2 Dreiecke

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2 Dreiecke
Kommentare zum Kapitel
Untersuchungen an Dreiecken finden sich in allen Mathematik-Curricula. Kongruente Dreiecke,
ähnliche Dreiecke, trigonometrische Funktionen
in rechtwinkligen Dreiecken sind Themen, die die
Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den
entsprechenden Leitideen von Jahr zu Jahr erweitern. Kumulatives Lernen kann hier im Besonderen
gepflegt werden. Auch bei der Untersuchung komplexer Polygone
sind die Sätze der Dreieckslehre von grundlegender
Bedeutung, da jedes ebene einfache Polygon triangulierbar ist. Vernetztes Denken wird hier besonders deutlich.
Die im Buch gebrauchte Gliederung der Dreieckslehre ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die
notwendige Übersicht.
Soll eine Zusammenschau der verschiedenen Lern­
einheiten unterstützt werden, kann eine Kernidee
im Sinne von Gallin/Ruf (vgl. folgenden Exemplarischen Kommentar) in das Spiralcurriculum aufgenommen werden. Messungen an Figuren könnten
eine solche Kernidee sein. Sie kann bei verschiedenen Themen (u. a. Konstruktionen, Flächenberechnungen, Strahlensätzen, trigonometrischen Funk­
tionen) immer wieder aufgegriffen werden. Daraus
ergeben sich viele Möglichkeiten für die Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler beim Arbeiten
auf Papier, am Bildschirm wie auch im Freien. Auch
beim Bearbeiten des < Serviceblatts „Das Dreieck:
Ein Messgerät“, Seite S 25, kann diese Kernidee
heraus­gearbeitet werden.
Exemplarischer Kommentar
Kernideen
Kernideen weisen über die aktuelle Lerneinheit
hinaus, als „rote Fäden“ ermöglichen sie eine
Zusammenschau der einzelnen Themen zu einem
größeren Ganzen.
„Kernideen sind Ideen, Fragestellungen oder
Prob­leme hoher Tragweite, anhand derer sich
ganze Themenkomplexe erschließen lassen und
die – in verschiedenen Jahrgangsstufen aufgegriffen – Zusammenhänge innerhalb der Schulmathematik deutlich werden lassen.“ (Ulm, Volker: Der Mathematikunterricht, Erhard Friedrich
Verlag, Seelze, 2004)
K 16 2 Dreiecke
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Fünf Schwerpunkte sind beim Thema Dreiecke zu
nennen:
– Die Winkelsumme im Dreieck,
– die verschiedenen Dreiecksformen und ihre
Eigen­schaften,
– die Konstruktion von Dreiecken,
– die besonderen Punkte im Dreieck (Umkreismittelpunkt, Inkreismittelpunkt),
– das Ausnutzen rechter Winkel und der Satz des
Thales.
Bezug zum Lehrplan
Leitidee Raum und Form: Die Schülerinnen und
Schüler können
– Mittelsenkrechte und Winkelhalbierende zeichnen und deren Eigenschaften in Sachsituationen
anwenden;
– Kreistangente in einem vorgegebenen Berührungspunkt zeichnen und dieses in Sachsituationen anwenden;
– Grundkonstruktionen mit Zirkel und Lineal durchführen;
– symmetrische Dreiecke beschreiben und zeichnen (gleichschenkliges und gleichseitiges Dreieck);
– Konstruktionsbeschreibungen erstellen;
– Dreiecke aus gegebenen Seitenlängen und Winkelmaßen konstruieren und die Konstruktion
beschreiben;
– ausgewählte Kongruenzsätze kennen und zur
Konstruktion von Dreiecken benutzen;
– Fragen zur Lösbarkeit und Lösungsvielfalt von
Konstruktionen untersuchen;
– Winkelsumme bei Dreiecken kennen und an­
wenden;
– Winkelsätze an einfachen und doppelten Geradenkreuzungen begründen und anwenden;
– den Satz über die Winkelsumme im Dreieck begründen;
– den Satz des Thales begründen und anwenden.
Auftaktseite: Dreiecks-Experimente
Bei der Begriffsbildung im Mathematikunterricht
sind die enaktiven Wurzeln besonders stabil auszubilden. Die beiden Auftaktseiten berücksichtigen
dies im Besonderen.
Das handlungsorientierte Vorgehen wird betont
durch das Herstellen von Dreiecken aus Schnüren
und Pappstreifen und durch das Bilden von Drei­
ecken mit Schülerinnen und Schülern der Klasse.
Die Bedeutung der Handlung liegt aber andererseits auch darin, sich selbst zu erübrigen: Wenn
einmal ein Schema von einer bestimmten Handlung
abstrahiert ist, ist die Basis für handlungsfreie Vorstellungen gewonnen.
Die folgenden Fragen lassen sich dann auch ohne
konkretes Material beantworten:
– Wie viele Knoten muss eine Schnur haben, um ein Dreieck mit drei gleich langen Seiten zu
bilden?
– Wie viele verschiedene Dreiecke mit zwei gleich
langen Seiten lassen sich aus einer Schnur mit
12 Knoten bilden? Auf dem < Serviceblatt „Drei­
ecke in Form“, Seite S 22, finden sich solche Fragestellungen.
– Unter welcher Bedingung lassen sich drei
Pappstreifen nicht zu einem Dreieck verbinden?
Das < Serviceblatt „Dreiecke aus Pappstreifen“,
Seite S 16, unterstützt das Herstellen der Dreiecksseiten für den handlungsorientierten Einstieg.
Werden beim Arbeiten Fotos von den Schülerinnen
und Schülern aufgenommen, gedruckt und ins Heft
geklebt oder gar auf der Schulhomepage veröffentlicht, ist dies besonders motivierend.
Die Bedeutung der Auftaktseiten als advanced
organizers für die folgenden Kapitel wird im exemplarischen Kommentar im Serviceband 6, Seite K 1,
besprochen.
1 Winkel im Schnittpunkt von Geraden
Intention der Lerneinheit
– wissen, dass Stufen- und Wechselwinkelsatz nur
bei parallelen Geraden gelten
– Winkelsätze kennen und zu Berechnungen verwenden
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Das Entdecken von Beziehungen zwischen
Winkeln ist zunächst ungewohnt. Besonders in
schwächeren Klassen empfiehlt sich eine getrennte Behandlung der unterschiedlichen Winkelbeziehungen. Zuerst werden an einer Faltung
(zwei Faltlinien) die Winkelbeziehungen behandelt, die zu den Begriffen Neben- und Scheitelwinkel führen. Nach ersten Übungen kann anschließend die Einstiegsaufgabe im Schülerbuch
selbstständig bearbeitet werden.
– Die Begriffe Scheitelwinkel, Nebenwinkel usw. stehen nicht für besondere Winkel und sind somit
keine Eigenschaftsbegriffe. Es handelt sich um
Relationsbegriffe: Man kann immer nur von zwei
–
–
–
–
Winkeln sagen, ob sie Nebenwinkel, Scheitelwinkel usw. sind (vgl. Exemplarischer Kommentar im
Serviceband 6, Begriffslernen, Seite K 2).
Die Hauptintention dieser Lerneinheit ist das
Lösen von Berechnungsaufgaben. Anhand eines
oder mehrerer gegebener Winkel müssen an besonderen geometrischen Figuren weitere Winkel
berechnet werden. Dies impliziert folgende Vorgehensweise:
1. Erkennen der Besonderheit der Figur
2. Anwendung des entsprechenden Satzes
Um eine Übergeneralisierung der Sätze zu vermeiden, müssen frühzeitig genügend Gegenbeispiele (keine parallelen Geraden!) behandelt
werden. Das < Serviceblatt „Winkel berechnen“,
Seite S 17, enthält entsprechende Aufgaben und trainiert zusätzlich mathematisches Begründen.
Die Lerneinheit ist für die folgenden Lerneinheiten und Klassen von großer Bedeutung. Im
Rahmen der Trigonometrie wird im zehnten
Schuljahr auf die hier gewonnenen Erkenntnisse
zurückgegriffen. Die Fähigkeit, solche Berechnungsaufgaben zu lösen, ist auch eine Voraussetzung für viele Beweisaufgaben.
Das < Serviceblatt „Winkelmemory“, Seite S 18,
wiederholt und sichert die wesentlichen Begriffe.
Es kann als Einstieg in eine Übungsstunde verwendet werden.
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe knüpft an die aus Klasse 5 gewohnten Verfahren (Papierausrisse) an. Die offene
Fragestellung bietet Raum für eigene Vermutungen
und Begründungen.
Aufgabenkommentare
1 bis 7 Die operativen Aufgabenstellungen fördern
die Beweglichkeit des Denkens und vermitteln vertiefte Einsichten in die Winkelsätze (vgl. Exemplarischer Kommentar: Operative Prinzipien, Seite K 13, in
Schnittpunkt Serviceband 5).
7 Die erste Teilfrage entspricht noch Anforderungsbereich I, weil zur Lösung nur der Wechselwinkelsatz verwendet werden muss und den
Lernenden die Figur vertraut ist. Die zweite Frage
enthält viele Elemente aus Anforderungsbereich II,
insbesondere dann, wenn noch begründet werden
muss. Die Lernenden begründen die Schnittseite
oft unterschiedlich. Hier können Kompetenzen aus
Anforderungsbereich III erreicht werden:
– logisch schließen und begründen
– mathematische Argumentationen (Begründungen) stichhaltig entwickeln
2 Dreiecke K 17
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