Genetische Aspekte von Krebserkrankung

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Genetische Aspekte von Krebserkrankung
Einleitung
In der Medizin wird Krebs als ein bösartiger (maligner) Tumor beschrieben. Die bösartigen
Tumore werden in zwei
Bereichen unterteilt, in
Karzinome, dort sind Zellen im
Deckgewebe von Haut oder
Schleimhaut (Epithel) befallen
und in Sarkome, dies ist ein
bösartiger Tumor, der vom
Stützgewebe ausgeht und
frühzeitig die Blutgefäße
angreift. Heutzutage werden
aber auch bösartige
Hämoblastosen als Krebs
bezeichnet. Hämoblastosen sind
ein Sammelbegriff für bösartige Erkrankungen des Blutsystems, zum Beispiel Leukämie
(Blutkrebs).
In jedem Jahr sterben in Deutschland 221.000 Menschen. Davon sind 1.800 Kinder und
Jugendliche unter 15 Jahren betroffen. Diese Zahl ist starksteigend.
In Deutschland ist der Prostatakrebs bei den Männern am häufigsten, bei den Frauen der
Brustkrebs und bei den Kindern treten am meisten Blutkrebs oder ein Gehirntumor auf.
Da es viele Menschen in Deutschland und in der ganzen Welt gibt, die an Krebs erkrankt
sind, habe ich mich für dieses Thema entschieden. Es interessiert mich, ob sich Krebs
vererben lässt und was in den Körperzellen bei einer Krebserkrankung abläuft.
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Von Katharina Britsch
Abläufe im Körper
Krebszellen bilden sich, wenn an bestimmten Stellen der
Gene Veränderungen auftreten, die nicht mehr repariert
werden können. Im späteren Alter wird es für den
Körper immer schwieriger die Erbsubstanz zu
reparieren, dadurch werden die Erbinformationen
falsch reproduziert.
Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 69 Jahre, jedoch treten
Krebserkrankungen auch schon bei jungen Menschen auf.
Karzinome teilen sich unkontrolliert und verlieren dadurch ihre normale Funktion. Durch das
Wachstum der Karzinome wird das gesunde Gewebe verdrängt. Außerdem entzieht der
bösartige Tumor dem Organismus notwendige Nährstoffe, die er für seinen übersteigerten
Stoffwechsel nutzt.
So breitet er sich im umliegenden Gewebe
aus. Zellen können aus sich aus dem Tumor
lösen und sich dann im Körper verbreiten.
Diesen Vorgang nennt man streuen. Dadurch
bilden sich Tochtergeschwülste (Metastasen).
Maligne Krebszellen stimulieren sich selber,
um sich zu teilen. Sie ignorieren
wachstumshemmende Signale aus der Zelle
und können sich unendlich oft teilen und sie sind unsterblich. Außerdem
sind sie in der Lage Blutgefäße für ihr eigenes Fortleben anzuzapfen.
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Von Katharina Britsch
Es gibt auch gutartige Tumore, diese wachsen sehr langsam und dringen nicht in das
gesunde Gewebe ein, deshalb ist dieser Tumor nicht unbedingt lebensbedrohlich.
Die Gründe für die Umwandlung von einer gesunden Körperzelle in eine Krebszelle sind noch
nicht bekannt. Jedoch zeichnen sich durch die Molekulargenetik Erklärungs- und neue
Therapiemöglichkeiten ab (vgl. Buch).Unter
anderem hat man festgestellt, dass durch Viren
die Gene geschädigt werden und somit Krebs
ausgelöst werden kann. Die maligne Gene „in
ihrer Nukleotidsequenz und ihren codierten
Proteinen sehr stark mit Genen
übereinstimmen“1, diese sind regelmäßig in
gesunden Menschenzellen zu finden.
Diese Gene rufen dort keinen Krebs hervor. Sie „sind normalerweise
für die Steuerung der Teilungsaktivität, der Zelldifferenzierung an der Zellmembran oder für
Rezeptoren an der Zellmembran zur Erkennung von Wachstumsfaktoren“2 zuständig sind
und so die Zelle zur Teilung anregt. Sind jedoch diese Proto-Onkogene zu Krebsgenen
(Onkogenen) mutiert, finden unkontrolliert Teilungen statt. (siehe auch: Seite 8 Punkt
Zusammenfassung)
Die Zelle teilt sich selbstständig und entartet zu einer Krebszelle.
Krebs wird erst durch mindestens zwei Mutationen ausgelöst, einmal durch ein Gen, das für
die Regulation der
Zellteilung zuständig ist
und ein Gen, das die
Ordnung im Gewebe
schädigt. Man spricht
deshalb von einer „ZweiTreffer-Theorie“2. Verschiedene Onkogene spielen bei verschiedenen Krebsarten eine
wichtige oder eine eher unwichtige Rolle, wie zum Beispiel das ras- Onkogen beim
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S.98 : Natura, Genetik und Immunbiologie von Roland Franke, Ulrich Sommermann und Gerhard Ströhla
S.98 : Natura, Genetik und Immunbiologie von Roland Franke, Ulrich Sommermann und Gerhard Ströhla
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Von Katharina Britsch
Dickdarmkrebs eine sehr große Rolle spielt. Die meisten Krebsformen sind genetisch bedingt.
In fünf bis zehn Prozent beruht die Erkrankung an Krebs auf eine angeborene genetische
Veranlagerung. In betroffenen Familien tritt eine Erkrankung jede Generation auf und dies
schon in jungen Jahren.
Krebserregende Faktoren
Schon 1775 stellte man fest, dass Schornsteinfeger gehäuft Krebs bekommen. Die
Schornsteinfeger waren oft in Kontakt mit Teerstoffen und Kohlenstoffpartikeln des Rußes,
daraus kann man schließen, dass bestimmte Stoffe Krebs verursachen, sie wirken karzinogen
(krebserregend).Man kann deshalb Krebs und Mutation in Verbindung setzen. Eine Ursache
für Krebs sind deshalb somatische Mutationen, Mutationen in Körperzellen. Manche Gene,
die betroffen sind, sind inzwischen bekannt.
Gen- Mutationen können durch UV- Strahlungen (Sonnenlicht), Rauch- und Alkoholkonsum,
falsche Ernährung, Virusinfektionen oder erbliche Veranlagung (familiärer Krebs). Es gibt
viele krebserregende Stoffe in unserer Umgebung und es ist sehr schwierig sich vor allen
krebserzeugenden Stoffen zu schützen.
Verschiedene Krebsarten
Brustkrebs
Bei Brustkrebs bildet sich ein
bösartiger Tumor in der Brustdrüse.
Brustkrebs ist die häufigste
Krebserkrankung bei Frauen in
Deutschland. Jährlich erkranken
74.000 Frauen und ca. 17.000
sterben an Brustkrebs. Nicht nur
ältere Frauen bekommen
Brustkrebs auch junge Frauen sind davon betroffen, aber wenn er frühzeitig erkannt wird,
kann die betroffene Frau mit
großer Wahrscheinlichkeit geheilt werden. Jedoch können nicht nur Frauen Brustkrebs
bekommen, sondern auch Männer können an diesem Krebs erkranken, was jedoch sehr
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Von Katharina Britsch
selten ist.
Etwa 0,5 – 1 % aller Brustkrebsdiagnosen fallen auf einen Mann.
In Deutschland erkranken jährlich 230 – 500 Männer an Brustkrebs. Die Ursachen für die
Entstehung sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt, die Forscher wissen nur das
bestimmte Einflussfaktoren und Lebensweisen das Erkrankungsrisiko erhöhen können.
Des Weiteren sind bei dieser Krebserkrankung mehr als 200 Gene beteiligt und die Vorgänge
laufen auf somatischer zellulärer Ebene ab.
Brustkrebs beruht auch in vielen Familien auf Gen – Mutation in Brustkrebsgenen, das
bedeutet Frauen, die eine Mutation an einem BRCA1 – oder BRCA2 – Gen besitzen haben ein
größeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. BRCA1 und BRCA2 sind zwei Gene, die für die
Kontrollmechanismen von Zellwachstum und Zellteilung zuständig sind. Durch Mutationen
werden die Funktionen der Gene beeinträchtigt und es entsteht Krebs.
Darmkrebs
Darmkrebs, auch Kolonkarzinom genannt, ist ein Oberbegriff für
die Krebserkrankung des Dickdarms (Kolon), des Enddarms
(Mastdarm/Rektum), dieser tritt am häufigsten auf und des
Darmausganges (Anus).
Außerdem ist Darmkrebs der zweit häufigste Krebs bei Frauen
und bei Männern in Deutschland. Das Erkrankungsrisiko von
Darmkrebs nimmt mit dem Alter zu.
Jährlich erkranken 69.000 Menschen in Deutschland an diesem Krebs und ca.
26.000 sterben.
Ein großes Risiko besteht bei den Menschen, die eine schwere chronisch-entzündliche
Darmkrankheit oder einen bestimmten
Darmpolypen, das ist ein Vorläufer von
einem bösartigen Darmtumor, haben.
Auch bestimmte Lebensweisen können
das Erkrankungsrisiko steigen, wie zum
Beispiel regelmäßiger Alkoholkonsum,
wenig Bewegung und Übergewicht oder
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Von Katharina Britsch
fett – und fleischreiche Ernährung. Würden zum Beispiel weniger Fleisch und Fleischware
gegessen werden, würden pro Jahr
schätzungsweise bis zu 10.000 Dickdarmerkrankungen vermieden werden.
Jedoch gibt es auch eine Form von Darmtumoren die zu den vererbbaren Erkrankungen
„Familiäre Adenomatöse Polyposis“ (FAP) und „Hereditäres nicht polypöses Colon Carzinom“ (HNPCC) zählen. Veranlagung für Darmkrebs kann von Generation zu Generation
einzelner Familien vererbt werden. Besonders sind Menschen betroffen in deren Familie
mehrere Verwandte ersten oder zweiten Grades an Darmkrebs erkrankt sind, und wenn
dann die Verwandten an Krebs erkrankt sind vor dem 45. Lebensjahr besteht ein sehr großes
Vererbungsrisiko. Dennoch bedeutet es
nicht das Verwandte der betroffenen
Personen erkranken, nur dass das
Darmkrebsrisiko steigt.
Auch beim Darmkrebs sind mehr als 200
Gene beteiligt und auch die Vorgänge
laufen auf somatischer zellulärer Ebene
ab. Wie auch bei Brustkrebs ist es gut,
wenn Darmkrebs in den Anfangsstadien
festgestellt wird, so gibt es eine große
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Von Katharina Britsch
Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Person durch Behandlungen, wie zum Beispiel
Chemotherapie und ein operativer Eingriff, wieder gesund werden kann. Trotzdem gibt es
keine Garantie für eine vollständige Heilung.
Lungenkrebs
Jedes Jahr erkranken 51.000
Menschen in Deutschland neu
an Lungenkrebs. Lungenkrebs,
auch Bronchialkarzinom oder
Lungenkarzinom genannt, ist
eine bösartige Neubildung der
entartenden Zellen der
Bronchien. Außerdem ist
Lungenkrebs die Krebserkrankung, die in den letzten Jahren so stark
zugenommen hat wie keine andere.
Männer sind fast doppelt so oft betroffen als Frauen, obwohl sich das langsam ändert.
Dies ist eine Folge des vermehrten Rauchkonsums der Frauen,
da Rauchen den Risikofaktor für Lungenkrebs stark erhöht.
Das zeigt eine Studie: „etwa 85
Prozent aller Menschen, die an
[Lungenkrebs] sterben [sind]
Raucher.“ 3 Das heißt aber nicht,
dass Raucher unbedingt an Krebs
erkranken. Die 50
krebserregenden Stoffe im
Tabakrauch
werden vom Körper
unterschiedlich auf – und
Quelle: www.gesundheit-und-ernaehrung.net
abgebaut.
Dennoch gibt es keine klaren Antworten darauf, warum manche Raucher früh sterben und
3
Die blauen Ratgeber: Lungenkrebs, Deutsche Krebshilfe; Stand 3/2013; S.10
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andere die genauso viel rauchen ein normales Lebensalter erreichen.
Erschreckend ist auch die Zahl der Passivraucher von 300, die jedes Jahr in Deutschland an
Lungenkrebs sterben. Die Passivraucher atmen genauso wie die Raucher den giftigen Rauch,
somit auch die giftigen Stoffe ein, auch wenn die Konzentration nicht so stark ist wie bei den
Aktivrauchern.
Der Körper sendet Alarmsignale, wie zum Beispiel langanhaltendes Husten oder Atemnot.
Jedoch gibt es keine Garantie für eine Heilung, sie ist nämlich von der Art des Karzinoms und
seiner Verbreitung abhängig.
Zusammenfassung
„Krebs ist immer genetisch bedingt, aber nicht immer erblich.“ 4 (Klaus Zerres)
Krebs ist keine typische Erbkrankheit, die von Generation zu Generation immer wieder
vererbt wird und auch in jeder Generation auftritt. Es bedeutet nur, dass es für nahe
Angehörige von Krebserkrankten ein erhöhtes Erkrankungsrisiko vorherrscht. Dies zeigt
eine Studie: Menschen, die in der Familie Verwandte haben, die betroffen sind, haben ein
Erkrankungsrisiko von 13,3 % und wenn sie sogar zwei betroffene Personen in der Familie
haben 21,1%. Menschen, die keine krebserkrankten Verwandten haben, haben ein
Erkrankungsrisiko von 7,8%. Deswegen können ca. 5% der Krebserkrankungen al s erblich
angesehen werden.
Wenn in der elterlichen Keimzelle eine Veränderung einer Erbanlage vorherrscht, wird die
Veränderung an das Kind weitergegeben. Damit liegt in jeder Körperzelle eine einzelne
Erbanlage eine Veränderung vor, außer in den Keimzellen und somit steigt das
Erkrankungsrisiko für das Kind.
„Erbliche Krebserkrankungen folgen mithin auch den Mendel´schen Erbgängen mit
definierten Erkrankungsrisiken für nahe Verwandte. Diese eher seltenen erblichen Formen
können sehr unterschiedliche Erbanlagen mit ganz unterschiedlichen Funktionen betreffen,
wie die sog. Reperaturgene, Onkogene & Tumorsuppressor – Gene“4. Onkogen ist ein Teil
des Erbgutes einer Zelle, sie ist für den Übergang vom normalen Wachstumverhalten der
Zelle zu ungebremsten Tumorwachstum zuständig. Und die Tumorsuppressor – Gene
4
www.kas.de
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verhindern die Entstehung von Tumoren.
Quellenanhang
- Wikipedia.de (am 29.12.2013)
- krebshilfe.de (am 29.12.2013)
- med.uni-goettingen.de (am 29.12.2013)
- kas.de (am 298.12.2013)
- gesundheit-und-ernaehrung.net (am 29.12.2013)
- Buch: Natura; Genetik und Immunbiologie, von Roland Frank, Ulrich Sommermann und
Gerhard Ströhla, Ernst Klett Verlag GmbH, 1. Auflage, Stuttgart 1997 (S. 98/99)
- Broschüren: Die blauen Ratgeber: Darmkrebs, Lungenkrebs & Brustkrebs; Deutsche
Krebshilfe Stand 3/2013
Fragen
1. Ist das Erkrankungsrisiko nur durch Vererbung beeinflusst?
-Nein, auch andere Faktoren spielen für das Erkrankungsrisiko eine Rolle. Viele Faktoren sind für eine
Krebserkrankung notwendig, man bekommt nicht nur Krebs weil man es vererbt bekommen hat.
2. Wie viele Gen-Mutationen müssen stattfinden, dass ein Krebs entsteht?
-mind. Zwei Mutationen: - Gen für die Regulation der Zellteilungen
- Gen für die Ordnung im Gewebe
=> Zwei-Treffer- Theorie
3. Welche Faktoren steigern das Risiko für Darmkrebs?
- schwere chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, best. Lebensweisen & best. Darmpolypen (Vorläufer von
bösartigen Darmtumoren)
4.Welche Unterteilung nimmt man bei Krebsarten vor?
- Karzinome -> Zellen im Deckgewebe von Haut oder Schleimhaut (Epithel) befallen
- Sarkome-> vom Stützgewebe ausgeht und frühzeitig die Blutgefäße angreift
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