NEURUPPIN UND ORTSTEILE Seite 4 Mittwoch, 22. Oktober 2014 Reinlich, gebildet – nur auf der Flucht Neuruppin Jugenddorf nahm Asylsuchende gern Englisch, überhaupt ist das Bildungsniveau sehr hoch“, sagt Neuruppin (RA) Eine Sache Lindner. Die Geschichten, die haben die Flüchtlinge, die die Flüchtlinge erzählen, bederzeit im Jugenddorf Gne- rühren, berichtet er. Eine Mitwikow zu Gast sind, weil die arbeiterin der Stiftung für geKapazitäten für asylsuchende sellschaftliches Engagement Menschen im Landkreis Ost- der Deutschen Kreditbank prignitz-Ruppin noch nicht (DKB), die das Jugenddorf beausreichen, einheimischen treibt, hat bereits einige für eine hauseigene Publikation interBesuchern voraus. viewt. Beköstigt wurden alle Das berichtet Torsten Lindner, wie andere Gäste auch – mit Leiter der Einrichtung. „Ich drei Mahlzeiten täglich. Prowürde mir diese Art der Wert- bleme gab es nicht. „Natürschätzung manchmal von un- lich darf man nicht naiv sein. seren einheiVermutlich ist es mischen Gästen nicht immer so, „Das widerspricht wünschen“, oder wir hatten dem, was viele sagt Lindner Glück“, meint und muss un- immer so klischeehaft Lindner. Denweigerlich länoch will er denken“ gern den eigecheln. Denn die Torsten Lindner nen Landsleuten Flüchtlinge, die derzeit im Judie Furcht vor genddorf untergebracht sind, Flüchtlingen aus fernen Längehen sehr pfleglich mit den dern zu nehmen. Am 27. OkRäumen um. „Jetzt ist gerade tober müssen die Gäste dann das Wetter, wo es draußen be- auch schon wieder gehen. Die ginnt, dreckig zu werden. Die DKB Stiftung plant bis dahin, Gäste – es sind größtenteils Fa- alle Familien noch mit gespenmilien – ziehen vor dem Betre- deter Kleidung auszustatten, ten ihrer Räume die Schuhe aus bevor sie in ihre neue Unterund haben auch schon nach kunft in Lentzke umziehen. Besen und Kehrschaufel ge17 weitere Asylsuchende fragt. Sie fegen jeden Tag ihre sind dem Landkreis bis Ende Räume. Das widerspricht allem, des Monats bereits angekünwas viele Menschen immer so digt. Weil Europa immer mehr klischeehaft denken.“ Ziel von Menschen aus diverAuch sonst freuen er und sen Krisen- oder Armutsregioseine Belegschaft sich über nen der Welt wird, hat die Eudie ungewöhnlichen 34 Gäste, ropäische Union verfügt, dass die der Landkreis seit 8. Ok- auch Deutschland mehr Mentober dort einquartiert hat. Sie schen aufnimmt. Das wiestammen aus der russischen derum delegiert an die BunFörderation, aus Eritrea, aber desländer, die wiederum die auch aus Syrien und den Bal- Kreise mit der Unterbringung kanländern. Das Jugenddorf sei betrauen. Auch die UnterbrinBesucher aus anderen Ländern gung in Gnewikow musste nagewohnt. „Viele sprechen auch türlich bezahlt werden. Von Daniel Dzienian POLIZEIBERICHT Nach Sturz betrunken erwischt Neuruppin (RA) Eine Frau ist am Montagabend in der Neuruppiner Otto-GrotewohlStraße mit dem Fahrrad gestürzt und hat sich am Kopf verletzt. Zeugen riefen die Polizei. Als diese eintraf, war die Frau bereits ins Krankenhaus gebracht worden. Später stellte sich heraus, dass war mit 1,53 Promille alkoholisiert und ohne fremdes Zutun an der Bordsteinkante weggerutscht war. Rad an der Fischbüchse gestohlen Neuruppin (RA) Ein Damenrad ist zwischen Sonnabend und Sonntag vor dem Neuruppiner Jugendclub Fischbüchse an der Junckerstraße gestohlen worden. Die Besitzerin hatte es dort am Abend angeschlossen, am Abend darauf war es verschwunden. Schaden: 500 Euro. Polizei stellt gesuchten Mann Neuruppin (RA) Einen mit Haftbefehl gesuchten Mann hat die Polizei am späten Montagvormittag in der Neuruppiner Wulffenstraße in dessen Wohnung erwischt. Der Mann wurde in die Justizvollzugsanstalt zum Verbüßen seiner viermonatigen Strafe gebracht. n Geschäftsempfehlung lokal Industrielle Perfektion und Innovation …für individuelle, güteüberwachte Produkte! Wand-, Dach-, Deckenelemente Dachkonstruktionen hausbausätze Dachaufstockung Dachsanierung carports 16816 Neuruppin Valentin-Rose-Straße 4 03391/5196-0 Fax 03391/5196-33 Bauteile mit Solarelementen von OPItZ SOlar www.opitz-holzbau.com | [email protected] n Heizung Sanitär Darritzer Straße 30 16818 Kränzlin REVISIONSGESELLSCHAFT MBH www.tankschutzneuruppin.de [email protected] Fachbetrieb nach § 19 I WHG 03391/2300 1990 seit 1990 N E U R U P P I N Fax 03391/359090 • Heizungs-, Sanitär- u. Gasanlagenbau • Tankanlagen- u. Tankstellenbau • TÜV Vorbereitung und Mängelbeseitigung an Tankanlagen • Tankreinigung und Stillegung • Wartungs- und Störungsdienst Das richtige Holz für Wand und Boden Für Wände und Böden sollten Holzbeläge ohne Astlöcher ausgewählt werden. Sie werden am besten als glatte Flächen ohne Schattenfugen verlegt, erklären die Einrichtungsexperten der Zeitschrift „Schöner Wohnen“ (Ausgabe 11/2014). Das wirke geradlinig und schlicht und lasse einen mit viel Holz eingerichteten Raum nicht aussehen wie eine finnische Sauna. Für eine ganz bestimmte Raumwirkung sorgen diverse Accessoires. Filz, Fell und grob behauener Stein bewirken eine urige Atmosphäre. Skandinavisches Flair werde mit einer Kombination der Farben Weiß und Schwarz zu Holz geschaffen, feminin wirke dagegen das Material vor grauen Wänden und mit gedämpften Rosatönen sowie Kupferakzenten. Retro sei das Zusammenspiel aus dunklem Holz mit den Farben Schwarz, Dunkelgrün sowie Metall. n Dachdeckerei Christian Thiele GmbH Mühlenweg 6 in 16818 Dabergotz Tel. 03391/500550 • Fax 404095 • Funk: 0172/3875501 Mein Leistungsprofil: • Dachdeckerei • Dachklempnerei • jegliche Dachreparaturen • Zimmereiarbeiten • Gerüstbau • Entsorgung Angebote zum Festpreis Zimmereiangebot ANGEBOT DER DACHDECKERMEISTER IN IHRER NÄHE Dachdecker Erstellung von: • Dachstühlen • Vordächern • Gauben • Carports • Gartenhäusern Symbolischer Akt: Martin Opitz (Mitte) mit seinem Holzbau-Geschäftsführer Bodo Mierisch (rechts) und Bürgermeister Jens-Peter Golde. Um die benachbarte Stadtmauer nicht zu gefährden, wird die Pfählung für den Neubau gebohrt und nicht gerammt. Foto: Dietmar Stehr Innovationen voller Ambitionen Erster Spatenstich für einzigartiges Neuruppiner Holzhaus Neuruppin (dst) Brandenburgs höchstes Holzhaus, barrierefrei, altersgerecht, besonders energiesparend und alles in einer europaweit nahezu einzigartigen Hybrid-Bauweise: An hervorstechenden Besonderheiten mangelt es dem jüngsten Neuruppiner Projekt von HolzbauUnternehmer Martin Opitz nicht. Kein Wunder, dass er glaubt, mit seinem an der Franz-KünstlerStraße entstehenden Viereinhalb-Geschosser beim Deutschen Holzbaupreis 2015 ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können. Wenigstens unter die Endauswahl würde er kommen wollen, sagte Opitz, als er am Dienstag den ersten Spatenstich feierte. Mit einem Volumen von knapp vier Millionen Euro handele es sich um seine bisher größte private Investitionen, erläuterte der Kölner mit Zweitwohnsitz in der Fontanestadt. Entstehen wird dafür ein einzigartiger Neubau, bei dem der Keller samt Tiefgarage und das Treppenhaus aus Beton gefertigt werden sollen. Wer eine der entstehenden 18 Wohneinheiten mietet oder kauft, darf sich nicht nur auf einen Auf- zug im Haus oder auf besonders breite Türen freuen, durch die beispielsweise ein Rollstuhl passt. Wohnlichkeit versprechen auch sichtbare Brettstapeldecken mitsamt Betonaufbau, die – und das ist neu – beide eine statische Funktion erfüllen. Obendrein wird der Neubau dem Effizienzstandard 55 der Kreditanstalt für Wiederaufbau(KfW) erfüllen, was besonders niedrige Nebenkosten verheißt. Opitz versteht das Projekt als Referenzobjekt für den deutschen Holzbau. „Wir wollen künftigen Bauherren zeigen, was möglich ist.“ Dabei weiß der Unternehmer namhafte Helfer an seiner Seite. Mit „Kaden + Partner“ sind international renommierte Holzbau-Planer im Boot, die mit Opitz bereits das Atelierhaus des Evangelischen Gymnasiums errichteten. „Positive Veränderungen im Stadtbild und Modernität“ soll der jetzige Neubau bringen – eben Schinkels Geburtsstadt würdig. Schon in drei Wochen könnte die Bodenplatte gegossen werden. Die ersten Bewohner sollen in dem Neubau 2015 bereits Weihnachten feiern können. Alles noch ganz dicht? Mit einem Spezialtest finden Hausbesitzer Löcher in der Gebäudehülle Das Problem liegt auf der Hand: Hat ein Haus Löcher und Ritzen, kann die warme Heizluft entweichen. Die Heizkosten steigen. Kommt dazu die feuchte, warme Luft auf außenliegende Holzbalken, bildet sich Schimmel. Auch an der Fassade kann das zu Bauschäden führen. Die Lösung klingt simpel, ist aber gar nicht so einfach zu bewerkstelligen: Die Dichtigkeit des Hauses wird überprüft – mit der Luftdichtheitsmessung, auch als Blower-Door-Test, nach einem der führenden Messgerätehersteller aus den USA benannt. Bei Neubauten sollte die Messung durchgeführt werden, wenn das Gebäude komplett luftdicht sein muss. Paul Simons vom Energie- und Umweltzentrum am Deister in Springe (Niedersachsen) rät grundsätzlich zu der Prüfung: „Sie ist auf jeden Fall ein Qualitätsmerkmal für das Gebäude und beispielsweise bei einem späteren Verkauf wichtig.“ Im Altbau bietet der Test sich an, wenn Räume nicht richtig warm werden oder wenn es zieht. Und nach einer Sanierung sei die Messung sinnvoll. Dabei spannt der Messtechniker einen Ventilator in den Türrahmen ein und dichtet sie mit einer Folie ab, erklärt Georg Rodriguez, Geschäftsführer der Mutz Ingenieurgesellschaft. Mit Hilfe von Luft werde im Gebäude ein Druck von 50 Pascal aufgebaut. Das entspricht etwa fünf Windstärken, die auf das Gebäude einwirken. Es wird gemessen, wie viel Luft der Ventilator absaugen muss, um die Druckdifferenz zwischen innen und außen aufrecht zu erhalten. „Ist das Haus undicht, muss er viel arbeiten, Mit Hightech: Eine Messtechnikerin führt an einem Laptop einen Blower-Door-Test in einem Gebäude durch. Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert ist es dicht, weniger“. Die Luft im Gebäude darf sich bei einem Druckunterschied von 50 Pascal laut Energieeinsparverordnung maximal dreimal in der Stunde austauschen, erklärt Joachim Friedrichs vom Bauherren-Schutzbund. Hat ein Haus eine Lüftungsanlage, dann nur 1,5-mal. Aber die Aussagekraft des Tests ist in jedem Fall begrenzt: Er liefert immer nur einen Gesamtwert für das Gebäude. Ist dieser Wert zu hoch, dann weiß man als Immobilienbesitzer noch lange nicht, wo und in welchem Umfang undichte Stellen vorliegen. Die Suche nach Lecks ist aufwendig. Das kann direkt bei dem Test selbst geschehen: Die Gebäudehülle wird abgetastet, mit Messgeräten und Wärmebild-Kameras abgesucht, oder es wird Nebel in das unter Druck stehende Haus gegeben. Undichte Stellen am Gebäude finden sich vorrangig etwa bei Anschlüssen und dort, wo mehrere Leitungen zusammengeführt und nicht ausreichend abgedichtet wurden, erklärt Klaus Vogel vom Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen. In einem fertig gebauten Gebäude lassen sich solche Stellen besonders schwer auffinden: Wenn es aus der Sockelleiste einer mit Gipskarton verkleideten Wand zieht, dann ist nur die grobe Richtung klar, wo sich das Loch befinden muss. Bauherrenberater Friedrichs empfiehlt daher, den Blower-Door-Test am Neubau bereits dann machen zu lassen, wenn die luftdichte Bauteilebene fertig und noch zugänglich ist. Im Idealfall sind die betroffe- nen Handwerker direkt greifbar. „Das spart Schreibaufwand, und sie können gleich nachbessern“, so Simons. Außerdem trage der Unternehmer vor der Abnahme des Objektes die Beweislast, dass fachgerecht gearbeitet wurde. „Wenn später Undichtigkeiten ermittelt werden, muss der Bauherr nachweisen, wer unsachgemäß gearbeitet hat.“ In der Praxis ist das oft schwierig. Blower-Door-Tests und die Ortung von Lecks kann jeder durchführen, der über die Messtechnik verfügt. Der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen listet auf seiner Homepage zertifizierte Anbieter auf. „Für eine Schlussmessung an einem Einfamilienhaus hört man Preise von circa 300 bis 700 Euro“, sagt Vogel. Wer im Rahmen eines Neubaus eine erste Messung zur Qualitätssicherung und eine zweite zum Abschluss des Baus haben möchte, sollte dies bereits bei der Auftragsvergabe thematisieren. Für eine Leckageortung kann ein Dienstleister kaum ein Kostenangebot unterbreiten. Der erforderliche Aufwand zeigt sich erst bei der Durchführung. Denkbar ist, im Vorfeld einen Stundenpreis zu vereinbaren. Für die Rahmenbedingungen der eigentlichen Messung gibt es nur wenige Vorgaben. Der Sachverständige Vogel rät aber: „Bei einer Witterung mit großen Temperaturdifferenzen, insbesondere aber mit höheren Windgeschwindigkeiten sollte von einer Messung abgesehen werden.“ In der DIN-Norm EN 13829 für die Tests wird ein Höchstwert von sechs Metern pro Sekunde genannt. Das entspricht der Windstärke drei.