufigkeit der Sonnenflecken die Fleckenrelativzahl ein ... Einige Jahre [da]vor ... stellte SCHWABE fest, daß die Häufigkeit der Sonnenflecken mit einer Periode von etwa 10 Jahren variiert ... Eine Statistik der von 1755 bis 1954 bestimmten Relativzahlen Mit dem Infrarotsatelliten Spitzer gelangen diese Aufnahmen ergibt für die wahrscheinlichste Länge eines Sonnenfleckenzyk­ lus 11.1 ± 1.3 Jahre ... Am Mt. Wilson Observatorium [wurde] des Kometen C/2012 S1 ISON. Im linken Teilbild, das bei einer festgestellt, daß in den Sonnenflecken starke Magnetfelder Wellenlänge von 3,6 Mikrometern entstand, lässt sich ein rund auftreten.« 300 000 Kilometer langer Staubschweif erkennen. Im rechten Teilbild zeigt sich bei einer Wellenlänge von 4,5 Mikrometern (SuW, September 1963, S. 196) M it diesem Aufsatz von Wolfgang Mattig berichtete »Sterne und Weltraum« zum vierten Mal in Folge über eine kugelige Gashülle aus Kohlendioxid. Erscheinungen auf der Sonne. Sonnenflecken sind ein auffälliges Merkmal der Sonnenaktivität, deren Auswirkungen bis zur Erde reichen: Polarlichter und Störung des KurzwellenFunkverkehrs sind dafür spektakuläre Beispiele. Falls auch die Helligkeit der Sonne sich mit dem Sonnenfleckenzyklus ändert, könnte das sogar unser Klima beeinflussen. So war Forscher nun auch wesentlich leuchtschwächere Sterne aufspü- die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, als es fast keine ren, die bislang unbekannt waren. Dabei leuchten die masse- Sonnenflecken gab, besonders kalt, mit harten Wintern. Viele ärmsten von ihnen, sonnenähnliche Sterne des Spektraltyps G, holländische Gemälde dieser Zeit zeigen das Eisvergnügen rund eine Million mal schwächer als die hellsten O-Sterne in auf zugefrorenen Kanälen und Flüssen. Die Helligkeit der Sonne ändert sich aber kaum. Erst seit NGC 6334. Insgesamt stießen die Astronomen auf mehr als 2000 junge 1978 sind die Messinstrumente auf Erdsatelliten überhaupt Sterne. Anhand von Massenverteilungsfunktionen schätzten in der Lage, die geringe Zunahme der Sonnenstrahlung im die Forscher dann ab, wieviele weitere Sterne, die noch leucht- Aktivitätsmaximum um etwa 0,1 Prozent nachzuweisen. schwächer als unsere Sonne sind, in NGC 6334 zu erwarten sind. Die Sonne strahlt also am hellsten, wenn sie die meisten Daraus ergab sich sowohl ihre Gesamtzahl im Katzenpfotennebel dunklen Flecken aufweist – das liegt daran, dass dann auf als auch ihre Entstehungsrate. Die Astronomen stellten fest, dass ihrer Oberfläche vermehrt »Fackeln« (heiße helle Punkte) sich innerhalb von einer Million Jahre rund 3600 Sonnenmassen auftreten, welche den Helligkeitsverlust der Flecken mehr an Gas und Staub zu Sternen zusammenballen. Das ist erheblich als nur ausgleichen. Dabei steigt die Strahlung besonders im mehr als sonst in unserem Milchstraßensys­tem und brachte die Ultravioletten an. Hier liegt vielleicht ein Schlüssel für den Forscher dazu, den Nebel als »Mini-Starburst-Region« zu bezeich- Einfluss auf das irdische Klima: die Zunahme der Ultraviolett- nen. Ein Starburst betrifft häufig weite Bereiche ganzer Galaxien strahlung ruft Änderungen in der hohen Atmosphäre hervor, und bezeichnet die massenhafte und gleichzeitige Entstehung die sich nach unten bis zur Erdoberfläche ausbreiten. Dies von Sternen in Bereichen, die sich über Tausende von Lichtjahren reicht aber bei Weitem nicht aus, um den globalen Tempera- erstrecken. Die Größe des Katzenpfotennebels liegt dagegen bei turanstieg der letzten hundert Jahre zu erklären. nur etwa 70 Lichtjahren. NOAO, 5. Juni 2013 Auch in der Häufigkeit des Kohlenstoffisotops C-14 hinterlässt die Sonnenaktivität ihre Spur. So kann sie durch Untersuchung alter Baumringe für frühere Zeiten bestimmt Für dieses Komposit des Katzenpfotennebels NGC 6334 wurden werden. Damit weitet sich der Blick auf Aktivität und Klima Aufnahmen in verschiedenen infraroten Wellenlängen verwendet, der vergangenen 10 000 Jahre. Der altbekannte Rhythmus der die von den Weltraumteleskopen Spitzer und Herschel sowie dem Sonnenfleckenhäufigkeit führt uns zu spannenden Fragen, Blanco-Vier-Meter-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile stammen. die wir erst heute in gebotener Breite und Zuverlässigkeit Sehr schön lassen sich die unterschiedlich dichten Staubwolken angehen können. Christoph Leinert und Unmengen an Sternen erkennen. www.sterne-und-weltraum.de September 2013 19 Ihr Partner für die Astronomie. Autorisierter Fachhändler für: Neuheiten Neuheiten Neuheiten Neuheiten Celestron AVX Montierung Omegon pro Super LE Zoom 8-24 Okular Astroshop.de ist ein Bereich der nimax GmbH. Mehr Informationen zu unserem Unternehmen finden Sie unter www.nimax-gmbh.de. Alle angegebenen Preise in Euro inkl. 19% MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten. 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