Prom. Nr. 3070 Die jungen Vulkanite der griechischen Rhodopen und ihre provinziellen Verhältnisse von der Eidgenössischen Technischen Hochschule zur Erlangung in Zürich der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften genehmigte Promotionsarbeit vorgelegt von KONSTANTINOS SOLDATOS griechischer Staatsangehöriger Referent: Herr Prof. Dr. C. Burri Korreferent: Herr Prof. Dr. F. Laves Zürich 1961 Guggenbühl und Huber, Schweizer Spiegel Verlag IV. Schlussfolgerungen Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Magmen der Provinz der Kalkalkalireihe angehören, was den Rhodopenpazifisichen Charakter der Differentiation deutlich zeigt. Folgende Gründe lassen darüber keinen Zweifel bestehen: 1. Der ohne stetige Kurvenverlauf des Differentiationsdiagramms nach Niggli plötzliche Richtungsänderung (Fig. 27, 28). 2. Die über den ganzen si-Bereich vorhandene die, wie weiter oben ausgeführt wurde, der nach Burri renzen positive Differenz (al-alk), zwischen den entsprechenden Diffe¬ (1926) pazifischen Untertypen Pelée-Lassen Peak und Sierra Nevada (Effusiva) liegt. 3. Die Lage der Isofalie bei dem relativ hohen si-Werte 4. Das Feld der QLM-Punkte 5. Das von Vorliegen im entsprechenden pazifischen Magmatypen = Dreieck 195. (Fig. 32). bei über 80 °/o der analysier¬ ten Vulkanite. Was die einzelnen Provinz Magmatypen anbelangt, herrschen in der Rhodopenleukogranitische Magmen (der yosemititgranitische granitische bzw. so Typus ist weit verbreitet [Liparite]), sowie grano- bzw. quarzdioritische Magmen vor. Dioritische Magmen treten weniger auf, während gabbroide bzw. gabbrodioritische Magmen fehlen, hingegen kommen ganz vereinzelt leuko- gabbroide Magmen Rhodopen-Provinz rade solche gebirgen vor. ergibt sich, Daraus Magmen auftreten, daß in der wie sie bei fast allen eugeosynklinalen ge¬ Falten¬ für den subsequenten Vulkanismus beobachtet werden, und welche Meinung durch différentielle Aufschmel¬ zung präexistierender sialischer Gesteine entstanden sind, welche durch die Orogenèse in Regionen höherer Temperatur gelangten. nach der heute wohl vorherrschenden Nun erhebt sich die schon Zwischengebirge ist, Faltung sich relativ mehr oder angetönte Frage, ob der Rhodopenblock ein wie zumeist angenommen starr verhielt und eine weniger stark in die wird, passive das während der alpinen Rolle spielte, oder ob Faltung einbezogen wurde eigentliches Faltengebirge aufgefaßt werden muß. Wie im geologischen Teil wähnt wurde, hält diesen von zu Boncev die Rhodopen einem bestimmten Diese Ansicht Boncevs scheint gesehen aus verfolgt und vom eigentlichen geprüft ein Zwischengebirge im den Vulkanite, wie es erfahrungsgemäß weisen, oder es sein und verdient werden. Wenn ein ist, atlantischen Charakter Dinariden, er¬ der wurde. petrochemisch-provinziellen Standpunkt zu zu Fall für einen Stamm der geologischen Zeitpunkt abgetrennt nicht unwahrscheinlich er oder gar als ein Sinne so zum großes Gebiet mindesten näher wie die Rhodopen wäre, sollten die in ihm auftreten¬ in vielen anderen Zwischengebirgen der oder eventuell mediterranen Charakter auf¬ sollten sich, wie schon erwähnt, Verhältnisse herausbilden, wie 93 sie man z. B. aus Sardinien kennt, pazifische Charakter treten. Der Zwischengebirgsauffassung. der Wahrscheinlichkeit wo Vulkanite der drei Reihen der Rhodopenmagmen widerspricht jedoch Rhodopen Danach sind die alpinen Faltengebirge zum gemischt auf¬ zu mit ziemlicher rechnen oder mindestens als ein Gebiet zu betrachten, das von der alpinen Faltung stark beeinflußt wor¬ den ist. Im Gegensatz Almopia-Kozuf Rhodopen-Vulkaniten gehören den zu nicht Charakter mit einer eher gleichen zeigen pazifischen als atlantischen Tendenz. unterscheiden sich durch höhere al, alk und tiefere gesteinen, sowie auch durch fizierung. Das zeigen die Vulkanite (al-alk) kleineres sehr gut die al-, von schwach mediterranen Provinz. Sie zur fm, Diese den c von und deutlich fm-, c-, alk-Kurven Magmen Rhodopen- niedrigere (Fig. 29), Sili- sowie QLM-Dreieck (Fig. 32), wo die Projektionsörter der Almopia-Kozufin einem Feld niedrigerer Silifizierung liegen, welches vom Felde der auch das Provinz Rhodopen-Provinz völlig getrennt Almopia-Kozuf-Provinz, im Vergleich zu ist. Die saureren normativen Feldspäte der die tieferen ji-Werte und die relativ höheren k-Werte denjenigen der Rhodopen sprechen Ein anderes Charakteristikum der ebenfalls dafür. Almopia-Kozuf-Laven ist, deutlich geringere Differentiation aufweisen, als diejenigen der daß sie eine Rhodopen. Die schwache Differentiation hat zuerst Tajder (1940) für das Kozufgebiet er¬ vorwiegend Vulkanite des Latit-Dellenit-Typus auftreten. Die glei¬ Gesteinstypen, neben Trachyten und Andesiten, treten auch im Almopia- kannt, chen wo (Soldatos, 19SS). Tajder glaubt Gebiet auf sammenwirken meistens lation von Erscheinung durch das Zu¬ diese Kalk- und Tonschieferassimilation Werte von (al-[c+alk]) sprechen nicht für eine Assimi¬ tonigem Material. Hingegen scheint uns eine Kalkassimiliation al¬ der Vardarzone großen Mengen auftreten, Übrigens lassen eine solche schlossen erscheinen. wurde vom von mesozoischen zum vorkommen angetroffen, Vulkanitgebieten bindung von es mit Kalkassimilation oft Magmen und sie ist von die in Verfasser auf dem Weg zwischen Almopia ein Travertin- bekannt, daß ähnliche Travertinvorkom- Typus (Mittel-Italien) in Ver¬ auftreten. Es muß allerdings darauf hinge¬ mediterranem werden, daß Anzeichen wiesen man und Kalken, mindesten als nicht ausge¬ dem Dorf Promachoi und dem Vulkan Kakourou in in erklären. Die aber negativen von lein eher wahrscheinlich. Die men zu von Karbonatgesteinen geförderten Reaktionen zwischen den und Bildung syntektischer Produkte, den mittel- und unteritalienischen Vulkanen kennt, bis jetzt wie aus Almopia-Kozuf-Gebiet nicht bekannt geworden sind. Daß die Gesteins¬ vergesellschaftung der Almopia-Kozuf-Provinz zu derjenigen der Rhodopen- dem provinz jedoch im Verhältnis einer sagten klar sein. Bei es 94 sich aus den Desilifizierung steht, ungefähr gleichem dürfte nach dem Ge¬ Verhältnis der basischen Oxyde, wie homogenen Punktfeldern des NaKCa- bzw. MgFeCa-Dreiecks ergibt, besteht ein deutlicher Unterschied im Q-Gehalt. Zieht Dreieck von Fig. Kozuf-Provinz, 32 Strahlen so vom schneiden diese Q-Pol man im nach dem Punktfeld der dasjenige der Rhodopenprovinz. QLM- AlmopiaDer Che¬ mismus der letzteren geht somit durch Q-Entzug in denjenigen der erstereo über. Von Interesse in diesem ebenfalls im Gebiet bzw. Demirkapija, Gradiste Zusammenhang am u. a. ist auch, daß weiter (Kumanovo, Stip) niedrig silifizierte, führende Kali-Gesteine auftreten. Ihre sind in Tab. 29 bzw. Tab. 30 im Norden, Ost-Rande der Vardar-Zone in Süd-Serbien bei Niggli- bzw. Q-, L-, M-, zusammengestellt und z. T. leucit- n-, vergleichsweise /-Werte in Fig. 32 eingezeichnet. 05