ERWEITERTE HARNWEGE – WAS BEDEUTET DAS? Der Urin wird im Nierengewebe gebildet und von dort über die Nierenkelche an das Nierenbecken weitergeleitet. Vom Nierenbecken gelangt der Urin über die Harnleiter in die Blase und von dort über die Harnröhre nach außen. Erweiterte Harnwege unterscheiden wir • nach dem Abschnitt, der erweitert ist (z.B. Nierenbecken-, Harnleiteroder Kelcherweiterung) • nach dem Ausmaß der Erweiterung • nach der Rückwirkung auf das Gewebe Eine Erweiterung der Harnwege kann einseitig oder beidseitig sein oder auch nur einzelne Abschnitte betreffen. • Je stärker die Ausprägung der Erweiterung am Nierengewebe ist, desto größer ist die Gefahr der Druckschädigung. • Je länger der erweiterte Abschnitt ist, desto größer ist das Infektionsrisiko. Um die normale Reifung der Niere zu gewährleisten, müssen Kinder mit erweiterten Harnwegen vor Harnwegsinfekten bewahrt werden. Hierzu sind Urinkontrollen notwendig, da der Säugling noch nicht über die typischen Symptome eines Harnwegsinfekts (Schmerzen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen) klagt. Besonders wichtig sind diese Kontrollen bei Fieber. Bei ausgeprägter Gefährdung kann eine vorübergehende Behandlung mit einem Antibiotikum notwendig sein. • Die Erweiterung der Harnwege bildet sich sehr häufig während des ersten Lebensjahres zurück. Vorraussetzung ist eine normale Funktion der Niere. Die Funktion kann jedoch verläßlich erst nach dem zweiten Lebensmonat untersucht werden. Bei Funktionsstörungen können operative Korrekturen notwendig werden. Wann welche weiterführenden Maßnahmen erforderlich sind, entscheidet Ihr Kinderarzt. Prof. Dr. D. Weitzel, 1. Vorsitzender