Anwendungen in der modernen Tierzucht ¾ möglichst schnelle und damit wirtschaftliche Nachzucht aus züchterisch wertvollen Elterntieren => Reproduktionstechniken: künstl. Besamung ; Klonierung ¾ Zucht von transgenen Tieren, z. B. mit „eingebauten“ Resistenzen, gesteigertem Wachstum, etc. ¾ Herstellung medizinisch wichtiger Proteine mittels transgener Tiere => Gene Pharming ¾ Entwicklung transgener Tiere als Organspender zur sog. „Xenotransplantation“ ¾ Ejakulat des Bullen wird in 500 Portionen aufgeteilt und eingefroren ¾ Durch Hormonbehandlung wird bei der Kuh eine „Superovulation“ von bis zu 25 Eizellen ausgelöst ; anschließend wird die Kuh per Katheter mit einer aufgetauten Spermaportion besamt ¾ Die entwickelten Embryonen werden aus der Gebärmutter gespült und durch Embryonentransfer in Ammenkühe übertragen, die die Kälber austragen ¾ Befruchtung außerhalb des Körpers: In-vitroFertilisation ( Befruchtung der Eizelle in Nährmedium, Embryonen werden von Ammentieren ausgetragen) ¾ • • Embryosplitting: mechanische Teilung des mehrzelligen Keims vor der Embryonentransfer, getrennte Zellen werden in Ammenkühe übertragen => Ergebnis: Entwicklung erbgleicher Individuen ¾ • • • • • Klonierung durch Kerntransfer: Entnahme und Kultivierung von Euterzellen des Spendertiers Entnahme von reifen Eizellen aus dem Eispendertier Kern der Eizelle wird entfernt Fusionierung der Spender- mit der Eizelle durch Stromstöße Transfer des Embryos in ein Ammentier ¾ Selektion nach züchterisch wertvollen Merkmalen durch genanalytische Methoden vor der Embryonentransfer ¾ Einsatz von gen- oder biotechnisch hergestellten Wirkstoffen oder Futtermittelzusätzen ¾ Umstritten: Leistungsförderer, wie in den USA eingesetzte, gentechnisch hergestellte Wachstumshormone für Rinder, die die Milch- und Fleischproduktion steigern, allerdings wird auch die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht ¾ • • • ¾ Transgene Nutztiere in der Landwirtschaft: Ihre Erzeugung befindet sich noch im Experimetierstadium, die Herstellung mittels Mikroinjektion ist noch sehr ineffizient, vielfach werden genetische Fehlregulationen beobachtet, nicht zuletzt muss der Mensch auch seiner ethischen Verantwortung gegenüber den Tieren gerecht werden. Transgene Tiere für die Pharmaindustrie : => „Gene Pharming“ ¾ • • Herstellung medizinisch wichtiger Proteine mithilfe von transgenen Tieren: Mehr als 30 Proteine können in den Milchdrüsen transgener Tiere exprimiert werden bisher wurde jedoch kein auf diese Weise hergestellter Wirkstoff als Arzneimittel zugelassen, nur wenige befinden sich in der klinischen Prüfung => z. B. das Alpha-1-Antitrypsin zur Behandlung einer erblichen Lungenkrankheit ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Xenotransplantation (xeno, gr. =fremd): Organübertragung über die Artgrenze hinweg Spenderherzen sind knapp – in den USA z.B. warten ca. 45000 Menschen auf eine Herztransplantation, jedoch stehen jährlich nur 2000 Spenderherzen zur Verfügung Vor diesem Hintergrund versucht man transgene Tiere als Organspender zu nutzen Das Schwein am besten geeignet, seine Organe sind denen des Menschen am ähnlichsten Spenderorgane sollen gentechnisch so verändert werden, das Abstoßungsreaktionen vermieden werden NACHTEILE DER TIERE…. ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Tiere werden ihrer arteigenen und natürlichen Verhaltensweisen beraubt Manipulierte Tiere werden zu Forschungszwecken mit menschlichen Krankheiten infiziert, die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist jedoch nicht erwiesen Grausame Tierversuche und nichtartgerechte Haltung notwendig Zu Leistungszwecken manipulierte Tiere sehr anfällig für Krankheiten Enormer „Verbrauch“ an Embryonen bis zur erfolgreichen Klonierung, auch die Spendertiere müssen einiges an Behandlungen ertragen => Was dürfen wir Tieren antun um Menschen zu helfen? …ZUM VORTEIL DER MENSCHEN? ¾ ¾ ¾ Fortschritte in der Behandlung von menschlichen Krankheiten möglich, eventuell völlig neue Behandlungsmethoden Wirtschaftlicher Nutzen von Klonierung und transgenen Tieren in der Landwirtschaft wird hoch geschätzt Leben retten durch neue Medikamente oder sogar Spenderorgane => Dürfen wir das menschliche Leben über das vieler Tiere stellen und damit deren Leiden rechtfertigen? Quellen: Grüne Reihe „Genetik“, S.120-121, Homepage der Niederbayrischen Besamungsgenossenschaft Landshut-Pocking eG , www.gen-ethisches-netzwerk.de