Mai 2015 Leben mit Krebs Therapien Lungenkrebs Brustkrebs Kinderkrebs «Gibt es etwas Neues gegen Krebs?» Oft ist es die Angst vor einer Chemotherapie, die Patienten diese Frage stellen lässt. Eine Wunderpille gibt es nicht, aber den neuen Hoffnungsträger Antikörper. Seite 4 Das Bronchialkarzinom ist besonders aggressiv, bleibt aber lange Zeit unbemerkt. Forscher arbeiten an einem Enzym-Test, der eine Früh­ erkennung und Prognose von Lungenkrebs ermöglicht. Seite 5 Der Verzicht auf die Mammografie kann für Frauen lebensgefährlich sein. Die Angst könnte ihnen die neue «Digi-Mammo» nehmen, denn sie gilt als äusserst schonend und relativ schmerzfrei. Seite 6 Durchschnittlich stirbt in der Schweiz jede Woche ein Kind oder ein Jugendlicher an Krebs. Im Kampf gegen die gefährliche Krankheit ist für die Familien eine gute Begleitung und Betreuung besonders wichtig. Seite 8 Krebs ist eine äusserst heimtückische Krankheit, aber neue Studien und Diagnosemöglichkeiten machen Hoffnung bei der Prävention und Therapie. Anzeige Tumorzentrum: Gemeinsam mehr Chancen. USB_Ambassador-Box_Anzeige_297x70_A.indd 1 Das Tumorzentrum Universitätsspital Basel bietet Krebspatientinnen und -patienten ein umfassendes Angebot für die Behandlung und Nachsorge ihrer Erkrankung – auf höchstem Niveau und nach neuestem Stand der Forschung. unispital-basel.ch/tumorzentrum 06.05.15 15:30 2 | Leben mit Krebs Mai 2015 Liebe Leserin, lieber Leser, mehr als 300’000 Menschen leben in der Schweiz gegenwärtig mit der Diagnose Krebs – und ihre Zahl steigt stetig. Zwar überleben immer mehr Menschen den Krebs – den Fortschritten in der Krebsforschung sei Dank! Doch die dadurch wachsende Gruppe der Überlebenden spürt zuweilen noch Jahre nach der Krebsbehandlung die Spätfolgen der Erkrankung. Emotionale Belastungen oder eine Vielfalt physischer Probleme wie Osteo­porose, Herz-KreislaufErkrankungen oder Zweittumore sind nur einige davon. Langzeit­ überlebende können ausserdem an einer allgemein schlechteren gesundheitlichen Verfassung und stärkeren Einschränkungen im Alltag leiden. Diese Langzeitüberlebenden haben eine Vielzahl an Informations- und Unterstützungsbedürfnissen von der Diagnose über die Behandlung und auch danach. Auch deshalb führt die Krebs- liga seit 20 Jahren das Krebstelefon. 0800 11 88 11 ist die Nummer bei Fragen zu Krebs, unter der einfühlsame, kompetente Beratung und rasche Informationen zu allen Fragen rund um Krebs angeboten werden. Die sechs Beraterinnen – alle­samt Fachfrauen aus der Pflege mit Zusatzausbildungen in Onkologie, Psychoonkologie, Public Health oder Psychologie – beantworten über 4’000 Anfragen pro Jahr; unterstützt wird das Team zusätzlich bei Bedarf durch ein medizinisch-onkologisch spezialisiertes Ärzteteam der Medizinischen Onkologie des Inselspitals Bern. Weit mehr als ein telefonisches Angebot, umfasst das Krebstelefon heute einen mehrsprachigen Informations- und Beratungsdienst, der verschiedenste Leistungen in sich vereint, die unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Bedürfnisse und neuer technologischer Entwicklungen kontinuierlich verbessert und erweitert werden. Langzeitüberlebende haben eine Vielzahl an Informationsund Unterstützungsbedürfnissen von der Diagnose über die Behandlung und auch danach. Und mit dem verbesserten Angebot steigt auch die Nachfrage. Die meisten Anrufe kommen von Ratsuchenden, die selber von Krebs betroffen sind, immer grösser wird auch die Zahl Personen, die einer betroffenen Person nahe stehen. Die Beraterinnen sprechen, mailen und chatten mit Ratsuchenden über deren Ängste, Unsicherheiten und über das ganz persönliche Erleben der Krankheit Krebs. Daneben gestalten sie Workshops und Präsentationen, unterstützen andere Fachpersonen, moderieren Austauschplattformen, konzipieren Online-Expertensprechstunden zu ausgewählten Themen, sind auf Facebook präsent und neuerdings auch auf Skype. Auch die Medien greifen gerne auf das Krebstelefon als Informationsquelle zurück, wenn sie berichten möchten, was Menschen mit Krebs bewegt, wie man sie beraten kann und wo die Grenzen einer telefonischen oder schriftlichen Beratung liegen. Wie in der Nationalen Strategie gegen Krebs 2014–2017 festgehalten, steht der Mensch im Mittelpunkt aller Aktivitäten gegen den Krebs. Die Krebsliga Schweiz lebt diesen Grundsatz jeden Tag – nicht nur mit diesem Informations- und Be­ratungsdienst, der heuer sein 20-jähriges Bestehen feiert. Ihr Ihre Prof. Dr. med. Jakob R. Passweg Vorstandspräsident Krebsliga Schweiz Dr. Kathrin Kramis-Aebischer Geschäftsführerin Krebsliga Schweiz U n t er n ehm ensbei t r ag Impressum «Mit Schwung in die Zukunft» Projektleitung: Diana Nyberg [email protected] Redaktion: Nadine Effert, Tobias Lemser, Svenja Runciman, Wiebke Toebelmann V.i.s.d.P.: Nadine Effert Die Iscador AG ist ein innovatives Unternehmen mit Sitz in Arlesheim. Seit Anfang dieses Jahres ist dort die Kompetenz rund um das Thema Misteltherapie vereint, die seit vielen Jahren häufig in der integrativen Krebstherapie eingesetzt wird. schien es uns sinnvoll, alle Aktivitäten unter einem Dach zu vereinen. Zu diesem Zweck wurde die Iscador AG gegründet. Übrigens strebt die Iscador AG keine wirtschaftlichen Vorteile für ihre Aktionäre an. Geht der Wechsel mit Veränderungen einher? Zum Beispiel für Patienten? Im Interview Stephan Lorenz Geschäftsführer Iscador AG Herr Lorenz, vor welchem Hintergrund wurde die Iscador AG gegründet? Der 1935 gegründete Verein für Krebsforschung VfK und das 1949 von ihm errichtete Institut Hiscia sind seit Jahrzehnten für die Erforschung, Entwicklung und Herstellung der Iscador-Ursubstanz verantwortlich. Bis vor kurzen war die Firma Weleda AG für den Vertrieb verantwortlich. Aufgrund von wirtschaftlichen Veränderungen Neu aufgebaut und integriert werden mussten zum Beispiel die Konfektionierung und das Lager – alles mit modernster Technologie und GMP- und GDP-konform. Für das Umsetzen unserer ambitiösen Pläne war es unumgänglich, die bestehende Organisation mit Fachkräften zu erweitern, die Erfahrung, Initiative und den Willen mitbrachten, sich für die Misteltherapie einzusetzen. Wir halten weiterhin an Bewährtem fest. Für den Patienten ist die Veränderung, bis auf ein leicht adaptiertes Erscheinungsbild der Verpackung, weitgehend unbemerkbar. Fotos: fotolia.com Produktion / Layout: Claudia Bachmann Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Marc Kaars Sijpesteijn, [email protected] Xmedia Solutions AG, Hirschengraben 33, 6003 Luzern T: 044 998 11 33 Mistelpräparate werden wird seit knapp 100 Jahren in der Krebstherapie eingesetzt. Welches sind die Indikationsgebiete? Xmedia Solutions hat sich auf cross­mediale Publika­t ionen spezialisiert, welche in Tageszeitungen und auf relevanten Online-Portalen veröffentlicht werden. In der modernen Onkologie wird der Patient zunehmend integrativ behandelt. Mistelpräparate kommen komplementär zu einer konventionellen Therapie als Zusatzbehandlung bei Turmorkrankheiten zum Tragen. Inhalte von Unternehmensbeiträgen sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen. Ein Blick in die Zukunft der Iscador AG: Welche Ziele stehen auf Ihrer Agenda? Einerseits wollen wir die Ergebnisse unserer 65-jährigen Forschung weitertragen und die Produkte laufend weiterentwickeln. So sind umfangreiche Forschungsaktivitäten rund um die Mistel im Gange und geplant. Anderseits möchten wir die Versorgung der Patienten auch in Zukunft sicherstellen und den Vertrieb weltweit weiter ausbauen. Mehr Informationen unter: www.xmedia-solutions.com Leben mit Krebs | 3 Mai 2015 Die Geissel der Menschheit Krebs ist eine äusserst heimtückische Krankheit, die auf leisen Sohlen kommt und meist zum Tod führt. Jährlich sterben über 16’000 Schweizerinnen und Schweizer an der Volkskrankheit. Wie entsteht Krebs? Warum ist er so gefährlich? Wie erkennt man ihn? durch Rauchen ausgelöst werden. Daher gilt: Weg mit dem Glimmstängel. Ausserdem wichrebs ist keine einheitliche Krankheit, «den tig: gemässigter Alkoholkonsum, viel Bewegung, Krebs» gibt es nicht. Hinter dem Begriff gesunde Ernährung, Schutz vor schädlicher UVversteckt sich eine Vielzahl an Erkrankungen. Strahlung und chronischen Infektionskrankheiten Entstehung, Verlauf und wie Hepatitis und HIV Behandlung machen den sowie das Meiden schäd60 Prozent der Nieren­ Unterschied aus. Jährlich licher Umwelteinflüsse. erkranken in der Schweiz Neben diesen genveräntumoren werden zufällig über 37‘000 Menschen dernden Faktoren spielt entdeckt neu an Krebs. Männer in fünf bis zehn Prozent am häufigsten an Proder Fälle eine erbliche stata- und Lungenkrebs; Vorbelastung eine Rolle. bei Frauen dominiert der Brustkrebs, gefolgt von So tritt Krebs in betroffenen Familien in jeder Dickdarmkrebs. Die meisten aller KrebserkranGeneration und schon in jungen Jahren auf. kungen, nämlich 95 Prozent, sind sogenannte solide Tumoren. Sie entwickeln sich aus den ZelFast Food erhöht Darmkrebsrisiko len eines Organs – wie etwa der Lunge, Niere oder Haut – und bilden eine knotige Geschwulst. Eine aktuelle Studie der University of Pittsburgh Während sich solide Tumoren anfangs auf das School of Medicine belegt, dass allein mit einer Erbetreffende Organ beschränken, befallen hingegen nährungsumstellung das Risiko, an Darmkrebs zu bösartige Systemerkrankungen wie Leukämie und erkranken, reduziert werden kann. An insgesamt Lymphome den gesamten Organismus, da sie vom 40 Probanden wurde untersucht, wie sich ein AusBlut- oder Lymphsystem, das den ganzen Körper tausch der Ernährung auf die Zusammensetzung durchzieht, ausgehen. der Darmflora und die Darmschleimhaut auswirkt. Die Hälfte der Teilnehmer waren Afroamerikaner, die gerne zu Junkfood greifen, die andere Hälfte Eine Krankheit der Gene Afrikaner aus ländlichen Regionen Südafrikas, Die erschreckend hohe Zahl der Neuerkrankunderen Nahrung vor allem pflanzlicher Natur ist. gen könnte laut Krebsliga Schweiz um etwa ein Nach nur zwei Wochen stellten die Forscher FolDrittel reduziert werden. Wir alle haben es in der gendes fest: Bei den Afroamerikanern sind die Hand, dem Krebs weniger Chancen einzuräumen, Risikofaktoren für Darmkrebs gesunken, bei den uns heimzusuchen. Ganz einfach durch VerhalAfrikanern hingegen gestiegen. Allerdings sind tensänderungen und das Vermeiden bestimmter zur Unterstützung der Ergebnisse LangzeitstuRisiken. Denn Krebserkrankungen beruhen auf dien erforderlich. Doch die Ergebnisse «würden Veränderungen in den Genen, die zum Beispiel Hoffnung machen, dass ein vermehrter Verzehr jährlich rund 6’000 Männer neu an Prostatakrebs, etwa 1’300 Betroffene sterben daran. Eine «Vorsorge» im Sinne von «Vorbeugung» gibt es nicht. Ein frühzeitig erkannter Prostatakrebs, der nicht gestreut hat, ist in der Regel sogar komplett heilbar. Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten sich jährlich einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen, bei der der Urologe zum Beispiel mittels einer digital-rektalen Untersuchung (DRU) die Prostata nach unregelmässigen, harten Knoten absucht. Im Rahmen urologischer Untersuchungen können auch andere wichtige Organe unter die Lupe genommen werden. Nierentumoren werden heutzutage in 60 Prozent der Fälle zufällig und somit frühzeitig im Rahmen von Vorsorgemassnahmen entdeckt. Endgültige Gewissheit bringen bildgebende Verfahren wie Ultraschall sowie Computer- und Kernspintomografie. Von Nadine Effert K Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten sich jährlich einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen. von Ballaststoffen zusammen mit einer reduzierten Fettaufnahme» die unverhältnismässig hohe Anzahl an Darmkrebserkrankungen in westlichen Ländern reduzieren könne, so die Forscher. Vorsorgemassnahmen Ernst nehmen Fakt ist: Je früher Krebs entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Dies gilt in besonderem Masse für Krebserkrankungen der Haut, Brust, des Darms, Gebärmutterhalses und der Prostata. Werfen wir einen Blick auf das Prostatakarzinom. In der Schweiz erkranken Diagnose per Smartphone? Krebsdiagnosegeräte sind vor allem eins: teuer. Daher haben US-Forscher vom Massachusetts General Hospital in Boston ein Smartphone-basiertes Verfahren, das sogenannte D3-System (Digital Difraction Diagnosis), entwickelt, das Blut- oder Gewebeproben mit Hilfe von Antikörpern auf tumorartige Veränderungen untersucht. Ein bildgebendes Modul mit einer Auflösung von zwei Mikrometern wird dafür vor die Linse des Smartphones montiert. Dieses ermöglicht eine Aufnahme von 14 Quadratmillimetern mit mehr als 100’000 Zellen, welche anschliessend verschlüsselt an einen Server geschickt und innerhalb von 45 Minuten ausgewertet wird. Kosten? 1,80 US-Dollar. k l i n i k bei t r ag U n t er n ehm ensbei t r ag «Körper, Seele und Geist «Krebspatienten ganzheitlich versorgen» im Einklang» Die Anthroposophische Medizin sieht den Menschen immer in seiner Ganzheit von Körper, Seele und Geist. Sie erweitert die Schulmedizin durch eine Vielzahl von Therapien. Im Interview Bernd Himstedt Leiter Onkologie, Klinik Arlesheim möchte oder eben nicht. Deshalb gibt es auch kein «Schema F» in der Behandlung, sondern es sind individuelle Therapieempfehlungen für diesen einen Patienten. Er selbst muss sich für oder gegen eine bestimmte Therapie entscheiden, wir können ihm nur beratend zur Seite stehen. Qi Sana mit Sitz in Basel ist eine Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt darin, die Harmonie im Körper wieder herzustellen und Blockaden zu lösen. Im Interview Tanja Jenni Therapeutin für TCM, Praxis Qi Sana, Basel Wie unterstützen Sie Ihre Patienten noch? Wie kann man sich eine anthroposophische Krebstherapie vorstellen? Neben schulmedizinischen Therapien (zum Beispiel Chemotherapie) bieten wir viele Anwendungen, die den gesamten Menschen in seinem Genesungsprozess unterstützen. Das sind Wickel und Rhythmische Einreibungen, die die übliche Krankenpflege ergänzen. Das sind Misteltherapie, Hyperthermie und verschiedene künstlerische Therapien. Wärme ist das zentrale Thema. Der kranke Mensch wird auf verschiedenen Ebenen angeregt; seine Selbstheilungskräfte werden unterstützt. Grossen Einfluss bei Krebserkrankungen haben die individuelle Situation des Menschen und seine seelische Verfassung. Deshalb spielt die psychoonkologische Begleitung eine grosse Rolle in der Therapie. Wichtig ist auch der individuelle Entscheid des Patienten für seinen Therapieweg. Eine Krebserkrankung ist ein sehr existenzielles Ereignis. Gerade dann ist es wichtig, sein Leben möglichst in gesunden Rhythmen zu gestalten. Das unterstützen wir auch in unseren vielfältigen Therapien, die auf unser Rhythmisches System positiv Einfluss nehmen. Auch der Wechsel von Therapien und Pausen unterstützt das. Aufgrund der Komplexität einer Krebserkrankung kommen die Patienten mit vielen medizinischen Fachleuten in Kontakt. Aber es gibt immer einen Arzt, der sich verantwortlich um den individuellen Patienten kümmert. Kontakt Was genau meinen Sie damit? Jeder Patient kennt seine Biografie und seine Gesundheit am besten. Unsere Ärzte machen konkrete Behandlungsvorschläge, zeigen auf, was sinnvoll ist und was nicht. Aber der Patient entscheidet selbst, ob er die Vorschläge befolgen Was ist das Besondere daran in Bezug auf die Behandlung von Krebs? Es geht darum, die Harmonie im Körper wieder herzustellen, also Blockaden körperlicher oder psychischer Art zu lösen. Mithilfe der TCM ist es möglich, die Energie wieder fliessen zu lassen und die Disharmonie von Yin und Yang wieder in Einklang zu bringen. Wie läuft die Behandlung ab? Frau Jenni, Sie haben sich auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) spezialisiert. Worin liegt Ihr grösstes Anliegen in der Arbeit mit Ihren Patienten? Mein Bestreben ist es, dass meine Patienten wieder vermehrt ihrem Körper, Geist und ihrer Seele Beachtung schenken. Nicht nur dabei stehe ich ihnen begleitend zur Seite, auch ist es mir besonders wichtig, dass sie wieder mehr Vertrauen in sich und ihren Körper bekommen. Ich möchte ihnen zeigen, wie sie ihr Körper jahrelang gut durchs Leben geführt hat und sie Schicksalsschläge gut wegstecken können. Die erste Konsultation besteht aus der Anamnese und Diagnose nach TCM. Je nach Krankheitsbild erfolgt die Therapie, deren Behandlungsfrequenz und -dauer sich individuell zusammensetzt. Es geht darum, Erkrankungen früher zu erkennen als sie im Labor sichtbar werden. Dies geschieht im Gespräch mit dem Patienten und der Zungen-Puls-Diagnostik, einem traditionellen Diagnoseverfahren. Wichtig dabei ist die Zunge, die offenlegt, ob eventuelle Disharmonien vorliegen, eine Krankheit akut im Verlauf ist oder dem Körper Energie fehlt. Inwieweit spielt die Schulmedizin bei der Behandlung von Krebs eine Rolle? Mithilfe welcher Therapien ist das möglich? Klinik Arlesheim Pfeffingerweg 1 CH-4144 Arlesheim T: +41 61 705 71 11 E: [email protected] Mit den fünf Säulen der TCM. Hierzu zählen die Chinesische Kräutertherapie, Akupunktur, die Chinesische Ernährungslehre, Medizinisches Qigong sowie Tuina-Anmo, eine selbstständige, manuelle chinesische Medizin. Ich schätze die Schulmedizin sehr. Mir ist sehr wichtig, dass man nicht nur das eine oder andere sieht, sondern eine Kombination aus beidem. TCM und Schulmedizin müssen einander ergänzen und zusammenarbeiten. Es muss ein Miteinander zum Wohle der Patienten geben. 4 | Leben mit Krebs Mai 2015 Herausforderung für die Medizin Wichtige Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige Krebsliga Schweiz – Gemeinsam gegen Krebs: www.krebsliga.ch Kinderkrebshilfe Schweiz: www.kinderkrebshilfe.ch Die Diagnose Krebs ist ein Schock. Sie wandelt sich aber auch, da nicht nur die Chemotherapie verträglicher geworden ist, sondern neue Erkenntnisse aus der onkologischen Forschung Patienten Hoffnung geben. Meist werden Zytostatika als Infusionen über die Venen oder in Form von Tabletten verabreicht. Von Nadine Effert H aarausfall, ständiges Erbrechen und totale Erschöpfung – das sind Assoziationen, die mit einer Chemotherapie verbunden sind. Doch die Realität sieht anders aus: Längst nicht jeder Krebspatient braucht eine Chemo, und heutzutage ist die Behandlung dank neuer Medikamente auch verträglicher. Bei den zur Verfügung stehenden Therapien – darunter auch Bestrahlung und Operation – geht es selten um ein «Entweder-oder», sondern um eine sinnvolle Kombination der Methoden, um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen. Bei Metastasen in der Leber dient die Chemotherapie als Vorbereitung auf eine Operation; bei Enddarmtumoren kann sie die Wirkung der Strahlentherapie verbessern. Manche Krebsarten, wie Leukämie oder Lyphome, lassen sich massgeblich mit der Chemotherapie, bei der zytostatisch wirkende Medikamente verabreicht werden, bekämpfen. Ein wirksames Stoppschild Alle Tumoren haben eine Gemeinsamkeit: die unkontrollierte Teilung der bösartigen Zellen. Zytostatika (von griech. Zyto = Zelle, statikos = zum Stillstand bringen) bremsen die wachstumsaktiven Zellen aus und bringen sie bestenfalls zum Absterben – sozusagen begehen sie einen sinnvollen Mord am Tumor. Die auch als Zellgifte Gezielter angreifen, den Körper schonen Patienten müssen heutzutage nicht zwingend stationär in einem Spital behandelt werden. bekannten Medikamente, von denen es über hundert verschiedene auf dem Markt gibt, weisen unterschiedliche Wirkmechanismen im Kampf gegen den Krebs auf. Manche greifen die «Betriebsanleitung» der Zellen an – ohne die sie nicht funktionieren –, manche blockieren den «Kopiervorgang», andere wiederum verursachen «Kopierfehler». Ein wunder Punkt der Krebszellen ist auch ihr Stoffwechsel, der für das Wachstum verantwortlich ist und der mit Zytostatika gestört werden kann. Patienten müssen heutzutage nicht zwingend stationär in einem Spital behandelt werden, sondern können ambulant etwa bei einem Onkologen oder durch onkologische Spitex-Dienste therapiert werden. Die Zellgifte haben einen entscheidenden Nachteil: Sie wirken unspezifisch und systemisch, also im ganzen Körper. Die Folge: Auch gesunde Zellen können attackiert werden. Diese Tatsache ruft Forscher auf den Plan, die vor einer kniffligen Aufgabe stehen: Zytostatika nur am Tumor wirken zu lassen. Diese Herausforderung haben zum Beispiel Wissenschaftler der ETH Zürich angenommen. Sie sind auf der Suche nach «Transportern», die die Medikamente zielgerichtet zu den Tumorzellen bringen – etwa Moleküle, die sich an zwei bestimmte Proteine binden, die in grosser Anzahl auf Nieren- beziehungsweise Prostatatumorzellen vorkommen, aber kaum auf gesunden Zellen zu finden sind. Grundsätzlich hat sich in der Onkologie, als einer der am schnellsten wachsenden Sektoren der Pharmaindustrie, in den letzten Jahren eine leise Revolution vollzogen. Mit dem Ergebnis, dass heute vermehrt Wirkstoffe eingesetzt werden können, die dem Tumor gezielt auf den Leib rücken. Dazu zählt die Antihormontherapie bei Krebsarten, deren Wachstum vom Stoffwechsel der Geschlechtshormone abhängt, und die Immuntherapie, bei der das körpereigene Abwehrsystem zum Stiftung Selbsthilfe Schweiz: www.selbsthilfeschweiz.ch Beispiel durch Interferone in Schwung gebracht wird, sodass die Abwehrzellen im Organismus in der Lage sind, gegen die Krebszellen vorzugehen. Die Immuntherapie kommt insbesondere in der Behandlung von schwarzem Hautkrebs und beim Nierenzellkarzinom zum Einsatz. Wunderwaffe Antikörper Das Fatale an bösartigen Tumoren ist, dass das Immunsystem diese nicht als fremd erkennt und folglich nicht gegen sie vorgeht. Ihm auf die Sprünge helfen können Antikörper. Die natürlichen Eiweisse wandern durch unser Blut und heften sich mit Vorliebe an die Oberfläche von Keimen, von wo aus sie Abwehrzellen aktivieren. Diese Tatsache kommt auch Krebspatienten zugute, denn im Labor können Antikörper künstlich hergestellt werden, die sich gezielt an Tumorzellen heften und dort die Abwehrpolizei alarmieren. Bei Brustkrebs etwa hat diese Therapie bereits gute Ergebnisse erzielen können. Allerdings ist die Herstellung von Antikörpern aufwendig und kostspielig, zumal allein die Identifizierung von Merkmalen der verschiedenen Krebsarten viel Zeit in Anspruch nimmt. Dennoch sehen Experten in der Behandlung mit Antikörpern die Zukunft. Und auch die Entschlüsselung des genetischen Fingerabdrucks von Tumoren kann die Heilungschancen bei Krebs künftig weiter erhöhen. Anzeige k l i n i k bei t r ag Eine Krebserkrankung betrifft immer auch die Psyche Zur Autorin Dr. med. Christine Szinnai Oberärztin, Fachärztin für Innere Medizin FMH Abteilung für Psychosomatik und Psycho­onkologie, Klinik Schützen Rheinfelden E ine Krebserkrankung bedeutet für die Betroffenen meist eine plötzliche Grenzerfahrung, einen «Sturz aus der normalen Wirklichkeit», wie der Soziologe Niklaus Gerdes es nennt. Dabei ist nicht nur der Körper unmittelbar betroffen, sondern auch die Seele leidet. Zu Beginn der Behandlung stehen die körperlichen Aspekte im Vordergrund. Der Tumor wird mit Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung behandelt. Heute erhalten die Patienten effiziente Medikamente, so dass die meisten Therapien recht gut verträglich sind, trotzdem bedeutet diese erste Zeit der Behandlung eine grosse Belastung für Körper und Psyche. Oftmals wird dies den Betroffenen erst nach Abschluss der Therapie deutlich, sie fühlen sich erschöpft, vielleicht auch traurig oder hilflos. Diese Erschöpfung kann bei bis zu einem Drittel der Patienten so ausgeprägt sein, dass es zu einem sogenannten Fatigue-Syndrom kommt. Dabei handelt es sich um eine Müdigkeit, die durch Ruhe oder Schlaf nicht besser wird und welche die Betroffenen im Alltag und Beruf stark behindert. Manche Patienten entwickeln Ängste vor der Zukunft, sie fürchten sich vor der Rückkehr in den Berufsalltag oder fühlen sich den familiären Aufgaben nicht mehr gewachsen. Die Hemmschwelle, über diese Beschwerden zu sprechen, ist sowohl bei den Patienten als auch bei den Behandlern häufig noch zu hoch. Den Betroffenen kann aber effizient geholfen werden, damit es nicht zur Entwicklung einer Depression oder Angsterkrankung kommt. Es ist deshalb sinnvoll, eine psychologische Unterstützung frühzeitig anzubieten. So kann den Betroffenen und ihren Angehörigen geholfen werden, die Krankheit zu verarbeiten und Hilfestellung bei der Bewältigung von möglichen Ängsten angeboten werden. Wenn eine ambulante Behandlung nicht ausreicht, ist eine stationäre Therapie hilfreich. In einer auf Psychoonkologie spezialisierten Klinik, wie zum Beispiel der Klinik Schützen in Rheinfelden, werden die ärztliche sowie die psychotherapeutische Behandlung mit Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Körper- sowie Spezialtherapien kombiniert. Zudem besteht die Beratungsmöglichkeit zu einer komplementärmedizinischen Behandlung wie zum Beispiel der Misteltherapie. Mit einer stationären psychoonkologischen Betreuung kann in jeder Krankheitsphase eine nachhaltige Verbesserung der psychischen und körperlichen Beschwerden erreicht werden. Wir setzen uns ein für Forschungsförderung Psychosoziale Beratung und Unterstützung für Krebsbetroffene, Angehörige und Hinterbliebene Prävention und Früherkennung Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Spendenkonto: PC 40-28150-6 Krebsliga beider Basel Mittlere Strasse 35 4056 Basel Telefon 061 319 99 88 KLBB_Inserat_145.5x210.indd 1 Krebsliga beider Basel Kanonengasse 33 4410 Liestal Telefon 061 927 94 30 [email protected] www.klbb.ch 15.01.15 11:44 Leben mit Krebs | 5 Mai 2015 Kampf an allen Fronten Neue Studien und Diagnosemöglichkeiten machen Hoffnung bei der Prävention und Therapie von Lungenkrebs. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem die Früherkennung. Von Svenja Runciman Die Prognosen verbessern E ines der populärsten Schlagworte bei der Krebstherapie ist Ein Problem ist, dass Bronchialkarzinome im Frühstadium in der auch beim Bronchialkarzinom die individualisierte Therapie, Regel keinerlei Beschwerden verursachen und die Erkrankung mit deren Hilfe jeder Patient die für ihn persönlich am besten häufig nur zufällig entdeckt wird, beispielsweise bei einer Röntgeeignete Behandlung erhalten soll. genuntersuchung des Brustkorbs Zu diesem Zweck können nach der aus anderem Anlass. Gerade dieDiagnose eines Bronchialkarzinoms ser Krebs streut jedoch aus der Bronchialkarzinome verursachen beispielsweise Tumorzellen entnomLunge heraus häufig in andere im Frühstadium men werden, um abzuklären, wie Organe und bildet Metastasen. aggressiv der Tumor ist, da nicht alle Eine entscheidende Verbesserung keinerlei Beschwerden Unterformen gleich auf die einzelfür die Prognosen wäre es daher, nen Therapien ansprechen. Weiteren wenn sich Lungenkrebs durch Einfluss auf die gewählte Therapie können molekulargenetische eine Vorsorgeuntersuchung im Frühstadium nachweisen liesse. Untersuchungen haben, bei denen nach Rezeptoren oder im Genau daran arbeiten zurzeit israelische Forscher am Weizmann Tumor enthaltenen Signalstoffen Ausschau gehalten wird. DaInstitut in Rehovot. Mithilfe eines Tests soll Lungenkrebs schon runter fällt beispielsweise der EGFR-Mutationstest, mit dessen dann erkannt werden können, wenn auf Röntgenaufnahmen noch Hilfe festgestellt werden soll, ob ein bestimmter Rezeptor für nichts Auffälliges zu entdecken ist. Bei diesem Test spielen drei das übermässige Wachstum des Tumors verantwortlich ist. Enzyme eine Rolle, die für die Zellenheilung zuständig sind und offenbar eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Lungenkrebs spielen. Ist die Konzentration dieser Enzyme im Blut zu gering, so bestehe für den Betroffenen ein deutlich höheres Risiko für Lungenkrebs. Höhere Fitness, geringeres Risiko Auf einen weiteren Faktor für die Entstehung von Lungenkrebs weisen die im März dieses Jahres veröffentlichten Ergebnisse einer umfangreichen Langzeitstudie unter Beteiligung verschiedener US-Universitäten hin: Die sogenannte kardiorespiratorische Fitness (CRF) zeigt, wie gut der Körper durch die Atmung und den Blutkreislauf mit Sauerstoff versorgt wird. Die Untersuchung an knapp 14’000 Männern zeigte, dass Männer mit einer hohen CRF seltener sowohl an Lungen- als auch an Darmkrebs erkrankten. Erkenntnisse wie diese können nicht zuletzt die Motivation für ein aktiveres Leben fördern und einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Krebserkrankungen leisten. k l i n i k bei t r ag Husten – immer harmlos? Massgeschneiderte Therapie Das ärztliche Team der Lungenabteilung am Claraspital (von links): Prof. Dr. Markus Solèr, Dr. Paul Buser, PD Dr. Ladina Joos Zellweger, Dr. Anna-Maria Balestra, Dr. James Habicht (Lungenchirurgie) H usten ist insbesondere in den Wintermonaten häufig und kann vielfältige Ursachen haben. Chronischer Husten kann ein erster Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung wie Lungenkrebs sein und sollte frühzeitig abgeklärt werden. Lungenkrebs führt von allen Tumorarten am häufigsten zum Tode. Die Früherkennung ist daher entscheidend, um eine Heilung erzielen zu können. Kennt man die genaue Diagnose und das Ausbreitungsstadium des Tumors, wird gemeinsam von Lungenspezialisten, Thoraxchirurgen, Krebsspezialisten und Bestrahlungsspezialisten eine massgeschneiderte Therapie für den einzelnen Patienten zusammengestellt. Die Therapie des Lungenkrebses reicht von der minimal-invasiven Chirurgie für kleine Tumoren bis hin zur komplexen Kombinationsbehandlung mit Chirurgie, Bestrahlung und Chemotherapie bei weiter fortgeschrittener Erkrankung. Die Prognose des Lungenkrebses ist stark abhängig von der Tumor­ ausdehnung bei Diagnosestellung. Kleine Tumoren ohne Metastasen können chirurgisch vollständig entfernt werden, wobei heute auch die Schlüsselloch-Chirurgie oder Operationen über schonende, kleinere Zugänge zur Anwendung kommen. Nach kurzem Spitalaufenthalt können diese Patienten mit sehr guter Prognose nach Hause entlassen werden. Dank neuer, gut verträglicher Therapieformen können heute auch ältere Patienten oder Patienten mit Begleiterkrankungen gezielt behandelt werden. Die Entwicklung neuer Anti-Tumor-Medikamente erlaubt heute auch bei fortgeschrittenen Tumoren eine gezielte, gut Viele Raucher haben morgendlichen Husten mit Auswurf, den «Raucherhusten», sehen diesen aber als normal an. Gerade Raucher sollten jedoch einen chronischen Husten nicht auf die leichte Schulter nehmen. Er ist ein erstes Zeichen einer COPD, der chronischobstruktiven Lungenerkrankung oder «Raucherlunge». Vor allem wenn sich die Art oder der Schweregrad des Hustens ändert, Warnsymptome wie blutiger Auswurf, Schmerzen, Gewichtsabnahme oder Atemnot hinzukommen, ist eine Weiterabklärung angezeigt. Der Hausarzt wird ein Röntgenbild anfertigen und die Lungenfunktion untersuchen, um wichtige Erkrankungen wie eine COPD oder auch einen Lungenkrebs möglichst früh diagnostizieren zu können. Diagnosestellung Lungenkrebs ist eine häufige Erkrankung und stellt sowohl bei Männern wie neuerdings auch bei Frauen die häufigste Krebstodesursache dar. Hauptrisikofaktor ist das Zigarettenrauchen, wobei bestimmte Lungenkrebsarten selten auch bei Nichtrauchern vorkommen können. Leider verursacht ein Lungenkrebs keine eindeutigen Frühsymptome, die hinweisend wären. Gerade die Früherkennung ist jedoch entscheidend, um im Falle eines Lungentumors eine Heilung erzielen zu können. Bei Beschwerden wie neu aufgetretenem Husten, Auswurf oder Atemnot sollte deshalb die Lunge geröntgt werden. Auf den Röntgenbildern sind eventuell Rundherde oder flächenhafte Verschattungen zu sehen, die dann mit einer Computertomografie genauer dargestellt werden können. Anschliessend kann mittels einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) aus dem betroffenen Gebiet gezielt Gewebe und Zellmaterial entnommen werden. Die Bronchoskopie kann ambulant durchgeführt werden und ist für die Patienten schmerzfrei und wenig belastend. Der Pathologe kann aus dem gewonnenen Material das Vorliegen eines Krebses und die genaue Tumorart diagnostizieren. Nach der Diagnosestellung müssen zur Planung der optimalen Behandlung die Tumorausbreitung und allfällige Ableger (Metastasen) untersucht werden. Dies geschieht mit markiertem Traubenzucker in der sogenannten Positronen-Emissions-Tomografie (PET) (Abb. 2). Heute wird meist «geschlossen», das heisst durch sehr kleine Schnitte, operiert. Dadurch verringern sich Schmerzen und Wundkomplikationen. Abb. 1: Bei der ambulanten Bronchoskopie können gezielt Gewebeproben entnommen werden. verträgliche und wirksame Behandlung, sofern bestimmte Mutationen an den Tumorzellen nachgewiesen werden können. Die Diagnose eines Lungenkrebses belastet Betroffene und Angehörige sehr stark. Oft steht auch ein ungutes Gefühl im Raum, den Tumor durch zurückliegendes Zigarettenrauchen selbst mitverschuldet zu haben. Die Unterstützung und Begleitung der Betroffenen ist deshalb bei diesem Krebs besonders wichtig und muss Teil der Behandlungskette sein. Am Tumorzentrum des Claraspitals sind alle diese Abklärungs- und Behandlungsmethoden unter einem Dach verfügbar. Die frühe Entdeckung eines Tumors ist für die Behandlungschancen entscheidend. Aus diesem Grund lohnt es sich, unklare Symptome ernst zu nehmen und früh abzuklären! Prof. Dr. med. Markus Solèr, Chefarzt Pneumologie St. Claraspital Basel PD Dr. med. Ladina Joos Zellweger, Oberärztin Pneumologie St. Claraspital Basel St. Claraspital AG Kleinriehenstrasse 30 CH-4058 Basel Abb. 2: Im PET werden auch die Ableger des Tumors sichtbar. T: +41 61 685 85 85 E: [email protected] www.claraspital.ch 6 | Leben mit Krebs Mai 2015 Ist die «Diggi-Mammo» die Zukunft? Tausende Frauen erhalten jährlich die Horror-Diagnose Brustkrebs. Dank moderner HightechMedizin beileibe kein Todesurteil mehr – auch dank verbesserter Früherkennungsmassnahmen, die jede in Anspruch nehmen sollte. Von Wiebke Toebelmann R und 5‘000 Neuerkrankungen an Brustkrebs werden in der Schweiz pro Jahr registriert. Eine alarmierende Zahl, gerechnet auf die relativ geringe Population der Alpenrepublik. Natürlich kann niemand etwas dafür, zu erkranken. Aber jeder kann wiederum etwas dafür tun, dass der Krebs möglichst frühzeitig erkannt wird. Als wichtigstes Element in der Früherkennung gilt die Mammografie. Dabei wird die Brustdrüse behutsam zusammengedrückt, um die Bildqualität zu optimieren, und geröntgt. Viele Frauen empfinden die Untersuchung als unangenehm, gar schmerzhaft. Obwohl sich die Mammografie nicht gut anfühlt, wird sie doch für Frauen ab 50 alle zwei Jahre dringend empfohlen, da sie nicht nur der Tastuntersuchung, sondern auch dem Ultraschall überlegen ist. Schon zwischen 40 und 50 sollte schon mal eine einmalige Basismammografie erstellt werden. Digitalisierung in der Früherkennung Die modernste Mammografie-Methode ist das digitale Mammogramm, das mit einem elektronischen Sensor erzeugt wird. Ein Verfahren, das diverse Vorteile mit sich bringt, wie etwa die verbesserte Erkennung gefährlicher Kleinsttumoren und die erheblich reduzierte Strahlenbelastung. Zudem ist die Untersuchung sehr viel schonender und damit weniger schmerzhaft, indem das Gerät über eine Kompressionsplatte verfügt, die sich der Brustform anpasst. Nicht zuletzt geht auch die Erstellung eines Befundes bedeutend schneller, denn sie erfolgt direkt auf dem Bildschirm, sodass die Patientin keine lange Wartezeit auf das Ergebnis auf sich nehmen muss. Dem Arzt steht zudem ein intelligentes Computerprogramm zur Seite, das ihm genau anzeigt, wo sich auffällige Stellen befinden. Der Clou: Diese Auffälligkeiten werden dem Mediziner quasi «vorgelegt», so dass das Gerät die Diagnose erst fortführt, wenn der Fachmann auf die kritische Stelle eingegangen ist und sie analysiert hat. Das Bildmaterial kann obendrein blitzschnell bearbeitet und an andere Spezialisten gesendet werden. Viele Experten sind der Meinung, dass die «Digi-Mammo» das herkömmliche Mammogramm ablösen wird. MRT statt Röntgen – eine teure Alternative Doch gibt es bei der Brustkrebserkennung Verfechter anderer Technologien, wie etwa der Kernspintomografie beziehungsweise Magnetresonanztomografie (MRT). Zuletzt sorgte eine deutsche Studie 2007 für Aufruhr. Forscher der Universität Bonn untersuchten rund 7‘300 Frauen über einen Zeitraum von fünf Jahren und fanden heraus, dass die Vorstufen von Brusttumoren mittels MRT doppelt so häufig erkannt wurden als durch die konventionelle RöntgenMammografie. Aber ist die Methode wirklich zukunftsfähig? Eher unwahrscheinlich, da die Geräte sehr teuer in der Anschaffung sind und das Brust-MRT extrem viel Expertise erfordert. Ein Masseneinsatz ist aktuell jedenfalls noch nicht vorstellbar. Erhöhte Gefahr durch «Brustkrebs-Gen» Bei aller Vorsorge gibt es auch die seltenen Fälle von erblich vorbelasteten Brustkrebs-Risikokandidatinnen. Sie tragen Genmaterial in sich, das die Wahrscheinlichkeit zu erkranken erhöht. Einen Gentest in Erwägung ziehen sollten Frauen, deren Mutter, Schwester und Grossmutter ebenfalls an Brustkrebs erkrankt sind. Wer tatsächlich positiv auf eines der «Breast Cancer Genes» BRCA1 oder BRCA2 getestet wird, hat tatsächlich ein zehnmal höheres Risiko, zu erkranken. Auch das Durchschnittsalter bei Diagnosestellung liegt bei gerade mal 40 und nicht wie sonst bei 60 Jahren. 65 bis 75 von 100 Trägerinnen von BRCA1 erkranken vor dem Alter von 70 an Brustkrebs. Zusätzlich ist auch die Gefahr von Eierstockkrebs erhöht: bei der Hälfte der Frauen mit BRCA1 und bei bis zu einem Fünftel mit BRCA2. Was also tun, wenn man Genträgerin ist? Empfohlen wird eine sehr viel engmaschigere Vorsorge, die unter anderem die Mammografie bereits ab dem 30. Lebensjahr vorsieht. Tatsächlich gibt es derzeit den Trend zu einer sehr radikalen Vorsorgemassnahme: der beidseitigen Mastektomie, also der kompletten Brustentfernung mit anschliessender Rekonstruktion. Berühmtestes Die modernste Mammografie-Methode ist das digitale Mammogramm. Die Erstellung eines Befundes geht bedeutend schneller, denn sie erfolgt direkt auf dem Bildschirm. Beispiel ist sicherlich Angelina Jolie, die den Eingriff vornehmen und sich jüngst auch noch die Eierstöcke entnehmen liess, da sie «nicht mehr in Angst leben» wollte. Die Schauspielerin ist Trägerin des «Brustkrebs-Gens» und verlor dadurch bereits mehrere Verwandte, darunter ihre Mutter. Ein nicht unumstrittener Schritt, der aber speziell in den USA immer mehr Anhänger findet. Glücklicherweise sind solch drastische Massnahmen die absolute Ausnahme. Auf der sicheren Seite ist frau gewiss nie. Aber sie kann ihren Beitrag zur eigenen Gesundheit leisten, wenn sie das Thema Früherkennung nicht ignoriert und zur Vorsorge geht – denn die kann in der Tat lebensrettend sein. K l i n i k bei t r ag Sichere Entfernung von Mammakarzinomen mit innovativem Operationsverfahren Onkoplastische Brustchirurgie im Brustzentrum des Kantonsspitals Baselland D ie wichtigste therapeutische Massnahme in der chirurgischen Behandlung von Brustkrebs ist die sichere Entfernung des gesamten Tumors. Die onkoplastische Brustchirurgie hat zum Ziel, den Tumor sicher zu entfernen und gleichzeitig die natürliche Form der Brust zu erhalten. Bewährte Techniken der plastischen Chirurgie und die modernsten Methoden der Brustchirurgie werden miteinander verbunden. Im Gegensatz zur konventionellen Brustkrebs­ operation erreicht die onkoplastische Brustchirurgie die Entfernung des Tumors mit grösserem Sicherheitsbereich an gesundem Gewebe und die sofortige Rekonstruktion mit Eigengewebe der Brust. Die Sicherheit dieser Operationstechnik wurde in onkologischen Studien mehrfach belegt. Wesentliche Vorteile der onkoplastischen Brustchirurgie sind: · Bessere onkologische Ergebnisse durch effektivere, grossflächigere Entfernung der Tumoren · Steigerung der Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor im ersten Eingriff vollständig entfernt wird · Bessere kosmetische Ergebnisse und damit höhere Lebensqualität · Senkung der Rate von Zweitoperationen (Nachresektionen) · Sehr häufige Vermeidung einer Brustamputa­ tion (Mastektomie) · Senkung des Risikos von Brustdeformationen und dadurch bedingte langwierige rekonstruk­ tive Folgeeingriffe Die EUSOMA (European Society of Breast Cancer Specialists) sieht die onkoplastische Brustchirurgie als neuen Standard in der operativen Behandlung des Mammakarzinoms. Entsprechend erhält die Onkoplastik am Kantonsspital Baselland einen sehr hohen Stellenwert. An den Standorten Bruderholz und Liestal werden hoch spezialisierte onkoplastisch-rekonstruktive Brustsprechstunden angeboten. In der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz beraten alle Experten den Fall jeder einzelnen Patientin. Die Tumorkonferenz ist das Fundament des Brustzentrums und garantiert unseren Patientinnen den höchsten Standard für ihre Behandlung. Unsere Kernkompetenzen sind Interdisziplinarität, Behandlung nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft, Orientierung am Menschen und individuelle Evaluation für jede unserer Patientinnen. Einladung zum öffentlichen Vortrag Knoten in der Brust – wie weiter? Interdisziplinäre Behandlungen im Brustzentrum am Kantonsspital Baselland Zum Autor Dr. Ilmi Behluli Leiter des Brustzentrums Kantonsspital Baselland Subspezialisierung onkoplastischrekonstruktive Brustchirurgie Australasian College of Surgeons and Breast Surgeons of Australia and New Zealand Donnerstag, 11. Juni 2015 19.00 – 20.00 Uhr Hotel Engel Liestal, Saal Engel zwei Referent/innen Dr. Ilmi Behluli, Dr. Michèle Voegeli, Dr. Berenika Willi-Sedlacek Erfahrungsberichte von Patientinnen Leben mit Krebs | 7 Mai 2015 k l i n i k bei t r ag «Das Resultat ist für unsere Patientinnen sehr vorteilhaft» im interview Prof. Dr. med. Dirk J. Schaefer Chefarzt für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Hand­ chirurgie am Univer­ sitätsspital Basel D ie Wiederherstellung der Brust nach einer Tumoroperation gehört heutzutage standardgemäss zur ganzheitlichen Behandlung von Brustkrebs. Prof. Dr. med. Dirk J. Schaefer, Chefarzt für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie am Universitätsspital Basel im Interview über die neuesten Möglichkeiten der chirurgischen Therapie bei Brustkrebs. Professor Schaefer, Sie sind auf dem Gebiet der Plastischen Chirurgie tätig. Was bedeutet dies genau hinsichtlich Tumorbehandlung bei Brustkrebs? Im Brustzentrum des Universitätsspitals Basel arbeitet die Plastische eng mit der Onkologischen Chirurgie zusammen. Wir sind dabei verantwortlich für die optimale Wiederherstellung der ganz oder teilentfernten Brust, um ein optimales Ergebnis bieten zu können. Dies ist für das Wohlbefinden unserer Patientinnen sehr wichtig. Das heisst, dass Sie nach einer Entfernung die Brust wiederaufbauen. Was gibt es da für Möglichkeiten? Nicht alle Brustkrebspatientinnen benötigen eine Mastektomie, also die vollständige Brustentfernung. Werden nur Teile der Brust entfernt, kann durch sogenannte onkoplastische Methoden die Restbrust neu geformt werden um eine Entstellung zu vermeiden. Mit unserem hochspezialisierten und erfahrenen Team beraten wir die Patientinnen bereits vor der Tumoroperation über die verschiedenen Möglichkeiten der Wiederherstellung. Dabei wird körpereigenes Gewebe bevorzugt. Dies kann in der gleichen Operation sofort oder auch sekundär zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Und die Sofortrekonstruktion? Wie der Name sagt, geschieht der Wiederaufbau der Brust während der gleichen Operation wie die Brustentfernung. Eine Methode, bei der die Spezialisten des Brustzentrums durch jahrelange Erfahrung grosse Kompetenz aufgebaut haben, ist die DIEP-Technik. DIEP steht für «deep inferior epigastric perforator flap» und bezeichnet den Haut-/Unterhautfettlappen zwischen Bauchnabel und Schamhügel. Das Universitätsspital Basel war vor mehr als 15 Jahren eines der ersten Spitäler in der Schweiz, das mit dieser Operationstechnik begonnen hat. Bei dieser mikrochirurgischen Operation wird Gewebe aus dem Unterbauchbereich entnommen, so dass die Bauchwandmuskulatur erhalten bleibt, und zur Wiederherstellung der Brust transplantiert. Dies hat zum einen den Vorteil, dass nur ein einzelner operativer Eingriff nötig ist und man auf körperfremde Implantate verzichten kann. Zum anderen – und das ist vor allem aus Sicht unserer Patientinnen sehr vorteilhaft – sieht die Brust nach der Operation fast so aus wie vor der Operation. Ist die DIEP-Technik für alle Patientinnen geeignet? Nach einer abgeschlossenen Tumordiagnose wer­den unsere Patientinnen ausführlich über die möglichen Behandlungswege beraten. Am Brustzentrum steht das gesamte Spektrum der Brustrekonstruktion zur Verfügung. Ob sich das DIEP-Verfahren für eine Patientin eignet, wird selbstverständlich individuell abgeklärt und mit der Patientin gemeinsam entschieden, gegenenenfalls stehen weitere Alternativen von anderen Körperteilen zur Verfügung. Diese Abklärungen erfolgen im Brustzentrum, aber auch in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Hausärzten. Am Brustzentrum steht das gesamte Spektrum der Brustrekonstruktion zur Verfügung. Das Tumorzentrum Universitätsspital Basel Das Tumorzentrum bietet Krebspatien­ tinnen und -patienten ein umfassendes Angebot für die Behandlung und Nachsorge ihrer Erkrankung – auf höchstem Niveau und nach neuestem Stand der Forschung. Das Brustzentrum ist eines von elf Organtumorzentren des Tumorzentrums Universitätsspital Basel. www.unispital-basel.ch/tumorzentrum Anzeigen Institut für Radiologie – Mammografie Bei uns sind Sie richtig Ausgewiesene Fachärzte · Modernste Geräte · Fürsorgliche Betreuung Besser leben durch Krebs-Früherkennung Der Kanton Basel-Stadt ermöglicht allen Frauen ab dem 50. Lebensjahr, am Programm zur BrustkrebsFrüherkennung freiwillig teilzunehmen. Wir können Brustkrebs nicht verhindern – aber wir können ihn gemeinsam mit den Basler Radiologen durch Mammografie frühzeitig entdecken. Es ist Ihre persönliche Entscheidung, an diesem Programm teilzunehmen. Besprechen Sie Ihre Entscheidung in Ihrer Familie und/oder mit Ihrem Arzt. Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter Tel. 061 319 91 70 für eine Terminvereinbarung im Programmzentrum. Mammografie-Screening Kanton Basel-Stadt Mittlere Strasse 35 | 4056 Basel | Telefon 061 319 91 70 Fax 061 319 91 79 | [email protected] www.mammografiescreeningbasel.ch Bethesda Spital Institut für Radiologie Inserat_Mammografie_Screening_145.5x210.indd 1 15.01.15 11:46 Gellertstrasse 144 4052 Basel Tel. +41 61 315 22 77 Fax +41 61 312 22 83 [email protected] www.bethesda-spital.ch 8 | Leben mit Krebs Mai 2015 S t i f t u n gsbei t r ag Mit vereinten Kräften gegen Kinderkrebs Wenn Kinder die Diagnose Krebs erhalten, ist das ein Schock für die ganze Familie. Ängste, Sorgen und die Neuorganisation des Alltags stellen das Familienleben auf eine harte Probe. Um ihre Situation zu verbessern, wurde im Februar der Dachverband «Kinderkrebs Schweiz» mit Sitz in Basel gegründet. D ie Zahlen sind erschreckend: Jährlich erkranken in der Schweiz 200 Kinder unter 15 Jahren sowie 100 Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren an Krebs – am häufigsten an Leukämien (33 Prozent) und an Tumoren im Hirn und Rückenmark (20 Prozent). Zwar haben sich dank medizinischem Fortschritt die Heilungschancen verbessert – 80 Prozent der bis 20-Jährigen können geheilt werden –, allerdings ist Krebs auch heute noch die zweithäufigste Todesursache in dieser Altersklasse. Von den als geheilt geltenden Kindern und Jugendlichen, den «Survivors», leiden mehr als zwei Drittel an Spätfolgen, die ebenfalls zum Tod führen können. Handeln tut not – und zwar nicht nur bei der Optimierung der Behandlungsmöglichkeiten im Sinne einer speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnittenen Therapie. Kompetenz und Engagement unter einem Dach Betroffene Familien brauchen viel Kraft, auch um die Hoffnung nicht zu verlieren, dass ihr Kind diese heimtückische Krankheit überlebt. Und sie brauchen das Gefühl, nicht allein zu sein im Kampf gegen den Krebs. Aus diesem Grund wurde im Februar der Dachverband «Kinderkrebs Schweiz» lanciert, der sich aus den sechs grössten Kinderkrebsorganisationen zusammensetzt: ARFEC (Association romande des familles d’enfants atteints d’un cancer), «Kinderkrebsforschung Schweiz» (ehemals «Kind und Krebs»), die Kinderkrebshilfe Schweiz, das Schweizer Kinderkrebsre- lichst früh erkennen und behandeln zu können. Dafür setzen wir uns ein», so Prof. Dr. med. Nicolas von der Weid, leitender Arzt HämatologieOnkologie des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB), und Präsident von «Kinderkrebs Schweiz». Im Fokus stehen nicht nur die Bereiche Forschung und Nachsorge, auch wird eine Verbesserung in der medizinischen Behandlung und psychosozialen Betreuung angestrebt. Die dafür notwendigen Mittel werden von den Organisationen zur Verfügung gestellt. Auch die Nachsorge für Survivors muss verbessert werden, um Spätfolgen möglichst früh erkennen und behandeln zu können. gister (SKKR), die Schweizerische Pädiatrische Onkologie-Gruppe (SPOG) und die Stiftung für krebskranke Kinder, Regio Basiliensis. Gemeinsam Ziele erreichen Der Verein hat es sich auf die Fahne geschrieben, Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sowie deren Folgen in der gesamten Schweiz gemeinsam den Kampf anzusagen: «Krebs im Kindesalter ist grundsätzlich anders als im Erwachsenenalter. Die pädiatrische Krebs­ forschung muss gefördert werden, damit alle betroffenen Kinder und Jugendlichen geheilt werden können. Auch die Nachsorge für Survivors muss verbessert werden, um Spätfolgen mög- Sprachrohr und Interessenvertreter Betroffene stehen vor grossen Herausforderungen: Der Alltag muss komplett neu organisiert, in kürzester Zeit müssen viele Entscheidungen und Absprachen mit dem Arbeitgeber getroffen werden. Aufgabe des Vereins ist es daher auch, sich politisch für betroffene Familien einzubringen – zum Beispiel im Rahmen der Gesetzgebung und der Gesundheits- und Forschungspolitik. So stehen in der Schweiz Arbeitnehmern für die Betreuung ihrer schwer kranken Kinder lediglich drei Arbeitstage zur Verfügung. Gemäss einer Studie vom Schweizer Kinderkrebsregister beträgt der durchschnittliche Pflege- und Betreuungsaufwand für Eltern eines Kindes mit einer Krebserkrankung durchschnittlich 155 Arbeitstage im ersten Jahr. Besonders bei Krebserkrankungen, die eine längerdauernde Therapie erfordern, fallen auch in den Folgejahren noch Phasen mit Arbeitsausfall der Eltern an. Hier besteht Handlungsbedarf – auch um Eltern einen Teil ihrer mit der Krankheit einhergehenden finanziellen Sorgen zu nehmen. Dass diese nicht selten sind und eine grosse, zusätzliche Belastung für Familien darstellen, weiss die «Stiftung für krebskranke Kinder, Regio Basiliensis», die sowohl ideell als auch finanziell zur Gründung von «Kinderkrebs Schweiz» wesentlich beigetragen hat. «Stiftung für krebskranke Kinder, Regio Basiliensis» bleibt lokaler Partner Die gemeinnützige Stiftung wurde 1988 eingerichtet und greift betroffenen Familien finanziell unter die Arme, wenn es um die Übernahme von Mehrkosten geht, die durch die Erkrankung entstanden und durch keine Versicherung abgedeckt sind. Darüber hinaus stellt die Stiftung Wohnraum für Familienangehörige während der stationären und ambulanten Behandlung in unmittelbarer Nähe zum kranken Kind zur Verfügung. Die Förderung der psychosozialen Hilfe, darunter auch die Mitfinanzierung von familienorientierten Rehabilitationen, gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Stiftung wie die Forschungsförderung. Allein in den vergangenen zwei Jahren konnte die Stiftung Gelder in Höhe von rund 650’000 Franken für krebskranke Kinder einsetzen, dies ist nur dank Spenden möglich. www.kinderkrebs-schweiz.ch www.stiftung-kinderkrebs.ch Lancierungs-Feier von «Kinderkrebs Schweiz» Bern am 15. Februar 2015 Helfen hilft heilen. Herzlichen Dank für Ihre Spende. Stiftung für krebskranke Kinder Regio Basiliensis St. Johanns-Vorstadt 46, 4056 Basel Tel +41 61 683 51 55 [email protected] www.stiftung-kinderkrebs.ch Postkonto: 40-654647-1 IBAN: CH85 0900 0000 4065 46647 1 Ihre Spende wird eingesetzt für: Gründungsmitglieder von «Kinderkrebs Schweiz»: Hintere Reihe v.l.n.r.: Prof. Dr. Felix Niggli, «SPOG» Gisela Michel, «Schweizerisches Kinderkrebsregister» Franziska Derungs, «Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz» Lilian Baumann-Mattle, «Kinderkrebshilfe Schweiz» Daniela Dommen, «Kinderkrebshilfe Schweiz» Erika Straehl Lüthi, «Stiftung für krebskranke Kinder Regio Basiliensis» Paul Castle, «Stiftung für krebskranke Kinder Regio Basiliensis» Vordere Reihe v.l.n.r.: Isabelle Lamontagne-Müller, «SPOG» Alexandre Rawyler, «ARFEC» Auswärtige Verpflegung, Fahrtkosten, Geschwisterbetreuung, Haushaltshilfe und vieles mehr belastet das Familienbudget. Wir leisten finanzielle Direkthilfe. Eine Elternwohnung auf Zeit direkt beim Kinderspital, damit die Eltern bei ihrem kranken Kind sein können. Übernahme von 50% der Anstellungskosten der Psychoonkologin am Kinderspital, damit der ganzen Familie ein Gesprächspartner kostenlos zur Verfügung steht. Wir unterstützen die Forschung und arbeiten eng mit anderen Kinderkrebsorganisationen zusammen. Unser Ziel ist die bestmögliche Behandlung für das Kind. Direkthilfe Elternwohnungen Psychoonkologie Forschung