Temperatur und Ausdehnung von Stoffen

Werbung
WÄRMELEHRE
WÄRMELEHRE
Temperatur und Ausdehnung von Stoffen
•
Wärme ist eine Form von Energie
•
jeder Körper hat einen bestimmten
Wärmezustand = Temperatur
•
der Wärmezustand bestimmt den
Aggregatzustand des Körpers
Wärmeempfindung
Wärmeempfindung ist je nach Gegebenheit verschieden:
V:
kaltes
Wasser
li Hand↑
lauwarmes
Wasser
↑li re↑
heißes
Wasser
↑re Hand
Die linke Hand wird das lauwarme Wasser als warm
empfinden, die rechte Hand wird das lauwarme Wasser
als kühl empfinden-
1
WÄRME/2
Wärmeausdehnung von Gasen
Beim Erwärmen dehnen sich Gase aus: die Gasteilchen
bewegen sich schneller und sind bestrebt, einen größeren
Abstand voneinander zu haben.
Beim Erwärmen dehnt sich die Luft aus; beim Abkühlen
steigt das Wasser in den Glaskolben, weil sich die vorhandene Luft zurückzieht.
V:
Einer leeren Flasche, die im Eiskasten abgekühlt worden
war, wurde ein Luftballon übergestülpt. Wenn diese Flasche dann erwärmt wird, dehnt sich die in der Flasche
vorhandene Luft aus und ‘bläst’ den Luftballon auf →
die Luft braucht mehr Platz.
WÄRME/3
Wärmeausdehnung von Flüssigkeiten
Auch Flüssigkeiten dehnen sich beim Erwärmen aus. In
der Praxis sehen wir das immer wieder:
•
übervolle Benzintanks neigen im Sommer zum Überlaufen
•
Beim Aufheizen des Wassers müssen Boileranschlussventile tropfen
Wärmeausdehnung von Feststoffen
Sogar Festkörper dehnen sich beim Erwärmen aus.
V:
Ein erhitzter Nagel ist um einige Millimeter länger als
im kalten Zustand.
V:
Vor dem Erwärmen passt die Kugel gerade
noch durch den Ring. Nach
dem Erwärmen ist die Kugel ‘zu groß’
→ Volumsänderung bei Erwärmung
WÄRME/4
Auch das sehen wir in der Praxis immer wieder:
•
im Sommer hängen Hochspannungsleitungen stärker durch als im Winter
•
Dehnungsfugen bei Autobahnen und Schienen
•
Dehnungsschleifen bei Rohrleitungen
•
Bei spröden Materialien (z. B. Glas) kann eine plötzliche Temperaturänderung zum Bruch des Gegen standes führen.
VORSICHT!
Temperaturmessung
Die Temperatur ist ein Maß für den Wärmezustand und
damit für das Ausmaß der Teilchenbewegung in einem
Stoff.
Die Temperaturmessung erfolgt mit dem Thermometer.
Meist sind Flüssigkeitsthermometer und Bimetallthermometer
in Verwendung.
•
z. B. Fieberthermometer = Flüssigkeitsthermometer
Flüssigkeit = Quecksilber (Hg) gefährlich !
Die Temperaturanzeige bleibt auch nach dem He rausnehmen gleich; beim Abkühlen zieht sich das
WÄRME/5
Quecksilber zusammen, in der Verengung reißt der
Quecksilberfaden und dadurch bleibt die Temperatur angezeigt. Durch Schütteln wird das Quecksilber
wieder durch die Verengung gedrückt.
•
Bimetallthermometer
Bimetall = zwei verschiedene Metalle
Ein Metall dehnt sich bei Erwärmung stärker aus als das
andere.
Fe ..... Eisen
Al ..... Aluminium
Erwärmung: Al dehnt sich stärker aus, wird länger
Abkühlung: Al zieht sich stärker zusammen, wird
kürzer
In wärmetechnischen Geräten (z. B. Bügeleisen, Kühlschrank, Feuermelder ...) werden Bimetalle als Thermostat verwendet - Bimetalle schließen den Stromkreis.
offen
geschlossen
WÄRME/6
WÄRMEQUELLEN
a) natürliche Wärmequellen:
.) Sonne
.) heiße Quellen, Vulkane
b) künstliche Wärmequellen: (= Gegenstände, die
verbrannt werden müssen, um Wärme abzugeben)
Heizwert = jene Wärmemenge, die bei der vollständigen Verbrennung von 1 kg des Brennstoffes frei wird
Beim Verbrennen werden Stoffe dichter, Bindungsenergie
wird frei → WÄRME (gemessen in Megajoule [= MJ]
Holz ..................... 15 MJ
Stadtgas ................
18 MJ
Braunkohle ........ 20 MJ
Dieselöl ..................
42 MJ
Steinkohle ........... 33 MJ
Wasserstoff ............ 126 MJ
c) elektrische Wärmequellen:
.) in Kernreaktoren wird Kernenergie erzeugt
1 kg Uran spaltet 1 000 000 000 MJ
1 Milliarde !!!
.) Sonnenkollektoren: Strahlungsenergie wird in Wärmeenergie umgesetzt
WÄRME/7
Ausbreitung von Wärme
1) Wärmeströmung
a) Dampfheizung: im Heizkörper kühlt Dampf ab,
bildet sich zurück zu Wasser, fließt zurück in den
Kessel, wird erhitzt, wandelt sich in Dampf um,
Dampf kühlt im Heizkörper ab ...
b)
Warmwasserheizung: wie bei der Dampfheizung,
nur wird hier warmes Wasser (statt Dampf) mit
einer Pumpe in die Heizkörper transportiert.
Auch in der Luft (= Gas) gibt es eine Wärmeströmung:
Kerze in die Nähe eines Heizkörpers → Flamme neigt sich
zum Heizkörper, weil Luft aufsteigt, kalte Luft wird
‘nachgezogen’
2) Wärmeleitung
Cu (= Kupfer) Stab + Wachskugeln
V:
Wachskugeln fallen der Reihe
nach vom Kupferstab
.) gute Wärmeleiter
Fe (= Eisen)
Glas
Eisen leitet besser als Glas
WÄRME/8
Verschiedene Stoffe leiten Wärme besser als Luft:
(Luft ................... 1 x)
Wasser ..................
20 x
lockere Watte ..... 2 x
Glas ......................
30 x
Federn ................ 3 x
Eisen ....................
3 500 x
Filz ..................... 4 x
Kupfer ...............
18 000 x
Alkohol .............. 8 x
Silber .................
20 000 x
Praxis:
.) Wassertropfen auf heißer Herdplatte: Dampfschicht
hebt Tropfen - lässt ihn ‘tanzen’
.) Türschnalle leitet Wärme besser ab als Türe
!
Schnalle fühlt sich kälter an
.) Anfrieren der Haut an Metallteilen: Metall leitet
Wärme besser
.)
H2O
80°C
Watte 80°C
ins Wasser kann man nicht hineingreifen, in die
Watte schon
WÄRME/9
3) Wärmestrahlung:
•
Körper mit dunkler Oberfläche nehmen die Wärmestrahlen stärker auf, als solche mit heller, glänzender Oberfläche [ABSORBIEREN].
•
Körper mit dunkler Oberfläche strahlen die Wärme stärker als helle,
glänzende Oberflächen [EMITTIEREN].
Praxis:
.) dunkle Kleidung ist im Sommer schlecht
.) Schneedecke hält den Boden warm
.) Thermosflasche: innen verspiegelt, Wärmestrahlung
wird reflektiert (= zurückgeworfen)
WÄRME/10
Man kann die Temperatur in Grad Celsius (° C) oder Kelvin angeben: 0 K = -237° C.
In England und Amerika verwendet man die Temperaturskala nach Fahrenheit. Der Gefrierpunkt des Wassers
liegt bei 32° F und der Siedepunkt bei 212° F.
Wir brauchen
Thermometer für
" Lufttemperatur – Wetterbericht
" Wassertemperatur im See, Badewanne, Schwimmbecken
" Körpertemperatur (Fieber)
" beim Experimentieren zum Feststellen des Siedepunktes und des Schmelzpunktes
" beim Kochen und Backen
" in der Wohnung für Heizung, Kühlschrank, Tiefkühltruhe
Unter Temperatur versteht man den Wärmezustand eines Körpers. Dieser hängt von der Bewegungsgeschwindigkeit der kleinsten Teilchen des
Stoffes ab.
Alle Stoffe vergrößern beim Erwärmen ihr Volumen und
verringern es beim Abkühlen.
Wasser ist eine Ausnahme. Es dehnt sich auch beim Abkühlen unter 4° C wieder aus (= Anomalie des Wassers).
WÄRME/11
Die Ausdehnung von gefrierendem Wasser führt zu
Schlaglöchern und Sprüngen in Felsen und Bauwerken.
Die Wärmeausdehnung berücksichtigt man durch Dehnfugen, Dehngefäße, Rolllager, Dehnungsschleifen, Ausgleichventile ...
Kern der Sonne
15 000000°
...
Oberfläche der Sonne
....
6 000°
Wolframglühfaden
2 800°
.......
Glühdraht der Glühbirne
..
2 500°
Schmelzpunkt Eisen
1 535°
Bunsenbrenner
....
...........
1 300°
Streichholzflamme
........
800°
Papier fängt Feuer
284°
Bügeleisen
.......
(Leinen) ......
240°
0°
-20°
H2O
(siedet) ...........
100°
Körpertemperatur
-39°
........
36,5°
0°
-112°
-191°
-183°
-219°
Wasser (gefriert)
Tiefkühltruhe
Quecksilber erstarrt
Alkohol erstarrt
Luft wird flüssig
Sauerstoff wird flüssig
Sauerstoff wird fest
-273,15°
punkt
absoluter Null-
WÄRME/12
Der Englische Physiker, Lord Kelvin hat eine Temperaturskala festgelegt, die mit Null Kelvin (0 K) beim absoluten Nullpunkt beginnt. Dieser liegt bei – 273,15° C. Damit entspricht der Siedepunkt des Wassers (bei 100° C) der
Temperatur von 373,15 K.
minus 273
° Celsius
Kelvin
plus 273
Herunterladen