18.12.2013 Klonen Klonierung beim Rind Definition: Verfahren der Erstellung genetisch identischer Individuen Techniken der Klonierung von Säugern: Isolierung und Proliferation einzelner embryonaler Zellen (Blastomeren mit Totipotenz) Mikrochirurgische Teilung von Embryonen im Morula- bzw. Blastozystenstadium Kerntransfer (embryonale/somatische Zellen) 1 18.12.2013 Ziele der Verfahrensanwendung • Erstellung und Klonierung transgener Tiere (gene pharming, Xenotransplantation) • Klonierung von Tieren mit bestimmten Leistungseigenschaften (Zuchtwert, Gesundheit, Langlebigkeit) • Erstellung von Klonen für Forschungszwecke (Zelldifferenzierung, Genotyp-Umwelt-Wechselwirkungen) • Arterhaltung • Therapeutisches Klonen (tissue engineering) Xenotransplantation Verfahren, bei denen Zellen, Gewebe oder parenchymatöse Organe auf den Menschen durch Transplantation oder Infusion übertragen werde 2 18.12.2013 Bedarf an Organen • • • • USA 1 : 3,5 Nieren in 99: 12500:46000 Lebern: 4700:15700 Herz: 2200:4200 • • • • BRD in 2005 (OZ 09/05) Nieren 10 000 Herz: 600 Leber: 1500 3 18.12.2013 Verfahrensschritte bei der Erzeugung von Klonen mittels Kerntransfer Entkernung einer reifen Eizelle Transfer eines diploiden Zellkerns bzw. einer diploiden Zelle Fusion und/oder Konstruktes Aktivierung des Kultivierung der Teilungsstadien Schema der Klonierung mittels Kerntransfer Oozyte Prinzip somatische Zellen Enukleation Transfer der Donorzelle Elektrofusion In-vitro-Kultur Klon 4 18.12.2013 Entkernung einer Oozyte Donorzellen und subzonaler Transfer 5 18.12.2013 Hand Made Cloning (HMC) Cumulus and zona removal * Manual bisection and cytoplast selection * * * * Attachment, first and second fusion Activation, culture and transfer 6 18.12.2013 HMC im FBN Parameter Fibroblasten (11. Passage) Fibroblasten (7. Passage) Granulosazellen COKs gesamt (n) 2962 972 740 Fusionierte Produkte (n) Effizienz (%) 1018 466 346 69 96 94 68 50 52 Fibroblasten (11. Passage) Fibroblasten (7. Passage) Granulosa- zellen 8-Zell-Embyonen (n) 282 100 98 8-Zell-Embyonen (%) 44 42 52 > 8-Zell-Embryonen (%) Blastozysten (n) 28 19 31 19 0 4 Teilungsrate (%) Parameter HMC beim Rind im FBN erster geklonter ZW-Bulle nach zonafreiem Kerntransfer in Europa 04/2003 7 18.12.2013 Angaben zur Effizienz des somatischen Klonierens (Kato et al., 2000) Parameter Ergebnisse Anzahl Kerntransfers (1) (n) 3721 Anzahl Fusionsprodukte (n) 2705 Fusionsrate (%) 72,7 Anzahl kultivierter Fusionsprodukte (2) (n) 2529 Anzahl geteilter Fusionsprodukte (n) 2160 Teilungsrate (%) 85,4 Anzahl Blastozysten (n) 998 Blastozystenrate bezogen auf (2) (%) 39,5 Blastozystenrate bezogen auf (1) (%) 26,8 Ergebnisse nach dem Transfer von Klonen (Kato et al., 2000) Parameter Ergebnisse Anzahl Transfers ( n) 134 Anzahl übertragene Embryonen (n) 172 Anzahl tragende Tiere (n) 50 Trächtigkeitsrate (%) 37,3 Abortrate (%) 54 Abkalbungen (n) 23 Überlebensrate bezogen auf transferierte Embryonen (%) 14 8 18.12.2013 Schlussfolgerungen • Das somatische Klonieren hat das Klonen von Embryonen abgelöst. • Die Effizienz des Verfahrens ist relativ gering und gestattet aktuell die praktische Nutzung nur für spezielle Indikationen. Ausblick Zukünftige Forschungsarbeiten werden vor allem auf folgende Aspekte der Technologie fokussiert sein: Aufklärung von Prozessen der Reprogrammierung der frühen Embryonalentwicklung Verbesserung der Vitalität der Embryonen Vermeidung des large calf syndroms Untersuchung genetischer und phänotypischer Leistungen bei den Nachkommen 9 18.12.2013 Klonierung beim Rind Definition: Verfahren der Erstellung genetisch identischer Individuen Techniken der Klonierung von Säugern: Isolierung und Proliferation einzelner embryonaler Zellen (Blastomeren mit Totipotenz) Mikrochirurgische Teilung von Embryonen im Morula- bzw. Blastozystenstadium Kerntransfer (embryonale/somatische Zellen) a) Der zu teilende Embryo wird an Haltepipette durch vorsich-tiges Ansaugen in geeignete Position gebracht. Eröffnung Z.p. Öffnung offen halten mit Mikrohaken Teilung des Embryos mit Mikroklinge eine Hälfte verbleibt in Z.p. andere Hälfte kommt in vorbereitete EmpfängerZona b) Embryo wird vor Teilung aus Z.p. entfernt. Teilung außerhalb der Z.p. c) Teilung durch Einstechen einer Mikronadel durch Z.p. Durch vorsichtiges Schieben der Mikronadel Teilung des Embryos 10 18.12.2013 11 18.12.2013 Ein wirtschaftlich und züchterisch sehr interessanter Aspekt des Klonens ist die Erstellung von identischen Zwillingen zur Leistungsprüfung für den Probanden. Das verspricht sehr hohe Sicherheiten in der Aussage zur Leistungsveranlagung. Klonen stellt einen hohen Innovationswert für die Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung, ja für die gesamte Züchtung dar. 12 18.12.2013 Schlussfolgerungen • Das somatische Klonieren hat das Klonen von Embryonen abgelöst. • Die Effizienz des Verfahrens ist relativ gering und gestattet aktuell die praktische Nutzung nur für spezielle Indikationen. 13 18.12.2013 Mögliche Technikfolgen Large calf syndrom Ergebnisse einer Technikfolgenabschätzung: Parameter nach Transfer in vitro erzeugter Rinderembryonen (Kruip und Den Daas, 1997) Parameter Trächtigkeitsdauer Abweichungen im Vergleich zur KB + 2,3 d Geburtsmasse Kälber + 4,8 kg + 15 - 20 % Kälber > 60 kg + 6 -13 % Kalbeprobleme + 25 % perinataler Tod + 11,6 % 14