mbruchkopie

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Gute hausärztliche Praxis 63
Husten
Problemstellung
Problemanalyse
sung durch was? Haben
ben Sie dagegen
schon Tabletten oderr eine
e andere Behandlung ergriffen?
? Gibt
bt es sonst n
noch
etwas, was ich für sie tun kann?
3. „Was haben Sie noch für
f BeschwerB
den?“
“
Nach absteigender
Häufigkeit:
eigender H
Häufig
chnupfen
pfen
• Schnupfen
-/Rachenbe
• Hals-/Rachenbeschw
Hals-/Rachenbeschwerden
wächeg
• Schwächegefühl
• Abnormer
bnormer Au
Ausw
Auswurf
• Dyspnoe (AGV?
(AGV?)
mb
1. Zuhören, Nachfragen, Beratungsursache definieren: Was fehlt Ihnen
(oder: Ihrem Kind)?
Wie schlimm sind die Beschwerden?
Seit wann? Schon mal gehabt? Auslö-
2. „Haben Sie Fieber
Sie?“
ieberr oder fröste
frösteln S
Jeder Dritte sagt Ja. Weist a
schwere
auf sc
Infektion hin
Bakteriell).
n (Influenza,
nfluenza, Ba
Bakter
ruc
Gezielte Anamnese
hk
Erlebte Anamnese
Eigen-, Familien- (Atopie), und Behandlungsanamnese sind diagnostisch wertvoll. Jeder Fünfte hat eine Hypertonie
(Rauchen, ACE-Hemmer), 3% eine Allergische Rhinitis (Etagenwechsel?) und 5%
Asthma oder COPD (Compliance) als
Vorerkrankung.
•
•
•
•
Kopfschmerzen
Ohrenschmerzen
Stimmprobleme
Stim
Sti
Allgemeine Schmerzen.
Allgem
Al
op
ie
Husten wird von Laien oft als harmlos eingestuft: nach sieben bis 35 Tagen kommt
mt
twöhhder Patient in die Praxis. Trotzdem ist der Arzt als Berater gefordert: Raucherentwöhon)
n)
nung und Impfen empfehlen, von beliebten Maßnahmen (Bettruhe, Medikation)
n vereher abraten. Als Symptom des unteren Atemtrakts muss bei akutem Husten
n der
stärkt auch an AGVs gedacht werden. Diagnostisch angegangen werden muss in
Regel der subakute Verlauf: Dauer > 3 (Kinder) bis > 8 Wochen.
Selten (< 1%) werden ThoraxschmerSelte
S
zen (Atemabhängig? Sonst KHK!)
Schluckstörungen, Giemen und LeisSc
tungsknick angeben, nach denen trotzdem zum Ausschluss eines abwendbar
gefährlichen Verlaufs gefragt werden
sollte (AGV).
4. Allergie: „Sind Allergien bekannt?“
Vor allem bei atopischen Kindern an den
Etagenwechsel der Allergie denken
(vom Heuschupfen zum Asthma).
5. Nikotin: „Sind Sie Raucher?“
Rauchen ist der zweithäufigste Grund
für Husten. Zur Abschätzung des
Risikos für HNO-Malignome sollte
auch der Alkoholkonsum bekannt
sein!
6. Gegebenenfalls bei Kindern: „Kann Ihr
Kind einen Fremdkörper verschluckt
haben, z. B. eine Erdnuss oder ein
Legoteil?“
7. Gegebenenfalls Medikamentenanamnese
ACE-Hemmer?
Erster Eindruck
Krankenbeobachtung (laufende Nase,
Art des Hustens, Belastbarkeit des Patienten, Hörbare Atemgeräusche, Zyanose, Orthopnoe/Dyspnoe), Anamnestik
und epidemiologische Lage hinterlassen
oft einen zielsicheren Eindruck, worum
es sich handelt. Liegt demnach ein banaler Virusinfekt vor, kann die nachfolgende Untersuchung kurz und gezielt
ausfallen oder ganz entfallen.
Untersuchung
Die Untersuchung umfasst:
• Die Einschätzung, ob Fieber vorliegt,
Abb. 1
Sind Atemgeräusche hörbar?
Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33 (2) 63–64
64 Gute hausärztliche Praxis
•
•
•
Akute Laryngitis
Fremdkörperaspiration
Tracheitis, Bronchitis,
Asthma, COPD
Bronchopneumonie,
selten: Pleuritis, Karzinom,
Lungenembolie, infektiöse
und allergische
Lungenerkrankung
Beratung
Akuter, unkomplizierter
omplizierter
lizierter Husten
Hu
Husten, Atemün)
wegsinfektt (Grün)
ben eine Erkältung!
Erkältu
• „Sie haben
Erkältung!“
en istt ein Schu
Schutzre
• Husten
Schutzreflex, der der
undheit
heit die
dient
Gesundheit
ei pharyngealem
haryngealem H
• Bei
Husten: Gurgeln,
sonst gegebe
gegebenenfa
gegebenenfalls Dampfinhalation
ion
• Hustenblocker
ustenblocke si
sind nur bei gestörtem
Nachtschlaf erf
Nachtschla
erforderlich
• Wiedereinbes
Wiederein
Wiedereinbestellung nötig.
Um
Rot:
Einweisung bei therapierefraktärer
Pneumonie oder Dyspnoe. Bei chronischem Husten (ältere Raucher, COPD,
Asthma) regelmäßige Verlaufsuntersuchungen, gegebenenfalls mit Röntgenkontrolle zum Ausschluss interkurrentem Bronchialkarzinom.
Kinder: an Fremdkörperaspiration denken. Bei chronischem Husten immer Abklärung, z. B. Pertussis (Labor: Abstrich),
Mukoviszidose.
• Keine Zyanose, Nasenflügeln,
eln, thorahorakale Einziehungen
befund
d
• Negativer Auskultationsbefund
P o. B.
• Keine Leukozytose, CRP
uck: „nicht
• Erster Spontaneindruck:
gefährlich“
ehörige
rige sind nicht
n
• Patient und Angehörige
ängstlich
en zur Zeit häuf
häufig.
• Virusinfektionen
ch
Entscheidungsfindung
nach dem Ampel-Modell
Herzinsuffizienz, Lungenödem, Nebenwirkung
ACE-Hemmer
Husten: Differenzialdiagnosen
nosen in der Allgemeinpraxis
Allge
Allgemei
bru
Problemlösung
Abb. 2
Refluxösophagitis
ko
pi
AGV
Pneumonie (2%) und schwere Dyspnoe
sind häufig. Extrem selten sind Lungenembolie, Pneumothorax, Linksinsuffizienz, Fremdkörperaspiration, Karzinom und TBC.
Virusinfektion
Atemwegsinfektionen
Fieber unbekannter
Genese
Nikotinabusus, Reizgas oder
Allergenexposition
Rhinosinusitis
Upper air cough syndrom
Gelb:
lten!
Psychogener Husten ist extrem selten!
a, dann
Psyche ist oft Kofaktor bei Asthma,
ung
psychosomatische Grundversorgung
(PSGV) indiziert.
Häufig: Die Patienten haben Angst,
brauchen eine Beruhigung!
Pneumonie/e
Pneumo
Pneumonie/eitrige Bronchitis/Influenza
(Rot
(Rot)
• Inf
Infekti
Infektion kann durch Antibiotika
w
wirks
wirksam bekämpft werden
• Atem
Atemgymnastik, Vermeiden von Bettruhe, Dampfinhalation, Fieber messen
• Engmaschige ärztliche Kontrollen.
Grün:
Wait and see, wenn Hinweise auf eine
schwere Infektion oder AGVs fehlen:
• Kurze Anamnese (< 3 Wochen)
• Zusammenhang mit Infekt der oberen
Luftwege offensichtlich
• Bei Rauchern: Husten wie sonst, ohne
Alarmzeichen
• Allgemeinzustand gut, kein hohes Fieber (> 38,5°C)
Chronischer Husten
• ACE-Hemmer und Nikotin absetzen
• Röntgen-Thorax, Lungenfunktion:
falls Infektion, Asthma oder COPD:
Behandeln
• Falls negativ: HNO-Konsil, Fragestellung: GERD (gastroösophageale Refluxkrankheit)? Upper air cough syndrom?
• Falls negativ: an Seltenes denken
• Pertussis ist trotz Impfung möglich!
Medikation
Me
Medi
• A
Antitussiv wirksam: ß-Mimetika, Clobutinol, Codein
• Expectorantien: nur bei COPD
• Amoxicillin, Cephalosporine, Makrolide, Doxicyclin; bei Pneumonie auch
Telithromycin, Fluorchinolone
• Tamiflu bei Grippe.
Gesundheitsförderung
• Nikotinkarenz
• Impfen: Grippe, Pneumonie, Kinderkrankheiten (HIB, Pertussis...).
Kommentar
Das Beratungsproblem Husten erfordert
in erster Linie das Gewicht der ärztlichen
Erfahrung. Entscheidend ist die Unterscheidung zwischen akutem /unkomplizierten, prolongiertem und chronischem
Husten. Bei akutem Husten wird der Arzt
eine dem Patienten angemessene Hypothese anbieten (Erkältung) und die Diagnose offenlassen. Abwartendes Offenlassen ist bei prolongiertem Husten nicht
mehr angebracht. Faustregel: drei (bis
acht) Wochen, „in Grippezeiten auch mal
länger“. Ursache von chronischem Husten: Nikotinabusus, COLD (chronisch-obstruktive Lungenkrankheit). Hier in regelmäßigigen Intervallen (Jahre!) die „Dauerdiagnose“ überprüfen. Selten spielen
andere Faktoren eine Rolle.
Praxisstempel, Unterschrfit
Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33 (2) 63–64
© Prof. Dr. med. Hagen Sandholzer
•
gegebenenfalls auch die Messung der
Körpertemperatur
Die Inspektion der Haut und Schleimhäute
Inspektion des Nasopharynx
Bei Ohrenschmerzen und Kleinkindern auch die Trommelfelle sowie die
Auskultation des Thorax
CRP oder Leukozytenzahlen gehören
zu den hilfreichen Laboruntersuchungen, da das Vorliegen eines gelb/grünen Sputums nicht auf eine bakterielle Genese hinweist. In Betracht
kommen Lungenfunktion und Röntgen-Thorax.
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