Institut für Mathematik A. Kresch 17.09.2013 Übung zur Vorlesung Lineare Algebra HS 2013 - freiwillige Auffrischungsübungen Nicht abgeben – Diskussion in der Übungsstunde in der Woche vom 23.09. 1 Mengen und logische Begriffe (a) Entscheiden Sie jeweils ob die angegebene Menge leer oder nichtleer ist: (i) {a2 | a ∈ Z} ∩ {2p | p Primzahl}, (ii) {(x1 , x2 ) ∈ R2 | x21 + x22 + 1 = 0}, (iii) {f Polynom mit reellen Koeffizienten | f (0) = f (1) = · · · = f (9) = 0 und f (10) = 1}. (b) Ergänzen Sie die Sätze (i) Für alle a ∈ R>0 gibt es ein b ∈ R>0 so, dass . . . (ii) Es gibt ein a ∈ R>0 so, dass es genau ein b ∈ R>0 gibt, mit . . . (iii) Es gibt ein a ∈ R>0 so, dass für alle b ∈ R>0 gilt . . . mit den Ausdrücken ab = b, a = eb , sin a = sin b, so dass jeweils eine wahre Aussage entsteht. 2 Minkowski-Summe von Mengen Die Summe zweier Mengen S und T , genannt Minkowski-Summe nach Hermann Minkowski, ist die Menge S + T := {s + t | s ∈ S, t ∈ T }. Dabei wird angenommen, dass s + t Sinn ergibt für s ∈ S und t ∈ T (zum Beispiel wenn n ∈ N und S, T ⊂ Rn ). Analog und unter ähnlichen Annahmen: s + T := {s + t | t ∈ T } sowie λT := {λt | t ∈ T }. Beschreiben Sie die folgenden Mengen: (a) Z + Q, √ (b) Q ∩ 2 Q, (c) 1 + 2Z. 3 Rationale und reelle Zahlen (a) Ein Polynom mit rationalen Koeffizienten f heisst ganzwertig, wenn das Polynom für jede ganze Zahl a einen ganzzahligen Wert f (a) annimmt; in Symbolen: f (a) ∈ Z für alle a ∈ Z. Zeigen Sie an einem Beispiel, dass ein Polynom ganzwertig sein kann, ohne dass die Koeffizienten ganzzahlig sind. (b) Schon im 17. Jahrhundert wurde folgende Regel über die positiven reellen Nullstellen eines Polynoms mit reellen Koeffizienten beschrieben: (Vorzeichenregel von Descartes, 1637) Jede Nullstelle sei nach ihrer Multiplizität gezählt. Als obere Schranke für die Anzahl positiver reeller Nullstellen gilt die Anzahl der Vorzeichenwechsel der von 0 verschiedenen Koeffizienten. Unterschreitet sie diese obere Schranke, tut sie es um eine gerade natürliche Zahl. Nach der Vorzeichenregel von Descartes besitzt das Polynom x3 + x2 − 2x − 1 genau eine positive reelle Nullstelle x1 . Zeigen Sie, dass auch x2 := x21 − 2 und x3 := −x21 − x1 + 1 Nullstellen sind und dass die reellen Zahlen xi (i = 1, 2, 3) paarweise verschieden sind.